Kast (Gelber-Stern-System)

Kast – in der Festung des Imperators, Hangar 1A – an Bord der „Nightmare“ – Eowyn und Brianna im Cockpit

Eowyn reagierte nur knapp auf Briannas Bemerkungen in Bezug auf den Imperator und auf die ‚Giftpfeil‘, die Echani sparte sich eine Erwiderung ganz. Die andere Frau musste genauso angespannt sein wie sie selbst… Brianna versuchte, möglichst gar nicht darüber nachzudenken, in welcher Situation die blonde Menschenfrau steckte. Ihr Stand als bloße Schülerin war schon schlecht genug, in Anbetracht der Dreistigkeit, die sie sich herausnahm, Eowyn hingegen war eine Jedi-Gefangene… Wobei, vielleicht war es ja andersrum? Eine Rätin war so ein wertvolles Ziel, genau darauf setzte Ahna, darauf setzten sie alle ja gerade. Viel bedeutsamer als irgendeine Schülerin. Trotzdem wollte sie nicht der Haut der einige Jahre älteren Frau stecken, weitgehend hilf- wehrlos an einem Ort, wo niemand überhaupt nur auf die Idee käme, nach ihr zu suchen…

Aber eben,
‚nicht zu viel denken‘, es war wichtig, dass ihre Gedankenwelt die der dunklen Brianna war. Die Quey'tek-Meditation mochte einen gewissen Grad von Macht-Abschirmung mit sich bringen, ein Schutz davor, dass eine mächtige Machtnutzerin ihre Gedanken las, war es nicht. Zumindest verstand die Silberhaarige es so, ihre Erfahrungen mit dieser Fertigkeit waren begrenzt und in so haarigen Situationen wie ihr bevorstanden war sie auf Bastion nie gewesen. Es reichte ja, wenn irgendein Gedankenfetzen nach außen drang, der Zweifel an ihrer Geschichte weckte, und sie war erledigt.

Gut für sie war hingegen, dass Allegious' Tempel eine eigene dunkle Aura ausstrahlte. Vermutlich war sie ebenfalls auf einem Machtnexus gebaut, rein zufällig suchte sich niemand genau diesen Ort für seinen letzten Rückzugsort aus, es sei denn, Noghri hätten sehr seltsame Vorlieben für ihre Umgebung. Es würde ihr leichter fallen, die Dunkle Seite zu nutzen, was alle von ihr erwarteten. Sie konnte sie anwenden, um eine stärkere dunkle Aura vorzutäuschen – ein Zirkelbezug, aber einer, der funktionierte. Sie durfte es nur nicht übertreiben, damit die Dunkelheit nicht von ihr Besitz ergriff, aber dafür schützte Darth Noxias Amulett sie vermutlich. Brianna holte es unter ihrer Tunika hervor, befingerte es und betrachtete das rätselhafte Symbol darauf. Sie hatte es zuletzt die meiste Zeit getragen und auch jetzt fühlte sie sich sicherer, wenn sie es umgehängt hatte. Offen zeigen wollte sie es aber nicht. Was hatte Noxia von alledem? Die Frau hatte einen ziemlich galaxisfremden, weggetretenen Eindruck gemacht, als wäre ihr egal, was Brianna mit den Visionen anstellte. Aber war dem wirklich so? Noxia hatte den Jedi geholfen, war aber ja trotzdem eine Sith und sicherlich nicht altruistisch veranlagt. Das Symbol konnte eine Bedeutung für Eingeweihte haben, die sie nicht verstanden. Besser, sie zeigte es nicht – sollte es schlecht für sie laufen, konnte sie es ja immer noch aus dem Hut zaubern, Prinzip Hoffnung.

Den beruhigenden Druck des Amuletts auf der Haut spürend, stand Brianna auf und Eowyn tat es ihr gleich. Die Echani bewunderte die erfahrene Schatten dafür, wie überzeugend sie auf Knopfdruck wieder die geschundene Gefangene spielen konnte. Die Körperhaltung war gleich eine ganz andere, sie bewegte sich, als würden ihre Schmerzen sie erheblich beinträchtigen, was nach Ians, Gayas und ihren Bemühungen hoffentlich nicht mehr der Fall sein dürfte. Dass sie sich selbst verunstaltet hatte, schien auf einmal eine völlig andere Wirkung zu entfalten. Im Nachhinein machte es eine Menge Sinn, die sichtbaren Wunden stehengelassen zu haben, Eowyn war sehr, sehr überzeugend.

Konnte sie das auch? Oder hatte sie zu viel Angst, dass eine Narbe zurückbleiben würde, die ihren makellosen Körper entstellte? War sie bereit, den Weg der Schatten bis zur letzten Konsequenz zu gehen? Vielleicht würden sie alle umkommen, aber dann starb Brianna in Schönheit. Oder das hoffte sie wenigstens. ‚
Genug davon!‘ Die Rampe vor ihnen öffnete sich bereits, Eowyn humpelte nach unten und sie folgte ihr, als wäre es ihr wirklich wichtig, dass sie jede falsche Bewegung ihrer Gefangenen sofort mitbekommen würde. Auf der Hut war sie, das wäre die dunkle Brianna aber auch. Ihre Körperhaltung war das Gegenteil von Eowyns. Sie bewegte sich mit der angeborenen Leichtigkeit einer Echani und legte doch große Kraft in jeden Schritt. ‚Ich bin körperlich praktisch jeder Person, die ich kenne, weit überlegen und wunderschön obendrein. Ich bin eine Meisterin der Echani-Kampfkunst und der Macht. Ich bin zu Höherem geboren.‘ Diese Worte waren ihr Mantra, das redete sie sich ein, es war ihre Grundhaltung, als sie das erste Mal den Boden von Kast betrat.

Draußen warteten sechs imperiale Gardistinnen und ihr Anführer auf sie, vermutlich ebenfalls der Echani-Kampfkunst mächtig. Brianna stoppte sich dabei, innerlich ihre Chancen zu berechnen, sie hatte überzeugt zu sein, dass ihr diese nichts anhaben konnte. Wer in ihrer Position durchzog, was sie tat, musste mehr als nur einen Hauch von Größenwahn haben. Vor allem wäre sie eine Frau der Tat, aber das war sie sowieso. Sie zeigte, dass sie handelte, stieß Eowyn mit der flachen Hand, aber trotzdem recht grob nach vorne und ließ sie in die Richtung des Anführers stolpern. Das Momentum nahm sie aus der Hüfte, damit es noch müheloser aussah, wie sie ihre Jedi-Gefangene über den Innenhof des Hangars schob. Die Macht konnte sie ja nicht nutzen, nicht solange sie die Quey'tek-Meditation am Laufen hielt, sonst hätte sie die benutzt – aber andererseits passte es eh besser zur dunklen Brianna, die ihre gewaltige Körperkraft einsetzte, um andere zu demütigen.

Der Mann begrüßte sie und stellte sich als Commander Tenrik vor. Brianna machte eine demonstrativ unbeeindruckte Miene, nickte ein wenig und gab ein knappes


„Commander.“

Von sich. ‚Ich habe mich für den Moment entschieden, nach deinen Regeln zu spielen‘, sagte sie sich und diese Haltung wollte sie auch ausdrücken. Sie zögerte keine Sekunde – die dunkle Brianna war sich sehr sicher in allem, was sie tat. Sie ergriff Eowyn am Ellenbogen, gab vor, dass sie einen Pressurpunkt benutzte, um ihre Trophäe zu ihrem Willen zu zwingen. Eine kompentente Beobachterin (was die Gardistinnen sein mochten oder auch nicht) konnte das auch so interpretieren, dass die Androhung von Schmerzen genügte, damit diese Jedi sich ihrem Willen fügte. So steuerte sie Eowyn näher an diesen Commander Tenrik heran und blieb innerhalb einer gedachten Energiepikendistanz stehen. ‚Ihr könnt mit euren Stöckchen drohen, aber sie schrecken mich nicht.‘ Von meinem Gürtel baumeln vier Lichtschwerter, zwei von den Sith und zwei von den Jedi.

„Brianna Kae, die Schülerin von Lord Sturn.“

Gerne hätte sie sich als ‚Vertraute‘ dargestellt, aber was sie machte, war ein klarer Vertrauensbruch Janus gegenüber, also passte das nicht. Nichtdestotrotz schwang im ‚die‘ mit, dass man sie kennen sollte, sie keine Niemand aus der gefühlten Armada seiner Jünger war. Ich bin diejenige welche, die Janus an seiner Seite zu haben gedenkt, wenn er die Macht ergreift.

„Und das da ist Eowyn El'mireth, Angehörige des Hohen Rates der Jedi, bis Darth Keebo sie hinter's Licht geführt und zu seiner Gefangenen gemacht hat. Sie mag wie das Stück Dreck aussehen, das sie als Jedi-Abschaum ist,“

Betonte Brianna und dachte dabei an die Erkenntnis, dass je niedriger jemand in der Hierarchie der Jedi stand, desto niedriger deren Meinung von Jedi war, ganz gleich wie mächtig. Die Höherrangigen waren dagegen schlau genug, keine Gegnerin zu unterschätzen, aber ihr dunkles Alter Ego war nicht schlau, aber gerne etwas einfältiger als sie es tatsächlich war.

„Und doch kennt sie die wertvollsten Geheimnisse der Jedi, von denen ich weiß dass sie sie weiß, und dass sie bisher auch unter Folter weder Keebo noch Sturn noch den Extinktorinnen irgendwelche Informationen von Wert geliefert hat. Sie haben mit ihren Spielchen genug Zeit verschwendet – der Macht des Imperators wird sie nicht widerstehen können, und alles was ich im Gegenzug möchte, ist eine Audienz mit seiner Majestät… und eine Beförderung.“

Die Silberhaarige gab sich alle Mühe um den Eindruck zu erwecken, dass dies ihrer Ansicht nach der Deal seines Lebens wäre.

Kast – in der Festung des Imperators, Hangar 1A – Imperiale Garde und Commander Tenrik (NPCs) – Eowyn und Brianna
 
[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Hangar 1A/ Commander Tenrik, Royal Guards (NSC), Eowyn, Brianna

Hochmut war eine verbreitete Eigenschaft unter Sith. Die Tatsache, dass sie über Fähigkeiten verfügten, von denen andere Lebewesen nur träumen konnten, in Verbindung mit der berauschenden Wirkung der Dunklen Seite gab der Vorstellung Auftrieb, man sei einzigartig und unbesiegbar, eine Kreatur, die den niederen Sphären der Galaxis entrückt war. Für diese Einstellung hatte Commander Tenrik lediglich kühle Geringschätzung übrig. Er und die Gardisten unter seinem Befehl waren nicht mit besonderen Gaben geboren worden, sondern hatten sich ihren Platz mit Blut, Schweiß und Tränen verdient. Jede Prüfung, denen sie sich gestellt hatten, war durch eigene Kraft von ihnen überwunden und gemeistert worden.

Und viele jener, die sich für unberührbar hielten, waren den Energiepiken der roten Wachen zum Opfer gefallen. Die Royal Guards waren Leibwächter und Vollstrecker gleichermaßen, auf Befehl des Imperators jederzeit bereit, den Tod über die Feinde des dunklen Herrschers zu bringen. So registrierte der Commander zwar das hochfahrende Gebaren von Lady Kae, machte sich aber nicht die Mühe, ihr übermäßig den Wind aus den Segeln zu nehmen.


„Ich weiß, wer Ihr seid.“

Antwortete er lediglich ruhig und knapp auf ihre dramatische Vorstellung als „die“ Schülerin von Inquisitor Sturn. Die Selbstverständlichkeit, mit der er es dies tat, mochte den Effekt haben, seine Gegenüber auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen oder nicht, es war dem Kommandanten gleichgültig. Er hatte nur eine Pflicht: Dem Imperator zu gehorchen und auf sein Geheiß zu kämpfen und zu siegen. Sein Interesse verlagerte sich daher auf die Gefangene, die die Echani mit sich führte und offensichtlich schon zu dem Grad diszipliniert hatte, dass die bloße Androhung und Andeutung von Agonie zu Fügsamkeit führte.

Commander Tenrik ließ sich davon nicht beeindrucken – seine Ausbildung war härter gewesen als alles, was man dieser Jedi bis jetzt angetan haben mochte, und er wollte sich nicht darauf verlassen, dass sie wirklich gebrochen worden war und keine Gefahr mehr darstellte. Seine hinter dem Helm verborgenen Augen ruhten einige Momente auf der blonden Menschenfrau, Rätin Eowyn El´mireth. Einst war sie die Gefangene von Darth Keebo gewesen, dem das Meisterstück gelungen war, sie zu täuschen und in Ketten zu legen.

Ein wertvolles Geschenk, zweifellos, aber ob es genügen würde, dass der Imperator auf die dreiste Forderung der Echani einging, war fraglich. Das tangierte den Commander jedoch nur insofern, als dass er wenn nötig die Hinrichtung dieser Sith beaufsichtigen würde, sollte der Imperator entscheiden, verstimmt zu sein. Das war alles, das zählte: Sein Wille. Die Royal Guards verharrten reglos, studierten ihre Gegenüber bis ins letzte Detail, versuchten, ein Gefühl für ihre Stärken und Schwächen zu erlangen, spielten Szenarien durch und positionierten sich subtil so, dass sie ihre Feinde einkreisen und überwältigen konnten.

Stille lag über dem Hangar, bis endlich eine eisige Hand den Geist Tenriks berührte. Für einen Augenblick entstand eine Verbindung zu dem Abgrund an Finsternis und Macht, die der Imperator war, seine überwältigende Präsenz drückte den Commander nieder, ließ ihn winzig erscheinen. Der flüchtige Kontakt, kaum mehr als ein geflüsterter Befehl, genügte, dass der Royal Guard zitterte und sein Sichtfeld verschwamm, so gewaltig war die Gegenwart seines Herrn, und er war beinah erleichtert, als die Verbindung endete. Als der Commander wieder sprach, war seine Stimme beherrscht, keine Spur von Schwäche darin.


„Der Imperator hat es befohlen. Es ist getan. Folgt uns und wartet in der Halle. Seine Majestät wird Euch empfangen, sobald er es wünscht.“

Bevor die Royal Guards einen wachsamen Kreis um die Gäste bildeten und Gast und Gefangene tiefer in die Festung führten, durchsuchten sie gründlich beide. Ihre Lichtschwerter durfte die Echani behalten – der Imperator hatte es so bestimmt. Und so schritt die Gruppe durch die schwarzen, schlichten Gänge, bis sie eine Halle erreichten, deren Wände von Symbolen der Sith und ihrer besonderen Kräfte verziert waren, Zeichen, bei deren Anblick Tenrik selbst nach all der Zeit noch eine gewisse Übelkeit verspürte, wenn er sie zu lange ansah. Die Präsenz des Imperators war stark, so stark, dass die Schatten länger wurden und das wenige Licht fahler, eine Ahnung dessen, was hinter den massiven Doppeltüren wartete...

[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Halle vor dem Thronsaal / Commander Tenrik, Royal Guards (NSC), Eowyn, Brianna
 
Kurs nach Kast - Orbit - Riuen und Elise

Training. Training. Training. Die wenigen Stunden, die ihnen geblieben war hatten Riuen und Elise damit verbracht sich bestmöglich vorzubereiten. Sie gingen alles nochmal durch. Den Schwertkampf, von den Grundschritten bis zum Freestyle, alle Formen die sie beherrschte, wenn auch nur im Ansatz, hatte sie ihm vermittelt. Den Umgang mit der Macht. Stöße, Kanalisierung, Ziehen, Springen, Beschleunigung. Wie man seinen Körper stählt. Ihn zur Ruhe bringt. Ihn heilt. Er hatte alle Werkzeuge, seinen Beitrag zu leisten und von der Ritterin fiel ein erschöpfendes Gefühl einfach so herab. Sorge, vermischt mit Angst. Ihre Achillesferse. Ihr Padawan. Und gleichzeitig war sie so stolz auf ihn und so zuversichtlich, dass er seine Sache gut machen würde. Nach dem sie nur noch eine nicht annähernd reichliche halbe Stunde hatte, beschloss Elise sich mental vorzubereiten. Was ihr dabei half? Ihre Optik. Sie hatte eine Sofort-Farbe im Rucksack. Eines der wenigen nicht zweckmäßigen Missionsgegenständen. Und in nicht mal zehn Minuten hatte sie den chemischen Farbstoff, der ihrer Naturfarbe 1:1 glich aufgetragen und die überflüssigen Reste mit ein paar Hand voll Wasser ausgewaschen. Dann wusch sie sich spärlich das Gesicht, bevor sie - völlig nackt - ihre Missionskleidung anzog.

Wobei der Sprengstoff eine zentrale Rolle spielte. Schicht um Schicht wickelte sie die Stoff-Lamellen um sich. Eine Art Overall aus Bändern und Schlaufen hatte sie nun umgeben und sich um ihren Körper wie eine zweite Haut geschmiegt, bevor sie ein sehr leichtes Stoff-Oberteil darüber und eine ebenso federleichte, kaum spürbare Zweckshose anzog. Der Sprengstoffgürtel darüber war in der Lage das ganze Schiff auf der Stelle ins schwarze Nichts zu reißen, und sie zog sich sogar zwei davon an, bevor sie eine lockere, Overallartige Zweckkleidung darüberzog.

Musste reichen. Musste einfach. Als sie den Funkspruch hörte konnte sie sich gerade noch an etwas festhalten bevor das Schiff einen ganz schön holprigen Flug Richtung Planetenoberfläche vollzog.

Auch Elise war schließlich ins Cockpit gegangen und hatte allen zugenickt. Riuen war fix und fertig und eben so bereit wie sie es war. Die Ritterin stand neben JK und lächelte ihn knapp an. Ahna hatte dann kurze Zeit später die Ziele erwähnt wo sie landen würden. Elise war so froh, wenn diese Heimlichtuerei endlich ein Ende hatte. Beinahe wünschte sie es sich, dass es zur Konfrontation kommen würde. Irgendwie war dieses tarnen nicht ganz ihre Natur gewesen, war es doch auf Bastion nicht immer nur nach Lehrbuch verlaufen.

Nachdem sie dank Jemiss und Riuen eine perfekte Landung hingelegt hatten, brachen sie nach draußen auf. Sie unterband den Zwang sich erneut an Riuen zu wenden, um ihn zu warnen. Er hatte genug davon gehört. Er war so weit. Sie würde ihn machen lassen. Aber immer in seiner Umgebung sein.

Als die Gruppe das Schiff verlassen hatte lief Elise gegen eine Wand und stoppte sofort. Die Luft. Sie war. Irgendwie ... von Zorn durchsetzt. Spannung. Große Anspannung machte sich in ihr breit und sie tauschte vielsagende Blicke mit den Anderen aus. Ein tiefer Atemzug. Noch einer. Okay. Weiter.

Sie teilten sich auf. Suchten nach Ausrüstung, einer angemessenen Tarnung. Irgendwas hilfreiches. Es vergingen Minuten. Und als sich Riuen und Elise mit ein paar Handgriffen zu so etwas wie einer Scheune Zugang verschafft hatten, tat sich vor ihnen ein abgedecktes, altes Vehikel auf. Als Elise die Plane abstreifte steckte sie den Kopf zur Tür raus und machte eine heranwinkende Bewegung mit ihrer Hand.

"Ein Düsenschlitten mit Gestell-Träger" sie schaute zu Ahna und den anderen. "Ist vielleicht mal als Frachttaxi verwendet worden." Dann öffnete sie die Antriebsabdeckung und friemelte mit den Händen an ein paar Relaisspulen herum. "Die sind abgenutzt" Dann schaute sie sich um. Wenn man hier Fahrzeuge lagerte, wartete sie man bestimmt auch hier. Irgendwo. Bingo. "Na bitte", sie trat mit dem Fuß gegen einen Relais-Verteiler und ein ebenfalls gebrauchtes Exemplar offenbarte noch besser beschaffene Spulen. JK hatte sich indes als alter Mechaniker an der Startkonsole zu schaffen gemacht. Bestimmt um sie zu überbrücken. Und mit der neuen Spule startete der Motor auch zugleich.

"Wir könnten uns in die Gestellträger legen, dann wären wir zwar recht immobil, aber so könnten wir uns als Fracht einschleusen, wenn einer das Teil steuert. So würden nicht alle Personen registriert und im Fall eines Eindringlingsalarms hätten wir gute Chancen, dass sie nur nach einem Eindringling suchen. Im Inneren würden wir sicher Gelegenheiten finden, uns unterzumischen."

Natürlich konnten sie sich auch immer noch einfach nach Kleidung umsehen und zu Fuß bis zur Anlage gehen. Dann stützte sie sich auf einer Kiste mit imperialen Abzeichen ab, die schon in die Jahr gekommen zu sein schien. Und als hätte jemand plötzlich all ihre Luft aus den Lungen gesaugt, und einen Wirbelsturm mit ihren Synapsen erzeugt, hämmerte ein rasender Schmerz durch ihren Schädel. Sie hielt die linke Hand an ihre Schläfe. "Urgh." 'Eine Schleuse, dahinter eine Wache, in einer imperialen Rüstung die Elise noch nie zuvor irgendwo gesehen hatte, die sie nach Herkunft, Ladung und Erkennungszeichen fragte und einen Knopf für das erste und nach erfolgtem Scan einen Knopf für das zweite Tor betätigte.' Die Ritterin riss die Augen auf und orientierte sich. 'Was bei der Macht.' dachte sie bei sich. Dann ließ sie die Kiste los und der Schmerz verging. Verwirrt machte sie einen Schritt zur Seite und schaute dann auf die Gestellträger. "Dieses Teil war schon mal in der Anlage."

Kast - Verlassene Farm - mit Ahna, Oyim, Marrev, JK, Gaya, Riuen
 
Zuletzt bearbeitet:
Kast - Festung - Hangar 1A - an Bord der "Nightmare" - Rampe, mit Brianna, Cmdr Tenrik, Royal Guards (NPCs)

Sie stolperte nach vorne, was nicht schwierig war, da ihre Körperspannung nicht mehr besonders hoch war. Eowyn musste einfach nur an ihren Zustand von vor einem Tag denken, an ihre Situationen mit Thanatos, und schon war es kein Problem, das darzustellen, was jeder um sie herum sehen wollte. Brianna packte sie, und Eowyn zuckte zusammen. Sie ließ zu, dass die andere Jedi sie dahin dirigierte, wo sie sie haben wollte. Niemand würde diese Sache in Frage stellen, denn wie sollte sich selbst eine Rätin ohne die Macht mit gebundenen Händen gegen mehrere Wachen des Imperators behaupten? Selbst gegen die dunkle Brianna hätte Eowyn in dem Zustand, in dem man sie auf Bastion aufgegabelt hatte, nicht die geringste Chance.
Für ihren Geschmack kamen sie viel zu nah heran an die roten Personen vor sich, aber das war es wohl, was eine dunkle Brianna tun würde. Keine Angst zeigen oder gar spüren, provozieren, herauslocken. Es war nicht angenehm, dazwischen zu stehen und
nichts tun zu können außer zu existieren und die Scham zu fühlen, die mittlerweile schon vertraut war.

Der verbale Schlagabtausch begann, und Eowyn bemühte sich, sich so unsichtbar wie möglich zu machen. Tenrik war ruhig und nüchtern, schien nicht im geringsten beeindruckt von Briannas kleinkindhaftem Verhalten. Nicht überraschend, als Commander der roten Garde musste da wohl schon weitaus mehr passieren als das hier, um ihn aus dem Konzept zu bringen.
Wie zum Beispiel das, was sie vorhatten. Sie würden sehen.

Die Rede kam auf sie selbst. Eowyns Kopf sank noch tiefer, betrachtete intensiv das Muster auf dem Boden. Das hier musste sie nicht spielen, das hier war echt. Es war demütigend, vorgeführt zu werden und zu wissen, dass ein Teil ihrer Schwäche echt war, dass sie bei weitem nicht die strahlende Jedi war, für die sie ausgegeben wurde. Aber Brianna musste so vorgehen, auch wenn sie noch dicker hätte auftragen können, aber sie musste sie anpreisen - schließlich war sie der Schlüssel, der ihr diese Audienz verschaffen sollte.
Sie atmete einmal tiefer durch, bemühte sich, sich zu fokussieren. All das war völlig unwichtig. Allegious war alles, was zählte. Alles.

Und doch standen sie hier und warteten. Im Hangar war es kalt, und Eowyns Kleidung nicht sonderlich wärmend. Ihre Muskeln spannten sich langsam an, um nicht zu zittern, und sie begriff nicht, was sie hier taten. Vielleicht fochten Brianna und der Commander ein stummes Augenduell aus, aber sie wagte es nicht, aufzublicken. Doch schließlich ergriff der Gardist wieder das Wort. Beinahe hätte Eowyn laut aufgetamtet, dass sich überhaupt etwas tat, denn diese Stille und Anspannung war nichts, das ihr gefiel. Sie hatte Mühe, den Worten zu folgen - der Imperator hatte
was befohlen? Ihre Exekution? Ihre Gefangennahme? Was, wenn er nur Brianna empfing und sie selbst erst einmal... Eowyn wurde kalt, als ihr diese Möglichkeit in den Sinn kam. Wieso hatte sie das nicht kalkuliert? Wieso war sie fest davon ausgegangen, dass der Imperator sie beide empfangen würde? Die weiteren Worte aber schienen sich eben genau an sie beide zu richten, was immerhin erst einmal ein gutes Zeichen war. Falls es denn so war. Verflucht waren die Traditionen der Sith und Jedi, Worte wie Ihr und Euch zu nutzen. Es war unmöglich, sicher festzustellen, wen Tenrik meinte, ohne zu sehen, was er tat oder wohin er blickte. Aber Brianna würde nicht zulassen, dass man sie trennte, sie würde Einspruch erheben... Und da sie es nicht tat... war es eher ein gutes Zeichen, dass Allegious wohl beschlossen hatte, sie zu empfangen. Wann auch immer.

Die obligatorische Durchsuchung folgte. Eowyn hatte damit gerechnet, dennoch war es beschämend, die tastenden Hände über sich ergehen zu lassen. Sie zuckte bei der ersten Berührung zurück, ganz die furchtsame Jedi, die sie aktuell war, und ließ alles weitere dann mit weiterhin gesenktem Blick und unter Anspannung geschehen. Selbst ihre Haare ließ der Gardist nicht aus, und es war seltsam, wie
persönlich sich doch gerade dieser Bereich für Eowyn anfühlte.
Die Gardisten bildeten anschließend eine Eskorte, und Eowyn folgte Briannas Führung. Sie vergaß nicht, ab und an leicht zu stolpern oder zu schwanken, übertrieb es aber nicht. Sie war verletzt und geschwächt, nicht betrunken. Sie gab sich Mühe, sich den Weg einzuprägen und war froh, dass man keine albernen Maßnahmen wie das Verbinden von Augen ergriffen hatte. Für den höchst unwahrscheinlichen, quasi unmöglichen Fall, dass sie lebend den Thronsaal verlassen würde, war zumindest der Fluchtweg bekannt. Es war dunkel hier, unangenehm, erdrückend. Eowyn fragte sich, wie viel davon die Personen, die für die Macht nicht empfänglich waren, spüren konnten, oder ob es eine Stimmung war, die nur Machtsensitive ergriff. Trotzdem war es immer noch besser als im Sith-Tempel oder gar in den Katakomben.

Tenrik führte sie mit ausladenden Schritten schließlich in eine Halle, wie Eowyn anhand der Echos und der fehlenden Wände rechts und links feststellte. Sie konnte ihn jetzt trotz ihrer Passivität spüren, den Imperator - mächtig, dunkel, stark. Eine Präsenz, die alles andere hier überschattete. War das die Realität? Oder nutzte Allegious nur die Tricks, zu denen alle hochrangigen Sith in der Lage zu sein schienen? Eowyn musste einfach auf letzteres vertrauen. Auch er war nur ein Noghri. Nur ein normaler, etwas begabterer Noghri. Sie hatte es zu Brianna gesagt, und sie war dahinter gestanden. Das hier, diese leichten Zweifel, waren nur die zu erwartende dunkle Wolke, die sich auf sie setzte.
Er war hier. Darth Allegious, der Schöpfer des C-Virus, Imperator über so viele Welten, Tyrann, Ausgeburt des Bösen und nicht zuletzt die Person, die
ihm so viel angetan hatte, war hier. Eowyns Herz begann zu pochen und beinahe wie hypnotisiert hob sie nun das erste Mal seit Verlassen des Schiffes langsam den Kopf. Ihr Blick fiel, zwischen den Gardisten, auf die dunklen und massiven Türen vor sich, das einzige, was sie nun noch vom wohl mächtigsten und vielleicht auch bösartigsten Wesen der Galaxis trennte.

Sie hatte geplant, hier zu sein. Rätin El'mireth allerdings nicht.

Nein, war nun das erste Wort, das Eowyn flüsternd von sich gab, während sie zurücktaumelte. Nein, bitte, brachte sie erneut hervor, innerlich vor Scham zerfließend und nach außen hin die Jedi, die gerade aufwachte und erst wirklich begriff und spürte, was ihr nun drohte. Brianna... hör auf! Ihr Blick war noch immer auf die Türen gerichtet, während sie ihre (Ex-)Mitjedi leise anflehte. Sie konnte Brianna nicht ansehen, sie konnte es einfach nicht, aber das hier war genauso in Ordnung. Das... bist nicht du... flehte sie noch einmal in leiser Lautstärke, als würde diese Halle ihr jeglichen Mut nehmen, laut zu sprechen.

Kast - Festung - vor dem Thronsaal, mit Brianna, Cmdr Tenrik, Royal Guards (NPCs)
 
Zuletzt bearbeitet:
- Kast - Wälder vor der Festung - an Bord der "Giftpfeil" - Cockpit, Marrev, Riuen, Ahna, JK, Gaya -

In den Wald hinein? "Logo", antwortete Marrev und zog die "Giftpfeil" leicht nach rechts. Ein bisschen mehr Nervenkitzel war ihm sehr willkommen, und so flitzte er mit dem Schiff nur so an den Bäumen vorbei. So mussten sich Sportler fühlen, die ein Jahr lang nicht hatten trainieren dürfen. Das Grinsen aus seinem Gesicht verschwand einfach nicht, als er die Kontrollen spielerisch leicht seinem Willen beugte. Hach, SO machte das alles Spaß!
Aber Ahna war schon wieder dabei, das Spiel zu verderben. Langsam... Pf. Marrev seufzte und bremste ab, die Aufmerksamkeit nun etwas mehr auf die tatsächliche Umgebung gelenkt als nur die Hindernisse an sich wahrzunehmen. Die Rätin lotste sie zu einer Lichtung, und es war kein Problem, hier herunterzugehen. Die Wiese war groß genug, um drei Giftpfeile landen zu lassen, also suchte Marrev sich einen Ort am Rand aus. Es war ein guter Platz, um den Rest der Mission zu Fuß zurückzulegen. Fraglich war, ob sie die "Giftpfeil" wiedersehen würden, denn bei einer Flucht so weit herauszukommen... sie würden sehen.

Er fuhr die Maschinen herunter, ließ aber die Notschaltung aktiviert, um im Falle einer eiligen Flucht so schnell wie möglich starten zu können. Dann schloss er sich den anderen im beengten Aufenthaltsraum an. Für sieben Leute war dieser Raum vermutlich nicht ganz ausgelegt, aber das hier war nur eine kurze Lagebesprechung. Sie waren auf Kast, so weit so gut. Erste Hürde genommen - noch ungefähr weitere hundert in Warteposition.

Er konnte es kaum erwarten.

Er fing seinen Rucksack von Ahna auf und grinste sie an, als sie vom Sprengstoff sprach. DAS war nach seinem Geschmack. Das alles hier war so viel interessanter als diese verdeckte Bastion-Sache. Sein Lichtschwert würde er später in seinem Overall unterbringen, bevor sie dann wirklich die Festung betraten, um nicht sofort als Jedi aufzufallen. Wobei es unwahrscheinlich war, dass die den Schein würden wahren können - schon eine einzige Leiche mit den markanten Spuren außerhalb des Bereiches, wo Brianna und Eowyn sich aufhielten, mochte verräterisch genug sein. Aber das waren Dinge, die sie später bedenken würden.

Gemeinsam und äußerst wachsam betraten sie schließlich den Mond. Die Luft roch frisch, aber der Wald war nicht gerade friedlich. Es dauerte zwei Sekunden, bis Marrev registrierte, was ihn störte - er konnte keine Vögel oder andere Tiere hören. Es war einfach... still. Als hätten selbst die Tiere Angst vor der Macht des Imperators... Aber gut, das war keine große Überraschung. Wie sollte auf einem Mond etwas gedeien, wenn das Dunkle selbst hier zu Hause war? Noch einmal kontrollierte er den Sitz sowohl seiner Abschirmung als auch seiner Verschleierung. Sie saß bombenfest, und er hoffte sehr, dass das auch bei den anderen der Fall sein würde.
Er machte sich mit den anderen auf den Weg am durch Ahna gesicherten Sicherheitsdroiden vorbei ins Innere der Farm. Mit Oyim (sie waren auf Bastion immerhin zu einem recht passablen Team zusammengewachsen) durchsuchte er das Haupthaus, bis Elise auf sich aufmerksam machte.

Der alte Düsenschlitten mochte tatsächlich eine interessante Idee sein. Er griff Elise und JK unter die Arme, als sie das Teil wieder zum Laufen bringen wollten, und schon bald... von einem Schnurren des Motors konnte nicht die Rede sein, aber immerhin lief das Ding. Er betrachtete das Gestell abschätzend, ob sie zu sechst dort unterkommen würden, als Elise ein seltsames Geräusch von sich gab. Sofort in Alarmbereitschaft tastete er vorsichtig die Umgebung ab, denn vielleicht hatte die Ritterin etwas wahrgenommen, was ihm bisher entgangen war... aber dann begriff er bei ihrem nächsten Kommentar, dass sie vermutlich eine Art Vision oder so ähnlich gehabt haben musste.


"Na, dann ist das Teil doch optimal. Es wird sicher nicht den großen Preis von Sindao gewinnen, aber bis zur Festung sollte das Baby uns transportieren können, oder was meinst du?"

Eigentlich war Marrev sich recht sicher, aber es wäre äußerst ungut, wenn sie unterwegs eine Planänderung würden vornehmen würden, also was die Ansicht des Kel'Dor hilfreich. Und zwei Hirne bemerkten mehr als eines.


"Hast du etwas gesehen? Etwas, das uns helfen kann?",

wandte er sich wieder an Elise.


"Wie wir umgehen können, dass uns ein Scan als Lebewesen enttarnt? Machtsensitive Wachen, oder Geister, die wir mit der Macht überlisten können? Irgendwas davon? Oder suchen sie gar nicht nach Biozeichen... Was haltet Ihr davon, Rätin?"

Ahna hatte immerhin durch die Bruchpunktsache oft eine gute Intuition, wenn es um die Entscheidung zwischen zwei Dingen ging. Oder ähnliches.

- Kast - Wälder vor der Festung - Farm - Scheune, Marrev, Ahna, Oyim (NPCs), JK, Gaya, Elise, Riuen
 
Zuletzt bearbeitet:
Kast – verlassene Farm – Riuen, Elise, Gaya, JK – Oyim, Marrev und Ahna (NPCs)

Sie waren gerade erst angekommen, als JK auf das erste Problem stieß: da war ein alter Sicherheitsdroide. Dabei hatte der Platz verlassen gewirkt. Auch Ahnas Bruchpunkt-Vision war so zu verstehen, dass sie hier sicher waren – wobei diese furchtbar schwer zu interpretieren sein konnten, selbst für eine Rätin. Alles andere hier schien längere Zeit nicht benutzt worden zu sein, doch dieser Typ Droiden konnte langlebig und zäh sein. Das letzte, was sie gebrauchen konnten war, von der ersten Überwachungsholocam erfasst zu werden, bevor sie überhaupt den imperialen Komplex erreicht hatten und ein Droide war ja im Grunde nichts Anderes.

Sie musste handeln. Mit gezücktem Blaster näherte die Pau'anerin dem Droiden (denn das letzte was sie wollte war, den Imperialen Holomaterial von einer Jedi auf Kast zu verschaffen). Er rührte sich nicht, also unternahm sie nichts Voreiliges. Er schien inaktiv zu sein… aber es gab nur einen Weg, das genau zu wissen. Sie umrundete ihn (immer noch kein Zeichen von Aktivität) und öffnete schließlich den Sicherungskasten auf dem Rücken des Droiden mit einem Messer. Drinnen fand sie ein Bild des Grauens für einen Elektriker, für Ahna war es aber einen Grund zur Freude: die meisten Sicherungen waren durchgeschmort.


»Entwarnung! Dieser hier macht keinen Mucks mehr.«

Anschließend teilten sie sich auf, um nach einer möglichen Tarnung zu suchen. Sie hatten zwar eine gewisse Requisitenkammer auf der ›Giftpfeil‹, aber die war begrenzt und hier würden sie wahrscheinlich Überzeugenderes finden. Ahna suchte sich eine Gebäude aus, der vielleicht mal ein Arbeiterquartier gewesen sein mochte, oder Sklaven? Beim Imperium wusste man ja nie. Schnell hatte sie gefunden, was sie suchte. Es gab Spinde, in denen sich Arbeitskleidung aus unverwüstlichem Synth-Gewebe befand. Der Zahn der Zeit hatte kaum Spuren an ihnen hinterlassen, also nahm sie sie mit, obwohl sie im Moment nicht sicher war, wie sie eine Menschenfrau, einen Chiss, einen Rattataki, einen Keldor, eine Togruta und eine Pau'anerin als normal verkaufen sollte. Sie waren eine sehr bunte Truppe, zu bunt für das Imperium und selbst für einen Sklavenbetrieb unüblich.

Als sie zurückkam, war sie gerade rechtzeitig um zu seinen, wie Elise sie durch das Scheunentor anguckte und zu sich winkte. Sie folgte natürlich, und was die Ritterin der versammelten Mannschaft präsentierte, hatte es in sich: ein alter Düsenschlitten – wenn sie den zum Laufe bekamen, sparten sie wertvolle Zeit. Je schneller sie beim Labor waren, desto weniger lange müsste Kae die Imperialen hinhalten und desto weniger geriet El'mireths Leben in Gefahr. Sie hatten die zweithöchste und zugleich eine der besten Schatten nicht lebendig in den Sith-Tempel hinein und wieder hinaus geschmuggelt, um sie jetzt noch zu verlieren. El'mireth war zu wertvoll, um sie zu opfern… höchstens, wenn die Frage wäre, Allegious oder sie. Also arbeiteten sie daran, dass es nicht so kam.


»Gute Arbeit, Ritterin Benett

Lobte sie die Menschenfrau, die zwar keine Schatten war, die Ahna sich aber sehr gut als eine vorstellen konnte. Vielleicht konnte sie sie ja nach der Mission anwerben, überlegte sie, während technisch kompetentere als sie es waren sich an der Reparatur des kleinen Nutzschwebzeuges versuchten. Mit Erfolg, wie sich zeigte, denn schließlich sprang der Motor des Schlittens an, was der Rätin ein Lächeln entlockte. Ihre Aussichten hatten sich gerade ein wenig verbessert. Benett hatte auch schon eine Idee, wie sie das Fluggerät am besten nutzen wollten. Ahna nickte, im Großen und Ganzen war sie einverstanden, und fügte hinzu:

»Ihr solltet den Düsenschlitten fliegen. Eine Menschenfrau wird am wenigsten Verdacht erregen.«

Nur dass sie eigentlich auch nicht nur eine, sondern überhaupt niemanden von ihnen als identifizierbare Person auf irgendwelchen Aufzeichnungen oder Gedächtnissen zurücklassen wollte. Ahna überlegte, wie sie das am besten anstellten. Es gab Möglichkeiten, Holocams zu stören mit und ohne die Macht. Wachen konnten sie kurzerhand niederschießen (was Aufmerksamkeit erregen würde) oder die Erinnerung an sie auslöschen (was dauerte). Optimal war das alles nicht. Die Rätin überlegte, bis Benett plötzlich verkündete, dass eine bestimmte alte Kiste schon einmal in der imperialen Anlage war. Die Psychometrie – deshalb wollten die Ermittler sie auch haben, wie Ahna wusste. Jemiss reagierte schneller als sie. Es war klar, dass es kein Gefährt nach seinem Geschmack war, aber sie waren hier, um einen Tyrannen unschädlich zu machen, nicht um ein Podrennen zu gewinnen.

»Es ist bei weitem besser als Laufen, so viel steht fest, und weniger Verdacht werden wir auch schöpfen. Seht zu, ob wir vielleicht noch mehr von diesen Kisten finden können, Benett, die Klamotten hier sollten euch passen –«

Ahna warf der anderen Frau einen Satz der Arbeitsoveralls zu.

»Und setzt die hier auf.«

Eine Schirmmütze folgte.

»Seht zu, dass Euer Gesicht nicht deutlich auf irgendwelchen Überwachungsgeräten zu erkennen ist. Wir anderen verstecken uns zwischen den Gestellträgern.«

Freilich war sich zwischen der Fracht verstecken der allerbanalste Anfängertrick und Ahna hatte noch keine Lösung dafür gefunden. Jemiss schien ähnlich zu denken und fragte JK, was dieser gefunden hatte, und auch Elise. Wie entkamen sie den Scannern?

»Wenn ich für die Sicherheit des Rückzugsorts des mächtigsten Mannes in der Galaxis zuständig wäre, würde ich alles, was rein und raus geht, nach Biosignaturen scannen,«

Meinte Ahna, und vermutete, dass sie schlechte Karten hätten, wenn sie tatsächlich zuständig wäre. Das war keine Überheblichkeit, eher das Bewusstsein der eigenen Paranoia, sowie die Annahme, dass die Leute, die diesen Palast am Laufen hielten, über das Jahr verteilt viel Zeit hatten.

»Es gibt da einen Trick, den ich vor langer Zeit gelernt habe. Wenn du den Scanner nicht täuschen kannst, täusche die Person, die den Scanner abliest. Das lässt sich bewerkstelligen. Wir sollten aber zumindest irgendetwas haben, was sich als simples Störgerät eignet, oder einen Kurzschluss verursacht, oder so etwas ähnliches. Das macht es uns leichter.«

Kast – verlassene Farm, alte Scheune– Riuen, Elise, Gaya, JK – Oyim, Marrev und Ahna (NPCs)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kast - Verlassene Farm - mit Ahna, Oyim, Marrev, JK, Gaya, Riuen

Die Rätin hatte sich als eine konsequente, zielgerichtete Missionsleiterin herausgestellt. Nicht besonders gesprächig. Nicht besonders charmant. Hatte immer einen kühlen Kopf und neigte irgendwie dazu, penibel zu sein. Für die Pau'anerin dürfte die Idee aufgrund ihrer Größe wohl keine unbedingt gute gewesen sein, sich auf einen Gepäckschlitten zu legen. Aber immerhin war das hier auch keine alberne Übung oder die Vorbereitung für eine Überraschungsparty. Naja, irgendwie schon. Nur würde der Überraschte hoffentlich am Ende des Tages kein gutes Wort über die Zusammenkunft zu seinen Ehren verlieren.

JK war ein guter Mechaniker und mit seinem kleinen Pico die optimale Ergänzung für die Aufgabe. Sie wirkten wie ein eingespieltes Team.

Als Elise sich wieder beruhigt hatte und der Schmerz aus ihren Kopf verschwunden war, hatte Marrev ihr die Hand angeboten, die sie dankend annahm. "Danke Meister, es geht schon." sie rieb sich das Kinn. "Ich hatte das schon mal, vor langer Zeit. Manchmal kommen ein paar verwaschene Bilder, wenn ich gewisse Gegenstände berühre. Aber dies mal." sie machte große Augen und nickte staunend, "war es als wäre ich direkt dabei gewesen. Ob das an diesem Ort liegt?" Keine Ahnung. Auf jeden Fall war es erschreckend. So musste sich Brianna fühlen, wenn sie urplötzlich Visionen hatte. Naja, immer hin blieb es ihr erspart aus dem Nichts davon überrascht zu werden.

"Jä, Rätin. Macht Sinn." Nicht, dass sie ihre Anweisungen in Frage gestellt hätte. Damit stieg sie auf den noch recht gut intakten Frachtschlitten.

Ahna hatte der Ritterin aufgetragen das Vehikel zu steuern und nachdem die Ritterin sich die Verkleidung übergezogen hatte und die alberne, abgetragene Schirmmütze mit dem runden Wappen der Farmkette bis knapp über die Augen reichte, fand sie noch eine Pilotenbrille, die ihr Gesicht hoffentlich vor Kameras und den üblichen Erkennungsprogrammen schützte. Immerhin war Elise auf Bastion eine imperiale Beamte gewesen, die nun nicht zum Dienst erschienen war. Das Imperium war effizient im Erkennen solcher Dinge, spätestens am nächsten Tag würden sie irgendwas wittern. Dass sie ahnten, dass die Bedienstete im Familienministerium eine Jedi-Undercover war, die Teil des Komplotts sein würde, den Imperator zur Strecke zu bringen, hätte dabei sicher keiner geahnt.

"Hey." sagte eine allzu vertraute Stimme und winkte sie gleichzeitig unsanft aus den Gedanken. "Was denn?" Dann folgte ein besserwisserischer Vortrag, wie man so ein Gefährt üblicherweise steuerte. Typisch Riuen halt. Die Augen seiner Meisterin rollten reflexartig. Nun ja, was sollte sie sagen. Er war der Pilot. Dann erklärte er ihr haarklein wie der Empfang am Tor wohl laufen würde. Elise nickte und stellte ein paar klarstellende Rückfragen. Er war nicht nur Pilot sondern auch mal Imperialer. Als sie die Infos aufgesaugt hatte, erwischte sie sich dabei wie sie dann doch seine Schulter berührte und die Sorge in seinen Augen erkannte. "Er wird wieder. Ich bin mir sicher." Nicht, dass ihr Padawan sich wegen der Mission Sorgen gemacht hätte.

"Definitiv. Sie werden nach allem scannen. Auf allen Ebenen." sinnierte sie. "Ein Trick also." Elise lächelte. Es gefiel ihr wie pragmatisch die Rätin war. "Gedankentricks." Die Stärke der Alderaanerin lag eher darin etwas zu schlagen, als etwas dazu zu bringen sich geschlagen zu geben. "Ich hoffe es ist kein Toydarianer, der die Papiere kontrolliert." sagte sie, als sie ein paar willkürliche Dinge zu irgendwelchen ausgedachten Ladungen auf den Bildschirm tippte und diese im lokalen Speicher als Fracht hinterlegte. Es waren ein paar Kniffe notwendig, um den automatischen Inventarisierungsmechanismus zu overrulen, aber es gelang der Alderaanerin schließlich.

"Gute Idee, Jay." Alle leisteten ihren Beitrag. Damit würde es klappen, zumindest würden sie es damit bis in die Schleuse schaffen. Danach würde Ahnas Methode es tun müssen. Und zur Not. Würde sie eben Gewalt anwenden müssen.

Als alle aufgestiegen waren und einen Platz gefunden hatten, legte die Alderaanerin Isoliermaterial auf ihre Brüder und Schwestern. Vielleicht würde das zusätzlich helfen, die Biosignaturen ein wenig zu verschleiern.

Minuten später waren sie auf einer Straße. Es war eine reichliche Stunde bis zum riesigen Anlagenkomplex. Den ungefähren Weg hatte sie sich einprägen müssen. Denn die Navigationsinstrumente waren irgendwann mal gestohlen wurden. Wahrscheinlich wegen dem Bryskard.

Der Düsenschlitten glitt solide über die rostrote Oberfläche des Planeten, die von den schimmernden Schatten des Gasriesen Arcanious durchdrungen war. Die Jedi-Passagiere lagen ruhig auf dem Gestellträger für Fracht, jeder von ihnen vertieft in seine eigenen Gedanken und Vorbereitungen für die bevorstehende Aufgabe.

Während ihrer Fahrt passierten sie dichte Wälder, deren gewaltige Bäume sich im Licht der entfernten Sonne zu wiegen schienen. Gelegentlich blitzten Lichtstrahlen durch die dichten Kronen, und das leise Rascheln der Blätter begleitete sie auf ihrem Weg. In der Ferne erklang das Rauschen eines Wasserfalls, der sein klares Wasser in einen schäumenden Strom goss, der sich durch das Unterholz schlängelte.

Elise glaubte nicht, dass dieser Ort das Refugium des Imperators sein sollte. Es war fast zu schön um wahr zu sein. Es ... es ... konnte einen ... ja ... nahe zu in seinen ... Bann ... ziehen. Und da starrte sie auf einen der Bäume, der besonders majestätisch wirkte, der immer näher und näher kam. Der so präsent in ihrer Wahrnehmung war, dass sie alles um sich herum komplett vergaß. Der Stamm war mehrfach geteilt und die dicken Äste wunden sich ineinander wie ein mystisches Schauspiel. Die Alderaanerin mochte die Natur. Sie war gern draußen. Doch irgendwas war hieran falsch. Irgendwas fühlte sich so einladend unberührt und gleichzeitig so verdorben an. Das Gefühl war unbeschreiblich. Verlockend. Verwunschen. Und doch so falsch.

"Elise!" rief es von hinten und im aller letzten Moment riss die Ritterin das Steuer herum und nur um Haaresbreite entkamen sie dem direkten Missionsende durch einen tödlichen Unfall.

Mit jedem Kilometer, den sie zurücklegten, wuchs die Spannung in der Luft, und die Jedi-Passagiere spürten, dass ihre Weg kurz vor dem Ende war. Und dann richtete sich die Anlage am Horizont auf, wie ein unheilvolles Schloss.

Nach fünf weiteren Minuten waren sie schließlich angekommen und es sah fast so aus wie in ihrer Vision. "Versorgung für den Küchenkomplex. Ein frisch geschlachtetes Taurücken. Hatte keine Kühlung, deswegen ist es nur in Silber isoliert." warnte sie und wollte erreichen, dass die Prozedur vor dem ersten Tor sich beschleunigt. "Es steht keine Lieferung auf der Liste." raunte es zurück. Elise schluckte. "Ich transportiere und liefere. Wenn dann musst du dich bei der Disposition beschweren." Elise ging das Risiko ein. Eine Minute später öffnete sich das Tor und die Schleuse wurde freigegeben. Lange Kamerasonden gingen auf den Schlitten nieder und tasteten die Fracht akribisch von außen ab. Jetzt würde sich zeigen, ob JKs Idee Früchte trug. In des wurde die getarnte Frachtpilotin in den Kontrollraum befördert. Sofort schaute sie sich nach ihren Möglichkeiten um. Vier Soldaten, ein Unteroffizier. Alle schauten auf sie. Der Raum war einfach nur leer. Keine Gegenstände, die als Waffen umfunktioniert werden konnten, nur saubere Tische mit darin eingelassenen Konsolen. Im Hintergrund ein versiegelter Waffenschrank, daneben die übliche Tür zum Pausenraum.

Als der Scanner schließlich seine Arbeit beendete schaute der Offizier misstrauisch auf das Display. "Scheint sauber zu sein" murmelte er zu seinem Trupp und fixierte dann sein Gegenüber. "Ich habe euch hier noch nie gesehen, wer seid ihr?" Elise hob nervös die Hand. "Ihr braucht meinen Namen nicht und seid fertig mit der Kontrolle. Wir können weiterfahren." Als der Offizier die Worte gebetsmühlenartig wiederholte, traute Elise ihren Ohren nicht und wandte sich mit einem Nicken von allen ab.

Es.
Hat.
Tatsächlich.
Geklappt.

"Danke." und als die Kontrollraum-Tür zur Schleuse sich öffnete, die Situation beinahe überwunden war, regte sich einer der Soldaten, der sich ungläubig nach vorn zum Pult begeben hatte, der Passage-Genehmigung zwar nicht widersprach, dem aber etwas auffiel.

"Kendrock's Bites?" schallte es ungläubig. Die Ritterin blieb regungslos stehen. "Die sind doch pleite gegangen. Schon vor Jahren!" Ohne, dass Elise nach hinten sehen musste, stützte sie sich kraftvoll am Türrahmen ab, zog in der Geschwindigkeit eines Blitzes ihr Lichtschwert aus dem breiten Gürtel und ließ es mit einem sauberen, geschickten Wurf einmal quer durch den Raum gleiten, als die Truppler gerade ihre Waffen anzogen. Als dieses wieder an ihrem Platz war, fielen die Weißköpfe wie Säcke, dann deaktivierte sie die Überwachungsmechanismen und gab den Außenwachen ein Standard-Alles-Ist-Gut-Signal.

Als die anderen kamen schüttelte sie bedauernd den Kopf. "Es ging nicht anders." Und es würde Probleme nach sich ziehen, die Zeit lief nun gegen sie. Und zwar schnell.

Doch sie waren drin.

Kast - Festungskomplex - Tor D - mit Ahna, Oyim, Marrev, JK, Gaya, Riuen
 
.: Kast .:. Festungskomplex .:. Tor Delta .:. Ahna, Oyim, Marev, Gaya, Riuen, JK und Pico:.

Teil Eins: Das Ankommen, verlief ohne Zwischenfälle. Ahna näherte sich unerkannt dem Droiden und stellte fest dass dieser wohl schon seit geraumer Zeit ausgeschlachtet worden war. Es befanden sich genug Klamotten um die gesamte Gruppe um- und zu verkleiden. Zu guter letzt konnten sie mit Hilfe einiger Ersatzteile aus JK's persönlichem Vorrat und dank dem ausgeschlachteten Droiden einen Düsenschlitten wieder zum laufen bringen.
Phu, eine Menge in einer so kurzen Zeit.
Insgesamt zeigte dies auch die Professionalität und Entschlossenheit von ihrem Team, es bedarf bei diesem Auftrag einer Menge clevere Taktiken bedienen, um Hindernisse zu überwinden um ihr Ziel zu erreichen.
Teil Zwei: Die Festung, verlief natürlich nicht ohne Zwischenfälle... Nachdem sich das Team auf der Ladefläche des Düsenschlittens wie Sardinen in einer Dose niedergelegt hatten began Elise sie mit Isolationsmaterial zu bedecken, dies sollte zumindest die Signaturen der Anwesenden ein wenig verwischen. Die Fahrt kam ihm wie eine Ewigkeit vor, jedoch mit Ausnahme eines Beinaheunfalls, erreichten sie die Schleuse Delta welche ihnen Zugang zum Komplex geben sollte.
Der Ritter konnte trotz seinem ausgeprägten Gehör unter dem ganzen Material begraben die Stimmen draußen nicht verstehen. Als jedoch ein bekanntes Summen ertönte und die Machtpräsenz von Eli kurzfristig rapide anstieg war klar, etwas lief nicht nach Plan. Die Gruppe befreite sich aus der "Dose" und JK sah vier Truppler, normale Wachposten, am Boden liegen, ein gezielter Schnitt quer über ihren Torso.
Die Ritterin began sich zu entschuldigen.


"Es war zur Erwarten das unser Glück ein Ende findet, wir sind weiter gekommen als ich angenommen habe. Pico, verbinde dich mit der Konsole und lösche die letzte Aufzeichnung. Schicke eine Meldung nach oben dass dieses Terminal wegen Wartungsarbeiten an der Schleuse gesperrt ist und für Morgen der Techniktrupp erwartet würde.
Achso und wenn du dabei bist, eine Karte des Komplexes wäre auch von Vorteil"


Pico machte sich mit einem leisen "Puiiiui" an die Arbeit.
Dies sollte ihnen etwas Zeit verschaffen. Keine Wachwechsel und niemand der die Schleuse erneut passieren möchte. Er half Gaya und Riuen die beschäftigt waren die Wachmannschaft in Spindten und Kisten zu verstecken.
Sie waren nun drin, in der Höhle des Löwen, dem Herzstück des Imperiums. Sein Tech-Armband vibrierte und mit einem Tastendruck warf Pico einen Grundriss, leider unvollständig, an die Wand.


"Sithspucke, scheinbar werden wir blind reingehen müssen und nicht lange unerkannt bleiben."

Er studierte die Karte und ihm fielen zwei Dinge auf. Der Forschungsbereich lag zentral und war von allen Seiten zugänglich. Er seufzte, sobald der Alarm losging würden sie wie in einem Hornissnenest umschwärmt werden. Sie mussten also schnell handeln.
JK kratzte sich über das Kinn.

"Wir sollten uns von zwei Seiten annähern und versuchen den Bereich hier zu sprengen, er vergrößerte und markierte diverse Punkte um den zentralen Komplex. Dies sollte ausreichen diesen Palast zu entkernen und den Forschungstrakt unter mehreren Ebenen Permabeton zu begraben. Wir brauchen ein Zeichen wenn ein Team mit dem Platzieren der Ladungen fertig ist und einen Treffpunkt für den Fluchtweg. Dann heißt es nur noch schnell genug raus kommen! Was haltet ihr davon?"

Fragte er in Richtung der Rätin

.: Kast .:. Festungskomplex .:. Tor Delta .:. Ahna, Oyim, Marev, Gaya, Riuen, JK und Pico:.


Ich habe mich an Bild-AI versucht einen Imperialen Palast mit Forschungseinrichtung darzurstellen. Nicht perfekt aber kann für Inspirationen verwendet werden.
 

Anhänge

  • ImperialPalast.jpeg
    ImperialPalast.jpeg
    302 KB · Aufrufe: 39
Kast – in der Festung des Imperators, Hangar 1A – Imperiale Garde und Commander Tenrik (NPCs) – Eowyn und Brianna

Sehr gesprächig schien dieser Commander Tenrik nicht zu sein, für eine Rotgardistin waren derlei Fähigkeiten sicherlich nicht gefragt. Es war das Modell ‚Soldatin im Dienst‘, Smalltalk war da nicht zu erwarten. Ein kleines Detail verriet der Mann dann doch: er wusste, wer sie war. Brianna fragte sich sofort, woher. Nur wegen ihrer großspurigen Anmeldung über Funk? Hatte sie auf Bastion als Überläuferin so viel Staub aufgewürfelt? Gab es einen anderen Grund? Schnell bemühte sich die Echani, wieder in ihre Rolle zu finden: die ich-bezogene Überläuferin-Brianna fühlte sich geschmeichelt. Sie sehnte sich so sehr nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, dass sie deshalb der Dunklen Seite und Janus' Verlockungen erlegen war. Ihr Alter Ego fand es toll, wenn ihr Gegenüber sie bereits kannte.

Was dann passierte, war mehr als merkwürdig. Es passierte nämlich… nichts. Keine Reaktion auf die vollmundigen Versprechungen, dass hier eine Rätin wartete, die Geheimnisse auszuplaudern hatte. Nicht einmal ein kurzes Nicken oder ein ungläubiges Kopfschütteln. Die Situation war enervierend und Brianna konnte nur annehmen, dass das genau der Plan war. Sie waren hier im Hangar, in Nummer ‚1A‘, was vermutlich nicht einfach nur irgendeiner war. Es hörten mehr Leute zu als nur dieser Soldat. Trotzdem wäre irgendeine Form der Rückmeldung schön gewesen. Die dunkle Brianna wäre ungeduldig geworden und hätte patzig nachgefragt. Sie selbst wusste, dass sie besser nichts machte, um die Mission zu gefährend. Denn wenn eines klar war, dann dies: die Dunkle Brianna würde mit ihrer dreisten Aktion böse auf die Nase fliegen, vermutlich zum letzten Mal in ihrem Leben. Die Jedi-Brianna hatte hier bessere Chancen, also wartete sie geduldig. Alles was sie brauchten war der Zugang zum Thronsaal und sie würde ihre Mission nicht dadurch gefährden, dass sie ihrer Rolle treuer blieb als gut für sie war…


„Reiß dich zusammen! Du hättest dich ruhig ein wenig saubermachen können!“

Herrschte die Echani ihre vorgebliche Gefangene an. Es erschien ihr eine ziemlich Sith-mäßige Sache zu sein. Die kleine eingebildete Schülerin ließ frau in der Festung des Imperators am ausgestreckten Arm verhungern, also suchte sich diese jemand Schwächeren, um ihre Aggerssionen an ihr auszulassen – klassisch.

Lustig, gerade als es Brianna langsam wirklich zu bunt wurde, änderte sich die Haltung des Commanders. Er hatte zumindest versucht, den Eindruck zu erwecken, dass ihn nichts aus der Ruhe bringen würde (und sicher nicht ihr Sith-Alter-Ego). Viele hätten es vielleicht übersehen, aber eine Echani-Kämpferin lernte, auf diese Dinge zu achten. Ein leichtes Zittern. Der Blick wirkte nicht mehr hundertprozentig fokussiert. Und war da der Anflug von Schweiß auf der Stirn? Die dunkle Brianna wünschte sich, sie hätte so einen Einfluss auf Leute… irgendwas ging hier vor. Mit einem Mal war es vorbei und Tenriks Haltung war die einer Person, die darum kämpfte, ihre Fassung wiederzufinden. Wieder war das alles sehr subtil, aber nicht subtil genug, um einer Brianna zu entgehen, die nicht viel mehr zu tun hatte, als trotzig-kämpferisch den Punkt zu halten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit verriet der Anführer der Rotgardistinnen die Ursache für die zwischenzeitliche Erschütterung: der Imperator musste telepathisch mit ihm kommuniziert haben. Oder wollten sie nur, dass sie es dachte, zwecks dem dramatischen Effekt? Es funktionierte jedenfalls, Brianna spürte den Anflug von Sorge. War Allegious so mächtig, dass ihm nichts in dieser Festung entging? ‚
Führe den Gedanken nicht zu Ende, Brianna.‘ Sie wollten, dass sie so dachte. Grundlegende Telepathie war nichts Außergewöhnliches, Holocams sicherlich reichlich vorhanden, möglich hatte Tenrik den Befehl sogar über den Helmkommunikator empfangen. Und selbst wenn nicht… ‚er ist auch nur ein Noghri,‘ sagte sie sich. Außerdem: sie hatten es geschafft! Brianna bekam ihre Audienz!

„Ich danke Euch,“

Erwiderte sie, aber ohne Herzlichkeit in der Stimme. Dieses Mal fühlte es sich richtig an, hatte sie doch bekommen, was sie wollte. Bevor es jedoch soweit war, musste die Silberhaarige eine Prozedur über sich ergehen, von der sie gar nicht gedacht hätte, dass diese sich als so großer Prüfstein heraustellen würde. Ja, Eowyn hatte davon gesprochen und ob Brianna die Lichtschwerter durch die Kontrolle bringen würde – aber was das für sie bedeutete, daran hatte die Echani nicht gedacht. Vermutlich gab es nicht viele Frauen in der imperialen Garde, und tatsächlich waren die beiden sie Durchsuchenden Männer. Sie nahmen ihre Aufgabe sehr ernst, auch die Lichtschwerter und das iKom wurden inspiziert, letzteres ausgesprochen gründlich, aber nicht so gründlich, als dass sie die versteckten Funktionen gefunden hätten. Das eigentliche Problem war die Leibesvisitation.

Brianna konnte es überhaupt nicht leiden, dass ein Mann ihr so nahe kam. Sie fühlte sich unwohl, wenn das andere Geschlecht ihr so auf die Pelle rückte. Normalerweise hätte sie jeden, der ihr so nahe kam, mit einem Faustschlag niedergestreckt, nur durfte sie das jetzt nicht. Ganz ehrlich wäre es ihr sogar angenehmer gewesen, einen Faustschlag abzubekommen als von einem Mann so abgetastet zu werden. Es war nicht immer so gewesen; die ganze Sache war inzwischen bereits mehr als zehn Jahre her. Die ganze Sache wieder an's Tageslicht zu befördern hatte ihr als Jedi geholfen, ihre Scheu vor körperlicher Nähe hatte sie aber nicht überwunden. Sie wusste jetzt nur genau, warum es ihr so unangehmen war. Selbst Janus' Nähe hatte sie kaum ertragen und da wähnte sie sich in einer Beziehung mit ihm, aber hier… und jetzt… es blieb nur, die Luft anzuhalten, steif und fest dazustehen, keine Schwäche zu zeigen, auszuharren und zu warten. Gerne hätte sie den Wachen den einen oder anderen ironischen Spruch mitgegeben, allein, es ging nicht.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließen sie endlich, zu ihrer großen Erleichterung, von ihr ab und brachte sie in den eigentlichen Palast. Wobei dieser zunächst nicht allzu prunkvoll wirkte. Alles war dunkel gehalten, die Gänge wirkten kahl und gleichförmig. Das einzige, was wirklich auffiel war, dass die dunkle Präsenz immer stärker wurde. Allegious. Es war nicht wie in den Katakomben, trotzdem war die 28jährige froh um Ians Schutzamulett, das sie ihr gelassen hatten. Falls sie dem Symbol darauf irgendeine Bewandtnis zubilligten, sagten sie das nicht. Jedenfalls trug sie es nach wie vor und wenn diese Bleischwere weiter in dem Maße zunahm, durfte sie heilfroh sein, dass es so war.

Schließlich erreichten sie eine größere Halle, und diese war nun alles andere als kahl. Sie war auch nicht, was Brianna als schön geschmückt bezeichnet hätte, aber reich verziert war sie trotzdem. Mit Symbolen, die sie augenblicklich an ihr Amulett erinnerten – nur wo sie dessen Anblick inzwischen als beruhigend empfand, waren diese auf eine unerklärliche Art verstörend. Es war, als sei da etwas, was ihrem Auge immer gerade so entging, als würden sie sich immer gerade nicht fassen lassen. Als wären all diese Symbole auf eine sonderbare Art lebendig. Just das Symol ihres Amulettes schien aber nicht zu sehen zu sein. Genau an diesem seltsamen Ort ließ man sie ein weiteres Mal warten…

Eowyn fühlte die seltsame Aura dieser Raumes sicherlich auch, und sie nutzte sie dafür, ihre Rolle als gebrochene Gefangene weiterzuspielen. Ihr musste klar sein, dass ihr Ende nahe war, Sie appellierte an das Gute in der vermeintlich dunklen Brianna, sah sie flehentlich an und wimmerte leise.


„Reiß' dich zusammen! Sieh' mich an!“

Gifte die vermeintliche Sith-Schülerin ihr Opfer gespielt unbeherrscht an, packte sie und drehte sie zu sich rüber. Dabei kompensierte sie stimmlich, was Eowyn an Lautstärke fehlte. Sie vermied es dabei tunlichst, ihrer Gefährtin weh zu tun, die immer noch lädiert genug war und lädierte, als es Brianna lieb war angesichts des Kampfes, der ihnen bevorstand.

„Du warst im Rat! Du warst ein Teil von alledem! Das macht dich mitschuldig daran, dass es so weit kommen musste!“

Zeterte Brianna weiter und spielte dabei auf die Verweigerung der Beförderung an, die sie damals so gekränkt hatte. Die blonde Jedi war damals nicht beteiligt gewesen, auch die Scheinbeförderung hatte noch nicht stattgefunden, aber das wusste ihr Publikum ja nicht.

„Aber ich kann dich beruhigen: eigentlich müsste ich dir dankbar sein. Ich habe mich lange nicht mehr so sehr wie ich selbst gefühlt. Ich bin endlich da, wo ich hingehöre, und du auch gleich.“

Es war leichter in dem Wissen, dass alles nur Show war, dass Eowyn lange nicht so schwach und unsicher war, wie sie das vortrefflich spielte. Die kleine Doppeldeutigkeit, die Anspielung auf ihr wahres Ziel konnte sie sich auch nicht verkneifen. Es wartete hinter der großen, verzierten Doppeltür auf sie. Die Stunde der Wahrheit… Wahrscheinlich war sie in dem Moment die Stärkere von ihnen beiden, vermutete Brianna. Sonst hätte sie es auch nicht über sich gebracht, so abzuledern. Die Stärke würden sie freilich auch brauchen…

Kast – in der Festung des Imperators, Vorraum des Thronsaals – Imperiale Garde und Commander Tenrik (NPCs) – Eowyn und Brianna
 
[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Thronsaal / Darth Allegious, Commander Tenrik und Royal Guards (NSC), Eowyn, Brianna

Die Finsternis war geduldig. In ihr ruhte die Macht der Ewigkeit, sie war so alt wie das Leben selbst – vielleicht sogar älter. Welche Rolle spielte Zeit für eine solche Entität? Alles verging. Alles endete. Die Finsternis aber bestand weiter, bis sie eines Tages diese Realität verschlingen und eine neue ausspucken würde. Eine Realität ohne Licht. Ohne Entkommen. Ohne auch nur den bloßen Gedanken auf Hoffnung. Und um diesen Wandel zu bewirken, diese große Veränderung, hatte die Dunkelheit einen Avatar gewählt, eine Verkörperung, ein Werkzeug, durch das sie wirken konnte. Er war perfekt für diesen Zweck, mächtig, weise, skrupellos, sein Leben lang von ihrem Einfluss getränkt, bis die Grenzen zwischen ihm und ihr verschwunden waren. Nur er konnte das Werk verrichten, nur er die Feuer entzünden, die notwendig waren.

Ja, die Dunkelheit hatte eine kluge Wahl getroffen, was Darth Allegious anging, und ihn großzügig mit ihren Geschenken bedacht. Aber ihre Freigiebigkeit war nicht bedingungslos. Sie erwartete nicht nur bloße Hingabe, sondern vor allem Resultate und ständige Beweise dafür, dass man ihrer Aufmerksamkeit würdig war. Das Virus, das der Imperator und seine engsten Getreuen erschaffen hatten, war ein solcher Beweis geben, ein weiterer Schlag gegen die Barrieren zwischen der Dunkelheit und dieser Ebene der Existenz. Milliarden waren gestorben, und noch mehr wanden sich in Agonie. Doch es war nicht genug. Um den Damm einzureißen, musste mehr Blut fließen, mehr Zerstörung und Chaos.

Um dies zu erreichen, hatte sich Darth Allegious nach Kast zurückgezogen. Dies war seine Festung, sein Refugium, sein Tempel. Nur wenigen war die Existenz des Mondes überhaupt bekannt, noch geringer war die Zahl jener, die wussten, welchem Zweck er diente. Nur hier ließ sich das große Werk vollenden. Nur hier konnte sich der Imperator aus den Zwängen des Sith-Ordens und des Imperiums befreien. Oh, er wusste, dass man flüsterte, ihm würde die Kontrolle entgleiten, die Opposition stärken. Er war ein unsichtbarer Herrscher geworden, entrückt und still, und manche witterten gewiss ihre Chance. Sie waren blind, ihr Streben bedeutungslos. Sobald seine Arbeit hier getan war, würde er die Macht über das Leben selbst besitzen. Sollte sich selbst die ganze Galaxis gegen ihn erheben, so würde die ganze Galaxis brennen und vergehen und er für alle Zeit über ein Reich von Asche und Schädeln herrschen. Es spielte keine Rolle.

Der Noghri hatte die kleinlichen Ebenen dieser Realität hinter sich gelassen, war etwas Neues und Furchtbares geworden, eine lebende Wunde in der Macht, ein Abgrund ohne Anfang und Ende. Und so saß er auf seinem Thron, gehüllt in eine schlichte schwarze Robe, sein Gesicht unter eine Kapuze verborgen. Besucher waren ihm angekündigt worden, kleine Gestalten, die hofften, seine Gunst zu erlangen, die Schülerin des aufstrebenden Inquisitors Sturn und ihre Gefangene, die Jedi-Rätin Eowyn El´mireth, die man ihm so lange vorenthalten hatte. Aber was scherten ihn Schüler und Räte? All die Dunklen Lords und Ladies, all die Räte, all die Moffs und Kanzler, sie waren bloße Schatten. Schatten und Rauch, schon bald aus der Galaxis getilgt. Aber noch war das Werk nicht vollendet. Noch musste er achtsam sein, und so befahl der Imperator, seine Gäste zu ihm zu bringen. Die rot gewandten Royal Guards führten sie in seinen Thronsaal, nahmen Aufstellung, Flecken von Farbe in purer Schwärze. Es war kalt, kalt und dunkel, die Gemäuer selbst tropften vor erstickender Abgründigkeit. Der Anführer der Gardisten erhob das Wort, sprach feierlich, aber nüchtern, ohne Pomp.


„Kniet nieder vor Seiner Majestät Darth Allegious, Dunkler Lord aller Sith, Imperator des Galaktischen Imperiums und rechtmäßiger Meister der Galaxis. Möge Seine Herrschaft ewig währen.“

Als der Commander endete, hob Darth Allegious kurz eine Hand, und der Gardist verneigte sich und trat neben den Thron, nun wieder ein stummer Wächter. Einige Augenblicke herrschte Stille und der Imperator legte den Kopf schief, als er seine Gäste betrachtete, aus Augen, die durch Stahl und Fleisch gleichermaßen blickten. Er konnte sie sehen. So klein. So schwach. Wie Kerzen in einem schwarzen Meer. Was hatten sie anzubieten, warum genau waren sie hier? Der Herr des Imperiums spürte, wie die Dunkelheit sich regte und ihre Finger nach ihnen ausstreckte, doch noch war seine Neugier größer als der Gedanke, sie der Finsternis zu opfern. Als der Imperator sprach, war seine Stimme rau, ein Flüstern wie Rasiermesser, und obwohl er leise sprach, hatten seine Worte das Gewicht von Bergen.

„Willkommen. Ihr hattet darauf gehofft, vor mich treten zu dürfen, Lady Kae. Jetzt seid Ihr hier. Sprecht.“

Etwas Großes geschah, das konnte er spüren. Eine Erschütterung, eine Veränderung. War diese Jedi vielleicht die letzte Zutat, die gefehlt hatte? Das letzte Opfer, um die neue Vernichtung in die Welt zu bringen? Sie waren bedeutsam, diese beiden Personen, die vor ihm knieten. Aber nicht auf die Art und Weise, wie sie glaubten. Das Ende und der Anfang waren so nah. Das Ende und der Tod.

[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Thronsaal / Darth Allegious, Commander Tenrik und Royal Guards (NSC), Eowyn, Brianna
 
Kast - Festung - vor dem Thronsaal, mit Brianna, Cmdr Tenrik, Royal Guards (NPCs)

Eowyn hatte dringend vermeiden wollen, Brianna anzusehen; Brianna, die einzige, die die Wahrheit hier unten kannte, die einzige, deren Augen sie wirklich sehen konnte. Und die, von der sie am wenigsten wollte, dass sie sah, wie sehr sie sich wirklich schämte. Aber vermutlich würde sie ohnehin einfach denken, dass es schlicht zu ihrer Rolle gehörte, falls sie es überhaupt bemerken sollte... Ohnehin hatte Eowyn keine Wahl. Die Echani nutzte die Gelegenheit, um die unbeherrschte, gekränkte Sithschülerin darzustellen, und Eowyn blickte ihr flehend in die Augen. Jedem Außenstehenden würde klar sein müssen, wie wenig sie beide nun noch verband.

Ich... ich... stammelte sie nur leise auf Briannas Anschuldigungen hin, als würde sie vor lauter Angst kaum denken, geschweige denn, sich verteidigen können. Bitte, Brianna!, flehte Eowyn noch einmal, obwohl wohl selbst Rätin El'mireth wusste, dass es aussichtslos war. Doch verzweifelte Situationen ließen einen anders handeln, als man eigentlich für sinnvoll erachten würde, und so konnte Eowyn nicht ausschließen, ob sie in Wirklichkeit so reagieren würde.

Viel Möglichkeit zu reagieren hatte Brianna allerdings nicht. Eowyns Kopf schoss herum, als der Commander sich urplötzlich, wie auf ein stilles Kommando hin, in Bewegung setzte und die Flügeltüren sich gleichzeitig öffneten. Ihr nun wild schlagendes Herz war nicht gespielt. Kurz wollte wieder Panik in ihr hinaufsteigen, doch Eowyn drückte sie entschlossen herunter. Sie war nicht notwendig. Sie hatte längst akzeptiert, was hier und heute geschehen würde. Sie hatte nur ein Ziel, ein einziges, und das würde sie erreichen. Sie hatte es versprochen... Und wenn möglich würde sie noch dafür sorgen, dass wenigstens der Rest heil hier herauskommen würde. So heil es irgendwie ging, zumindest.
Sie hatte nur ein Ziel.
Und dieses Ziel war dort drinnen.

Sie wehrte sich ein wenig, als auch sie sich auf den Raum zubewegen sollte, aber es war mehr Verzweiflung als irgendein ernsthafter Versuch ihrer Rolle. Es war klar, dass es kein Entkommen geben konnte, nicht hier, nicht an einem Ort, an dem es nur so vor roten Uniformen wimmelte. Und so ließ sie sich dann doch von Brianna in den Saal führen, der dunkel war - dunkel an Licht, dunkel an Gefühl, einfach durch und durch
dunkel. Eowyn hielt ihren Kopf wieder gesenkt, nicht respektvoll, sondern gebrochen, ihr Körper völler ängstlicher Anspannung. Sie wusste nicht, ob irgendjemand solche Details bemerkte, doch die Gardisten waren sehr gut ausgebildet - und sie wusste genau, dass ihr Kleinigkeiten schnell auffielen. Weshalb sollte es den Gardisten da anders ergehen?
In diesem Saal war es, wenn das überhaupt möglich war, noch kälter als im Hangar draußen, und im Stillen verfluchte Eowyn ihre dünne, schlechte Kleidung. Hätte Ahna in
diesem Punkt nicht etwas weniger detailverliebt sein können? Aber vermutlich würde ihr schneller warm werden, als ihr lieb war, also spielte es wohl keine große Rolle.

Der Weg nach vorne, zu einem Thron, wie Eowyn annahm, kam ihr unendlich weit vor. Jeder Schritt war ein bewusster, ein bewusster weiter gerade auf ihre Mission zu. Und auf das grausame Wesen, das da vorne thronte und das unzählige Lebewesen alleine in den letzten Monaten umgebracht hatte. Schließlich aber hielten sie an - und wurden zu einem Kniefall aufgefordert. Wäre die Lage nicht so aussichtslos, so ernst, so hätte Eowyn gelacht. Sie konnte nicht mehr zählen, wie oft sie in den letzten Wochen dazu aufgefordert worden war, sich hinzuknien, vom Jünger zum Imperator war es. immer. das. gleiche. Und hatte sie sich beim allerersten Mal, vor Sturn, noch strikt und definitiv geweigert und dabei einen Eklat hervorgerufen, so ließ sie sich jetzt ohne Weigerung plump und unelegant auf den Boden sinken, ein Bein nach dem anderen. Sie wollte Brianna nicht in die Zwickmühle bringen, sie zurechtzuweisen - und außerdem war da nicht mehr viel Wille in Rätin El'mireth. Wie viel davon noch in Eowyn selbst war, diesen Gedanken verdrängte sie tunlichst. Er war ohnehin völlig unwichtig.
Der Boden war noch kälter als die Luft, aber Eowyn nahm die Kälte jetzt an und erlaubte ihrem Körper, zu zittern, was sicher unterstützend wirken würde. Sie saß auf ihren Fersen und war froh, dass sie ihre Hände vor dem Körper und nicht dahinter fixiert hatte. Ansonsten hätte sie wohl Mühe bekommen, mit dem Zittern das Gleichgewicht zu halten. Ihre Schultern waren nach unten gesunken, ihre Augen blickten direkt auf die dunklen Steinplatten vor ihren Knien.

Und dann sprach
er.

Allegious.

Er, der so viel Leid gebracht hatte. Er, die pure Dunkelheit. Er, der schwärzer war als die vor ihm. Er, der ihr alles, ihr Glück, ihre Zukunft, genommen hatte.

Eowyn war sich ihrer Gefühle kaum mehr im Klaren und war froh, dass die Worte nicht an sie gerichtet waren, bekam sie sie doch kaum mit. Sie hatte nicht geahnt, was diese Begegnung in ihr auslösen würde, nicht im mindesten. Sie atmete schwerer. Und plötzlich fühlte sie sich zurückgesetzt an den Abend auf Va'art, als wäre es gestern gewesen. Als...
er und sie eigentlich das erste Mal mehrere Sätze miteinander gewechselt hatten, ohne sich an die Gurgel zu gehen. Sie hatten über Verantwortung geredet, über das Töten, den Unterschied zwischen Verteidigung - und Mord. Sie war vor seiner Erklärung erst der Ansicht gewesen, dass es kaum einen Unterschied machte, war die Person am Ende doch so oder so tot, und hatte später darüber nachgedacht, wie sie handeln würde, wenn sie einmal Allegious gegenüberstehen würde. Sie war zu keinem endgültigen Schluss gekommen, hatte es dann abgetan mit der Annahme, dass dieses Gedankenspiel ohnehin völlig abstrus und unrealistisch war - und nun war sie hier, kniete vor ihm, und hatte die tief in sich verwurzelte Absicht, sein Leben zu beenden.
Nein... ihn zu ermorden. Sie musste es so nennen, wie es war.


Er wäre entsetzt darüber, wie ruhig, wie zielgerichtet sie nun darüber dachte. Vielleicht war es gut, dass er nie erfahren würde, was hier geschehen war, was mit ihr geschehen war. Er war mit dieser Mission einverstanden gewesen, ja, aber zugegeben hatte erst sein stillstehendes Herz und die miserable Prognose dafür gesorgt, mit welchem Willen sie nun diese Mission zu Ende bringen würde. Würde. Nicht wollte. Ein Wille, den er missbilligen würde - oder noch mehr. Vermutlich mit Recht.

Aber sie war nun einmal eine Schatten. Sie hatte diesen Weg gewählt, obwohl sie gewusst hatte, wo er hinführen konnte. Einige ihrer Kolleginnen und Kollegen hatten schon getötet - nicht nur zur Verteidigung. Sie war sich immer relativ sicher gewesen, dass Ahna sie bewusst nicht für solche Missionen ausgewählt hatte, weil die Rätin wusste, welche Probleme so etwas in ihr auslösen würde, aber dieses Mal hatte die oberste Schatten nun einmal keine andere Wahl gehabt. Und welch ein Glück, dass
dieses Mal kein so großes Problem darstellen würde wie etwaige Male davor.

Aber wollte sie diese Chance haben, dann musste sie alle Gefühle und Gedanken weit weg verbannen und sich voll und ganz auf die Situation vor Ort konzentrieren; jedes Detail aufnehmen, ihre Sinne schärfen. Denn sie würde den Imperator ganz sicher mitnehmen in die Dunkelheit, die auf der anderen Seite nun schon so lange auf sie wartete.


Kast - Festung - Thronsaal, mit Brianna, Allegious, Cmdr Tenrik, Royal Guards (NPCs)
 
Kast – verlassene Farm, alte Scheune– Riuen, Elise, Gaya, JK – Oyim, Marrev und Ahna (NPCs)

Ahna verfolgte das Gespräch zwischen Jemiss und Benett. Scheinbar hatte die junge Ritterin schon öfter Begegnungen mit Psychometrie gehabt, aber unregelmäßig. Sie schien noch nicht so gut mit der Technik vertraut zu sein, auch dieses Mal war es ja ein spontanes Auftreten gewesen.

»Fragt Rat Janson nach Psychometrie, wenn wir zurück sind. Er kann Euch alles darüber erzählen,«

Warf die Rätin ein.

»Ich schätze, dass es am Macht-Nexus liegt. Es muss hier einen geben, es ist die einzige Erklärung die Sinn macht.«

Was Ahna meinte war die Frage, was Allegious bewegt haben mochte, seinen Tempel ausgerechnet hier zu errichten.

Benett tat wie ihr geheißen und staffierte sich mit weiterer gefundener Ausrüstung so aus, dass sie kaum mehr wiederzuerkennen waren. Sie lernte schnell, das gefiel Ahna, ebenso, dass sie eine grundlegende Ahnung zu haben schien, wann sie manche Techniken nicht anwenden konnte. Jetzt waren Toyadarianer in der imperialen Garde vermutlich eher selten und wenn, dann hätte dieser eher Pech gehabt. Wenn man einem Schatten auf einer wichtigen Mission in die Quere kam, war es kein Vorteil, gegen die gewaltlose Problemlösung immun zu sein. Infolgedessen kommentierte sie die Worte der Ritterin nur düster:

»Das wäre dann allerdings schlecht für ihn.«

Die anderen nahmen auf der Ladefläche Platz und ließen sich unter gefühlten zwei Rollen silberner Folie bedecken. Es war nicht gerade die Lieblingsposition der Pau'anerin, sich passiv zu verstecken und keinen Einfluss auf die Geschehnisse zu haben. Sie hoffte, es würde nicht allzu lange dauern, doch der Flug zog sich – rein subjektiv – ganz gewaltig. Eine kurze Unaufmerksamkeit seitens Benett ließ das Gefühl nicht gerade kleiner werden, so dass Ahna geradezu froh war, die Stimme der Wache zu hören – sie klang nicht nach Toydarianer.

Die Rätin streckte ihre Machtfühler aus und machte sich bereit, notfalls von ihrem Versteck aus mit Jedikräfte eingreifen zu können, doch das war nicht nötig. Nach einer kurzen Weile öffnete sich das Tor, was Ahna lächeln ließ. Wenn der Perimeter erst einmal durchbrochen ist, ist das meist schon die halbe Miete, dachte sie. Doch ganz so schnell ging es dann doch nicht. In der Macht nahm Ahna einen weiten Raum oder eine kleine Halle wahr und sie konnte weitere Stimmen hören. Auch hier schien es gut zu laufen, bis zu einem bestimmten Punkt jedenfalls. Die Rätin machte sich die geistige Notiz, zukünftig die Firmennamen ihrer Tarnungen zu recherchieren, wenn sie wieder improvisierten musste. Dann erklang, was Ahna auf gar keinen Fall hatte hören wollen: das charakteristische Summen eines Lichtschwertes. Wenigstens hatte Benett schnell und effizient gehandelt. Bis die Pau'anerin sich aus der Folie geschält hatte, war der Spuk längst vorbei und die Menschenfrau entschuldigte sich dafür.


»Ihr habt richtig gehandelt. Besser, als wenn sie den Alarm ausgelöst hätten,«

Erwiderte Ahna und gab damit JK recht. Keine Glückssträhne währte ewig. Sie nickte ihm bestätigtend zu, als er seinen Droiden beauftragte, den Vorfall zu vertuschen und eine Karte der Anlage zu organisieren. Derweil nahm Ahna ihren Blaster zur Hand und stellte ihn auf maximale Stärke. Zwei Schüsse pro Person sollten reichen, um die charakterischen Lichtschwertspuren zumindest für einen oberflächlichen Betrachter unkenntlich zu machen. Dass die imperialen dadurch aussehen, als wären sie von einem E-Web niedergemäht worden, störte sie nicht. Damit war die Waffe allerdings sowohl überhitzt als auch leergeschossen. Während sie die Wachen in den Spinden versteckten, nahm sie diesen daher auch gleich die Reserve-Blasterpacks ab und die Zutrittskontrollkarten sowieso. Die des Offiziers behielt Ahna für sich, die anderen vier verteilte sie auf die fertig ausgebildeten Jedi.

Als das erledigt war, hatte der kleine Droide zumindest einen groben Plan des Palastes organisiert zu haben. Details enthielt dieser leider nicht, es war aber auch nicht zu erwarten gewesen, einen Plan zu finden mit ›Geheimlabor hier‹ und ›Schwachstelle in der Sicherheit da‹. Aber man konnte die Wartungstunnel sehen, die Brianna aufgrund ihrer Vision erwähnt hatte. Sie verbanden die sechs äußeren Gebäude jeweils mit den beiden angrenzenden und mit dem zentralen Komplex, ihrem Ziel. Trotzdem h
ätte Ahna gerne mehr Infos gehabt, und JK eindeutig auch.

»Es ist immerhin etwas. Die Zeit spielt nun gegen uns. Zumindest sieht es so aus, als folgt der Bauplan dem bewährten Schema: die runde Struktur in der Mitte. Kurze Wege für Allegious, was zugleich heißt: kurze Wege für uns,«

Befand Ahna und ließ den Jedi-Ritter einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen machen. Der Vorschlag, sich aufzuteilen, war vernünftig. Jedes Dreier-Team hatte mehr als genug Sprengstoff dabei, um die Mission auszuführen. Redundanz schafft Sicherheit. Der Kel'dor bewies auch ein Auge für Gebäudestatik und konnte ihnen auch gleich die Punkte liefern, wo er die Ladungen anbringen würde. Die Rätin nickte.

»So machen wir's. Benett, Riuen und Jemiss, ihr seid Team Aurek und nehmt den nächsten Tunnel im Uhrzeigersinn in's Zentrum. JK, Kur'ano und Gonay, also Team Besh, den ersten Tunnel entgegen dem Uhrzeigersinn. Ich laufe zunächst mit Team Besh und komme dann Kae und El'mireth im Thronsaal zu Hilfe. Rechnet mit weiteren Wachen an den Zugängen zum eigentlichen Palast. Drinnen werden die Ladungen nach demselben Muster angebracht. Wenn ihr das eigentliche Labor findet, stellt sicher, dass davon nicht einmal Staub zurückbleibt. Broadcast-Signal an alle 30 Sekunden vor der Zündung. Danach ist eure Aufgabe, die Wachen vom Imperator fernzuhalten und unseren Rückweg offenzuhalten. Plan A hierfür ist die ›Nightmare, sie sollte sich in einer guten Position befinden. Plan B wäre ein anderes geeignetes Schiff im Hangar, wenn wir eines finden, Plan C wäre, den direkten Weg hierher zurück und dann den langen Weg zurück zur ›Giftpfeil‹. Noch irgendwelche Fragen?«

Erklärte Ahna im Telegrammstil und zeigte mit den Fingern die jeweiligen Routen auf dem von Pico projizierten Plan auf.

»Alles klar, dann los!«

Gemeinsam mit JK, Kur'ano und Gonay machten sie sich auf dem Weg in Richtung der rechten Seite des Raumes. Tatsächlich waren die Durchgangstüren mit den Schlüsselkarten problemlos zu öffnen, sie agierten geschwind und kamen zu einer Turbolifttür, die vielversprechend aussah. Öffnen ließ sie sich ohne Karte, drinnen wartete die übliche Kombination aus mehreren Knöpfen für ober- und unterirdische Etagen sowie einem Kartenleser auf sie.

»Es dürfte das erste Untergeschoss sein. Prüft, ob Eure Karten akzeptiert werden.«

Kast – imperiale Anlage, äußerer Ring – Am Turbolift – Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs)
 
Kast – in der Festung des Imperators, Vorraum des Thronsaals – Imperiale Garde und Commander Tenrik (NPCs) – Eowyn und Brianna

Wenn frau eine improvisierte Schauspielnummer aufführte, bestand sicher nicht die optimale Vorgehensweise, genau das zu tun, was die Spielpartnerin erkennbar nicht wollte. Ahna hätte Brianna wahrscheinlich davon abgeraten, es zu tun, aber für sie fühlte es sich richtig an. Ihre Beobachterinnen sollten sehen, dass sie Eowyn zu etwas zwang, was sie nicht wollte, und dass sie dabei etwas grob zupackte. Sowas machte frau normalerweise nicht und es wäre der Echani umgekehrt sicher genauso unangenehm gewesen, und wohl auch deshalb wirkte es doch plausibel, als sie die Blondine zwang, sie anzusehen. Finsterer Blick voll Verachtung auf der einen Seite, flehender Blick voll Angst auf der anderen – es passte. Unendlich lange würde Brianna das Spiel aber nicht spielen wollen, entsprechend dankbar war sie, als Tenrik sich unvermittelt in Bewegung setzte – womöglich wieder aufgrund eines mentalen Kommandos – und die großen Doppeltüren für sie öffnete.

Es war also soweit! Die Silberhaarige spürte, wie ihr Herz anfing, schneller zu schlagen. Fast war es, als ob die Dunkelheit durch die Türen nach draußen waberte wie Nebel. Sie musste sich zusammennehmen, folgte Tenrik mit langsamen Schritten, die hoffentlich würdevoll wirkten, und zwang Eowyn, vor ihr her zu laufen. Hinter ihnen beiden folgten die übrigen sechs Gardistinnen, die Brianna das Gefühl gaben, in einer ganz ähnlichen Lage zu sein wie die Menschenfrau vor ihr. Die Aufregung war nichts schlimmes, sagte sie sich, das wäre sie in jedem Fall, wenn sie zum Imperator gebracht würde. Trotzdem versuchte sie, sich zu beruhigen, einen gelösten Eindruck auf ihre Umwelt zu machen. Gleichzeitig verstärkte sie ihren Verschleierung, versuchte ihren Schutz so stark wie möglich zu machen.

Einmal hatte sie Allegious bisher gesehen, in großer Entfernung, damals bei Zions Auszeichnung, zusammen mit Janus, als die Galaxis den Eindruck erweckt hatte, noch in Ordnung zu sein. Im Vergleich jedenfalls… dieser Thronsaal hatte dieselben riesigen Ausmaße wie der auf Bastion, aber mit jedem Schritt, den sie tat, kam sie dem Imperator höchstpersönlich näher als jemals zuvor. Seine dunkle Aura fühlte sich schrecklich an. Erinnerungen wurden wach an Gamorr wurden wach, die ersten Visionen ihres Lebens, die sie regelrecht überfallen hatten beim Versuch, sich auf die dunkle Seite der Macht zu konzentrieren. Dieselbe eisig brennende Kälte umfuhr sie, als stünde sie nackt in einem Blizzard. Es drohte ihr den Atem zu rauben. Der riesige Raum schien mit jedem Schritt immer kleiner zu werden, als wollte er sie erdrücken. Damals hatte sie nicht standgehalten, alles fallen, alles fahren lassen. Heute musste sie es besser machen, sagte sie sich, unwillkürlich legte sie die Hand auf die Stelle ihrer Tunika, worunter Darth Noxias Amulett verborgen war, von dem sie sich Schutz versprach.

Sie musste einfach nur daran glauben, dachte an die Nächte, die sie in den Katakomben des Sith-Tempels zugebracht hatte, Zeitspannen, die jede normale Echani wahnsinnig werden ließen. Das Amulett wirkte, es würde sie auch jetzt schützen. Sie dachte an Janus' Anweisungen, in die Katakomben zu gehen und steuerte ihren Verstand weg von allen anderen Gedanken. Sie musste sich schützen. Nichts durfte an die Oberfläche gelangen. Allegious' Aura war so unfassbar mächtig. War es Show, die Untertanen einzuschüchtern? Vermutlich schon. Aber es war weit jenseits von der Show, die ein Janus mit demselben Trick aufbringen konnte. Um den Gedanken nicht zuende führen zu müssen, starrte Brianna Eowyn finster an, die kraftlos vor ihr hertrottete, als hätte sie Mühe, gegen die Wogen der Dunkelheit anzukämpfen, die vom Imperator auszugehen schienen.

Tenrik blieb neben Allegious stehen und sah in ihre Richtung, stur geradeaus, wie ein Droide. Die übrigen sechs kurz nach dem Eingang stehengeblieben und hatten sich in einem Halbkreis verteilt. Unmögliche Aussichten, dachte Brianna augenblicklich, und versuchte ihr Hirn davon abzuhalten, halbbewusste Kampfsimulationen durchzuspielen. Das durfte sie jetzt nicht, sie musste sich auf andere Dinge konzentrieren, alle verräterischen Gedanke unterdrücken. Sie lenkte ihr Auge auf architektonische Details. Das Muster des imperialen Wappens wiederholte sich im kleinen. Es war im Boden eingelassen, in schwarz auf anders schwarzem Marmor, oder wie dieser Stein auch hieß. Obsidian? Obsidian und Marmor? Sie war doch keine Geologin! Die Zahl sechs schien für die Sith unglaublich wichtig zu sein, das zeigte sich auch hier. Der Sith-Codex hatte ebenfalls sechs Zeilen. Den Geist schweifen zu lassen.

Es half ihr, die unendlich lange wirkenden Sekunden zu überbrücken. Der Commander übernahm die Rolle eines Zeremonienmeisters, bedeutete ihnen, sich niederzuknien, als wäre die normalste Sache der Welt, kein galaxisbewegendes Ereignis. Eowyn tat Brianna den Gefallen, ausnahmsweise zu gehorchen, und sobald sie sich bewegte, tat die Echani es ihr gleich, langsam und kontrolliert, als würde die Schwerkraft für sie nicht gelten.

Allegious sprach. Er tat es leise, kaum lauter als ein Flüstern, doch nicht einmal das Geräusch eines startenden Raumschiffs hätte ihn übertönen können. Es war ungewohnt, fremdartig, verstörend, aber Brianna kannte eine vermutlich verwandte Technik, beherrschte diese in Grundzügen auch, und das half ihr, die Fassung zu bewahren. Sie durfte ihr Anliegen vorbringen. Der Moment der Wahrheit war also gekommen. Kam sie durch mit ihrer Dreistigkeit oder wurde sie einfach auf der Stelle getötet? Sie holte tief Luft, tiefer, als es für ihre Worte nötig waren, bevor sie nach einer um eine Winzigkeit zu langen Pause sprach.


„Eure Majestät. Seit geraumer Zeit schon bin ich die Schülerin von Lord Sturn und ich denke, dass dieser niedrige Rang längst nicht mehr meinen Fähigkeiten entspricht, falls dies je der Fall gewesen sein sollte. Meine Stärke übertrifft die aller anderen Schülerinnen, die mir begegnet sind, bei weitem, doch Lord Sturn gibt mir weder die Chance, mich als Kriegerin zu beweisen, noch bildet er mich aus. Stattdessen ließ er mich auf Bastion mit lächerlichen Fleißaufgaben zurück, die weit davon entfernt sind, meinen Fähigkeiten zu entsprechen,“

Erklärte Brianna, bemühte sich um eine klare, deutliche und möglichst sachlich klingende Ausdrucksweise. Sie sprach so schnell, wie es nicht gehetzt wirkte, da sie nicht wusste, wie lang der Geduldsfadens des Imperators war. Sie durfte Allegious nicht reizen.

„Um mich in Lord Sturns Abwesenheit zu beweisen, brachte ich die gefangene Jedi-Rätin El'mireth in meine Gewalt. Sie steckte bis dato in den Mühlen wettstreitender Sith, welche darum eiferten, wer die Lorbeeren für diese Tat einheimsen würde und sie Euch deshalb bishlangen vorenthielten, Eure Durchlaucht. Wie Ihr seht, konnte ich mich gegen die anderen Sith durchsetzen und sie hierher auf Eure Thronwelt zu bringen, auf dass sie diese nie wieder verlassen möge. Ich weiß, dass sie sehr wertvoll für die Sith ist und viele Geheimnisse der Jedi kennt und deshalb überlasse ich sie Euch persönlich und bitte unterwürfigst darum, mir den mir zustehenden Lohn zuteil werden zu lassen.“

Bei den letzten Worten senkte die Echani demütig ihr silbern schimmerndes Haupt. Sie war nervös. Es war nun nicht so, als ob ihr Herz noch schneller raste – eher, als könnte es vor lauter Anspannung gar nicht mehr schlagen.

Kast – in der Festung des Imperators, Thronsaal – Imperiale Garde, Commander Tenrik und Imperator Allegious (NPCs) – Eowyn und Brianna
 
Kast - Festungskomplex - Tor D - mit Ahna, Oyim, Marrev, JK, Gaya, Riuen

Es war eine gefühlte Ewigkeit her, als sie das letzte mal mit ihrem Lichtschwert in Aktion war. Richtig in Aktion. Das Training mit Riuen war effektiv und sie hatte ihm die ganze Härte angeboten, die auch sie seiner Zeit durch Markus erfuhr. Sie war gut vorbereitet und in sehr guter Form. Selten war sie mit sich selbst mehr im Reinen als in diesem Moment. Wäre da nicht der erste kleine Fauxpas gewesen, der sie gleich nach Betreten der Basis zum Handeln zwang und sie bei der kleinsten weiteren Unaufmerksamkeit direkt die Sicherheitskräfte der ganzen Einrichtung auf den Plan gerufen hätte.

Doch es ging gut. Gerade eben so. Sie tauschte vielsagende Blicke mit ihrem Schüler und direkt redeten JK und Ahna auf sie ein. "Schwamm drüber. Jetzt ist es wie es ist." Sagte sie dann nüchtern. Dann stand sie einen Moment so herum und schaute sich die Umgebung an. Die Schleuse war mit allerlei Sicherheitsmechanismen ausgestattet. Elise hoffte, dass Pico ganze Arbeit leistete und dass die Daten irgendwo on premise lagen und nicht live an irgendeinen Zentralserver übergeben würden. Dann machten sich Gaya und Riuen an die Arbeit, die Leichen zu beseitigen.

Die Ritterin rückte näher an Ahna, JK, Jemiss und Oyim und verschränkte die Arme. Sie lauschte JK und Ahna während ihrer Ausführungen und scannte genau die Projektion. Das war verdammt wenig. "Der runde Innenbereich kann von wer weiß was oder wem abgesichert sein, auch wenn die Wege kurz scheinen." Dann sinnierte sie laut, auf der Suche nach dem vermeintlich sicheren Weg. "Wo halten sich wohl die Bediensteten auf."

Die Schlüsse die JK und Ahna zogen waren einleuchtend und Elise nickte. "Sprengladungen um den zentralen Komplex, dann sollte die herunterfallende Masse an Geröll sein Übriges tun." Jetzt wurde es ernst. "Vernichten wir dieses Labor!"

Sie nickte Ahna und JK zu bevor diese aufbrachen. Elise strich sich kurz durch die Haare, prüfte alle Karten und verteilte sie an Riuen und Jemiss. Dann gingen sie los. Nicht in Richtung Turbolift sondern in die andere Richtung, hier war eine größere gewundene Treppe der nächstmögliche Abgang. Sie würden nun herausfinden, wie gut ihre Tarnkleidungen wirklich waren. Die Mütze hatte die Alderaanerin nicht mehr auf.

Psychometrie. Kinkerlitzchen. Elise war keine Seherin. Sie hatte offensiv Dinge berührt, die Zutrittskarte musste einfach schon überall gewesen sein, wieso kamen da keine Bilder? "Psychometrie." sagte sie dann leicht verärgert zu Marrev als sie sich durch die Schleuse gearbeitet hatten und nach unten gingen.

Die Architektur des Untergeschosses war ein Labyrinth aus zahlreichen Gängen und Räumen, die sich in einem scheinbar endlosen Netzwerk verzweigten. Die Wände waren mit kunstvollen Reliefs und alten Symbolen geschmückt, die von der langen Geschichte und den dunklen Geheimnissen des Tempels zeugten. Trotz der Ehrfurcht gebietenden Schönheit ihrer Umgebung bahnte sich Team Aurek fokussiert seinen Weg.

An einer Kreuzung hielten sie kurz inne, um ihre Umgebung zu sondieren.

"Wenn ich mich recht an die Karte erinnere, müssten wir in etwa in der Nähe der Entsorgungseinrichtung sein." sagte sie nachdenklich. "In einem Forschungslabor wird definitiv Müll entsorgt. Vielleicht ja sogar über eine Direktverbindung." sie schaute den Rattataki vielsagend an. Doch noch bevor dieser antworten konnte, erklangen Stimmen und eine Gruppe Wachen bog auf einem Patrouillengang um die Ecke. Die erste Feuerprobe. Hielt ihre Tarnung?

Kast - Festungskomplex - Untergeschoss - mit Marrev und Riuen
 
Zuletzt bearbeitet:
[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Thronsaal / Darth Allegious, Commander Tenrik und Royal Guards (NSC), Eowyn, Brianna

Sie waren so klein. Rudimentäre Kreaturen aus Fleisch und Blut, die lediglich an der Oberfläche der Finsternis kratzten oder vor ihr gänzlich erschrocken zurückwichen. Sith und Jedi, auf ihre jeweils eigene Art und Weise unfähig, zu begreifen, was die Dunkle Seite wirklich war. Aber der Imperator würde ihre Augen öffnen, ihre und die der ganzen Galaxis. Wenn seine neueste und schrecklichste Schöpfung erst einmal vollendet war, konnte sich niemand mehr der Wahrheit verweigern. Es war zum Greifen nah. Eine neue Ordnung. Ein neues Gleichgewicht. Nur seine Auserwählten würden die bevorstehende Apokalypse überdauern, jene Handvoll, die sich als würdig erwiesen hatten.

Es war notwendig. Die Sith, das Imperium, sie waren fett und träge geworden, wie ein aufgeblähter Kadaver, der sich weigerte, wirklich zu sterben. Und die Jedi und die Neue Republik waren ohnehin hoffnungslos verloren, nur als Treibstoff für den großen Wandel zu gebrauchen. Die Zeit war reif für etwas Neues. Für ein wahrhaft Dunkles Imperium, für ein Reich der Schwärze und der reinen Macht. Darth Allegious erlaubte sich ein schmales Lächeln in den Schatten seiner Kapuze, als er die beiden Gestalten betrachtete, die vor ihm knieten, und den Worten der Echani lauschte, die so verzweifelt auf Anerkennung und Respekt hoffte. Als der Imperator sprach, verharrte seine Stimme in einem grollenden Flüstern, kalt und erhaben, die Worte ebenso ausgesprochen wie in den Geist gebrannt.


„Ein Geschenk also. Um meine Gunst zu erlangen. Aber welche Verwendung habe ich für eine Jedi? Ihr Ende ist gekommen. Das Ende aller, die sich mir widersetzen, ist gekommen. Ihre Agonie war nur eine Vorahnung dessen, was bevorsteht. All die Toten, all die Zerstörung, bloß der Anfang.“

Einige Sekunden vergingen, als Darth Allegious seine Augen schloss und in die Dunkelheit hinausgriff. Ein Teil von ihr verlangte nach dem Tod der beiden, einem Ende der Beschäftigung mit kleinen, weltlichen Dingen, gerade jetzt, in den entscheidenden Momenten. Ein anderer wünschte sich ein Opfer, eine Darbietung von Leid und Verzweiflung, Nahrung für ihren unstillbaren Hunger. Der letzte und schlussendlich entscheidende Aspekt aber forderte Zeugen. Ein Publikum für den finalen Akt, Zuschauer, die das große Sterben mit lebenden Augen verfolgen würden, für alle Zeit in ihre Erinnerung eingebrannt wie ein letzter Sonnenaufgang vor ewiger Nacht. Und so nickte der Noghri langsam, beinah träumerisch.

„Dennoch...Ihr habt so große Mühen auf Euch genommen, um mir diese Gefangene zu bringen. Ihr sollt den Lohn erhalten, den Ihr Euch verdient habt. Ich erlaube Euch, Zeuge zu werden, wie ich die Galaxis verändere. Ihr und diese Jedi werdet die Ersten sein. Ihr werdet es sehen. Das Ende und den Tod.“

Auf einen mentalen Befehl hin wurden die Tore des Thronsaals erneut geöffnet und eine kleine Schar Getreuer trat ein. Ihre von der Dunklen Seite ausgezehrten Leiber waren in Roben aus schwarz und rot gehüllt, bedeckt mit Symbolen, deren bloßer Anblick Wahnsinn bei den Schwachen verursachte. In ihrer Mitte trugen sie, feierlich und ehrfürchtig, eine Kapsel, die vage an einen kompakten Bactatank erinnerte. In diesem Behältnis schwamm in einer Flüssigkeit aus purer Schwärze eine einzelne Phiole. Die Krönung seines Werkes. Der Anfang vom Ende. Darth Allegious lachte, ein Geräusch bar jeder Wärme, und streckte eine Hand nach dem Behälter aus...

[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Thronsaal / Darth Allegious, Commander Tenrik und Royal Guards (NSC), Auserwählte (NSC), Eowyn, Brianna
 
.: Kast .:. imperiale Anlage .:. äußerer Ring .:. Am Turbolift .:. Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs) :.

Zwei Teams, derselbe Auftrag: Ein für alle Mal die Galaxis vom Fluch des Virus befreien.
Die Rätin gab letzte Instruktionen für Aurek und Besh, und sofort machte sich das erste Team, bestehend aus Eli, ihrem Padawan Riuen und Jemiss, auf den Weg. Sie selbst würden den Weg gegen den Uhrzeigersinn wählen und versuchen, durch die Küchen den inneren Ring zu betreten. Danach würden sie sich von der Macht leiten lassen müssen. Wie Wasser den geringsten Widerstand einen steinigen Hang hinab fließt, würden auch sie versuchen müssen, ihren Pfad des geringsten Widerstandes zu erkennen und zu bestreiten.
Die Schlüsselkarten, welche die Rätin den Wachen abgenommen hatte, entriegelten den Turbolift, und sie fuhren zwei Stockwerke tiefer, näher an das Ziel heran, näher daran, dem Terror ein Ende zu setzen, näher an zu Hause.
JK vermisste Coruscant, und obwohl es ein nahezu toter Planet war, strotzte er nur so von Leben.
Ein Blinken der Konsole und ein leichtes 'Pling'-Geräusch rissen ihn aus den Gedanken. Leise zischte die Tür des Lifts, als sie sich öffnete und den Blick auf einen leicht gebogenen Flur freigab. Die Wände waren reich verziert und mit Symbolen geschmückt, die der Ritter nicht zuordnen konnte. Er wies Pico an, so viele Scans der Umgebung und der Reliefs unauffällig anzufertigen, wie er konnte. Diese Daten, direkt aus der fauligen Wunde in der Macht, würden den Jedi viel Material zur weiteren Analyse geben.
Er ließ eine kleine Holo-Karte auf seinem Multitool, welches er als Armschienen trug, projizieren und markierte ihren Weg zum Küchentrakt. Auf dem Weg dorthin, die Köpfe stets gesenkt, trafen sie mehrfach auf andere Bedienstete. Diese würdigten sie jedoch keines Blickes und gingen ebenso zügig ihren Aufträgen nach. Er hoffte, es würde dabei bleiben.
Die Gruppe erreichte die Küche, und mit einem kurzen Blick zu den anderen betätigte er den Taster an der Seite der Tür, welche sich zischend öffnete und den Weg für verschiedenste Aromen freigab. Ein kurzer Blick durch den Raum verriet ihm, dass hier für die Belegschaft gekocht wurde, das Essen war gehoben, aber nicht eines Imperators oder seines inneren Zirkels würdig. Ihr Ziel, die Tür auf der rechten Seite des Korridors, würde sie zu einem weiteren Rundweg führen. Dort sollten sie nur noch wenige dutzend Meter von dem Kern der Festung trennen, wo sie den Forschungskomplex vermuteten. Sie begannen sich am Rand des Raumes auf ihr Ziel zuzubewegen, als eine forsche Stimme ihre Bewegung einfrieren ließ.

"Halt, was im Namen des Imperators macht ihr hier?"

Ein untersetzter Mann mit einer Kelle bewaffnet, welcher JK's Meinung nach zu häufig das Essen vorkostete, kam schnellen Schrittes auf sie zu. Er war ein Nichts, nur ein weiterer Lakai in den Diensten des Verwalters dieser Anlage.

"Das ist die Küche, ihr Vollidioten! Habt ihr denn in der Einführungswoche geschlafen? Hier darf man nur mit einer Lebensmittelfreigabe rein! Wisst ihr, was mir das bei der nächsten Hygieneaufsichtprüfung für Ärger macht? Ich werde euch auspeitschen
lassen, die Wunden mit Toydarianischem Honig bestreichen, und dann kann die Tierwelt euch als Festmahl haben! Raus hier!"

Leise fluchte der Ritter. Was jetzt? Schnell warf er noch einen Blick durch den Raum und stellte fest, dass sieben Humanoiden hier ihren Dienst verrichteten, jetzt aber ihre Arbeit unterbrachen, um dem Spektakel zuzusehen.
Sie wären keine Gefahr für die Gruppe. Dies waren keine Kombattanten, aber die Gefahr, noch vor dem inneren Ring entdeckt zu werden, stieg nun immens.
In der Ecke stand ein Gastank, welcher die Brenner der Grills versorgte. Es wäre möglich, diesen zu sprengen, um Chaos zu stiften und den Fokus der Wachen auf diesen Bereich zu lenken. Wohlmöglich könnte es den Anschein erwecken, eine Kettenreaktion aus der Küche hätte den Forschungstrakt mit erwischt. Dies war zwar eher Wunschdenken, aber zur Not frisst der Imperator auch Fliegen.
Er ging in sich und suchte nach den Emotionen tief in ihm, seine Begegnungen mit der dunklen Seite, die er damals weggesperrt hatte, als er Elise aus den Fängen des Lichs und der Piraten zu befreien versuchte.
Wie durch ein Sieb troff diese dunkle Aura aus ihm hinaus und nutzte die Macht, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, was seine Stimme dunkel und kalt werden ließ.


"Ihr wagt es, so mit der Gesandten zu sprechen? Verneigt euch, Gewürm!"
Er gestikulierte in Richtung der Rätin, er hoffte sie würde ihm diese Anmaßung verzeihen.
"Ich sagte, verneigt euch!"

Jetzt griff er nach dem Küchenaufseher und zwang ihn mit der Macht in die Knie, presste seine Stirn gegen den gefliesten Boden.
Was jetzt? Sie mussten schnell handeln, um diese Charade aufrechtzuerhalten.


.: Kast .:. imperiale Anlage .:. äußerer Ring .:. Im Küchentrakt .:. Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs) :.
 
Kast - Festung - Thronsaal, mit Brianna, Allegious, Cmdr Tenrik, Royal Guards (NPCs)

Brianna brachte ihre Geschichte mit klaren, deutlichen Worten vor, für die Eowyn sie bewunderte. Sie war respektvoll und zurückhaltend, aber nicht verängstigt, während Eowyn selbst noch Mühe hatte, ihre Gedanken zu fokussieren und sich an die tiefe Dunkelheit zu gewöhnen. Da hatte sie in den letzten Wochen so viel Zeit in der Schwärze verbracht, und doch war diese hier... anders. Sie wünschte, sie könnte sich ein wenig dagegen abschirmen, aber dazu hatte sie nicht die geringste Chance.
Noch immer hielt Eowyn ihren Kopf gesenkt. Sie durfte allerdings nicht vergessen, dass sie den Raum würde analysieren müssen, was bedeutete, dass sie irgendwann aufschauen musste. Doch aktuell passte es nicht in ihre Rolle, es würde auffallen.

Der Imperator sprach wieder, noch immer mit diesem Flüstern, das wie Donner durch den Saal hallte, ein Flüstern, von dem Eowyn das Gefühl hatte, dass es sie
berührte - aber das war nicht möglich. Ein Trick... einer von so vielen.
Der Inhalt seiner Antwort war nur leider nicht vielversprechend. Dass er nicht freudig jubelnd auf Brianna zulaufen würde, war klar gewesen, aber dass er so
gar keine Verwendung für sie haben sollte..? Vielleicht aber auch eine Untertreibung, um Brianna kein Lob auszuhändigen. Wer wusste schon, wie Allegious dachte? Der Anfang... alles war nur der Anfang gewesen, von was? Die Kälte, die Eowyn ohnehin verspürte, intensivierte sich. Was bei allen Sonnen hatte er vor? Ahnte er etwas? Sie waren dumm gewesen zu glauben, dass sie ihn, den Imperator, austricksen konnten. Wie lächerlich. Als ob er ihnen dieses kleine Theater abnehmen würde... Waren Ahna und die anderen schon längst tot? War... In den Sarlacc mit diesen Sorgen, sie konnte ohnehin nichts tun, und noch lief alles seinen geplanten Gang, weshalb machte sie sich solche Gedanken? Sie musste sich fokussieren, die Dunkelheit, der Druck, es brachte alles negative zum Vorschein...

Als hätte der Imperator gewollt, dass sie sich in diesen Gedanken verlor, hatte auch er geschwiegen. Stille herrschte im Thronsaal - niemand wagte es, unaufgefordert zu sprechen. Es war beinahe eine Erleichterung, als er fortfuhr. Da war keine eindeutige Doppeldeutigkeit in den nächsten Worten, trotzdem war Eowyn auf der Hut und von Aufatmen weit entfernt. Dass Brianna so einfach belohnt werden würde war beinahe überraschend, Eowyn hatte erwartet, dass Allegious die Echani länger zappeln lassen würde. Aber vielleicht... war er einfach gelangweilt? Eine simple Hoffnung, die schon bald zerschlagen wurde. Die Galaxis verändern? Zeuge?
Tod? Was ging hier vor sich?! Sie hatten mit vielem gerechnet, aber aktuell wusste Eowyn nicht wirklich, worauf alles abzielte, auch wenn ihr Gefühl immer schlechter wurde. Sie hörte, wie die Tore sich erneut öffneten, und nahm dies zum Anlass, vorsichtig und langsam den Kopf zu heben. Sie ließ den Blick unauffällig schweifen, als sie den Kopf wandte und flüchtig die dunklen Gestalten betrachtete, die sich näherten. Aber es waren nicht die Personen, die die Dunkelheit in diesem Raum verstärkten, nein, es war das Ding zwischen ihnen. Ein so kleines Ding. So winzig. Und doch... wurde Eowyn übel. „Er hat ein Virus entwickelt und er hat es vorgeführt. Ein Virus, das er ausbrechen lassen will, ein Virus das Tod und Vernichtung bringen wird. Allegious liegt nichts am Frieden, nur an seiner Macht und dieses Virus wird ausbrechen und es wird jeden vernichten, mit dem es in Berührung kommt.“ Diese Worte auf Va'art hatten sich so in ihr Gedächtnis gebrannt, dass sie sie nie vergessen hatte, und plötzlich kamen sie ihr wieder in den Sinn. "Er hat ein Virus entwickelt..." Alles wiederholte sich. Alles. Zurück auf Anfang. Sie waren gerade dabei, vielleicht, nur ganz vielleicht, das erste Virus in den Griff zu bekommen - und alles wiederholte sich. Brianna hatte Recht gehabt. Eowyn hatte ihr geglaubt, aber es nun zu sehen, es zu spüren, zu wissen, dass er damals in einer ganz ähnlichen Situation gewesen war, zu wissen, dass alles, wirklich alles umsonst gewesen war, falls sie nun versagten...

Dieses grausame, harte Lachen riss Eowyn zurück in die Realität und in das Jetzt und Hier. Ihr Blick wanderte erstmals auf das von der Kapuze halb verdeckte Gesicht des Noghri und sie fragte sich für einen Moment, ob er sich an damals erinnerte - an diesen Kampf zwischen ihnen beiden, bevor er dieses furchtbare Wesen geworden war. Die neuen Blitznarben in ihrem Gesicht, die Jahre des Alterns dazwischen, sie taten vielleicht ihr Übriges. Aber es spielte wohl auch keine Rolle.
Ihr seid wahnsinnig, wisperte sie entsetzt, eine Aussage, die sowohl Eowyn als auch Rätin El'mireth sagen würden, eine Aussage, die die Grenzen der Rollen kurz verwischte. Was hatte er vor? Würde er das Virus freisetzen, jetzt und hier? Es an ihr oder Brianna testen? Eowyn versuchte, in Gedanken zu überschlagen, wie viel Zeit das andere Team schon gehabt hatte. Wann würde das Ablenkungsmanöver starten? Wie lange mussten sie noch ausharren? In Gedanken flehte Eowyn Ahna an, sich zu beeilen, aber natürlich war es nutzlos. Die Rätin hatte keine Ahnung, was sich hier abspielte, und selbst wenn, sie beeilte sich ohnehin schon. Im Notfall würden sie ohne die Ablenkung angreifen müssen. Brianna würde die Wachen übernehmen; versuchen, sie mit Machtstößen auszuschalten, noch bevor sie sich nähern konnten, in der Hoffnung, dass das Überraschungsmoment ausreichen würde. Es war ein Segen, dass die Gardisten ihr nicht den Schlüssel abgenommen hatten, eine Befürchtung, die Eowyn gehabt hatte - aber dieses Risiko hatten sie eingehen müssen. Eowyn würde ihr nicht viel helfen können, aber Brianna war eine gute Kämpferin, sie würde das schaffen...

Was bedeutete, dass er keinesfalls Brianna als erstes Versuchsnuna nehmen durfte. Vielleicht hatte er vor, seine Gefolgsleute zu opfern, aber das Risiko wiederum durfte Eowyn nicht eingehen. Diese eine Sekunde war zu wichtig. Sie musste sich in Erinnerung rufen, von der Echani ablenken.
Warum?, flüsterte sie also schockiert und blickte verzweifelt ins Dunkel der Kapuze. Coruscant ist schon ein Leichenplanet, warum...? Er konnte schließlich nicht ahnen, dass sie auf dem Weg waren, ein Heilmittel zu finden. Er war... tatsächlich wahnsinnig... Er war unberechenbar. Er hatte kaum etwas mit Arthious, Ferit oder Phollow gemeinsam - sie waren Monster gewesen, aber... Er war... schlimmer.
Viel schlimmer.


Kast - Festung - Thronsaal, mit Brianna, Allegious, Cmdr Tenrik, Royal Guards, Auserwählte (NPCs)
 
- Kast - Wälder vor der Festung - Düsenschlitten, Marrev, Ahna, Oyim (NPCs), JK, Gaya, Elise, Riuen -

Wenn es für ihn schon nicht einfach gewesen war, während der Fahrt hinten zu liegen und abzuwarten, wie musste es dann erst Ahna ergangen sein? Die meisten anderen kannte Marrev nicht gut genug, um sich ein Urteil bilden zu können, nur bei Oyim war er sich relativ sicher, dass sie das ganze wohl eher gelassen nahm. Das Eindringen in die Festung gelang dann auch beinahe glatt - aber es wäre ja zu schön gewesen, wenn wirklich alles nach Plan laufen würde. Und tief in seinem Inneren war Marrev gar nicht so unglücklich darüber, dass alles jetzt ein kleines bisschen spannender wurde.
Er nickte zustimmend, als JK Elise beruhigte, während er sich im Raum umsah und die Situation analysierte. Wenn sie schnell genug waren, dann hatten sie das Labor gesprengt, bevor irgendjemand etwas bemerkte. Jetzt kam es eben nur darauf an, dass sie WIRKLICH schnell genug waren.

Der Meister nahm die Zutrittskarte von Ahna in Empfang und blickte dann, wie alle anderen, zur unvollständigen Karte. Besser als nichts. JK übernahm die Analyse und schloss gleich mit einem Vorschlag, den Marrev für vernünftig hielt, doch Ahna war die, die entscheiden würde. Zumindest so lange sie noch bei ihnen war und nicht dem anderen Team hinterherjagte, was bestimmt bald geschehen würde. Vorher aber gab sie ihre Anweisungen, und Marrev nickte stumm. Mit Elise und Riuen würde er ein gutes Team bilden, auch, wenn er Oyim besser kannte als die beiden. Sie würden also zwei Sprenggruppen anbringen - einerseits die für später, die möglichst das ganze Gebäude hochjagen würden, falls ihnen die Flucht gelang, und dann noch die im Labor, um erstens die wichtigsten Forschungen zu vernichten und zweitens die Ablenkung zu starten, die das Team im Thronsaal so dringend benötigte.

Danach simpel den Rücken freihalten - wobei das sehr einfach klang und in der Realität wohl eher blutig und problematisch werden würde. Aber sie würden sehen, eines nach dem anderen. Das allerwichtigste war jetzt erst einmal das verfluchte Labor.


"Gute Jagd",

wünschte er Team Besh und vor allem Ahna, als diese sich auf den Weg machten. Es war keine Zeit für irgendwelche großen Worte, die gab es nie - etwas, das ihn bei diversen Holos immer besonders amüsierte. Die Realität war da so viel anders, weniger pompös, viel dreckiger. Und vor allem tödlicher und schneller - in der Regel starb man innerhalb von Sekunden, ohne dramatischen Höhepunkt oder lange Abschiedsszenen. Aber er hatte keine Lust, heute dazuzugehören und würde daher dafür sorgen, dass dieser Tag nicht heute war. Weder ihn, noch für Elise oder Riuen.
Er überprüfte, ob sowohl seine Messer als auch sein Blaster und sein Schwert noch korrekt an Ort und Stelle unter seiner Kleidung war, schnappte sich einen Scanner zur Tarnung und zog dann mit den anderen los. Langsam spürte Marrev das Adrenalin, das seinen Körper durchströmte, etwas, das ihn sich lebendiger und befreiter fühlen ließ. In der Regel hatte er seine Instinkte gut im Griff, doch an Tagen wie heute... Er war ungeduldig, wollte aktiv werden, zwang sich aber mit seiner antrainierten Kontrolle, sich noch zurückzuhalten. Es würde früh genug heiß werden.
Elise gab ihr bestes, ihnen den Weg zu weisen, das war zu erkennen, doch ganz offensichtlich ließ sich der Blick von vorhin nicht so einfach wiederholen. Er grinste sie an, als sie ziemlich genervt wurde.


"Wäre doch zu einfach."

Und nett wäre es gewesen, aber man konnte nicht alles haben.
Als sie unten ankamen, verkniff Marrev sich ein leises Pfeifen. War schon schick hier, auch wenn es irgendwie Verschwendung war, da diese ganzen Kunstwerke nur eine kleine Handvoll Auserwählter sehen konnten. Doch Dekadenz war wohl Teil der Berufsbeschreibung eines Imperators.
Elise ging voraus, bahnte ihnen den Weg, Riuen folgte und Marrev bildete das Schlusslicht. Die ganze Zeit hielt der Rattataki wie seit der Ankunft seine Präsenz verschleiert, überprüfte jede Minute erneut, ob alles stimmte, während er die Umgebung sondierte. An einer Kreuzung hielt sie zu einer kurzen Lagebesprechung an. Entsorgungseinrichtung. Nichts anderes als ein nettes Wort für Müllgrube. Nicht schon wieder. Marrev verdrehte die Augen, als er sich genervt an die Mission von vor vier Jahren erinnerte, die... Er kam nicht dazu, Elise leider grummelnd zuzustimmen, da seine Sinne Alarm schlugen. Nur eine Sekunde später bog ein Wachtrupp um die Ecke, doch diese Sekunde hatte Marrev gereicht, um seinen Scanner an die Wand zu halten und prüfend die nicht vorhandenen Daten abzulesen.


"Und ich sage Ihnen noch einmal, Sir, hier ist nichts."

Er knurrte Riuen als seinen "Vorgesetzten" gleichzeitig an, denn es war logisch, dass ein Rattataki sich wenig gefallen lassen würde. Zwar war eine Tarnung als Arbeiter ohnehin ein wenig ungewöhnlich, aber hey, er war ein Jedi, also wieso nicht. Die Frage war jetzt nur, wie groß die vorhandene Mannschaft in dieser Festung war, ob die Wachen jedes Gesicht kannten, oder ob sie sie täuschen konnten. Riuen schaltete zum Glück schnell.

"Dann sind Sie schlicht erneut unfähig, die Störung wurde zweifelsfrei hier gemeldet. Geben Sie schon her!"

Er wurde von Riuen unsanft zur Seite geschoben, der nach dem Scanner griff und seinerseits auf die nicht vorhandenen Daten starrte.

"Sie Trottel haben das Gerät falsch kalibriert. Noch einmal so etwas und ich muss Sie melden."

Der Chiss machte sich am Scanner zu schaffen. Marrev funkelte ihn wütend an und baltte die Fäuste, während die Wachen vorüberliefen, ohne anzuhalten. Nicht mehr weit... Er durfte es jetzt auch nicht übertreiben, nicht, dass sie das Gefühl hatten, einschreiten zu müssen.

"Ja, Sir",

gab er gepresst und betont zornig von sich, hielt dann aber die Klappe. Noch ein paar Meter. Ein paar wenige Meter... Die Sekunden, bis die Wachen außer Hörreichweite waren und sich auch tatsächlich entfernten, zogen sich in die Länge, doch irgendwann griff Marrev schließlich nach dem Scanner und holte ihn sich von Riuen zurück.


"Unfähiger Trottel, ja?"

Der Chiss gefiel ihm.
Dann wandte er sich wieder Elise zu.


"Suchen wir eben diese scheiß Direktverbindung. Wir dürfen aber auch die anderen Sprengladungen nicht vergessen, und aufpassen, dass wir sie so anbringen, dass man sie nicht erkennt, bis wir sie zünden. Sonst sind wir am Arsch."

Und nicht nur sie, sondern die ganze Mission.

"Kannst es ja noch mal mit Psychometrie versuchen, damit wir den richtigen Weg finden",

grinste er die Frau an und machte dann eine ausladende Geste, dass sie wieder vorangehen sollte. Das alles begann wirklich, Spaß zu machen.


- Kast - Festung - Untergeschoss - Gänge, Marrev (NPC), Riuen, Elise -
 
Kast – imperiale Anlage, äußerer Ring – Am Turbolift – Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs)

Ihre Wege würden sich trennen müssen, sobald sie das Zentrum der Anlage erreicht haben würden, deshalb war es Ahna wichtig, zu prüfen, ob alle Zugangskarten über ausreichende Freigaben verfügten. Sie würde nur ungern Gonay und die anderen ohne Zugang zurücklassen, während sie mit der Karte des Offiziers davon stiefelte. Zum Glück war die Sorge unbegründet, die Karte funktionierte und der Turbolift brachte sie in's Untergeschoss, wo es Picos Karte zufolge zur Küche gehen musste. Jener Küche, die Kae in ihrer Vision gesehen hatte, hoffentlich.

JK nutzte eine Holoprojektion der Karte, um zu navigieren, was bedeutete, dass dass sie Kuranos Fähigkeiten als Togruta im Moment gar nicht brauchten. Vielleicht würde es auch gar nicht dazu kommen, denn was sie wussten, legte nahe, dass diese Anlage planvoll in einem Stück erbaut worden war und nicht im Laufe von Millennia, wie der Sith-Tempel auf Bastion. Gonay sicherte sie nach hinten ab, denn sie mussten damit rechnen, dass Sicherheitsteams die Störung von vorhin untersuchten, als Benett die Situation zwar blitzschnell, aber leider nicht unauffällig gelöst hatte.

Diese Aufgabenaufteilung gab Ahna die Freiheit, ein Auge auf die Umgebung zu haben und insbesondere auf Überwachungskameras zu achten. Sie zu zerstören würde zu viel Aufmerksamkeit auf sie lenken, in der dunklen Tarnkleidung, die Kapuze tief in's Gesicht gezogen, würde man sie aber nicht als Jedi identifizieren können – schon gar nicht als konkrete Person, was ungemein wichtig war. Unter keinen Umständen durfte bekannt werden, dass die Schatten für das verantwortlich waren, was sie auf Kast hoffentlich anrichten würden. All dies ging weit über die üblichen Händel, die sich trotz Friedensvertrag ständig zwischen Jedi und Sith ereigneten, und auch über den Umfang der Mission hinaus, die Rat und Kanzler genehmigt hatten. Ahna würde sich so oder so dafür verantworten müssen und sie würde ihre Strafe akzeptieren, in dem Wissen, richtig gehandelt zu haben, aber sie wollte nicht die Verantwortung für einen neuen galaktischen Krieg tragen.

Es dauerte nicht lange, als sie die Küchen erreichten und dummerweise sah jemand vom Person sie, bevor sie ihn bemerkten. Solche Fehler sollten nicht passieren, ärgerte sich die Rätin. Das hasste sie an Operationen im Feld: auf dem Plan war Perfektion einfach, aber sobald man diesen dann ausführte… Das hätte nicht sein müssen, vor allem, weil Verzögerungen ihr Feind waren. Sie überraschen, betäuben und verschwunden sein, bevor jemand kam, um nachzusehen.

Zu ihrem Glück war der Mensch, eher klein und erheblich zu dick, nicht besonders helle. Vielleicht fühlte man sich auf Kast auch nur sehr sicher, weil der Ort so geheim war, dass nicht einmal die Schatten davon wussten, und war entsprechend arglos. Sie könnten sie immer noch einfach der Reihe nach mit ihren Blastern betäuben, bevor irgendeiner von ihnen auf die Idee käme, Alarm zu schlagen. Mehr noch, der Mensch redete sich so richtig in Rage, anstatt die richtigen Schlüsse zu ziehen. Was ihm an Intelligenz fehlte, allerdings machte er über seine grobe Ausdrucksweise wieder wett. Dies gab JK eine Gelegenheit, die dieser prompt für sich nutzte.
›Ja, lass' ihn die Falschen angeblafft haben. Gesandte, meinetwegen,‹ dachte sie sich und nickte dem Ritter unauffällig zu.

Dieser zwang den Wortführer auf den Boden, in der Art, wie es die Sith gerne machten, das war gut, aber Ahnas Meinung nach brauchte es noch mehr. Das Küchenpersonal musste ohne jeden Zweifel überzeugt sein, dass sie es mit Sith zu tun gehabt haben, wenn die sie sie nicht niederschießen wollten.


»Ihr seid viel zu gnädig zu ihm, Kommisar Ren,«

Sagte sie zu JK und benutzte dabei einen Etepetete-High-Galactic-Akzent, der nach den höhergestellten Kreisen des Imperiums klang, dann wandte sie sich dem Küchenmann zu.

»Nehmt DAS für Eure Anmaßung«

Ahna streckte die Hände aus und Blitze schossen aus ihren Fingerspitzen. Sie züngelten über den Körper des am Boden liegenden Mannes, dieser wand sich in Verrenkungen, als seine Muskeln verkrampften. Für jemanden, der noch nie Machtblitze erlebt hatte, sah es genau wie das Original aus. In Wirklichkeit war es tatsächlich nur ein Macht-Leuchten, was außer einer vorübergehenden Lähmung keine weiteren Folgen haben würde. Dazu zog sie eine wutentbrannte Fratze, im Schein der Blitze konnten das Küchenpersonal das, was von ihrem pau'anischen Gesicht zu sehen war, leicht für das einer von der dunklen Seite gezeichneten Menschenfrau halten. Nach einigen Augenblicken ließ die Rätin von ihm ab – je kürzer sie die Show hielt, desto glaubwürdiger würde sie im Nachhinein wirken.

»Für dieses Mal will ich es dabei bewenden lassen,«

Schloss sie und sah das restliche Küchenpersonal drohend an, als hätten sich diese Leute allein durch ihre Anwesenheit bei dem Vorfall etwas zuschulden kommen lassen.

»Allerdings werde ich bei meiner Rückkehr nach Bastion im Circulus Coquinus über diesen Vorfall berichten müssen.«

Geistestrick. Die Leute sahen auch so nicht so aus, als wären sie des High Galactic mächtig und wenn, würden sie wahrscheinlich nicht mit Sicherheit ausschließen können, dass es im Sith-Orden nicht doch irgendwo einen Zirkel der Köche gab. Vorgeblich prüfend strich sie mit dem Finger über eine der Durastahloberflächen der Kücheneinrichtung.

»Dieser Dreck! Diese Unordnung! Und nehmt gefälligst Haltung an!«

Zufrieden, dass die Leute spurten und den immer noch am Boden liegenden, keuchenden Mann ignorierend, schritt Ahna durch den Raum, als würden sie eine Parade abnehmen und setzten dann, an der folgenden Tür angekommen, endlich ihren Weg zum innersten Teil des Palastes fort.

»Guter Einfall,«

Raunte sie JK zu, sobald sie wieder unter sich auf weiteren langen Gängen waren. Sie marschierten immer weiter, geradewegs auf den Bereich zu, von dem die Karte nur noch die groben Umrisse kannte. Von nun an würden sie vorsichtiger sein, dachte Ahna, und streckte ihre Machtfühler möglichst weit nach vorne aus. Sie näherten sich der Karte nach dem Durchgang zum inneren Bereich, als Ahna etwas spürte.

»Deaktiviert das Holo,«

Wies sie JK an – ihr Ziel war ohnehin gerade vor ihnen. Als sie um die Ecke bogen, sahen sie eine große, schwere Doppeltür, die von zwei imperialen Gardisten in ihren roten Rüstungen bewacht wurde.

Lichtschwerter,

Signalisierte die Pau'anerin den anderen mithilfe der Macht, zog aber selbst zunächst ihren Blaster und zerschoss damit die Überwachungskamera. Sie wollte keine Lichtschwerter auf imperialem Holo haben, nicht schon wieder, auch wenn es die Wachen alarmierte. Es würde ihnen aber nichts helfen, denn schon im nächsten Augenblick stürmte Ahna voraus, und aktivierte ihr Lichtschwert im Lauf. Die imperialen Gardisten waren ein anderes Kaliber, hier würden ihnen keine Tricks mehr helfen. Sie würden sie töten müssen, und zwar so schnell wie irgend möglich.

Kast – imperiale Anlage, Untergeschoss – am Durchgang zum eigentlichen Palast – Imperiale Rotgardisten – Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs)
 
.: Kast .:. imperiale Anlage .:. Untergeschoss .:. am Durchgang zum eigentlichen Palast .:. Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs) inklusive Imperialen Rotgardisten:.

Jay musste sich mühe geben seine Kinnlade oben zu halten als Machtblitze durch die Luft zuckten. Es dauerte einen Augenblick bis er verstand was die Rätin getan hatte und er war beeindruckt. Für so eine Illusion war ein tiefes Verständnis für das Gefüge der Macht erforderlich. Der Plan ging auf, noch, sie konnten die Küchencrew davon überzeugen tatsächlich von höherem Rang zu sein welcher keiner weiterer Ablenkung duldet.
Er atmete schwer aus als sie die nächste Tür hinter sich ließen, wie lange würde ihr Glück noch anhalten?!
Die Rätin wies ihn an die Holokarte zu deaktivieren welches er mit zwei simplen Knopfdrücken erledigte. Ab hier waren sie sowieso auf ihre Intuition und den Willen der Macht gewiesen...
Hätte er sich die Frage nur nicht gestellt dachte er sich im Stillen als zwei Imperiale Rotgardisten vor einem imposanten Tor Wache standen. Ein Impuls fauchte durch die Macht 'Lichtschwerter' und bevor der Ritter sich näher dazu Gedanken machen konnte befand er sich schon in einem durch die Macht verstärkten Sturmangriff auf eine der besagten Wachen. Er sprang in die Luft und sein Lichtschwert flog aus einer Falte der Tunika in seine Hand bevor er den Boden berührte, seine gräuliche Klinge erwachte mit einem tiefen Summen zum Leben.
Er sandte einen Impuls von Zuversicht durch die Macht an seine Mitstreiter und wurde durch eine Parade des Rotgardisten geblockt. Verdammt, er hatte gehoft der schwere Senkrechthieb würde ihn überraschen und zumindest einen Kontrahenten aus der Gleichung nehmen.
Die Luft roch nach Ozon als der Schuss der Rätin sich in die zwei Kameras borte die den Korridor überwachte, nun war die Gruppe sicher das sie gänzlich auf ihre Fähigkeiten zurückgreifen konnten ohne unnötig die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Der Rotgardist war ein formidabler Gegner und trotz seines Versuchs über diverse Schlagkombinationen einen Treffer zu erreichen war die Verteidigung wie ein Fels.
Ungeduld wallte in dem Ritte auf, sie hatten keine Zeit zu verlieren und mussten möglist schnell die Wachen überwältigen bevor Verstärkung eintraf!
Die Wache überraschte ihn indem er seinen von oben geführten Schlag abfing und seinen Doppelstab nach seinen Beinen fegen ließ als Gaya mit einem Salto hineinsprang und den Streich abfing. Die Togruta las die Situation gekonnt und wusste ihre Figuren zu platzieren, er sollte sie zu einer Partie Holoschach herausfordern wenn sich wieder die Möglichkeit erbot.
Er sog die Macht in sich und ließ ein Schrei heraus der die Wache an die Wand warf, leider nicht effektiv genug um sie dauerhaft außer Kraft zu setzten, und setzte sofort mit wuchtigen Schlägen hinterher. Tiefer und tiefer ließ er sich in den Kampfrausch hinein fallen bis er die Umgebung nicht mehr als hier und jetzt wahrnahm sondern als Flickenteppich in der Macht. Gaya fing geschickt einen Seitwärtshieb gegen ihn ab während er den unteren Teil der Klinge beiseite schob, seine Faust traf auf die Brustpanzerung des Gardisten und mit der Macht sandte er ein Echo durch das Gewebe. Die Wache taumelte aber stand noch, dies waren Charaktere von anderem Kaliber als sie bisher angetroffen hatten...



.: Kast .:. imperiale Anlage .:. Untergeschoss .:. am Durchgang zum eigentlichen Palast .:. Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs) inklusive Imperialen Rotgardisten:.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben