Kast (Gelber-Stern-System)

Kast - Festung - zerstörter Thronsaal, in der Nähe Riuen, Brianna, Elise, Nira

Es war dunkel.
Aber die Dunkelheit war nicht angenehm, nicht friedlich, nicht umhüllend wie eine warme Decke oder erwartungsvoll wie der Morgen vor dem Sonnenaufgang, nein, sie war erdrückend und furchteinflößend.

Und sie war nicht leise.

Da waren undeutliche Rufe, dumpfes Gepolter, ein Dröhnen und ein Sirren. Eowyn hatte nicht die leiseste Ahnung, was vor sich ging; sie wusste kaum, wer sie selbst war, als ihr Bewusstsein langsam begann, aus den Tiefen der Dunkelheit aufzusteigen. Es war ein langer, mühevoller Weg, obgleich sie das Gefühl hatte, irgendwie gezogen zu werden - denn von alleine hätte sie sich nicht die Umstände gemacht, diesen Weg zu beschreiten. Zumindest nicht jetzt. So schlimm diese Dunkelheit war - Eowyn ahnte instinktiv irgendwie, dass sie ihre Berechtigung hatte, auch wenn sie nicht verstand, weshalb. Am liebsten hätte sie sich einfach fallen gelassen, doch das
Ziehen ließ nicht locker, schien ihr sogar gleichzeitig irgendwie das Quentchen Kraft zu geben, das sie für den Aufstieg benötigte. Und nach einer Ewigkeit, die sich anfühlte wie Äonen, flackerte schließlich ihr rechtes Auge. Das linke bemühte sich zwar ebenfalls, sich zu öffnen, schien aber irgendwie daran gehindert zu werden. Gleichzeitig prasselten die undeutlichen Geräusche nun in einer Heftigkeit und Klarheit auf sie ein, dass Eowyn sich am liebsten sofort wieder zurückgezogen hätte. Sie konnte nichts sehen, obwohl ihr Auge offen war, alles war verschwommen und voller Flecken. Aber vor allem - vor allem war da Schmerz. Sie konnte nicht einmal benennen, wo etwas wehtat, denn es tat alles weh, in einer Intensität, die sie unter normalen Umständen hätte brüllen lassen, aber instinktiv unterdrückte sie sie mit aller Macht. allen voran ihr Kopf. Sie war kaum in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, und es dauerte lang, viel zu lang, bis sie begriff, was hier überhaupt vor sich ging.

Kast.
Allegious.

Ahna.
Sturn.
Die Explosion.

Und irgendwie, wie, wieso auch immer, entgegen aller Wahrscheinlichkeiten, hatte sie überlebt. Erst einmal.

Da war Gewicht auf ihrem rechten Arm und ihrem Bauch, und über ihr erkannte sie langsam zwei verschwommene Gesichter. Brianna. Und Riuen. Sie hatten ebenfalls überlebt... Eowyn bewegte ihre Lippen, versuchte, Briannas Namen auszusprechen, aber sie scheiterte. Ihr Hals schien keinen Ton herauszubekommen, aber sie musste sprechen, musste mehr wissen, musste sie bitten, das Gewicht von ihr herunterzunehmen... Ihr Auge füllte sich mit Tränen, als sie sich weiterhin zwang, ihre Schmerzen zu unterdrücken. Sie durfte sie nicht aus sich herauslassen. Sie wusste nicht, wer noch hier war, wer sie bemerken würde... Sie wandte ihre Aufmerksamkeit dem Schmerz zu, um ihn irgendwie in den Griff zu bekommen. Es war eigentlich unmöglich, sich auf das Schreien ihres Körpers zu konzentrieren und gleichzeitig zu versuchen, es zu verringern, erkannte sie sofort, doch gerade, als sie es aufgeben wollte, erkannte sie noch etwas anderes.

Sie hatte sich geirrt, vorhin, als sie ihr Bewusstsein wiedererlangt hatte und erkannt hatte dass alles, einfach alles, wehtat. Die Schmerzen waren so enorm, dass sie es im ersten Moment nicht bemerkt hatte, aber jetzt... Es tat mitnichten alles weh. Es waren nur ihr Kopf, ihre Arme, ihre Brust, ihr Bauch und ihr Rücken. Alles andere... alles andere war völig schmerzfrei. Vermutlich.
Denn es existierte schlicht nicht mehr.

Es war vorbei mit ihrer Beherrschung. Erneut öffnete Eowyn den Mund und brüllte nun ihren Schmerz und ihren Schock hinaus, auch wenn kaum etwas zu hören war. Ihre Stimme war anfangs nur ein leises Krächzen, fand jedoch nach ein paar Sekunden immerhin zu einem leichten, leisen Schreien zurück. Sie hatte überlebt, ja. Aber zu welchem Preis? Zu welchem verfluchten verschissenem Preis?!?
Eowyn konnte kaum einen klaren Gedanken fassen und hätte sich am liebsten einfach der Verzweiflung hingegeben
- doch der Teil in ihr, der immer, selbst im allerletzten Moment, an seine Pflicht dachte, mahnte sie zur Ordnung. Zur Ruhe, zur Gelassenheit.
Eowyn schloss mühsam den Mund, biss sich auf die Unterlippe und rang um ihre Beherrschung. Die anderen mussten fort von hier. Und sie vermutlich auch, irgendwie. Brianna konnte sie vielleicht tragen, die Echani war im Normalfall so unglaublich stark. Sie würden sie nicht zurücklassen, das ahnte Eowyn - nicht, wenn es eine andere Lösung gab. Also durften sie keine Zeit mit Diskussionen verlieren.


Meine Beine, brachte sie schließlich irgendwie krächzend heraus, sind weg. Vielleicht hatten die anderen es noch gar nicht bemerkt. Und erst jetzt wurde Eowyn in all dem Chaos in ihrem Kopf klar, dass das bedeutete, dass sie eine riesige, offene Wunde haben musste... Die anderen mussten es bemerkt haben. Und es bedeutete auch, dass Brianna sie nicht wegtragen konnte. Es bedeutete, dass sie in wenigen Sekunden verbluten würde. Das veränderte einfach alles. Geht. Verschwindet! Wieso war sie noch nicht verblutet? Das alles ergab keinen Sinn. Keinen Sinn. Alles, was noch da war, tat so unglaublich weh - und es ergab einfach keinen Sinn...

Kast - Festung - zerstörter Thronsaal, in der Nähe Riuen, Brianna, Nira

...sind Eos Beine noch da. Sie hat sich beim Sturz den Rücken gebrochen und dürfte erst einmal relativ weit unten vom Rücken abwärts gelähmt sein, auch, weil der felsen, der auf ihrem bauch gelandet ist, das alles noch schön gequetscht haben dürfte.
 
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Kast - Thronsaal - Geschehen um ihn herum - alle irgendwo

Unendliches Feuer umgab den jungen Schüler. Schmerzen über Schmerzen durchzogen seinen doch so zerbrechlichen Organismus im Angesicht der wütenden Zerstörung, die der dunkle Lord durch seine überragende Macht auf einfach alles ausdehnte. Kayn war mitten im Geschehen. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, den Angriff abzuwehren, ihm zu widerstehen oder seine bereits erlangte Macht dagegenzustemmen. Er akzeptierte sein Schicksal. Er hatte keine bessere Möglichkeit des Aufstiegs, als den dunklen Lord Sturn. Kayn wusste das. Würde er hier scheitern, würde er nicht wieder Fuß fassen können. Würde er ohne Meister zurückkehren nach Bastion, würde er wahrscheinlich keinen einzigen Tag überleben können.

Und so wählte er den Schmerz. Die reine Zerstörung.
Seine Kleidung zerfetze, sein Körper erodierte. Die Qualen durchstachen seine Haut. Feuer verbrannten ihn. Stiche verletzten ihn, von innen - von außen. Die Wut und der Hass über die eigene Qual und die Niederlage, die ihnen verpasst worden war zürnten in dem Schüler wie ein unbändiger Trieb, sich an alles und jedem zu rächen. Dicke, rote Blasen hatten sich auf seinem Gesicht gebildet. Die Haare schwarz verkohlt, die Haut schwarz-bläulich gefärbt.

Nach einer ungewissen Zeit fügten der Schmerz und die unendlichen Qualen, die ihn verzehrten, wieder einen Hauch Leben ein. Leben, das von dem einzigen nährte, das noch übrig geblieben war. Wut und Hass. Auf die Jedi und die Schwächen der Menschlichkeit. Ein elendes Husten und damit einhergehender, rußiger Auswurf entwich seinen Lungen direkt auf den Boden vor ihm.

Er lebte.
Er wusste es.

Nach direktem Kontakt mit der tödlichen Welle war er sich sicher, dass er in die Macht eingehen würde und den einzigen Weg ging, der ihm noch blieb. Der Versehrung in der Macht. Doch er starb nicht. Sein Körper war eine verzehrte Flammen-Leiche. Überall Brandblasen und Blessuren, die ihm unheilbare Verletzungen zufügten. Doch er stand. Atmete. Atmete Dunkelheit und Verderbnis. Doch er atmete.

Und
es
tat
so gut.

Kayn öffnete die Augen. Zuvor war er von dem abstoßenden Kel'Dor-Jedi besiegt worden. Doch nun galt es seine Stunde zu Nutzen. Den dunklen Lord finden - denn er konnte die Glut in der Macht, die immer noch von ihm ausging deutlich spüren. Er schwankte umher. Hielt sich die zahllosen, verbrannten Stellen. Mehr aus einem Reflex heraus. Denn er spürte ... nichts.

Dann war ihm alles klar. Er sollte überleben. Er sollte weitermachen. Als mahnendes Beispiel der Zerstörung. Neben seinem Fuß konnte er die blutrote Klinge lokalisieren, mit der gegen so viele Feinde in diesen Hallten gekämpft hatte. Wie ein alltägliches Werkzeug nahm er es an sich und stolperte weiter. Orientierungslos. Doch dann spürte er ein Konzert von Machtpräsenzen. Jetzt. Das war seine Bestimmung. Er zündete die rote Klinge, im totalen Unbewusstsein darüber, welche Macht und welche Kräfte durch ihn flossen. Welche enorme Bedrohung er nun darstellte.

Wie ein gleißender Blitz flog er mit aktiviertem Lichtschwert durch die Luft, in Unkenntnis welche Kräfte ihn da trugen. Da kam sie näher, die unbekannte, helle Präsenz.

Er flog im Schatten des Dunstes und des Staubs.
Dann holte er zum Schlag aus und legte seine ganze Kraft in das Momentum, das auf seiner Seite war.
Und wie ein heißes Messer durch Butter, glitt der dunkle Schüler beinahe mühelos durch lebendes Fleisch.
Er landete auf seinen Beinen. Da stand er. Dann realisierte er was geschehen war.

Er hatte zugeschlagen. Doch gleichzeitig triefte das Leben aus seinem Bauch.
Ein Phyrrhus-Sieg?

Kast - Thronsaal - Geschehen um ihn herum - bei Janus - mit Jedi
 
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ast – in der Festung des Imperators, zerstörter Thronsaal – flüchtende oder liegende Sith und Jedi – irgendwo in der Nähe: Kayn, Nira – Janus, Elise, Eowyn, Riuen und Brianna

„Ist auch besser so
“, kommentierte Riuen, dem dennoch nicht nach einem Grinsen zumute war. Kein dummer Spruch oder kein Fluch hätten bedeutet, dass er ein zermatschtes, totes Etwas gewesen wäre. Er war lädiert und hatte Schmerzen, die er noch immer ignorieren konnte, auch wenn ihm das zunehmend schwerer fiel. Bloß war „Fallen“ das Stichwort. Wenn hier alles zusammenkrachte, wäre es idiotisch gewesen, sich heulend auf den Boden zu setzen und auf alle Wehwechen zu konzentrieren. Da war nicht mal Zeit, sich die Sith (Nira) genauer anzusehen, das tat Elise bereits, als Riuen von Dannen humpeln wollte. Natürlich hielt seine Mesiterin ihn auf, faselte etwas, von dem der Chiss nicht sicher war, ob es absolut oder überhaupt nicht nach Jedi klang. Als sie ihr schwert aktivierte und das Metallstück verkleinerte, fluchte Riuen erneut, dieses Mal auf Cheunh. Seine Eltern wären entsetzt gewesen, warum auch immer er gerade jetzt an sie denken musste. Das Pflaster linderte den neu aufgekommenen Schmerz augenblicklich, allerdings war fraglich, wie lange das halten würde.
Also weiter humpeln …

Natürlich suchte er vorrangig wegen Ian zuerst nach Eowyn. Andernfalls hätte er viel eher Ausschau nach jemandem gehalten, der irgendwie direkt in seiner Nähe war. Doch die Priorität galt Eowyn und als er sie schließlich fand, wusste Riuen nicht, was er denken sollte, und das war kein gutes Zeichen. Sie lag seltsam verdreht da und sah aus, als wäre sie mehr tot als lebendig. Als Elise ebenfalls bei ihr ankam, musste sie etwas Ähnliches sehen, denn dem Chiss entging die Träne nicht. Die Nightmare war schon startbereit und Riuen stieß ein unhörbares Danke in das bröckelnde Gebäude und den Wunsch, dass Eowyn das noch überleben würde. Auf Bastion war sie schon gebrochen gewesen, physisch. Aber jetzt? Brianna war die nächste, die kam, und Elise wollte sich um Sturn kümmern, was den Chiss die Augen vedrehen ließ, vor allem, als die Echani seine Meisterin darin bestärkte. Das war ganz sicher nicht Jedi-like, was den Blauhäutigen nicht einmal interessierte. Dass hier Eowyn wichtiger war, als ein verreckender Sith, sollte den Damen eigentlich klar sein. Sie sollten Kast die Rache überlassen. Doch just in diesem Moment öffnete Eowyn die Augen, fragte nach ihren Beinen und blaffte dann, dass sie verschwinden sollten. Ihre Beine waren nicht weg … Riuen hatte keine Ahnung von Heilung, aber die Position in der sie lag und das, was sie sagte … „
Deine Beine sind da, Eowyn, aber dein Rücken ist gebrochen.“ Hoffentlich ließ sich das mit der Macht wieder richten, aber eine querschnittsgelähmte Eo war besser als eine tote. „Ich werde dich hochheben, mit der Macht. Das Schiff ist direkt über uns. Ich weiß nicht, ob es wehtun wird. Falls, tut es mir leid ..“, klang er bedauernd und aufrichtig zugleich. „Bei drei.“ Da zählte er und erst, als er bei drei angekommen war, versuchte er sie so behutsam wie möglich zu heben.
ast – in der Festung des Imperators, zerstörter Thronsaal – flüchtende oder liegende Sith und Jedi – irgendwo in der Nähe: Kayn, Nira – Janus, Elise, Eowyn, Riuen und Brianna
 
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