Kelada (Kelada-System)

[Kolonien | Kelada-System | Kelada | Kelada-City | Industriegebiet | Dreggar’s Lane] Tha’klen


Genervt flatterte Tha’klen mit den Flügeln. Erneut hatte man hen eine Anstellung verwehrt. Niemand wollte ein Alien einstellen. Zu häufig waren in der letzten Zeit Geschäfte und Betriebe mit Alien Arbeitern Razzien unterzogen worden. Um sich vor den Ausfällen und Schäden zu schützen die eine solche Razzia und die mögliche Assoziation mit dem Widerstand nach sich zog zu vermeiden stelle niemand Alien ein, egal wie gut die Referenzen auch waren.

Die Arbeitsbedingungen im Imperium waren für Alien schon immer hart gewesen doch in den letzten Wochen hatte der neue Gouverneur von Kelada nochmal ganz andere Kaliber aufgefahren. Hens große Leidenschaft Waffentechnik hatte hen schon im Studium kaum nachgehen können. Man hatte hen dringend geraten auch noch ein anderes Fach zu wählen. Niemand im Imperium wollte ein Alien an einem Waffensystem schrauben sehen… wenn man nicht gerade direkt im Militär oder der Flotte diente, zumindest. Der Dienst an der Waffe oder überhaupt im Militärapparat des Imperiums war aber etwas, was für hen nie in Frage gekommen war, und als Zivilist hatte er bisher nur selten seinem gewählten Beruf nachgehen können. Als Raumschiffsbauer oder Techniker für alle möglichen Systeme hatte er bisher gut Arbeit finden können aber jetzt?

Tha’klen hatte noch ein Angebot für Arbeit aufschnappen können heute, aber irgendwas an dem Gran hatte hen nicht zugesagt weswegen er jetzt nur als letzte Möglichkeit darauf zurückkommen wollte. Also war Tha’klen nach Dreggar’s Lane gekommen, um bei dem in einer schmuddeligen Seitengasse gelegenen Laden nach Arbeit zu fragen.

„Hey.. Ist hier jemand“, der deutliche Lichtunterschied, von der Straße zum Ladeninneren, machte auch für Tha’klen für einen kurzen Moment den gesamten Laden undeutlich. „Ich bin hier wegen dem Speeder den sie repariert haben wollten.“ Der Gran trat durch eine Tür im hinteren des Ladens herein und rückte seinen Gürtel zurecht. „Sehr gut, sehr gut. Ich hatte gehofft das du zurückkommen würdest. Komm mit in den Hof, dieses Ding ist so störrisch bisher hatte ich einfach keinen Erfolg damit es zum Laufen zu kriegen. Wenn es dir gelingt, lege ich einen Bonus obendrauf.“

Hen folgte dem Gran durch den Laden hindurch in den Hinterhof noch immer hatte hen ein komisches Gefühl, was den Mann anging. Aber bezahlte Arbeit hieß essen und ein Dach über dem Kopf, ein Bonus vielleicht sogar ein Stück neues Werkzeug, um hens Sammlung am Laufen zu halten.

„Nagut dann lass mal sehen“, hen war gespannt was für ein Fabrikat dem Eigentümer solche Probleme bereitete einen Mechaniker zu finden der es wieder in Gang bringen konnte. Bei dem „Speeder“ handelte es sich tatsächlich um einen Sumpfgleiter. Das Gefährt war stark modifiziert und die Waffenplattformen waren leer, aber dennoch unverkennbar ein Militärfahrzeug. Hätte Tha’klen über Augenbrauen verfügt so hätte hen sie nun deutlich sichtbar hochgezogen stattdessen legte er die Antennen dicht an hens Kopf an. „Was scheint denn das Problem zu sein?“

Der Gran, ohne zu wissen was die Körpersprache des Verpinen auszudrücken Versuchte begann zu erklären welcher Defekt an dem Fahrzeug vorlag, hauptsächlich ein Problem mit dem Antrieb. Kurz darauf machte sich Tha’klen an die Arbeit. Das unangenehme Gefühl im Hinterkopf ignorierend setzte hen alles daran den angebotenen Bonus zu verdienen.

Den Sumpfgleiter instand zu setzten hätte eigentlich keine schwere Aufgabe sein sollen. Aber Mork, so hatte der Gran sich inzwischen vorgestellt, sollte recht behalten. Der Gleiter schien seinen eigenen Kopf zu haben und so dauerte es fast den ganzen Tag bis Tha’klen die Ursache für all die verschiedenen Fehler gefunden hatte. Jemand hatte an dem Fahrzeug herumgepfuscht und seine Sabotage äußerst gründlich versteckt. Aber hen war sicher, dass dieser Schaden nicht erst kürzlich hätte auftreten können. Das Gefährt musste seit der Sabotage oder aber kurz danach bereits einen so starken Defekt aufgezeigt haben das es inoperabel gewesen sein musste. Nachdem hen also das Problem gelöst hatte, sprach er den Besitzer darauf an.

„Mork woher habt ihr den Gleiter? Das war kein Verschleiß, den Ihr da hattet.“, der angesprochene Gran grunzte bloß etwas Unverständliches. „Geschäftsgeheimnis… Aber hör mal ich könnte dir einen wiederkehrenden Job bei mir anbieten. Du hast das Ding zum Laufen gebracht, ich kann jemanden mit deinen Fähigkeiten gebrauchen. Es springt auch eine ordentliche Bezahlung für dich dabei heraus mhm?“


[Kolonien | Kelada-System | Kelada | Kelada-City | Industriegebiet | Dreggar’s Lane| Hinterhof von Mork‘s Hardware] Tha’klen, Mork (NPC)
 
[Kolonien | Kelada-System | Kelada | Kelada-City | Industriegebiet | Dreggar’s Lane| Hinterhof von Mork‘s Hardware] Tha’klen, Mork(NPC)


Die folgende Woche hatte Tha’klen durchweg für Mork in seinem Hinterhof gearbeitet. Nicht immer war es um alte Militärtechnologie gegangen, hauptsächlich hatte hen das ganz normale Tagesgeschäft abgehandelt. Leute kamen um Ersatzteile zu kaufen oder direkt Reparaturen durchführen zu lassen. Wann immer jemand etwas an Mork verkaufen wollte, machte Gran selbst die Geschäfte, aber ansonsten ließ er dem Verpinen freie Hand.

Tha’klen, erwischte sich dabei hens Arbeit tatsächlich zu mögen. Das düstere Gefühl das Mork hen zu beginn immer bereitet hatte war vergessen und so langsam gewöhnte hen sich an den manchmal griesgrämigen aber eigentlich freundlichen Gran. Am ende der Woche jedoch erwartete Mork eine spezielle Lieferung. Er schickte Tha’klen früher nach Hause, bei voller Bezahlung.. Am nächsten Morgen öffnete Mork den Laden nicht, sondern ließ den Verpinen einfach nur herein und sperrte wieder ab.

„Hör zu, Tha’klen. Du hast gute Arbeit geleistet also will ich ehrlich mit dir sein. Der Sumpfgleiter letzte Woche und auch die Lieferung diese Woche sind keine gewöhnlichen Aufträge. Die Lieferungen kommen von der Imperialen Garnison. Die Fahrzeuge und Ausrüstung die ich auf diesem Wege erhalte wurden vom Imperium ausgemustert und ich führe Sie einem besseren Zweck zu.“

Tha’klens Antennen zuckten und das miese Gefühl das hen ursprünglich gegenüber Mork hatte flammte wieder auf. Alte Imperiale Militärtechnik zu stehlen war auf jeden Fall Illegal und ein sicherer Weg in einer der Minen des Gouverneurs zu landen. Doch bevor hen seine Bedenken äußern konnte, sprach Mork schon weiter.

Meine Auftraggeber haben viele Interessen aber eines davon ist es unseresgleichen vor den Imperialen zu schützen. Dafür brauchen wir aber die passende Hardware. Ich erzähle dir davon damit du weißt in was du dich einlässt. Im Gegenzug darfst du niemandem Verraten was hinter verschlossenen Türen vorgeht verstehst du?“

Hen flatterte nervös mit den Flügeln. „Und was nutz mir das, wenn ich von den Imps in den Knast geworfen werde?“, der Verpine war kurz davor aus dem Laden zu stürmen und auf nimmer wiedersehen zu verschwinden.

Mork lächelte beruhigend: „Wir sind eine lokale Organisation und wir sind sehr vorsichtig dabei unsere Mitarbeiter auszuwählen. Wir verraten niemanden und wir haben keine Probleme mit den Behörden. Wie du siehst haben wir unsere Wege mit der Verwaltung um sicherzustellen das wir nicht erwischt werden. Wir werden dich nicht zwingen für uns zu arbeiten und wenn du dich entscheidest zu gehen sind wir uns nie begegnet.“

Tha’klen dachte für eine weile nach. Dann entschied hen sich nachzuhaken, die Arbeit, die hen bisher geleistet hatte, war wenig verwerflich, Illegal klar, aber andererseits war was das Imperium mit den Nicht-Menschlichen Bürgern tat deutlich verwerflicher, „Also die Ausrüstung, die ich hier repariere wird benutzt, um Nicht-Menschen vor dem Imperium zu schützen? Woher kommen die Ressourcen dafür? Woher stammt das Geld von meiner Bezahlung?“

Mork nickte, so als hätte er mit den Fragen gerechnet. Er nahm einen kleinen Datenstick aus der Tasche und reichte ihn dem Verpinen. „Hier drauf findest du Antworten zu deinen Fragen. Pass gut darauf auf und lass es nicht in falsche Hände geraten. Wenn du fertig damit bist drück auf den Knopf an der Seite, dann der Stick sämtliche Daten, die darauf gespeichert waren, unwiederbringlich. Wenn du einverstanden bist für uns zu Arbeiten komm nächste Woche wieder, dann wartet die nächste Lieferung auf dich.“

Tha’klen nahm den Datenstick entgegen und verließ den Laden. Hen war unsicher, was hen von der ganzen Angelegenheit halten sollte. Hen würde sich die Daten auf dem Stick gut ansehen und dann eine Entscheidung treffen. Durch die gute Bezahlung die er von Mork erhalten hatte konnte er es sich tatsächlich leisten in der folgenden Woche keine andere Arbeitsstätte suchen zu müssen.


[Kolonien | Kelada-System | Kelada | Kelada-City | Industriegebiet | Dreggar’s Lane| vor Mork‘s Hardware] Tha’klen
 
[Kolonien - Kelada-System – Kelada – imperiale Garnison – Appellplatz] Anthony Antares, hunderte Soldaten


Während auf dem Garnisonsgelände weiterhin ein wuseliges Geschehen herrschte, besonders wegen den hunderten Strumtruppen, die geordnet in ihren Einheiten und angeführt von ihren Offizieren, wieder in ihre Baracken marschierten, oder dorthin, wo sie stationiert waren, konnte
Gouverneur Antares aber das Gewusel nicht ausnutzen, um unentdeckt eine kleine Pause einzulegen. Es galt, schnellstmöglich über das Verfahren hinsichtlich des Widerstandstützpunkts zu entscheiden. Rasch bahnte er sich seinen Weg durch das, was einer Völkerwanderung gleichzusetzen war, und spurtete in den Planungsraum des Logistikgebäudes.

Nachdem Anthony ihn nach wenigen Minuten erreichte und betrat, warteten bereits einige hochrangige Offiziere und
Commander Blaise an einem großen, runden Betontisch, der in der Mitte das Hologramm einer detaillierte 3D Figur von Kelada projizierte. Der Raum selbst war rechteckig, mit einer hohen Decke. Die Wände bestanden aus glänzenden Metallplatten, die mit Bannern des Imperiums und Karten der Galaxie und Kelada behängt waren, und reflektierten mit den schwarzen Marmorfliesen des Bodens das weiße Licht der Deckenleuchten, wodurch eine leicht düstere Atmosphäre in diesem fensterlosen Raum vorherrschte. Die drei Offiziere und Blaise salutierten Anthony, der nickend bestätigte und gegenüber, auf der anderen Seite des Tisches, Platz nahm. Bis auf Blaise, nahmen auch die drei Offiziere Platz.

Blaise ließ keine zusätzliche Zeit vergehen. Er räusperte sich einmal unauffällig und leitete das Thema fix ein:

„Gouverneur, meine Herren. Lassen Sie uns keine Zeit verlieren. Wie Sie wissen, konnten wir dank der erfolgreichen Aufdeckung eines Verrates und der Festnahme des Täters eine wichtige Ressource für die Infiltration des Untergrundes und Widerstands erlangen.“

Während der Commander fortfuhr, bediente er parallel einen Knopf am Tisch, der das Hologramm in der Mitte des Tisches in eine dreidimensionale Karte von Kelada verwandelte und einen rot markierten Bereich anzeigte.
„Basierend auf den Aussagen des Verräters haben wir einen groben Bereich ausgemacht, in dem sich der besagte Widerstandsstützpunkt befinden soll. Bisher haben wir noch keine genaueren Daten, doch kommt dort der Verräter ins Spiel.“

Nach einer kurzen Sprechpause erklärte Blaise weiter:
„Anstatt einen offensiven Angriff zu planen, schlage ich vor, dass wir das Subjekt in die Basis einschleusen und so weitere Informationen sammeln, mit denen wir einen noch verheerenderen Schlag gegen diese Dissidenten verüben können.“

Einer der Offiziere warf ein:
„Wie stellen wir sicher, dass das Subjekt sie nicht warnt?“

Blaise warf einen kurzen Blick hinüber zu Anthony, der selbstsicher ein schmales Lächeln aufgesetzt hatte und antwortete.
„Weil er seine Familie nicht tot sehen will. Dieser Mann ist viel zu eingeschüchtert vor der Möglichkeit, seine Frau und den Rest seiner Sippschaft tot sehen zu müssen.“

Mit einem kurzen Schmunzeln gab der Offizier sein Verständnis zum Ausdruck.

Die Besprechung dauerte noch an, bis das Vorgehen bestätigt war und alle Maßnahmen eingeleitet wurden.



// Vier Tage später…

Der Verräter,
Jorleon Shadax, befand sich in seiner Wohnung, in der er einst verhaftet wurde. Nachdenklich saß er auf der Kante seines Sessels, während er regungslos aus dem Fenster schaute und den Untergang der Sonne betrachtete. Es vergingen etwa 30 Minuten, bis es and er Tür klopfte. Sichtbar demotiviert und mit wenig Kraft rappelte Shadax sich auf und öffnete die Tür. Es war Lon Terren, der Widerstands-Kontaktmann.

„Bereit?“, fragte der Elomin, ohne auch nur ein Wort für eine Begrüßung zu verlieren.

Shadax nickte etwas zögerlich, griff dann aber seine Jacke und folgte Terren zu Fuß. Zusammen gingen Sie durch die enge Gasse des Komplexes zur Landebucht, die nur etwa einen Kilometer entfernt war. Dort wartete das Schiff des Dissidenten. Entgegen der in letzter Zeit immer häufiger auftretenden Winde, war es heute still. Nicht ein Windstoß fegte durch die Straßen und lies die Wandlampen der Gasse quietschend hin und her wackeln. Als dann endlich das kleine Frachter-Schiff erreicht und abgehoben war, flog Terren routiniert seine Route, um zum Außenposten zu fliegen, wo das Treffen stattfinden sollte. Noch nie hatte er jemanden bemerkt, der ihm folgt oder der eine Gefahr für den Außenposten darstellte. Doch dieses Mal war es anders.

Während der Elomin in seinem Frachter deutlich gesprächiger war als in der von Strumtruppen „verseuchten“ Stadt, plauderte er im Shuttle vor sich hin. Völlig ohne die leiseste Ahnung, dass trotz seiner Vorsichtsmaßnahmen jedes Wort, das aus seinem Xeno-Mund kam, direkt an die Imperialen weitergeleitet wurde. Auch eine winzig kleine Kamera wurde in Shadax‘ Kleidung installiert, um zusätzlich noch visuelles Feedback zu bekommen und die Struktur der Basis aufzeichnen zu können, auch wenn das Sichtfeld nur sehr begrenzt war.


„Die werden keine Ahnung haben, dass wir kommen!“, lachte Terren zuversichtlich.

Motiviert fragte er mit einer rauchenden Zigarette in seinem Mund:
„Hast du die Pläne?“

Shadax nickte.

„Lass mal sehen:“, forderte Terren den Menschen neugierig auf.

Mit seiner rechten Hand zog Shadax einen kleinen Holoprojektor aus seiner Jackentasche und aktivierte es, woraufhin der 3D Plan einer Fabrik zusehen war. Doch welcher Firma sie gehörte und was dort produziert wurde, konnte auf den ersten Blick nicht erkannt werden.

Nachdem Terren sichergestellt hat, das niemanden ihnen folgte, änderte er die Route auf die richtige und setzte schon nach kurzer Zeit zur Landung an. Hinter einem großen und kargen braunen Berg wurde das, was der Außenposten sein sollte, immer größer. Aus der Ferne konnte man schon auf dem ersten Blick die vielen kleinen Personen erkennen, die sich auf dem Gelände befanden. Wie viele kleine Ameisen schienen sie wie wild umherzulaufen. Auch war die Anzahl an Fahrzeugen nicht gerade klein. Je näher sie dem Boden kamen, desto besser konnte man sie auf der Kamera erkennen. Überwiegend Speederbikes und auch einige Transporter waren auf dem Gelände verteilt. Doch ein Fahrzeug hob sich von allen anderen ab: Ein mobiler Störsender, der jegliche Scans und Sensoren störte. Zusammen mit dem riesigen Berg eine effektive Methode, um sich vor den Imperialen versteckt zu halten.

Mit einem leichten Ruckler auf dem Boden aufgesetzt, fuhr die kleine Rampe hinunter, durch die Shadax und Terren wieder festen Boden betraten. Die Basis hatte etwa die Größe des Verwaltungsgeländes in Kelada-City und war kreisförmig am Fuße des Berges aufgebaut, umgeben von einer leichten, aber dennoch befestigten Mauer. Sie bestand aus grob behauenem Stein und verlieh dem Außenposten einen robustes Aussehen. Insgesamt gab es auch drei kleine Wachtürme, von dessen Gitterböden Widerstandskämpfer ihre Beine herunterbaumeln ließen, während sie die Gegend mit ihren Elektroferngläsern und geschmuggelten Blastern überblickten. Konstruiert aus Stein und Holz, befand sich innerhalb der Basis eine lose Ansammlung von Gebäuden, die sich perfekt in die Umgebung einfügten und mit ihren flachen Dächern und bunten Tüchern stark an die Architektur der Gebäude erinnerten, die man in Jedha-City auf NaJedha gefunden hatte. In der Mitte des Außenpostens befand sich ein Versammlungsplatz, an dessen Rand hölzerne Bänke und Tische standen, auf denen Karten, Waffen und Nahrungsmittel verteilt lagen. Auf der Bergseite des Platzes befand sich das größte Haus der Basis, welches der Planung und Besprechung der Anführer der Gruppe galt. Das war auch der Ort, zu welchem der Mensch und Elomin hinüberspazierten.

Innen angekommen, wurden sie schon eifrig von einer Hand voll Personen empfangen. Unter ihnen ein Rodianer, zwei Zabraks und ein gefährlich aussehender Wookiee. Fast schon faszinierend, wie sich diese vielen verschiedenen Rassen organisiert haben. Nach einer kurzen Begrüßung ging es auch schon schnell zur Sache. Zügig wanderte der Holoprojektor in die Hand des Rodianers, der ihn in die Mitte packte und aktivierte. Erneut erschien der Grundriss des unbekannten Fabrikgeländes, doch dieses Mal wurde der Name der Firma erwähnt. Protara. Die Firma, die auch maßgeblich in den Tagebau des Neutroniumvorkommens involviert ist. Man hätte es sich fast schon denken können. Einige Zeit lang diskutierten die Terroristen. Hin und her, vor und zurück. Irgendwann aber hatten sie sich geeinigt, wie sie vorgehen und wann sie angreifen. In 10 Tagen. Nachts. Sie waren sich einig, dass sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten, und waren daher der Meinung, ein aggressiver, offener Angriff wäre am besten. Sie gingen davon aus, dass die Imperialen nicht rechtzeitig Verstärkung schicken könnten und Sie daher einfach aggressiv durchmarchschieren, die Sprengladungen platzieren und dann die gesamte Fabrik hochsprengen können. Immer wieder konnte man bei genauerem Hinsehen erkennen, dass Shadax nicht wohl bei der Sache war. Doch waren die Nicht-Menschen viel zu sehr damit beschäftigt, den Plan ihren Kameraden zu erklären, die sich auf dem Platz versammelt haben. Auch konnte man nicht erwarten, dass derartig ungebildete Nicht-Menschen nicht die Fähigkeit besaßen, die hoch komplexe nonverbale Kommunikation eines Menschen zu verstehen. Auch wenn er ein Verräter war.

Unterdessen war Anthony schon wieder in Kelada-City angekommen, um auf das Eintreffen der
Vize-Gouverneurin von Quarzite zu warten und sich vorzubereiten. Einige Tage zuvor kam Präfektin Foss mit der Idee auf, dass die wirtschaftliche Kooperation mit Quarzite großes Potential beherbergen würde und man, wenn man etwas Verhandlungsgeschick aufwies, möglicherweise einen guten Deal herausschlagen könnte. Zu Beginn musste Anthony noch seine Gedanken dazu sammeln, doch als sich herausgestellt hat, dass Quarzite dieselben Gedanken pflegte wie Foss, war Anthony überzeugt, ein vorteilhaftes Resultat aus möglichen Verhandlungen ziehen zu können. Quarzite war zwar das beste Beispiel für eine verweichlichte imperiale Ordnung, aber vielleicht konnte Kelada diesem Exempel für mangelnde Durchsetzung der menschlichen Vorherrschaft noch ein Vorbild sein. Fairerweise war das Imperium noch nicht allzu lange auf Quarzite anwesend, doch galt es dann, umso härter an der Implementierung der imperialen Ordnung zu arbeiten.


[Kolonien - Kelada-System – Kelada – Kelada-City– Verwaltungsgebäude – Büro des Gouverneurs] Anthony Antares
 
[Kelada System | 2 Stunden außerhalb von Kelada | Weißer Dolch (KG-1829) ] Moora Nima, Frost Baal (NSC), R3 (NSC)

Die Reise über Aleen Minor Richtung Kelada verlief ereignislos. Nachdem die "Weißer Dolch" kurz Aleen Minor angeflogen hat, um die alte Echo Raumbasis zu überfliegen, ging die Reise geradewegs Richtung Kelada. Etwa drei Stunden außerhalb des Planeten verließen sie den Hyperraum, damit Moora genügend Zeit blieb, um sich auf den Besuch vorzubereiten. Gut das die alte Basis immer noch unbesetzt war, sodass sie für spätere Zwecke benutzt werden kann.

"
Frost, nimm doch bitte Kontakt zu Kelada auf und melde uns an. Ich bin mal gespannt wie dieser Gouverneur Antares so ist. Bislang habe ich nur Gutes gehört, aber die Informationen sind spärlich.", wieß Moora ihren Leibwächter an und schaute sich dann wieder die Geheimdienstunterlagen an.

Frost tat wie befohlen und programmierte den Transmitter auf die Frequenz von Kelada.

"Shuttle KG-1829 an Kelada Spaceport, bitte kommen."


"Hier Kelada Spaceport, bitte identifizieren sie sich."

"Hier imperiales Shuttle KG-1829. An Bord befindet sich die Vize-Gouverneurin von Quarzite, Moora Nima. Wir erreichen Kelada in etwa zwei Stunden und wollten uns schon einmal anmelden. Können sie uns Landeposition und Zielkoordinaten mitteilen und die zuständigen Stellen informieren?"

"Kelada Spaceport an KG-1829. Wir informieren den Gouverneur und geben ihnen dann die nötigen Informationen durch. Ende."


Na dann warten wir mal ab, dachte sich Moora und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Sie wusste, dass Quarzite zwar nicht Unmengen an Metallen produzierte, aber durchaus wichtige Legierungen und Kristalle zum Bau von Raumschiffen und Waffen. Schauen wir mal das wir hier erfolgreich sind, dachte sich Moora, und falls es wirklich einen neuen Gouverneur auf Quarzite geben soll, dann muss ich mit Ergebnissen kommen.

[Kelada System | 2 Stunden außerhalb von Kelada | Weißer Dolch (KG-1829) ] Moora Nima, Frost Baal (NSC), R3 (NSC)
 
[Kolonien - Kelada-System – Kelada – Kelada-City - Verwaltungsgebäude - Büro des Gouverneurs] Anthony Antares


Es war so weit. Die
Vize-Gouverneurin von Quarzite war im Anflug auf Kelada und nicht mehr weit entfernt. Zwar hatte Anthony schon einige Information über Quarzite selbst sammeln können, aber über die Vize-Gouverneurin, Moora Nima, hatte er noch nicht viel gehört. Nicht mehr, außer ihren Namen. Doch dadurch ließ sich Anthony nicht verunsichern, er war sich sicher, dass man einen guten Deal und eine herausragende Zusammenarbeit erreichen könnte, die beiden Welten vom Vorteil und ultimativ dem Imperium dienen würde.

Die leicht verzerrte Stimme der Flugsicherung von Kelada-City ertönte erneut im Shuttle der Vize-Gouverneurin:

“KG-1829, hier Flugkontrolle. Landeerlaubnis für Plattform C auf Verwaltungsgelände genehmigt.“

Auf dem Gelände des Verwaltungsgebäudes herrschte Bewegung. Kleinere Einheiten marschierten zügig über den Durabeton, während Offiziere weiterer Einheiten ihre Soldaten brieften, um die Sicherheit des Geländes zusätzlich zu verstärken. Nichts sollte schief gehen, kein Dissident auch nur auf die Idee kommen, das Verwaltungsgelände einer Gefahr auszusetzen. Der freie Schusswaffengebrauch galt ohnehin.

Nun waren es nur noch wenige Minuten bis zur Ankunft der Vize-Gouverneurin. Vor der Landeplattform baute sich ein kleines Empfangskomitee auf. Jeweils 15 Sturmtruppler und 6 Schocktruppler von Anthonys Leibgarde standen sich gegenüber, mit einem roten Teppich zwischen ihnen, der etwa 10 Meter lang war. Am Ende dieser „Schneise“ stand Anthony mit hinter dem Rücken verschränkten Armen und einen emotionslosen Blick, darauf wartend, sein Lächeln auszupacken und seinen Gast herzlich zu empfangen. Neben ihm der Captain seiner Leibgarde,
Kyle Desmond.

Alles schien perfekt. Der Wind war nicht allzu stark, pustete nur ein paar Blätter durch die Gegend, und die Sonne schuf im Einklang mit den Wolken eine angenehme Temperatur. Im Verwaltungsgebäude selbst wartete schon der Barkeeper auf die Bestellung von Drinks und die Sessel der Lounge waren besonders gründlich gereinigt. Auch die Küche war darauf vorbereitet, blitzschnell ein würdiges Menu zu servieren, wenn danach bedurfte.



[Kolonien - Kelada-System – Kelada – Kelada-City– Verwaltungsgelände - Lande-Plattform C] Anthony Antares, Kyle Desmond, 15 Sturmtruppen, 6 Leibgardisten
 
[Kolonien | Kelada-System | Kelada | Kelada-City | Industriegebiet | Dreggar’s Lane| Mork‘s Hardware] Tha’klen


Morks Datastick hatte gehalten, was er versprochen hatte. Er hatte alle offenen Fragen Tha’klens in Bezug auf das Acklaykartell beantwortet. Trotz hens Abneigung gegen die sonstigen Geschäfte, die das Kartell machte, war Mork’s Angebot verlockend. Hen hätte ein stetes Einkommen, mit dem Kartell einen mächtigen Verbündeten was hens Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten garantieren würde und hen konnte etwas für die anderen Nicht-Menschen auf Kelada tun. Zumindest für die die es sich leisten konnten die Dienste des Kartells in Anspruch zu nehmen.

So kam es das Tha’klen für das Acklaykartell arbeitete. Hen reparierte Fahrzeuge für das Kartell, machte Waffen, die das Imperium aufgrund von Sabotage oder sonstigen Gründen ausgemustert hatte wieder funktionsfähig und bediente die reguläre Kundschaft in Morks Laden. Hen bekam einen groben Überblick über die Mitglieder des Kartells die in dem Laden ein und ausgingen, hen erhielt sogar eine neue Bleibe. Sicherer als hens bisherige Unterkunft und da sie vom Kartell gestellt wurde auch deutlich günstiger als was hen sich sonst hatte leisten können.

Mork übertrug mehr Aufgaben an den Verpinen, überließ hen sogar den Ankauf von regulärer Hardware, da sich schnell herausstellte, dass hen einen deutlich besseren Blick dafür hatte was profitabel repariert werden konnte als der Gran. Tha’klen übernahm auch den einen oder anderen Auftrag für andere Mitglieder des Kartells. Unter anderem für einen Menschen, Keldor. Keldor war so vermutete Tha’klen zumindest ein gehobenes Mitglied des Kartells und schien viel mit dem Schmuggel von Personen runter von Kelada zu tun zu haben. Hen hatte für Keldor schon mehrfach spezielle Ausrüstung oder Fahrzeuge repariert.

Heute kam der schwarzhaarige Mann aber ohne irgendwelche Waren in den Laden: „Tha’klen.. Schön genau der Verpine mit dem ich sprechen wollte.“ Hen blickte ihn an und seine Antennen stellten sich fragen auf. Gab es etwa noch einen Verpinen der für Mork arbeitete? „Eine Redensart Tha’klen.“, der Mensch lachte leise. Offensichtlich hatte er verstanden das sein Gegenüber seinen Tonfall nicht einzuschätzen verstand. „Ich habe einen Job, für den ich deine Fähigkeiten gebrauchen kann. Kann Mork dich für ein paar Tage erübrigen?“

Wir erwarten keine größeren Lieferungen und ansonsten ist momentan auch nicht viel zu tun. Das Tagesgeschäft kriegt Mork auch allein hin, nicht so gut, aber er kommt schon klar.“ Ein leises Zittern der Antennen verriet das Tha’klen einen Witz auf Kosten hens Arbeitgebers gemacht hatte. „Wofür brauchst du mich? Irgendwas, was wir hier im Laden erledigen können, oder soll ich woanders hinkommen?“

„Ich hole dich bei dir ab, ich brauche deine Hilfe bei einem Schiff. Pack dir dein Werkzeug ein, die Teile habe ich vor Ort und falls wir etwas brauchen, lasse ich es besorgen.“
, Keldor hatte mit einem leisen lachen auf hens Witz reagiert, war aber ansonsten recht ernst geblieben. "Okay dann sehen wir uns Morgen.“

Tha’klen brachte nach dem Gespräch den Tag rum und informierte Mork, dass hen die nächsten Tage etwas für Keldor erledigen würde. Da es sich um Kartellarbeit handelte war es jedoch kein größeres Problem und so begab der Verpine sich nach getaner Arbeit in hens neues Zuhause zurück. Hen war gespannt, was Keldor am nächsten Tag für hen auf Lager hatte. Bisher hatte hen noch nie für ein Kartellmitglied außerhalb des Ladens etwas erledigt.


[Kolonien | Kelada-System | Kelada | Kelada-City | Industriegebiet | Tha’klens Wohnung] Tha’klen
 
[Kolonien | Kelada-System | Kelada | Kelada-City | Industriegebiet | Tha’klens Wohnung] Tha’klen

Am nächsten Morgen holte Keldor Tha’klen wie besprochen bei hens neuer bleibe ab. Sie verließen das Industriegebiet, etwas was Tha’klen seit hens Ankunft auf Kelada nicht mehr getan hatte. Ohne größere Schwierigkeiten kamen sie am Raumhafen an, die Anzahl an Imperialen Soldaten und Sicherheitskräften war hier weit höher als alles in dessen Gegenwart hen sich je sicher gefühlt hätte aber die Anwesenheit von Keldor ersparte ihnen jegliche größere Szene und bei der obligatorischen Kontrolle händigte der Mensch alle notwendigen Papiere aus und Tha’klen durfte sogar ohne Leibesvisitation oder ähnliches weitergehen.

Sie betraten eine Landebucht, in der ein kleiner Transporter untergebracht war. Offensichtlich war an dem Schiff herumgeschraubt worden die Verkleidungen an der Außenhaut waren noch nicht alle wieder angebracht worden und hier und dort lagen noch Teile herum. Keldor hatte auf dem Weg erklärt, was bisher an dem Schiff gemacht worden war. Aber erst jetzt erklärte er Tha’klen wozu hen eigentlich hier war. Das Schiff wurde von Keldor für den Schmuggel von Personen umgerüstet. Zu diesem Zweck sollten die Antriebe des Schiffes modifiziert und weitere Teile des Schiffes umgebaut werden. Da sie das aber kaum im Imperialen Raumhafen einfach so durchziehen konnten wurden offizielle Wartungsarbeiten für die Docks angegeben und hen würde diese als Arbeiter von Mork’s Hardware durchführen während er in Wahrheit bei den Modifikationen half.

„Wie gefällt dir die Arbeit bei Mork, Tha’klen? Du übernimmst ja inzwischen fast den ganzen Laden wie ich höre.“, die zwischen zwei bissen gestellte Frage überraschte Tha’klen. Hens Antennen wackelten unsicher. Wie viel über Mork’s und Tha’klens Arrangement wusste der Mensch? „Es ist okay. Aber ich werde den Laden nicht übernehmen. Zu viel Arbeit neben dem was vor der Theke zu tun ist.“ Suchend blickte der Verpine dem Menschen über sein Mittagessen hinweg an. Was genau war der Grund für diese Fragerei? Den ganzen Morgen schon hatte Keldor gezwungen ungezwungen Konversation gemacht und Tha’klen nach seiner Vergangenheit und Familie ausgefragt.

Keldor deutete auf das Schiff, dass hinter ihnen stand, während sie auf Kisten gehockt ihr Mittagessen einnahmen: „Das hier ist gute Arbeit. Wir tun das richtige oder zumindest versuchen wir es.“ Dann verfiel der Mensch in ein brütendes Schweigen.

Tha'klen blickte unsicher zu Keldor hinüber, unschlüssig, wie hen auf diese Aussage reagieren sollte. War es ein Scherz? Oder meinte der Mensch es ernst? Hens Antennen zuckten unsicher: "Was genau meinst du damit, dass wir das Richtige tun?"

Keldor seufzte und rieb sich nachdenklich das Kinn. "Ich meine damit, dass wir versuchen, den Leuten auf Kelada zu helfen. Ich bin Schmuggler, ja, aber das heißt nicht, dass ich alles, was das Kartell so treibt, gutheiße.“ Mit einem unschlüssigen Blick auf den Insektioden machte der Mensch eine Pause: „Es gibt eine Widerstandsgruppe hier auf Kelada, und ich denke darüber nach, mich ihnen anzuschließen.“

Tha'klen lauschte aufmerksam und nickte bedächtig. "Ich bin kein Fan des Kartells, aber Arbeit ist Arbeit und sie halten mir das Imperium vom Leib. Aber Widerstand? Das ist gefährlich, was wenn das Imperium etwas mitbekommt, ganz zu schweigen vom Kartell.“ Hen stand auf und für einen Moment huschte Unsicherheit über das Gesicht des Menschen.

„Lass uns weitermachen.“

[Kolonien | Kelada-System | Kelada | Kelada-City | Raumhafen | Landebucht 286/45] Tha’klen, Keldor (NPC)
 
[Kelada System | Im Anflug auf Kelada | Weißer Dolch (KG-1829) ] Moora Nima, Frost Baal (NSC), R3 (NSC)

"Shuttle KG-1829 an Kelada Spaceport, verstanden, wir landen auf Plattform C. Ankunft in vier Minuten."

Ohne auch nur ein kleines ruckeln setzte die "Weißer Dolch" ihren Anflug fort und landete sanft auf Plattform C. Moora schaute aus dem Fenster und war überrascht, wie Menschen dort zu sehen waren. Sie wandte sich an Frost Baal. "Sieht so aus als würde uns Gouverneur Antares beeindrucken wollen. Da stehen mindestens zwanzig Sturmtruppen. Ich hoffe du bist bereit."

Frost´s schwarze Robe saß wie angegossen und verbarg seinen athletischen und muskulösen Körper geschickt. Er stand auf und ließ den Druiden alles weitere alleine regeln. Er ging zur Schaltung für die Ausstiegsrampe und wandte sich an Moora. "Bereit?" Sie nickte und richtete ihr Kleid noch einmal. Mit einem zischen öffnete sich die Luke und die Rampe fuhr hinunter. Beide stiegen mit strammen Schritten aus der "Weißer Dolch" hinaus in das angenehme Klima auf Kelada. Das erste mal Frischlust seit Wochen. Moora hatte diese Art von Atmen zusehens vermisst, seit sie wieder auf Quarzite war.

Ein Mann, der ihren Geheimdienstberichten nach Gouverneur Antares war, kam auf sie zu und noch bevor er etwas sagen konnte, ergriff Moora die Initiative.

"Werter Gouverneur Antares, es ist mir eine Ehre euch auf Kelara besuchen zu dürfen und ich und das Volk von Quarzite sind euch dankbar, dass ihr euch die Zeit nehmt, mit mir über mögliche Handelsbeziehungen persönlich sprechen zu wollen."

Sie setzte ein umwerfendes lächeln auf und streckte dem Gouverneur die Hand zur Begrüßung entgegen.


[Kelada System | Kelada City | Verwaltungsgelände Lande-Plattform C ] Moora Nima, Frost Baal (NSC), Gouverneur Antares, Kyle Desmond (NSC), 15 Sturmtruppen, 6 Leibgardisten
 
//Nachricht an Anthony Antares\\
Absender: Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine, Manaan-Sektor, Supersektor 4

Ein androgynes Gesicht erscheint, ein freundliches Lächeln auf den Lippen.

"Guten Tag, Gouverneur Antares!

Mein Name ist Ridley Solaris und ich bin der Gouverneur des Planeten Truuine, im Mid Rim. Ich hatte das Vergnügen Ihre Rede auf der Yaga Minor Konferenz zu verfolgen und möchte Ihnen zu Ihrer Wortgewandtheit gratulieren! Ihre Analyse der imperialen Gründungszeit war exzellent und ich teile Ihre Schlüsse im Bezug auf den sich ‚Neue Republik‘ schimpfenden Rebellenverbund.

Ich wende mich ebenfalls an Sie, da ich glaube wirtschaftliche Synergien zwischen unseren Planeten erkannt zu haben. Als Planet mit langsam erstarkendem Wirtschaftszweig des Raumschiffsbaus, wäre ich daran interessiert von Ihnen produziertes Neutronium zu erwerben. Ebenfalls ist mir daran gelegen mit Ihnen die Möglichkeit zu erörtern, gefangene Nichtmenschen mit aquatischer Veranlagung aus Ihren Minen zu erstehen. Als Wasserplanet ist Truuine besonders dafür geeignet das Potential solcher Subjekte zum vollsten auszuschöpfen.

Sollten meine Vorschläge für Sie interessant klingen, würde ich Sie gerne beizeiten auf Kelada besuchen, um Details einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Detail zu erörtern. Ich sehe Ihrer Antwort zuversichtlich entgegen und verbleibe mit besten Grüßen.

Gouverneur Ridley Solaris"

\\Ende der Nachricht//
 
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[Kolonien - Kelada-System – Kelada – Kelada-City - Verwaltungsgelände - Landefläche C] Anthony Antares, Kyle Desmond, 15 Strumtruppler, 6 Leibgardisten


Nur sehr kurz dauerte es, bis sich schließlich das Shuttle der
Vize-Gouverneurin zwischen den vielen anderen startenden und landenden Schiffen unterschieden ließ und sich langsam der zugewiesenen Landeplattform auf dem Verwaltungsgelände näherte. Die Triebwerke erzeugten einen recht starken Windstoß und wirbelte die Blätter der wackelnden Bäume umher, die nicht weit entfernt an beiden Seiten des Weges standen, der zu der Treppe, die hoch zum Eingang des Verwaltungsgebäudes verliefe, führte.

Eine hübsche junge Dame und ihr
muskulöser Begleiter, leicht verschleiert durch seine schwarze Robe, kamen aus dem Schatten des Innenraums des Shuttles hervor und liefen langsam die Rampe jenes hinunter. Die Dame, die Vize-Gouverneurin Nima zu sein schien, war in ein beeindruckend schönes Kleid gekleidet, doch etwas an ihr war auffällig. Während sie durch die Schneise der Sturmtruppen hindurchschritt, setzte Anthony sein freundliches Gesicht auf und musterte sie einige wenige Augenblicke, bis er auch auf sie zukam. Die blasse Haut der Vize-Gouverneurin und das typisch schwarze Gewand ihres Begleiters, vermutlich eine Art von Krieger, enttarnten sie als Nicht-Menschen. Viel mehr sind sie Teil der Ureinwohner von Quarzite, Karge. Sie sind zwar nicht die typischen Nicht-Menschen, wie sich jeder ehrliche Bürger vor ihrer Widerwärtigkeit fürchtete, aber mit erhöhter Vorsicht waren sie für Anthony dennoch zu betrachten.

Schnell schob Anthony seine Gedanken wieder beiseite, als Nima das Wort ergriff und sich für die Besuchsmöglichkeit von Kelada und dem Interesse an möglichen Handelsbeziehungen bedankte. Ihr Lächeln erwiderte Anthony mit seinem. Zwar nicht so intensiv wie sie, doch ausreichend genug um als ehrlich durchzugehen. Während auch Anthony ihr seine Hand reichte und beide Hände schüttelten, ergriff Anthony das Wort und antwortete:

„Die Ehre ist ganz meinerseits, Vize-Gouverneurin. Ich heiße sie auf dem schönen Kelada herzlich willkommen, fühlen Sie sich ganz wie zuhause.“

Ein Augenblick verging, woraufhin Anthony fortfuhr:
„Verzeihen Sie meine Voreiligkeit, doch Ihr Kleid steht Ihnen wirklich ausgesprochen gut.“

Wenn eine Dame sich ein Kleid dieser Natur anzog, dann war es, um zu beeindrucken. Ein Kompliment war also Höflichkeitshalber fast schon erwartet und gute Manier.

Anthony schaute ihr noch ein paar Sekunden in die Augen, während das Händeschütteln anhielt, bis sie zum Ende kamen und er ihr mit seiner Hand den Weg gestikulierte.

„Nach Ihnen.“

Zusammen mit Nimas Begleiter und zwei von Anthonys Leibgardisten machten sich die beiden auf den Weg zu den Treppen. Mit seinen Händen erneut hinter dem Rücken verschränkt und seinen Oberkörper leicht zur Vize-Gouverneurin gerichtet, fragte Anthony neugierig:
„Nun, wie war denn überhaupt Ihre Reise? Ich hoffe sehr, dass Ihnen auf Ihrem Weg hierher keine Schwierigkeiten untergekommen sind.“

Interessiert lauschte er der Antwort der Vize-Gouverneurin. An der großen Treppe angekommen, liefen sie sie hinauf zum Haupteingang, wo zwei Soldaten die massive Tür für sie öffneten und Anthony erklärte:

„Vor einiger Zeit noch war das Verwaltungsgebäude wirklich heruntergekommen, aber konnten wir, seitdem Kelada das Glück hat, erneut unter unserer Kontrolle zu stehen, den gesamten Außenbereich und das Innenleben des Gebäudes renovieren. Besonders die Bar ist meinen Gästen immer wieder eine Freude.

Die Tür passiert und in der Lobby des Gebäudes angekommen, fuhr Anthony fort und fragte, ein ‚ja‘ erwartend:

„Auch Ihnen will ich unsere köstlichen Getränke nicht vorenthalten. Bei einem Drink in bequemen Sesseln lässt es sich immer besser reden, wenn Sie interessiert sind?“


[Kolonien - Kelada-System – Kelada – Kelada-City - Verwaltungsgebäude - Lobby] Anthony Antares,
Moora Nima, Frost Baal, 2 Leibgardisten
 
[Kelada System | Kelada | Lobby des Verwaltungsgebäudes ] Moora Nima, Frost Baal, Anthony Antares, 2 Leibgardisten

Während des Vortrages lauschte Moora interessiert, hielt aber ihre Augen dennoch offen für den Gesamteindruck der Bauweise. Ganz anders als auf Quarzite, aber Quarzite ist auch speziell.

"Gouverneur Antares, erst einmal vielen Dank für das Kompliment. Dieses Kleid symbolisiert mein Volk in gewisser Weise. Es wirkt gleichsam schlicht und elegant, ist aber durchaus funktional. Die Reise war ruhig und ich konnte mich ein wenig über ihren Planeten informieren. Aber bevor wir uns um das Geschäftliche kümmern, dürfte ich kurz um einen ruhigen Raum für meinen Begleiter bitten, damit er sich nach der Lage auf Quarzite erkundigen kann?"

Moora schaute sich die Kostbarkeiten an, die hier gereicht wurden. Vieles kannte sie von ihrem Studium, aber es gab auch mehrere ihr völlig unbekannte Produkte. Da war es wieder, ihr Problem an alles relevanten informationen zu denken. Wie sah diese Pogoyafrucht wohl aus? Na ein wenig Schwäche darf ich wohl auch zeigen, oder besser nicht?


"Was würdet ihr mir empfehlen? Vielleicht etwas, was aus Pogoyafrüchten hergestellt wurde?"

[Kelada System | Kelada | Lobby des Verwaltungsgebäudes ] Moora Nima, Frost Baal, Anthony Antares, 2 Leibgardisten
 
[Kolonien - Kelada-System – Kelada – Kelada-City - Verwaltungsgebäude - Lobby] Anthony Antares, Moora Nima, Frost Baal, 2 Leibgardisten


Auf die Frage hinsichtlich Ihrer Reise und auf das Kompliment schien die Vize-Gouverneurin zunächst nicht einzugehen. Kurz galten Anthonys Gedanken der Ergründung. Wollte sie nicht beleidigend sein und Anthony ausreichend Platz für seine Worte bieten, oder war es die Faszination durch einen Planeten, der sichtbar anders als Quarzite war? Um keine Stille zu erzeugen, die der Atmosphäre schaden könnte, fuhr Anthony mit der Äußerung von ein wenig Geschichte zum Verwaltungsgebäude fort. Auch wenn es womöglich das am wenigsten Beeindruckende war, was er während seiner Amtszeit auf Kelada geschaffen hatte, ließ er sich die Situation nicht entgehen, um auch die Verschönerung des Gebäudes nicht unerwähnt zu lassen.

Schließlich erhob auch Nima ihre Stimme und ließ Anthony ihre Dankbarkeit hinsichtlich des Kompliments wissen, wobei sie das Kleid näher erklärte. Wie vorhergesehen war es also ganz bewusst ausgewählt. Auch Ihre Reise schien gut zu verlaufen. Letztlich kam sie noch mit der Bitte nach einer Unterkunft für ihren Begleiter auf. Die Lage auf Quarzite schien wohl einer späteren Nachfrage würdig zu sein, wenn sich so kurz nach der Ankunft schon zurückgemeldet werden muss. Was dort wohl los war? Anthony nickte mit einem selbstverständlichen Lächeln und nickte erneut in die nahe Ferne, rüber zu einem jungen Mann, der in eine Offiziers-Uniform gekleidet war. Er war nicht ranghoch, aber dennoch wichtig genug, um im Verwaltungsgebäude tätig zu sein. Zügig marschierte er hinüber zur Gruppe und lauschte Anthonys Worten, während Anthony seine linke Hand sanft auf die Schulter des jungen Mannes anlegte und mit der rechten mit seitlich offener Handfläche auf Baal deutete:

„Würden Sie unserem Gast bitte seine Unterkunft zeigen?“

Der Offizier legte ein Lächeln auf.

„Zu Befehl.“

Er blickte hinüber zu Baal und gestikulierte ihm, dass er ihm folgen sollte.

„Wenn Sie mir bitte folgen, zeige ich Ihnen sehr gerne Ihre Unterkunft.“

Beide machten sich auf den Weg zur Unterkunft, während der junge Mann in äußerst willkommen heißender Tonlage immer leiser werdend darüber sprach, dass das Zimmer sicher gefallen wird und sich bei Wünschen selbstverständlich gemeldet werden darf. Als sie dann in einen der Gänge verschwunden waren, verstummte die Stimme.

Unterdessen fuhren der Gouverneur und sein Gast ihr Gespräch weiter. Nima schien an dem Vorschlag, das Gespräch bei einem Drink weiterzuführen, Gefallen gefunden zu haben und erkundigte sich nach der Empfehlung des Gouverneurs. Während die beiden, nun ohne Leibgardisten im Rücken, die ihre Schutzstellung anderswo einnahmen, ihren Weg zur Bar machten, die einen kurzen Flur weiter, vorbei an einer kleinen Ausstellung von imperialer Geschichte und durch einen Flur mit mehreren lebensgroßen Durabeton-Statuen von Imperialen Schlüsselfiguren und Anthony selbst, lag. Auf dem Weg zur Bar und kurz nach Nimas Frage antwortete Anthony:

„Ich kann Ihnen den wirklich sehr köstlichen Pogya empfehlen. Ganz nach Ihrem Wunsch nach etwas, was auf unseren berühmten Pogoyafrüchten basiert, werden Sie diesen Drink lieben.“

Anthony räusperte sich einmal. Diese übermäßige Freundlichkeit und Beleidigung seiner präferierten Zweckmäßigkeit sind immer wieder ein klein wenig anstrengend, aber dennoch das Klügste, um den richtigen Eindruck zu schaffen und die Vize-Gouverneurin nicht zu verschrecken und falsche Werte zu vermitteln. Motiviert fuhr er fort:

„Üblicherweise, zumindest auf Kelada, wird die Pogoyafrucht nicht flüssig verzehrt, aber speziell für Ihren Besuch hat sich mein Barkeeper etwas ganz Spezielles ausgedacht. Ich habe schon ein klein wenig geahnt, dass Ihr Interesse an Keladas Pogoyafrüchten auch auf das Probieren hinausläuft.“

Ein kurzes Schmunzeln schob sich durch den Mund des Gouverneurs. Schließlich in der Bar angekommen, deutete Anthony auf einen der zwei edel wirkenden Stoffsessel, die ein paar Meter von der Bar entfernt waren.

„Nehmen Sie doch gerne Platz.“, sprach Anthony, wobei er ebenfalls in einem der Sessel Platz nahm und dem Barkeeper mit einem kurzen Schnipsen signalisierte, dass er die Drinks zu servieren hatte. Anthonys linkes Bein legte sich auf das Rechte und seine Hände fanden auf seinem Schoß Platz. Nur wenige Augenblicke dauerte es, als ob die Drinks schon vorbereitet wären, bis jene vom Barkeeper mit einem freundlichen Lächeln serviert worden. Der Gouverneur griff nach seinem und hob ihn in die Luft, wie man es beim Anstoßen machte, und wartete darauf, dass auch Nima selbiges tat.

„Auf das Imperium und unsere beiden Planeten“, gab Anthony von sich, als er anschließend einen Schluck von seinem Drink nahm. Neugierig wanderte sein Blick zu Nima, daran interessiert, wie sie den Drink fand. Erwartungsvoll fragte er:
„Und, was sagen Sie?“

Nun war es aber Zeit, das Geschäftliche einzuleiten. Anthony setzte seinen Drink auf dem kleinen Tisch, vor den beiden Sesseln, ab und drehte seinen Oberkörper Richtung Nima.

„Nun denn, ich habe gehört, dass Sie wohl an einer wirtschaftlichen Kooperation im Sinne des Handelns mit Kelada interessiert wären. Speziell im Hinblick auf die Pogoyafrüchte?“


[Kolonien - Kelada-System – Kelada – Kelada-City - Verwaltungsgebäude - Besucherbar] Anthony Antares, Moora Nima, Barkeeper
 
[ Kolonien / Kelada-System / Kelada / 15 Klicks nördlich von Kelada-City / Neutroniumvorkommen / Imperiales Camp / Barackenvorplatz ] Kerbal und die Rebellen

Kerbals Timing war perfekt. Just als er aus der Tür gespurtet kam, fuhren zwei riesige Kipplaster vor, deren Ladeflächen nur so von Rebellen wimmelten. Vom vorderen aus nickte der Kommodore ihm zu, gleich zwei Blastergewehre in seinen vier Armen. Schon seit Kerbal ihn kennengelernt hatte, war ihm der Harch stählern und unbeugsam erschienen. Doch nun, mit Feuer in den roten Augen und Mord im Gesicht, war es eine Gestalt zum Fürchten. Wenn der Kommodore sich erstmal dem Widerstand angeschlossen hatte, dann Gnade dem Gouverneur alle Götter der Galaxis. Kurz kam dem Sith in den Sinn, dass dieser Erfolg es möglicherweise bereits wert war, seine Tarnung als Darth Kerbal aufzugeben.

Mit einem martialischen Jubelschrei schwang der Sith sich auf die Ladefläche des hinteren Kipplasters und spürte, wie ihm ermutigende Hände auf die Schultern klopften. Das Blastergewehr im Anschlag halb kniete, halb setzte er sich hinter einem größeren für diesen Zweck geladenen Steinbrocken in Deckung und mit einem Ruck fuhr der Kipplaster los. Okolo – Kerbal hatte ihn als Fahrer eingeplant, da dies vermutlich der sicherste Ort für den massigen Herglic sein würde – gab Gas und die Rebellen johlten. Die Imperialen waren ohnehin wach, sollten sie doch vor ihren frisch bewaffneten Feinden erzittern!

Das große Außentor der Mine öffnete sich bereitwillig vor den Ansturm der Rebellen. Mit einem triumphalen Lachen packte Kerbal im Vorbeifahren den ausgestreckten Arm Pel’ord’aths, der selbst den Code eingegeben hatte, und zog ihn hinter sich auf die Ladefläche des Lasters. Direkt hinter dem Sith musste die zweitsicherste Position bei diesem Unterfangen sein. Der Givin war unbewaffnet und duckte sich sogleich hinter Kerbal zusammen. Der Sith spürte seine Angst, doch die Sache würde schon schiefgehen.

Beide Kipplaster bretterten durch das Tor, doch noch waren sie nicht in Sicherheit. Die Straße, die sich mit gelegentlichen Kurven in einer langen, gleichmäßigen Steigung den Rand der Schlucht hinaufwand, gab den Imperialen viel Zeit ihnen auf den letzten Metern doch noch in die Suppe zu spucken. Und tatsächlich. Kaum hatten sie vielleicht dreihundert Meter der staubigen Straße überwunden, schossen hinter ihnen zwei kleinere
Truppentransporter aus dem noch immer sperrangelweit offen stehenden Tor und begannen aus ihren Laserkanonen auf die flüchtigen Rebellen zu feuern. Kerbal hatte mit so etwas gerechnet, weshalb er sich selbst auf dem hinteren Kipplaster positioniert hatte. Augenblicklich legte er sein Blastergewehr an und begann den vorderen Transporter mit heißem Tod einzudecken. Seine Kameraden taten es ihm gleich und ein stürmischer, aber größtenteils ineffektiver Bolzenhagel ging auf den Feind nieder.

Geschockt musste Kerbal feststellen, dass er die Panzerung des Gegners unterschätzt hatte. Die beiden Transporter waren vom Schaufelradbagger aus nicht zu erkennen gewesen und hatten so in seinen Plänen keine Rolle gespielt. Insgeheim hatte er gehofft es mit Speederbikes oder ähnlichem zu tun zu bekommen, die er einfach mit gezielten Kopfschüssen hätte ausschalten können. So jedoch musste er zu seinem Entsetzen mitverfolgen, wie die Imperialen sie aufs Korn nahmen und die Blasterkanonen einen Rebellen nach dem anderen mit rauchenden Löchern in der Brust auf die Ladefläche des Kipplasters sandten.

Laut fluchte der Sith, während er sich selbst eng an den Stein presste, den er als Deckung nutzte. In regelmäßigen Abständen reckte er eine Hand samt Blastergewehr hervor, um das Feuer zu erwidern. Doch auch mit der Macht gezielte Schüsse waren gegen eine Windschutzscheibe aus Transparistahl wirkungslos. Sie hatten die Straße vielleicht zur Hälfte hinter sich gebracht und auf Kerbals Kipplaster regten sich vielleicht noch eine Handvoll Rebellen – Kerbal und Pel’ord’ath inklusive. Viel zu spät erkannte der Sith, dass er etwas tun musste. Grade so konnte er noch von der Macht gelenkt den Kopf zur Seite reißen, um sich nicht selbst unter die Gefallenen mischen zu müssen. Fast panisch schaute er sich um, doch seine Mitstreiter waren zu sehr auf den Feind fokussiert, um ihn zu beachten.

Davon ermutigt riss Kerbal beinahe hektisch eine Hand in die Höhe, griff mit der Macht in das Gestein der Felswand und verfolgte zufrieden, wie sich im nächsten Moment dicke Felsbrocken lösten, um auf der Straße hinter ihnen niederzugehen. Doch die Felsen waren in der Eile schlecht gezielt. Statt wie er gehofft hatte, die Transporter unter sich zu zerquetschen, trafen sie vor den Fahrzeugen auf die Straße, sodass die Piloten Zeit hatten beizudrehen. Immerhin mussten sie so jedoch für den Moment anhalten und Kerbal sah sich schwer atmend, in dem flüchtigen Moment der Ruhe, nach seinen Gefährten um. Neben ihm und dem Givin regte sich noch ein Twi’lek, der ebenfalls hinter einem Felsen Deckung bezogen hatte und dessen eigentlich tiefrote Haut einen hässlichen Pinkton angenommen hatte.

Vor ihnen fuhr jedoch der Kipplaster des Kommodores, der, von Kerbals Fahrzeug gedeckt, dem Feindfeuer größtenteils entronnen war. Erleichtert wischte der Sith sich staubigen Schweiß von der Stirn, als plötzlich ein unheilvolles Heulen aus dem dunklen Himmel an seine Ohren drang. Laut fluchte Kerbal und versuchte den Angriffsvektor zu ergründen, als die überlebende
Lancet-Luftartillerie hinter der nächsten Biegung hervorgeschossen kam. Mit dem Mut der Verzweiflung, darauf hoffend, dass seine Tarnung in der Hitze des Gefechts standhalten würde, griff er mit Macht nach dem Luftfahrzeug. Im gleichen Moment jedoch erblühte ein dicker, gelber Laser aus dem Frontgeschütz und Kerbal konnte nur ohnmächtig schreien, als der Kipplaster des Kommodores in einer orangenen Pilzexplosion verging. Einige Sekunden fuhr das brennende Wrack weiter, bevor es mitten auf der Straße zum Stehen kam – mitten in ihrem Weg.

Dann hatten sie das zerstörte Fahrzeug auch schon eingeholt. Mit einem knochenbrechenden Stoß traf Durastahl auf Durastahl und mit einer Welle aus Funken rammte Okolo den anderen Kipplaster zur Seite, in die Schlucht. Kerbal wurde von den Füßen gerissen und konnte sich grade noch so an der scharfkantigen Laderampe festhalten, um nicht von seinem Fahrzeug geschleudert zu werden. Sein Blastergewehr, Pel’ord’ath und der Twi’lek hatten weniger Glück. Mit Tränenspuren auf den staubigen Wangen griff Kerbal mit der Macht nach dem Givin und fing ihn grade noch auf, bevor er sich auf der Straße hinter dem noch immer voran bretternden Kipplastaster das Genick brechen konnte. Dann warf ein sengender Schmerz in seiner Schulter Kerbal rückwärts auf die Laderampe. Der Schütze des Truppentransporters, der in der Zwischenzeit das Hindernis überwunden hatte, hatte endlich getroffen.

Keuchend versuchte Kerbal luftzuholen, während er versuchte nicht über das Desaster nachzudenken, in das sich die Mission binnen weniger Minuten verwandelt hatte. Mit einem Heulen kündigte sich die Lancet-Luftartillerie für einen zweiten Durchgang an. Diesmal kam sie aus Richtung der Mine und Kerbal wusste, dass dies das Ende war – wenn er jetzt nicht handelte. Und in diesem Moment der Todesangst tat er etwas, das er nicht hätte tun sollen. In seinem Moment der Schwäche bediente er sich seiner Furcht, seinem Zorn auf den Gouverneur, seinem Hass auf das Imperium. Macht, wie er sie noch nie gespürt hatte fuhr wie ein eisiger Blitz durch seinen Körper und auf die Luftartillerie zu, die bereits ihren Laser aktivierte. Unsichtbare Finger schlossen sich um das Luftfahrzeug und schmetterten es mit der Gewalt eines wütenden Riesen auf die Straße unter ihm. Eine grelle Explosion erhellte die Schlucht für einen Moment, dann war die Szenerie auch schon hinter der nächsten Kurve außer Sicht.

Zurück blieb Kerbal, noch immer auf der Ladefläche des Kipplasters liegend. Allein unter Leichen. Dann lag die Schlucht hinter ihnen. Mit einem Satz erhob sich der Kipplaster, der plötzlichen Steigung beraubt, vielleicht einen Meter in die Luft. Dann kam er mit einem heftigen Ruck wieder auf der staubigen Straße auf. Irgendwo ertönte das Geräusch kreischender Bremsen, während das Fahrzeug schlitternd zum Stehen kam. Beinahe wäre Okolo das Fahrzeug ausgebrochen und zu ihrer Linken doch noch in die Tiefe gestürzt, doch dann standen sie. Mit einem Stöhnen rappelte Kerbal sich auf und sprang von der Ladefläche. Dann kam der Herglic ihm auch schon entgegen, erfasste den Zustand ihrer Mission mit einem ausdrucklosen Blick und warf sich den Sith ohne Kommentar über die Schulter.

Die nächsten Sekunden verschwammen in einem schmerzgeplagten Laufschritt, doch dann fand Kerbal sich in einem bequemen Sitz wieder. Mit einem Brummen erhob der
Airspeeder sich in die Lüfte und dann war die Schlucht im Dunkel der Nacht auch schon verschwunden. Und Arlen traf das Ausmaß seines Versagens mit der Zärtlichkeit eines Vorschlaghammers.


[ Kolonien / Kelada-System / Kelada / 15 Klicks nördlich von Kelada-City / Airspeeder ] Kerbal, sowie ein Pilot
 
[Kolonien | Kelada-System | Kelada | Kelada-City | Industriegebiet | Tha’klens Wohnung] Tha’klen

Hen starrte auf den kleinen Blaster, den Keldor hen bei ihrem letzten Treffen gegeben hatte. Hen wusste das der Tag kommen würde an dem hen selbst eine solche Waffe besaß. Hen hatte sich jedoch nicht darauf gefreut. Der Verpine hatte Waffentechnik studiert, und hen war kein Pazifist, selbst jedoch eine Waffe auf ein lebendes Wesen zu richten und über Leben und Tod zu entscheiden…

Keldor hatte Tha’klen den Blaster mit den Worten: „Nur für alle Fälle.“, zugesteckt. In den letzten Wochen war die Gewalt gegen Nicht-Menschen deutlich schlimmer geworden. Im Kartell gingen sogar Gerüchte über einen Sith um, der im Namen des Gouverneurs Angst und Schrecken verbreite. Trotzdem hatte hen, die Stunden an Training mit einem Blaster eher als unnötig angesehen, doch der Mensch hatte darauf bestanden. Keldor hatte kontakt mit dem Widerstand aufgenommen, und bevor Mensch und Verpine sich den Rebellen anschließen konnten sollten sie einen Auftrag für die Rebellen erledigen. Tha’klen, hem nur noch bei Lieferungen in Mork‘s Laden arbeitete, hatte mit Keldor‘s Unterstützung im Kartell eine Karriere als der beste Mechaniker weit und breit gemacht. Hen war so in die Position aufgestiegen, in der die Rebellen hen haben wollten.

Hen hatte sämtliche Fahrzeuge des Kartells generalüberholt, etwas, was hen Wochenlange Arbeit aufgehalst hatte, doch nun war alles für den Plan in Position. Mit wenigen Handgriffen war jedes Fahrzeug des Kartells so modifizierbar, dass es sabotiert werden konnte. Keldor sollte ein Treffen der führenden Köpfe des Kartells vorbereiten und ein Mitglied des Widerstandes würde zu dem Treffen erscheinen. Wenn dann alle Anführer mit ihrem Treffen beschäftigt waren, sollte Tha’klen die Fahrzeuge Sabotieren und mit dem Widerständler zusammen vom Ort des Geschehens fliehen. Keldor würde dann mit seinem Schmugglerschiff zur Basis der Rebellen nachkommen.

Den Gedanken, das Tha’klen auf diese weise bei der Ermordung diverser Intelligenter Wesen half schob der Verpine bisher vor sich her und nachts lag hen wach und versuchte vor sich selbst die Notwendigkeit dessen zu rechtfertigen. Das Kartell nutzte die Not der Nicht-Menschen auf Kelada aus, von all den Illegalen Geschäften des Kartells einmal abgesehen. Tha’klen und Keldor würden auf diese weise ihr Überleben sicherstellen und konnten an der Seite der Rebellen tatsächlich etwas gegen das Imperium unternehmen. Die Nicht-Meschen, die bisher all ihr Hab und Gut in den Rachen des Kartells warfen würden sich so an den Widerstand wenden und mithelfen das Imperium auf Kelada zu schwächen, sich vielleicht sogar für die Rebellion rekrutieren lassen. Tha’klen würde die Lieferungen aus Mork’s Laden stattdessen für die Rebellen verfügbar machen.

Trotz all dieser guten Gründe verabscheute hen, was hen wegen des Kartells tun musste. Selbst zur Waffe zu greifen, war etwas das hen hens Leben lang hatte vermeiden wollen…

Hen legte den Blaster zurück auf hens Nachttisch und legte sich auf hens Bett. Auch diese Nacht würde sicherlich nicht viel besser werden als die vorangegangenen, doch zumindest war all dies bald vorbei.

[Kolonien | Kelada-System | Kelada | Kelada-City | Industriegebiet | Tha’klens Wohnung] Tha’klen
 
[ Kolonien / Kelada-System / Kelada / Kelada City / Industriegebiet / Verhörkeller ] Mariam, sowie Pel'ord'ath

Durch die Zähne und leicht falsch Pfiff Operative Mariam Zurabashvili die ersten Noten des Imperialen Marsches vor sich hin, während sie mit sparsamen Handgriffen ihre Hände in ein eigens für diesen Zweck bereitgestelltes Wasserbecken tauchte. Augenblicklich breiteten sich dunkle Wolken in der Flüssigkeit aus, während das ungewöhnlich gefärbte Blut ihres Opfers von ihren Lederhandschuhen abgewaschen wurde. Hinter ihr, gefesselt an eine Streckbank, lag noch immer das Alien, dem heute das Unglück vergönnt gewesen war, an einer ihrer Befragungen teilnehmen zu müssen.

Der Givin hatte sich zunächst als Beo’leth vorgestellt, jedoch seinen Namen in Rekordzeit als Pel’ord’ath enthüllt. Zumindest sobald Mariam mit fröhlicher Effizienz damit begonnen hatte, sein Exoskelett erst aufsägen und dann von seiner darunterliegenden Haut zu trennen. Kulturelle Tabus zu nutzen, um Kreaturen zum Reden zu bringen, war eine der liebsten Beschäftigungen der Agentin. Es war immer wieder ein kleines Knobelspiel herauszufinden, wie genau sich ein Opfer brechen ließ, ohne das Gespräch durch irreparablen Schaden vorzeitig zu beenden. In Pel’ord’aths Fall war dies einfach gewesen. Den Akten zufolge hatten Givin aufgrund der Bedingungen ihrer Heimatwelt eine Phobie vor entblößter Haut. Eine Schwäche, die Mariam mit großer Leichtigkeit und noch größerem Elan auszunutzen gewusst hatte.

Und der Givin hatte sich als äußerst gesprächig erwiesen! Dank ihm wusste die Agentin nun eine Fülle an Details, wie genau der missglückte Gefängnisausbruch vonstatten gegangen war. Die angeboren mathematischen Fähigkeiten der Givin-Spezies zu nutzen, um Zugangscodes zu errechnen, war…kreativ! Und sicherlich eine Schwäche, die imperiale Gefängnisse auf Kelada in Kürze nicht mehr aufweisen würden. Noch interessanter war jedoch die Geschichte, mit der Pel’ord’ath angeworben worden war: Der Handel, den er teilweise abgelehnt hatte und den Mariam nun selbst für ihre Zwecke verwenden konnte. Unter der alten Bibliothek Colinas gab es also noch intakte Archive? Und in diesen Archiven verbargen sich Details, die der mysteriöse, rote Widerstandskämpfer gegen das Imperium richten wollte? Äußerst spannend!

Während Mariam noch immer sacht vor sich hin pfeifend ihre Handschuhe wieder anlegte, ging sie in Gedanken den Bericht durch, den sie im Nachgang an Gouverneur Antares schreiben würde. Wenn es darum ging, Rebellen davon abzuhalten, weitere Waffen in die Finger zu bekommen, würde er sicherlich äußerst interessiert sein. Vielleicht sogar so sehr, dass er Mariam gegenüber ihrer Vorgesetzten empfehlen würde? Man konnte hoffen. Doch zunächst galt es, das Verantwortungsvolle zu tun und die gelieferten Informationen auf Herz und Nieren zu überprüfen.

Nachdem die Agentin ihre Hände noch einmal abgetrocknet hatte, drückte sie einen Knopf und die Tür der Verhörzelle öffnete sich mit einem Zischen. Einige Herzschläge vergingen, dann rollte ein Bediensteter eine weitere, kleinere Streckbank in den Raum, bei deren Anblick der Givin - der eigentlich schon aufgegeben hatte - wieder zu schreien anfing.

“Ist es nicht schrecklich, wie sehr uns die leidige Familie zu Herzen geht?”

, fragte Mariam Pel’ord’ath zuckersüß, während sie sich eine kleine, runde Knochensäge von ihrem Ständer nahm und auf die Enkelin des Givin zutrat.


“Nun erzählen Sie mir doch noch einmal die ganze Geschichte. Von Anfang an. Wie genau haben Sie zum Beispiel den Sturz vom Kipplaster überlebt?”


Mit einem leisen Sirren erwachte das kreisrunde Sägeblatt zum Leben.


[ Kolonien / Kelada-System / Kelada / Kelada City / Industriegebiet / Verhörkeller ] Mariam, sowie Pel'ord'ath und dessen Enkelin
 
[ Kolonien / Kelada-System / Kelada / Unbekannter Ort ] Kerbal

Rastlos ging Kerbal in dem schmuck- und fensterlosen Raum auf und ab, in dem er vielleicht vor einer Stunde aufgewacht war. Die Einrichtung war schäbig und die fleckige Tapete löste sich bereits an einigen Stellen von den Wänden. Eine massive Stahltür versperrte den Weg nach draußen. Immerhin war die Kleidung, die er ordentlich gefaltet auf seinem Bett gefunden hatte, scheinbar neu. Und der koltogetränkte Verband, der die Blasterwunde in seiner Schulter verbarg, sah sogar hochwertig aus. Es war ein Zeichen, dass wer auch immer ihn hier hineingesteckt hatte, ihn zumindest nicht tot sehen wollte. Auch wenn man ihm offensichtlich nicht mit einer unverschlossenen Tür vertraute.

Doch war es nicht die Frage, wo er sich befand, die ihn umtrieb. Vielmehr war es die verschwommene Erinnerung an den desaströsen Gefangenenaufstand und jene Handlungen, die er selbst, Kerbal, durchgeführt hatte. Nicht nur hatten lediglich Okolo und er selbst die ganze Sache wohl in einem Stück überstanden, er hatte auch in einer Art gekämpft, die ihm nun, wo er darüber nachdachte, absolut fürchterlich erschien. Natürlich sah er als Jedi die Notwendigkeit ein, seine Gegner im Krieg auch töten zu müssen. Doch was gestern (oder wie lange es her war) geschehen war, war ihm in dieser Hinsicht absolut entglitten. Ein Jedi durfte keinen Spaß an Vernichtung haben, durfte es nicht als Ventil für aufgestaute Emotionen benutzen. Das wusste er, war es doch ein Mantra seines Ordens und seiner Ausbildung…und doch war genau das geschehen. Er hatte sich in seinem Moment der Not - und auch davor - der Dunklen Seite bedient. Doch was fast noch schlimmer war, dass dies - ironischerweise - seine Tarnung gegenüber Gouverneur Antares aufs Spiel gesetzt hatte!

Während seiner letzten Missionen für Antares hatte Kerbal eigentlich immer darauf geachtet, so wenig Unschuldige wie möglich umzubringen. Nun jedoch, ausgerechnet gegenüber imperialen Soldaten die Kontrolle zu verlieren, musste dem Gouverneur gegenüber doch äußerst auffällig erscheinen. Und selbst wenn nicht, dann hatte immer noch er, ein dreckiges Alien, menschliche Soldaten auf dem Gewissen. Und wie er den Gouverneur einschätzte, war dies mit das schlimmste Vergehen, dessen er sich hätte schuldig machen können. Während Kerbal Bahn um Bahn durch das enge Kabuff strich, rumorte es in seinem Magen. Er hatte das Gefühl, sich selbst zu verlieren und - was noch schlimmer war - dass die Mission ihm zu entgleiten drohte. Ein Teil von ihm wollte sich wieder im Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen. Wollte die Person betrauern, die er gewesen war und die auf Kelada nun endgültig im Sterben lag. Die durch seine maßlose Selbstüberschätzung dutzende denkende, fühlende Wesen das Leben gekostet hatte.

Doch mochte der Gedanke ans Aufgeben noch so verlockend erscheinen, grade jetzt durfte er ihn nicht zulassen. Noch brannte das Feuer von Keladas Widerstand hell und noch hatte die Dunkle Seite ihn nicht verführt. Gefallen war nur, wer nach dem Sturz auch liegen blieb. Mit einem frustrierten Schnaufen setzte Kerbal sich auf das Bett und bemühte sich, seine Gedanken zu ordnen. Noch war die Mission nicht verloren. Noch gab es vielleicht die Möglichkeit, die Ereignisse Antares Gegenüber so zu drehen, dass seine Tarnung nicht aufflog. Kurz entschlossen legte Kerbal sich hin und zog die Decke über den Kopf. Dann tastete er nach der Stelle an seinem rechten Arm, wo ihm vor seiner Gefangennahme genau für einen solchen Zweck ein Minicomlink eingepflanzt worden war. Schmerzhaft verzog sich seine Miene, als seine Fingernägel sich in seine Haut bohrten und er das kleine Gerät wenige Sekunden später in den Fingern hielt. Leise - für den Fall, dass jemand im Kartell versuchte mitzuhören - begann Kerbal zu sprechen.


“An den Gouverneur.

Meine Mission ist soweit geglückt. Ich bin zusammen mit dem Kriminellen, Okolo, aus der Mine geflohen und werde nun damit beginnen, mir das Vertrauen des Kartells anzueignen. Sie werden vermutlich einige Berichte über die Flucht hören, die Sie an der Wahl meiner Mittel zweifeln lassen. Dies will ich erklären. Die Wahl meiner Mittel diente genau einem Zweck, nämlich einen gefährlichen Funken der Rebellion im Keim zu ersticken. In der Mine war ein Harch tätig, der unter seinen Gefolgsleuten lediglich als der ‘Kommodore’ bekannt war. Er führte eine Gruppe an, die sich selbst ‘das Geschwader’ nannte und bereits so organisiert war, dass sie mit nur wenig Überzeugungsarbeit zu dem Ausbruchsversuch angestachelt werden konnten. Alle mir bekannten Mitglieder wurden dabei vernichtet. Der Kommodore war noch zur Zeit der alten Republik als militärischer Befehlshaber tätig und durch seine Erfahrung und seine Führungsqualität eine äußerst gefährliche Person. Meiner Einschätzung nach, hätte es ohne mein Eingreifen in kürzester Zeit einen Sklavenaufstand und nicht nur einen Fluchtversuch gegeben, der beträchtliche Opfer gefordert hätte. Dies hätte sich nur noch verschlimmert, wäre es dem Kommodore gelungen, sich anschließend unter die Rebellen außerhalb der Mine zu mischen. Ich habe erwogen die Rebellen anderweitig auszuschalten, aber es gab leider keine alternativen Vorgehensweisen, die nicht meine Tarnung und Primärmission gefährdet hätten. Der für fast alle Beteiligten gescheiterte Fluchtversuch war leider das einzige erfolgversprechende Vorgehen. Ich bedauere die dabei entstehenden Kollateralschäden, die jedoch das kleinere Übel verglichen mit den Todesopfern der Alternative gewesen sind.

Ich hoffe mein Handeln findet Ihre Zustimmung.

Hochachtungsvoll, Darth Kerbal”


Mit trockenem Mund hielt Kerbal mit dem Reden inne und versendete die Nachricht an den Gouverneur. Die von ihm überhaupt erst angestifteten Rebellen derart zu verleugnen, schmeckte bitter, doch war der Kommodore tot und konnte sich daran nicht mehr stören. Mit müden Fingern steckte der Sith das Comlink in eine Tasche seiner neuen Kleidung und versuchte noch eine Weile zu schlafen. Viel später - einige Stunden mindestens - öffnete sich die schwere Stahltür des Raumes schließlich unvermittelt und Kerbal setzte sich auf. Der Weequay, der den Raum betreten hatte, sah einen Moment geringschätzig zu ihm herab und sagte dann:

“Der Boss will dich sehen.”

[ Kolonien / Kelada-System / Kelada / Unbekannter Ort ] Kerbal, sowie ein Weequay
 
[Kolonien - Kelada-System – Kelada – Kelada-City - Verwaltungsgebäude - Besucherbar] Anthony Antares, Moora Nima, Barkeeper

Moora nahm auf dem sehr einladend aussehenden Stoffsessel Platz und bedeutete Frost mit dem Leibwächter des Gouverneurs mitzugehen. Erfrischend einmal mit einem Politiker zusammensitzen zu können und sich dabei zu vertrauen. Und da kommt auch schon der Barkeeper mit den Getränken. Auch Moora hebt ihr Glas und stieß mit Gouverneur Antares an.


"Mögen unsere beiden Planeten von einander profitieren und wachsen."

Antwortete sie auf den Toast ihres Gegenübers und nahm einen kräftigen Schluck von dem Getränk. Es war fruchtig süß und sehr erfrischend. Die Frucht selber, die an einem Spieß in dem Getränk serviert wurde, hatte festes Fleisch. Dann wandte sie sich Gouverneur Antares zu.

"Sehr lecker, ich denke unserem Volk wird diese Frucht auch schmecken und sie passt du zu den Früchten, die wir bereits auf Quarzite anbauen. Bitte entschuldigt, dass wir direkt Kontakt zu Quarzite aufnehmen mussten, aber es gab Gerüchte, dass ein neuen Gouverneur eingesetzt werden könnte. Das würde dann meinen Aufenthalt hier ein wenig verkürzen. Ich hoffe ihr habt da Verständnis."

Mit einem selbstsicheren lächeln nahm sie einen weitern Schluck ihres Getränkes.

"Daher würde ich vorschlagen wir kümmern uns direkt um das geschäftliche und widmen uns danach dem persönlichen Gespräch. Was kann Quarzite im Gegenzug zu Saatgut und Knowhow der Pogoyafrucht bieten? "

Sie holte dazu einen kleinen Beutel unter ihrem Kleid hervor und nahm zwei Kristalle und zwei Metallsorten heraus.

[Kolonien - Kelada-System – Kelada – Kelada-City - Verwaltungsgebäude - Besucherbar] Anthony Antares, Moora Nima, Barkeeper
 
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Nimas Kommentar, dass der Drink lecker sei, zauberte Anthony ein kurzes, schmales Lächeln auf seine Lippen, mit welchem er seine Freude zum Ausdruck brachte. Neugierig lauschte der Gouverneur ihrer weiteren Ausführung. Sie erwähnte, dass die Pogoyafrucht perfekt zu den Früchten passen würde, die bereits angebaut werden, Der zuvor aufgekommene Gedanke Anthonys hinsichtlich des Ereignisses auf Quarzite, welches die zeitnahe Aufmerksamkeit der Vize-Gouverneur und ihres Begleiters bedurfte, wurde auch geklärt. Wie es aussah, gab es dort einen neuen Gouverneur. Gedanklich wettete Anthony, dass ein vorzeitiger Nicht-Mensch, vermutlich Karge, den Planeten leitete und nun durch einen Menschen ersetzt werden sollte. Hoffentlich nur beeinträchtigte das nicht die aktuelle Verhandlung. Emotionslos nickte Anthony erneut, um sein Verständnis auszudrücken. Das selbstsichere Lächeln der Vize-Gouverneurin gab ihm etwas Sicherheit, doch vom Nachfragen hielt ihn das nicht ab. Nachdem sie noch einen kurzen Schluck ihres Drinks nahm und noch hinzufügte, dass sie gerne erst das geschäftliche und dann das persönliche besprochen hätte, stellte sie die Frage danach, was Quarzite im Gegenzug bieten könnte, und beantwortete sie gleichzeitig mit dem Präsentieren von jeweils zwei Kristall- und Metallsorten.

Rasch antwortete Anthony:

„Selbstverständlich ist das überhaupt kein Problem. Doch, sagen Sie, das hier vertraglich beschlossene…ist dann doch im Einverständnis mit ihrem neuen Gouverneur oder? Wir wollen unsere Zeit ja nicht damit verschwenden, unwirksame Verträge auszuhandeln.“

Sanft schmunzelte Anthony, um nicht unhöflich streng zu wirken, während er auf eine zufriedenstellende Antwort hoffte.

Während der Gouverneur seine offene Hand ausstreckte und kurz hinzufügte
„Wenn Sie erlauben.“, überreichte Nima ihm die Kristalle und Metalle. Seinen prüfenden Blick auf die Kristalle und Metalle gerichtet, sprach er an, was er sich im Gegenzug vorstellte.

„Sie können sicher verstehen, dass Keladas Vorteil, der Einzige Exporteur der Pogoyafrüchte zu sein, ein wichtiger Bestandteil unserer Export-Strategie ist… Wir würden uns daher äußerst positiv gestimmt sehen, wenn der Export sich weiterhin auf Kelada beschränkt. Und damit wir den Export noch weiter ausbauen können, wäre eine Zweigstelle unserer Händler auf Quarzite äußerst wichtig. Also die Möglichkeit unserer Händler, entsprechend Platz zu finden, um den Export zu organisieren.“

Nachdem Anthony die Kristalle und Metalle ausreichend betrachtet hat, blickte er wieder hoch und schaute zu Nima, wobei er die Metalle und Kristalle auf den kleinen Tisch legte.

Er fuhr fort:

„Das würde uns vielleicht auch dazu ermutigen, ein paar Ihrer höchst interessanten Metalle zu importieren. Hfredium und Durelium sind ausgezeichnet für die Produktion von Raumschiffen zu gebrauchen. Zum richtigen Importpreis könnten wir das Interesse von Arakyd Industries wecken. Natürlich aber nur, wenn es sich wirtschaftlich lohnt und einen Vorteil zum regulären Marktpreis bietet. Ich nehme, basierend auf ihren Mitbringsel an, dass dahingehend Interesse besteht?“

Lächelnd lehnte sich Anthony zurück.


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Moora bemerkte einen Hauch Frustration nach dem Hinweis, dass es einen neuen Gouverneur geben könnte und fühlte sich dazu verflichtet, die Lage zu beruhigen.

"Seid versichert, ich bin mit voller Verhandlungsermächtigung hierhin gekommen und egal ob ein neuer Gouverneur oder nicht, jeder muss erkennen, das eine Handelsbeziehung unserer beider Planeten einzig dem Imperium dient."

Dann betrachtete sie, wie
Gouverneur Antares sich die Erze und Kristalle anschaute und war sicher, hier einen Abnehmer gefunden zu haben.

"Ich befürchte, wir können in dem derzeit noch kleinen Raumhafen keinen Handelsposten für euch einrichten. Über den Ausbau wird es aber Gespräche innerhalb der Führung Quarzites geben. Wir haben auch kein Interesse, Pogoyafrüchte zu exportieren, sondern diese rein für die eigene Bevölkerung anzubauen. Sollte ein Anbau nicht in eurem Interesse sein, würde ich einen Tausch gegen passende Mengen an Hfredium und Durelium vorschlagen. Speziell Durelium konnten wir ein neues, großes Vorkommen ausmachen, an dem wir in Kürze den Abbau beginnen werden."

Sie steckte die Proben wieder ein und setzte wieder ihr charmantestes lächeln auf.

"Ich denke wir finden eine Lösung, von der beide Planeten profitieren können. Was meinen Sie?"


In dem Moment betrat Frost Baal zusammen mit dem Leibwächter von Gouverneur Antares den Raum und wandte sich direkt an Moora. Diese nickte nur und wies Frost an, Platz zu nehmen.

"Wie mir mein Leibwächter soeben mitgeteilt hat, gibt es einen neuen Gouverneur auf Quarzite. Ein gewisser Kanto Garison. Kennen Sie ihn vielleicht? Meine Stellvertreterin hat ihn über meine Reise hierhin informiert und es gab keine Hinweise, dass ich direkt zurückkehren soll. Ich sehe daher keine Notwendigkeit, unsere Verhandlungen zu unterbrechen."

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Auf
Anthonys Äußerung seiner Sorge hinsichtlich der Verhandlungsermächtigung der Vize-Gouverneurin hinweg, beruhigte ihn Nima und versicherte, dass sie die volle Verhandlungsermächtigung hätte. Mit einem freundlichen Nicken bestätigte er Nimas Versicherung.

Nachdem er sich über seine Bedingungen hinsichtlich der Kooperation geäußert hatte, äußerte auch Nima wieder ihre Gedanken. Bedauerlicherweise konnte sie der zentralen Forderung nach einem Handelsposten auf Quarzite vorerst nicht nachkommen, wobei sie aber erklärte, dass Gespräche hinsichtlich des Ausbaus innerhalb der Führung Quarzite ausstehen würden. Immerhin, zu Anthonys Freude, hatte Quarzite keinen Export der Pogoyafrüchte geplant. Auch bot sie an, notfalls Pogoyafrüchte einfach gegen entsprechende Mengen an Hfredium und Durelium zu tauschen, wobei Anthony sich aber sicher war, dass das Exportvolumen der Früchte noch nicht so groß war, dass man damit bedeutsame Mengen an Hfredium und Durelium importieren könnte. Zum Schluss erwähnte sie noch, dass man sicher eine Lösung finden würde. An der richtigen Stelle setzte sie noch eine Suggestiv-Frage ein. Schlau, schlau.

Anthony grinste leicht und nahm einen weiteren Schluck vom Drink, woraufhin der Drink wieder auf den Tisch wanderte und Anthony zum Sprechen ansetzte:

„Eine profitable Lösung finden wir gewiss Miss Nima.“

Anthonys Hände ruhten weiterhin auf seinem Schoss, während sein linkes Bein das rechte überkreuzte und er fortfuhr.
„Einen Ausbau Ihrer Raumstation würden wir herzlich begrüßen. Meine Verwaltung kann, wenn es die Gespräche beschleunigen würde, selbstverständlich finanzielle Mittel bereitzustellen, um den Ausbau vollständig zu finanzieren."

Nimas Antwort lauschte der Gouverneur aufmerksam und mit permanenten Augenkontakt, gehobenem Kinn und freundlichem Gesichtsausdruck.

Auf das Hfredium und Durelium kam er auch noch zu sprechen:

„Durelium und Hfredium würden wir Ihnen äußerst gerne abnehmen, allerdings in Mengen, die das Exportvolumen unserer Pogoyafrüchte als Tauschmittel bei Weitem übertreffen würde. Ein Handel gegen Credits wäre hier deutlich realistischer für uns. Wie bereits aber erwähnt, muss es für unsere Abnehmer gewinnbringend sein. Ein neues, großes Durelium-Vorkommen sollte das doch sicher möglich machen, oder?“

Anthony legte eine kurze Pause ein und fügte dann noch hinzu:
„Haben Sie denn schon eine konkrete Vorstellung?

Am Ende ihrer Antwort betrat Frost Baal zusammen mit ein paar Leibwächtern von Anthony den Raum und setzte sich. Etwas verwirrt wartete Anthony das Geflüster Baals ab und lauschte anschließend der Erklärung der Vize-Gouverneurin, die bestätigte, dass es einen neuen Gouverneur auf Quarzite geben würde. Kanto Garison schien sein Name zu sein. Ein unbekannter noch dazu. Erneut ließ sie Anthony wissen, dass es keine Anzeichen gab, dass der neue Gouverneur die Verhandlungen verurteilte.

Anthony antwortete:

„Kanto Garison ist mir ein unbekannter Name, doch würde ich mich gewiss über sein Kennenlernen freuen.“


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