Darth Angelus
Sith Warrior
Kelada - Colina - Gefängnis - Hochsicherheitstrakt - Einzelzelle - Darth Angelus
Darth Angelus saß weiterhin auf der harten Pritsche seiner Einzelzelle im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses von Colina. Die vergangenen Tage zogen sich wie eine endlose Ewigkeit hin, während er aufrecht sitzend und mit versteinerter Miene in die trostlosen Durastahlwände starrte. Die verstärkten Handschellen an seinen Handgelenken und Knöcheln klirrten weiterhin bei jeder minimalen Bewegung. Es war ein Geräusch, das sich penetrant in seinen Verstand bohrte, doch er hatte sich längst zur Regungslosigkeit gezwungen, um dem Wahnsinn zu entkommen, der ihn zu korrumpieren versuchte und teilweise Erfolg hatte. Die Zelle – ein abgeriegelter Käfig aus stählernen Wänden, schimmelnder Pritsche und summender Überwachungskamera – war ein Ort der Verzweiflung, eine Anstalt für Terroristen und Verbrecher, deren Verstand gebrochen werden sollte, doch Sabar ließ sich nicht brechen. Jede Sekunde in diesem heruntergekommenen Rattenloch nagte zwar an seinem Verstand und seinem Willen. Er war schließlich ein stolzer Ritter und impulsiver Krieger, der das Leben in vollen Zügen auskostete, doch er weigerte sich mit aller Kraft und ihm innewohnenden Macht, Schwäche zu zeigen. Seine schwere Rüstung und der Pelz lagen lange unverändert an seinem Körper – er wollte sich keinesfalls entblößen, nicht vor diesen hinterhältigen Insekten, die ihn verraten hatten.
Die Tage verstrichen in quälender Monotonie, die Stille nur durchbrochen von den Schritten der Wachwechsel und dem Summen der Kamera über der Tür. Sechs Wachposten standen unverändert vor seiner Zelle, in Schweigen gehüllt, doch Angelus spürte ihre Anwesenheit – ihre äußeren Bewegungen ebenso wie die dumpfen Echos ihrer Gedanken, die er mit seinen Machtsinnen wie ein Raubtier auf der Lauer wahrnahm. Governor Antares ließ ihn hier also weiterhin versauern, während Kerbal und seine ominösen Verbündeten quer durch Kelada streiften und ihr verräterisches Spiel spielten. Ein Wort über seinen Verdacht hätte genügt, um ihn aus der Stelle aus dieser verdammten Zelle zu bekommen. Ein Wort über seine stichhaltige Vermutung zu Kerbals doppeltem Spiel und seiner Kooperation mit dieser entflohenen Jedi. Aber diesen Erfolg gönnte er weder Antares noch dieser wahnsinnigen Operative, deren Namen er unlängst wieder vergessen hatte - anders als ihre dumme, nichtssagende Visage, die sich in seinen Verstand eingebrannt hatte und erst wieder erlöschen würde, wenn er ihr den Schädel mit einem einzigen vernichtenden Tritt von den Schultern getreten hätte. Der adelige Krieger pokerte hoch, dies war ihm zu jeder Sekunde bewusst, trotz seiner strapazierten Nerven. Jede verstrichene Stunde innerhalb dieser stählernen Wänden konnte genügen, um Kerbal und seinem Anhang das entscheidende Fenster zur Flucht von Kelada zu verschaffen. Doch wenn nicht er allein den Ruhm für das Niederstrecken des Verräters einheimsen konnte - wenn nicht er derjenige war, der die Früchte seiner Rache erntete, dann sollten diese feigen Peiniger, die ihn hier gefangen hielten, erst recht keinen Anteil an seinem Triumph haben. Eher würde er zusehen, wie Kerbal entkam, als diesen Sieg mit Antares oder seinen Lakaien zu teilen. Diese Gedanken schossen in jeder verstrichenen Minute durch seinen Kopf, während er lauernd in der Zelle saß.
Am letzten Tag seiner Haft durchzuckte ihn plötzlich eine Erschütterung in der Macht, ein Echo, das ihm vertraut war – ähnlich der Präsenz, die er vor einigen Tagen bei der Verhaftung der Dissidenten in Colina gespürt hatte. Seine smaragdgrünen Augen leuchteten rot auf, ein wölfisches Lächeln spielte um seine Lippen, und die dunkle Seite der Macht brodelte in ihm auf. Er wusste, dass etwas im Gange war: ein weiteres Puzzlestück in Kerbals doppeltem Spiel. Welcher Machtnutzer außer dieser geschwächten Jedi war auch sonst auf Kelada zugegen? Die Gewissheit, dass das Reinblut noch immer vor Ort war, ließ ein finsteres Lächeln über sein Gesicht blitzen.
Zwei Stunden später war es dann so weit. Mit einem Zischen öffnete sich die doppelt und dreifach gesicherte Tür seiner Zelle. Flankiert von zwei vermummten Soldaten trat ein vertrautes Gesicht herein. Es war Lieutenant Blade. Kein Wort wurde gesprochen; der Druck des Zirkels der Extinktoren hatte Antares offensichtlich gezwungen, ihn freizulassen und die Stille der Soldatin war ein stummes Eingeständnis ihrer Niederlage. Sie hatte auf den falschen Podrenner gesetzt, und nun stand sie vor dem Mann, den sie letztlich unterschätzt hatte. Angelus erhob sich mit einer geschmeidigen Bewegung, die seine wackelige Konstitution nach Tagen der Haft geschickt kaschierte und die Ketten klirrten ein letztes Mal, als sie von der blonden Offizierin mit zittrigen Händen von seinen Handgelenken und Knöcheln gelöst wurden. Seine smaragdgrünen Augen, trüb und dennoch funklend vor unterdrückter Wut, bohrten sich in Blade, die seinem Blick nicht standhalten konnte und den Blick senkte, unfähig, der Intensität seiner Verachtung zu begegnen.
Sie übergab ihm Lichtschwert und Comlink. Mit einer gebieterischen Geste streckte der Krieger seine Hand aus, während er sein Haupt leicht in Richtung der Pritsche neigte, auf der sein schwarzer Pelzumhang lag – ein Stück seiner Montur, das er in einem Moment der Schwäche abgelegt hatte, doch nun wieder beanspruchte, um seine Dominanz zu unterstreichen. In herrischer Pose verharrend, die Schultern gestrafft und das Kinn erhoben, wartete er, dass die Offizierin ihm den Umhang anlegte. Blade trat zögerlich näher, ihre Bewegungen vorsichtig, als sie den schweren Pelz über seine Schultern legte und klackend an der eleganten Halterung befestigte. Angelus spürte ihren unruhigen Atem in seinem Nacken, ein Hauch von Furcht, der seine Lippen zu einem wölfischen Lächeln verzog. Er warf den beiden Soldaten, die das Schauspiel mit angespannter Körperhaltung beobachteten, einen eisigen Blick zu.
"Euer Shuttle in die Hauptstadt wartet, Lord Angelus. Governor Antares hat veranlasst, dass euch eine großzügige Unterkunft im Stützpunkt der Systemverteidigungskräfte bereitgestellt wird."
Wortlos registrierte der Krieger die leisen Worte der Offizierin, ehe sie und die Wachen hinter der Zellentür beachtungslos passierte. Blade huschte ihm eilig hinterher, gefolgt von den beiden Soldaten, deren Schritte hastig über den Boden des Hochsicherheitstrakts hallten, während sie ihn hinausgeleiteten. Es war Abend, die Sonne längst untergegangen, als Angelus die offene Rampe des Shuttles bestieg. Der Himmel über Colina war ein düsteres Grau, durchzogen von leichten Regentropfen, die im schwachen Licht der Landebucht glitzerten.
"Die Regionalverwaltung und die hiesigen Nachrichtendienste lassen Euch ausrichten, dass sie Berichte… von Vorteil fänden, um Missverständnissen künftig vorzubeugen und die gemeinsame Koordination zu optimieren, Lord Angelus"
Ertönte ihre Stimme noch, gefolgt von einem deutlich hörbaren Schlucken. Langsam drehte sich der Krieger um, ehe er in erhöhter Position auf sie und die Soldaten herabblickte.
"Die Regionalverwaltung und ihre Nachrichtenschnüffler können mir die Stiefelsohlen lecken"
Knurrte der Sith nur mit einer Stimme, die vor Spott und Verachtung triefte. Dann drehte er sich um, bestieg mit schweren Schritten und wehendem Umhang das Shuttle und verließ die Szene endlich nach fast einer Woche in Gefangenschaft. Nach dem kurzen Flug bezog er sein Quartier, das tatsächlich üppig dimensioniert war. Dunkle Marmorwände, silberne Verzierungen und ein massiver Tisch im Zentrum des hinteren Abteils. Lakaien der Verwaltung erwarteten ihn und servierten ihm Speisen und Wein, die auf silbernen Tabletts angerichtet waren. Mit einer beiläufigen, herrischen Geste wies er sie an, sich zu verduften. Mit langsamen, genüsslichen Bissen und Schlücken nahm er die wohltuenden Speisen auf - in seiner nach wie vor bestehenden Überzeugung der eigenen Unantastbarkeit keinen Gedanken daran verschwendend, dass diese unter Umständen vergiftet sein konnten.
Währenddessen überflog er die Nachrichten auf seinem Comlink. Plötzlich weiteten sich seine Augen kurz und ein Hauch von Überraschung durchbrach seine ruhige Miene. Der Zirkel der Extinktoren stand unter neuer Führung, doch die Nachricht war kryptisch gehalten. Ein Rätsel, das seine Neugier und auch Skepsis weckte. Eine weitere, ebenso undurchsichtige Botschaft forderte ihn auf, sich nach Vollendung seiner Arbeit auf Kelada auf Bastion einzufinden – gemeinsam mit seinen Brüdern und Schwestern im Ritterorden seiner Majestät. Ein unruhiges Gefühl begann an ihm zu nagen, ein Instinkt, der ihm verriet, dass etwas nicht stimmte und etwas im Gange war. Weitere Nachrichten folgten, belangloses Geschwätz, das seinen Zorn kaum wert war – bis auf eine. Die grünen, leicht getrübten Augen des Kriegers fixierten die androgyne Gestalt, die in einer imperialen Verwalteruniform samt Cape erschien, umhüllt von imperialen Bannern, die Rangabzeichen eines Gouverneurs tragend. Dieser Rang war in Zeiten wie diesen nicht unbedingt das, was er zu Gesicht bekommen wollte, doch Angelus gab der Nachricht eine Chance. Seine Augen kniffen sich zusammen, als der Name Antares fiel, gemischt mit lobenden Worten zu seinen Taten in Colina - ein Widerspruch, der ihn irritierte. Sabar konnte sich keinen Reim daraus machen, seine Gedanken rasten, während er die Einladung nach Truuine, das diese Person offenbar regierte, gedanklich bereits verwarf – bis das Ende der Nachricht sein Interesse schlagartig weckte. Darth Aster, Krieger der Sith. Ein Ordensbruder also. Erst jetzt bemerkte er den gebogenen Lichtschwertgriff, der halb verborgen am Gürtel des Gouverneurs hing, ein Detail, das ihm entgangen war
Der adelige Krieger stützte sich auf dem Tisch und grübelte für eine halbe Minute. Dann, mit einer entschlossenen Geste, ließ er zwei Soldaten herbeirufen, die sich eilig neben ihm positionierten, ihre E-11 Blasterkarabiner fest im Anschlag und hinter seinem eleganten Stuhl Aufstellung nahmen.
:: Nachricht an Darth Aster ::
Absender: Darth Angelus
Flankiert von zwei Soldaten, die ihre E-11 Blasterkarabiner wachsam umklammern, erhebt der dunkelhaarige Krieger in seiner imposanten schwarzen Rüstung langsam sein Haupt, bevor er seinen durchdringenden Blick in die leicht flimmernde Holokamera richtet. Seine Hände ruhen entspannt auf dem Tisch, die gepanzerten Handschuhe neben einem halbvollen Weinglas. Über seinen Schultern liegt ein schwerer, schwarzer Pelzumhang, der seine athletische Gestalt umspielt. Die smaragdgrünen Augen des makellos attraktiven Sith finden den perfekten Winkel der Aufnahme, ein Funkeln von Arroganz in ihnen, als er mit einer klaren, samtigen Stimme das Wort erhebt, während im Hintergrund ein Porträt des Sith-Tempels in Bastion Centers thront.
Darth Aster,
Eure Wertschätzung meiner Triumphe auf Kelada zeugt von Eurem guten Urteil. Diese Erfolge sind kaum unerwartet, dennoch stimmt es mich mit Wohlwollen, dass sie im Holonet und auf Truuine die gebührende Anerkennung erfahren. Ich werde Eure Einladung in meinem Gedächtnis bewahren.
Heil dem Imperator.
Gezeichnet, Darth Angelus - Krieger der Sith und Ritter seiner Majestät Darth Allegious
:: Ende der Nachricht ::
Kelada - Kelada City - Stützpunkt der Systemverteidigung - Angelus' Quartier - Darth Angelus, Soldaten
Darth Angelus saß weiterhin auf der harten Pritsche seiner Einzelzelle im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses von Colina. Die vergangenen Tage zogen sich wie eine endlose Ewigkeit hin, während er aufrecht sitzend und mit versteinerter Miene in die trostlosen Durastahlwände starrte. Die verstärkten Handschellen an seinen Handgelenken und Knöcheln klirrten weiterhin bei jeder minimalen Bewegung. Es war ein Geräusch, das sich penetrant in seinen Verstand bohrte, doch er hatte sich längst zur Regungslosigkeit gezwungen, um dem Wahnsinn zu entkommen, der ihn zu korrumpieren versuchte und teilweise Erfolg hatte. Die Zelle – ein abgeriegelter Käfig aus stählernen Wänden, schimmelnder Pritsche und summender Überwachungskamera – war ein Ort der Verzweiflung, eine Anstalt für Terroristen und Verbrecher, deren Verstand gebrochen werden sollte, doch Sabar ließ sich nicht brechen. Jede Sekunde in diesem heruntergekommenen Rattenloch nagte zwar an seinem Verstand und seinem Willen. Er war schließlich ein stolzer Ritter und impulsiver Krieger, der das Leben in vollen Zügen auskostete, doch er weigerte sich mit aller Kraft und ihm innewohnenden Macht, Schwäche zu zeigen. Seine schwere Rüstung und der Pelz lagen lange unverändert an seinem Körper – er wollte sich keinesfalls entblößen, nicht vor diesen hinterhältigen Insekten, die ihn verraten hatten.
Die Tage verstrichen in quälender Monotonie, die Stille nur durchbrochen von den Schritten der Wachwechsel und dem Summen der Kamera über der Tür. Sechs Wachposten standen unverändert vor seiner Zelle, in Schweigen gehüllt, doch Angelus spürte ihre Anwesenheit – ihre äußeren Bewegungen ebenso wie die dumpfen Echos ihrer Gedanken, die er mit seinen Machtsinnen wie ein Raubtier auf der Lauer wahrnahm. Governor Antares ließ ihn hier also weiterhin versauern, während Kerbal und seine ominösen Verbündeten quer durch Kelada streiften und ihr verräterisches Spiel spielten. Ein Wort über seinen Verdacht hätte genügt, um ihn aus der Stelle aus dieser verdammten Zelle zu bekommen. Ein Wort über seine stichhaltige Vermutung zu Kerbals doppeltem Spiel und seiner Kooperation mit dieser entflohenen Jedi. Aber diesen Erfolg gönnte er weder Antares noch dieser wahnsinnigen Operative, deren Namen er unlängst wieder vergessen hatte - anders als ihre dumme, nichtssagende Visage, die sich in seinen Verstand eingebrannt hatte und erst wieder erlöschen würde, wenn er ihr den Schädel mit einem einzigen vernichtenden Tritt von den Schultern getreten hätte. Der adelige Krieger pokerte hoch, dies war ihm zu jeder Sekunde bewusst, trotz seiner strapazierten Nerven. Jede verstrichene Stunde innerhalb dieser stählernen Wänden konnte genügen, um Kerbal und seinem Anhang das entscheidende Fenster zur Flucht von Kelada zu verschaffen. Doch wenn nicht er allein den Ruhm für das Niederstrecken des Verräters einheimsen konnte - wenn nicht er derjenige war, der die Früchte seiner Rache erntete, dann sollten diese feigen Peiniger, die ihn hier gefangen hielten, erst recht keinen Anteil an seinem Triumph haben. Eher würde er zusehen, wie Kerbal entkam, als diesen Sieg mit Antares oder seinen Lakaien zu teilen. Diese Gedanken schossen in jeder verstrichenen Minute durch seinen Kopf, während er lauernd in der Zelle saß.
Am letzten Tag seiner Haft durchzuckte ihn plötzlich eine Erschütterung in der Macht, ein Echo, das ihm vertraut war – ähnlich der Präsenz, die er vor einigen Tagen bei der Verhaftung der Dissidenten in Colina gespürt hatte. Seine smaragdgrünen Augen leuchteten rot auf, ein wölfisches Lächeln spielte um seine Lippen, und die dunkle Seite der Macht brodelte in ihm auf. Er wusste, dass etwas im Gange war: ein weiteres Puzzlestück in Kerbals doppeltem Spiel. Welcher Machtnutzer außer dieser geschwächten Jedi war auch sonst auf Kelada zugegen? Die Gewissheit, dass das Reinblut noch immer vor Ort war, ließ ein finsteres Lächeln über sein Gesicht blitzen.
Zwei Stunden später war es dann so weit. Mit einem Zischen öffnete sich die doppelt und dreifach gesicherte Tür seiner Zelle. Flankiert von zwei vermummten Soldaten trat ein vertrautes Gesicht herein. Es war Lieutenant Blade. Kein Wort wurde gesprochen; der Druck des Zirkels der Extinktoren hatte Antares offensichtlich gezwungen, ihn freizulassen und die Stille der Soldatin war ein stummes Eingeständnis ihrer Niederlage. Sie hatte auf den falschen Podrenner gesetzt, und nun stand sie vor dem Mann, den sie letztlich unterschätzt hatte. Angelus erhob sich mit einer geschmeidigen Bewegung, die seine wackelige Konstitution nach Tagen der Haft geschickt kaschierte und die Ketten klirrten ein letztes Mal, als sie von der blonden Offizierin mit zittrigen Händen von seinen Handgelenken und Knöcheln gelöst wurden. Seine smaragdgrünen Augen, trüb und dennoch funklend vor unterdrückter Wut, bohrten sich in Blade, die seinem Blick nicht standhalten konnte und den Blick senkte, unfähig, der Intensität seiner Verachtung zu begegnen.
Sie übergab ihm Lichtschwert und Comlink. Mit einer gebieterischen Geste streckte der Krieger seine Hand aus, während er sein Haupt leicht in Richtung der Pritsche neigte, auf der sein schwarzer Pelzumhang lag – ein Stück seiner Montur, das er in einem Moment der Schwäche abgelegt hatte, doch nun wieder beanspruchte, um seine Dominanz zu unterstreichen. In herrischer Pose verharrend, die Schultern gestrafft und das Kinn erhoben, wartete er, dass die Offizierin ihm den Umhang anlegte. Blade trat zögerlich näher, ihre Bewegungen vorsichtig, als sie den schweren Pelz über seine Schultern legte und klackend an der eleganten Halterung befestigte. Angelus spürte ihren unruhigen Atem in seinem Nacken, ein Hauch von Furcht, der seine Lippen zu einem wölfischen Lächeln verzog. Er warf den beiden Soldaten, die das Schauspiel mit angespannter Körperhaltung beobachteten, einen eisigen Blick zu.
"Euer Shuttle in die Hauptstadt wartet, Lord Angelus. Governor Antares hat veranlasst, dass euch eine großzügige Unterkunft im Stützpunkt der Systemverteidigungskräfte bereitgestellt wird."
Wortlos registrierte der Krieger die leisen Worte der Offizierin, ehe sie und die Wachen hinter der Zellentür beachtungslos passierte. Blade huschte ihm eilig hinterher, gefolgt von den beiden Soldaten, deren Schritte hastig über den Boden des Hochsicherheitstrakts hallten, während sie ihn hinausgeleiteten. Es war Abend, die Sonne längst untergegangen, als Angelus die offene Rampe des Shuttles bestieg. Der Himmel über Colina war ein düsteres Grau, durchzogen von leichten Regentropfen, die im schwachen Licht der Landebucht glitzerten.
"Die Regionalverwaltung und die hiesigen Nachrichtendienste lassen Euch ausrichten, dass sie Berichte… von Vorteil fänden, um Missverständnissen künftig vorzubeugen und die gemeinsame Koordination zu optimieren, Lord Angelus"
Ertönte ihre Stimme noch, gefolgt von einem deutlich hörbaren Schlucken. Langsam drehte sich der Krieger um, ehe er in erhöhter Position auf sie und die Soldaten herabblickte.
"Die Regionalverwaltung und ihre Nachrichtenschnüffler können mir die Stiefelsohlen lecken"
Knurrte der Sith nur mit einer Stimme, die vor Spott und Verachtung triefte. Dann drehte er sich um, bestieg mit schweren Schritten und wehendem Umhang das Shuttle und verließ die Szene endlich nach fast einer Woche in Gefangenschaft. Nach dem kurzen Flug bezog er sein Quartier, das tatsächlich üppig dimensioniert war. Dunkle Marmorwände, silberne Verzierungen und ein massiver Tisch im Zentrum des hinteren Abteils. Lakaien der Verwaltung erwarteten ihn und servierten ihm Speisen und Wein, die auf silbernen Tabletts angerichtet waren. Mit einer beiläufigen, herrischen Geste wies er sie an, sich zu verduften. Mit langsamen, genüsslichen Bissen und Schlücken nahm er die wohltuenden Speisen auf - in seiner nach wie vor bestehenden Überzeugung der eigenen Unantastbarkeit keinen Gedanken daran verschwendend, dass diese unter Umständen vergiftet sein konnten.
Währenddessen überflog er die Nachrichten auf seinem Comlink. Plötzlich weiteten sich seine Augen kurz und ein Hauch von Überraschung durchbrach seine ruhige Miene. Der Zirkel der Extinktoren stand unter neuer Führung, doch die Nachricht war kryptisch gehalten. Ein Rätsel, das seine Neugier und auch Skepsis weckte. Eine weitere, ebenso undurchsichtige Botschaft forderte ihn auf, sich nach Vollendung seiner Arbeit auf Kelada auf Bastion einzufinden – gemeinsam mit seinen Brüdern und Schwestern im Ritterorden seiner Majestät. Ein unruhiges Gefühl begann an ihm zu nagen, ein Instinkt, der ihm verriet, dass etwas nicht stimmte und etwas im Gange war. Weitere Nachrichten folgten, belangloses Geschwätz, das seinen Zorn kaum wert war – bis auf eine. Die grünen, leicht getrübten Augen des Kriegers fixierten die androgyne Gestalt, die in einer imperialen Verwalteruniform samt Cape erschien, umhüllt von imperialen Bannern, die Rangabzeichen eines Gouverneurs tragend. Dieser Rang war in Zeiten wie diesen nicht unbedingt das, was er zu Gesicht bekommen wollte, doch Angelus gab der Nachricht eine Chance. Seine Augen kniffen sich zusammen, als der Name Antares fiel, gemischt mit lobenden Worten zu seinen Taten in Colina - ein Widerspruch, der ihn irritierte. Sabar konnte sich keinen Reim daraus machen, seine Gedanken rasten, während er die Einladung nach Truuine, das diese Person offenbar regierte, gedanklich bereits verwarf – bis das Ende der Nachricht sein Interesse schlagartig weckte. Darth Aster, Krieger der Sith. Ein Ordensbruder also. Erst jetzt bemerkte er den gebogenen Lichtschwertgriff, der halb verborgen am Gürtel des Gouverneurs hing, ein Detail, das ihm entgangen war
Der adelige Krieger stützte sich auf dem Tisch und grübelte für eine halbe Minute. Dann, mit einer entschlossenen Geste, ließ er zwei Soldaten herbeirufen, die sich eilig neben ihm positionierten, ihre E-11 Blasterkarabiner fest im Anschlag und hinter seinem eleganten Stuhl Aufstellung nahmen.
:: Nachricht an Darth Aster ::
Absender: Darth Angelus
Flankiert von zwei Soldaten, die ihre E-11 Blasterkarabiner wachsam umklammern, erhebt der dunkelhaarige Krieger in seiner imposanten schwarzen Rüstung langsam sein Haupt, bevor er seinen durchdringenden Blick in die leicht flimmernde Holokamera richtet. Seine Hände ruhen entspannt auf dem Tisch, die gepanzerten Handschuhe neben einem halbvollen Weinglas. Über seinen Schultern liegt ein schwerer, schwarzer Pelzumhang, der seine athletische Gestalt umspielt. Die smaragdgrünen Augen des makellos attraktiven Sith finden den perfekten Winkel der Aufnahme, ein Funkeln von Arroganz in ihnen, als er mit einer klaren, samtigen Stimme das Wort erhebt, während im Hintergrund ein Porträt des Sith-Tempels in Bastion Centers thront.
Darth Aster,
Eure Wertschätzung meiner Triumphe auf Kelada zeugt von Eurem guten Urteil. Diese Erfolge sind kaum unerwartet, dennoch stimmt es mich mit Wohlwollen, dass sie im Holonet und auf Truuine die gebührende Anerkennung erfahren. Ich werde Eure Einladung in meinem Gedächtnis bewahren.
Heil dem Imperator.
Gezeichnet, Darth Angelus - Krieger der Sith und Ritter seiner Majestät Darth Allegious
:: Ende der Nachricht ::
Kelada - Kelada City - Stützpunkt der Systemverteidigung - Angelus' Quartier - Darth Angelus, Soldaten
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