Kessel

Kessel, ehemaliger Gefängniskomplex, Seitengang – Atton, Zenex, Craig

Dem Falleen kam es immer deutlicher wie eine schlechte Idee vor, durch diesen düsteren Seitengang zu tapern, der ganz offensichtlich nicht ohne Grund von der Nova Force gemieden wurde. In den Unterlagen des Imperiums freilich war nichts zu finden gewesen, was auf etwaige Gefahren innerhalb des Minenkomplexes hätte schließen lassen – abgesehen von vagen Berichten über ungeklärte Personalverluste, die schließlich Materialversagen zugeschrieben worden waren.
Einmal mehr dankte Zenex seiner Spezies für die nützliche Gabe, selbst in solchen Situationen Ruhe zu bewahren. Panik, das wusste jeder Zuschauer billiger Holodramen, führte in solchen Fällen zu einem raschen und häufig recht unschönen Tod. Ihm war nur klar, dass ihre momentane Marschrichtung sich eklatant von der des eigentlichen Ganges unterschied. Sie kamen Orten nahe, wie den Gefängniszellen, die er lieber vermieden hätte. Doch alles war besser, als unnötig lange in diesem Gang zu verharren...


“Ich frage mich, ob das eine eingeborene Lebensform war, oder etwas, was das Imperium hier ausgesetzt hat...“, überlegte er laut durch das Funkgerät seines Anzugs. Er hatte auf seinen Reisen durch die Galaxis schaurigste Geschichten über genetische Experimente des Imperiums gehört, in deren Verlauf heimische Lebensformen modifiziert worden und schließlich dazu verwendet worden waren, auf Gefängnisplaneten Wachpersonal zu sparen.
Instinktiv versuchte er, verstärkt auf jedes noch so belanglose Geräusch zu achten...


“Moment mal...“

Plötzlich mündete der ihm von der Karte unbekannte Gang in einem weiteren, weitaus breiteren Stollen. Rasch konsultierte Zenex seinen Datenblock. Tatsächlich. Sie hatten einen der Stollen erreicht, durch den die Schwebewaggons die Arbeiter zu den Abbauorten transportierten. Einzig beunruhigende Implikation war, dass jenes seltsame Wesen, das für den Tod der Männer verantwortlich war, überall sein konnte. Zumindest gab es hier schwache Leuchtröhren an der Decke, da hier offenbar kein Glitzerstim mehr gefunden werden konnte. Sie mussten nun recht nahe am unterirdischen Eingang des Gefängniskomplexes sein...
Plötzlich drangen seltsame, gedämpfte Geräusche durch die Audioempfänger seines Anzuges an seine Ohren. Plärrende Geräusche, fast wie...


“Ein Alarm!“, keuchte der Falleen und wandte sich zu seinen „Kameraden“ um. War ihre Abwesenheit entdeckt worden?

[Kessel, Minenkomplex, Transportstollen]- Atton, Craig, Zenex
 
[Orbit um Kessel, ISD II Accuser, Brücke]- Alynn, Perioma, Crew

Die fremden Schiffe unbekannter Fraktion hatten keine wirkliche Chance. Bereits konnten Alynn und Captain Perioma beobachten, wie Schwärme an TIEs – inklusive zweier Defender-Staffeln, die von der exzellent ausgerüsteten Chimera aus gestartet waren – die Hangarbuchten der zwei Sternzerstörer verließen und sich den bedeutend schwächeren Jägern des Feindes im Kampf stellten, die vergeblich versuchten, zumindest den Rückzug der vier Korvetten zu decken. Der schwerfällige Dreadnaught indes hatte sein überhastetes Wendemanöver gerade erst zuende gebracht, als die Bugturbolaser der Accuser ihm vernichtende Grüße entgegensandten.

„Bomberstaffeln!“, befahl Perioma, der unruhig auf der Brücke umhertigerte. Stirnrunzelnd fragte Alynn sich nach dem Grund für dieses Verhalten – es konnte nicht daran liegen, dass Perioma eine Niederlage befürchtete. Die Accuser alleine wäre dem Feind bereits überlegen gewesen und mit der Chimera verfügten sie über ein weiteres Schiff derselben Feuerkraft. Nein – Periomas Sorge bezog sich nicht auf diesen Aspekt der Mission. Er befürchtete, zu spät zu kommen. Zu spät, Nereus vor diesen Söldnern zu retten...

„Zwei Bomberstaffeln im Anflug, Sir.“

Fast tat Alynn der altersschwache und vollkommen chancenlose Dreadnaught leid. Das Trommelfeuer der beiden ihn verfolgenden Sternzerstörer hatte die Schilde über der Antriebssektion am Heck des Schiffes bereits stark beeinträchtigt, sodass die sich nun vollkommen ungehindert und unbeeindruckt vom sporadischen Gegenfeuer formierenden TIE-Bomber einem Todesstoß gleichkamen. Ihre Torpedos jedenfalls bohrten sich vollkommen ungehindert in das gegnerische Heck, da die Schilde in diesem Moment vor den imperialen Turbolasern kapituliert hatten.

„Eine Korvette konnte in den Hyperraum flüchten...“, meldete ein Sensoroffizier zerknirscht, während heftige Sekundärexplosionen den Dreadnaught schüttelten. Das Schiff – soviel stand fest – war verloren.

„Aber unsere Piloten sind an den übrigen dran. Die feindlichen Jäger wurden vollständig aufgerieben.“

“Bereiten Sie unsere Truppen für eine Landeoperation vor...“

Periomas Blick richtete sich fast zögernd auf die weiterhin passive Alynn.

„Erwiesen Sie uns die Ehre, Commander?“

Da war sie wieder, die Nennung ihres Ranges anstelle ihres hart erworbenen Titels einer Sith. Wollte Perioma sie provozieren? Oder lag es ihm daran, sie mehr in einen militärischen Kontext zu rücken, um sich nicht ständig der Tatsache bewusst zu sein, eine Sith auf seiner Brücke dulden zu müssen?

“Geben Sie mir das Storm Commando...“, erwiderte die junge Sith kühl. “Wir werden den Gefangenen in einer sauberen Operation rausholen.“

Das ärgerliche Stirnrunzeln des Captains – ob resultierend aus der Tatsache, dass sie Nereus schlicht als „Gefangenen“ bezeichnet oder aber dass sich einmal mehr alles andere als unterwürfig gezeigt hatte – ignorierte Alynn und verließ die Brücke. Tatsächlich schien der Kommandant der Accuser wenig erpicht darauf, sie aufzuhalten...

Im Hangar – der ohne den Großteil der TIEs recht leer wirkte – waren bereits mit üblicher imperialer Effizienz einige Vorbereitungen getroffen worden. Die Landungsboote waren zur Bemannung bereit, mit dem Zusatz, dass das schwere Gerät scheinbar auf dem Sternzerstörer bleiben sollte. Kessel bot augenscheinlich nicht genügend Raum zum Einsatz schwerer AT-ATs, schon gar nicht im Gefängniskomplex, der Alynns Ziel darstellen würde. Zufrieden stellte die rothaarige Sith fest, dass die Storm Commando-Abteilung der Accuser sich bereits kampfbereit eingefunden hatte. Die Soldaten hatten ihre schwarzen Kampfpanzer bereits inklusive der Helme angelegt und nahmen letzte Justierungen an ihren Waffen vor.


„Commander Kratas?“

Einer dieser Helme richtete sich nach einer ungeschlachten Bewegung auf Alynn.

„Ich bin Colonel Tapper. Sie sollten uns begleiten?“

Alynn nickte leicht.

“Korrekt, Colonel. Sie und Ihre Männer werden mir helfen, Vizeadmiral Kratas aus dem Gefängniskomplex zu holen und auf die Accuser zu bringen.“

„Captain Perioma hat uns bereits entsprechend instruiert“, bestätigte Tapper. „Ebenso wie er uns darauf hingewiesen hat, dass äußerste Eile von Nöten scheint.“

“Dann sollten wir uns beeilen“, antwortete Alynn schlicht. Der Colonel nickte bestätigend, woraufhin seine Männer sich daran machten, eines der Landungsboote zu bemannen.
Im Verband mit weiteren, die eigentlichen Invasionstruppen transportierenden Booten, schossen sie schon bald auf die dünne, falls überhaupt vorhandene Atmosphäre Kessels zu, vorbei an den stillgelegten Fabriken zur Aufrechterhaltung eben dieser und hin zum bedrohlich aufragenden Gefängniskomplex. Eine Kaskade roter Energieblitze empfing sie.


„Stationäre Blasterkanonen“, meldete der Pilot emotionslos, als neben ihnen ein anderes Landungsboot unvermittelt abschmierte, eine schwarze Rauchfahne hinter sich herziehend.

„Unsere Jungs kümmern sich darum...“

Alynn brauchte das Heulen der Zwillingsionentriebwerke nicht zu hören, um wissen zu können, wer genau die „Jungs“ waren. Kurz darauf hatten mehrere TIE-Staffeln die Landezone von ersten hastig errichteten Verteidigungseinrichtungen des Feindes gesäubert. Die ersten Boote, zu denen auch jenes mit Alynn und den Elitesoldaten an Bord gehörte, landeten.

“Ignorieren Sie die Hauptkampfhandlungen...“

Die junge Sith spürte den kühlen Griff ihres Lichtschwertes in ihrer rechten Hand. Doch ein Teil von ihr zögerte – es war keine Herausforderung, diese jämmerlichen Kreaturen für ihre fatale Selbstüberschätzung hinwegzumetzeln. Elysa hatte Alynn mehr als einmal gewarnt, sich nicht den Verlockungen der Emotionen hinzugeben. Und was sollte ein drohender Blutrausch anderes sein?
Außerhalb des Landungsbootes erwachten die ersten Schüsse.


“Ein schnelles Eindringen ist notwendig.“

„Meine Männer verstehen ihr Handwerk...“, warf Tapper etwas frostig ein. „Seien Sie unbesorgt, Commander...“

Alynn nickte kurz, dann wandte sie sich der Ausstiegsluke des Transporters zu, die sogleich geöffnet wurde. Sie waren in unmittelbarer Nähe eines Eingangs zum oberirdischen Teil des Komplexes gelandet, dessen Außenwände durch die Attacken der TIEs ebenso wie die zerschmolzenen Blasterkanonen ringsum arg in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Hinter den Trümmern hielten sich einige Kreaturen – Menschen und Nichtmenschen – verschanzt, doch es war offen ersichtlich, dass der Luftangriff den Willen der „Verteidiger“ bereits gebrochen hatte.

“Also los...“

Fauchend erwachte eine rubinrote Klinge zum Leben, deren Geräusch nahezu zwangsläufig die Aufmerksamkeit der Söldner erregen musste. Doch das war kein Problem.
Entschlossen führte die Sith ihre Soldaten auf den Komplex zu...


[Kessel, Gefängniskomplex]- Alynn, Soldaten
 
[Kessel, Gefängniskomplex, Zelle]- Nereus

Eine einzige, scheinbar ewig währende Dämmerphase, ab und an durchbrochen von Momenten unangenehmen Schmerzes und letzter Versuche seines Verstandes, den einem jeden Menschen ureigenen Überlebensinstinkt anzuregen, hatte sich eingestellt, während Nereus alleine in seiner Zelle lag. Nicht etwa auf der Pritsche, sondern exakt auf jenem rostigen und blutbesudelten Fleck Fußboden, auf dem der gepanzerte Kopfgeldjäger Bradock ihn zurückgelassen hatte.
Nur das Summen der schwachen Beleuchtung seiner Zelle erzeugte halbwegs erkennbare Geräusche, der Rest dessen, was außerhalb des winzigen und auf die Demütigung eines jeden Gefangenen der imperialen Obrigkeit ausgelegten Raumes geschehen mochte, fand keinen Weg in das Bewusstsein des gefallenen Vizeadmirals. Zähflüssig floss die Zeit dahin, doch das Gefühl für sie hatte er verloren. In seinen Gedanken schienen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eins – die Zukunft repräsentiert durch ein schwarzes Loch, in das er unweigerlich hineingesogen würde, aus den Annalen dieser Galaxis verschwindend, ohne Spuren zu hinterlassen.
Dann veränderte sich etwas. Die Zellentür wurde geöffnet, unbarmherzig nun nicht mehr gegen die erheblich leistungsfähigere Beleuchtung des Korridors dahinter als Schutz dienend, welches den bulligen Körper einer menschlichen Gestalt umrahmte, die in Nereus’ Erinnerungen vage Resonanzen auslöste. Facter, der Aufseher.


„Aufstehen, Herr Admiral...“ Selbst in seiner Benommenheit erkannte Nereus den Spott in der Stimme des Mannes, den Spott einer Kreatur, die urplötzlich Macht über jene hatte, unter denen sie zu lange hatte leiden müssen. Diese Genugtuung würde Facter voll auskosten...

„Es ist Zeit, dass du dir Savans Wohlwollen verdienst... die nächste Schicht beginnt...“

Doch jegliche Reaktion des liegenden Körpers blieb aus. Relativ uninteressiert begegneten die zugeschwollenen Augen des Vizeadmirals dem verächtlichen Starren des kräftigeren Mannes, dessen karge Augenbrauen sich drohend zusammenzogen. Dann allerdings zuckte Facter mit den Achseln.

„Sieht wohl mal wieder nach einer Runde beim Doc aus, was? Das letzte Mal hat dir ja sehr gefallen...“

Der massige Leib des Wächters drehte sich leicht.

Cradossk, beweg dich... unser Spezialgast braucht wieder seine Medizin vom Onkel Doktor...“

Ein kurzes Zischen, dann betrat – begleitet von einer Wolke scheinbar arttypischen Gestanks – der Trandoshaner neben Facter die Zelle, den Nereus bereits kannte. Gemeinsam wuchteten sie den Körper des imperialen Offiziers hoch. Nereus fühlte sich, als würde er schweben... starb er bereits? Auch Facter schien seinen Zustand nervös zu registrieren.

„Beeil dich... Savan möchte ihn vorerst am Leben erhalten...“

Sie schleiften Nereus durch die grell erleuchteten Korridore, Pfaden folgend, die der ehemalige Vizeadmiral kaum zur Kenntnis nahm, bis sie schließlich Facters Ziel erreichten, jenen ehemals klinisch weißen Raum, in dem der rostige Medidroide wartete, der jedem Patienten mit außergewöhnlichem Sadismus erklärte, dass er nicht auf die Verabreichung von Betäubungsmitteln programmiert worden war.

„Schau ihn dir mal an...“

Grob wurde Nereus auf den noch mit Blut befleckten Operationstisch verfrachtete, wo ihn die gelblichen Fotorezeptoren des Medidroiden musterten.

„Er ist erschöpft...“, konstatierte die surrende Stimme des Droiden. „Von der Arbeit und seinen Verletzungen... außerdem beginnt die von Savan angeordnete Unterernährung erste Konsequenzen zu zeigen... seine Wunden heilen nicht richtig.“

Kurz wurde Nereus wieder schwarz vor Augen. Facter schnaufte ungeduldig.

„Dann tu etwas...“

„Ich könnte versuchen, seinen Kreislauf zu stabilisieren... Oder...“

Mit polternden Schritten stürzte eine weitere Gestalt in die Krankenstation, sodass Facter und der Trandoshaner kurzzeitig abgelenkt waren. Nereus konnte nicht erkennen, um wen es sich handelte – bis dieser Jemand zu sprechen begann.

Facter, verdammt! Was machen Sie hier?“

Es war der Twi’lek mit dem Vibroschwert.

„Wir werden angegriffen – das Imperium!“

Die Gestalt des Aufsehers versteifte sich sichtlich.

„Etwa seinetwegen?“

„Keine Ahnung...“, kam die knappe Antwort. „Aber er ist unser einziges Druckmittel... sie sind mit zwei Sternzerstörern hier. Unsere Informanten haben sich scheinbar geirrt, was die Auslastung der imperialen Flotte angeht...“

Ihm Hintergrund waren jetzt Sirenen zum Leben erwacht, die hier in der Krankenstation jedoch nur leise vernommen werden konnten.

„Verdammt... Sie sind schon in der Basis... Die Vicious Queen wurde bereits vernichtet...“

„Was hat Savan jetzt vor?“ Facters Stimme klang beinahe schrill.

„Was denkst du denn? Von hier verschwinden... Und ihn nehmen wir mit. Also macht schon, oder wollt ihr euch für die Sturmtruppen schon mal an die Wand stellen?“

Facter fluchte deftig, dann packten er und der Trandoshaner ihn grob am Arm und zerrten ihn vom Operationstisch. Offenbar hatte die Falleen einen Notplan – doch es sollte anders kommen...

[Kessel, Gefängniskomplex, Krankenstation]- Nereus, Facter, Cradossk, Twi’lek
 
[Kessel, Gefängniskomplex]- Alynn, Soldaten

Mitleidlos verfolgte Alynn, wie die sie umgebenden Soldaten des Storm Commando einen Rodianer förmlich filettierten, der scheinbar in Erwägung gezogen hatte, ihren Vormarsch mit seiner Blasterpistole – einem interessanten, deutlich modifizierten Modell – aufzuhalten. Die Bewegung, mit der die junge Sith den ersten, gut gezielten Schuss des Nichtmenschen ins nirgendwo abgelenkt hatte, musste wie ein reines Zufallsprodukt gewirkt haben. Sie wusste es besser. Sie hörte das Flüstern...

„Bitte, wir ergeben uns!“

Zwei Menschen waren, nachdem sie ihre noch rauchenden Blasterkarabiner davon geworfen hatten, mit erhobenen Händen aus ihrer Deckung hervorgekrochen. Nicht nur in ihren Augen lag Angst – auch ihre Präsenzen waren davon befleckt, fast wie ein verausgabter Körper von übelriechendem Schweiß. Alynn zuckte mit den Achseln und bedeutete ihrem Trupp, fortzufahren. Die nachrückenden Sturmtruppler würden sich darum kümmern.
Wenig später fielen hinter ihnen zwei Schüsse.
Tapper führte seine Männer gut. Das Storm Commando war zwar effizient in offener Feldschlacht, doch die wahre Stärke dieser Spezialeinheit lag im Kampf in eher städtischer Umgebung oder großen Gebäudekomplexen. Die vermeintlichen Söldner hatten, obwohl sie sich mit erstaunlicher Finesse gängiger Guerillataktiken bedienten, kaum eine Chance – nur einer musste durch den Streich ihres Lichtschwertes sterben, ein Vorgang, der seinen vernarbten Menschenkörper fast noch verschönerte, mit welchem er sich auf Alynn hatte werfen wollen. Angewidert sah die Kommandantin dem Verbrecher an einer Weggabelung, die er zum Angriff erwählt hatte, beim Sterben zu. Die glühende Spitze ihrer Sithwaffe hatte seine Lunge scheinbar kollabieren lassen.


„Nach rechts zum Zellentrakt, Commander...“, informierte Tapper sie ruhig, dem Alynns Zögern scheinbar aufgefallen war. Doch eine Sith zögerte niemals ohne Grund.

„Links liegt nach unseren Karten nur die Krankenstation...“

Abrupt hob Alynn ihre linke Hand, woraufhin Tapper ebenso abrupt verstummte. Sie hatte die Ursache jenes leichten Kräuselns, das ihr Zögern verursacht hatte, herausgefunden.

“Nach links, Colonel. Der Gefangene ist nicht mehr im Zellentrakt.“

Tapper zögerte nicht – trotz seiner hohen Stellung innerhalb des Storm Commando vermochte er es wie jeder gute imperiale Soldat umgehend, Befehle zu befolgen, selbst wenn er nicht hinter die Entscheidungen blicken konnte, aus welchen jene resultierten.
Sofort übernahmen einige schwarzgepanzerte Soldaten die Führung durch den verwahrlost wirkenden Korridor, der den desolaten Zustand dieses Stützpunktes nur unterstrich. Bereits zu Zeiten imperialer Besatzung war Kessel trotz des lukrativen Gewürzes nichts weiter als ein drittklassiger Gefängnisplanet am Rande imperialen Hoheitsgebiets gewesen – auch die temporäre Herrschaft jener Banditenbande hatte daran nichts ändern können.
Plötzlich hielt Colonel Tapper neben Alynn in der Bewegung inne. Offenbar empfing er in seinem Helm einen Funkspruch der Vorhut.


„Meine Männer haben Feindkontakt... Sie hatten recht, Commander...“

“Beeilen wir uns...“, entschied Alynn. Zügig gingen sie weiter.
Ein gutes Stück und zwei Biegungen später bot sich ihr und den Soldaten ein seltsames Bild. Zwei Männer des Storm Commando lagen tot im Gang, einer scheinbar durch einen präzisen Blasterschuss getötet, während der Brustpanzer des zweiten, um den sich eine Blutlache gebildet hatte, zerfetzt worden war. Woher diese rührten, wurde umgehend mit einem Blick auf den Leichnam eines riesigen Trandoshaners klar, der mit zwei rauchenden Löchern im Brustkorb neben seinem Opfer lag. Weiter hinten im Gang lag ein Mensch, der einem wohlgezielten Kopfschuss zum Opfer gefallen war. Drei Überlebende imperiale Soldaten richteten ihre Blasterkarabiner auf den letzten Überlebenden – doch feuerten nicht, auch nicht, als sie die Ankunft ihres Colonels bemerkten. Alynn erkannte sofort, warum.
Der letzte Überlebende – ein Twi’lek, dessen schmale Augen jedes erdenkliche Anzeichen an Panik erkennen ließen, sofern einem Beobachter seine zuckenden Lekku nicht genügten – hielt in seiner rechten krallenbewehrten Hand einen Vibrodolch, passend zum Vibroschwert an seinem Gürtel, den er einem fast zur Unkenntlichkeit zusammengeschlagenen oder verletzten Mann in vage erkennbarer Uniform der imperialen Flotte an die Kehle hielt. Nereus.


„Eine falsche Bewegung und euer Admiral ist tot!“

Kurz irrte sein Blick zu Alynns Lichtschwert.

„Ausschalten! Sofort!“

Zu Tappers spürbarer Überraschung deaktivierte Alynn ihre Waffe. Ein triumphierendes Grinsen erschien auf der Fratze des hässlichen Nichtmenschen.

„Na also, das Imperium ist doch kooperativ.... ihr könnt euch seinen Verlust wohl nicht leisten, was?“

Er wollte einen Schritt zurückweichen, zögerte dann jedoch. Die Finger seiner linken Hand zuckten hektisch in Richtung seiner Kehle.

„Was... was soll das?“

Die Hand mit dem Dolch zitterte stark, während die Augen des Twi’leks hervorzuquellen schienen. Alynn verzog keine Miene sondern lauschte dem gequälten Röcheln der Kreatur, die kurz darauf ihre Waffe verlor und unfreiwillig in die Knie ging. Alynn trat geschmeidig näher, ohne dabei auf den bewusstlosen Körper Nereus’, der neben seinem Häscher zusammengesackt war, zu achten. Der todgeweihte Twi’lek starrte sie stumm flehend an, unfähig, sich zu bewegen oder auch nur in seinem unsauberen Basic zu sprechen.

“Newin, wir können uns seinen Verlust nicht leisten...“, sagte sie leise, ihr Lichtschwert in einer sanften Bewegung an den Hals des Nichtmenschen pressend.

“Deinen schon.“

Einen leichten Daumendruck und einen gequälten Aufschrei später lag eine halb enthauptete Leiche neben dem bewusstlosen Nereus auf dem Boden. Alynn wandte sich an beiläufig an Tapper, während sie die zerschlagenen Züge ihres Bruders musterte.

„Wir sind hier fertig, Colonel. Bringen Sie ihn zur Accuser.“

[Kessel, Gefängniskomplex]- Alynn, Soldaten, Nereus
 
[Kessel, Gefängniskomplex]- Nereus, andere

Es schien, als würden sich die vom Medidroiden so teilnahmslos referierten Symptome nun endgültig zeigen – Nereus wusste nicht, was geschah, nachdem Facters Pranken ihn gemeinsam mit den Klauen des Trandoshaners vom Operationstisch gezerrt hatten. Seine Augen leisteten nicht ihren üblichen Dienst, sodass sich die schemenhaften Erinnerungen des gefallenen Admirals auf Schreie, Blasterschüsse, das nahezu viehische Brüllen des Trandoshaners und ein vages Summen beschränkten, das ihm aus rätselhaften Gründen einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hatte.
Wieder fühlte er sich schwerelos, schwebend, eine einmalige Erfahrung, die lediglich durch gelegentliches Rucken unterbrochen wurde. Die Schmerzen zeigten sich indes launisch – mal flackerten sie kurz auf, mal ließen sie ihn in trügerischer Ruhe, um dann unvermittelt und mit aller Härte wieder zuzuschlagen. Die Fragen nach dem Wo, dem Wann und dem Warum waren schon längst bedeutungslos – das Ende wurde früher oder später kommen, genauer Ort und Zeitpunkt waren ebenso irrelevant wie die Gründe für diese Tortur, die er zu erleiden hatte. Einmal meinte er, das vertraute Profil einer Sturmtruppenrüstung und das Brummen der Triebwerke eines Lambda-Shuttles wahrzunehmen, doch all dies tat sein trotz seines Zustandes verstärkt arbeitender Verstand als Halluzinationen seines waidwunden Körpers ab. Er starb – und als ihn urplötzlich grelles Licht umgab, wusste er, dass es soweit war...



„Ich kann ihn stabilisieren... er müsste in Kürze wieder zu sich kommen, Sir.“

Welch eine Enttäuschung. Kein Himmel, keine Hölle, kein kosmisches Gleichgewicht, kein Einswerden mit der Macht – der Tod, so stellte Nereus ernüchtert fest, war kalt und unbequem wie eine Krankenliege an Bord eines imperialen Sternzerstörers.

„Tun Sie ihr Bestes, Doktor... auch wenn ich glaube, dass ihn nichts Gutes erwartet...“

Nun, zumindest war ihm ein Todesbegleiter mit der Stimme seines ehemaligen ersten Offiziers Perioma gewährt worden...
Kurzentschlossen öffnete Nereus die Augen...


„Sir! Können Sie mich hören?“

Irritiert blinzelte Nereus. Dieser Begleiter sprach nicht nur wie Ferrus Perioma – er sah auch noch aus wie der ehemalige Geheimdienstoffizier. Es bestand, das wurde Nereus beim Anblick des daneben stehenden imperialen Militärarztes klar, sogar die Chance, dass es sich tatsächlich um Perioma handelte.

F... Ferrus?“

„Ganz ruhig, Sir...“

Die Miene des Arztes verriet nichts als professionelles Interesse.

„Sie haben eine Menge durchgemacht.“

„Sie sind wieder zurück...“ Periomas Stimme klang seltsam erleichtert. Eine solche Gefühlsduselei war Nereus nicht gewohnt von jenem Mann, der den republikanischen Geheimdienstoffizier Cris Sheldon gnadenlos auf Esseles gefoltert hatte...

“Wo?“

„Auf der Accuser, Sir...“

Die Accuser... sein Schiff.

„Wer... wer kommandiert sie? Sie?“

Periomas Züge entgleisten kurzzeitig.

„Ruhen... Ruhen Sie sich etwas aus, Sir. Wir haben Kessel zurückerobert und brechen nach Corellia auf. Sie werden früh genug dahinterkommen, fürchte ich...“

Nereus wollte nachhaken, doch das Zischen einer Injektion ließ ihn stutzen. Kurz darauf umfing ihn erneut eine warme Dunkelheit...

[Orbit um Kessel, ISD II Accuser, Krankenstation]- Nereus, Perioma, Arzt
 
Kessel - Oberfläche - Atton Beck (NPC) - mit Zenex, Craig

Schnell wir müssen von hier verschwinden!, rief der Agent seinen beiden Begleitern zu und rannte so schnell es der Raumanzug zuließ der nächsten Luftschleuse hingegen. Dort angekommen wies er Craig an sie zu öffnen, währendessen er die Fernsteuerung der Black Widow aktivierte. Im schützenden Inneren des Gebäude angekommen legten alle drei die Anzüge ab und begaben sich schleunigst den Gang entlang.[/b]

Wo sind wir?, fragte er den Falleen, doch dieser Bereich schien nicht auf der Karte eingezeichnet zu sein. Es war warscheinlich, dass dieser Bereich neu von der Nova Force angelegt wurde und deswegen nur über die Oberfläche des Planeten zu erreichen war. Vielleicht war es ein letzter Zufluchtsort...mit Fluchtmöglichkeit...hoffentlich. Sie mussten nicht lange den Gang entlang gehen, da erkannte man schon einige wenige Personen umhergehen. Wie als würden sie auf irgendetwas oder irgendjemanden warten...doch wohl hoffentlich nicht auf sie? Lautlos näherten sich die drei dem...Hangar, wie Atton schließlich erkannte, und zogen ebenso lautlos ihre Waffen. Noch außer Sichtweite der Personen drehte sich der Agent zu seinen Begleitern um.

Die Kerle stehen zwischen uns und unserem Fluchtweg, flüsterte er,...ich bezweifle, dass sie uns freiwillig vorbei lassen werden.

Dann hob er seinen Blaster, näherte sich langsam dem geöffneten Durastahltor und zielte auf die ihm am nächsten gelegene Person - ein Mensch.

Waffen fallen lassen! Keiner rührt sich!, schrie er die Personen an. Seine zwei Kameraden positionierten sich links und rechts hinter ihm und nahmen ebenfalls einige Nova Forceler ins Visier. Attons Blick wanderte durch den Hangar und sah ein seinem Ende eine abglugbereite Marauder Korvette stehen. So hatte er sich das Fluchtschiff zwar nicht vorgestellt, aber um so besser, diese Schiffe sind einiges Wert, vorallem für die Black Sun, die im Moment ziemlich arm an Kriegsschiffen war.

Lasst uns nicht hier zurück!, rief einer der Menschen. Das Imperium wird uns alle töten...

Das Imperium also..., dachte Atton. Sie sollten sich beeilen.

Wer sagt, dass wir das nicht auch tun werden?, konterte er mit einem Grinsen im Gesicht. Sie würden sie nicht hierlassen, sie würden vor den Rat der Vigos gestellt werden...

Stellt euch zusammen und legt euch gegenseitig Handschellen an, befahl er und wies auf eine Kiste gefüllt mit Handschellen.

Eine falsche Bewegung und das Imperium wird nicht mehr als euren leblosen Körper vorfinden!

Langsam begannen die Personen sich die Fesseln anzulegen.

Los, das geht auch schnelle, oder wollt ihr, dass die Sturmtruppen eher hier sind, als dass wir fort sind?

Die Gefangenen nickten hastig und beeilten sich. Nach einigen Minuten hatte jeder Handschellen an und ging zu der Marauder Korvette. Atton holte einen seiner Hochleistungssensoren aus der Tasche und schloss ihn an sein Datapad, um zu gucken ob noch Lebenszeichen an Bord zu verzeichnen waren. Negativ, niemand an Bord...zumindenst niemand lebendiges. Gefolgt von Zenex und Craig ging der Agent schnellen Schrittes die Rampe des Sciffes hoch. Die Gefangenen gingen immernoch hinter ihnen her. Auf einmal hörte man schnelle Schritte, vermutlich aus dem Gang durch den sie ebenfalls gekommen waren.

Craig, Zenex ihr haltet hier Wache und seid bereit die Rampe jeden Augenblick hochzuziehen, sollten es Imperiale sein, die dort kommen. Ich werde unsere Freunde hier zu den Zellen begleiten und dann die Triebwerke hochfahren.

Kessel - Geheimer Hangar - an Bord einer Marauder Korvette - Atton Beck (NPC) - mit Zenex, Craig
 
Kessel - Geheimer Hangar - an Bord einer Marauder Korvette - Atton Beck (NPC) - mit Zenex, Craig

So schnell er konnte manövrierte Atton das ungewohnt große Schiff aus dem Hangar heraus, seine beiden Kameraden hatten die Laderampe bereits geschlossen und befanden sie nun wohl auf dem Weg ins Cockpit. Als er einen sicheren Kurs gesetzt hatte aktivierte er den Autopiloten seines eigenen Schiffes, der es sicher von seinem Standort weg bringen würde.

Die Imperialen schienen ihre Flotte, zumindenst deren Großteil, wieder abgezogen zu haben und so hatte Atton ein relativ leichtes Spiel. Nach wenigen Minuten tauchte auch die Widow auf seinen Sensoren auf. Er ließ vom Navi-Computer einen Hyperraumsprung zum relativ nahegelegenen Nar Shaddaa berechnen und sandte ihn sogleich der Widow, welche nach erhalt sofort in den Hyperraum sprang. Atton folgte ihr einen Augenblick später mit der Marauder Korvette...


Hyperraum nach Nar Shaddaa - An Bord der Marauder Korvette
 
[Kessel – imperialer Minenkomplex – Stollen – Schwebeloren]- Squit, andere Gefangene, Aufseher

Polternd und quälend langsam öffneten sich die schweren Metalltore, das kratzige, durch schrilles Quietschen begleitete Geräusch nicht nur von zu lange dem Verschließ ausgesetzten Materialien, sondern ebenso sehr von schlecht abgestimmten Zugmechanismen zeugend. Durch den sich langsam öffnenden Spalt fiel erstes Licht in die absolute Dunkelheit des Stollens und sorgte bei dem ein oder anderen „Fahrgast“ der nicht weniger ramponiert wirkenden Schwebeloren für gepeinigtes, doch ebenso erschöpft wirkendes Keuchen. Nach einer Schicht tief in den Glitzerstimstollen von Kessel hatte man keine Kraft mehr, sich eloquenter oder gar energischer über die Blendung der Augen – oder was auch immer einige der Kreaturen auf dieser Schwebelore anstelle von Augen haben mochten – durch den plötzlichen Lichteinfall zu beschweren.
Erst, als die Tore sich vollends vor ihnen aufgetan hatten wie die Schlünde der Höllen von Malastare – tatsächlich waren sie im Begriff, eine gänzlich andere Hölle für eine gnädige Pause wieder zu verlassen – setzte die Schwebelore sich wieder rumpelnd in Bewegung und gewann an Geschwindigkeit, wie ihre Passagiere langsam und unter hektischem Blinzeln an Sehkraft gewannen und begannen, ihre Umgebung zu mustern. Es sei denn – natürlich – sie schafften es nicht, über den Rand der Loren hinauszublicken.
Squit Matuzzel gab ein frustriertes Zischen von sich und beließ es schließlich dabei, den dürftig geflickten Schutzanzug seines Nebenmannes – eines Weequay, der vermutlich keine drei Sätze Basic zustande brachte und das Glitzerstim langsamer sammelte als ein Hutt, dem man beide Arme amputiert hatte – zu studieren und einmal mehr sein mehr als ungerechtes Schicksal zu verfluchen.
Dieses Schicksal begann damit, dass sein eigener Schutzanzug viel zu groß war. Man brauchte diese Anzüge in den Minen von Kessel, da sie die Körper der Arbeiter wärmten – es war dort bitter kalt, wie man spätestens an seinen zur Bergung des fasrigen Glitzerstims entblößten Händen oder Greifwerkzeugen unschwer erkennen konnte – und die Atmosphärengeneratoren, die das imperiale Gefängnis auf dem Planeten mit einer für die meisten Spezies angenehmen Atmosphäre versorgte, übertrug diese Gnade mitnichten auf die verwinkelten Gewürzstollen. Also Schutzanzüge. Dummerweise hatte sich das Imperium scheinbar dazu entschlossen, einen Exklusivvertrag mit einem Versorger abzuschließen, dessen einziges Anzugmodell zwar den Menschen und einer ganzen Reihe ähnlich gebauter Spezies passte, aber niemanden sonst. Ob seiner bescheidenen Größe – Chadra-Fan wurden nie größer als einen Meter – hatte man Squit also einen Anzug verpasst, der für einen jugendlichen Menschen gedacht war (vor geschätzten hundert Jahren, als der Anzug sich noch in einem neuwertigen Zustand befunden haben durfte). Selbst so ein Jugendlicher war scheinbar noch ein gutes Stück größer als Squit… und es erschwerte die reibungslose Fortbewegung maßgeblich, in einem so gut wie unförmigen Sack herumzulaufen und kaum durch das schmutzige Visier des Helmes sehen zu können. Und das Schicksal hatte natürlich noch einiges mehr in petto…
… doch sich auch noch deswegen zu bemitleiden wurde dadurch unterbrochen, dass in diesem Moment ein harter Gegenstand mit durchaus zur Zufügung temporärer Schmerzen geeigneter Geschwindigkeit gegen Squits Kopf krachte. Nach den paar Wochen, die er nun bereits auf Kessel verbracht hatte, wusste er, was das bedeutete, ohne sich nach seinem Peiniger umzudrehen – Bewegung.
Die Schwebeloren waren zum Stillstand gekommen und die Gruppe aus knapp dreißig gebrochen wirkenden Gefangenen, begleitet von fünf Aufsehern, verließ ihre Waggons, um zum „Appell“ anzutreten.
Die Aufseher. Bewaffnet mit antiquiert wirkenden E 11-Blastern, die vermutlich mehrere Feldzüge durch sumpfige Planeten erlebt hatten, ehe sie auf Kessel gelandet waren, und sich somit eher zum Prügeln als zum Schießen eignen durften, trugen die Angestellten der imperialen Gefängnisanlage die Körperpanzer imperialer Scouttruppen, erweitert um eine Heizung und Atemmaske. Obwohl sie diese elfenbeinfarbenen Rüstungen einer Stumtruppenunterart trugen, hatte selbst der in imperialer Militärkunde wenig bewanderte Squit schnell bemerkt, dass es sich kaum um echte Sturmtruppen handeln konnte. Die Rüstungen waren schmutzig, zeigten wie die Waffen extreme Gebrauchs- und Verschleißspuren, und machten nicht den Eindruck, als würden sie in jeder freien Sekunde geputzt und poliert, wie es die Eliteschocktruppen des Imperators angeblich taten. Außerdem konnte Squit sich nicht vorstellen, dass Sturmtruppen ständig fluchten.


„In die Reihe, Rattengesicht, oder ich stutz dir deine Schneidezähne…“

So schnell wie möglich hatte Squit den Helm seines Anzugs abgesetzt und unter den Arm geklemmt, um zumindest wieder einigermaßen sehen zu können, und musste so damit leben, die Worte des Aufsehers hinter ihm – des Aufsehers also, der ihn mit dem Kolben seiner Waffe sanft dazu aufgefordert hatte, sich zu bewegen – genauestens verstehen. Und er musste feststellen… im Kontext des Gefängnisses auf Kessel war „Rattengesicht“ fast schon eine zuvorkommend höfliche Anrede.
Die Gefangenen stellten sich in dem fast schon als Halle zu bezeichnenden Raum, in dem die Schwebeloren sie abgesetzt hatten, wie sie es gelernt hatten in einer Reihe auf und positionierten die an ihren Gürteln befindlichen Sammelbehälter möglichst vorne. Da Glitzerstim seine diversen Wirkungen beim Einfall von Licht entfaltete, durfte kein einziger Strahl davon bis zum Konsum mit der Droge in Kontakt treten. Selbst in den Räumlichkeiten, in denen andere Arbeiter das Gewürz weiter verarbeiteten, würde es ebenso stockfinster sein wie in den Stollen und in dem zylindrischen Behälter vor Squits Bauch (der fast so groß war wie sein Kopf, da es – Überraschung! – für diese Sammelbehälter nur eine Standardgröße gab).
Squit warf einen raschen Blick an der Reihe der anderen Gefangenen entlang. Traurige Gestalten, allesamt. Auch wenn zu vermuten war, dass die meisten ihre Zeit auf Kessel verdienten – anders als er, natürlich.


„Was seid ihr doch für ein lahmes Pack…“

Wieder dieser Aufseher. Squit hatte sein Gesicht hinter dem auf die meisten Intelligenzwesen einschüchternd wirkenden Sturmtruppenhelm nie gesehen, doch er stellte sich das Gesicht eines aufgedunsenen und abgrundtief hässlichen Menschen vor. Das half enorm. Jedenfalls liebte dieser Aufseher es, mit ebenso gehässigen wie unzivilisierten Worten um sich zu werfen. Seine vier Kameraden begnügten sich damit, mit ihren Waffen wahllos auf einen der Gefangenen zu zielen – einer auch auf Squit. Dieser knirschte vernehmlich mit den Zähnen. Selbst auf diese Distanz würden sie ihn selbst mit diesen Waffen kaum verfehlen – und ihre Witze – bestehend aus den Komponenten Blaster, Womp-Ratte und Squit – waren zu präsent in seinem Gedächtnis, das jede auf ihn abzielende Schmähung sorgsam speicherte. Nur für den Fall, dass es so was wie kosmische Gerechtigkeit gab.
Die sechste Gestalt, die kein Gefangener war und nun zu der Gruppe stieß, war ebenso das Imitat eines echten imperialen Offiziers wie die Aufseher die Imitate echter imperialer Sturmtruppen waren. Vorlost Mahoney, ein magerer, kahlköpfiger Mann, der stets ein selbstzufriedenes und zuweilen gieriges Grinsen zur Schau trug, war die rechte Hand des Direktors dieses Gefängnisses und ließ es sich nicht nehmen, eine jede Glitzerstimladung persönlich entgegenzunehmen. Squit bezweifelte, dass je mehr als ein mageres Prozent der beträchtlichen Schwarzmarkteinnahmen aus dem Verkauf des Gewürzes ihren Weg in die Staatskassen des Imperiums fand. Nicht, dass ihn das kümmern würde.


„Nun? Ich hoffe doch, wir haben heute reichlich Beute gemacht…“

Jetzt war das Grinsen eindeutig eines der gierigen Sorte. Squit konnte sich nur an eine Gelegenheit erinnern, an der Mahoney das Grinsen vergangen war – und zwar, als man ihm die Leiche des Aufsehers gezeigt hatte, der einer Energiespinne zum Opfer gefallen war. An diesen Tag erinnerte sich auch Squit nicht gerne.
Mahoney schritt die Reihe ab und riss jedem Gefangenen den Sammelbehälter vom Gürtel, um diese in einer durch Repulsoren gestützten Kiste zu verstauen. Squit wusste nicht, welchen Rang die acht blauen und roten Quadrate an der Brust von Mahoneys olivgrüner Uniform symbolisierten, er war sich jedoch vollkommen sicher, dass der Kahlkopf diesen nie erreicht hatte. Mahoney bückte sich – wie jedes Mal wurde sein Grinsen auch jetzt offen hämisch – und nahm den Sammelbehälter von Squits Gürtel. Da der Chadra-Fan der letzte in der Reihe war, beendete das seinen kleinen Raubzug.


„Schicken Sie sie zum Essen, Aufseher.“

„Verstanden, Vizedirektor!“

Es war fast lustig, dem Aufseher dabei zuzuhören, wie er versuchte, den schneidigen Tonfall eines echten Soldaten zu imitieren. Squit vermutete, dass die gerüchteweise aus imperialer Sicht schlechte Kriegslage im Rest der Galaxis dazu beitrug, dass für Außenposten wie Kessel nur das Personal übrig blieb, das andernfalls für die Müllabfuhr auf Coruscant eingeteilt worden wäre.

„Essen fassen, Leute! Der Koch hat sicher was Leckeres für Euch!“

Also Essen. Der „Koch“ war ein vermutlich seit Ewigkeiten nicht mehr gewarteter Lebensmittelsynthesizer, der schleimigen Proteinbrei produzierte, gegen den die berüchtigten Nährpasten der Infanterie wirken mussten wie ein Vier-Gänge-Menü im Manarai auf Coruscant. Immerhin schloss diese Art der Zubereitung Unverträglichkeiten der unterschiedlichen Spezies aus, die das Imperium hier zusammengepfercht hatten. Diesen Brei vertrug niemand wirklich – selbst die Menschen nicht. Aber er sorgte dafür, dass man nicht starb. Und die Idee eines Hungerstreiks war nur so lange eine gute Idee gewesen, bis Squit Zeuge des Versuchs eines eben solchen wurde. Der Medidroide des Gefängnisses schien mit einer leicht sadistischen Programmierung versehen worden zu sein – jedenfalls hatte es den Anschein gemacht, als bereitete ihm die Zwangsernährung des glücklosen Gefangenen himmlisches Vergnügen.
Die Gefangenen legten ihre schmutzigen Schutzanzüge ab und offenbarten darunter noch schmutzigere Gefangenenoveralls in dunkelgrau – Squits Ärmel waren ebenso energisch hochgekrempelt worden wie seine Hosenbeine, seine Stiefel gefühlte sechs Nummern zu groß - ehe sie von den Aufsehern begleitet den tristen Speisesaal dieses Bereichs des Gefängnisses aufsuchten. Die Routine war ewig gleich – mit Vertiefungen versehenes Tablett und Blechbecher nehmen, tausendmal wieder aufbereitetes, lauwarmes Wasser in den Becher füllen (Squit musste sich dazu jedes Mal auf die äußersten Spitzen seiner übergroßen Stiefel stellen), Tablett aus einem mit Proteinschleim verkrusteten Schlauch mit eben diesem Schleim füllen, hinsetzen, essen. Wenn man konnte.
Da Squit der letzte in der Reihe war, blieb ihm bei der Wahl seines Sitzplatzes eben diese nicht. Der Tisch, an den er sich setzte, war besetzt von einer Menagerie wie aus dem Zoo – ein Besalisk, eine erstaunlich fette Twi’lek, ein Zabrak… wenigstens war der tumbe Weequay am anderen Ende des Raumes und gerade dabei, in seinem Brei herumzustochern.
Mühsam wuchtete Squit sich auf den letzten freien Stuhl. Und griff nach seinem Blechlöffel. Also Proteinschleim. Und aufbereitetes Wasser zum Runterspülen.


Quid pro quo…“, murmelte der Chadra-Fan in sich hinein und nahm eine Portion Brei. Widerlich.
Plötzlich musterten seine flinken Augen seine Tischgenossen scharf. Was sie wohl verbrochen hatten? Der Zabrak hatte vermutlich jemanden umgebracht – seine Art tat so was ständig -, der Besalisk machte den Eindruck, als würde er in seiner Freizeit imperiale Finanzbeamte verprügeln, und die rundliche Twi’lek – wie absurd! Waren die ganzen Holovideos gelogen, deren Raubkopien besonders bei menschlichen Kunden äußerst beliebt zu sein schienen? – schätzte er als klassische Tänzerin in einer zwielichtigen Spelunke ein. Vielleicht nicht ganz so typisch. Und vermutlich sehr, sehr zwielichtig. Ein kaum vertrauenswürdiger Haufen, Aber wollte er tatsächlich hier auf Kessel enden? Um hier zu verschwinden, brauchte er neben seinen eigenen Fähigkeiten weitere Werkzeuge… und diese hier machten im Gegensatz zum Weequay immerhin den Eindruck, bis drei zählen zu können.


“Was gäbe ich dafür, von hier verschwinden zu können…“seufzte er und nahm, ohne es rechtzeitig zu bemerken, einen weiteren Löffel voll Schleim. Verdammt.

[Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen“kantine“]- Squit, Boomer, Siris Zur, Mary Jane, andere Gefangene, Aufseher
 
- Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine – Mit Squit, Boomer, Siris -

Es war auf den Tag genau 5 Wochen her, dass Mary Jane, die eigentlich Lulu'Ly hieß, nach Kessel verfrachtet worden war. Wenn sie die imperialen Beamten richtig verstanden hatte, würde sie mindestens zwanzig Jahre in den Minen nach Glitzerstim suchen müssen, ehe man sie wieder auf freien Fuß lassen würde – wenn sie gutes Betragen zeigte und falls sie dann überhaupt noch Leben. Die Arbeit in den Minen war kein Zuckerschlecken, das hatte sie schon erfahren. Immer in diesen dunklen Gängen herum kriechen, diese hässlichen Anzüge tragen... und manchmal verschwanden Gefangene einfach. Das war alles ziemlich unheimlich. Sie verstand sowieso nicht, warum sie überhaupt hier war. Man hatte sie noch nicht einmal angehört! Niemand hatte von ihr wissen wollen, was wirklich vorgefallen war, als das Appartement ihres Freundes in Flammen aufgegangen war und man sie auf der Straße vor dem Wohnkomplex festgenommen hatte. Mary Jane hatte sich das Feuer angesehen. Es waren wirklich außerordentlich schöne Flammen gewesen. Kraftvoll und wild hatten sie an der Fassade des Gebäudes geleckt und den Zorn der Gerechtigkeit walten lassen. Seufzend nahm Mary Jane einen Löffel Proteinschleim – das Hauptnahrungsmittel, mit dem die Gefangenen in den Minen am Leben gehalten wurden – und schaute in die Runde. Neben ihr saß ein riesiger Besalisk. Sie selbst wollte ja nicht so viele Arme haben, aber praktisch war das bestimmt. Hätte er auf seinem Teller ein bisschen mehr Auswahl, könnte er alles gleichzeitig essen. Ihr gegenüber saß eine winzige Gestalt mit einem Rattenkopf und Schweinsnase, ein furchtbar hässlicher kleiner Kautz. Mary Jane rümpfte die Nase. Sie war froh, dass SIE so gut aussah. Der Winzling seufzte vor sich hin und zumindest seinen Wunsch von hier zu verschwinden, konnte sie gut nachempfinden.

„Ich auch.“

Erwiderte sie ebenfalls tief seufzend.

„Ich bin jetzt 5 Wochen hier und jeder Tag ist gleich!“

Entrüstet sah sie den Gnom vor sich an. Er war zwar hässlich, aber einem potentiellen Gaul....äh... Gesprächspartner schaute man nicht – naja, wie auch immer.

„In die Minen, arbeiten, schuften, arbeiten schuften.“

Die Twi'lek pfefferte ihr Besteck in das matschige Essen und lud sich eine weitere dicke Portion auf den Löffel.

„Abeiten, schuften, arbeiten, schuften, arbeiten, schuften... merkst du was? Es ist immer das gleiche!“

Fügte sie entgeistert an, schüttelte ihren Kopf, sodass ihre Lekku auf und ab wippten und steckte sich den voll beladenen Löffel in den Mund. Der Proteinschleim schmeckte nicht besonders, aber immerhin war es etwas zu essen!


- Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine – Mit Squit, Boomer, Siris -
 
[ Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine | Mary-Jane, Squit, Boomer, Siris ]

Boomer mochte ja diese gemeinsamen Abendessen in der Kantine. Es gab nicht vieles, was er an Kessel mochte, aber dass sie hier alle zusammen saßen und sich unterhielten - obwohl doch alle unterschiedlich waren und aussahen! - das war einfach schön. Da fühlte er sich richtig heimisch und vergaß schon fast, wie sehr er seine Ma vermisste. Seinen Pa auch ein bisschen. Aber vor allem seine Ma!

Heute saß eine schlanke junge Twi'lek neben ihm. Zumindest im Vergleich zu ihm war sie schlank. Einen objektiveren Blick als diesen hatte er nicht. Gegenüber saß ein kleiner Kerl mit einer komischen Nase, die aussah als hätte man mit einer Gabel reingestochen und abstehenden Ohren. Der Kerl war so klein, dass er in dem Arbeitsanzug vollkommen unterging. Bei Boomer hatten sie sich etwas besonderes einfallen lassen! Man hatte ihm zwei Löcher in den Overall geschnitten, dort wo seine zusätzlichen Arme waren. Denn sonst hatten hier nicht viele Leute vier Arme. Er stellte sogar zufrieden fest, dass er an diesem Tisch die meisten Arme hatte.

Der Winzling fing als erster ein Tischgespräch an und die Twi'lek stieg gleich darauf ein. Sie fanden es hier nicht so schön.


"Allo iff finfs hiea eignlich ganz gud."

sagte Boomer mit vollem Mund, während er seinen Schleim kaute und schon die nächste Ladung auf seinem Löffel parat hielt. Er spürte, wie die anderen ihm jetzt Blicke zu warfen. Oh je! Jetzt stand er im Mittelpunkt!
Geräuschvoll schluckte er runter und sah einen Moment lang auf seinen vollen Löffel hinab. Nein, das musste erstmal warten!


"Also ich finds hier nicht so schlecht."

wiederholte er seine Aussage.

"Nur warum wir immer im dunkeln arbeiten müssen verstehe ich nicht."

Er zuckte mit seinen massigen Schultern und machte eine ausladene Bewegung mit drei seiner vier Arme. Der letzte hielt weiter den Schleimlöffel.
Die Aufmerksamkeit lag jetzt bei ihm. Was hatte seine Ma immer gesagt? Bleib höflich und erklär dich, dann mögen sie dich. Während er sich diese Worte noch durch den Kopf gehen ließ machte er eine ungewöhnlich lange Sprechpause. Das fiel ihm allerdings selbst nicht auf.


"Naja ich meine: Warum kriegen wir nicht einfach Lampen? Dann könnte ich viel schneller arbeiten!"

Die anderen sahen ihn verständnislos an. Was war denn bloß mit denen? Sie konnten doch nicht wirklich abstreiten, dass man besser arbeitete, wenn man sehen konnte!

[ Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine | Mary-Jane, Squit, Boomer, Siris ]
 
- Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine – Mit Squit, Boomer, Siris -

Der Besalisk neben ihr schaufelte sich den Proteinschleim hinein, als handelte es sich um Erdnussbutter. Mary Jane verfolgte, wie er mit einer Hand den Löffel hielt und mit den anderen drei Armen gestikulierte. Das war irgendwie... verwirrend. Trotzdem wirkte er irgendwie niedlich, vor allem als er mit vollem Mund sprach. Aus dem rechten Mundwinkel lief ihm ein wenig Schleim hinunter.

"Du hast da was!"

Wies die Twi'lik ihn darauf hin und hielt sich demonstrativ einen Finger an den eigenen Mund, um ihm die Stelle zu zeigen. Der Besalisk hatte gemeint, im Hellen könnte er viel effektiver arbeiten und er verstand nicht, warum man ihm keine Lampe gab. Irgendwie klang das so engagiert, als mache er das hier auch noch gerne. Mary Jane wäre nicht im Traum eingefallen, auch noch Verbesserungsvorschläge zu machen, damit sie in diesem Drecksloch, in dem sie zu Unrecht saß, auch noch eine bessere "Leistung" erbringen konnte.

"Was findste denn bitte gut daran, hier gefangen zu sein?"

Fragte sie aus reiner Neugier.

"Es ist doch jeeeeeden Tag das gleiche! Arbeiten, schuften, arbeiten, schuften..."

Sie zuckte mit den Schultern und warf dem kleinen Kautz gegenüber, sowie einem Zabrak, der neben diesem saß, bisher jedoch noch nichts gesagt hatte, einen fragenden Blick zu.

"Aber ich komm' bestimmt eh bald hier raus."

Fügte sie zuversichtlich an.

"Sobald die erkannt haben, dass alles nur ein Missverständnis war."


- Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine – Mit Squit, Boomer, Siris -
 
[ Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine | Mary-Jane, Squit, Boomer, Siris ]

Diese Twi'lek war echt nett! Sie zeigte Boomer sogar, wo er noch etwas von dem Schleim am Mund hängen hatte. Geräuschvoll streckte er die Zunge raus und tastete nach dem Schleim. Als er ihn gefunden hatte, leckte er mehrmals über die Stelle und zog seine Zunge - mitsamt dem Schleim - wieder ein. Fröhlich - und mit einem Hauch Zuneigung im Blick - sah er Mary Jane an.

"Besser so?"

Puh. An ihrem Gesichtsausdruck erkannte er, dass sie ihn gerade etwas gefragt hatte. Mist! Das hatte er vor lauter Konzentration gar nicht mehr so richtig mitbekommen. Nachdenklich legte er die beiden Zeigefinger der rechten Arme auf sein Kinn. Was war das noch gewesen? Irgendwas mit Schleim an seinem Mund!
Ach nein. Das hatte er ja schon erledigt. Ah! Jetzt fiel es ihm wieder ein: Was er hier so gut fand auf Kessel, hatte sie wissen wollen!


"Arbeiten, schuften, arbeiten, schuften, arbeiten, schuften ..."

Boomer wackelte dabei mit dem Kopf hin und her und imitierte Mary Janes Singsang von eben. Dann zuckte er mit seinen massigen Schultern und erklärte weise:

"... daraus bestand mein Leben bisher auch. Von daher:"

Und jetzt setzte er wieder ein fröhliches Gesicht auf.

"Keine große Veränderung!"

Jetzt kam er so richtig in Fahrt. Es unterhielten sich nicht häufig Leute so lange mit ihm. Das musst er ausnutzen!

"Ich komme auch bald wieder raus. Glaub' ich. Meine Ma macht das sicher irgendwie. Ich habe nämlich nur eine Frau vor dem ... nunja ... Übergriff durch einen Mann gerettet. Meine Ma meinte, ich wäre ein Held!"

Voller Stolz streckte Boomer die Brust raus und warf seinen Kopf in den Nacken. Ja, er war ein Held! Da hatte seine Ma verdammt nochmal Recht! Bald würden das auch die anderen erkennen und dann wäre er hier wieder weg.
Irgendwie aber auch schade, wo er doch gerade Freunde gefunden hatte.


[ Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine | Mary-Jane, Squit, Boomer, Siris ]
 
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Der massige Besalisk nahm Mary Janes Ratschlag an, sich seinen Mund abzuputzen, aber anstatt eine Serviette zu benutzen, wie es jeder andere gemacht hätte - oder zumindest wie Mary Jane es gemacht hätte – leckte er sich den Schleim mit seiner Zunge aus den Mundwinkel. Das klappte sogar erstaunlich gut, auch wenn es wenig appetitlich aussah.

„Ja, ist weg.“

Bestätigte Mary Jane, als er fragte ob es so besser war, und fügte hinzu, weil sie das Gefühl hatte, dass er Lob nötig hatte:

„Gut gemacht.“

Er sprach langsam und gemächlich und sehr ruhig. Sein Auftreten wollte so gar nicht zu seiner massigen, eher einschüchternd wirkenden Gestalt passen, aber irgendwie machte ihn das sympathisch. Er war bestimmt ein treuer Kumpane! Und wenn er tatsächlich eine Frau vor den Übergriffen eines anderen Mannes gerettet hatte, dann... ja dann war er um ein vielfaches besser als alle Männer, mit denen Mary Jane sich jemals zuvor eingelassen hatte! Sie lächelte ihn an, so wie sie es dutzende Male vor dem Spiegel geübt und bei den tollen Mädchen in den Modemagazinen gesehen hatte. Wenn sie nur so schlank wäre wie die! Die Twi'lek legten ihren Löffel bei Seite. Wenn der Besalisk sie mögen sollte, musste sie mindestens zehn Kilo abnehmen!

„Du bist bestimmt ein Held.“

Versicherte sie dem Besalisken mit dem gesunden Appetit und hielt ihm ihre Schüssel hin, in der noch ein Rest Schleim übrig geblieben war.

„Hier, magst meinen Schleim auch noch essen?“

Bot sie ihm an.

„Ich bin übrigens Mary Jane. Und du bist...? Erzähl doch mal, was passiert ist, mit dieser Frau. Mich hat auch schon mal ein Mann schlecht behandelt. Nur leider hat mir da keiner geholfen."

Nein, es war sehr traurig. Mary Jane hatte sich selbst helfen müssen und dafür war sie nach Kessel gebracht worden. Das war keine Gerechtigkeit!


- Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine – Mit Squit, Boomer, Siris -
 
[ Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine | Mary-Jane, Squit, Boomer, Siris ]

Mary Jane! Was für ein schöner Name! Und was für eine liebe Frau. Erst lobte sie ihn als Helden und dann bot sie ihm auch noch ihr Mittagessen an! Das wurde ja immer besser hier. Am liebsten hätte er das sofort seiner Ma erzählt. Dann wusste sie, dass es ihm hier gut ging mit seiner neuen Freundin.

"Danke für den Schleim!"

Bedankte er sich zuerst und griff nach ihrer Schüssel. Ein bisschen unschlüssig, wie er die Reste angehen sollte, hielt er sich das Plastikschälchen mehrere Sekunden lang vors Gesicht. Dann beschloss er ganz praktisch vorzugehen: Wieder streckte er seine Zunge aus (Boomer mochte es, Dinge abzuschlecken!) und fuhr mit ihr über den Rand von Mary Janes Schüssel. Als er dort die Schleimreste vertilgt hatte, steckte er seine Nase tiefer in die Schale und wanderte mit seiner Zunge bis in die Mitte, wo sich die größten Schleimreste fanden. Lecker war das!
Schließlich befand er, fertig zu sein und stellte die Schale wieder auf den Tisch. Dass sich etwas von dem Schleim jetzt auf seiner Nase befand, bemerkte er nicht. Nein, er war gedanklich viel zu sehr damit beschäftigt sich die Worte für seine Heldengeschichte zurecht zu legen!


"Also!"

setzte er bedeutungsschwer an. Er spürte, dass Mary Janes Augen nur an ihm hefteten. Oh man! Das wurde ja richtig aufregend hier!
Ob seine Ma wohl eine Twi'lek als seine Frau akzeptieren würde? Boomer fühlte sich in ihrer Anwesenheit wohl. Sie hatte immerhin nur zwei Arme. Also nur halb so viele wie er. Sonst war er immer derjenige mit nur halb so vielen Armen.


"Also"

wiederholte er.

"Es war so. Ich war auf der Arbeit gewesen. Auf der Baustelle hab ich gearbeitet, weißte. Ein harter Arbeitstag war das. Ich bin ja schon stark - aber selbst für den stärksten Besalisken war das doch ein schwerer Tag."

Dass sie ihn immer noch so aufmerksam ansah, bekräftigte ihn nur, kleine Protzereien einzubauen. Aber es stimmte ja auch: Er war stark!

"Und da ich müde war, dachte ich mir: Boomer, geh mal ein Bier trinken. Das hast du dir heute verdient! Also bin ich los zu meiner Lieblingskneipe. Hab' mir nichts böses gedacht, weißte. Und dann ... in einer dunklen Gasse ..."

Er machte eine künstliche Pause, lehnte sich zu Mary Jane hinüber und sah sie verschwörerisch an.

"Da sah ich sie dann. Ein Mann und eine Frau, die - naja - schon halb ausgezogen war. Sie hat geschrien, also wusste ich: Die will das ja gar nicht. Und dann bin ich hin und hab dem Mann ordentlich eins verpasst. Mit allen vier Armen! Ins Gesicht, in den Magen, in die Seite, wieder ins Gesicht und so weiter. Den hab ich fertig gemacht!"

Genüsslich lehnte er sich zurück und verschränkte die oberen beiden Arme hinter dem Kopf. Die anderen beiden faltete er zusammen und ließ sie auf seinem Bauch ruhen. Jetzt kam das Finale!

"Die Frau war mir sehr dankbar - natürlich. Sie hat mir noch zugeflüstert: Danke! Und dann war sie weg. Der Typ am Boden hat sich nicht mehr bewegt. Kurz danach kamen dann die Sturmtroppler und haben mich festgenommen. Es waren ganz schön viele. Sonst hätten die mich gar nicht gekriegt."

Selbstzufrieden lehnte er sich noch ein Stück weiter zurück. Das sollte Eindruck gemacht haben.

[ Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine | Mary-Jane, Squit, Boomer, Siris ]
 
- Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine – Mit Squit, Boomer, Siris -

Es war schon ein bisschen widerlich, als der Besalisk - sein Name war anscheinend Boomer, auch wenn er sich nicht direkt vorgestellt hatte - Mary Janes Schüssel ausleckte. Die Twi'lek sah zu, wie sein Gesicht fast vollständig in dem tiefen Teller verschwand. Als er wieder zum Vorschein kam, hatte er Schleim auf der Nase und Mary Jane setzte schon an ihn abermals darauf hinzuweisen, doch als er dann sofort begann seine Heldentat in Worte zu fassen, ließ sie ihren Finger sinken und hörte stattdessen zu.

Boomer war also Bauarbeiter. Was genau er machte, erklärte er nicht, aber war ja auch nicht so wichtig. Mary Jane stellte ihn sich n zerrissener, schmutziger Arbeitskleidung und einem großen gelben Helm auf dem Kopf vor - also auch nicht viel anders als hier in den Minen, abgesehen von der Tatsache, dass sie hier diese scheußlichen Schutzanzüge tragen mussten. Der Besalisk erzählte, dass er nach einem anstrengenden Tag in eine Kneipe hatte gehen wollen, um etwas zu trinken. Auf dem Weg dorthin hatte er jedoch mitbekommen, wie eine Frau von einem Mann tätlich angegriffen worden war - und einem Helden gleich sofort eingegriffen. Mary Jane war positiv überrascht. DAS war wirklich heldenhaft, fand sie. Ihr selbst war niemand zur Hilfe gekommen, als sie von ihrem Freund verletzt worden war. Er war ihr gegenüber zwar nicht gewalttätig geworden, aber er hatte sie betrogen und das war auch keine Kleinigkeit! Nein, kein stattlicher Kerl hatte ihr geholfen, sie hatte sich um alles selbst kümmern müssen: und das war genau der Grund, warum sie nun hier in diesen verdammten Mienen saß! Das war soooo ungerecht!!


"Boomer, du hast echt das Richtige gemacht!"

Versicherte ihm Mary Jane, die sich wünschte, er wäre auch zu ihrer eigenen Rettung gekommen.

"Gut, dass du so stark bist! Der Typ hatte nix anderes verdient!"

Sagte sie mit Nachdruck. Wenn die Geschichte stimmte, dann saß Boomer genauso unschuldig auf Kessel wie sie. Das Imperium definierte Gerechtigkeit immer so, wie es denen gerade in den Kram passte!!

"Ich kann dich echt verstehen."

Sagte sie, um ihm Mut zuzusprechen. Sie wusste zwar selbst nicht, was genau sie meinte, aber das war nicht so wichtig. Hauptsache, Boomer fühlte sich gut.

"Aber du kommst bestimmt bald hier raus. Echt."

Es spielte ja keine Rolle, ob sie daran glaubte oder nicht, wichtig war dass es gut klang und Boomer aufheiterte. Und Mary Jane war ebenfalls aufgeheitert, jetzt wo der Besalisk sie so bewundernd anschaute. Er war nur irgendwie ein bisschen unbeholfen. Außerdem hieß es nicht Sturmtroppler, sondern Sturmtruppler. Aber egal.Wenn sie ihn korrigierte, konnte das seine Sympathie für sie gefährden und das wollte sie auf keinen Fall, also hielt Mary Jane die Klappe.

„Ich bin übrigens Model.“

Sagte sie, komplett das Thema wechselnd und das Gespräch auf sich lenkend.

„Also normalerweise.“

Was genau genommen nicht ganz richtig war, denn eigentlich wollte sie erst Model werden. Bisher hatte das noch nicht so geklappt.

„Na ja, also ich arbeite zumindest dran. Wenn ich erstmal hier raus bin, dann geht’s richtig los.“

- Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine – Mit Squit, Boomer, Siris -
 
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Das sich zwischen seinen debilen Tischgenossen entwickelnde Gespräch zu verfolgen hatte etwas amüsierendes, zumindest hätte es das gehabt, wären Squit nicht plötzlich Zweifel in Bezug auf die Entwicklung intelligenten Wesens in der Galaxis gekommen. Ryloth und wie auch immer der Planet heißen mochte, von dem die Besalisken stammten, schieden als Brutstätte solchen Lebens jedenfalls aus. Oder aber der Aufenthalt in einer imperialen Gefängnisanstalt korrelierte stark positiv mit einem an Schwachsinn grenzenden Intellekt. Nein, halt, das konnte es nicht sein… er war schließlich auch hier.

“Hier, Vierarm…“

Er schob dem Besalisken seinen eignen Brei über den Tisch.

“Du scheinst es brauchen zu können…“

Ein schwachsinniger Held. Der Reaktion der Soldaten nach zu urteilen, von der der Besalisk – Boomer, was für ein bescheuerter Name – berichtete, hatte er vermutlich einen Offizier oder Würdenträger des Imperiums dabei gestört, seinen Spaß zu haben. Dafür lohnte es sich scheinbar, selbst einen nützlichen – weil scheinbar durch seinen Schwachsinn perfekt auszunutzenden – Arbeiter nach Kessel zu verfrachten.
Sachte nahm Squit einen Schluck seines schalen Wassers, verschluckte sich dann jedoch und hustete fast jämmerlich, als die Twi’lek ihrem vierarmigen Helden eröffnete, selbst dem Beruf eines Models nachzugehen. Ganz absurd war das indes nicht – in der weiten Galaxis gab es schließlich die bizarrsten Vorlieben. Da konnte auch eine nicht ganz so grazile Twi’lek mit ein paar mehr Pfunden ankommen. Vielleicht.


“Model, eh?“ Er bemühte sich, jedweden Spott, den er empfinden mochte, aus seiner piepsigen Stimme zu verbannen.

“Na ja, viel herumgekommen seid ihr vor Eurem Ausflug nach Kessel jedenfalls noch nicht…“

Angewidert knallte er den mit einiger Überwindung geleerten Becher auf den Tisch.

“Wisst Ihr überhaupt, was wir hier abbauen? Glitzerstim. Gewürz. Irgendwo müssen die Junkies in der Gosse doch herkommen.“

Er lachte gehässig, obgleich er bezweifelte, dass die anderen Anwesenden – den schweigsamen Zabrak vermochte er noch nicht einzuordnen – ihm überhaupt folgend konnten.

“Glitzerstim ist fotoaktiv, belehrte er Mary Jane – seltsamer Name für eine Twi’lek – und Boomer, jedes Wort extra betonend.

“Wenn es in Kontakt mit Licht kommt, entfaltet es seine Wirkung… und ist dann wertlos. Darum müssen wir in absoluter Finsternis danach suchen und es in unsere Behälter packen.“

Er zischte verächtlich.

“Aber vom Imperium scheint ihr auch nicht viel zu wissen, wenn ihr euch über das hier beschwert… wenn du also wieder auf deiner eigenen Baustelle malochen möchtest…“ Ein winziger, spindeldürrer Finger zeigte erst einem Pistolenlauf gleichend auf Boomer, ehe er sich auf Mary Jane richtete. “… und du in der… Modelszene… Fuß fassen möchtest, solltet ihr lieber versuchen, euch mit der harten Realität dieser Galaxis abzufinden.“

Traumtänzer. Anders als er, Squit Matuzzel. Er wusste, wie die Womp-Ratte lief und wo der Krayt-Drache seine Schuppen hatte. Aber alleine würde auch er es nicht schaffen, Kessel zu entfliehen und seine geliebte Prima den Griffeln des Direktors zu entreißen.

“Vielleicht… kann ich euch ja helfen.“

[[Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen“kantine“]- Squit, Boomer, Siris Zur, Mary Jane, andere Gefangene, Aufseher
 
- [Kessel-System - Kessel - Imperialer Minenkomplex - Gefangenenkantine] - mit Mary-Jane, Boomer und Squit

Schweigend verfolgte der Zabrak das Tischgespräch und aß gelegentlich einen Löffel des widerlichen Proteinschleims. Während die...beleibte Twilek und der vierarmige Besalisk sich über ihren Werdegang unterhielten, fragte Siris sich was zum Teufel solche Gestalten hier zu suchen hatten. Der kleine Chadra-Fan machte da schon eher den Eindruck eines professionellen Gangsters. Sein Auftreten war irgendwie hinterhältig und...ja. Auf jeden Fall ein Wesen mit dem man rechnen musste und das es vorschlug von hier zu verschwinden, ließ ihn aufhorchen und den Kopf heben. Flucht? Flucht! Wenn es eine Möglichkeit geben würde, dann wäre er definitiv dabei. Trotz der Begünstigungen, dadurch das er gelegentlich den Sprengtrupps half neue Stollen zu schaffen, war dieser Ort noch immer die Hölle und man musste auch immer damit rechnen, das man auf einmal hinterrücks von seinen Mitgefangenen ermordet wurde - und wenn es nur um Proteinschleim ging.

Okay, an diesem Tisch vielleicht nicht unbedingt. Zumindest was Mary-Jane und Boomer betraf, die Namen hatte er während des Gesprächs aufgeschnappt, nur den Namen des Nagers hatte er irgendwie überhört. Aber das ließ sich korrigieren. Wie sicher wäre eine Zusammenarbeit mit solchen Typen wohl? Die Twilek träumte davon ein Model zu werden…naja vielleicht bei einem der Hutt-Clans auf Nar Shaddaa oder Nal Hutta, da würde sie als Vollschlank durchgehen und Boomer wiederrum wirkte nicht gerade, als wäre er der Hellste. Das käme doch Selbstmord gleich! Wobei..Kanonenfutter war hilfreich und wenn der Nager einen guten Plan zur Hand hatte. Warum nicht? Er selbst konnte ebenfalls eine Hilfe sein, kam er doch an Sprengstoff und die eine oder andere Waffe heran. Nur alleine würde er es nicht schaffen können.

Nachdenklich schob er auch seine Schüssel dem primitiven Besalisken zu.


"Wie kann einem dieser Brei nur schmecken?", fragte er mehr an sich selbst, als an seine Tischnachbarn gewandt.

"Auch wenn ich weder Model, noch Bauarbeiter werden möchte, so würde ich dennoch gerne auf Ihre Hilfe zurückgreifen und mit Ihnen zusammenarbeiten.", teilte er dann dem Nager mit und ließ den Löffel in der Hand kreisen, während er den anderen Beiden nur einen kurzen Blick zu kommen ließ.

Sollte er tatsächlich hier rauskommen, dann...ja was dann? Er hatte eigentlich kein Interesse daran nach Nar Shaddaa zurückzukehren. Vielleicht konnte er sich als freier Söldner betätigen oder sich einer Bande anschließen? Fähige Sprengstoffspezialisten wurden schließlich immer benötigt und er hatte sogar ein paar eindrucksvolle Referenzen.


- [Kessel-System - Kessel - Imperialer Minenkomplex - Gefangenenkantine] - mit Mary-Jane, Boomer und Squit
 
- Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine – Mit Squit, Boomer, Siris -

Der kleine Kerl mit der Schweinsnase wusste ziemlich gut Bescheid und das ließ er auch heraus hängen. Mary Jane rümpfte die Nase, als er ihnen neunmal klug etwas von fotoaktivem Glitzerstim erzählte. Dass er soviel darüber wusste, konnte ja bloß heißen, dass er schon ewig hier war - verdient vermutlich!

"Dann könnten die uns wenigstens Nachtsichtgeräte zur Verfügung stellen!"

Beharrte Mary Jane auf ihrem - und Boomers Standpunkt.

"Ist mir aber auch egal, ich will nur hier weg."

Fügte sie an und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ist doch so, Boomer, nicht?"

Sie stieß den Besalisken leicht mit dem Ellbogen an und musterte dann wieder den Winzling, sowie den Zabrak, der sich plötzlich auch in das Gespräch eingeklinkt hatte. Offenbar hatten sie vor sich zusammen zu tun um... ja was eigentlich? Den Laden zu räumen? Sich zu verdrücken? Ne' Mücke zu machen? Mary Jane beugte sich vor.

"Was auch immer ihr vor habt, ich bin dabei!"

Raunte sie und sah den Zabrak im Speziellen an.

"Du musst dir übrigens nur vorstellen, was ganz besonders leckeres zu essen. Dann klappt's. Echt wahr."

Sagte sie.

- Kessel – imperialer Minenkomplex – Gefangenen-Kantine – Mit Squit, Boomer, Siris -
 
[Kessel | Luftraum]

„DAI übermittle die Codes, wir wollen doch nicht abgeschossen werden.“
„Codes werden übermittelt, soll ich das Gas abziehen?“
„Nein, nein noch nicht. Erstmal landen wir auf diesen höchst Interessanten Planeten und dann kannst du das Gas abziehen.“
„Soll ich anfragen, auf welcher Landeplattform wir runtergehen dürfen?“
„Ja, Gute Idee.“
„Ist getan, Landeplattform Cx2 ist bereit um dich in Empfang zu nehmen.“
Jetzt war es so weit, gleich würde er landen. DAI würde das Gas abziehen und Sauerstoff rein pumpen dann könnte er nach hinten gehen. Hoffentlich leben noch alle, obwohl er relativ häufig nach hinten gegangen war. Natürlich mit einer Sauerstoffmaske, er wollte nicht unbedingt auch ein mehrstündiges Mittagsschläfchen halten. Langsam und mit bedacht setzte die „Fire Wall“ auf der Landeplattform auf.
„Gas wird abgezogen, Sauerstoff strömt rein und Betäubungslaser sind auf maximal Stärke gestellt.“
„Gut, gut dann wollen wir doch mal schauen wie es unseren Gästen geht. Cockpit-Tür öffnen.“
So DAI hatte das Gas abgezogen, jetzt konnte er ohne Probleme in den Lagerraum gehen.
„So meine Lieben wir sind angekommen, raus aus den Federn und ran an die Arbeit.Ich hoffe sie beehren uns bald wieder und empfehlen uns weiter.“
Die Gitterpaare fuhren nach oben, die Luke war immer noch dicht verschlossen.
„So der Plan sieht so aus, wir gehen jetzt als geschlossene Gruppe raus und warten auf den Legaten. Ich möchte nicht, ich wiederhole NICHT das irgendwer von euch hier durch die Gegend rennt. Also immer schön gesittet hinter mir bzw. vor mir gehen. Ich hab keine Lust jetzt noch einen von euch hier umlegen zu müssen. Also, alles klar?“
Er erwartete keine Antwort, es war eine rein rhetorische Frage. Der Knopf lag zu seiner Rechten, direkt neben dem Schott, durch ein knacken wurde die Tür nach vorne hin aufgemacht. Seine Gäste stellten sich vor ihm hin, zusammen gingen sie aus dem Transporter und blieben direkt am Luken ende stehen. Nach kürzerem zögern der ersten 3 Gefangenen, bildete sich schließlich eine Reihe die nun kurz vor der Luke stand. Und er direkt hinter ihnen, jedoch mit einem der 2 DC-17ner in der Hand. Jetzt hieß es warten und hoffentlich nicht allzu lange.

[Kessel | Plattform Cx2]
 
[Kessel - Imperiales Arbeitslager - Raumhafen - Plattform Cx2]Legat Xorsiun Kalln, Soldaten, Dan Oslik

Langsam landete das Raumschiff auf der Landeplattform des Imperialen Raumhafens, direkt vor der Delegation aus 6 Soldaten und einem Legaten. Letzterem war es so ganz und garnicht wohl ein unbekanntes Schiff samt Unbekanntem Piloten hier landete um Gefangene abzuladen. Trotz allem war es seine Aufgabe ruhig zu bleiben, dem Kerl seine Credits in die Hand zu drücken und dann ihm Tschau zu sagen. Langsam öffnete sich die Luke des Schiffes, die Soldaten hoben ihre E-11 Gewehre und visierten die Gefangenen an und warteten bis sich alle auserhalb des Schiffes aufgestellt haben. Der Legat Xorsiun Kalln ging zu dem Piloten des Schiffes und hob seine rechte Hand zu diesem zum Händedrück, je einen Soldaten neben sich rechts und links aus Vorsicht.

"Willkommen auf Kessel der Herr, mein Name ist Xorsiun Kalln, Legat des Arbeitslagers. Wie sie sehen haben sie alle Gefangenen abgeladen, wir schauen nach ob es auch die richtigen sind dann sollten sie ihr Geld erhalten."

[Kessel - Imperiales Arbeitslager - Raumhafen - Plattform Cx2]Legat Xorsiun Kalln, Soldaten, Dan Oslik
 
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