Kessel

[Kessel - Imperiales Arbeitslager - Raumhafen - Plattform Cx2]Dan Oslik', Legat Xorsiun Kalln, Soldaten]

Kurz stierte er auf die Soldaten die um den Legaten drumherum standen und ihre Waffen auf seine Ware richteten. Der Legat streckte die rechte Hand zum Händedruck entgegen. Er sah sie an, ignorierte sie aber und schubste einen Gefangen nach vorne und wollte somit zeigen das, dass hier schneller von statten gehen soll. Der Gefangene stolperte noch leicht benommen nach vorne und viel vor dem Legaten hin und blieb dort ein paar Sekunden liegen bevor er sich aufrappeln konnte.
„Nichts für Ungut, ich hab nichts gegen dich und deines Gleichen aber ich hab hier keine Zeit um ein Kaffeekränzchen abzuhalten. Mein Name ist Unwichtig ich möchte nur mein Geld. Alles weitere könnt ihr, wenn ihr es wissen wollt...den anderen Legaten fragen.“
Er erwartete keine Antwort und er wollte auch keine. >Ob ich die richtigen Gefangenen ablade? Nein unterwegs hab ich sie ausgetauscht im weiten Weltall...waren zufälligerweise auf der rechten Spur ein paar andere Gefangene. So was Hirnloses.<
„Ich hoffe doch es sind die Richtigen. Sonst hat was bei euch nicht ganz funktioniert. Also wie sieht es aus? Alles zufriedenstellend? Bekomme ich endlich mein Geld oder was?“

[Kessel - Imperiales Arbeitslager - Raumhafen - Plattform Cx2]Dan Oslik', Legat Xorsiun Kalln, Soldaten]
 
[Kessel - Imperiales Arbeitslager - Raumhafen - Plattform Cx2]Legat Xorsiun Kalln, Soldaten, Dan Oslik

Bei dem ,,Überbringer" handelte es sich um einen Kerl der Undankbaren und Unhöflichen Sorte. Gefangene Schubsen, Händedrücke ausschlagen, Namen nicht nennen wollen, einen auf ,,Schneller-schneller" machen...ihm war der Kerl sofort unsympatischer als jeder Duro. Wenn er es schnell tun wollte, würden sie ihm schnell geben!

"Wenn sies so wollen, Soldaten abladen, durchzählen und mit den Akten abgleichen."

Befahl er einigen Soldaten die sich auch sofort ans Werk machten, mit einem Datapad die Gesichter der Gefangenen mit Datenbankeinträgen verglichen und alles dokumentierten. Nach einer geschlagenen Viertel Stunde war alles geklärt und der Legat erhielt das Datapad von einem Soldaten.

"Es stimmt weshalb sie hier sind. Alle Gefangenen sind da, lebendig und in guter Verfassung. Hier haben sie die Credits, sie können noch auftanken wenn es nötig ist aber dann verlassen sie das Kessel System."

Meinte er nur, bevor er dem Mann einen Umschlag hin hob. In diesem waren mehrere Creditchips dessen nennwerte genau den Wert ergaben der an ihn weitergegeben wurde. Es gab nichts zum feilschen, würde der Bursche mehr Geld verlangen dürfte er sich ein Ende in den Minen von Kessel ausmalen.


[Kessel - Imperiales Arbeitslager - Raumhafen - Plattform Cx2]Legat Xorsiun Kalln, Soldaten, Dan Oslik
 
[Kessel - Imperiales Arbeitslager - Raumhafen - Plattform Cx2]Dan Oslik', Legat Xorsiun Kalln, Soldaten]

Auftanken? Müsste er noch auftanken? Gut wäre es ja, nur zur Sicherheit.
„Tanken, klingt immer gut und dann werde ich ihre heilige Städte verlassen. Keine Sorge, auf so einen tristen Planeten bleibe ich keine Minute länger als nötig.“
Er sah sein Gegenüber an und sah ihn zum ersten Mal ausführlich an von oben bis unten musterte er ihn. In der Zwischenzeit betankten einige Männer die Fire Wall. Die Gefangenen bzw. seine Ex-Ware wurden durch ein Korridor geführt. >Was sie wohl gemacht haben das sie hier landen? Eigentlich sollte mir das egal sein, eigentlich. Trotzdem stell ich mir diese Frage immer wieder und erhalte nie eine Antwort.< Das betanken schien eine halbe Ewigkeit zu dauern und langsam wurde er ungeduldig. Am Ende würde man ihn vielleicht noch mit einer Waffe bedrohen oder ähnliches. Darauf hatte er nun noch weniger Lust als hier dumm in der Gegend rumzustehen. Den Umschlag hatte er sofort geöffnet und nach geschielt ob es auch genauso viel war wie versprochen. Und wenigstens das war hier gelungen. Auch wenn man ihn gefragt hatte ob es die richtigen Gefangenen waren. Gab es so was in dieser Geschichte schon mal das man die falschen hin transportiert hatte? Aus welchen Gründen würde Jemand so was tun? Endlich waren die Männer fertig und hantierten mit dem Schlauch herum als hätten sie so was noch nie gemacht. Der Legat nickte und er hob die Hand.
„Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit den Gefangenen. Ich hoffe sie können mich weiterempfehlen.“
Er ging in das Schiff schloss die Luke, startete die Triebwerke und hob langsam von der Landeplattform ab. „So DAI wo soll es jetzt hingehen?“
„Erstmal raus aus diesem System.“
„Okay, dann lass uns hier verschwinden.“
Die Fire Wall steuerte die weiten des Universum an, bis jetzt befand sie sich noch in der Umlaufbahn von Kessel, um im nächsten Augenblick von den Monitoren zu verschwinden.


[In der nähe von Kessel – Ziel Unbekannt]
 
[Orbit über Kessel - An Bord eines Action-IV-Schwertransporters] - Captain Zelvas und Crew

Prard'evro'nuroudo betrat das Schiff durch die Luftschleuse. Geschlagene vier Stunden hatte er auf die Ankunft des Händlers gewartet, der ihn vor einer Woche kontaktiert, und ihn hier im Weltraum über Kessel treffen wollte. Vorsichtig musterte er die Umgebung. Der Frachtraum, in dem er sich befand war relativ leer. Ein paar Kisten standen gespapelt in der Ecke. Sein Blick wanderte durch den Raum, ruhte einen Moment auf dem Droiden, der abgeschaltet an der Wand lehnte. Schließlich richtete er seine glühenden Augen auf sein Gegenüber. Ein untersetzter Mann, knapp einen Kopf kleiner als Prard'evro'nuroudo. Er schien noch recht jung, machte einen nervösen Eindruck. Prard'evro'nuroudo fragte sich, ob seine Anwesenheit der alleinige Grund für die Nervosität des anderen war oder ob womöglich mehr dahinter steckte. Doch er tat den Gedanken schnell wieder ab, als sein Gegenüber das Wort ergriff.

"Willkommen an Bord der Zelvas Stolz, Kopfgeldjäger.", sagte der junge Mann. "Folgen sie mir bitte, der Captain erwartet sie."

Beide gingen sie durch einen kleinen Gang, in einen überschaubaren Raum, kaum halb so groß wie der Frachtraum. Inmitten befand sich ein Tisch, an dem augenscheinlich der Captain saß. Hinter ihm standen zwei stämmige, wenn auch nicht übermäßig muskulöse Nichtmenschen. Der Captain war ein Mann mittleren Alters. Sein Haar durchzogen von grauen Strähnen, sein Gesicht sah aus, als hätte er schon viele Jahre harter Arbeit hinter sich. Sein Ausdruck war ernst, aber nicht bedrohlich.
Prard'evro'nuroudo setzte sich ihm gegenüber, ohne den jungen Mann aus den Augen zu verlieren. Obgleich er körperlich unterlegen war, so konnte doch jeder mit einem Blaster umgehen.


Der Captain ergriff das Wort:
"Ich grüße sie Kopfgeldjäger. Mein Name ist Kornat Zelvas. Bitte verzeihen sie dass wir sie so lange warten liesen, wir hatten einige..."

"Ersparen sie mir ihre Ausflüchte Captain", unterbrach Prard'evro'nuroudo ihn. "Vergeuden sie nicht noch mehr von meiner Zeit und kommen sie gleich zum Punkt!"

Zelvas brauchte einen Moment, dann erlangte er seine Fassung zurück.

"Nun gut. Ich möchte sie anheuern um meine entführte Tochter zurück zu holen. Sie ist seit nunmehr zehn Tagen verschwunden."

Prard'evro'nuroudo kniff die Augen zusammen.
Der Captain fuhr fort:


"Meine Familie ist schon seit drei Generationen im Frachtgeschäft tätig. Uns war immer sehr daran gelegen unabhängig zu sein und stets korrekt unsere Geschäfte abzuwickeln. Vor drei Monaten, errichtete eine Gruppe Piraten nahe unseres Sektors eine Basis. Nicht viel später hatten wir den ersten Besuch. Sie versuchten Schutzgeld von uns zu erpressen. Als Gegenleistung versprachen sie uns, uns in Ruhe unsere Arbeit fortführen zu lassen. Ich gab ihnen zu verstehen dass wir sehrwohl in der Lage wären, selbst auf uns aufzupassen. Wie sie sich denken können gefiel das diesen Leuten nicht sonderlich, aber sie verliesen uns allsbald wieder. Wir hofften die Sache wäre damit aus der Welt, doch dann kam es zum Verschwinden meiner Tochter und ich bin mir sicher dass dieses Leute dafür verantwortlich sind."

"Warum kommen sie damit zu mir? Warum sind sie damit nicht an die Behörden herangetreten?", wollte Prard'evro'nuroudo wissen.

"Ich habe Angst dass ihr etwas zustoßen könnte wenn ich den offiziellen Weg wähle., antwortete der Captain.
"Deshalb brauche ich jemanden der sich diskret und ohne Aufsehen zu erregen der Sache annimmt. Es ist allgemein bekannt dass sie ihre Aufträge sehr sorgfältig durchführen."

"Dann ist ihnen sicher auch bekannt dass ich in der Regel dafür angeheuert werde, gewisse Personen auszuschalten, und nicht auf Rettungsmissionen geschickt werde.", entgegnete Prard'evro'nuroudo.

"Dessen bin ich mir bewusst Kopfgeldjäger. Leider ist auf die Schnelle niemand anderes aufzutreiben und Zeit ist hierbei ein wichtiger Faktor. Ich bitte sie. Denken sie an meine Familie und die..."

"Ich bin nicht an ihrem familiären Schicksal interessiert Captain!", fiel Prard'evro'nuroudo ihm ins Wort. "Wie soll dieser Auftrag honoriert werden?"

"Meine Familie zahlt ihnen 10.000 Credits wenn sie den Auftrag erfolgreich beenden und meine Tochter wieder zurück bringen. Was sie mit den Entführern machen ist mir egal."

Prard'evro'nuroudo dachte über diese Summe nach. Eine ordentlicher Batzen Credits, mit dem es sich wieder eine Zeit lang gut leben liese.


"Ich will 3000 Credits im Voraus, als Anzahlung und für etwaige Vorbereitungen."

Der Captain tauschte mit dem Jungen nachdenkliche Blicke, dann sah er wieder Prard'evro'nuroudo an.

"Wir sind einverstanden. Ich werde die Anzahlung schnellstens in die Wege leiten."
Zelvas reichte ihm eine Datenkarte.
"Nach allem was ich herausbekommen habe, haben die Piraten ihre Basis inmitten dieser zerklüfteten Landschaft. Sie finden alle nötigen Informationen auf der Speicherkarte."

"Gut", Prard'evro'nuroudo steckte die Karte ein und machte sich auf zu gehen. "Erwarten sie mich in fünf Tagen wieder hier." Dann drehte er sich um und ging wieder in Richtung Luftschleuse.

Ein "viel Glück" war alles was er von Zelvas noch verstand als er die Schleuse betrat und das Schiff verlies.


[Orbit über Kessel - Prard'evro'nuroudo's YV-666-Frachter - allein]
 
[: Kessel :: Lager Z-27 :: Raziil Marr, Mola Ram (NPC), Colonel Trask (NPC):]

Das Imperium und die Neue Republik mochten zwar ein Friedensabkommnen getroffen haben, doch sie befanden sich noch immer in einem Kalten Krieg.
Im Zuge dieses Konflikts betrieben beide Seiten aktiv Sabotage, ja teilweise sogar verdeckte Morde und Gefechte.
Ein weiteres "Schlachtfeld" dieses Konflikts stellte das Wettrüsten dar: Beide Seiten steckten so viele Ressourcen wie nur eben möglich, um ihr jeweiliges Militär regenieren zu lassen und neue Waffentechnologie entdecken zu können.
Minen wie die des Lagers Z-27 auf Kessel waren nun also für die Wirtschaft des Galaktischen Imperiums wichtiger als jemals zuvor.
Auf Kessel wurden die verschiedensten Rohstoffe abgebaut, aus denen Blaster, Sturmtruppenrüstungen und Vieles mehr produziert wurden.
Viele Imperiale Bürger machten mit den Minen Kessels Geschäfte und leisteten dabei gleichzeitig ihren Beitrag zum Wettrüsten.
Die eigentliche Verwaltung der Minenwelt wurde jedoch nicht von privaten Firmen übernommen und beaufsichtigt, sondern vom imperialen Militär, das gleichzeitig die Funktion der Polizei übernahm und somit für Stabilität und Produktivität sorgte.
Insbesondere zu Zeiten des Wettrüstens, in denen das Imperium auf Kessel angewiesen war, wollten die imperialen Gouverneure so viel Kontrolle über den Abbau und die Produktion wie möglich.
Leiter und damit oberster Offizier des Lagers Z-27 war Colonel Trask, dessen Büro sich im imperialen Militärkomplex im oberen Bereich des Lagers befand.
Das Lager selbst, das mehr einer Stadt ähnelte, bestand aus einer riesigen, kreisförmigen Metallkonstruktion, die lediglich durch vier schwer bewachte Straßen mit der umliegenden, orangefarbenen Wüste verbunden war.
Unter dem Lager befand sich ein riesiger Krater, dessen Boden schon garnicht mehr sichtbar war - aufgrund der Lage von Z-27 war somit eine Flucht der Arbeiter, die überwiegend aus Sklaven und Häftlingen bestanden, unmöglich.
Tatsächlich besaßen die meisten Arbeiter lediglich den Status eines Sklaven und waren dadurch nicht im Besitz imperialer Bürgerrechte, doch der Alltag der Sklaven sah anders aus, als man ihn sich vorstellen würde: Jeder Sklave besaß sein eigenes Apartment und erhielt jede Woche einige Credits Lohn für die anstrengende Bergarbeit.
Diese Credits konnten in der Freizeit für Luxusgüter wie Alkohol oder Besuche in Nachtclubs und Holokinos ausgegeben werden.
Die Bezahlung war allerdings so minimal, dass man damit nur die Unterhaltung für einen freien Abend finanzieren konnte und war daher nicht mehr als die Illusion eines richtigen Lebens in Freiheit.
Sklaven erhielten in Kantinen ihre Rationen und wurden somit am Leben gehalten. Der einzige Grund für die Bezahlung und die Freizeitangebote war Motivation und Ablenkung vom wertlosen Sklavenleben.

Raziil Marr, ein junger Zabrak, war einer dieser Sklaven.
Seine schwangere Mutter war von den Hutten an das Galaktische Imperium verkauft und daher nach Kessel verschleppt worden, wo sie Raziil gebar.
Die Sklaverei wurde als Geburtsrecht auf Raziil übertragen und somit wuchs er bereits als Sklave auf kannte nichts Anderes - selbst mit seinen nunmehr zweiundzwanzig Jahren hatte er Kessel niemals verlassen, sondern jeden Tag seines Lebens in einer Mine außerhalb des Lagers Z-27 Metalle abgebaut.
Jeden Morgen traten er und die übrigen Sklaven vor einem imperialen Offizier und einer Einheit Sturmtruppen an, wo sie durchgezählt, in Züge geführt und aus der Stadt hinaus in ihre Mine gefahren wurden.
Erst am späten Abend würde man sie zurück zu Z-27 bringen und die darauffolgende Nachtruhe reichte gerade für den nächsten anstrengenden Tag aus.
Schon immer wusste Raziil instinktiv, dass er zu mehr bestimmt war als das Sklavenleben - er wusste, dass er intelligenter, wissbegieriger und einfach besser war als die übrigen Sklaven, die ihr armseliges Leben hinzunehmen schienen.
Der Zabrak wollte wissen, was sich hinter dem leicht orange angehauchten Sternenhimmel befand, welche Welten es zu entdecken gab und wie prunkvoll die Imperialen auf Bastion wohl lebten.
Er war sich nicht sicher, ob es an ebendieser Situation lag, doch die anderen Sklaven seiner Generation schienen ihn ausnahmslos abzulehnen und fingen Schlägereien an, wann immer die imperialen Aufseher abgelenkt waren.
Raziil war durch den Bergbau recht muskulös und wusste sich in einem Barkampf zu verteidigen, doch gegen eine Gruppe von fünf ebenfalls durchtrainierten Sklaven kam selbst er nicht an.
Schon seit seinem Kindheitsalter beschimpften sie in seiner Anwesenheit seine Mutter, die er schon im Alter von fünfzehn Jahren verlor, als Hure und verdreschten ihn regelmäßig.
Marr kannte nichts anderes und mit der Zeit füllte sich sein Geist immer mehr mit unbeschreiblichem Hass und Zorn.
Der Zorn war schon fast als eine Art Aura zu beschreiben, die wiederum Adrenalin auslöste und den Drang, seine Rivalen aus dem Weg zu räumen.
Doch was würde ihm dies bringen?
Selbst wenn Raziil die anderen Sklaven jeweils allein antreffen und beseitigen konnte, würden die Aufseher ihn vor ein Standgericht stellen und erschießen lassen - ein zwar produktiver Sklave, der seine Mitarbeiter umbrachte, würde für längere Produktionsdauer sorgen und war dadurch ein Hindernis, das ebenfalls beseitigt werden musste.
Genau das waren die Sklaven Kessels: Funktionierende Maschinen, die kontinuierlich laufen mussten, ansonsten aber ausgetauscht würden.

Es war der letzte Abend einer anstrengenden Woche und Raziil erhielt endlich seine dieswöchige Bezahlung: Zehn Credits, gerade genug für vier Corellianische Ales und eine Nacht guten Schlafs.
Sobald sein Zug Z-27 erreichte und zwei Sturmtruppler die Tür seines Waggons von außen öffneten, machte Raziil sich auf den Weg in eine Bar.
Er wusch sich mit seiner schmutzigen Hand den Schweiß von der Stirn und atmete tief durch.
Die Luft der schmutzigen Sklavenstadt war getränkt von Abgasen und verwesendem Müll in allen Ecken der verschiedenen, dunklen Gassen auf den Straßenseiten.
Laute Musik und das Gelächter betrunkener Sklaven füllte die Straßen von Z-27 - sie alle hatten sich auf diesen kurzen Abend der Freizeit gefreut, es war die eine Zeit in der Woche, für die sie lebten.
Raziil betrat die Bar "The Drunken Sarlacc" und setzte sich auf einen Hocker am Tresen: "Ein Corellianisches Ale bitte".
Der Twi'lek-Barkeeper kam dem Wunsch des Zabraks nach und reichte ihm ein schmutziges Glas mit einem dunklen Gebräu, das kaum noch als Ale zu identifizieren war.
Marr kniff gequält die Augen zu und kippte das abgestandene und abgelaufene Getränk hinunter.
Nach einem kurzen Räuspern stellte er das Glas ab und bestellte ein weiteres.
"Na sieh mal einer an!", ertönte hinter ihm plötzlich eine laute und tiefe Stimme.
Raziil kannte die Stimme zu gut: Er drehte sich um und erblickte einen Devaronianer und seine fünfköpfige Gang.
Der Devaronianer namens Mola Ram hatte Raziil bereits seit frühester Kindheit regelmäßig belästigt und gequält - auch er war durch die harte Arbeit durchtrainiert und nicht zu unterschätzen.
Aufgrund seines streitsüchtigen und brutalen Charakters, hatte Mola Ram sich den inoffiziellen Titel als "Boss" verdient und wurde von den übrigen Insassen entsprechend respektiert und gefürchtet.
Die fünfköpfige Bande, die aus zwei Rodianern, einem Menschen, einem Twi'lek und einem Weequay bestand, konnte prinzipiell als seine Leibgarde bezeichnet werden, doch im Grunde lehnte sich niemand gegen den breitschultrigen Devaronianer auf.
"Ich habe heute keine Lust auf Ärger, Mola.", erwiderte Raziil uninteressiert und wandte sich wieder dem Tresen zu, "Setz dich, ich geb' dir ein Ale aus... oder was immer dieses Zeug sein soll."
Diese Respektlosigkeit konnte der Alien nicht auf sich sitzen lassen und riss Raziil an seiner Schulter vom Hocker.
Der Zabrak konnte sich gerade so auf den Beinen halten und blickte seinem Gegenüber zugleich überrascht und wütend in die Augen.
"NIEMAND spricht so mit mir!", schrie Mola Ram, "Schon garnicht so ein Kath-Hund wie du!"
Mola holte zum Schlag aus, doch der Zabrak war flinker, wich zur Seite und konterte mit einem gezielten Kinnhaken.
Schockiert und brüllend bewegte der Devaronianer sich einige Schritte zurück und rieb sich sein schmerzendes Kinn: "Der gehört mir!"
Raziil wich einem weiteren Hieb aus und rannte aus der Bar, in die nächtlichen und schmutzigen Straßen von Z-27.
Durch seine Schnelligkeit und seine unglaublichen Reflexe hätte Raziil den größeren Mola Ram vermutlich bezwungen, doch die übrigen Häftlinge hätten ihm den Rest gegeben und somit konnte der Kampf nicht gewonnen werden.

Der Zabrak stürmte so schnell er konnte durch die Straßen und versuchte die Schläger abzuhängen, die zweifellos noch immer hinter ihm her waren.
Mit seiner ganzen Kraft zog er sich eine Regenrinne hinauf und erreichte die recht niedrigen Dächer der kleinen Sklavenapartments.
"Er ist da oben!", hörte er den Rodianer auf Huttisch durch die Gassen brüllen.
Plötzlich wurde eine manuell zu öffnende Tür aufgerissen und Mola Ram erschien auf demselben Dach.
"Fierfek!", fluchte Raziil und rannte weiter.
Dabei sprang er von Dach zu Dach und hoffte, dass sein Erzfeind, der schwerer war als er, nicht mithalten konnte.
Tatsächlich lag Mola Ram bei einem Blick nach hinten einige Dächer zurück, doch im nächsten Moment wurde die Tür einer weiteren Dachterasse, auf der Raziil sich nun befand, aufgebrochen und die fünf Handlanger umstellten den Zabrak, bewaffnet mit aktivierten Vibromessern.
Einige Sekunden später traf auch der Devaronianer auf dem letzten Dach ein und bewegte sich mit langsamen Schritten und grimmiger Miene auf sein Ziel zu.
Auch er zog nun ein Vibromesser und aktivierte es: "Ich mache Banthafutter aus diesem Abschaum!"
Mola holte erneut zu einem brutalen Hieb aus, diesmal jedoch schneller und mit dem Vibromesser in der Hand.
Raziil versuchte ein weiteres Mal auszuweichen, doch die Kante der Vibroklinge brannte einen Schnitt in seine linke Wange.
Der junge Zabrak knirschte mit seinen Zähnen als er wieder diesen unbeschreiblichen Zorn - dieses Feuer in seinem Magen - verspürte.
Fast unnatürlich schnell, mit dem einfachen Auge kaum zu beobachten, reagierte Raziil instinktiv, griff mit einer Hand nach der des Devaronianers, mit der er das Messer hielt und mit der anderen nach seinem Ellbogen.
Gerade als Mola Ram erkannte, was sein Gegner vor hatte, bewegte Raziil den bewaffneten Arm und rammte das Vibromesser in den Magen des breitschultrigen Schlägers.
Mola Ram starrte Raziil mit entsetztem und zugleich fassungslosem Blick in die Augen und sackte nach wenigen Sekunden tot zu Boden.
Die übrigen Schläger konnten nicht nachvollziehen, wie der Zabrak so schnell reagieren konnte und rannten verängstigt davon.

Raziil beobachtete mit finsterem Blick seinen gefallenen Feind und verspürte zum ersten Mal in seinem Sklavenleben das Gefühl der Befreiung: Sein Peiniger war bezwungen!
Es dauerte einige Sekunden, bis ihm einfiel, dass diese Ereignisse, ungeachtet der Tatsache, dass er sich nur gegen Mola Ram verteidigt hatte, für ihn den sicheren Tod bedeuteten.
Sklaven hatten keine Rechte - dies traf ebenfalls auf faire Prozesse zu.
Der Tod des Devaronianers würde nicht als Notwehr, sondern als simpler Schaden betrachtet und Raziil zur Strafe hingerichtet werden - nicht der Gerechtigkeit willen, sondern um die übrigen Häftlinge vor derartigen Situationen abzuschrecken und unter Kontrolle zu halten.
Plötzlich ertönten laute Triebwerke, als am anderen Ende des Daches ein IDT aufstieg und seinen grellen Scheinwerfer auf den Zabrak richtete, der noch immer vor dem leblosen Körper seines Erzfeindes stand, nun jedoch irritiert.
Das Backbordschott des IDT öffnete sich und vier Sturmtruppler seilten sich auf das Dach hinab.
Sie zückten ihre E-11 Blastergewehre und umstellten Raziil, der sich aufgrund der jüngsten Ereignisse kaum konzentrieren konnte.
Er war abgelenkt und verspürte deshalb diese Aura nicht mehr, die ihm zuvor scheinbar zum Sieg verholfen hatte.
"Betäuben!", befahl der Sergeant der Sturmtruppler.
Ein weiterer Soldat legte einen kleinen Hebel an seinem Blastergewehr um und feuerte einige blitzschnelle blaue Energieringe auf Raziil ab, der nach dem Bruchteil einer Sekunde bewusstlos zu Boden fiel.

***​

Raziil war in der Nacht zuvor in einer kleinen, schmutzigen Zelle in der imperialen Militärbasis aufgewacht; zu seinem Erstaunen war die Zelle nicht viel kleiner als sein Apartment, was seinen Zustand als Sklave nur unterstrich und den Gefängnisaufenthalt aufgrund der fehlenden Arbeit am Tage eher wie Urlaub wirken ließ.
Bei Sonnenaufgang wurde er von einigen Sturmtrupplern in den Innenhof der Basis geführt, in dem bereits ein rodianischer Sklave stand.
Nach genauerem Hinsehen stellte Raziil fest, dass es sich um den Rodianer der vergangenen Nacht handelte.
Vor dem grünhäutigen Alien standen etwa zehn weitere Sturmtruppler in einer Reihe, sowie ein Offizier mit einem Datapad: "Sie sagen also, dass der Zabrak Raziil Marr, Haftnummer 627, den Kampf mit Mola Ram provoziert hat?"
"Ja, ich schwöre es!", schluchzte der Rodianer auf Huttisch, "Ich sage die Wahrheit, Sie müssen mir glauben!"
Der Offizier grinste: "Ich glaube Ihnen, Ihre Kollegen haben vor ihrem Ableben Dasselbe behauptet."
"Vielen Dank, Sir!", freute sich der Rodianer, bis ihm das Wort "Ableben" durch den Kopf ging, "Moment?!"
Der Offizier behielt sein Grinsen bei, trat einen Schritt zur Seite und erteilte mit einem Wink einen Feuerbefehl.
Noch bevor der Rodianer protestieren konnte, wurde er von Blasterschüssen der zehn Sturmtruppler getroffen und fiel tot zu Boden.
"Der Nächste!", rief der Offizier und ließ Raziil heranführen, während zwei Imperiale den toten Rodianer vom Innenhof schleiften.
"Raziil Marr, Haftnummer 627, korrekt?"
Der Zabrak blickte sein Gegenüber angewidert an und nickte, um ihm das Offensichtliche zu bestätigen.
"Ausgezeichnet!", entgegnete der Uniformierte trocken, "Sie sind des Mordes am Devaronianer Mola Ram beschuldigt und werden nach imperialem Recht auf der Stelle hingerichtet.", er trat erneut einen Schritt zur Seite, "Exekutieren!".
Dies sollte es also sein - der Moment auf den Raziil sein gesamtes Leben hingearbeitet hatte.
Er kannte nur ein Leben des Elends, der Sklaverei.
Sein gesamtes Leben hatte er in den Minen von Kessel geschuftet, sämtliche Quälereien überstanden, seine Mutter verloren und diesen trostlosen Felsen niemals verlassen und nun sollte er sterben?
Die Sturmtruppen richteten ihre Blastergewehre auf ihr Ziel.
Raziil hatte immer geahnt, dass er zu mehr bestimmt war, diese "Aura" und seine schnellen Reflexe hatten es immer wieder bestätigt und nun sollte sein Leben enden?!
Dies konnte nicht alles sein - als Sklave hingerichtet zu werden konnte nicht seine Bestimmung sein, DURFTE nicht seine Bestimmung sein!
Erneute entflammte in Raziils Magengrube diese Aura, dieser Zorn.
Ganz entspannt schloss der Zabrak seine Augen, als die Sturmtruppen den Befehl zum Zielen erhielten und konzentrierte sich.
Er konnte es alles sehen und spüren: Die noch immer heißen Läufe der Blaster, die zuvor Mola Rams Schlägerbande erschossen hatten, den Herzschlag der imperialen Soldaten und ihren Gewissenskonflikt bezüglich der Hinrichtung von rechtelosen Sklaven, die Anspannung in den Offizieren und Soldaten, die seine Hinrichtung gespannt beobachteten, ja sogar die zahlreichen kleineren Asteroiden, die um Kessel herumschwirrten.
Instinktiv sprang Raziil einige Meter in die Luft, zog dabei die Beine an und streckte seine Arme aus.
Er konnte sie alle spüren und so warf er sie von sich.
Raziil spürte, wie er jeden einzelnen Sturmtruppler und den Offizier wegstaß und landete im nächsten Moment wieder auf den Beinen.
Erst als er die Augen öffnete, stellte er fest, dass er keinen von ihnen physisch berührt hatte und doch täuschten ihn seine Augen nicht: Die Soldaten lagen, über dem gesamten Innenhof verstreut, verwirrt auf dem Boden und standen langsam auf.
Was war soeben geschehen?

"Erledigt diesen Sklaven! Feuer", brüllte der Offizier als er aufstand.
"NICHT SCHIEßEN!", brüllte eine weitere Stimme.
Als Raziil sich umdrehte erkannte er den Kommandeur von Z-27, Colonel Trask, der mit den Armen hinter dem Rücken lässig auf ihn zukam.
"Betäuben Sie ihn und bringen Sie ihn zurück in seine Zelle!", befahl Trask, "Ich kenne jemanden, der an dem Zabrak großes Interesse haben dürfte."
Die Sturmtruppen kamen ihrem Befehl nach und feuerten erneut die blauen Energieringe auf Raziil ab, der daraufhin bewusstlos zu Boden fiel.

[: Kessel :: Lager Z-27 :: Militärbasis :: Raziil Marr, Colonel Trask (NPC):]
 
[ :: Orbit von Kessel :: Star Courier 'Vespin' / Zion :: ]



Der bullige Sith schreckte auf und öffnete ruckartig seine Augen. Sein Blick wanderte über die blinkenden Armaturen, die ihm anzeigten, dass er sein Ziel erreicht hatte. Zion glitt mit seinen Fingern über seine linke Seite, an der Stelle wo ihn die vergiftete Haarnadel verwundet hatte.
Während er schlief, hatte er die letzten Tage noch einmal Revuepassieren lassen. Von dem Zeitpunkt, als ihn sein Körper durch das Gift im Stich gelassen hatte. Bis zu dem Punkt,als er mit der ‚Vespin‘ aus dem Hangar des Victory Star Destroyers, der sie aufgenommen hatte, gestartet war. Zion konnte sich nur noch schwach daran erinnern, wie Lisha und Nekk ihn zu seinem Schiff geschleppt und mit ihm Ruusan verlassen hatten. Nach einer unbestimmten Zeit konnte sein geschwächter Geist ihn nicht mehr bei Bewusstsein halten und ließ ihn einschlafen. Während Lisha und Nekk versuchten imperiales Gebiet anzusteuern,arbeitete Zions Unterbewusstsein daran, das Gift in seinem Körper unschädlich zu machen. Das nächste, was er mitbekam, war, dass er sich auf einer Medistation eines imperialen Schlachtschiffes befand.

Laut Aussagen des Arztes und von Lisha lag er zwei Tage auf der Station und reinigte seinen Körper von dem Gift, das in ihm war. Lisha kam direkt nach seinem Erwachen zu ihm und übermittelte ihm eine Nachricht von Bastion. Zion versuchte direkt aufzustehen und wollte zu seinem Schiff gehen. Doch als er den ersten Schritt tätigte, klappte er ein. Doch bevor er auf den Boden aufschlagen konnte, griff Lisha ihm unter die Arme und drückte ihr ganzes Gewicht in ihn hinein.
Der Sith-Warrior setze sich wieder zurück in sein Bett und legte sich hin. Es dauerte einen ganzen Tag, bis er ohne Hilfe aufstehen und sich bewegen konnte. Dabei nutzte er die ganzen Kräfte, die in seinem Körper schlummerten und pushte diese mit der Hilfe der Macht weiter auf. Zion legte seine von Kämpfen gezeichnete Rüstung an und nahm alle persönlichen Wertgegenstände an sich. Mit unsicheren Schritten und gequälter Miene begab er sich zu seinem 'Star Courier', der sich noch im Hangar des Zerstörer befand.
Den Weg zu seinem Schiff nahm Zion nur bedingt wahr aber als er im richtigen Hangar angekommen war, erwartete ihn der Captain des Zerstörers. Die Begegnung der beiden Männer verlief relativ schnell und nachdem Zion sich für die Hilfe des Captains bedankt hatte, bat der Sith-Warrior noch um einen Gefallen.
Daraufhin ging alles sehr schnell. Als der Captain zugestimmt hatte, Lisha, Nekk und einen Teil der Artefakte nach Bastion zu begleiten, übergab Zion Lisha noch wichtige Befehle, die sie auf Bastion ausführen sollte. Zion startete die 'Vespin', gab die Koordinaten seines Zieles aus dem Auftrag ein und verließ den Hangar des Zerstörers. Die 'Vespin' entfernte sich immer weiter vom Zerstörer und hatte die Position für einen Hyperraumsprung erreicht. Zion aktivierte den Hyperraumantrieb und reiste zu seinem Ziel auf Kessel.


Der Planet war nun genau vor ihm zu sehen und die erste Kontaktaufnahme der Sicherheitskräfte fand statt. Nach Übermittelung seiner Schiffs- und Auftragsdaten wurde ihm eine Landefläche im Quadranten Vier-Bravo, bei dem Lager Zulu-Zwosiebenzugewiesen.
Seine Landung auf der Militärbasis verlief reibungslos und Zion wurde direkt von Colonel Trask und zwölf Sturmtrupplern empfangen. Mit gefestigterem Schritt ging Zion von seinem Schiff und trat dem Colonel gegenüber. Beide Männer nickten sich zu und Trask begann das Gespräch.


"Darth Zion, ich begrüße Sie auf Kessel im Lager Zulu-Zwosieben. Das Subjekt befindet sich in seiner Zelle. Wollen Sie direkt zu ihm geleitet werden oder wollen Sie sich ausruhen?"

Zion schüttelte den Kopf und ließ seine dunkle Stimme ertönen.

"Nein. Ich will, dass er in einer Stunde in Ihrem unangenehmsten Verhörraum sitzt. Bringen Sie mir außerdem alle Unterlagen und Aufzeichnungen über den Sklaven."

Ohne die Miene zu verziehen, hörte der Colonel zu und nickte lediglich.

"Ich werde alles veranlassen. Haben Sie sonst noch einen Wunsch,Darth Zion?"

Einen kleinen Moment schwieg Zion. Er überlegte kurz und antworte Trask auf seine Frage.

"Ja, wenn er im Verhörraum ist, soll er über die letzten Geschehnisse befragt werden. Außerdem soll meine Anwesenheit nicht erwähnt werden. Geleiten Sie mich zu dem Verhörraum. Das war dann alles."

Die zwei Männer bewegten sich in Richtung Komplex, flankiert von den zwölf Sturmtrupplern. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie zu den Verhörräumen gelangt waren. Vor einem Raum mit der Bezeichnung 'V-13' blieben der Colonel und Zion stehen.

"Dieser Verhörraum ist meine erste Wahl. Am Terminal in der Ecke des Raumes werdenSie alle Informationen erhalten, die Sie brauchen. Suchwort ist Hotel-Sechszwosieben. Ich werde IhnenBescheid geben, wenn der Gefangene soweit ist."

Die Tür öffnete sich. Zion trat in den Raum ein und sah das Terminal. Ohne viel Zeit zu verlieren, trat er an es heran und gab das Suchwort ein. Die nächste Stunde verbrachte Zion damit, die Daten zu analysieren und das Subjekt, ein Zabrak von zweiundzwanzig Jahren, besser zu verstehen.
Als Trask zur Tür reinkam,wandte sich Zion vom Terminal ab und schaute zu dem Colonel.


"Der Gefangene ist gleich da."


Der Sith-Warrior nickte .

"Gut. Seien Sie bei der Befragung aggressiv und provozieren Sie ihn. Ich will die Geschehnisse aus seiner Sicht hören."

Das Licht erlosch bis auf die Lampe unter dem Befragungstisch. Trask setze sich an den Tisch, Zion hingegen ging in eine der Ecken des Raumes und verschwand in der Dunkelheit. Nach nur wenigen Minuten ging die Tür erneut auf und vier Sturmtruppler führten den Zabrak in den Raum.




[ :: Kessel :: Z-27 :: Militärbasis :: Verhörraum V-13 / Colonel trask (NPC) | Raziil Marr | Zion :: ]
 
[: | Kessel :: Lager Z-27 :: Militärbasis :: Zelle | Raziil Marr, Colonel Trask (NPC), Darth Zion:]

Raziil war einige Stunden nach dem Vorfall im Innenhof der Basis erneut in seiner kleinen Zelle aufgewacht.
Seine linke Gesichtshälfte, die den Boden bedeckte, schmerzte sehr - man musste ihn nach seiner Betäubung wie einen Toten einfach in die dunkle, staubige und zugleich feuchte Zelle geworfen haben.
Der junge Zabrak setzte sich seufzend auf und rieb sich instinktiv vorsichtig die linke Gesichtshälfte.
Was war nur im Innenhof passiert?
Es schien als habe er selbst die zum Todesschuss anlegenden Sturmtruppen weggeschubst, doch seine Hände hatten niemanden berührt!
Alles was er wusste war die Tatsache, dass er die Augen zugekniffen, in die Luft gesprungen und gleichzeitig die Arme ausgestreckt hatte, der Rest hatte sich dann irgendwie von allein ergeben.
Es war ein sehr emotionaler Augenblick gewesen - einer des maßlosen Zorns, um genau zu sein - es schien fast schon so, als hätten seine Emotionen den mysteriösen Schub ausgelöst.
Raziil hatte eine Theorie, doch diese war viel zu wild und unrealistisch. Wie konnte ein einfacher Sklave denn bitte über die Macht verfügen?
Im Arbeitslager hatten die Sklaven Geschichten vom endlosen Krieg der Jedi und Sith gehört - Machtnutzer - die jeweils die helle und dunkle Seite der Macht und somit vollkommen unterschiedliche Idealvorstellungen vertraten.
Raziil war auf gewisse Weise schon immer von den Sith fasziniert gewesen, zumal sie sich nicht davor scheuten, die Macht zu ihrem vollen Potenzial zu nutzen und besagte Macht nur dadurch als Einzige wirklich verstehen und am Ende gewinnen würden.
Doch die Sith, von denen man sich in der Basis erzählte, waren entweder Adlige Personen aus reichen Systemen oder mächtige Kriegshelden mit hohem Ansehen - ein Sklave konnte unmöglich in dieses Schema passen!
Des Weiteren wusste Raziil von keinem seiner Vorfahren, der machtbegabt war.
Plötzlich öffnete sich mit einem lauten Zischen die Tür seiner Zelle und zwei Sturmtruppler traten mit gezogenen Waffen herein.

"Mitkommen!", rief einer von ihnen durch seinen schneeweißen Helm, zog Raziil vom Boden auf seine Beine und presste ihm daraufhin sein E-11 Blastergewehr in den Rücken.

Dem Zabrak blieb keine Wahl, also kam er dem Befehl nach.
Er wunderte sich allerdings, weshalb man ihn noch nicht getötet hatte.
Sollte sich der enorm ungewöhnliche Vorfall im Lager herumsprechen, würde das imperiale Militär samt der Verwaltung von Kessel enorm an Autorität verlieren.
Eigentlich war Colonel Trask aus diesem Grund gewzungen, an Raziil ein Exempel zu statuieren.
Möglicherweise war seine Hinrichtung auch nur um einige Stunden verschoben worden.
Diese Vermutung wurde jedoch schnell wiederlegt, denn die beiden Soldaten führten den Gefangenen diesmal durch andere Korridore, hinein in einen Bereich der Basis, den er noch nicht kannte.
Die Gänge waren überwiegend grau und nur minimal beleuchtet.
Eyecatcher war dabei eher der Fußboden, der sich aus einem Gitter befand, unter dem rote Lichter den Gang minimal beleuchteten.
Nach einigen Metern blieben sie stehen. Einer der beiden Soldaten öffnete mit einer Schlüsselkarte eine Tür auf der rechten Seite, hinter der sich ein ebenfalls minimal beleuchteter Raum befand.
In der Mitte stand ein Tisch - das einzige in diesem Raum beleuchtete Objekt - und an diesem Tisch saß Colonel Trask.
Der imperiale Offizier las ein Datapad und winkte mit einem flotten Handzeichen die beiden Soldaten und den Zabrak herein.
Ein Soldat drückte Raziil in den Trask gegenüberstehenden Stuhl und verschwand mit seinem Kameraden in eine der dunklen Ecken des Raums.
Vermutlich befanden sich noch weitere Personen in dem, was einem Verhörraum glich.
Raziil gab es auf, sich umzusehen, das Licht am Tisch schränkte sein Sehvermögen zu sehr ein.
Mit gelassenem Blick lag der Colonel endlich sein Datapad beiseite und blickte seinem Gegenüber in die Augen.

"Raziil Marr... Wie Sie sicher wissen, bin ich Colonel Trask, Administrator dieser Einrichtung. Und Wie Sie ebenfalls wissen, sind Sie des Mordes von Devaronianer Mola Ram für schuldig befunden worden, dies ist also nicht der Grund für unser kleines.. Gespräch hier. Der einzige Grund, weswegen Sie noch am Leben sind, ist der kleine Vorfall im Innenhof."

Trask schien ganz eindeutig Raziils Mimik zu analysieren, in der Hoffnung, ihn bereits mit diesen recht sanften Worten zum Reden gebracht zu haben. Dies schien allerdings nicht der Fall zu sein, also musste er nachharken.

"Meine Vorgesetzten sind der Ansicht, dass Sie auf der Stelle eliminiert werden sollten, doch ich konnte sie davon überzeugen, das Ganze noch ein wenig aufzuschieben. Denn, wissen Sie, ich bin eine sehr neugierige Person. Ich stelle gerne Nachforschungen an, um meinen Horizont zu erweitern und um, wie in diesem Fall, zu wissen womit ich es zu tun habe. Wieso beschreiben Sie mir nicht ganz einfach in Ihren eigenen Worten, was da draußen geschehen ist?"

Raziil blickte dem Colonel leicht grinsend ins Gesicht. Die Ahnungslosigkeit des Imperialen amüsierte ihn.
Trask hatte versucht, den Sklaven mit seiner autoritäten Position einzuschüchtern, doch dabei vergessen, mit wem er es zu tun hatte: einem Sklaven des Imperiums - einem der Wesen, die unter allen Wesen der Galaxis die schlimmsten Schmerzen erfahren hatten.
Seine Zeit in der Zelle und das Verhör waren für den Zabrak wie Urlaub.

"Werde ich nun hingerichtet, oder nicht?"

Raziils lockerer und ruhiger Ton schien den Colonel zu schockieren.

"Wie Sie schon sagten, Colonel: Sie gehen den Tatsachen auf den Grund. Ich bin zuversichtlich, dass Sie das Mysterium schon allein lösen werden."

"Sie glauben Sie haben nichts zu verlieren, nicht wahr? Sie denken, nur weil Sie Sklave des Imperiums sind, haben Sie jegliches Leid der Galaxis überstanden und sind deshalb abgehärteter als ein Battallion Sturmtruppen. Was körperlichen Schmerz betrifft, liegen Sie dabei vielleicht garnicht mal so falsch und genau aus diesem Grund schwebt gerade keine Verhörsonde um Ihren Kopf und spritzt Ihnen Stoffe, die unbeschreiblichen Schmerz auslösen. Ich bin kein Anhänger dieser Methoden... Sie sind so schmutzig und... unpräzise. Sehen Sie, unter Druck sagt ein zu Verhörender Ihnen alles, was Sie hören wollen. Ob dies aber der Wahrheit entspricht, ist dabei doch recht fragwürdig. Ich bevorzuge dabei dann doch lieber die Psyche, denn ich vertrete die Ansicht, dass Jeder eine Schwäche hat; ein Punkt, der ihn emotional werden und die gesuchte Information preisgeben lässt. Und besagten Punkt gilt es zu entdecken!"

Der Uniformierte blickte ein weiteres Mal auf sein Datapad und scrollte darauf mit einem Zeigefinger.

"Ich sehe hier, dass Sie in die Sklaverei geboren worden sind. Laut unseren Aufzeichnungen war mütterlicherseits keiner Ihrer Vorfahren machtbegabt.... Ihre Mutter ist also in ihrer Schwangerschaft von den Hutten an das Imperium verkauft worden... Ihr Vater wiederum.. ist unbekannt.."

Er überflog ein weiteres Mal das Datapad und sah nach einer Weile dann grinsend auf.

"Die Umstände, die zur Schwangerschaft Ihrer Sklavenmutter geführt haben dürften, sollten ohnehin klar sein. Um ehrlich zu sein wundert es mich, dass Ihre untere Körperhälfte Beine besitzt und Sie daher laufen statt wie ein Hutte zu kriechen."

Erneut entbrannte in Raziil dieser unbeschreibliche Zorn, der ihm schon im Innenhof geholfen hatte.
Er wollte es nicht zugeben, aber Trask wusste genau, wie er seine Gefangenen knacken konnte!
Der Colonel hatte zweifellos das Ballen von Raziils Fäusten und seinen angespannten, zähneknirschenden Gesichtsausdruck bemerkt, sein Grinsen wurde noch breiter.

"Wir dürfen also die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Ihr Vater machtbegabt oder gar Sith war. Nun wissen wir alles, was in Ihrer Akte steht, aber möglicherweise hat Ihre Mutter Ihnen ja vor ihrem Ableben noch ein kleines Geheimnis verraten - ein kleiner Hinweis auf eine mögliche Vaterschaft."

Raziil wusste lediglich, dass seine Mutter sich schon unter den Hutten ihr gesamtes Leben in der Sklaverei befunden hatte und im Laufe der Zeit mehrfach vergewaltigt worden war.
Sie selbst wusste nicht, wer Raziils Vater war, oder wollte es zumindest nicht preisgeben. Es hatte ihn jedoch nie gekümmert - etwas wie väterliche Liebe und Unterstützung kannte und brauchte der Sklave nicht.
Sein Fokus lag nun jedoch auf seinen Zorn, den er zu kontrollieren versuchte.

"Gut, dann belassen wir das Thema erst mal dabei. Erläutern Sie mir doch bitte den Vorfall aus Ihrer Sicht."

Raziil zögerte: Er wollte dem Colonel nicht die Genugtuung geben, seinen Gefangenen erfolgreich zu verhören, doch er brauchte eine Ablenkung vom vorherigen Thema und den beleidigenden Äußerungen des Colonels.
Es kümmerte ihn eigentlich nicht, welche Beleidigungen man ihm an den Kopf warf, doch seine Mutter war das eine Thema, das ihn emotional werden ließ.
Sie war die einzige Person, die ihn jemals geliebt und sich um ihn gekümmert hatte.
Eine emotionale Bindung zur eigenen Mutter war selbst unter Sklaven des Imperiums nichts Ungewöhnliches, doch bei ihm hatte sie schon fast eine heilige Position eingenommen, die es um jeden Preis zu beschützen galt.
Er musste versuchen sich abzulenken und zu beruhigen!

"Die Soldaten haben den Befehl zum Schießen erhalten und ich habe reagiert. Ich weiß selbst nicht genau, was passiert ist... Es war als hätten sich meine Angst und Wut als etwas physisches manifestiert und mich verteidigt.."

Trasks Grinsen der Genugtuung kehrte zurück.

"Wie ich bereits sagte: Sie haben eine Gabe, die nur Wenige ihr Eigen nennen. Bewegen Sie doch bitte den hier.."

Trask legte einen Creditchip auf den Tisch und starrte erst ihn und dann Raziil erwartungsvoll an.
Raziil konnte was immer im Innenhof passiert war nicht auf Kommando, er wusste nicht einmal wie er das geschafft hatte!
Es war eine instinktive, emotionale Reaktion, die er sich nicht erklären konnte.
Ungeduldig und enttäuscht seufzte Trask.

"Sie sind schwach! Sie haben die Gabe, aber sind geistig schwächer als eine Wompratte! Und aus genau diesem Grund konnten Sie Ihre Begabung nicht nutzen, um Ihre armselige Mutter vor dem Tod zu bewahren!"

Das war genug!
Es war Raziil ohnehin schwer gefallen, die Demütigungen seines Gegenübers zu ignorieren, doch diese Degradierung der bzw. des einzigen, das ihm jemals etwas bedeutet hatte, war zu viel.
Erneut brannte die Wut so enorm in seinem Blut, dass es schon beinahe zu kochen wirkte - irgendwie musste er die Wut in Macht umwandeln und ablassen!
Plötzlich sprang Raziil auf, riss dem Anschein nach mit Leichtigkeit seine Handschellen auseinander, streckte den linken Arm aus und warf den Tisch beiseite - jedoch ohne ihn direkt mit seiner Hand zu berühren.
Die sich noch immer im Raum befindenden Sturmtruppler reagierten und zückten ihre Blaster.
Ein vor Überraschung durch Erfolg lachender Trask wies die Soldaten jedoch mit einer lockeren Geste zurück.

"Hervorragend! Sie sind talentiert, Raziil Marr! Aus Ihnen können wir noch so Einiges machen!"

Raziils Zorn wurde mit dieser Aussage Einhalt geboten, denn er war verwirrt.
Planten die Imperialen nun also nicht mehr seine Hinrichtung?
Erst als der Zabrak sich beruhigt hatte und sich auf die Situation konzentrierte, nahm er eine weitere Aura wahr.

"Wer ist er?"

"Wer ist wer?"

"Der Mann in der dunklen Ecke."


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Mit ruhiger Miene schaute sich Zion den Zabrak an. Nicht mit seinen zwei orangefarbenen Augen, sondern mit der Macht. Was er am Anfang sah, enttäuschte ihn. Eine minimale und schwache Aura, kaum mehr als die drei anderen Personen im Raum. Aber mit jeder Provokation von Seiten des Colonels wuchs diese Aura. Die Beleidigungen waren wie Nahrung für die Wut, die sich langsam in dem Sklaven aufbaute. Zion spürte, wie der Zabrak versuchte, seinen Zorn zu bändigen, jedoch staute er ihn nur mehr auf und ließ dem Unvermeidlichen seinen Lauf.

Der Sith-Warrior sah genau, wie die Macht durch den Körper des Sklaven floss und die Leistungsgrenze seiner Muskeln sich vervielfachte. Mit seinem linken Arm konzentrierte er die Macht so stark, dass ihm ein Machtstoß gelang, der den festverankerten Tisch zur Seite schleuderte.
Zions erster Eindruck wurde nun revidiert. In diesem Zabrak steckte Potenzial. Er war ein Rohdiamant, welcher jedoch noch sehr viel Bearbeitung nötig hatte. Und nach der Demonstration des Sklaven wusste Zion nun, dass sein Besuch hier nicht umsonst war und der Colonel nicht negativ in seinem Gedächtnis bleiben würde.

Jetzt war der Part des Sith-Warriors gekommen. Zion ließeinen kleinen Teil seiner Aura durchscheinen, nur so viel, dass ein Machtbegabter einen Bruchteil seiner Kraft spürte. Sein Plan ging auf und Zabrak registrierte Zions Anwesenheit. Kaum hatte Raziil seine Worte gesagt, griff Zion mit der Macht um den Hals des Zabraks und hob ihn vom Boden des Verhörraumes hoch. Eine tiefe und rauchige Stimme durchzog den Raum. Eine Stimme, die den Raummit Dunkelheit durchflutete, so dunkel wie das Innere seines Ursprungs.

„Ich bin die Person, die entscheidet, ob du leben oder sterben wirst!“

Zions Machtgriff ließ abrupt nach und der Zabrak fiel auf den Boden zurück. Der Sith-Warrior trat aus dem pechschwarzen Schatten und entblößte sein ganzes Antlitz. Mit der wuchtigen Rüstung und dem schwarzen Umhang auf seinem hünenhaften Körper, stach Zion zwischen den anderen imperialen Kämpfern hervor.


"Du hast Stolz, du bist reumütig und du bist arrogant! Und wehe, du beleidigst mich, indem du alles abstreiten willst! Ich sehe es, ich spüre es, verdammt nochmal, ich weiß es!"

Mit eisernem Blick schaute er in die Augen des Zabraks. Und sprach wütend weiter.

"Dein Blick verrät mir, dass du weißt, was ich bin. Gut, das spart mir Zeit und Wörter."

Es folgte ein Moment der Stille und alle Personen, die Wachen sowie der Colonel und Zion, schauten auf Razill.


"Du bist empfänglich gegenüber der Macht. Jedoch sind deine Fähigkeiten nicht mehr wert als ein Wookieeschiss!"

Zion ließ den Raum mit seiner Aura ein weiteres Mal verdunkeln und ließ das Thermometer weiter nach unten sinken.


"Du hast zwei Möglichkeiten, hier heraus zu gehen. Mit mir oder mit dem Colonel. Aber bevor du dich entschiedest, sag mir, was du bist."

Der Zabrak zögerte einen kleinen Moment, welchen Zion mit einem Schrei beantwortete.


"Was bist du!!?"

Nun hing alles von Razill ab. Zion gab ihm die Möglichkeiten, die es bei den Sith gibt, Tod oder Leben!




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- Kom-Nachricht -

Von: Graf Janus Sturn

An: Darth Zion

Verschlüsselung: hoch

Einladung zur Benefizgala auf Bastion

Ich grüße Euch, Lord Zion. Vergebt mir, dass ich Euch nicht von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten kann, aber dringende Geschäfte halten mich momentan in Atem. Ein Jünger in Euren Diensten war so freundlich, mir Eure Kom-Nummer mitzuteilen und es mir zu ermöglichen, Euch dennoch zu kontaktieren.

Es ist mir eine Ehre, Euch zu der bevorstehenden Benefizgala zugunsten der Kriegsversehrten und corellianischen Vertriebenen einzuladen. Wie ich hörte, habt Ihr in der Vergangenheit öfter mit den Streitkräften zusammengearbeitet und ich bin sicher, dass ihr Wohlergehen Euch ebenfalls interessiert.

Bei dieser Gelegenheit wäre es mir ein Vergnügen, mich mit Euch über die Welt Thearterra und die Ereignisse dort auszutauschen. Euer Name fiel im Zusammenhang mit diesem unwirtlichen Planeten, den ich erst kürzlich aufgesucht habe. Vielleicht interessiert es Euch, was dort vorgefallen ist.

Mit vorzüglicher Hochachtung,

Graf Janus Sturn, Krieger des Sith-Ordens, Oberhaupt der Dynastie Sturn, Ehrenmitglied der Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste und imperialer Kultur

- Kom-Nachricht Ende -
 
[: | Kessel :: Lager Z-27 :: Militärbasis :: Verhörraum V-13 | Raziil Marr, Colonel Trask (NPC), Darth Zion:]

Raziil hatte zunächst mit aller Macht versucht dem Würgegriff des Sith zu entkommen, doch seine neu entdeckte Macht war einfach nichts im Vergleich zu der des orangeäugigen Mannes in der düsteren Rüstung.
Zum ersten Mal gelang es Raziil, seine Wut im Zaum zu halten und somit seine Macht zu sparen.
Es mochte auf den ersten Blick schwach wirken, doch ein guter Kämpfer wusste sich zurückzuziehen, wenn es seine Taktik erforderte - so viel hatte er in seinem Sklavenleben auf Kessel gelernt, das praktisch ein einziger Kampf ums Überleben gewesen war.
Der Sith wollte nun also wissen, was Raziil war. Was meinte er damit?
Raziil überlegte einen kurzen Moment. Er musste seine nächsten Worte weise wählen, denn sie konnten auch seine letzten sein.
Überraschend ruhig schloss der Zabrak seine Augen, konzentrierte sich und begann mit ebenso ruhiger Stimme zu sprechen:

"Ich bin wertloses Eigentum des Imperiums, mein Lord."

Eine derart ehrlich Antwort, nahm Raziil an, hätte der Sith niemals erwartet.
Nach einem kurzen Moment fuhr der Zabrak fort:

"Aber ich bin für weitaus mehr bestimmt - ich weiß es! Ich habe etwas in mir entdeckt... etwas, das mich stärker macht und mir unerwartete Möglichkeiten verschafft; etwas, das meinem Leben endlich Sinn und Relevanz verleiht. Diese Macht fühlt sich... gut an.. Und ich spüre, dass der Innenhof des Gefängnisses nicht mein Schicksal ist!"

Langsam öffnete er wieder die Augen.
Es war fast, als hätte er in einer Trance von den tiefsten Bedürfnissen und Empfindungen seiner Seele gesprochen.
Und auch dies war nichts als die Wahrheit gewesen: Nachdem auch seine Mutter gestorben war, hielt ihn nichts mehr an diesem trostlosen, ja grauenhaften Ort.
Schon in seiner Kindheit hatte Raziil sich mit seiner Wertlosigkeit und seiner Existenz als Sklaven abgefunden, doch diese neu entdeckte Macht hatte ihm einen Ausweg gezeigt.
Er spürte, dass seine Macht in der Obhut dieses Sith zweifellos wachsen würde und diese Möglichkeit wollte er wahrnehmen, koste es was es wolle.

"Es ist Eure Entscheidung, was Ihr mit mir macht - mein Schicksal liegt in Eurer Hand und diese Macht respektiere ich. Ich aber wähle den Weg der Macht und werde alles daran setzen, diesem Ort zu entfliehen und diese Macht zu vergrößern!"

Sollte der Sith ihn nicht einfach persönlich hier und jetzt töten, würde Raziil sich einfach erneut verteidigen und einen Weg aus den Minen heraus, auf eine andere Welt suchen.
Mit oder ohne die Hilfe der Sith würde er in seiner Macht wachsen. Dies war nun sein Lebensziel - es war alles, worauf sich der Zabrak nun konzentrieren würde.

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[ :: Kessel :: Z-27 :: Militärbasis :: Verhörraum V-13 / Colonel Trask (NPC) | Raziil Marr | Zion :: ]



Der Sith schaute angewidert auf den Zabrak, als dieser sprach. Seine Antwort war nach Zions Meinung einfach zu unterwürfig. Eine solche Einstellung kam für den Sith-Warrior nicht in Frage. Aber für Anfänger im Studium der Macht war es nicht außergewöhnlich, dass sie noch nicht das Selbstbewusstsein eines echten Sith hatten. Leider haben einige am Anfang zu viel davon, was meistens das Ende ihres erbärmlichen Lebens bedeutet.

Die Augen des Zabraks öffneten sich wieder und schauten in die des Sith. Nachdem Raziil seine Stimme senkte und schwieg, ließ Zion einen Moment die Stille in den Raum einziehen.
Trotzt seiner geäußerten Demut empfand Zion, dass der Zabrak einen gesunden Teil Arroganz ausstrahlte. In den Augen des Sitz-Warriors war dies zu früh und zu viel. Aber diesen Makel hatten viele Jünger beziehungsweise Anwärter, sogar er selbst hatte Tendenzen zu dieser Unart besessen.

„Viele Lebewesen empfanden so wie du, aber nur ein Bruchteil davon war würdig genug, um dem Orden der Sith beizutreten. Und nur ein Bruchteil DAVONgenoss das Privileg, in den Lehren der Sith ausgebildet zu werden.“

Der Hühne schaute den Zabrak mit düsterem Blick an.

„Bilde dir nichts auf deine bisherigen Taten ein, in Wirklichkeit bist du nichts Besonderes. Denke immer daran: heute und jetzt bin ich dein Schicksal und falls ich es will, bist du schneller tot, als du denken kannst.“

Zion ließ eine dramatisch wirkende Pause zu seinem nächsten Satz und ließ seine Aura weiter im Raum gleiten.


„Wenn du jedoch wirklich irgendwann etwas erreichen willst, musst du dir ein Ziel, eine Aufgabe suchen. Der Orden braucht keine gesättigten Anhänger.“

Die Hand des Menschen streckte sich wieder aus und ein unsichtbarer Griff schlang sich um den Hals des Zabraks.

„Falls dir dein Leben lieb ist, gebe ich dir den Rat, nie wieder einemSith-Warrior zu sagen, was seine Entscheidungen sind!“

Zion ließ Raziil wieder los und ging in Richtung Ausgang, welchen er mit einer Handbewegung öffnete. Als er kurz davor war, den Korridor zu betreten, schaute Zion über seine Schulter.


„Auf was wartet du noch?! Folge mir oder der Colonel wird sich um dich kümmern!“

Der Weg zu seinem Star Courier erfolgte schnell und ruhig. Die Soldaten ließen ihn und seinen stillen Schatten (Raziil) ohne Probleme passieren. Zion fand die „Vespin“ in dem Zustand vor, wie er sie verlassen hatte, verschlossen und gesichert. Nun betrat er sie und ging direkt zum Lift, wo er kurz auf den Zabrak wartete und fuhrmit ihm eine Ebene höherin das Cockpit.

Zion setze sich auf seinen Pilotenplatz und machte die „Vespin“ startklar. Innerhalb weniger Minuten war das Schiff bereits in der Umlaufbahn von Kessel. Langsam drehte er sich zu seinem Gast um und musterte ihn erneut. Man könnte viel über diesen Zabrak sagen, jedoch nicht, dass er keinen Demut hatte. Denn er stand immer noch am Lift und wartete.

„Setz dich hin….. hast du Fragen?“

Mit einem Ruck spürte Zion den Eintritt in den Hyperraum. Somit begann die Reise nach Bastion, wo er seit gefühlten Jahrzehntennicht mehr war.



[ :: Hypraum :: Richtung Bastion :: "Vespin" / Raziil Marr | Zion :: ]
 
[ Kessel - YT-1250 "Stardust" - Gänge ] Akktes Nureel (NSC)

Akktes erreichte die Rampe der Stardust gerade rechtzeitig, um das Gespräch zwischen der Mon Calamari und dem Captain noch mit anhören zu können. Die Stimmen der Mon Calamari mochten für manchen verdrehten Galaxisbewohner angenehm klingen, aber als Quarren fand er sie einfach nur ätzend. Sie war einfach so unnatürlich und aufgesetzt freundlich, dass Tereb ihr Masche auf jeden Fall durchschaut haben musste. Der muskulöse Pilot des YT-1250 überlegte einen Moment, ob er sie mal mit einem schroffen Kommentar in ihre Schranken weisen sollte.

"Wir machen uns erst wieder auf den Weg, sobald die alte Ware das Schiffe verlassen hat und die neue Ware an Bord ist. Wie lange das dauern wird, lässt sich schwer sagen. Pünktlichkeit bei Terminen ist hier definitiv keine Tugend."

hatte der Captain der Mon Calamari geantwortet. Akktes trat auf der Rampe an die beiden heran und grüßte den Captain mit einem Nicken. Sie hingegen versuchte er möglichst zu ignorieren. Warum war Tereb auch so freundlich zu ihr? Noch vor ein paar Stunden hatten sie, als sie im Cockpit allein gewesen waren, über ihre seltsamen neuen Crewmitglieder ordentlich gelästert.

"Aber hey, den ersten Teil unserer Bezahlung haben wir erhalten und Frauen gehen doch für gewöhnlich gerne shoppen."

Er zog einen Creditstick aus der Tasche und hielt ihn in ihre Richtung. Was sollte das nun werden? Akktes zuckende Tentakel waren ein Zeichen seiner Verwirrung.

"Hier sind 350 Credits. Sie können sich mal nach Ersatzteilen umschauen. Und nehmen Sie den Doktor mit. Ich denke, er sollte irgendwo im Laderaum sein. Er meinte, dass er noch ein paar medizinische ... irgendein Kram halt... braucht."

[Kessel - YT-1250 "Stardust" - Rampe] Tamis, Tereb /NSC) und Akktes Nureel (NSC)


[ Kessel - YT-1250 "Stardust" - Laderaum ] Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Es war ausnahmsweise mal wieder alles in Ordnung. Um ihn herum leuchtete alles. Formen, Farben, die Galaxis war ein einziger toller Ort des Glücks. Die Sterne, sie leuchteten, glänzten, wiesen ihm den Weg in die Unendlichkeit umringt von einem Gefühl der Wärme und Geborgenheit. Rational war das alles einfach nicht zu begreifen. Und dennoch störte es ihn in keinster Weise.

Andererseits... warum drehte sich auf einmal wieder alles? Und warum war seine Wange so kalt? Erinnerungen an die Zeit auf Corellia kehrten zurück. Die hübsche Twi'lek. Wie war ihr Name nochmal gewesen? Hatte er ihren Namen überhaupt gekannt? Egal, sie hatten einfach eine Menge Spaß gehabt und das war schließlich das, worauf es ankam. Und dann folgte das unschöne Erwachen. Von einer Sekunde auf die andere wurde ihm klar, dass er es bei seiner letzten Dosis Glitterstim einmal mehr übertrieben hatte und das es sich noch immer um dieses minderwertige Produkt handelte, dessen Verzehr er im Nachhinein jedes Mal sehr bereute.

Rabin öffnete die Augen. Die Welt stand schief. Nun wurde ihm auch bewusst, warum seine Backe kalt war. Er lag seitlich mit dem Gesicht auf den Bodenplatten im Laderaum der Stardust. Mit einem Schlag waren alle Erinnerungen zurück und die Kopfschmerzen trafen ihn wie ein Lastenspeeder.

Mit sachten, langsamen Bewegungen schaffte er es sich aufzusetzen und wischte sich dabei mit dem Ärmel den Sabber vom Mund. Er hatte in einer Ecke hinter einer Kiste gelegen, was vermutlich der Grund dafür war, dass ihn bisher niemand gefunden hatte. Der Laderaum war schon halb leer geräumt. Sie waren also einen Teil ihrer -hoffentlich noch lebendigen - Fracht bereits losgeworden, was wiederum bedeutete, dass sie zwischenzeitlich gelandet waren. Das war gut. Er war seinem Ziel damit einen Schritt näher gekommen.

Rabin versuchte aufzustehen und bereute den Versuch auch zugleich. Dennoch schaffte er es, sich auf den Beinen zu halten. Und wieder drehte sich alles. Auf diese Nebenwirkungen würde er gerne verzichten. Die Eingangstür zum Laderaum öffnete sich und hinein kam - wie sollte es auch anders sein - die Fischlady. Sie redete irgendwas, aber in Rabins Kopf war einfach alles zu wirr, als das er den Sinn ihrer Worte hätte erfassen können. Es war wohl nicht immer die beste Lösung, aber um weitere Kopfschmerzen zu vermeiden entschloss er sich, einfach nur zu Nicken.


[ Kessel - YT-1250 "Stardust" - Laderaum ] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
Kessel - YT-1250 "Stardust" - Rampe, Tamis, Tereb (NPC)

Kaum dachte man an den Quarren, tauchte er auch schon auf, und Tamis hatte große Mühe, ihre zuckenden Kiemen in Zaum zu halten. Sollte der nicht irgendwo etwas arbeiten? Für ihn waren die Kisten doch ganz sicher kein Problem, so wie er seine Muskeln zur Schau stellte sollte es doch ein Vergnügen für ihn sein, zu zeigen, wie toll er die Kisten tragen konnte. Angeberei und zeigen, wie auch so viel toller sie als Mon Calamari waren, war doch nichts Neues bei Quarren. Auch wenn das in diesem Fall einfach unfair war.
Aber sie sprach mit Tereb, nicht mit diesem... diesem Angeber, daher ignorierte sie ihn genauso, wie er es offensichtlich tat. Dieser war aber wahnsinnig genau mit seinen Auskünften... was, waren es nun eine Stunde, drei, fünf? Wenigstens ungefähr musste er doch eine Antwort geben! Oder blieben sie etwa den ganzen Tag auf dieser Felskugel? Je schneller sie wegkamen, desto schneller konnte sie sich mit ihrem absolut verdienten Lohn aus dem Staub machen...
Dann jedoch rollten ihre Augen verwirrt nach außen. 350 Credits? Denn klischeebehafteten Seitenhieb überhörte sie einfach einmal, schließlich hatte Tereb in ihrem Fall nicht ganz Unrecht... Aber was sollte das? Ein bisschen Freundlichkeit, und schon zeigte der Captain sich von seiner großzügigen Seite? Ärgerlich. Sie hätte es vielleicht früher auf dieser Art versuchen sollen... gut zu wissen. Vielleicht würde der Rückweg so angenehmer werden.
Sie zuckte mit den Flossen und wollte gerade nach dem Stick greifen, als Tereb noch Thanatos hinterherschob, und Tamis' Bewegung in der Mitte einfror. Thanatos mitnehmen? Wartete Tereb nur darauf, dass sie beide sich außerhalb des Schiffes an die Gurgel sprangen und er sie loswurde? Oh fantastisch. Wenn sie mit Thanatos loszog... dann würde das sicher kein schöner Ausflug werden.
Nun, schöner vielleicht, als sich hier mit Akktes herumzuschlagen. Oder beiden auf einmal.
Und außerdem...
sie hatte die Credits. Ha. Nicht Thanatos. Wenigstens ein Mal hatte sie die definitive Oberhand... Sie griff zu und nickte.

"Doktor, Laderaum. Alles klar."


Sie machte sich auf den Weg, und als sie den Laderaum betrat stand Thanatos auch schon dort herum, seine Haare völlig verwirrt. War das eine neue Mode? Tamis wunderte sich, weshalb er einfach nur im Raum stand, ohne irgendetwas zu tun, andererseits... es war Thanatos, und sie sollte aufhören, sich über irgendetwas zu wundern, was dieser Mensch tat.

"Thanatos, der Captain sagte, Sie brauchen noch irgendwelchen Medizinerkram... wir sollen losgehen und kaufen, was wir brauchen. Aber, dass das klar ist - erst meine Ersatzteile, und vom restlichen Geld können Sie dann ihr Zeug besorgen."

Thanatos nickte - und Tamis stutzte. Sie hatte doch mit weitaus mehr Widerstand gerechnet. Klar, sie hatte die Credits, aber dass Thanatos einfach so klein beigab? Nun ja, sie hatte aufhören wollen, sich zu wundern, und so lange der Mensch tat, was sie wollte, war alles in Ordnung.
Sie verließ den Laderaum, ging davon aus, dass der Doktor ihr folgen würde, und betrat schließlich den Boden Kessels. Misstrauisch holte sie Luft - ja, es war Luft zum Atmen da, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie dem ganzen vertrauen sollte. Fabriken konnten auch einmal versagen... nun ja. Es würde schon nicht passieren, so lange
sie hier war. Diese raue Luft hingegen, die gefiel ihr gar nicht. Rau und kalt... Bah. Eklig. Sie sollte schauen, dass sie so schnell wie möglich wieder an Bord kam.

Ersatzteile. Nun... am sinnvollsten wären ein paar Konverter, und vielleicht wäre es sinnvoll, die Notlösung beim Kondensator zu korrigieren... Und dann noch die eine oder andere Sache. Suchend sah Tamis sich um. Der Raumhafen war ja nun nicht gerade die Wasserrose der Galaxis. Vielleicht versuchte sie es am ehesten dort...
Zielstrebig begab sie sich auf den Weg zu einem kleinen, abgewrackten Laden, der nicht sonderlich vertrauenserweckend aussah. Aber was sah hier schon vertrauenserweckend aus? Das hier war nicht Corellia, und erst Recht nicht Dac... Ob Thanatos ihr folgte oder nicht, darum kümmerte die Mon Calamari sich nicht. Sie hatte ihm Bescheid gegeben, wenn er nicht mitkam, war das nicht ihre Sache.
Wunderbar wäre es, wenn er die ganze Zeit so stumm bleiben würde...
Sie betrat den Laden, der von innen so aussah wie von außen. Die Hälfte hier drin war doch nur Schrott... und die andere Hälfte musste davon erst einmal auseinanderdividiert werden. Zumindest einen Kondensator, der einigermaßen nach etwas aussah, konnte Tamis gleich entdecken. Der Sublichtantrieb würde es ihr ebenfalls danken, wenn er nicht mehr ganz so ein Flickenteppich wäre, und so vertiefte sie sich in die Suche nach weiteren Ersatzteilen.


Kessel - Raumhafen - kleiner, unübersichtlicher Laden, mit Thanatos

Irgendwie konnte ich über Kessel nicht so viele Infos finden, wie ich eigentlich wollte. Auch z.B., wie das mit der Atmosphäre funktioniert. Falls etwas überhaupt nicht passt bitte ich um Nachricht... :)
 
[ Kessel - YT-1250 "Stardust" - Laderaum ] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Oh, die Dosis war dieses Mal vielleicht etwas hoch gewesen, aber nach und nach schien sich der Nebel zu lichten. Aus dieser vorübergehenden Phase der Schwäche würde er nur um ein Vielfaches stärker wie ein Phönix aus der Asche empor steigen. Rabin Mrash, hellster Stern der Galaxis. Ein wahrhaft abenteuerlicher und auch denkwürdiger Anblick.

Die Kopfschmerzen wichen nach und nach seiner puren Willenskraft und als sein Blick langsam aber sicher immer klarer wurde, fand er sich hinter der Fischlady her trottend irgendwo auf Kessel, wie er zugleich vermutete. Es war abwegig, dass er sich gleich für mehrere Tage weggebeamt hatte, insofern mussten sie noch auf der sagenumwobenen Felskugel sein. Warum rannte er hinter
Tamis her? Wie war er nochmal hier her gekommen? Hoffentlich würde er Blackout nicht so lange anhalten wie beim letzten Mal und hoffentlich waren diese bekloppten Kopfgeldjäger nicht wieder in der Nähe.

Rabin spürte, wie er mit jedem Schritt stärker wurde. Nicht körperlich, physische Kräfte konnte man vernachlässigen. Sein Geist. Es fühlte sich so an, als könne er nur mit seinem Intellekt Raumschiffe bewegen. Doch seine Seele war hungrig. Sie brauchte mehr, immer mehr. Deswegen war er hier. An der Quelle. Glitterstim. Wo würde er die reinste Form des Stoffes erhalten, wenn nicht hier? Er betrachtete die Heckansicht der tapsigen Fischlady und fragte sich, ob das alles abermals nur ein Traum war. Warum spielte gerade sie in seinen Träumen seit einiger Zeit immer eine Rolle? Egal, solange sie dieses Mal ihre Klamotten anbehielt. Zumal... wobei...

Für einen Moment blieb er stehen, sah sich um. Sie waren in der Nähe des Raumhafens. Verhältnismäßig viele imperiale Soldaten sicherten die Umgebung. Er musste einen Dealer finden und das schnell. Auf einem Repulsorwagen wurden Kisten an ihm vorbeigeschoben. Ob sie mit Glitterstim gefüllt waren? Sollte er es einfach wagen, einen Blaster in seinen Besitz bringen und die Kisten stehlen? Ein gefährliches Unterfangen. Es musste einen anderen Weg geben. Schwer zu sagen, wie viel Zeit ihm hier blieb.

Er brauchte noch andere Sachen für seine Experimente. Rabin wollte den Glitterstim mit anderen Stoffen kombinieren, um womöglich noch eine viel größere Leistungssteigerung zu erreichen. Die ganzen Mittelchen aus Thanatos Arztkoffer, die ihm als Ersatz auch über die Runden geholfen hatten, hatten ihn auf die Idee gebracht. Allerdings war er sich zu schade dafür, immer an seinem eigenen Körper alles auszuprobieren. Vielleicht konnte er insgeheim eines der anderen Crewmitglieder dafür nutzen. Wen störte das schon, wenn einer der ganzen Vögel an Bord auf einmal nicht mehr so ganz leistungsfähig war. Möglicherweise starben sie auch daran. Dann hatte er einen Grund mehr, sie mal aufzumachen und sich den Körperbau anzuschauen. Eine Angelegenheit, die ihn als Gestaltwandler ganz besonders interessierte.

Erst jetzt wurde ihm klar, dass Tamis eine Reihe von Elektro- und Maschinenschrottteilen auf den Tresen gepackt hatte. Offensichtlich wurde er auch gefragt, ob er etwas von hier brauchte. Hatte ihn die Fischlady gefragt? Oder der Rodianer hinter dem Tresen. Rabin sah sich etwas hilfesuchend um, bemerkte jetzt erst in welcher Absteige er gelandet war. Dann erinnerte er sich an seinen letzten Gedanken.


"Ich brauche noch wen zum aufschneiden."

Die beiden anderen schauten ihn verwirrt an. Hatte er das gerade wirklich ausgesprochen? War wohl doch noch nicht ganz auf der Höhe, der gute Doc.

"Ich meine "Was", nicht "Wen". Ein Laserskalpell, wenn Sie sowas haben."

Er zuckte mit den Schultern, als wären solche Versprecher nichts weiter besonderes. Kopfschüttelnd versuchte er einen Teil der Stimmen aus seinem Kopf zu bekommen. Währenddessen schienen die beiden anderen über den Preis für alle zu verhandeln. Tamis kaufte hier definitiv eine Menge Schrott, aber etwas Besseres konnten sie sich vermutlich auch nicht leisten.

"400 Credits für alles zusammen."

"Dafür bekommen sie höchstens 300."

Die Diskussion ging hin und her. Rabin schaltete ab. Er beobachtete den Rodianer. Ein niedliches Wesen, wie ein Insekt. Rodianer gab es häufig in der Galaxis. Vielleicht sollte er ihn aufschneiden, um zu Lernen seine Gestalt anzunehmen. Das wäre sicher witzig. Wobei Gungans noch lustiger waren.

Das Gespräch ging hin und her, sie wurden sich einfach nicht einig. Warum war Tamis so kleinlich, immerhin war er schon auf 380 Credits runter gegangen? Rabin hatte keine Zeit für so etwas. Für eine Persönlichkeit wie ihn war das einfach nur vergeudete Zeit. Außerdem musste er sich hier noch den Traum eines Koffers voll Glitterstim erfüllen, bevor sie den Planeten wieder verließen.

Er schob sich an der Fischlady vorbei, sodass sie halb hinter ihm stand und er dem Rodianer direkt gegenüber.


"Du wirst Ihr die Sachen für 280 verkaufen!"

Seine Stimme war ernst und konsequent. Beide verstummten für einen Moment. Rabin nahm all seine Kräfte zusammen. Dieser Winzling vergeudete seine Zeit. Er war dem großen Rabin Mrash nicht ebenbürtig. Er würde ihm seinen Willen aufzwingen. Rabin beugte sich weiter vor, starrte ihm fest in die Augen.

"Du wirst Ihr die Sachen für 280 verkaufen!"

Wiederholte er abermals in der gleichen Stimmlage. Der Rodianer schüttelte den Kopf.

"Hälst du dich für so 'ne Jedi-Witzfigur oder was?"

"Nichts liegt mir ferner. Du wirst Ihr die Sachen für 280 verkaufen!"

Er deutete mit dem Zeigefinger auf den Rodianer, als könnte er ihn dadurch zu dem Kleingeist zusammenschrumpfen lassen, der er in Wirklichkeit war. Und bei dieser Wiederholung achtete er darauf, dass seine Augen ihre Farbe kurz zu einem deutlichen roten Schimmer wechselten, wohl wissend dass die Mon Calamari neben ihm dies nicht würde sehen können. Auf seiner Stirn erschien zugleich für einen Moment ein Tattoo der Black Sun, der wohl größten Verbrecherorganisation in der gesamten Galaxis.

"Ich werde ihr die Sachen für 280 verkaufen!"

Entweder sein Wille hatte gesiegt, oder sein Funkeln hatte den gewünschten Effekt erreicht. Jedenfalls bekamen sie jetzt, was sie gewollt hatten und hatten zudem noch genug Geld für ein Eis ... und seine anderen Besorgungen.

[ Kessel - Raumhafen - Geschäft ] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
Kessel - Raumhafen - kleiner, unübersichtlicher Laden, mit Thanatos und Rodianer

Er brauchte noch - WAS? Wen zum Aufschneiden? Der Kerl hatte sie wirklich nicht mehr alle! Tamis' noch größeren Augen als sonst starrten den Doktor an. Erst sagte er Ewigkeiten gar nichts, und dann so etwas? Er war wirklich nicht ganz dicht, und sie würde mit ihrer Wachsamkeit in seiner Nähe ganz sicher nicht nachlassen.
Thanatos' Korrektur folgte auf dem Fuße, und Tamis senkte kurz die Augenlider. "Was" klang schon wesentlich besser als "wen", auch wenn sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie bei allen Korallen er diese zwei Worte verwechseln konnte. Der Typ war einfach... wie ein nerviges, kleines Kind, so. Motzig, bescheuert, unberechenbar. Dummerweise ein motziges, kleines Kind mit Verantwortung und gefährlichen Gegenständen in der Hand. Von denen er noch ein weiteres haben wollte.

Der Rodianer schien das nach der Erklärung nicht sonderlich spannend zu finden - war es auch nicht, aber sie sollte mal eine Liste mit Thanatos' bescheuertsten Sätzen machen - und wandte sich wieder ihren Einkäufen zu. 400 Credits wollte der Halsabschneider haben? Beinahe hätte sie gelacht, aber das hätte ihre Verhandlungsposition sicher nicht gestärkt. Sie musste jetzt gelassen bleiben, gelassen und selbstbewusst.
Letzteres war kein Problem.
Aber sie hatte nun einmal nur 350 Credits, und mehr war nicht drin. Außerdem wollte sie mal nicht so sein... Das kleine Skalpellchen, das der Doktor hier kaufte war vielleicht nicht alles, was er brauchte. Einmal davon abgesehen, dass dieser Schrott nun WIRKLICH nicht mehr Geld wert war! Und daher würde sie auch nicht mehr zahlen, punkt.

Die Hilfe, die sie dann aber bekam - oh, damit hatte sie nicht gerechnet. Hatte der Mensch etwa seine gute Seite entdeckt? Viel wahrscheinlicher war, dass er die Geduld verlor oder aber noch tatsächlich mehr Geld brauchte, um eigene Einkäufe zu tätigen. Gut, sollte er ruhig - Tereb hatte ihnen das Geld nicht einfach so gegeben.
Tamis hatte genug Zeit mit Thanatos verbracht, um sich nicht zu fragen, was in ihn gefahren war - viel eher war sie erleichtert, dieses Mal nicht das Objekt seiner Aufmerksamkeit zu sein. Der Typ war wirklich ein wenig durch die Brise, aber dieses Mal war es beinahe lustig, ein wenig zuckten sogar ihre Barthaare. Wie wohl der Rodianer auf so ein lächerliches Verhalten reagieren würde? Nach ihrer eigenen Verhandlung hätte sie ihr halbes Eigentum, ach, ihr ganzes! (was, zugegebenermaßen, nicht sonderlich viel war) darauf gesetzt, dass er anfangen würde zu lachen. Allenfalls noch darauf, dass er genervt sein würde. Diese Hilfe war zwar nett gemeint, aber Thanatos sollte das alles vielleicht doch lieber jemandem überlassen, der Erfahrung in Sachen Verhandlung hatte, und ein Arzt gehörte da sicher nicht... oh.
Verdattert sah sie den Rodianer an, schaltete allerdings schnell.

"...und natürlich inklusive sofortiger Lieferung frei Schiff!", fügte sie selbstsicher an.
Denn ehrlich gesagt hatte Tamis wenig Lust, den ganzen Kram hinüber zu tragen. Und wenn er schon so schnell einknickte, vielleicht funktionierte auch das... und weil das bei Thanatos so gut geklappt hatte, blickte auch Tamis ihr Gegenüber fest an. Was, vermutlich, anderen Spezies weniger auffiel, diese fanden ihre Augen ja ohnehin schon meistens viel zu groß... Egal, was es war, irgendetwas funktionierte, und der Rodianer nickte ergeben.

"Ich werde das veranlassen",
sagte er, und bildete sich Tamis das ein oder warf er dem Doktor einen langen Blick zu? Bei Rodianern konnte sie nicht erkennen, wie sie etwas meinten, und ganz sicher irrte sie sich, denn mal ehrlich - der Typ hatte sich doch nicht wirklich von diesem Theater beeindrucken lassen? Beinahe hätte Tamis gelacht, aber für den Fall der völlig winzigen Wahrscheinlichkeit, dass das gerade tatsächlich passiert war, ließ sie es lieber. Nicht, dass er sich das irgendwie anders überlegte... Nein, vermutlich hatte er nur keine Lust mehr, sich von diesem Menschen nerven zu lassen.
Und das konnte sie voll und ganz nachvollziehen.


Der Einkauf hatte ein wenig Zeit in Anspruch genommen, aber im Großen und Ganzen war Tamis zufrieden, als sie mit dem Wechselgeld hinter Thanatos den "Laden" wieder verließ. Sicher, vieles von dem Zeug war nicht sonderlich stabil, aber das war die "Stardust" nun einmal auch nicht. Wirklich ein passender Name für diesen Haufen Schrott, überlegte sie sinnierend, während der Doktor offensichtlich schon ein neues Ziel hatte.
"He, moment, nicht so schnell, Sie Verhandlungsgenie..."
Ob sie wollte oder nicht, Thanatos hatte ihnen einiges an Geld gespart. Egal aus welchen Gründen. Und das gab die Mon Calamari wirklich nur ungern zu. Sehr, sehr ungern... Dennoch, sie wusste wie man sich verhielt. Man bedankte sich.
"Das war wirklich gute Arbeit da drinnen", bekannte sie widerstrebend, während sie den Kerl einholte.
"Der Typ ist ja wirklich eingeknickt wie eine Mabelle bei Wellengang. Woher haben Sie das gewusst?"
Hatte er das überhaupt gewusst? Hm. Oder...

"Sie sind doch nicht..."
Einen Moment blickte Tamis den Doktor verblüfft an und blieb kurz stehen, als der Satz des Rodianer ihr noch einmal in den Kopf kam. Er... er war doch nicht wirklich eine Art Jedi, oder? Tamis war noch nie einem Jedi begegnet, aber irgendwie... hatte sie sich diese Leute immer anders vorgestellt. Andererseits, wenn man dem Glauben schenken durfte, was Jedi alles konnten, vielleicht wurde man dann automatisch ein wenig irre, so wie er eben? Oh oh. Vielleicht... vielleicht sollte sie doch mehr... aufpassen? Aber nein. Das war Blödsinn. Das... das hätte sie doch eher gemerkt... Eine kleine Unsicherheit blieb, als sie erneut zu ihm aufschloss.

"Naja, egal - wohin jetzt, brauchen Sie noch etwas außer dem... zum Aufschneiden?"

Kessel - Raumhafen - unterwegs, mit Thanatos
 
[ Kessel - Raumhafen - Geschäft ] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

In Anknüpfung an Rabins glorreiche Überzeugungsarbeit fügte Tamis noch die Lieferung frei Schiff ergänzend hinzu. Ein toller Einfall, das musste er ihr lassen. Diesen kleinen Erfolg gönnte er ihr, glücklich darüber dass es seinem übermächtigem Geist gelungen war diesen Winzling zu zerquetschen.

Nachdem in dem Geschäft alles erledigt war, wollte er auch keine Sekunde länger darin bleiben. Draußen angekommen hielt er dann abermals Ausschau nach der Art von Leuten, die ihm beschafften konnten wonach er suchte. Noch während er damit beschäftigt war, drängte sich ein seit kurzem allzu bekannter Fischkopf wieder in seine Sicht und forderte seine Aufmerksamkeit. Sie plapperte los und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis er zu Wort kam um sie zu unterbrechen.


"Ich bin doch nicht... was?"

Er machte eine Person ausfindig, die zumindest von der Kleidung und vom Verhalten her durchaus in Frage kam. Selbst wenn er Twi'lek selbst nichts zu verkaufen hatte, dann wusste er bestimmt, wo man guten Stoff herbekommen konnte. Woher er das wusste? Er hatte es einfach im Gefühl. Aber wie konnte er die Fischlady loswerden? Er konnte sie wieder in irgendeiner Form beleidigen, sodass sie wütend davon stampfte. Allerdings würde sie davor so viel Theater machen, dass ihm die Aufmerksamkeit der immer wiederkehrenden Soldaten gewiss war. Also auf die nette Tour?

"Danke, ich nehme einfach an Sie hatten ihn aber auch schon ordentlich weichgeklopft. Oder die Sache mit dem Aufschneiden hat ihm Angst gemacht. Was ist eine Mabelle?"

Seine Gedanken sprangen wieder zusammenhanglos hin und her, während er einerseits mit ihm sprach und andererseits den rothäutigen Twi'lek weiter beobachtete. Er stand lässig an eine Hauswand gelehnt, ein Lekku hinter seinem Kopf vorbei gelegt und das andere auf der Brust. Er tippte auf seinem Comlink herum und schien sich für seinen Beobachter gerade nicht sonderlich zu interessieren.

"Ja, wir brauchen noch einiges. Wie viele Credits haben wir noch?"

Eigentlich wusste er auch schon ohne zu fragen, dass ihr restliches Budget nicht für die Menge an Drogen reichen würde, mit der er sich hier eindecken wollte. Er brauchte also einen neuen Plan.

"Wir brauchen einiges an Arzneimitteln. Das Problem ist nur, dass man hier wegen der gesetzlichen Regulierungen nicht an das Zeug herankommen wird. Ich habe keine Ahnung, was der Captain noch weiter vorhat, aber wenn wir wieder Lebewesen transportieren möchte ich zumindest so ausgerüstet sein, dass ich die Leute auch ordentlich versorgen kann."

Er war also der barmherzige Retter, der anderen helfen wollte. Diese Rolle stand einem Arzt relativ gut. Rabin tat so, als würde er kurz nachdenken. Das tat er zwar tatsächlich, aber sein Plan hatte längst Gestalt angenommen.

"Miss Falcks haben Sie schon mal etwas Verbotenes getan? Ich habe da eine Idee, aber die Sache ist nicht ganz... legal."

Er deutete mit einem leichten Kopfnicken in Richtung des Twi'leks, der circa 10 Meter entfernt stand.

"Der Kerl da hinten vertickt Schmerzmittel und derartiges Zeug. Fragen Sie mich nicht, woher ich das weiß. Sie gehen zu ihm rüber, verlangen Sie ein bisschen Puder, eine Ladung - oder wie auch immer man das im Gangster Slang nennen mag - Ihnen fällt da schon was ein. Tun sie anschließend so, als würden Sie das Zeug probieren und verlangen sie danach mehr, viel viel mehr. Aber zum halben Preis. Ist sowieso überteuert. Lassen Sie sich etwas hochhandeln."

Rabin war mitterweile etwas näher an sie herangetreten, sodass er leiser sprechen konnte und kein Passant zufällig etwas aufschnappen würde.

"Er wird zu seinem Lager gehen, Sie tun so als würden Sie warten. Mich kennt er noch nicht, ich folge ihm unauffällig. Wenn er hier her zurückkommt, sind Sie längst verschwunden. Und ich zweige uns von seinem Lager gerade so viel ab, dass wir demnächst keinen notleidenden Wookiees mehr das Schmerzmittel entsagen müssen."

Würde sie darauf einsteigen? Rabin hatte diesen Plan gewählt, weil er damit rechnete, dass sie viel mehr an dem Wohl möglicher künftiger Passagiere interessiert war, als an persönlichem Ruhm oder gar einem Anteil an den Rauschmitteln. Ja, vielleicht nutzte er ihre Gutmütigkeit aus. Aber es war zu ihrer aller Wohl. Und Außerdem hatte er ihr billige Ersatzteile besorgt und war nett zu ihr. Das musste doch reichen, oder?

"Was meinen Sie? Trauen Sie sich das zu?"

[ Kessel - Raumhafen - Vor einem Geschäft ] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
Kessel - Raumhafen - unterwegs, mit Thanatos

"Och, nichts...", beeilte Tamis sich, unschuldig hinterherzuschieben. Glücklicherweise schien Thanatos nicht so sonderlich interessiert an einer Antwort zu sein, zumindest hatte sie dieses Gefühl.
Ihr neuerlicher Waffenstillstand gefiel ihr aber, zugegebenermaßen, ganz gut. Nicht, dass sie so naiv war, zu glauben, dass der Arzt und sie sich irgendwie
verstehen würden oder dergleichen, aber es war ganz nett, sich nicht andauernd über seine Ignoranz oder seine Arroganz aufregen zu müssen.
Sie zuckte mit den Schultern.

"Na, wenn er davon Angst bekommt, dann ist er mit einem Laden am Raumhafen vielleicht ohnehin nicht ganz richtig..." Der Ruamhafen war schließlich ein raues Pflaster, wer sich hier nicht zu Wehr setzen konnte hatte doch eigentlich schon verloren. Mit ein Grund, weshalb sie hier eigentlich auch nicht so sonderlich gut aufgehoben war.
"Eine Mabelle ist eine Blume mit ziemlich dünnem Stiel... keine Ahnung, wie die überhaupt überleben kann. Sie hat eine ganz hübsche blaue Blüte, und auch noch irgenwelche anderen, wirklich nützlichen Fähigkeiten."
Allerdings interessierte Tamis sich kein bisschen für diese, schließlich war sie keine Ärztin und hatte auch sonst damit nichts zu tun.

"Siebzig Credits haben wir noch."

Verwirrt sah sie den Doktor an. Kesssel hatte gesetzliche Regulierungen, die den Kauf von Arzneimitteln verbaten? Das ergab doch keinen Sinn. Was für Arzneimittel wollte Thanatos denn bitteschön kaufen? Da gab es doch sicherlich Lösungen...
Sie blieb überrascht stehen. Etwas Verbotenes getan? Klar hatte sie schon etwas Verbotenes getan. Schließlich war sie mit ihm auf diesem Flug, war das da nicht klar? Ein bisschen was Verbotenes tat doch jeder, und wen juckte das schon? Gesetze waren nicht unbedingt dafür da, sie steif zu verfolgen, man konnte sie ruhig hin und wieder ein wenig... biegen, jawoll. Doch was wollte Thanatos nun von ihr? Ein wenig später hatte er seinen Plan vor ihr ausgebreitet, und sie blickte ihn mit noch größeren Augen als sonst an. Sie sollte
was tun?!? Also... eigentlich war das, was er von ihr verlangte, ja nicht wirklich illegal, illegal war nur, was er vorhatte. Hingegen lag auf ihren Schultern die komplette Last, denn sie war schließlich diejenige, die der Twi'lek sehen würde. Sie würde in Zukunft auf Kessel äußerst vorsichtig sein müssen. Und das alles, weil der Doktor ein paar Schmerzmittel klauen wollte? Thanatos mochte von ihr halten, was er wollte, aber dumm war sie nicht. Ihre großen Augen wurden schmaler. Er setzte doch bewusst sie dem Risiko aus. Andererseits traute sie sich keinesfalls zu, irgendwelche Lager auszuräumen... Stop stop stop! Wer sagte denn, dass sie bei dieser Sache dabei war? Sie fand ohnehin nicht gut, dass sie lebendige Ware transportierten! Schmuggel, okay, das war eigentlich kein Problem, aber Lebewesen schmuggeln? Für die sie dann auch noch Schmerzmittel steheln sollte? Und wieso noch mal bekam man die nicht einfach so? Sie war sich nicht ganz sicher, ob er ihr die ganze Wahrheit sagte.
Thanatos Nähe irritierte sie, und sie brachte wieder etwas Abstand zwischen sie beide.
Logisch betrachtet andererseits... konnte es ihr nicht völlig egal sein, was Thanatos tat? Er verlangte nichts wirklich illegales, und sie hatte ohnehin nicht vor, viel Zeit auf Kessel zu verbringen. Es konnte allerdings nicht schaden, sich offener zu zeigen, und außerdem würde der Arzt ihr dann etwas schulden. Ob er die Ehre hatte, so etwas überhaupt zu berücksichtigen, stand auf einem anderen Blatt, aber sie hatte ja nicht wirklich etwas zu verlieren.

"In Ordnung", sagte sie leise und starrte ihn an. "Aber Sie schulden mir etwas. Vor allem, weil ich jetzt keine weiteren Fragen mehr stelle."

Genaugenommen wollte sie auch nicht wirlich mehr wissen, aber das wiederum brauchte Thanatos ja nicht zu interessieren.

Selbstbewusst näherte sie sich darauf dem Twi'lek, der, nebenbei bemerkt, eine wunderschöne rote Hautfarbe hatte, fast beneidete sie ihn. Lässig lehnte sie sich neben ihn und begann mit zugegebenermaßen doch etwas klopfendem Herz die Unterhaltung. Anfangs wollte der Twi'lek sie offensichtlich nur schnell abwimmeln - vermutlich war sie nicht deutlich genug? Aber sie konnte schlecht mit der Tür ins Haus fallen, es war doch nicht so verwerflich, ihm erst einmal einen guten Tag und dergleichen zu wünschen. Daher beeilte sie sich dann doch, ein wenig konkreter zu werden, und offensichtlich schien er ihren Wink nach dem "Mabellenstaub" (verflixt, so kreativ war sie nun einmal nicht) dann doch zu verstehen, und die Verhandlungen nahmen ihren Lauf.

Kessel - Raumhafen - unterwegs, mit einem attraktiven Twi'lek-Dealer, Thanatos wer-weiß-wo
 
[ Kessel - Raumhafen - Vor einem Geschäft ] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Rabin wartete gespannt darauf, wie die Fischlady reagieren würde. Empörung? Gut möglich, dass sie ihm hier eine richtige Szene machte. Auf jeden Fall schätzte er sie nicht so hinterlistig ein, dass sie ihn in irgendeine Art Falle laufen lassen würde. Wenn sie dem Twi'lek von seinen Plänen erzählte, konnte sie dadurch den Maschinenraum eher früher als später ganz für sich alleine haben.

Rabin hatte selbstverständlich noch das ein oder andere Ass im Ärmel. Jedoch ging er davon aus, dass er davon nicht würde Gebrauch machen müssen. Er spekulierte darauf, dass sie sich nach der Aktion in dem Laden gerade ihm gegenüber verpflichtet fühlte. Und vielleicht hatte sie wirklich Interesse daran, mal etwas Verbotenes zu tun. Rabin kannte noch nicht viel über ihre Vorgeschichte. Ob er doch versuchten sollte, sich mal in ihre Gedanken einzuschleichen? Doch unter Umständen war sie stark genug um sein Eindringen zu bemerken. Gut möglich, dass sie immer als Papas Liebling wohl behütet vor der großen bösen Galaxis geschützt gewesen war und nun als Rebellion von zu Hause weggelaufen war. Aber das war reine Spekulation aufgrund der Naivität und Rechtschaffenheit, die sie bisher an den Tag gelegt hatte. Der entschlossene Blick, dem ihm die wässrigen Glubschaugen nun zuwarfen zeigte ihm, dass sie sich entschieden hatte. Demnach waren auch ihre sogleich folgenden Worte wenig überraschend.

Rabin legte ein diebisches, siegreiches Lächeln an den Tag. Er ihr etwas schulden? Die Tatsache, dass der große Rabin Mrash mit seinem überlegenen Intellekt hier alle mit seiner Anwesenheit beehrte, war eigentlich Grund genug ihm aus Dankbarkeit jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Aber er musste in seiner Rolle bleiben. Dadurch was alles einfacher. Sie zeigte keinen Widerstand und würde ihre Rolle in seinem genialen Plan übernehmen. Sogar jegliche Diskussionen blieben ihm erspart. Damit war er fürs Erste zufrieden. Also würde er sich weiter ganz wie ein Gentleman benehmen.


"Alles klar. Dann kann der Spaß ja beginnen."

Mit zügigen Schritten entfernte er sich von der Mon Calamari und suchte sich neben einem nahe gelegenen Cafe eine Stelle, von wo aus er den gesamten Platz gut überblicken konnte. Rabin war geübt darin, in der Menge unterzutauchen. Von der Köperhaltung etwas zu unsicher für seinen Geschmack brachte Tamis sich neben dem rothäutigen Twi'lek in Position. Sowohl fürs Lippen- als auch Gedankenlesen waren alle etwas zu weit entfernt. Zunächst zeigte der Twi'lek wenig Interesse an ihrem Annäherungsversuchen. Mit verschränkten Armen zeigte er trainierte Bizeps und musterte sie etwas abfällig von oben bis unten. Doch schließlich schien das Gespräch Fahrt aufzunehmen. Selbst auf diese Entfernung konnte Rabin sehen, wie erst ein Creditchip und dann auch ein kleines Plastiktütchen den Besitzer wechselten. Amateure. Rabin hatte damit gerechnet, dass Credits und Ware zumindest mal an unterschiedliche Personen gingen. Diese Arroganz würde ihm das Ausrauben seines Lagers umso einfacher machen. Nun musste das Mädel die Rothaut nur noch davon überzeugen, dass sie viel mehr davon wollte. Hoffentlich vermasselte sie das nicht.

[ Kessel - Raumhafen - Öffentlicher Platz] Rabin (alias Dr. Karl Thanatos) und Tamis in der Nähe

[ Kessel - Raumhafen - Öffentlicher Platz] Detective Boni Mancuso

Detective Mancuso hatte sich wie jeden Tag in seinem Lieblingscafe beim Raumhafen zu seinem zweiten Frühstück niedergelassen und kippte zunächst etwas Zucker in seinen Caf, bevor er seine Aufmerksamkeit auf das mit Schokolade und Zuckerguss überzogene Süßteilchen lenkte. Ja, sein Arzt hatte ihm davon abgeraten aber er brauchte das einfach als Nervennahrung. Seine neue Partnerin, die ihm der Chief von drei Wochen zugewiesen hatte, trieb ihn einfach in den Wahnsinn. Die Frischlinge von der Akademie waren immer schlimm, aber dieses Exemplar ganz besonders. Boni Mancuso hörte Schritte neben sich und schon schwang sie sich in ihrem maßgeschneiderten, eng anliegenden Hosenanzug auf den Sitz neben ihm.

"Dieser Laden ist echt die Hölle. 'Den Bio-Diätcaf mit Aspro-Nusssplittern gibt es bei uns nicht.'"

äffte sie die Bedienung mit einer Stimme nach, die noch schriller war als ihre eigene. Grauenvoll. Konnte sie nicht mal fünf Minuten die Klappe halten und ihn einfach nur sein Frühstück essen lassen? Er ignorierte ihren Kommentar, biss in sein Süßteilchen und kümmerte sich nicht um die Krümel, die auf seinem Bauch landeten, den man durchaus als 'Wampe' bezeichnen konnte. Er war froh, dass ihm die polizeilichen Medizin- und Diensttauglichkeitschecks als Detective erspart blieben.

"Das nächste Mal sollten wir ins "Nachbrenner" gehen. Dort ist sind die Angestellten viel netter und die haben viel bequemere Stühle."

Mancuso verdrehte die Augen, mampfte unaufhörlich weiter um ihr nicht antworten zu müssen. Mit ihrer sportlichen Figur und halblangen braunen Haaren war sie durchaus attraktiv, für seinen Geschmack war sie aber noch ein Kind. Dennoch gab es auf dem Revier genug Kollegen, die ihn um seine neue Partnerin beneideten. Wenn die nur wüssten. Ein Schlürfgeräusch war zu hören, als sie einen großen Schluck aus ihrem Strohhalm nahm. Um nicht in dummen Tagträumen zu landen wendete er seinen Blick von ihr ab und ließ ihn über den Platz wandern. Und bei dem was er da sah hätte er sich fast am Zuckerguss verschluckt.

"Schau mal wen wir da haben."

Sie verstummte einen Moment, sah sich erst eine Weile um und entdeckte dann was ihr Partner gemeint hatte. Keine zwanzig Meter entfernt an einer Hauswand stand ein gut gebauter, rothäutiger Twi'lek der eins zu eins auf die Beschreibung eines bekannten Drogendealers passte. Neben ihm stand eine Mon Calamari . Es war ziemlich eindeutig, was die beiden da machten. Sie redeten noch kurz und dann machte der Twi'lek Anstalten zu gehen. Mancuso ließ sein Frühstück auf den Tisch fallen, dachte kurz nach und traf schließlich eine Entscheidung.

"Sie bleiben an der Calamari dran. Nicht wieder irgendwelche Alleingänge, verstanden? Nur dran bleiben. Ich schaue mal, was unsere rothäutiger Freund noch so vorhat."


[ Kessel - Raumhafen - Öffentlicher Platz] Detective Boni Mancuso
 
Kessel - Raumhafen - unterwegs, mit einem attraktiven Twi'lek-Dealer, Thanatos wer-weiß-wo

Zugegeben. Das hier war sicher nicht ihr Geheimtalent... Auch, als das Gespräch langsam nicht mehr so lief, dass Tamis das Gefühl hatte, der Twi'lek würde sich jede Sekunde umdrehen und einfach gehen, fühlte sie sich nicht sonderlich wohl. Aber das würde wohl jedem so gehen, der irgendetwas zum allerersten Mal machte. Sie besorgte schließlich nicht jeden Tag auf der Straße irgendwelche Betäubungsmittel, und sollte sie so etwas noch einmal tun, dann würde sie schon wissen, wie es ablief. Momentan gab sie sich größte Mühe, sich so zu verhalten, wie es die dubiosen Gestalten in den Holos immer taten - und möglichst deren besonders dumme, offensichtliche Fehler zu vermeiden. Wie zum Beispiel, sich ständig nervös umzusehen oder so etwas. Das machte doch nur noch viel deutlicher, dass man gerade etwas tat, das vielleicht nicht jeder mitbekommen sollte.
Sie stellte sich immer besser an. Der Händler erleichterte sie um beinahe alles des verbliebenen Geldes - ganze fünf Credits waren noch übrig geblieben, und dafür hatte es diese wirklich lächerliche Menge in diesem Miniaturtütchen gegeben.
Jetzt allerdings wurde es kritisch.
Tamis war stolz auf sich, dass ihre Hände nicht zitterten, als sie das klitzekleine Tütchen öffnete und so tat, als würde sie einen Krümel von der wenigen Masse des gelben Puders (gelb? War so was sonst nicht weiß? Hoffentlich stimmte das alles so...) probieren. Bei allen Meeren, hoffentlich merkte der Twi'lek nicht, dass sie ihm gerade etwas vormachte. Denn probieren würde sie von dem Kram ganz sicher nicht, sie war ja nicht lebensmüde - und außerdem würde ihr das alles sowieso nichts sagen.


"Ich brauche mehr von dem Zeug", sagte sie dann forsch. Zu forsch? Ach was, zu forsch ging hier gar nicht. Aber... wie viel mehr? Was war angemessen? Was würde den Kerl nicht misstrauisch machen? Aber gleichzeitig genug, dass er ihr das nicht sofort andrehen wollte, ohne sein Lager aufzusuchen. Hmpf. Sie hatte doch keinen Plan... Denken denken denken!

"Wie viel mehr?", grinste der Twi'lek sie an - hey, immerhin, sie hatte ihn vielleicht endlich an der Leine! Oder aber er fand ihr Verhalten lächerlich und machte sich über sie lustig... Pah, wer würde denn schon so negativ denken? Nein nein, das hier lief hervorragend. Jetzt nur weiter so.

"Etwa sechs, sieben Mal so viel - aber ich erwarte selbstverständlich einen gewissen Rabatt", erklärte Tamis selbstbewusst. Auch wenn sie das Zeug nicht kaufen würde - das gehörte doch dazu, oder? Der Twi'lek sah sie einen Moment lang an, seine Lekku zuckten irgendwie undefinierbar, und für eine Sekunde befürchtete Tamis, dass sie irgendwie einen Fehler gemacht haben könnte. Aber... nein, die Menge war doch nicht zu viel. Wenn sie bedachte, wie wenig in diesem Mini-Tütchen drin war... Nein nein. Wenn Thanatos das Zeug wieder für Wookiees oder ähnliches brauchte, dann musste es viel sein. Vorausgesetzt, er sagte hier die Wahrheit, worüber sie aber wirklich nicht nachdenken wollte.

"Zwei Prozent", kam dann schließlich doch, und Tamis konterte sofort mit "Sieben!". Ha, das begann sogar langsam, ihr Spaß zu machen... Schlussendlich konnten sie sich auf vier einigen - hey, immerhin ein paar Credits gespart, die sie nie ausgeben würde - vor allem aber auf eine Bezahlung nach Sicht der Ware.
Ganz zufrieden mit sich selbst ließ sie den Händler mitteilen, wann er sie wieder treffen würde und wo - anscheinend traf man sich nicht zwei Mal am gleichen Ort, das gehörte sicher auch zu den dummen Fehlern, die die Idioten in den Holos immer machten. Die Mon Calamari gab sich große Mühe, sich zu merken, wo dieser Ort sein würde - um sich so weit wie möglich davon fern zu halten.
Dann gingen sie auseinander, und erleichtert darüber, dass sie jetzt kein Messer im Bauch hatte oder dergleichen - dass das passieren konnte war ihr erst ganz zu Beginn des Gespräches gekommen, als es noch nicht so gut gelaufen war - summte Tamis sogar vor sich hin. Corellianische Popmusik war zwar normalerweise nicht unbedingt ihr Ding, aber vermutlich war das vorhin im Laden gelaufen und hatte sich in ihren Kopf eingebrannt. Und hey, sie hatte noch fünf Credits übrig, die jetzt in ihrer Tasche neben der Tüte lagen. Dafür konnte sie sich ja noch eine Kleinigkeit zu essen kaufen... Der Fraß an Bord des Schiffes war wirklich nicht sonderlich lecker. Zumindest nicht für sie.
Und Thanatos würde ja den Rest der Aufgabe übernehmen, ihr Teil war getan.


Nach und nach sah Tamis sich die wenigen Stände und Spelunken an, wo man etwas essen konnte, bevor sie sich schlussendlich für einen mit Süßkram entschied und der Menschenfrau ihren Wunsch ausrichtete.

Kessel - Raumhafen - bei einem Essensstand



Kessel - Raumhafen - öffentlicher Platz, "freischaffender Händler" Numar Shesa, mit blauhäutiger Mon Cal (Tamis)

Der Tag hatte nicht sonderlich gut begonnen. Kaum Kundschaft, nur der übliche Kleinkram - das Geschäft hier auf Kessel war auch nicht mehr das, was es einmal war. Vor ein paar Monaten hatten die Leute Numar noch die Bude eingerannt, er war eine wirklich angesehene Person gewesen, ohne viel tun zu müssen, aber diese Zeiten waren vorbei. Heute musste er sich anstrengen, damit er nicht seinen Rang verlor - lag vermutlich an diesen Möchtegern-Gesetzeshütern, die neuerdings ernsthaft versuchten, auf Kessel für Ordnung zu sorgen. Sie würden noch ein wenig brauchen, um zu begreifen, dass es auf Kessel nur ein Gesetz gab, das zählte, und das war nicht das, welches sie vertraten.
Andererseits, so war das Leben etwas spannender, nicht wahr?
Der Ausblick hier an der Hauswand war ganz nett. Er hatte beinahe den ganzen Platz im Blick, und auch das gehörte zu seinem Job - beobachten. Beobachten, was sich hier am Raumhafen so tat, was sich veränderte. Es schadete nie, so etwas zu wissen.

So hatte er die Mon Calamari, die sich ihm näherte, sofort im Blick, und wusste auch sofort, dass sie auf ihn zusteuerte. So eindeutig... so mitleiderregend eindeutig. Er sah sie heute zum ersten Mal, keine von hier also, und ihre Erfahrung mit Leuten wie ihm hielt sich offenbar auch in Grenzen. Daher interessierten ihre Versuche ihn zuerst nicht wirklich, sie lenkte ihn nur davon ab, den Platz im Blick zu haben - bis sie endlich doch zum Thema kam und er sie ein klein wenig über den Tisch zog. Allerdings, für eine Anfängerin hielt sie sich gar nicht schlecht.
Als sie mehr wollte, begann das Ganze ihm doch ein wenig Spaß zu machen. Ach, wie niedlich... ein zweites Tütchen? Konnte sie haben. Das hier war ohnehin nicht das hochwertige Zeug, und wenn sie ihm ihre Credits so hinterherschmeißen wollte... Numar machte da gerne mit.
Mit ihrer etwas höheren Forderung überraschte er sie allerdings dann doch ein wenig, und sein rechter Lekku zuckte. Was wollte sie denn mit einer solchen Menge? Nicht, dass es so sonderlich
viel gewesen wäre - es war eher seine Erfahrung die ihm sagte, dass offensichtliche Anfänger in der Regel von dannen zogen, wenn sie hatten, was sie für ihre ersten Experimente wollten. Andererseits, was juckte ihn das? Sollte sie sich doch gleich die Kante geben. Schade um einen weiteren Kunden, aber da sie vermutlich ohnehin nicht von hier war...
Allerdings würde er ihr dafür dieses eine Mal so viel aus der Tasche ziehen wie nur möglich. Trotz ihrer kecken Herangehensweise - kleines, dummes Naivchen... Vier Prozent. Lächerlich. Ihre forsche Art konnte für seinen geübten Blick auch nicht verkennen, dass sie ihn nicht übers Ohr hauen würde - dazu wirkte sie viel zu brav. Es war nicht nötig, jetzt auch noch über die Höhe der Vorauszahlung zu verhandeln.


Er beobachtete das kleine Ding noch für ein, zwei Sekunden, als es offensichtlich frohen Mutes seiner Wege ging. Schön, wenn sie sich so freute... Er machte seine Kunden doch gerne glücklich, dachte er sarkastisch in sich hinein grinsend. Und wenn er selbst dabei auch ein gutes Geschäft machte hatte er selbstverständlich nichts dagegen.
Sein nächstes Lager war nur wenige Straßen weiter - ein Lager, das zu weit weg vom Hauptgeschäft lag war kontraproduktiv, ebenso, alles nur an einem Ort zu haben. Selbstvertständlich hatte war dies nicht sein einziges.
Dennoch aber ging Numar Umwege. Er hatte nicht dadurch so lange in diesem Geschäft überlebt, indem er etwaige "Gesetzeshüter" oder Konkurrenten zu seinen Vorräten führte.
Jedoch konnte er nichts auffälliges bemerken, und so betrat er schließlich den heruntergekommenen dreistöckigen Wohnblock durch die halb zerfallene Türe und machte sich im obersten Stockwerk daran, sein Sicherheitsschloss zu der kleinen Dachkammer zu öffnen.


Kessel - Raumhafen - Wohnblock, dritter Stock, "freischaffender Händler" Numar Shesa
 
[ Kessel - Raumhafen - Öffentlicher Platz] Rabin (alias Dr. Karl Thanatos) und Tamis in der Nähe

Auch wenn Rabin in seinen bisher 75 Lebensjahren nicht viele besondere Fähigkeiten gemeistert hatte - was er natürlich nie zugeben würde - so gehörte "dumm rumstehen und sich unauffällig verhalten" definitiv zu seinem Repertoire. Er verfolgte den Drogenhändler einige Querstraßen mit weitläufigem Abstand und entschied sich dann im Eingangsbereich eines Hauses dafür, seine Gestalt leicht anzupassen, ehe er die Verfolgung wieder aufnahm. Aus dem athletisch gebauten, 1,83m großen Karl Thanatos mit Kurzhaarschnitt wurde innerhalb kurzer Zeit ein 1,70m großer, etwas untersetzter Kerl mit langen schwarzen Haaren. Das kostete ihn zwar Energie und Zeit, aber sicher war sicher. Er wollte diese Sache auf keinen Fall vermasseln, weil im langsam die Alternativen ausgingen, um an den Stoff zu kommen. Seine Gangart passte er um ein leicht hinkendes, linkes Bein an. Den auffälligen Arztkittel hatte er zum Glück schon viel früher abgelegt. Dabei war es ihm nicht nur darum gegangen, nicht sonderlich aufzufallen. Ein Arztkittel schien für viele Normalos ein Freifahrtsschein dafür zu sein, ihn mitten auf der Sprache mit "können Sie mir sagen, ob ich Fußpilz habe" anzusprechen.

Wie hatte er sich das bloß gedacht? Dass er hier auf Kessel ankam und auf einmal in Glitterstim baden konnte? Dass die Leute hier damit um sich schmissen? Weit gefehlt. Im Grund schien es sogar noch etwas schwerer zu sein, an seinen geliebten Stoff zu kommen. Das würde Mr. Genial natürlich nicht davon abhalten. Seine Hoffnung war die besondere Reinheit des Stoffes, die er gerade hier an der Quelle als besonders hoch abschätzte.

Wieder ging er um eine Hausecke herum, wohl bewusst dass sie zwischenzeitlich sogar im Kreis gerannt waren. Sollte er seine Gestalt vielleicht nochmal ändern? Wie war es mit einer Frau? Allerdings nicht zu attraktiv, sonst würde er diesem Macho-Twi'Lek sofort auffallen. In seinem vergleichsweise jungen Alter waren seine Gestaltwandlerfähigkeiten noch nicht zu sehr ausgeprägt. Er musste die Rassen studieren, um sich mit ihrem Körperbau und Verhalten vertraut zu machen und sich anschließend in sie verwandeln zu können. Daher auch seine Vorlieben als Arzt aufzutreten, wenngleich sein Interesse sowohl den toten als den lebenden Körpern galt. Neben den Menschen hatte war er auch mit den Twi'lek schon besonders vertraut. Er hatte nicht nur lange auf Corellia in Gestalt von Zel Uhnd sein Unwesen getrieben, sondern dort auch eine Beziehung - wenn man das so nennen konnte - mit der bildhübschen Katee Sevao geführt, deren Körper er auch äußerst genau erkundet hatte. In dem Fall hatte er sich tatsächlich mal eher für die "lebendige Form" interessiert. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht folgte er dem Dealer in einen Hauseingang. Entweder eine sehr gut inszenierte Irreführung, möglicherweise hatte er ihn doch entdeckt, oder sie waren endlich am Ziel.

Vorsichtig folgte Rabin seinem Ziel nach oben durch das Treppenhaus des Wohngebäudes. Vor dem letzen Stockwerk machte er halt, lehnte sich an die Wand und lauschte. Der Twi'lek machte sich an einer Tür zu schaffen. Rabin wagte es nicht, einen Blick um die Ecke zu werfen. Wie ging es nun weiter? Sollte er ihn erledigen? Er sah keine Waffe in brauchbarer Reichweite. Rabin trug gerade kein Messer bei sich und das "zum Aufschneiden", was er eben im Laden gekauft hatte, hatte die Fischlady ja sinnvollerweise direkt zum Schiff liefern lassen. Mit bloßen Händen? Der große Rabin Mrash war ein Denker, kein Nahkämpfer und der Dealer sah zudem so aus, als könne er ganz gut austeilen. Einfach nur warten? Das schien die beste Lösung zu sein. Wie auch immer die Tür gesichert sein mochte, mit Computern konnte er deutlich besser umgehen als mit Fäusten.

Ein Stockwerk tiefer hörte er ein Geräusch. Das klang so, als hätte jemand leise gesprochen. Rabin zuckte erschrocken zusammen. Er saß in der Falle. Um zu verstehen, was nun geschah, musste man wissen, wie seine Rasse auf ihrem Heimatplaneten bei Gefahr den riesigen Raubtieren entkam...


[ Kessel - Raumhafen - Wohnblock] Rabin und Numar Shesa & Boni Mancuso (NSCs)

[ Kessel - Raumhafen - Wohnblock] Detective Boni Mancuso bei der Verfolgung von Numar Shesa (NSC)

Boni war vielleicht mit den Jahres etwas kräftig geworden, manche sagten sogar dick, aber was seinen Job anging war er ein absoluter Profi. Das Beschatten von Zielpersonen war kein Problem, solange sie nicht davonrannten. Ohne Speederbike würde er sicherlich kein Laufduell mehr gewinnen. Er hatte sich wieder im Fitnessstudio angemeldet, nachdem ihm die junge, hübsche - oder geile, wie seine Kollegen sagten - Clara Kolumm als Partnerin zugeteilt worden war. Seine sportlichen Ambitionen hatten allerdings ein schnelles Ende gefunden, als er festgestellt hatte, wie nervig sie doch tatsächlich war. Wenn seine Gelenkfesseln auch dafür sorgen könnten, dass jemand die Klappe hielt, hätte er sie bei ihr sicherlich schon mal benutzt.

Boni beobachtete, wie seine Zielperson Numar Shesa in einem Hauseingang verschwand. Kurz darauf folgte ein untersetzter Mann. Vielleicht eine Art Bodyguard, der als Absicherung gedacht war. In dem Fall machte er seinen Job nicht besonders gut. Oder ein weiterer Unterhändler, möglicherweise auch ein Verbindungsmann mit höherem Rang. Das konnte ja doch noch ein toller Tag werden. Bevor er in das Haus hineinging wartete er noch kurz, zog er seine Dienstwaffe und ging langsam die Treppe nach oben. Im zweiten Stockwerk geschah dann etwas, womit er nicht gerechnet hatte: Sein Comgerät, wie immer in offener Verbindung mit seiner Partnerin geschaltet, muckte auf und die Stimme seiner Partnerin durchsiebte die Stille des ansonsten fast stillen Hausflurs.


"Mancuso, die Zielperson hat an einem Süßwarenstand halt gemacht. Die mischen die Drogen unter den Süßkram. Doppelt ungesund. Ich warte die Situation noch ab und mache Sie dann dingfest."

Ihm war in dieser Sekunde nicht klar, was ihn mehr ärgerte. Das Verhalten seiner Partnerin oder die Tatsache, dass er sein Com nicht stummgeschaltet hatte. Ein Anfängerfehler. Hoffentlich hatten die Beiden über ihm nichts gehört. Andererseits bestand jetzt auch kein großer Grund mehr zur Heimlichtuerei. Er aktivierte die Taschenlampe seiner Handfeuerwaffe, packte sie mit beiden Händen und stürmte die letzte Treppe nach oben. Wohl verwundert darüber, wer auf den letzten Stufen eine etwa 50 cm hohe Zimmerpflanze mitten im Weg abgestellt hatte. Er umrundete die Pflanze, bog um die Ecke, brüllte

"KSD!"

für "Kessel-Sicherheits-Dienst" und richtete die Waffe auf den Twi'lek, der nun mit dem Rücken zu einer Tür stand und einen Vibrodolch in der Hand hielt. Der würde ihm nicht viel nutzen.

"Numar Shesa, sie sind vorläufig festgenommen. Lassen Sie die Waffe fallen! Wo ist ihr Kollege?"

[ Kessel - Raumhafen - Wohnblock] Detective Boni Mancuso bei der Verfolgung von Numar Shesa (NSC)
 
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