Kessel

- Kessel - Geheime imp. Basis - Abteilung A - Markus, Bru-Th, 4 Soldaten -

Chesara war sich nicht sicher, was die größere Überraschung darstellte, eine Bemerkung der Soldaten über eine "Superwaffe", was auch immer sie damit meinten, oder die Tatsache, dass Markus ein echtes Lichtschwert bei sich führte, von dem er ihr nichts erzählt und es dennoch benutzt hatte. Bisher hatte sie ihn als mustergültigen Schüler eingeschätzt.
Da Bru-Th sich gerade um die Soldaten kümmerte und versuchte, etwas aus ihnen heraus zu bekommen, wandte sie sich zu ihrem zweiten Padawan und sah sich seine Verletzung an. An der Stelle seines Arms, wo er durch einen Blasterschuss getroffen worden war, war sein Ärmel zerrissen. Die Haut war aufgekratzt und stark gerötet. Chesara kniff die Lippen zusammen und griff zu dem kleinen braunen Beutel, der an ihrem Gürtel hing.


Achtung, es wird brennen.

Sagte sie und verteilte eine helle Creme auf Markus' Wunde. Für's erste würde dies seine Schmerzen ein wenig lindern. Hatte sie etwas zum Abbinden? Nein, hatte sie nicht. Kurzerhand riss Chesara einen Streifen aus ihrem Kleid und band es um Markus' Wunde herum.

Geht es so?

Fragte sie und drapierte seinen Umhang wieder um seinen Arm. Erneut warf sie einen Blick auf Bru-Th. Die Soldaten jedoch weigerten sich, zu irgendetwas Auskunft zu geben. Dass sie überhaupt von einer "Superwaffe" gesprochen hatten, war sowieso nicht für die Ohren von Jedi bestimmt gewesen. Seufzend trat sie näher an Bru-Th heran und verschränkte die Arme. Das waren typische imperiale Soldaten: Ehre und Imperium gingen ihnen über alles - und das an einem Ort wie diesem. Wem hatten sie es denn zu verdanken, dass sie in einer Basis hockten, in der es auch nicht mehr mit rechten Dingen zuging? Nun, vielleicht würden sie darüber etwas sagen können.

Wie kommt es, dass die unteren Abteilungen zerstört sind? Wer oder was wütet hier?

Nacheinander sah Chesara die Männer an. Der eine hielt sich den wunden Stumpf seines Armes, wo vorher noch seine Hand gewesen war. Das war nun schon der zweite für diesen Tag.

- Kessel - Geheime imp. Basis - Abteilung A - Markus, Bru-Th, 4 Soldaten -
 
[Kessel - imp. Station - Abtl. A] Jedi und 4 Soldaten

Über diese Waffe durften sie nichts sagen, es war zu wichtig, auch wenn es nur ein Gerücht war. Und diese Jedi würden die Informationen dann sofort dem Geheimdienst der Republik erzählen. Und wenn jemand etwas darüber sagen würde, dann würde er wohl exikutiert werden. Und da die Jedi sowieso alle, die nichts sagen, töten würden, kommt am Ende das selbe bei raus. Aber auf die Frage der Frau (Chesara) antwortete nach kurzem Überlegen schließlich einer der Soldaten:

"Scheinbar läuft in der Basis ein großes, gefährliches Tier umher. Ein Überlebender hat die Vermutung bestätigt und der Kommandant hat beschloßen, alles in Abteilung A zu schaffen und diese dann abzuriegeln, damit wir nicht noch mehr Opfer haben. Außerdem haben wir keinen Kontakt mehr zur Außenwelt."

Plötzlich fuhr in ein paar Metern Entfernung eine weitere Panzertür runter. Scheinbar hatte sich Benos entschloßen die Soldaten lieber ihrem Schicksal zu überlassen als noch mehr Leute zu opfern.

[Kessel - imp. Station - Abtl. A] Jedi und 4 Soldaten
 
- Kessel - Geheime imp. Basis - Abteilung A - Chesara, Bru-Th, 4 Soldaten -

Eine Superwaffe? Die Soldaten hatten sich nun verplappert und so selbst verraten. Bisher wussten die Jedi noch nicht, worum es eigentlich in ihrem Auftrag ging. Nun hatten sie schon die richtige Spur, die sie nur noch verfolgen mussten...

Du wurdest verletzt. Setzt dich ruhig hin, mit diesen Idioten werde ich schon fertig.

Bru-Th hatte seine Wunde entdeckt. Markus, der bisher nur seine Hand darauf gelegt hatte, sah sich nun seinen Oberarm an. Seine Hand war blutig, seine Kleidung an dieser Stelle zerrissen und auch blutig, doch er winkte nur ab.

Geht schon, Kumpel, mach dir um mich keine Sorgen. Ist ja nur ein Kratzer.

Er spielte es absichtlich etwas herunter, schließlich war das nicht das erste Mal, dass er in einem Kampf verletzt wurde. Früher waren sie - er und seine Schwestern - auch vor imperialen Sturmtruppen geflohen...
Seine Meisterin ging zu ihm und gab eine Creme auf seine Wunde. Ein bisschen brennen? Als sie es tat, war der Schmerz größer, als vorher, doch Mark wollte es nicht zeigen. Keine Schwäche zeigen! Diesen Satz hatte ihm sein Vater immer eingebläut. Er kniff die Augen zu und drehte seinen Kopf weg. Als sie ihm dann den Arm abband und fragte, ob es so ging, meinte er nur


Danke Mastress!

Sie wusste ja anscheinend was sie da tat. Als er in ihre Augen sah, konnte er einen Hauch Enttäuschung feststellen. Ob es wohl daran lag, dass er sein Schwert ohne ihr Wissen dabei hatte? Es war ein Erbstück, wenn jemand davon erfahren hätte, dann hätte er es abgeben müssen, da war er ganz sicher. Und das wollte er auf jeden Fall vermeiden! Er gab dieses Schwert nicht aus den Händen. Er sah sie an und dachte nur. 'Es tut mir so leid, wenn ich euch enttäuscht habe...'. Seine Augen sprachen Bände.

Sie wendete sich ab. Er wusste nicht, ob sie ihn verstanden hatte. In Machtkommunikation verstand er sich ja noch nicht. Er sah beschämt auf den Boden und vernahm dann nur eine Erwähnung von einem gefährlichen Tier. Das war eine gute Erklärung für die Kratzer an den Wänden und die abgeschottete Abteilung A.
Als man hörte, wie sich eine weitere Panzertür verschloss, riss es alle aus dem Gespräch.


Na toll, nun haben sie uns wieder ausgeschlossen...

Es lag eine Art Sarkassmus in seinen Worten. Eigentlich hatte Mark nur laut gedacht...

- Kessel - Geheime imp. Basis - Abteilung A - Chesara, Bru-Th, 4 Soldaten -
 
- Kessel - Geheime imp. Basis - Abteilung A - Markus, Bru-Th, 4 Soldaten -

Als eine weitere Panzertür in dem Gang hinter den Soldaten zu Boden krachte war klar, dass kein Interesse an Verhandlungen mit Jedi bestand. Hier gab es ein großes Geheimnis und eine große Angst - vor einem gefährlichen Tier, einem unbekannten Ungeheuer, das aus der Dunkelheit kam. Aber sie hatten zumindest eine Spur. Chesara dachte einen Moment nach. Sie waren zu dritt, Bru-Th verfügte bereits über beachtliche Fähigkeiten, Markus war verletzt. Nein, mehr konnten sie nicht riskieren. Es waren noch zu viele imperiale Soldaten hier und ein Monster, das sie nicht einschätzen konnten. Sie würden das, was sie hier vorgefunden hatten, dem Geheimdienst melden. Dieser konnte sich dann um den Rest kümmern.

Wir ziehen uns zurück.

Beschloss sie somit und winkte ihre Schüler zu sich. Außer Hörweite der Soldaten erklärte sie ihnen kurz, warum dies das Beste war. Die Imperialen saßen noch gefesselt auf dem Boden. Irgendwann würden ihre Kollegen mal wieder einen Blick nach draußen werfen und dann konnten sie sie wieder zu sich holen.

Machen wir, dass wir hier weg kommen.

Zum wahrscheinlich hundertsten Mal zog sie den Grundrissplan der Basis aus ihrer Kutte und suchte nach ihrem Standpunkt. Den Weg zurück zu gehen, den sie gekommen waren, hielt sie für keine gute Idee. Nach dem, was sie jetzt wussten, war es nicht schwer sich vorzustellen, wie ein gelbliches Augenpaar in der Dunkelheit aufleuchtete. Aber es gab noch einen anderen Weg, den Haupteingang, den sie von außen nicht gefunden hatten. Er war gut verborgen und der Nebel draußen hatte wahrscheinlich auch seinen Teil dazu beigetragen, dass sie ihn übersehen hatten. Aber von innen würden sie ihn sicherlich problemlos passieren können. Chesara prägte sich die Route ein. Nach einem fragenden Blick in Richtung Bru-Th und Markus setzte sie sich schließlich in Bewegung.

- Kessel - Geheime imp. Basis - Abteilung A - Markus, Bru-Th -
 
[Kessel - Geheime imp. Basis - Abteilung A - vor einer weiteren Panzertür] Chesara, Markus und Bru-Th + Imps


Irritiert sah Bru-Th seine Meisterin an, die soeben den Rückzug beschlossen hatte.

"Was? Ihr wollt die Mission abbrechen? Aber wir haben doch noch nichts entdeckt, weshalb wir gehen sollten. Eine Superwaffe, ... dass war wohl mehr eine Art schlechter Scherz, wenn ihr mich fragt."

Nein, Bru-Th wollte es nicht einsehen, denn aus seiner Sicht gab es keine Grund. Sie hatten die Situation unter Kontrolle. Chesara selbst meinte doch, dass sie mit den Imps schon fertig würden und auch Markus schien es noch auszuhalten. "Es kann nicht war sein", zürnte er und warf den Soldaten noch einen unheilvollen Blick zu.
Ohne das weiter etwas geschah, verließ die kleine Gruppe Jedi den Raum, überließ die gefangenen imperialen Soldaten sich selbst und bewegte sich vorsichtig in Richtung Ausgang. Bru-Th lief als letzter, denn er zog es im Moment vor mit seinen Gedanken alleine zu sein. Im Tempel hatte es immer geheißen, dass Jedi sich stets ihrer Pflicht bewusst sein sollten und begonnene Aufgaben auch zuende führen sollten. Halbherzigkeit, Zögern und vorschnelles Handeln, so glaubte Bru-Th, waren einer der vielen Wege auf die Dunkele Seite der Macht. Er sah die Mission nicht als beendet an und würde Meisterin Syonette darauf auch gewiss noch ansprechen. Bru-Th glaubte, dass sie falsch handelte.


"Meisterin, ich glaube es ist falsch schon aufzubrechen. Unsere Aufgabe hier ist noch nicht erfüllt",

meinte er noch einmal erwähnen zu müssen. Der große Padawan erwartete keine Reaktion, aber wollte seinem Ärger einfach Luft machen. Genau genommen war es kein Ärger, sondern seine Überzeugung und für die trat er nun einmal auch ein. Er sollte Verantwortung übernehmen und genau dies tat er im Moment auch.
Es dauerte noch gut 10 Minuten, bis die Gruppe die Leiter im oberen Teil der Basis erreicht hatte. Weitere Zwischenfälle oder Gefahren konnten sie in der Macht nicht wahrnehmen, weswegen auch die Reise zurück in die Siedlung nicht sonderlich lange dauerte. Hier schien man noch immer nichts davon zu ahnen, dass sich Jedi auf Kessel aufhielten und dies empfand Bru-Th als ein gutes Zeichen, auch wenn es an der Gesamtsituation nichts änderte.
Immer noch verstimmt, folgte er Chesara und Markus, die diese Siedlung ebenfalls möglichst schnell wieder verlassen wollten.



[Kessel - Siedlung in der Nähe der Mine - Bodenkriecher] Chesara, Markus und Bru-Th + Imps
 
- Kessel - Siedlung in der Nähe der Mine - Mit Markus, Bru-Th -

Markus steuerte, wie schon auf dem Hinweg, den Gleiter durch den Nebel. Dieser hatte sich ein wenig gelichtet und die Luft war nicht mehr ganz so feucht. Man konnte nicht sagen, dass es mild oder gar warm wurde, aber man spürte doch das Voranschreiten der Tageszeit und den Rückzug der Nacht. Chesara war erleichtert, unversehrt aus der imperialen Basis entkommen zu sein und hatte sich wohlig in dem Gleiter zurückgelehnt, sofern es der enge Raum, den sie sich zu dritt teilten, zuließ. Was sie selbst anging, so war sie zufriedem mit dem, was sie heraus gefunden hatten und wie die Dinge ausgegangen waren. Sie rechnete nicht damit, dass nun noch Komplikationen auf sie warten würden. Markus' Gefühle waren im Moment schlecht einzuschätzen, weil er sich vollkommen auf die Umgebung und die Steuerung des Gleiters konzentrieren musste. Bru-Th jedoch war seine Unzufriedenheit anzumerken. Er hatte ein missmutiges Gesicht aufgesetzt, das er auch nicht zu verbergen suchte. Chesara konnte förmlich sehen, wie seine Gedanken hinter seiner Stirn arbeiteten. Aber er würde seine Meinung schon von selbst kund tun, also sagte sie nichts und wartete ab. Nach einer Weile konnte er tatsächlich nicht mehr an sich halten.

"Meisterin, ich glaube es ist falsch schon aufzubrechen. Unsere Aufgabe hier ist noch nicht erfüllt."

Seine Worte genau überdenkend schürzte sie nachdenklich die Lippen und sah ihn musternd an.

Unsere Aufgabe war nicht klar umrissen, Bru-Th. Wir wussten nicht, was uns hier erwarten oder was wir vorfinden würden. Letztendlich haben wir heraus gefunden, dass hier eine in der Tat sehr geheime Basis existiert, die noch in Gebrauch ist. Auf einem imperialen Planeten wäre eine gewöhnliche imperiale Basis nicht ein solches Geheimnis. Dadurch, dass wir uns Versicherung geholt haben, dass sie tatsächlich existiert, haben wir schon eine ganze Menge erreicht.

Reichte ihm das nicht? Vielleicht hatte er sich mehr von ihrer Mission erhofft, obwohl sie nicht glaubte, dass er unbedingt auf Kämpfe aus war.

Wir Jedi tragen Verantwortung für all die Dinge die wir tun - aber auch für jene, die wir nicht tun. Schau dir die kleine Gruppe an, mit der du hier bist. Im Moment liegt es an mir, die Entscheidungen für mich und jene beiden jungen Männer zu treffen, die mir anvertraut wurden. Ich handele meinem Gewissen, meinem Gefühl und meiner Erfahrung nach. Meine Gewissen sagt mir, dass es hundertmal besser ist einen Rückzug anzutreten als unsinnig Leben aufs Spiel zu setzen. Mein Gefühl teilt mir mit, dass die Informationen, die wir beschaffen konnten - auch wenn sie in deinen Augen sehr mager erscheinen - bereits von Nutzen sein werden und meine Erfahrung lehrt mich, dass es manchmal Dinge gibt, die man anderen überlassen sollten. In diesem Fall ist es der Geheimdienst, der unsere Arbeit fortführen wird, wenn er es für nötig erachtet.

Wir haben hier getan, was wir tun konnten und du und Markus, ihr habt eure ersten praktischen Erfahrungen gemacht. Auch das ist viel wert.

Der Gleiter verringerte sein Tempo, bis Markus ihn schließlich gänzlich zum Halten brachte. Chesara sah sich um. Nicht weit von ihnen entfernt konnten sie die Umrisse ihres Schiffes ausmachen.

Wenn du einmal selbst Entscheidungen fällst, liegt es an dir, bestimmte Risiken einzugehen oder nicht. Und wenn du darüber hinaus noch für andere entscheidest, wirst du sehen, welche Last auf deine Schultern gelegt wurde.

Chesara sprang aus dem Gleiter und überließ Bru-Th seinen Gedanken. Die "Thunderschild" wartete auf sie.

Wenig später trat Chesara ins Cockpit und fand Ryoo dort vor, wo sie sie zurück gelassen hatten. Der Twi'lek ging es gut und sie sah wesentlich erholter aus als kurz nach ihrer Ankunft auf Corellia. Sie hatte gegessen und geschlafen, die dunklen Ringe unter ihren Augen waren verschwunden. Chesara lächelte ihr zu.


Wir können starten.

Sagte sie und wies Richtung Kessel.

Unsere Mission ist beendet.

Mit einem Blick über die Schulter sah sie zu Bru-Th. Hinter Markus fuhr gerade die Rampe hinauf und die Tür schloss sich. Ryoo fuhr die Triebwerke hinauf und das Schiff startete. Chesara ließ sich auf dem Co-diesr dann zum Geheimdienst der neuen Republik weiter geleitet werden. Es war immer besser, keine Zeit zu verlieren. Sie durchkämmten den Orbit, unter ihnen wurde Kessel mit seiner steinig felsigen Oberfläche immer verschwommener und kleiner. Nein, Verlangen, diesen Planeten wieder zu sehen, hatte sie wirklich nicht.

Ihre Nachricht war abgeschickt, als sie bereits längst im Hyperraum waren. Mit hungrigem Magen ging Chesara in den Aufenthaltsraum, wo Markus und Bru-Th saßen und nahm sich eine Portion ihres Reiseproviants. Eine Weile aß sie schweigend. Schließlich hob sie den Kopf. Sie hatten gemeinsam eine Mission hinter sich gebracht, gegen imperiale Soldaten gekämpft und Verfolger abgeschüttelt. Gab es einen besseren Zeitpunkt, als sich einander mitzuteilen?


Ich weiß nur sehr wenig über euch. Vielleicht möchtet ihr mir etwas über euch erzählen. Über eure Vergangenheit... oder darüber, warum ihr den Weg zum Jedi eingeschlagen habt?

Nachdenklich fragend sah sie die beiden an.

- Hyperraum - YT-2400 Thunderchild - Mit Ryoo, Markus, Bru-Th -


*** Outplay ***

Weiter im Weltraum Thread!
 
Zuletzt bearbeitet:
[OP: Da fällt mir gerade ein, dass es nicht 4 sondern 3 Soldaten sind, einer ist ja schon tot^^]

[Kessel - imp. Station - Abtl. A] 3 Soldaten

Plötzlich zogen sich die Jedi zurück und überließen die drei einfach gefesselt ihrem Schicksal. Aber sie lebten noch, jedenfalls alle bis auf den einen. Hier waren sie auch einigermaßen sicher vor diesem Monster, das hofften sie jedenfalls. Sie schauten alle die graue Wand vor ihnen an und schwiegen. Entweder man schickte ein paar Leute los um sie zu suchen oder man rechnete damit, dass sie schon tot waren.
Doch nach etwa einer halben Stunde hörten sie plötzlich Geräusche aus Richtung Turbolift. Sie alle dachten sofort an das wilde Tier, welches hier noch sein Unwesen trieb. Doch zu ihrer Überraschung tauchte wenige Sekunden später eine Einheit weiß gepanzerter Männer auf. Sturmtruppen! Nur wo kamen sie her? Aber den drei Soldaten war dies momentan egal, sie wollten sich endlich wieder frei bewegen können. Nachdem man sie befreit hatte wurde die Panzertür gesprengt und die Soldaten gingen sofort Richtung Kommandozentrale. Dort angekommen wurden sie von überrascht blickenden Technikern und dem Lieutenant Colonel begrüßt. Ein Sturmtruppler mit einer orangen Schulterklappe nahm seinen Helm ab und sagte:


"Ich bin Lieutenant Volm, Kommandant dieser kleinen Einheit. Wir haben ihren Funkspruch erhalten und kommen um ihnen zu helfen."

Colonel Benos war sichtlich erfreut darüber, dass sie nun endlich wieder Kontakt mit der Außenwelt aufnehmen konnten. Nun waren sie gerettet und brauchten auch keine Angst mehr vor diesem Wesen in der Basis haben. Nachdem er dem Sturmtruppler gedankt und ihm einiges erklärt hatte beschloßen sie nun die Basis zu verlassen. In diesem Moment kam Major Libas erschöpft in den Raum und rief:

"Das Monster! Es hat den Kommunikationsraum angegriffen und alle Techniker getötet! Danach starben auch zwei unserer Soldaten und ein Sturmtruppler!"

Kaum hatte er den Satz beendet stürzte auch schon ein Teil der Wand ein und ein riesiges Tier auf vier Beinen kam durch das Loch. Die Einheit Sturmtruppen eröffnete sofort das Feuer, doch dies half nicht wirklich etwas. Ein Techniker nach dem anderen wurde getötet. Der Lieutenant Colonel nutzte das Durcheinander um sich schnell aus dem Raum zu retten, während sich nun der Kiefer des Wesens durch die erste Srumtruppenrüstung bohrte. Nachdem er den Gang entlang gelaufen war fuhr er mit dem Fahrstuhl Richtung Haupteingang. Dort angekommen wurde er jedoch schon von Libas erwartet, welcher die einzige Sauerstoffmaske in den Händen hielt die es noch gab.

"Nur einer von uns wird diese Basis lebend verlassen, Sir. Sie haben es verdient in dieser Basis zu sterben! Durch ihre Inkompetenz starben einige unserer Leute! Hätten wir gleich Abteilung A abgeriegelt wäre es sicherlich nicht so weit gekommen. Und beinahe hätte die eigene Besatzung auch noch gegen uns einen Aufstand gestartet!"

Er zog seinen Blaster und schoß seinem Vorgesetzten direkt in den Magen.

"Einen schönen Tag noch", sagte er bevor er sich umdrehte, die Maske aufsetzte und die Tür öffnete. Hinter ihm sank der Colonel langsam zu Boden. Nachdem er die Basis von außen wieder abgeriegelt hatte ging er zum Gleiter, mit dem die Sturmtruppen gekommen waren. Einer bewachte das Gefährt und wartete auf seine Kameraden. Libas erschoß ihn kaltblütig und stieg dann ein. Nun würde er wohl zum nächsten imperialen Stützpunkt fahren und versuchen von diesem Kaff-Planeten runterzukommen.

[Kessel - Irgentwo im Nirgentwo - Gleiter] Major Libas
 
[Kessel - Mine - beim Eingang] Gen. Narthax, Offiziere und Soldaten

"Jedi?", fragte General Narthax etwas ungläubig einen Sergeant. Der General war der Inspekteur aller Minen auf Kessel und war nun in der von einem gewissen Taac Re'sura. Die Geschichte über mehrere Jedi-Ritter, die hier noch vor kurzem gewütet hatten, erschraken ihn. Solche Leute auf Kessel, nun war man nirgens mehr sicher! Nun kam auch schon der Aufseher dieser Minenanlage, Mister Re'sura. Narthax bemerkte sofort, dass ihm ein Arm fehlte. bei seinem letzten besuch hatte der Mann noch zwei davon gehabt.

"Was ist hier passiert, Re'sura?", fragte der General bevor die Person ihn überhaupt irgentwie grüßen konnte. Die Antwort hätte er sich schon beinahe denken können: "Eine Jedi war plötzlich in meinem Büro und stahl die geheimen Unterlagen."

Narthax verstand sofort um welche Unterlagen es ging. Diese Republikaner hatten scheinbar Interesse an der geheimen Basis, welche nicht sehr weit von dieser Anlage entfernt lag. Die Ereignisse schienen sich zu überschlagen, denn nun fuhr ein Gleiter durch die Tore der Mine. Es stieg ein Major aus, dessen Gesicht dem General bekannt vorkam. Nach dem Salutieren sagte der Mann:

"Major Libas meldet sich zurück, Sir!"

Jetzt fiel es ihm wieder ein. Diesen Offizier hatte er damals als stellvertretenden Kommandanten der geheimen Basis eingesetzt, kurz bevor der Kontakt zu dieser abbrach. Aber wie konnte er entkommen? Woher hatte er den Gleiter? Die Erklärungen des Majors würden den General darüber aufklären.

[Kessel - Mine - beim Eingang] Gen. Narthax, Maj. Libas, Offiziere und Soldaten

<hr>
[Kessel - Imperiales HQ - Kommunikationsraum] Gen. Narthax

Narthax hatte sich sofort nachdem er von Libas die Informationen über die Jedi erhalten hatte auf den Weg zurück zu seinem Hauptquartier gemacht. Er hielt es für das Beste den Grand Moff sofort zu informieren. Als er die Bestätigung bekam, dass die Holo-Verbindung stand und vor ihm dann zwei Sekunden später das Bild von McEwen auftauchte, begann er:

"Guten Tag, Sir. Ich hoffe sie haben die letzte Lieferung wie geplant erhalten?"

Das hatte er eigendlich nur gesagt um das Gespräch erstmal ruhig zu beginnen, doch der Moff wusste sicherlich, dass dies nicht der Hauptgrund für das Gespräch war.

[Kessel - Imperiales HQ - Kommunikationsraum] GMf. McEwen (Holo), Gen. Narthax
 
[Hyperraum, CK Punisher, Brücke]- Captain Stamper, Besatzung

Auf der Brücke der Punisher herrschte gespanntes Schweigen. Jedes Crewmitglied der momentanen Brückenwache hatte irgendwelche Aufgaben zu erfüllen, doch anstatt mit der üblichen Präzision vorzugehen, waren die Bewegungen der Männer fahrig. Stamper wusste, woran das lag. Kessel – ein unheilvoller Planet.
Wenngleich seine Minen ein Quell stetigen Reichtums für das Imperium gewesen waren, häuften sich die Berichte über unangenehme Zwischenfälle in den neueren Stollen, die zur kompletten Ausbeutung des Glitzerstims – einer psychoaktiven Droge, die ihren Konsumenten für kurze Zeit empathische Fähigkeiten verlieh – gegraben worden waren. Arbeiter, meistens Häftlinge, aber auch Aufseher waren verschwunden. Da nach dem Scheitern einiger Militärprojekte in Zusammenhang mit einer geheimen Forschungsstation auf Kessel jedoch das Interesse der Flotte am Planeten gesunken war, hörte fast niemand mehr auf die Nachschubgesuche des Garnisonskommandanten. Ebenso wenig hatte Beachtung gefunden, dass der aktuelle Routinebericht der Garnison 10 Tage zurück lag. Und Kessel lag weitab des restlichen Imperiums, in bedrohlicher Nähe des Hutt-Raumes und von Gegenden, die sich vor allem durch häufige Piratenüberfälle auszeichneten. Stamper hatte allen Grund, dem Wiedereintritt der Punisher in den Normalraum mit einiger Besorgnis entgegenzusehen.


„Captain?“

Stampers Sinnieren wurde jäh durch seinen ersten Offizier unterbrochen, der sich vermutlich entschieden hatte auszusprechen, was alle auf der Brücke des Kreuzers dachten. Doch der Kommandant der Punisher wurde enttäuscht.

„Wir werden jetzt in Kürze in den Normalraum zurückfallen, Sir.“

Angestrengt nickte der Captain.

“Gut. Bereiten Sie sich darauf vor, Kontakt zur Garnison aufzunehmen...“

Mit einem Rucken fiel der Carrack-Kreuzer aus dem Hyperraum und ein unförmiger, fast kartoffelartiger bräunlicher Felsbrocken erschien vor Stamper im Frontfenster der Brücke. Kessel. Einer der nicht nur einer der hässlichsten Planeten dieser weiten Galaxis...

“In Ordnung, Lieutenant... sorgen Sie daf...“

„Kontakt!“, unterbrach ihn die schrille Stimme des Sensoroffiziers. „Vier Korvetten der Marauder-Klasse aktivieren ihre Schild- und Waffensysteme, Identität unbekannt! Zwei von ihnen schleusen Jäger aus!“

“Gefechtsbereit machen!!!“ Entgeistert starrte Stamper in Richtung Kessel, von wo sich tatsächlich die vier besagten Korvetten näherten, mitsamt zweier Staffeln bisher nicht identifizierter Jäger.

„Das müssen Piraten sein...“, murmelte der erste Offizier bestürzt.

„Captain! Wir bekommen eine Audioübertragung herein!“

“Lassen Sie hören!“

„Imperiale...“, schnarrte eine definitiv nichtmenschliche Stimme. „Sie sind hier nicht willkommen. Wir haben die Kontrolle auf Kessel übernommen. Ergeben Sie sich, oder Sie werden vernichtet!“

Die Verbindung wurde abrupt unterbrochen.

“Navigation, berechnen Sie sofort einen Sprungkurs...“

„Zehn Protonentorpedos im Anflug!“

Hektisch sah Stamper sich um.

“Artillerie, Feuer frei! Wie lange noch, bis diese Korvetten in Schussweite sind?“

„In wenigen Augenblicken, Sir...“

Urplötzlich erschütterten mehrere gewaltige Detonationen das Schiff.

„Schilde kurz vor dem Zusammenbruch!“

“Navigation, was ist mit meinem Sprungkurs?“

„Es geht nicht schneller, Captain!“

Inzwischen waren die Marauder-Korvetten in Feuerreichweite gekommen. Während die Kanoniere der Punisher scheinbar heillos überfordert mit der Situation schienen und die Turbolaser des Carrack-Kreuzers nur sporadisch feuerten, schien der Gegner keinerlei Hemmungen zu haben.

„Sir! Wir haben unser Brückenschild verloren! Bugschilde ausgefallen!“

Stamper spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte. Kreideweiß starrte er seinen ersten Offizier an.

“Frontalfeuer sofort verstärken! Es darf nichts durchkommen!“

Doch sein erster Offizier antwortete nicht, sondern starrte lediglich wie gelähmt über die Schulter des Sensoroffiziers auf dessen Anzeigen.

„Zu spät, Sir... Protonentorpedos direkt voraus...“

Kurz darauf verwandelte die Brücke des Carrack-Kreuzers Punisher sich in ein flammendes Inferno...

[Orbit um Kessel, CK Punisher]
 
[Kessel]

Schmerz. Eine Konstante des Lebens. Viele Lebensphilosophien stützten sich auf den Schmerz als ultimativen Indikator für Lebendigkeit. Danach zu schließen also, war Nereus mehr als lebendig... er sprühte geradezu vor marternder Vitalität. Obwohl seine Augen geöffnet sein mussten, nahm er die Welt um ihn herum – die Welt? – nur durch einen rötlichen Schleier war, welcher sich wiederum nur langsam lichtete. Er konnte sich nicht bewegen. Und überall war der Schmerz...
Was war geschehen? Erinnerungsfetzen kehrten zurück und setzten sich mosaikartig zu einem Standbild der vergangenen Ereignisse zusammen. Das Heulen des Gefechtsalarmes. Die Explosionen. Eine letzte Beschleunigung kurz vor dem finalen Aufprall. Schwärze. Wo auch immer er sich befinden mochte, der Carrack-Kreuzer hatte die Reise nicht unbeschadet überstanden.
Endlich, er konnte sehen. Die Zelle war verwüstet, eingestürzt. Darum konnte er sich nicht bewegen. Eingeklemmt zwischen Trümmerteilen. Rote Flecken ringsum. Sein eigenes Blut? Die Luft war sonderbar dünn, jeder Atemzug eine Qual – nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte. Der Schmerz war allgegenwärtig. Dazwischen, Flüssigkeit. Auf seiner Stirn, seinen Händen. Und Kälte. Sterben?
Sein Gehör kehrte wieder. Zischen, Entladungen und – Schritte? Stimmen? Gestalten erschienen im zerschmetterten Türrahmen der Zelle. Bewaffnet, mit Geräten, die eindeutig nicht von der imperialen Armee benutzt wurden. Sie trugen Atemmasken – vermutlich aufgrund der schrecklich dünnen Luft. Nereus konnte nicht erkennen, welcher Spezies sie angehörten. Kurz musterten sie ihn.
Der Hieb kam schnell – der Kolben einer Waffe kollidierte krachend mit seiner Schädeldecke.
Und wieder, die Schwärze...




„Wer ist er?“

Beeinträchtigtes Hörempfinden. Stimme vermutlich menschlich, Mann.

„Keine Ahnung. Der einzige an Bord des Kreuzers, der noch gelebt hat. Gut, abgesehen von jenen, mit denen Cradossk seinen Spaß hatte...“

Nichtmensch. Hörempfinden verbessert sich. Augen öffnen...

„Habt ihr was aus den Computern herausgekriegt?“

„Fixer arbeitet daran, sobald wir alles wertvolle demontiert haben...“

Endlich. Das grelle Licht blendet. Umgebung seltsam steril. Zwei Personen anwesend...

„Ich glaube, er kommt zu sich...“

„Lass den Doc anfangen.“

Endlich begannen Nereus Gedanken sich nicht weiter zu sträuben. Der Schmerz war wieder da, er konnte sich nicht bewegen. Doch er war nicht mehr eingeklemmt – vielmehr schienen seine Fuß- und Handknöchel an etwas gefesselt, das auf ihn wie ein Operationstisch wirkte. Er wagte es kaum, an sich herunterzublicken. Neben dem Tisch standen ein Mensch, groß, muskulös, aber dennoch mit einer gewissen, bösartigen Intelligenz im Blick. Neben ihm ein Twi’lek, verschlagen, leicht grinsend. Und ein Droide, dem Aussehen nach ein 2-1B, der sich ihm langsam näherte. Ein Chirurgiemodell, eindeutig. Doch wo war der Anästhesist?

„Flick ihn wieder zusammen, Doc...“, befahl der Twi’lek kurz angebunden, bevor er und der Mensch sich abwandten.

„Wie Sie wünschen“, war die blecherne Antwort. Die unheimlich wirkenden Instrumente des Droiden senkten sich in Arbeitsposition. Nereus’ Augen weiteten sich.
Es würde keine Betäubung geben.


[Kessel, Basis (?), „Krankenstation“]- Nereus, Droide
 
[Kessel, ehemaliger imperialer Gefängniskomplex, Zelle]- Nereus

Als Nereus wieder erwachte, befand er sich in einer Zelle. Im Grunde war diese Zelle nichts weiter als ein spärlich beleuchteter, enger Raum ohne Mobiliar, abgesehen von der instabil wirkenden Pritsche, an der sich scheinbar bereits Zersetzungsprozesse zu Schaffen gemacht hatten. Die Zelle war sogar kleiner als jene an Bord des Carrack-Kreuzers, der ihn auf diesen Planeten hatte bringen sollen. Und dessen Besatzung – ergebene Soldaten des Imperiums – jetzt tot war.
Er trug wieder seine Uniform. Die Risse und das getrocknete Blut erinnerten ihn daran, in welchem desolaten Zustand er sich körperlich befunden hatte und wie es der scheinbar böswillig umprogrammierte Medidroide geschafft hatte, selbst diese Agonie zu einem weiteren Höhepunkt zu treiben, bevor Nereus schließlich ohnmächtig geworden war. Die Restschmerzen, welche nun seinen gesamten Körper heimsuchten, waren im Vergleich dazu harmlos. Als er probehalber Arme und Beine bewegte, gehorchten sie ohne weiteres. Sein Nervensystem schien vollständig intakt. Warum hatten diese seltsamen Personen sich die Mühe gemacht, ihn am Leben zu erhalten? Und wie war es ihnen gelungen, den imperialen Kreuzer in Windeseile auszuschalten? Wenn er doch wenigstens wusste, auf welchem Planeten er sich befand – vielleicht würde das einiges erklären. Bastion jedenfalls konnte es kaum sein...
Plötzlich öffnete sich die Tür am Kopfende der Zelle – automatisch, aber knarrend und allgemein einen eher ungewarteten Zustand machend. Hinter ihr, im Schein der im Vergleich zum diffusen Licht der Zelle grellen Gangbeleuchtung, erschienen zwei Gestalten, beides Nichtmenschen, ein Rodianer und ein Trandoshaner. Der Rodianer hatte eine illegale Disruptorpistole auf Nereus gerichtet, der Trandoshaner war unbewaffnet.


„Mitkommen...“, knurrte die reptilienartige Bestie in holprigem Basic. „Boss will dich sehen, Imperialer.“

Dem ehemaligen Vizeadmiral blieb nichts übrig, als sich zu fügen. Zusammen mit seinen beiden zwielichtigen und nur mäßig kompetenten Bewachern – in seinem Zustand war jeglicher Fluchtversuch ohnehin ausgeschlossen – ging Nereus durch den Gang und stellte fest, dass dieser von Dutzenden Zellentüren gesäumt wurde. Scheinbar war er hier in der Einzelhaftabteilung eines Gefängnisses gelandet, erbaut nach imperialen Standards. Nur wo? Und warum wurde dieses Gefängnis nun von einem Haufen Verbrecher kontrolliert? Nereus’ Gedanken rasten – die meisten großen Gefängnisse des Imperiums befanden auf unwirtlichen Welten, wo die Gefangenen teilweise gezwungen wurden, erniedrigende und vor allem vollkommen sinnlose Arbeiten zu verrichten.
Bis auf einen.
Kessel. Einer der wenigen Orte der Galaxis, wo die wertvolle Droge Glitzerstim, das „Gewürz“, gefunden werden konnte, für die der Schwarzmarkt so gut wie jeder zivilisierten Welt exorbitante Summen bot. Scheinbar verlockend genug, um eine Gruppe Söldner dazu anzuspornen, eine imperiale Garnison auszulöschen. In Anbetracht der vom Rest des Imperiums isolierten Lage Kessels jedoch schien ein solcher Zufall im Nachhinein lediglich eine Frage der Zeit zu gewesen zu sein... Doch wie passte Nereus ins Bild? Warum hatten diese Leute ihn nicht einfach getötet, wie den armen Captain des Carrack-Kreuzers und seine gesamte, 1000 Mann starke Besatzung?
Seine Bewacher hatten Nereus indes unsanft in einen uralten Fahrstuhl gestoßen, mit dessen zweifelhafter Hilfe sie nun die Zellenebene verließen, natürlich nach oben. Dort würde sich das Büro des Gefängnisdirektors befinden – der mittlerweile wahrscheinlich tot war. Wie auch seine Aufseher. Nereus musste bei dieser Vorstellung unwillkürlich schlucken.
Die Etage, auf der sie den Luft wieder verließen, wirkte tatsächlich gepflegter, wenn man von den Einschusslöchern absah, die teilweise auf den Wänden zu erkennen waren. Offenbar hatten hier erbitterte Kämpfe getobt – imperiale Soldaten ergaben sich keinem gesetzlosen Gesindel.
Das Ziel der beiden schweigsamen Nichtmenschen wurde schnell klar. Ein Büro, vor dem sich zwei Weequays – mit scheinbar aus Sturmtruppenbeständen stammenden Blastern bewaffnet – postiert hatten. Achtungheischend baute der massige Trandoshaner sich vor ihnen auf.


„Durchlassen. Wir bringen Imperialen zu Boss.“

Die Weequays machten wortlos Platz und Nereus spürte umgehend den Disruptor des Rodianers im Rücken. So bedurfte es keiner weiteren Worte, ihn zum Weitergehen zu bewegen.
Wie er vermutet hatte, war ihr Ziel das ehemalige Büro des Gefängnisdirektors, pragmatisch und unspektakulär eingerichtet. Wer auch immer hier noch vor kurzem über die Insassenlisten gewacht hatte, war ein streng nach Dienstvorschrift vorgehender Funktionär gewesen, dem seine Aufgabe wichtig gewesen war. Vielleicht hatten diese Kreaturen deshalb angegriffen – weil kein Imperialer Offizier sich mehr hatte bestechen lassen.
Neben dem Sessel des Direktors stand eine Kreatur, die Nereus bereits kannte – der verschlagene Twi’lek, den er bereits in der Krankenstation gesehen hatte. Jetzt fiel ihm auch das rituell anmutende Vibroschwert an dessen Gürtel auf. Auf dem Sessel selbst saß – eine Falleen. Kaum hatten Nereus und seine beiden Bewacher den Raum betreten, erhob sich die körperbetont gekleidete Frau aus dem Sessel und lächelte zufrieden.


„Wir bringen Imperialen...“, bemerkte der Trandoshaner neben Nereus überflüssigerweise. Fast meinte der ehemalige Offizier des Imperiums einen Hauch Spott in ihrem Lächeln zu bemerken.

„Sehr schön, Cradossk...“, erwiderte sie mit melodischer Stimme. „Du hast dich also beherrschen können und ihn nicht auseinandergenommen wie all die anderen...“

Falls sie mit dieser Andeutung eine Reaktion von Nereus provozieren wollte, wurde sie enttäuscht. Fast einladend deutete sie auf dem Besucherstuhl vor dem Schreibtisch des Gefängnisdirektors.

„Setzen Sie sich doch. Ich hoffe es macht Ihnen nichts aus, dass ich vorerst darauf verzichten muss, Ihnen etwas anzubieten...“

“Wie pragmatisch“, erwiderte Nereus trocken. “Doch Sie werden mich wohl erschießen müssen ohne vorher irgendwelche Informationen zu erhalten...“

Trotzdem – fast herausfordernd – setzte er sich. Ihr konstantes Lächeln allerdings begann, ihn zu beunruhigen. In dieser Beziehung zog er den unverhohlenen Hass vor, mit dem der Twi’lek ihn musterte.

Cradossk, Avaro... ihr könnt gehen...“

Folgsam entfernten die beiden Schläger sich, worauf die Falleen wieder auf ihrem Sessel Platz nahm und die Hände ineinander faltete.

„Da Sie ja offensichtlich nicht viel von Smalltalk halten, will ich direkt zur Sache kommen... Sie sind uns, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, ein Rätsel...“

Sie zuckte mit den Schultern.

„Eigentlich ist es Zufall, dass Sie den Absturz der Punisher überhaupt überlebt haben, doch ein Gefangener Offizier des Imperiums an Bord eines imperialen Schiffes reichte, unsere Neugierde zu wecken. Leider fanden sich im Bordcomputer keinerlei Daten, die uns weiterhalfen. Nur der Marschbefehl nach Kessel...“

Nereus bemerkte, wie die Falleen abwesend mit einer Reihe Schmuckstücke herumspielte, die vor ihr auf dem Schreibtisch lagen. Erst einen Moment später erkannte er, dass es sich dabei um imperiale Rangabzeichen handelte... Trophäen des Gemetzels, höchstwahrscheinlich.

„Ich nehme jedenfalls an, dass Sie wichtig sind. Ein hochrangiger Deserteur vielleicht? Gewöhnliche Versager werden vom Imperium für gewöhnlich sofort exekutiert, nicht wahr?“

Er entgegnete ihrem Blick stumm.

„Sie könnten Ihren Wert unter Beweis stellen und sich so bessere Konditionen erkaufen...“, fuhr sie fort.

“Warum sollte ich? Früher oder später wird das Imperium sich zurückholen, was ihm gehört.“

Diese Erwiderung veranlasste die Falleen zu einem spontanen, spottdurchtränkten Lachanfall.

„Das Imperium? Oh nein, ich glaube doch, dass gewissen Interessengruppen innerhalb ihres glorreichen Imperiums vorerst andere Ziele am Herzen liegen. Ich bin mir sogar vollkommen sicher. Und diese Interessengruppen bestimmen, wo die imperiale Flotte auftaucht und lästig wird – und wo nicht.“

Nereus antwortete nicht.

„Schön...“ Etwas wie leichtes Bedauern war kurz auf ihren humanoiden Zügen zu erkennen.

„Sie haben viel Zeit, es sich zu überlegen, Imperialer.“

Wie auf einen unhörbaren Befehl hin öffnete sich die Tür hinter Nereus und zwei Personen – wahrscheinlich wieder seine „Eskorte“ – traten ein.

„Bereitet ihn auf die nächste Schicht vor...“, befahl die Falleen knapp. Sofort wurde Nereus von zwei kräftigen Reptilienarmen aus dem Besucherstuhl gerissen. Der Twi’lek grinste höhnisch und hielt dieses Grinsen, bis die Tür des Büros sich hinter Nereus und den beiden Bewachern zischend wieder schloss...

[Kessel, ehemaliger imperialer Gefängniskomplex, Gang]- Nereus, Wachen
 
[Kessel, ehemaliger imperialer Gefängniskomplex, Gang]- Nereus, Wachen

Da seine beiden Bewacher sich besonders durch ihre Schweigsamkeit auszeichneten, blieb Nereus im Verlaufe des Rückweges mit dem knarrenden Lift in die Tiefen des Komplexes Zeit, seine Lage zu überdenken. Glücklicherweise schien die mysteriöse Falleen zu ahnen, dass er ein hochrangiger Offizier des Imperiums war, ohne zu wissen wie hochrangig. Das verschaffte ihm Zeit – doch wie viel, ehe sie trotzdem zu dem Schluss kamen, ihn besser umzubringen? Große Gewissensbisse jedenfalls würde es diesem Abschaum kaum bereiten, einen Offizier des Imperiums mehr auf dem Gewissen zu haben...
Ihm fiel auf, dass die Fahrt mit dem Lift längere Zeit in Anspruch nahm, als auf dem Hinweg. Offenbar brachten die beiden Nichtmenschen Nereus nun tiefer in den Komplex, was nur eines bedeuten konnte: zum Eingang der unterirdischen Minen. Er hatte einiges über die Gewinnung des Glitzerstims gelesen, unter anderem, dass sie aufgrund der Photoaktivität des Gewürzes in absoluter Dunkelheit geschehen musste, doch wusste er nicht, was genau den bemitleidenswerten Minenarbeitern abverlangt wurde. Er würde es wohl in Kürze erfahren...
Quietschend öffneten die Lifttüren sich und gaben den Blick auf eine Art Vorraum frei, in dem etliche Individuen versammelt waren – eines, das eine Neutronenpeitsche und wie der Rodianer hinter Nereus eine Disruptorpistole trug, erkannte er sofort. Es war der Mann, welcher zusammen mit dem Twi’lek im Operationssaal gewesen war. Er trug einen Schutzanzug und schien gerade dabei, sich eine Atemmaske anzulegen. Nereus erkannte vier weitere bewaffnete Wesen, auf einer Bank indes saßen stumpfgesichtige Wesen verschiedenster Spezies. Es musste sich um die politischen Häftlinge Kessels handeln, da Nereus sich sicher war, dass die Falleen sämtliche Schwerverbrecher sofort aus den Zellen befreit hatte, um ihre eigenen Reihen aufzustocken. Unangenehm berührt spürte Nereus die Blicke der Gefangenen auf sich lasten.


Facter, wir bringen Imperialen...“, knurrte der Trandoshaner. Der angesprochene Mann wippte kurz mit seiner Peitsche und nickte dann beiläufig.

„Gebt ihm `nen Anzug und schafft ihn hierher...“

Wenig später trug Nereus ebenfalls einen schmutzigen Anzug mit Wärmeaggregat sowie eine klobige, stinkende Atemmaske und saß inmitten der übrigen Gefangenen, die den „Chefaufseher“ eingeschüchtert anstarrten.

„Also...“, begann Facter. „Wir nehmen uns heute wieder Stollen 42 vor... und ich muss sagen, dass eure Produktivität dem Boss nicht gefällt... überhaupt nicht.“

Urplötzlich schnalzte seine Peitsche über ihre Köpfe hinweg. Einige Gefangene zuckten quiekend zusammen.

„Ich behalte euch im Auge... verlasst euch drauf. Und wer auch immer schlappmacht, wird mich kennen lernen...“

Die Peitsche tanzte kurz vor Nereus’ Augen.

„Das gilt auch für unseren imperialen Gast hier... Also los!“

Als die Gruppe sich getrieben von den Aufsehern in Richtung der Luftschleuse in Bewegung setzte, wusste Nereus, dass der Alptraum von Kessel erst begonnen hatte...

[Kessel, ehemaliger imperialer Komplex, Eingang der Minen]- Nereus, Aufseher, Gefangene
 
[Kessel, ehemaliger imperialer Komplex, Eingang Minen]- Nereus, Gefangene, Aufseher

Geistesgegenwärtig hatte Nereus sich vom korrekten Sitz seiner Atemmaske überzeugt, kurz bevor sie die Luftschleuse passierten. Hier, außerhalb der schützenden Basis, in den Stollen des grausamen Planeten, war die Luft dünn und kalt. Ohne ihre Thermoanzüge und Atemmasken hätten die folgsam den Aufsehern folgenden Gefangenen keine Schicht überlegt.
Es war dunkel. Zwar spendeten einige Positionsleuchten noch Licht, doch Nereus wusste, dass die Stollen selbst dunkler waren als der Schlund selbst. Die Droge Glitzerstim gebot es – durch Licht wurde sie aktiviert und nutzlos. Sie musste in absoluter Dunkelheit gewonnen und verpackt werden. Natürlich trugen Facter und seine Aufseher Nachtsichtgeräte, die Gefangenen jedoch nicht.


„Vorwärts...“, trieb Facters brummige Stimme die Gefangen in Richtung der wartenden Schwebewaggons an, auf denen sie sich mehr oder weniger bequem zu setzen hatten. Dieses Transportmittel würde sie in Windeseile durch Kessels verzweigtes Stollensystem tragen, hin zu jenem Stollen, den Facter für die heutige Schicht als Ziel auserkoren hatte. Einer der Aufseher – zumindest vermutete Nereus im Halbdunkel, dass es einer war – stieß ihm unsanft mit einem harten Gegenstand in die Rippen.

„Hey, Imp... Festhalten. Facter hält die Waggons nicht für unfähige Tölpel an, die unterwegs runterfallen...“

Fast zur Betonung dieser Worte setzten die Waggons sich in diesem Moment ruckartig in Bewegung und gewannen rasch an Fahrt. Schnell war auch der letzte Rest diffusen Lichtes Vergangenheit und sie rasten durch pure Schwärze, in der nur Facter oder das Leitsystem der Waggons noch den Überblick zu haben schien. Einige Gefangenen tuschelten leise, doch keiner sah sich genötigt, mit Nereus selbst zu sprechen. Fast automatisch erhöhte er die Wärmezufuhr seines Anzuges. Er fühlte sich einsam und kalt – ein Zustand, an den er sich für den Rest seines Lebens würde gewöhnen müssen. Es sei denn, er ließ sich von jener mysteriösen Falleen zur Kooperation überreden...

„Wir sind da...“, brummte Facter in diesem Moment. „Aussteigen. Aber vorsichtig!“

Offenbar hatte Nereus – ob als Schichtneuling oder Ex-Imperialer – eine Sonderbehandlung verdient. Einer der Aufseher packte ihn grob an den Schultern und half ihm, den sandig-bröckelnden Stollenboden zu betreten. Noch immer sah Nereus nichts, nicht einmal seinen eigenen Körper.

„Also...“ Urplötzlich kam Facters Stimme aus einer gänzlich anderen Richtung. „Ihr kennt das Prozedere. Wer zaudert, schmeckt meinen Zorn... wer schlappmacht, wird zurückgelassen... Kapiert?“

Keine Antwort. Stattdessen bemerkte Nereus, wie um ihn herum Bewegung entstand. Die Gefangenen begannen zu arbeiten.

„Hey, Imperialer! Beweg dich, oder willst du der erste sein?“

Hilflos sah Nereus sich um, als ihn plötzlich eine dünne Hand am Arm zupfte und dazu brachte, in die Knie zu gehen.

„Sie müssen diese Felsen mit bloßen Fingern nach Fasern durchsuchen und in ihrem Tragebeutel verstauen...“, flüsterte eine weiche Frauenstimme (zumindest glaubte Nereus das), aus der fast so etwas wie Mitleid mitschwang. „Es ist mühselig, aber man überlebt es...“

Gehorsam begann Nereus. Seine Finger schmerzten ob der Kälte bereits jetzt, doch er verspürte mitnichten den Drang, sich von Facter dessen Vorstellung von Arbeitsmoral einprügeln zu lassen.

“Wer... wer sind Sie?“

Ein kurzes Zögern. Vermutlich wog die andere Person ab, ob ein ehemaliger Offizier des Imperiums eine weitere Antwort wert war.

„Mein Name ist Reah, antwortete es aus der Finsternis.Reah Sheldon.“

[Kessel, Minen, Stollen 42]- Nereus, Gefangene, Aufseher
 
[Kessel, Minen, Stollen 42]- Nereus, Gefangene, Aufseher

Allmählich verlor Nereus jegliches Zeitgefühl. Ständig klaubten seine mittlerweile tauben Finger fasriges Glitzerstim aus den kalten Gesteinsbrocken, lösten die kleineren Bröckchen von den Fasern und ließen diese dann in den Tragbeutel seines Anzuges fallen. Und so ging das weiter... und weiter... Und ständig hörte man Facters dröhnende Stimme oder das schreckliche Geräusch eines Hiebes mit seiner Neutronenpeitsche, gefolgt von einem gedämpften Aufschrei irgendeines unglücklichen Häftlings. Nereus selbst jedoch hatte Glück – er schien Facters Anforderungen zu genügen. Und er hatte endlich jemanden gefunden, der mit ihm sprach...

„Sie müssen den anderen verzeihen...“, flüsterte Reah. „Ich schätze, viele machen das Imperium für ihre derzeitige Lage verantwortlich. Und ich muss sagen, dass sie recht haben... Das Imperium sperrte uns hier ein und schickte uns in diese grausigen Minen. Die neuen Herren auf Kessel haben ganz einfach keine andere Verwendung für uns... Aber das heißt nicht, dass wir deshalb einem Mitgefangenen unsere Unterstützung verweigern sollten. Wo haben Sie gedient...?“

“Ich... ich war Offizier der imperialen Flotte...“, erwiderte Nereus gepresst. Vergangenheitsform. All das lag nun unerreichbar hinter ihm...

„Ah ja, die Flotte...“ Für einen Moment hatte Reahs Stimme sogar etwas verträumtes an sich. „Wenn man nur in glitzernden Raumschiffen unterwegs ist, fällt es leicht, das Elend auf den Planeten zu übersehen, wie auch das durch die Herrschaft des Imperiums angerichtete Leid...“

Nereus konnte nicht antworten. Die Worte dieser Frau trafen ihn. Natürlich hatte er, im Nachhinein betrachtet, die Dinge lediglich aus einer etwas einseitigen Perspektive gesehen, ohne Einrichtungen wie die Gefängnisse auf Kessel oder Akrit’tar zu berücksichtigen. Harte Zeiten erforderten nun einmal harte Maßnahmen, hatte er sich gedacht. Zur Vernichtung der Republik war jedes Mittel recht. Hatte er nicht sogar noch nach der Vernichtung Delastines so gedacht? Aber hier unten, in den kalten Stollen der Minen Kessels, kamen ihm diese Wahrheiten nicht mehr so nobel und notwendig vor wie auf der Brücke eines imperialen Sternzerstörers...

“Warum... warum sind Sie hier auf Kessel?“, fragte er vorsichtig. “Falls Sie... falls Sie darüber sprechen wollen...“

Fast meinte er, ein gedehntes Seufzen unter ihrer Atemmaske zu vernehmen. Wenn er doch nur etwas sehen könnte! Theoretisch konnte Facter exakt hinter ihnen stehen und nur darauf warten, seine Neutronenpeitsche zu benutzen.

„Eigentlich lebten ich und mein Mann Kassar auf...“

„Das reicht!“, keifte urplötzlich eine raue Männerstimme dazwischen. Nereus spürte den unangenehmen Aufprall eines Blasterlaufes auf seinem Rücken und ächzte gepresst.

„Ich hab dich im Auge, Imperialer... vergiss das nicht...“

Und Nereus fuhr fort, zu arbeiten...

[Kessel, Minen, Stollen 42]- Nereus, Gefangene, Aufseher
 
[Kessel, Minen, Stollen 42]- Nereus, Gefangene, Aufseher

Methodisch arbeitete Nereus weiter, ebenso wie die übrigen Häftlinge unter den wachsamen Augen der Aufseher, denen ihre Nachtsichtgeräte in der vollkommenen Dunkelheit einen entscheidenden Vorteil verschafften. Mittlerweile hatte sich Nereus’ Tragebeutel gut mit Glitzerstimfasern gefüllt – die hier aufgebrochene Ader schien sehr ergiebig zu sein. Die Falleen und ihre Bande würden auf dem Schwarzmarkt ein Vermögen verdienen...
Reah schwieg. Offenbar hatte sie erkannt, dass die Aufseher Nereus besondere Aufmerksamkeit schenkten und wollte ihm daher scheinbar durch ihr Flüstern keine weiteren Probleme bereiten. So waren die Stunden beherrscht durch das monotone Arbeiten und das Schwinden des letzten Gefühls in seinen Fingern – vielleicht waren diese längst zerkratzt oder blutig. Er hätte es nicht gespürt. Immerhin schienen sie noch einigermaßen zu funktionieren.


„So, das reicht...“, ertönte dann, nach Ewigkeiten, Facters Stimme. „Für heute ist es genug...“ Irrte Nereus sich, oder sprach tatsächlich eine leichte Nervosität aus der Stimme des Chefaufsehers? Fest stand: was auch immer Facter hier nervös machte, war potentiell dazu geeignet, Nereus in helle Panik zu versetzen.

„Wurde auch Zeit...“, brummte ein zweiter Aufseher unter seiner Atemmaske. „Mir wird hier langsam mulmig, nach den letzten Zwischenfällen...“

„Maul halten, Fazgo... Also, alles zu den Schwebewaggons!“

“Zwischenfälle?“, raunte Nereus in die Richtung, in der er Reah vermutete, als ein allgemeines Aufbruchsgemurmel die Arbeitsstille im Stollen brach und ihnen genügend Deckung bescherte.

“Es fing an, als einige neue Stollen tiefer gegraben wurden, wo das Glitzerstim erstaunlich rein war...“, erwiderte seine Mitgefangene flüsternd. “Damals kontrollierte noch das Imperium die Anlage. Ganze Trupps kehrten nicht zurück, nicht einmal die Soldaten, die zur Untersuchung ausgeschickt wurden. Das Imperium sperrte diese Stollen und auch unsere neuen Herren rührten sie nicht an – doch vor zwei Tagen verschwand das erste Team in einem Stollen, der als sicher galt...“

Sie pausierte kurz.

“Ich weiß nicht, was da unten ist – aber manchmal frage ich mich, ob unsere verschollenen Kameraden nicht besser dran sind als wir...“

„Hey, keine Gespräche!“, rief Facter. Alle saßen in den Schwebewaggons und das verschüchterte Schweigen der Gefangenen stellte sich augenblicklich wieder ein, während der Schwebewaggon sich ruckend in Bewegung setzte. Misstrauisch starrte Nereus in das undurchdringliche Dunkel. Mit einem Mal kam er sich beobachtet vor...

[Kessel, Minen, Transportstollen]- Nereus, Gefangene, Aufseher
 
[Kessel, Minen, Transportstollen]- Nereus, Gefangene, Aufseher

Trotz der Andeutungen des Aufsehers und Facters nervösen Tonfalles verlief die Rückkehr zum befestigten Komplex ohne Probleme. Nereus’ Augen brauchten ihre Zeit, sich nach Stunden totaler Finsternis wieder an das flackernde Licht zu gewöhnen, doch Facter und seine Männer trieben die Gefangenen unbarmherzig durch die Luftschleuse zurück in den Vorraum, wo es dem ehemaligen Offizier des Imperiums endlich gelang, seine Atemmaske abzusetzen und „freier“ zu atmen, sofern das in Anbetracht der ebenfalls lediglich wiederaufbereiteten Luft des Komplexes überhaupt zutraf.
Nun konnte er auch endlich einen Blick auf seine unverhoffte Gesprächspartnerin werfen. Reah Sheldon war etwas kleiner als Nereus selbst, einer vorsichtigen Einschätzung seinerseits in den mittleren Vierzigern und hatte im Laufe der Zeit abgestumpftes, hellbraunes Haar. Auffällig schienen an ihr lediglich der gütige Gesichtsausdruck sowie die signifikanten blauen Augen. Bevor Nereus jedoch erneut das Wort an sie richten konnte, dröhnte Facters Stimme in altem Selbstbewusstsein durch den Raum. Hier schien er sich sicher zu fühlen.


„Das war’s für heute – kehrt in eure Zellen zurück...“ Die schwere Pranke des Chefaufsehers legte sich auf Nereus’ Schulter. „Bis auf unseren imperialen Spezialgast hier...“

Während die übrigen Gefangenen unter den aufmerksamen Blicken der Aufseher ihre Schutzanzüge ablegten und in Richtung des Zellentraktes verschwanden, blieb Nereus gezwungenermaßen stehen. Natürlich machte sich keiner der Männer die Mühe, eine Waffe auf ihn zu richten – Nereus fühlte sich nicht einmal danach, aus eigener Motivation zu gehen, geschweige denn, einen Fluchtversuch zu starten, in einem Gebäude, dessen Grundriss er nicht einmal kannte. Immerhin kehrte langsam die Wärme in seine tauben Finger zurück. Allerdings in Begleitung leichter Schmerzen.

„Und, gefällt dir dein neuer Arbeitsplatz?“, fragte Facter höhnisch, nachdem er selbst seinen Anzug abgelegt hatte. „Ist was anderes, als auf dicken Pötten gemütlich im Sessel zu sitzen und anderen die Hölle heiß zu machen, was? Los, raus aus dem Anzug!“

Schweigend gehorchte Nereus. Er hatte nicht vor, sich auf ein Gespräch mit Facter einzulassen.

„Also dann, vorwärts... der Boss will dich sehen...“

Die Kolonne setzte sich wieder in Bewegung, wieder auf den altersschwachen Lift zu, der sie in die höheren Ebenen des hässlichen Gefängniskomplexes auf der hässlichen Oberfläche Kessels bringen würde. Nereus fragte sich, was die Falleen sich von ihm erhoffte – dass ein Tag in den Minen ihn bereits derartig demoralisiert hatte, ihn zur Kooperation zu überreden? Oder war sie zu dem Schluss gekommen, andere Mittel der Überzeugung anzuwenden? Nereus versuchte nicht daran zu denken, wozu Falleen angeblich fähig sein sollten...
Die quietschenden Türen des Liftes öffneten sich vor ihnen. Während die übrigen Aufseher einen anderen Weg einschlugen, trieb Facter Nereus – unter Zuhilfenahme seiner Waffe – in Richtung des Büros der Falleen, vor dem immer noch die beiden Weequays postiert waren. Dort allerdings befand sich eine dritte Gestalt, die Nereus überrascht blinzeln ließ. Das Storm Commando? Was tat eine imperiale Eliteeinheit hier?
Seine aufkeimenden Hoffnungen wurden jedoch jäh zerstört, als Facter hinter ihm keineswegs alarmiert wirkend die Stimme erhob.


„Hey, Bradock, ich dachte Sie arbeiten jetzt für den Psychopathen Mad’Ine...“

Der mattschwarze Helm der Gestalt – tatsächlich wie auch die Rüstung Originalmaterial des Storm Commandos –drehte sich leicht in ihre Richtung.

Mad’Ine ist tot...“, antwortete die vom Helm gefilterte Stimme ausdruckslos.

„Tatsächlich?“ Facter brachte Nereus unsanft zum Stehen. „Wer hat ihn umgelegt?“

„Sein oberster Speichellecker, Selby.“

„Na ja, nicht unser Problem, höchstens das unserer Auftraggeber. Vielleicht setzen sie ja ein hübsches Kopfgeld auf Selby aus. Sind Sie deswegen hier?“

„Nein.“ Diese Antwort hatte etwas endgültiges. „Ich bin hier aufgrund einer... Privatsache.“

Facter lachte spöttisch.

„Privatsache? Man, Bradock, werden Sie weich?“

„Ich glaube nicht, dass Sie das herausfinden wollen.“

Hinter Nereus regte Facter sich unbehaglich.

„Vermutlich haben Sie Recht... und wie können wir Ihnen bei Ihrer Privatsache helfen?“

„Das geht Sie nichts an.“

„Schön.“

Nereus spürte einen harten Stoß im Rücken.

„Weiter geht’s...“

[Kessel, Gefängniskomplex, Gang]- Nereus, Bradock, Facter
 
Hyperraum, Black Widow/Restless – Atton, Craig, Zenex

Leicht belustigt verfolgte Zenex Becks kurzes Spiel mit Craig, der indes für den Moment zahmer schien als zuvor, doch diese Belustigung verschwand schnell wieder, als der Agent der Black Sun sich anschickte, auf Zenex’ Frage zu antworten. Dass der mysteriöse Commodore einen persönlichen Groll gegen das Imperium hegte war sogar ein Stück weit nachzuvollziehen – spätestens seit der bestätigten Zerstörung des Planeten Delastine schien klar, dass das Imperium vor nichts zurückschreckte, seine Ziele zu erreichen. War der Commodore ebenso in die Schusslinie geraten? Zenex wusste, zumindest aus einigen Gerüchten, dass das Chiss-Reich irgendwo bei den Unbekannten Regionen selbst vom Imperium annektiert worden war und regiert wurde, vielleicht wurzelte der Zorn des Commodores in dieser Tatsache. Nichtsdestotrotz beunruhigte diese Information den Falleen...

“Ich hoffe, dass Sie Recht behalten und der Commodore wieder zur Besinnung kommt... ganz gleich wie gewaltig sein Zorn auf das Imperium auch sein mag, einen offenen Krieg würde die Black Sun selbst dann verlieren, wenn das Imperium zeitgleich mit der Republik beschäftigt ist. Natürlich, eine Flucht bleibt stets eine Option – doch zu welchem Preis?“

Er unterließ es, diesen Punkt weiter auszuführen und beschloss, auf jeden Fall Becks Ratschlag zu beherzigen, da er dessen Wahrheit erkannte. Zenex’ Werdegang hatte den Falleen schließlich selbst oft in Situationen manövriert, in denen er an brisantes Informationsmaterial gekommen war und schmerzlich hatte er feststellen müssen, dass nicht nur zählte, dass man die Informationen besaß, sondern viel mehr noch, wie man mit ihnen verfuhr. Zwar glaubte er, hierin einiges an Erfahrungen gesammelt zu haben, doch diese Galaxis der mannigfaltigen Möglichkeiten war nie um eine Überraschung verlegen gewesen, die sie dem Falleen präsentiert hatte.
So wie jetzt, als die Black Widow aus dem Hyperraum fiel...
Mit bloßem Auge konnte er erkennen, dass sich größere Schiffe im Orbit des Planeten aufhielten, doch ein Blick auf die Sensoren des Schiffes verriet ihm, dass diese wider Erwarten nicht zum Imperium gehörten.


“Ich empfange die Sensorprofile von fünf größeren Raumschiffen... 4 Korvetten der Marauder-Klasse sowie... ein Dreadnaught...“

Absolut überrumpelt starrte er Beck an.

“Ich verstehe das nicht... diese Schiffe gehören nicht zum Imperium. Ebenso
wenig zur Republik...“


Die Gedanken des Falleen rasten. Dreadnaughts mochten zwar alt sein, doch nichtsdestoweniger bewegten diese Schiffe sich in einer Größenordnung, die gemeinhin lediglich von Parteien des galaktischen Bürgerkrieges eingesetzt wurde. Deshalb war die Anwesenheit dieses „neutralen“ Kreuzers im Orbit von Kessel eine nahezu erschütternde Entdeckung...

„Achtung, YT-1300 Frachter Restless.“, ertönte eine kratzige Nichtmenschenstimme aus dem Comsystem. „Hier spricht der Dreadnaught Invidious. Kessel unterliegt nicht mehre der Kontrolle des Imperiums. Identifizieren Sie sich umgehend...“

Hätte Beck sich anstatt für die ID der Restless für eine imperiale ID entschieden, wären sie vermutlich sofort zu Sternenstaub zerblasen worden. Der Blick des Falleen ruhte angespannt auf seinem Partner. Was nun?

Orbit um Kessel, Black Widow/Restless – Atton, Craig, Zenex
 
Orbit um Kessel - Restless/Black Widow - Atton Beck (NPC) - mit Zenex, Craig

Sie werden es nicht glauben, aber ich bin nicht weniger überrascht als Sie es sind.

Zu welcher Organisation konnten diese Schiffe bloß gehören? Atton war nicht bekannt, dass außer der Black Sun eine Organisation so verrückte war sich mit dem Imperium anzulegen, geschweige denn einen seiner Planeten zu übernehmen, aber der Corellianer ließ sich gerne eines Besseren belehren. Er ließ sich nochmal die von Zenex genannten Schiffe durch den Kopf gehen... vier Marauder-Korvetten und ein Dreadnought. Ihm war bekannt, dass Marauder-Korvetten bei Piraten oder "Privatarmeen" sehr beliebt waren, dort aber meistens nur eine als Flaggschiff. Und dieser Dreadnought war auch nicht gerade ein Schiff, das man einfach so kaufen kann. Schließlich öffnete er einen Kanal um auf den Funkspruch antworten zu können:

Hier spricht Clay Thunderstone, Captain der Restless. Mein Partner und ich sind auf dem Weg nach Mon Calamari, wir wurden warscheinlich aufgrund des Maws aus dem Hyperraum gezogen. Erbitten Landung um Reperaturen durchführen zu können, mein Schiff wurde durch den 'Austritt' ziemlich mitgenommen. Der Hyperraumantrieb selbst scheint defekt zu sein.

Dass der Frachter nicht mehr der neuste war, sah man an der schon recht ledierten Außenhülle und bei dem Alter war es normal, dass ab und zu mal ein Teil kaputt ging. Natürlich konnte niemand wissen, dass dies nur oberflächlich war, sozusagen der Banthapelz in dem sich ein Kraytdrache verbarg. In Wirklichkeit konnte Atton sein Schiff innerhalb weniger Sekunden wenden und wieder in den Hyperraum verschwinden.

Orbit um Kessel - Restless/Black Widow - Atton Beck (NPC) - mit Zenex, Craig
 
Orbit um Kessel, Black Widow/Restless – Atton, Craig, Zenex

Becks Reaktion war vermutlich die vernünftigste. Einen Schaden vorzutäuschen, dessen Plausibilität sich kaum bestreiten ließ, war definitiv ein besserer Weg, als blind die Flucht zu ergreifen oder einen aussichtlosen Kampf zu beginnen. Schließlich standen auf diese Art weiterhin sämtliche Optionen offen, die mit ihrem kleinen „Einsatz“ hier auf Kessel zu tun hatten – sofern die Besatzung des Kreuzers ihre Ausrede schluckte. Besorgt beobachtete Zenex, wie sich ein Trio Kampfjäger – wahrscheinlich Z95-Headhunter – dem Frachter näherte. Diese Leute waren vergleichsweise gut ausgerüstet...

„Achtung, Frachter Restless...“, erlöste sie schließlich die nichtmenschliche Stimme aus dem Com. „Ihrem Ersuchen wurde stattgegeben. Landeerlaubnis im Hangar des ehemaligen Gefängniskomplexes erteilt. Über Lande- und Reparaturgebühren wird vor Ort gesprochen.“

“War ja klar...“, brummte Zenex, während der schmutzig-braune Planet vor ihnen stetig anzuwachsen schien, bis die Black Widow schließlich in die dünne Atmosphäre Kessels eintauchte und den beschriebenen Komplex ansteuerte. Die drei Raumjäger hatten sich auf bequemer Schussreichweite an ihre Fersen geheftet.

“Hoffentlich halten sie die imperialen Anlagen hier gut in Schuss...“, fuhr der Falleen mit einem zweifelnden Blick auf den klotzförmigen Gefängniskomplex fort. Das Imperium war zumindest berüchtigt dafür, effizient im Umgang mit Kriegsmaschinerie und sonstiger Ausrüstung umzugehen, von einigen Söldnern und Piraten indes konnte man dies nicht behaupten, sodass zahlreiche Raumschiffe, die sich in „privater“ Hand befanden, oft deutlich unter ihrem eigentlichen Gefechtswert agieren mussten.
Was bei Kriegsschiffen ärgerlich war, konnte sich im Falle des Gefängniskomplexes auf der lebensfeindlichen Oberfläche Kessels als tödlich erweisen.


“Ansonsten wird die Luft hier bald sehr dünn sein...“

Nachdem die Kopfjäger abgedreht waren, landete Beck das Schiff kunstvoll ihm ihnen zugewiesenen Hangar, der lediglich ein weiteres Schiff beherbergte: ein Skypray-Schnellboot, ein Schiff ungefähr zwischen der Größe eines Raumjägers und eines Frachters wie der Restless, welches jedoch aufgrund seiner Bewaffnung bereits als kapitales Schiff eingeordnet wurde. Höchstwahrscheinlich gehörte es zu einem Kopfgeldjäger oder war das Spähschiff dieser kleinen Armada.
Schließlich hatte der Agent der Black Sun seinen Frachter auf dem Hangarboden aufgesetzt. Bevor sie jedoch dass Schiff verließen, herrschte in Zenex’ Augen zumindest in einer Beziehung noch Klärungsbedarf.


“Was geschieht nun mit Silver? Es wird schwer sein, ihn hier unter Kontrolle zu halten, doch ebenso unwohl fühlte ich mich, ließen wie ihn hier alleine an Bord des Schiffes...“

Kessel, ehemaliger Gefängniskomplex, Hangar, Black Widow/Restless – Atton, Craig, Zenex
 
Kessel - ehemaliger Gefängniskomplex - Hangar - Restless/Black Widow - Atton Beck (NPC) - mit Zenex, Craig

Wenn dieser Kopfgeldjäger sich weiterhin so unkooperativ zeigte, wie auf Nar Shaddaa, würde es wirklich schwer werden ihn unter Kontrolle zu behalten. Allerdings wäre es ebensowenig sinnvoll ihn auf der Widow zu lassen, egal wie gut sie gesicher war.

Ich schlage vor wie nehmen ihn mit. Falls er Mätzchen macht haben wir immer noch die Möglichkeit ihn hier zu lassen..., sagte Atton mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Er entriegelte die Cockpittür, sodass sie in den Haupteil des Schiffes zurück konnten. Auf dem Weg sprach er Zenex erneut an.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Sie sich ebenfalls einen Decknamen zulegen würden und wir uns ab sofort nicht mehr mit unseren wirklichen Namen ansprächen.

Atton wusste zwar, dass er das Zenex eigentlich nicht sagen bräuchte, da er bisher einen außerordentlich guten Agenten abgab, aber sicherheitshalber tat er es trotzdem, denn als Black Sun - Agent sollte man kein Risiko eingehen. Im Aufenthaltsraum des Schiffes angekommen sah er wie der Kopfgeldjäger sich gerade abschnallte.

Hatten Sie einen guten Flug, Mr. Silver? Nun, um Sie kurz aufzuklären: Wir befinden uns auf Kessel, genauergesagt in einem ehemaligen Imperialen Gefängnis. Der Planet wurde von irgendwelchen Piraten oder Söldnern übernommen, deswegen sollten Sie außerordentlich vorsichtig sein und uns das Reden überlassen. Sie sind Gast auf meinem, Clay Thunderstones, Schiff der Restless. Haben Sie das verstanden?, erklärte er Craig als er gerade seinen Miniblaster überprüfte. Unwissend was sie nun im Hangar erwartete schritt er voran und verließ das Schiff. Schon kurze Zeit später kam ein Twi'lek auf sie zu.

So allmählich habe ich genug von Twi'lek-Hafenmeistern..., sagte er kaum hörbar zu Zenex.

Ihr uns zahlen 5000 Credits für Landung auf Kessel!, rief der Twi'lek ihnen von Weitem in schlechtem Basic zu. 5000 Credits für eine Einfache Landung waren in der Tat ziemlich viel, doch um nicht aufzufliegen würde Atton es "bezahlen".

5000 Credits?! Aber gut. Ich werde sie wohl bezahlen..., Atton griff in seine Tasche und holte eine Chipkarte heraus, welche er dem Twi'lek reichte.

Danken für ihre Kooperativität., erwiderte der Twi'lek währendessen er die Karte scannte und 5000 Credits von einem Nar Shaddischen Konto abbuchte. Schließlich gab er Atton die Karte zurück und verließ ebenso schnell den Hangar, wie er ihn betreten hatte.

Schönes Aufenthalt auf Kessel!, rief er ihnen noch zu und verschwand dann durch eine Tür. Um die Tarnung aufrecht zuhalten ging der Corellianer einmal ums gesamte Schiff und begutachtete die Außenhülle, welche in der Tat ziemlich verbeult war.

Kessel - ehemaliger Gefängniskomplex - Hangar - Atton Beck (NPC) - mit Zenex, Craig
 
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