Korriban (Horuset-System)

Korriban, an der Großbaustelle zum neuen Palast: Adria, Sharoh und Neìm und Soldaten und Bauarbeiter und weiter weg Fel/Sikarius und Saphenus


Da stand sie. Sie sah sichtlich gelaunt aus, warten zu müssen. Rasch wechselte sie ihre Mimik. Da ihr Meister auf die Plattform alleine musste, weil ihr Meister Sikarius eine Einladung des Gouverneurs von Korriban nicht ausschlagen wollte oder konnte, befand sie sich am Rande einer Großbaustelle mit regem Treiben und wartete gemeinsam mit Sharoh und Ne`im auf ihn, während hunderte Arbeiter emsig wie Ameisen ihrem Tagwerk nachgingen. Adria wurde von einem beunruhigendem Gefühl erfasst, vermutlich, noch ehe ihr Meister überhaupt oben auf der Plattform angekommen war. Dennoch machte sie nun ein ausdrucksloses Gesicht, in dem man nichts abzulesen vermochte. Dieses Pokerface hatte sie schon als Kind drauf gehabt. Ihre rechte Hand umklammerte dennoch den Knauf ihres Lichtschwertes. Ihr war nicht wohl dabei. Ihre Augen blickten kurz zu den Soldaten hier unweit von ihr. Sie warteten auch auf weitere Befehle. Die Schülerin sah sich weiter um. Alles hier hatte eine dicke Schicht aus rötlichem Staub. Vermutlich schon nach zehn Minuten. Adria fragte sich, was man hier bauen wollte? Hinten rückten Großgeräte an und wenn man “groß” meinte, dann war das auch so. Nicht ganz so groß wie ATATs, aber viel fehlte nicht.

Es dauerte nicht lange, da spürte sie Zorn und eine Manifestation der Macht. Sie ging einige Schritte rückwärts. Sie sah es oben. Es züngelten Blitze an den Rändern der Plattform und das Podest bebte gefährlich. Sie hatte es geahnt! Sie hatte es gewusst! Sie wurde von Aufregung und Angst um Fel, mit allem, was dazu gehörte wie Herzrasen und kalten Händen, ergriffen. Sie musste ihm helfen! Was sollte sie tun? Sie musste zu ihm! Sie hörte die donnernde Stimme des Gouverneurs. Ihr Magen machte einen Hopser. Nicht nur sie hatte ihn gehört! Ihr Blick glitt zu den Soldaten bei sich unten. Auch sie blickten beunruhigt nach oben und griffen zu ihren Funkgeräten. Der Gouverneur wollte Fel nicht gehen lassen! Ihr Meister war in akuter Lebensgefahr! Sie wob ein festes Machtnetz um sich und ging einige Schritte. Genau in diesem Augenblick rief Fel sie zu sich. Da kam kein Ruf, nein, per Gedanken. Eine Antwort sparte sie sich. Sie handelte gleich. Adria, die junge, vermutlich jüngste Ritterin überhaupt, fabrizierte einen gewaltigen Machtsprung und zwar hinter den Blitzen. Sie wollte hinter dem Gouverneur landen und nicht in den Machtblitzhagel. Dabei sprang sie plötzlich an Fel vorbei, der in dem Augenblick an der Kante hing und sich so schützen wollte. Adria landete tatsächlich hinter dem Gouverneur. Sie hatte den Boden nicht mal berührt, als ihr Lichtschwert zum Leben erwacht war. Sie selbst hatte sich einen festen Machtschild um sich aufgebaut. Sie hielt sogleich die scharlachrote Lichtschwertspitze dem Gouverneur in den Rücken, noch ehe er sich umwenden konnte. Sie musste heiß sein, so nah wie sie an ihm gefährlich knisterte. Doch, sie durfte sich nicht gleich in Gewalt verlieren. Er war ein Gouverneur, eingesetzt vom Imperator! Vermutlich war er ein treuer Gefolgsmann. Sie wollte abwarten, was ihr Meister befehlen würde. Sie hatte keine Erfahrung darin, einen Sith zu bekämpfen und ihren Meister hatte sie nicht kämpfend, sondern in Deckung aufgefunden.


“Schluss damit!”,

sagte sie daher und schob drohend nach:

“Vergeltung verteilt den Schmerz gerechter, Gouverneur!”,

denn sie musste davon ausgehen, dass ihr Meister bereits Schmerz erlitten hatte. Und das Naheliegenste war daher ein Akt der Rache.


Korriban, auf der Plattform an der Großbaustelle: Adria hinter Saphenus, Sikarius daneben
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der Dunklen Lords | Aussichtsplattform] - Saphenus; Darth Sikarius; 2nd Lieutenant Elliot (NPC), zwei Soldaten (NPCs)

Die angsterfüllten Soldaten, die sich wie Kinder in die Ecke des Aufzuges drückten und bei der Macht beteten, zu überleben, nahm Saphenus gar nicht wahr. Ihre unbedeutenden Existenzen hatten in seinem Kosmos keinen Platz mehr. Der bestand nur noch aus Wut und Hass auf Darth Halberd, dessen persönlicher Erfüllungsgehilfe sich möglicherweise direkt vor seiner Nase befand. Verschwunden waren die Gedanken, die ihn die beleidigende und herablassende Art des Sikarius tolerieren ließ. Verschwunden war auch die Angst vor Darth Hybris, sollte er einen seiner Diener umbringen und damit möglicherweise seine Pläne torpedieren. Einzig und allein beseelt von dem Gedanken an Rache, der ihn seit der Ermordung seiner Eltern nicht mehr so fest im Griff hatte, starrte er den entstellten Sith an und wartete auf eine Antwort.

Plötzlich explodierte ein greller Lichtblitz vor seinem Gesicht und blendete ihn. Instinktiv hielt er sich die Hand schützend vor sein Auge. Der Sikarius nutzte die Zeit, um seine Machtaura zu verbergen und mit einem Satz über die Brüstung zu springen. Es war verrückt anzunehmen, dass er es heil auf den Boden schaffte. Saphenus stapfte in die Mitte der Plattform und drehte sich einmal im Kreis. Er spürte, dass sich der Sith nicht zur Gänze vor ihm verbergen konnte, doch angesichts der peitschenden Machtwellen, die Saphenus selbst aussandte, konnte er ihn nicht genau lokalisieren.


Betörend und verlockend drängte sich Saphenus der Gedanke auf, die komplette Plattform niederzureißen. Egal wo der Sikarius dann war, im freien Fall konnte er sich nicht mehr verstecken. Dann jedoch rief er ihm zu, dass er Darth Halberd nicht kannte und nur Informationen von ihm brauchte. Am Ende fügte er hinzu, dass Halberd die Begegnung nicht überleben würde. Der Zabrak konnte in diesen Worten keine Lüge entdecken und in Sekundenbruchteilen verschwand der Zorn, der ihn fest im Griff gehalten hatte. Just in diesem Augenblick spürte Saphenus, wie sich die Schülerin des Sikarius näherte und leichtfüßig hinter ihm landete. Sie aktivierte ihr Lichtschwert, hielt es ihm in den Rücken und befahl ihm, aufzuhören. Als wäre nichts passiert, stand er in der Mitte der Plattform, locker auf seinen Gehstock gestützt und fing an zu grinsen, als hätte jemand einen überaus lustigen Witz erzählt.


„Na dann.“, sagte er mit einer Selbstverständlichkeit, die in den Augen der meisten Ausdruck eines puren Wahnsinns war und drehte sich zu der jungen Sith um. „Wenn du es mir befiehlst, habe ich wohl keine andere Wahl.“ Seine Stimme triefte nur vor Sarkasmus. „Pack das Ding weg.“, fügte er hinzu und deutete auf das rot leuchtende Lichtschwert. „Du verletzt dich am Ende nur selbst damit. Hat man dir nicht beigebracht, dass es eine dumme Idee ist, hochrangige Sith anzugreifen? Was sollte mich davon abhalten, dich umzubringen? Und wag es nicht, deine kleine Auszeichnung vorzuschieben. Sie interessiert mich nicht im mindesten.“

Etwas lauter, damit auch der Sikarius es gut vernehmen konnte, sprach Saphenus weiter:
„Vielleicht sollte ich dir erklären, dass ich Halberd nicht sonderlich mag. Man könnte sogar so weit gehen und sagen, dass mir sein Tod sehr willkommen wäre. Ironie des Schicksals, oder? Du willst Informationen von ihm, ich will seinen Tod. Das sind doch beides Ziele, die sich miteinander in Einklang bringen lassen.“ Saphenus wanderte, die Schülerin ignorierend, die Brüstung entlang und blieb stehen, als er den Sikarius entdeckte. Seine kybernetische Prothese klammerte sich an das Metall. „Folgendes Angebot also: wir vergessen diesen kleinen Zwischenfall und reisen gemeinsam nach Artek. Halberd wird dir nicht aus Nächstenliebe helfen. Wenn du ihn dazu zwingen musst, könntest du meine Hilfe gebrauchen. Zusammen sind wir stärker als er. Sobald du hast, was du wolltest, kriege ich, was ich will. Für mich klingt das fair!“ Saphenus streckte seine dürre Hand aus und hielt sie dem Sikarius hin. „Du kannst natürlich auch weiter von der Plattform hängen, wenn das Spaß macht. Ich hab’s noch nicht ausprobiert…“ Er grinste breit.


[Horuset-System | Korriban | Tal der Dunklen Lords | Aussichtsplattform] - Saphenus; Darth Sikarius; Adria Guldur; 2nd Lieutenant Elliot (NPC), zwei Soldaten (NPCs)
 
Korriban, auf der Plattform an der Großbaustelle im Tal der dunklen Lords: Adria hinter Saphenus, Sikarius daneben


Erst jetzt bemerkte Adria den Gehstock. Der Gouverneur schien gebrechlich und war auch von magerer Statur, wenngleich er groß war, doch Adria wusste, dass man sich niemals täuschen lassen durfte, denn der Anschein konnte trügerisch und verhängnisvoll sein. Adria konnte die Stärke der Macht, die vom Herrscher Korribans ausging, spüren und sie war enorm. Langsam drehte sich Lord Saphenus zu Adria um. Ihr Blick fiel sogleich auf sein fehlendes Auge, welches er mit ihrem Meister gemeinsam hatte. Er war ein Zabrak. Diese Hörner! Noch nie hatte sie einem in Natura gegenüber gestanden. Sie hatte immer geglaubt, dass sie muskulöser sein würden. Er hatte überall Tattoos, die ihn ein starkes und düsteres Aussehen einbrachten. Er konterte sarkastisch. Dabei waren seine Worte schneidend wie ein Schwert. Sie spürte seine Überlegenheit. Sie schluckte. Seine Worte hallten in ihrem Inneren wider. Er war mächtiger als ihr Meister. Was hatte sie sich gedacht, so forsch ihm die Klinge entgegen zu strecken? Hatte sie überhaupt gedacht? Wohl eher nicht! Sie war dem Ruf ihres Meisters gefolgt! Zu zweit könnten sie ihn besiegen! Doch sie stand hier immer noch allein! Warum kam er nicht? Sie verstand nicht! Sie war irritiert und das mit Recht! Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Der Gouverneur hatte ihr befohlen, das Ding weg zu packen. Er meinte ihr Lichtschwert. Fel war immer noch nicht bei ihr. Er drohte ihr mit dem Tod und wies auf die unumstößliche Tatsache hin, wie töricht sie sei, einen höherrangigen Sith anzugreifen. Ihr blieb keine Wahl. Ein Anflug von Furcht hatte sie gepackt. Sofort hielt sie die Klinge runter und deaktivierte fast zeitgleich ihre Waffe und ging verunsichert auf die Knie.

“Verzeiht, Mylord. Wie töricht von mir.”

Adria wusste nicht genau, was sie wollte oder was Fel zu tun gedachte, doch eines wusste sie genau! Sie wollte auf keinen Fall sterben. Auch nicht für die Fehler ihres Meisters. Sie wusste, dass er nicht immer überlegt handelte. Erstmal musste sie klein beigeben. Allerdings wusste sie, dass Sith meist unbeeindruckt von solchen Floskeln waren, doch was hätte sie stattdessen sagen sollen!?

Nun wandte sich der Gouverneur ihrem Meister zu. Im Grunde atmete Adria auf, als er sich von ihr abwandte. Adria ließ Saphenus dabei nicht aus den Augen, auch wenn sie knien blieb. Jener ging zur Kante der Plattform, an der dieser hing. Sollte er Fel etwas antun wollen, konnte sie immer noch versuchen, ihm die Klinge in den Rücken zu rammen. Vielleicht reichte auch ein plötzlich unerwarteter Machtschubser von der Plattform? Womöglich würde es auch helfen, ihm den Gehstock mittels der Macht zu entreißen? Adria war angespannt. Was würde jetzt passieren? Trickste ihr Meister herum? Oder, warum hing er dort?

Der Gouverneur sprach von einem Halberd und dass er ihn nicht mochte. Halberd? Den Namen hatte Adria doch schon mal gehört! In der Spielhalle! Fel hatte Infos zu ihm gefordert. Die Infos waren ihm viel Geld wert gewesen. Und auch viel Mühe? Wie es schien, war der Aufwand dort raus nur wegen dieser Informationen gewesen?! Adria hatte keine Ahnung, um was es ging. Fel hatte sie uneingeweiht gelassen. Dieser Darh Halberd war auch dem Gouverneur verdammt wichtig. Er wollte den kleinen Zwischenfall immerhin vergessen und bot an, mit Fel nach Artek zu reisen. Adria hatte Mühe alles auf die Reihe zu bekommen, entspannte sich aber zunehmend. Sie hatten einen gemeinsamen Feind und das bedeutete, dass sie zusammenarbeiten wollten und ihre Feindseligkeit vergessen könnten. Mit Sting und dessen Schüler hatte es auch funktioniert! Nun kam es auf ihren Meister drauf an, wie er reagieren würde? Wer zum Kuckuck war nur Darth Halberd, dass ihn hier jeder suchte und gar töten wollte? Er schien sehr mächtig zu sein, wenn man sich zusammentun musste!? Adria war immer noch oder erst recht irritiert.


Korriban, auf der Plattform an der Großbaustelle im Tal der dunklen Lords: Adria kniend, Saphenus am Plattformrand vor Sikarius (hängend) stehend
 
[Horuset-System | Korriban | Wüste ] - Venris Traja

Sand und Staub, soweit das Auge reichte. Venris hatte diese Umgebung irgendwie, auf eine seltsame Art und Weise schätzen gelernt. Hier war er in gewisser Weise zu dem geworden, was er nun war, der Schüler des Lord Saphenus. Hier war er zu einem wahren Schüler und somit auch zu einem wahren Anhänger der dunklen Seite geworden. Es war noch immer ein ein wenig ungewohntes Gefühl, doch mehr und mehr hatte er sein neues Leben akzeptiert, ja fast auch schon schätzen gelernt. Die Macht, auf die er nun Zugriff hatte, würde ihm vollkommen neue Wege eröffnen. Und es war ja nicht so, dass man dafür zwingend jeden Unschuldigen der Galaxie abschlachten musste. Emotionen waren doch ganz natürlich, auch Hass und Zorn, warum also sie nicht auch nutzen?

Venris kniete im Sand. Etwa hundert Meter entfernt von ihm stand ein Gleiter, den er sich geborgt hatte. Darin lagen ein paar wenige Vorräte, sowie eine Decke und sein Holokommunikator. Außerdem hatte er sich auch eine kleine Lektüre mitgenommen, für den Fall das sein Plan nicht so ganz klappte. Irgendetwas über einen Lord, der unweit seiner jetzigen Position sein Grab errichtet hatte. Man lernte mehr aus der Vergangenheit und dem Leben solch großer Lords, als sich manch einer der großen Schlägertypen im Tempel hatte eingestehen wollen. Dies war aber wahrscheinlich auch eben einer der Gründe, warum sie noch immer Jünger und er nun Schüler auf einer der heiligsten Welten der Sith war. Immer wenn er in seinen Büchern stöberte, musste er unwillkürlich ein wenig an Mirilli denken, das einzige, was ihm Bastion noch immer in seinen Gedanken ein wenig versüßte. Aber genug damit. Er hatte zu tun und konnte es sich nicht leisten, irgendwelchen Erinnerungen nach zu trauern. Er war Schüler und musste den Anforderungen gerecht werden, auch wenn sein Meister persönlich gerade keine Zeit für ihn hatte.

Der heiße Wind umwehte Venris, der noch immer im Sand hockte. Langsam schloss er die Augen und wollte sich konzentrieren, den Zugang zur Macht suchen. Seine Hände ruhten auf seinen Knien, während er seinen Geist durch die Wüste streifen ließ. Es gelang ihm noch immer nicht wirklich, eine dauerhafte und gute Verbindung zur Macht herzustellen, obwohl er es so oft versuchte. Sein Tage auf Korriban verbrachte er eigentlich mit nichts anderem, neben seinem Training mit seinem Meister, dass ohnehin die meiste Zeit in Anspruch nahm, aß und schlief er fast nur. Wenn sein Meister dann aber keine Zeit für ihn fand, widmete er sich seiner persönlichen Meditation, seinen Büchern, aber auch dem Körpertraining, dass er zwar als weniger bedeutsam als die Meditation und sein Studium einstufte, aber doch keinesfalls vernachlässigen wollte.

Venris streckte die Arme aus und probierte die Macht zu greifen. Er konnte sie immer erahnen, wie ein flüchtiger Schatten, doch genauso rann er auch immer durch seine Finger, wenn er danach greifen wollte. Er steigerte seine Konzentration, straffte seinen Geist und fokussierte sich mehr und mehr. Manchmal, wenn er ein wenig Glück hatte, gelang es ihm, näher an diesen Schatten heran zu kommen, ihn kurz zu umschließen. Er musste nur lange genug lauern, geduldig und konzentriert den richtigen Moment abwarten, um danach zu greifen. So auch jetzt.

Es fühlte sich erhebend an, dieser kurze Moment wenn er der Macht so nah war. Er spürte die Energie, die ihn durchfuhr und seine Emotionen aufkochen ließ, er spürte die dunklen Erinnerungen dieses Ortes, diese dunklen, tiefen Kräfte, die tief in der Wüste und im Tal der dunklen Lords schlummerten. Venris konnte spüren, wie sich in seiner unmittelbaren Umgebung ein wenig Sand leicht erhob, und dass nicht wegen des Windes. Venris musste nun in einer Art kleinen Wolke aus Sand sitzen. Er konnte deutlich spüren, dass der Wind vom Sand abgefangen wurde und ihn nun nicht mehr so stark erreichte. Er wagte es die Augen zu öffnen und tatsächlich schwebten um ihn herum kleine, recht dichte Wölkchen aus Sand. Doch nun hatte er sich zu viel vom Anblick seines Fortschrittes ablenken lassen und ein Großteil des Sandes verließ Venris Einflussgebiet und wurde vom Wind weggetragen.

Er schloss wieder die Augen. Der Tag war noch lang und sein Meister würde sich heute wahrscheinlich nicht mehr melden, so hatte er noch einige Zeit um in der Ruhe der Wüste der Macht näher zu kommen.

[Horuset-System | Korriban | Wüste ] - Venris Traja
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der Dunklen Lords | Aussichtsplattform] - Saphenus; Darth Sikarius; Adria Guldur; 2nd Lieutenant Elliot (NPC), zwei Soldaten (NPCs)

Es war eine groteske Situation, die den unbeteiligten Außenseiter sicherlich amüsierte und ihm ein breites, ehrliches Lächeln auf das Gesicht zauberte. Ein Sith hing über dem Abgrund und klammerte sich mit seiner Hand an das Geländer, während ihm ein anderer Sith die seine ausstreckte. Währenddessen kniete eine Schülerin inmitten der Plattform und drei Soldaten versuchten, sich im Schatten des funktionslosen Aufzugs möglich unsichtbar zu machen. Saphenus wäre selbst zum Lachen zu Mute gewesen, doch die Aussicht auf Rache an Darth Halberd behielt die Oberhand.

Der Sikarius schien nachdenklich, dabei war seine Auswahl an Möglichkeiten begrenzt. Dennoch konnte Saphenus gut verstehen, dass die Antwort nicht wie aus dem Blaster geschossen aus seinem Mund kam. Der Start ihres Bündnisses gegen Halberd war holprig gewesen, auch wenn sich Saphenus dafür nicht die Schuld gab. Vielmehr war es das ungezogene und nur allzu rüpelige Verhalten des Sith gewesen, das die Basis für diese Auseinandersetzung gelegt hatte.


Saphenus warf Adria einen Blick zu und sein Auge verengte sich. Hatte er nicht befohlen, dass sie unten warten sollte? Was bildete sie sich ein, sich seinen Anweisungen zu widersetzen? Ihr Meister war nicht der Gouverneur von Korriban und es beleidigte seine Gastfreundschaft, mit aktiviertem Lichtschwert in seinen Rücken zu springen. Vielleicht beschleunigte es Sikarius‘ Entscheidungsfreudigkeit, wenn seine Schülerin nicht mehr in der Nähe war.


Saphenus sah Adria direkt an, während er weiter seine Hand ausstreckte.
„Was hältst du davon, uns wieder allein zu lassen?“, fragte er, obwohl es keine Frage war. „Du magst ein Mitglied im Orden der Imperialen Ritter sein. Das hier ist jedoch eine Angelegenheit der Sith…nicht von Schülern! Mein eigener ist schließlich auch nicht anwesend. Wir wollen doch nicht mit zweierlei Maß messen.“ Er musterte sie kurz. Agustin hatte Recht. Adria schien Treue zu jenen, den sie Treue schuldete, hoch zu schätzen. Sie war dem Imperator mit Sicherheit treu ergeben. „Lass uns allein!“ Nun klang seine Stimme deutlich nach einem Befehl. Er winkte Thomas Elliot zu sich. Dessen Knie zitterten, dennoch folgte er der Aufforderung seines Dienstherrn prompt. „Holt einen Gleiter und begleitet die Dame nach unten. Schickt meinem Schüler eine Nachricht. Miss Guldur sehnt sich bestimmt nach Gesellschaft von einem ihrer Ordensbrüder.“ Er grinste Adria an. „Wir wollen doch nicht, dass du dich auf Korriban verläufst und nachher noch mutterseelenallein in einem gefährlichen Grab landest.“


Elliot nickte. Er schien sichtlich froh zu sein, die Aussichtsplattform verlassen zu können. Schon Sekunden später kündigten Motorengeräusche den Gleiter an, der die Gruppe sogleich wegbrachte. Saphenus wandte sich wieder seinem Gast zu und wartete geduldig auf seine Antwort.


[Horuset-System | Korriban | Tal der Dunklen Lords | Aussichtsplattform] - Saphenus; Darth Sikarius
 
Korriban, auf der Plattform an der Großbaustelle im Tal der dunklen Lords: Adria kniend, Saphenus am Plattformrand vor Sikarius (hängend) stehend


Da kniete das mittlerweile große Kind der Dunkelheit auf der Plattform, viele Meter über dem heißen roten Wüstensand Korribans, und obwohl sie das Amulett der Ritter um ihren Hals trug, welches ihr der dunkle Lord persönlich überreicht hatte, weil er sie für würdig erachtet hatte, fühlte sie sich noch nie so unsicher wie jetzt, was sie tun oder lassen sollte!? Würde ihr Meister noch angreifen und sollte sie ihm dann unverzüglich zu Hilfe eilen, denn der ranghöhere Sith war zweifelsfrei nur zu zweit zu besiegen?! Doch dieser bot ihrem Meister gerade eine Alternative an, auf die der nur zögerlich reagierte. Adria war als Kämpferin aufgezogen worden. Alternativen oder besser gesagt Diplomatie waren ihr fremd. Bündnisse hingegen, auch Zweckbündnisse, nicht unbedingt! Verglich sie es mit der letzten Jagdgesellschaft unter Sting konnte man Gemeinsamkeiten erkennen. Kriegerische feindliche Handlungen gegeneinander wurden erstmal beigelegt, dafür zusammen der gemeinsame Feind bekämpft! Sie konnte überhaupt nicht einschätzen, wie ihr Meister vermutlich Denken und Handeln würde, da er in letzter Zeit nicht sehr mitteilsam gewesen war. Oder würde er trotz des Gelabers des Sithes doch noch zuschlagen? Sie wusste es nicht. Ihr Meister hatte in der letzten Zeit eher Dinge im Alleingang gemacht. Adria fand das sehr bedauerlich, war sie ihm treu und loyal ergeben. Die Sache mit Tom war längst bedeutungslos geworden! Die Erinnerung daran verblasste zunehmend! Sie dachte nicht mal mehr an ihn! Das Feuer der Liebe war längst erloschen.

Plötzlich hörte sie heraus, dass der Gouverneur von Korriban, mit ihr, statt mit ihrem Meister weiter sprach. Mitglied im Orden der imperialen Ritter war nun mal sie, nicht Fel. Sie wandte ihren Blick zu ihm. Sie sollte wieder gehen? Ihr Meister hatte sie doch nicht umsonst hoch gerufen!? Doch, warum hing er an der Plattform? Hatte er sich längst ergeben? Lord Saphenus wies Adria darauf hin, dass sie eine Ritterin sein mochte, aber dennoch war sie immer noch eine Schülerin und deshalb sollte sie gehen. Leider hatte er recht. Adria dachte gekränkt darüber nach, ob sie dann nicht ein klein wenig mehr wäre, eine bessere Schülerin, dennoch war sein Ton unerbittlich und Adria wurde klar, dass sie dem mächtigen Sith wohl oder übel gehorchen musste und Widerworte nichts als Ärger einbringen würden. Sie hatte nicht vor, zu Schaden zu kommen, weil sie unbedacht handeln würde. Es war nicht nur die Macht, es war auch und gerade die Wut und der Wille, die etwas verändern und bewegen und bekämpfen konnten, doch gegen einen ranghöheren Sith hatte man schlechte Karten, das wusste sie seit der Begegnung mit Darth Hybris. Ihr Meister hing nicht umsonst überm Abgrund und schien ihre Anwesenheit auch nicht zum Vorteil nutzen zu können oder zu wollen. Es war grotesk! Sie nickte kurz. Was blieb ihr anderes übrig?

Nun rief er seinen Soldaten, seinen Offizier, zu sich, dem die Knie auffallend schlackerten und sein Gesicht Angst ohne Ende zeigte. Sowas amüsierte Adria schnell und sie kniff sich selbst in den Arm, um nicht laut vor Lachen losprusten zu müssen. Man muss das verstehen, im Leben des Mädchens gab es wenig zu lachen! Und dennoch war sie genauso drauf wie alle Mädchen in ihrem Alter. Sie war ein wenig albern, auch, wenn es die Situation gerade ganz und gar nicht war oder vielleicht gerade deshalb!?


Adria erhob sich währenddessen. Dieser Soldat, sein persönlicher Wachschutz, sollte sie per Gleiter wieder runter bringen. Hoffentlich konnte sich ihr Meister so lange halten, bis der Gleiter kam? Sie hätte auch wieder hinunter springen können!? Aber, mit dem Gleiter war es wohl edler und zuvorkommender!? “Soll ich wirklich wieder gehen?”, fragte sie ihren Meister per Gedanken, denn immerhin hatte er sie hinauf gerufen, doch er antwortete nicht. Die Situation war bizarr! Nun wurde Lord Saphenus abschließend spitz. Adria und sich im Wüstensand bis in ein Grab verlaufen? Pah! Sie grinste frech zurück.

“Ich bin im Dschungel mutterseelenallein groß geworden. Ich denke nicht! Aber, ich habe nichts gegen nette Gesellschaft!”,

antwortete sie kess, was ihrem jungen Alter entsprang, und ging dann aber artig zum Gleiter, der bereits eingetroffen war und ließ sich hinunter bringen. Er hatte also einen Schüler, der bereits informiert worden war. Schön, dachte Adria. Dann wurde es wenigstens für sie nicht langweilig! Hoffentlich sah er gut aus? Der Fahrer und der Soldat namens Elliot, wie sie vernommen hatte, fürchteten ihre Gesellschaft und waren froh, als sie wieder unten angekommen waren, das hatte sie die ganze Zeit über spüren können. Da stand schon ihr Empfang. Sie spürte die rohe, kaum ausgebildete Macht, in ihm. Das musste der Schüler (Venris) von ihm sein. Gut, dass sie mächtiger als er war, so war sie, mal abgesehen von ihrem Meister, der dort oben beim Gouverneur geblieben war, viel sorgloser. Und, er sah verdammt gut aus! Auch, wenn er ein Alien war! Aber, er war keine ekelhafte Echse wie Sharoh, die dazu noch funkelte und glitzerte, oder ein Insektoid oder so! Eigentlich war er richtig süß. Hm, da konnte sich Adria ein wenig die Zeit vertreiben. Mit einem einnehmenden frechen Lächeln und funkelnden belustigten Augen ging Adria auf ihn zu:

“Ich bin Adria Guldur und wer bist du, Süßer? Du sollst mir die Zeit ein wenig vertreiben!”

Adria sah sich um! Da gab es ja mehr auf Noe als hier! Sie hoffte, dass es sich nur um ein höchstens halbes Stündchen handeln würde, bis die Zwei sich da oben auf der Plattform entweder geeinigt oder einer tot sein würde. Saphenus hatte keinen blassen Schimmer, wie durchgeknallt und gefährlich ihr Meister sein konnte. Ihr Meister war ein Massenmörder!



Korriban, am Fuße der Plattform vorm Gleiter: Adria und Venris, im Gleiter Eliot und Fahrer, weiter entfernt Soldaten, Neìm, Sharoh, oben auf Plattform: Saphenus und Sikarius
 
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[Horuset-System | Korriban | Wüste ] - Venris Traja

Die Nachricht seines Meisters riss ihn aus seiner Mediation, da plötzlich das Komlink zu piepsen begann. Er sollte sich um die Schülerin eines anderen Sith-Lord kümmern, mit dem Lord Saphenus anscheinend gerade zu tun hatte. Venris seufzte fast schon genervt auf. Eigentlich hatte er doch nur in Ruhe meditieren wollen. Aber nun ja, wenn sein Meister es so befahl, konnte er daran auch nicht mehr viel ändern. Vielleicht würde es ja sogar recht interessant werden, einen anderen Ordensbruder oder eine Ordensschwester zu treffen, Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Kontakte konnten zudem eigentlich nie schaden. Er musste das positive daran sehen, er war ja auch eigentlich keine Person, die sozialen Kontakten aus dem Weg ging.

So klopfte Venris sich den Sand aus der Kleidung und stieg in den Gleiter. Die Dinge, die er noch dabei hatte, beförderte er vom Beifahrersitz hinter seinen eigenen Sitz. Dann beeilte er sich, seinen Befehlen nachzukommen. Der Gleiter wirbelte bei seinem Start den Sand zu allen Seiten auf und gleitete dann über die kleinen Dünen hinweg zu dem Ort, den sein Meister ihm angegeben hatte, die Aussichtsplattform bei dem neuen Tempel im Tal der dunklen Lords. Er war dort zwar bis jetzt nur recht selten gewesen, kannte den Weg jedoch recht gut, da es auf Korriban nicht viel anderes gab, wo hin man hätte fliegen können.

Es dauerte nicht all zu lange und man konnte die Plattform bereits am Horizont erkennen. Venris steigerte das Tempo noch ein wenig um seinen Besuch nicht warten zu lassen. Kurz darauf war er auch schon vor Ort, doch dort wartete noch niemand auf ihn. Nur etwas weiter entfernt stand eine kleine Gruppe. War eine davon nicht diese Twilek, die er bereits von Bastion kannte und die ihm dort fast schon ein Dorn im Auge gewesen war? Wobei nein, das konnte doch eigentlich nicht sein, so unwahrscheinliche Dinge passierten doch nicht. Und selbst wenn, hätte er auch keine Lust gehabt, sie anzusprechen. Diejenige, auf die er warten sollte, war jedoch nicht dabei, da es die Augen nach einem Menschen offen halten sollte, soviel hatte die Nachricht seines Meister verraten.

Venris stieg aus dem Gleiter aus und zog sich nochmals seine schwarze Tunika gerade und klopfte aus dieser den Staub. Er wollte ja einen guten Eindruck machen. Dann gönnte er sich noch einen Schluck frischen Wassers aus der Flasche, die er gerade noch hinter seinen Sitz befördert hatte.

Bereits nach kurzem warten erschien eine junge Frau in einem Gleiter. Mit ihr zusammen kamen noch der Fahrer und Lieutenant Eliot, der Kommandant der Leibgarde seines Meisters. Das war also die Schülerin, für die er anscheinend so etwas wie das Kindermädchen spielen sollte. Seine Sinne waren zwar noch stumpf und kaum ausgebildet, aber er konnte doch an ihrer Aura spüren, dass sie definitiv dem Orden angehörte. Wie sie so grinsend auf ihn zukam, musste Aren zugeben, dass sie schon alles andere als schlecht aussah. Als sie vor ihm stand, stellte sie sich als Adria Guldur vor. Und nannte sie ihn dann tatsächlich Süßer? Es wurde sogar noch besser, da sie anscheinend der Auffassung war, er sollte ihr einfach so die Zeit vertreiben. Aber nun ja, sie war anscheinend ein Gast seines Meisters und so wollte er sich mit ihr nicht wegen solcher Dinge in die Haare kriegen, die vielleicht ein wenig an seinem Stolz zerrten und ihm vielleicht auch ein wenig zu aufdringlich waren. Außerdem schien sie bereits besser und länger ausgebildet zu sein, weshalb er es ebenfalls besser auf nichts ankommen lassen sollte. So tat er ein wenig so, als hätte er es überhört, lächelte aber trotzdem freundlich zurück.

,,Venris Traja, der Schüler von Lord Saphenus."


,probierte er nochmals untergründig seinen Status, der ja eigentlich der gleiche wie ihrer war, hervorzuheben.

,,Aber das weißt du ja schon. Gibt es denn was bestimmtes, was dich hier interessiert? Ich bin selbst noch nicht lange hier, aber ein wenig kenne ich mich hier und in Dreshdae aus."

Er lächelte nochmals freundlich und wollte sie dabei schonmal zu seinem Gleiter führen, da er davon ausging, dass der andere Gleiter hier weiter auf seinen Meister warten sollte.

[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Am Fuße der Aussichtsplattform ] - Venris Traja, Adria Guldur, im Gleiter Eliot und Fahrer, weiter entfernt Soldaten, Neìm, Sharoh, oben auf Plattform: Saphenus und Sikarius
 
Korriban, am Fuße der Plattform vorm Gleiter: Adria und Venris, im Gleiter Eliot und Fahrer, weiter entfernt Soldaten, Neìm, Sharoh, oben auf Plattform: Saphenus und Sikarius


Venris hieß er also. Klang gut! Obwohl Adria keinen Blassen hatte, was man hier tun könnte, außer dem Sündenpfuhl, wo sie gerade her kamen und der einige Stunden per Gleiterfahrt entfernt lag, sollte sie ihm ihre Wünsche äußern.

“Aaaalso Venris, habt ihr `ne Bar oder Disco hier?”

Etwas Besseres fiel ihr tatsächlich auf Anhieb nicht ein!

“Ansonsten weiß ich nicht, was es hier noch so gibt? Shoppingcenter, Kino, Milchbar, Eisdiele? Du könntest mir natürlich auch dein Zimmer zeigen?”

Belustigt sah Adria ihn an.

“Wir können natürlich auch einfach nur so abhängen. Ich hoffe, die sind dort oben bald fertig! Es schien so, als plauderten sie bereits über gemeinsame Bekannte oder Feinde besser gesagt! Wir sollten aber wohl besser in den Schatten gehen. Wie lange bist du eigentlich schon Saphenus`Schüler? Was hast du davor gemacht? Wo fand er dich? Und, wo kommt einer wie du eigentlich her? Versteh das bitte nicht falsch, aber deine Spezies kenne ich nicht. “

Adria sah ihn unverwandt fragend an. Im Hintergrund lief gerade ein Arbeiterwechsel, Schichtwechsel ab, der ungemein auffiel, da es hunderte oder gar tausende Arbeiter waren. Das führte gleich zu einer weiteren Frage.

“Was wird hier eigentlich gebaut?”


Korriban, am Fuße der Plattform vorm Gleiter: Adria und Venris, im Gleiter Eliot und Fahrer, weiter entfernt Soldaten, Neìm, Sharoh, oben auf Plattform: Saphenus und Sikarius
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Am Fuße der Aussichtsplattform ] - Venris Traja, Adria Guldur, im Gleiter Eliot und Fahrer, weiter entfernt Soldaten, Neìm, Sharoh, oben auf Plattform: Saphenus und Sikarius

Adria machte sich anscheinend keinerlei Ahnung davon, was Korriban für ein Planet war. Er war zwar noch keinen Monat hier, hatte aber bereits mehr als deutlich mitbekommen, das generell irgendwelche Vergnügungsgelegenheiten vollkommen vergebens gesucht werden würden. Eine kleine Bar oder sowas gab es wohl in Dreshdae, doch diese war kaum der Rede wert, was Venris so gehört hatte. Aber vielleicht musste man dem ganzen ja auch einfach mal eine Chance geben.

,,Eine kleine Bar gäbe es schon. Ich war zwar noch nie dort, aber man kann es ja mal ausprobieren."

Venris war nicht unbedingt eine Person, die oft Bars aufsuchte, er beschäftigte sich in seiner Freizeit ehr mit anderen Dingen, die ihn voran brachten und nicht noch in irgendeine Sucht oder Kneipenschlägerei abrutschen ließen. Er machte sich weiter zum Gleiter auf und hielt Adria, ganz der Gentleman, die Tür auf, bevor er selbst auf der Fahrerseite einstieg.

Adria war anscheinend recht gesprächig und löcherte ihn sofort mit einigen Fragen. Nun, wenn das so weiter ging, würde ihnen auf jeden Fall nicht langweilig werden.

,, Lord Saphenus Schüler bin ich erst seit wenigen Tagen, ich kenne mich hier also auch noch nicht so wirklich aus."

Bei den Fragen was er davor gemacht hatte und wo sein Meister ihn gefunden hatte, schluckte er kurz. Er vermisste schon ein wenig sein Leben, immerhin hatte er sich schon etwas aufgebaut. Mirilli fehlte ihm vor allem, aber auch Mohan, der sich doch als sehr loyal herausgestellt hatte, vermisste er schon ein wenig. Aber nun ja, nun lag ein neuer, wahrscheinlich doch deutlich besserer Weg vor ihm.

,,Davor war ich auf Bastion, dort fand Lord Saphenus mich auch ganz zufällig. Dir zu erzählen, was ich dort alles gemacht habe, würde fast ein wenig zu lange dauern. Vielleicht findet sich in der Bar gleich ja noch ein bisschen mehr Zeit. Aber im wesentlichen wahrscheinlich so das übliche, die Katakomben ein wenig erkundet und dann wurden wir natürlich auch noch von irgendeinem Sith-Meister herumgeschupst, aber naja, dass ist ja nun vorbei."

Ein wenig musste er bei der Erinnerung lächeln.

,,Ich bin ein Zabrak."

Dabei klopfte er sich stolz auf die Brust, als Adria ihn nach seiner Spezies fragte. Auf seine Herkunft als Zabrak war er nach wie vor stolz.

,,Ich stamme von Kitonia, einem Mond Iridonias. Ich hatte dort ein recht privilegiertes Leben, aber die Sith verschleppten mich."

Er zuckte mit den Schultern, mittlerweile hatte er sich damit schon fast ganz abgefunden. Man musste das beste draus machen und bei dem Gedanken an seinen Vater schwand das Heimweh auch zusehends mehr und mehr.

,,Aber was will man machen."

Venris machte sich daran den Motor zu starten, als die Frage aufkam, was hier überhaupt gebaut wurde. So sicher wusste er das selbst nicht, bisher hatte er sich mit seinem Meister darüber noch nicht wirklich unterhalten. Doch da er nicht dumm wirken wollte, nahm er einfach die naheliegendste Antwort, außerdem meinte er, mal etwas in diese Richtung gehört zu haben.

,,Ein weiterer Tempel."

Um das Thema schnell zu wechseln, bevor neue Fragen dazu aufkamen, startete er den Gleiter und steuerte Richtung Dreshdae.

,,Vielleicht ist die Bar ja gar nicht so schlecht."

[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Am Fuße der Aussichtsplattform | Gleiter ] -Venris Traja, Adria Guldur
 
Korriban, am Fuße der Plattform vorm Gleiter: Adria und Venris, im Gleiter Eliot und Fahrer, weiter entfernt Soldaten, Neìm, Sharoh, oben auf Plattform: Saphenus und Sikarius


Venris meinte, dass es eine kleine Bar geben würde, er aber noch nie dort gewesen wäre.

“Dann wird es Zeit!”,

meinte Adria und schmunzelte vergnügt. Adria hätte schon Lust drauf, in die Bar zu gehen. Sie war im jugendlichen Alter, wo man auch mal unbeschwert etwas erleben wollte. Ihre Kindheit war schon absolut mager ausgefallen und das war noch untertrieben. Sie kam geradewegs aus einem barbarischen Krieg, einem gefährlichen Dschungel und aus den düsteren Mauern des Tempels, so dass etwas Spaß und Zerstreuung einfach wundervoll wären, wenn das Aber nicht wäre!? Konnte sie jetzt wirklich in eine Bar gehen? Ihr Meister war immer noch dort oben und hatte sie sogar um Hilfe gebeten gehabt. Doch sie musste unverrichteter Dinge wieder abzwitschern. Dennoch war ihr Meister nach wie vor dort oben in Bedrängnis! Leider war er nicht der höherrangige Sith, sondern das war der Gouverneur. Adria musste abwägen. Sie ahnte, sie konnte das nur wieder falsch machen. Sie sollte vielleicht einfach hier unten warten!? Doch die Aussicht auf etwas Spaß zog. Dreshdae konnte man sehen. Es war ein Katzensprung. Würde ihr Meister rufen, würde sie einfach Macht verstärkt zu ihm hinspurten und es würde hoffentlich kaum auffallen. Eine Gleiterfahrt wäre natürlich langsamer. Daher dürfte sie den Gleiter in besagtem Fall dann auch nicht nehmen. Damit hatte sie sich innerlich entschieden. Ab in das Wirtshaus! Und so stieg sie in den Gleiter ein. Ihre Gedanken dazu waren gerast, so dass Venris davon nichts mitbekommen haben konnte, dass sie Für und Wider nochmal abgewogen hatte. Zur Not standen direkt vor der Plattform solche Figuren wie Ne`ìm und die Glitzerechse Sharoh bereit. Mit der Macht würde sie nur wenige Sekunden hierher brauchen, wenn sie sich richtig ins Zeug legen würde. Daher wollte sie keinen weiteren Gedanken daran verschwenden. Natürlich hieß das nicht, dass sie nicht an ihren Meister dachte und denken würde, der immer noch in Saphenus Gegenwart war. Sie würde stets und ständig ihre Gefühle durchforsten, ob es ihrem Meister auch gut gehen würde, ohne Frage!

Venris hielt ihr sogar die Tür auf. Hatte das bisher je ein Mann für sie gemacht? Außer Bedienstete und dazu gehörten auch kleine Soldaten wie dieser Elliot von soeben! Adria fühlte sich geschmeichelt und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Er wollte eindeutig fahren, also ließ sie ihn. Sie fühlte sich beinahe wie bei einem Date. Sie wollte irgendwann unbedingt mal ein Date haben! Sie hatte noch kein richtiges Date gehabt, fiel ihr in dem Zusammenhang dazu ein.

Das Stumme lag ihr nicht und es fühlte sich unbehaglich an und sie war nicht auf den Mund gefallen und so stellte sie ihm einige Fragen.

Er war ein Frischling! Hah, sie hatte ihn richtig eingetaktet. Adria fühlte sich in dem Moment mächtig überlegen und es fühlte sich gut an. Dennoch nutzte sie es nicht aus. Sie wollte sich amüsieren und diesen Umstand nicht ausnutzen. Er war freundlich und umgänglich! Das war äußerst selten unter Sith! Sie dachte da an Hybris`Schüler Kintik. Was hatte sie unter ihm leiden müssen! Sie wollte nicht länger daran denken und schob es schnell weg.

Venris war verdammt ehrlich und unterstrich nochmals, dass er sich nicht wirklich auskennen würde.


“Macht nichts!”,

sagte sie aufmunternd.

“Dann sind wir schon Zwei!”,

schuf sie eine Gemeinsamkeit. Dann erzählte er so dies und das, so das Übliche, Katakomben und so, und Adria fiel ein, was sie dort getrieben hatte und platzte lachend heraus:

“Ich musste in den Katakomben als Strafe einem Leichensammler zur Hand gehen. Zwei ganze Wochen lang, Nacht für Nacht!”

Er wäre ein Zabrak, sagte er auf ihre Frage, was er eigentlich sei.

Saphenus ähnelt dir ein wenig und doch gibt es einen Haufen Unterschiede. Die Tätowierungen, die Blässe, so mager! Ist er dennoch auch ein Zabrak?”,

erkundigte sie sich.

Er sprach von einem vorher privilegierten Leben.


“Wie, heißt das, du warst oder bist immer noch reich?”,

spitzte Adria ihre Ohrchen. Ihr Traum war es seit eh und je wie die Summers oder noch besser zu leben. Vielleicht ein wenig mehr Einfluss und Macht!? Das wäre einfach unvorstellbar schön! Sie war auf dem besten Weg dahin, fand sie. Stolz griff ihre Hand zu ihrem Amulett.

Der Gleiter hob ab und sauste los. Dabei gleiteten sie am Rande der gewaltigen Baustelle vorbei. Venris antwortete auf ihre Frage dazu, dass hier ein Tempel entstehen würde. Cool, dachte sie nur.

Dann sprach er aus, was Adria hoffte, dass womöglich, wenn sie Glück hätten, die Bar gar nicht so schlecht wäre?!


“Hoffen wir das Beste!”

Das Kaff war es nämlich ganz und gar nicht! Da war der einzige Ort auf Noe besser!

“Mein Meister ist übrigens Gouverneur von Noe`ha`on.”,

log sie nun. Sie konnte auch nicht sagen, warum sie das jetzt tat?! Einfach so. Warum besaß ihr Meister keinen Planeten? Saphenus gab mit diesem staubigen Planeten derart an! Noe war halt Dschungel, nicht Wüste! Gut, auf Noe gab es keine Geister, aber dafür Menschenfresser, Riesenspinnen und Sithspawns. Es hielt sich in etwa die Waage, oder?
Und, warum sollte sie es nicht sagen? Sie wüsste nicht, wer nach Damien das Ruder dort übernommen hätte?


“Wir haben dort ein großes Anwesen. Vorm Haus steht eine Schaukel für mich. Meine Mutter ist dort geblieben und vertritt ihn in seiner Abwesenheit. Es ist ein Dschungelplanet! Ich bin dort aufgewachsen.”

Irgendwie fühlte es sich gut an, was sie ihm gerade auftischte. Also, ihm wollte sie nicht ihre irre Lebensgeschichte auf die Nase binden. Sie hatte keine Lust sich als Laborexperiment zu outen!

Plötzlich hielt er. Hier sollte das sein?



Korriban, Im Gleiter vorm Wirtshaus in Dreshdae: Venris und Adria
 
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Adria schien doch recht freundlich zu sein. Den Umstand, dass sie recht offensichtlich schon ein wenig besser ausgebildet war und auch generell länger mit den Sith zu tun hatte, nutzte sie überhaupt nicht dazu, sich auf irgendeine Weise ihm gegenüber arrogant zu verhalten. Es war gut zu wissen, dass man auch wirklich in den höheren Schichten des Ordens voran kam, wenn man sich wie eine ganz normale, ja fast freundlich Person verhielt.
Sie erzählte auch ein wenig von ihrem Leben im Tempel auf Bastion. Anscheinend hatte sie nicht ganz so spannendes erlebt wie Venris, sondern hatte viel mehr die Drecksarbeit als Leichensammlerin erledigen müssen. Venris musste fast ein wenig darüber schmunzeln, da auch sie es mit Humor zu nehmen schien.


,,Oh, da gab es bestimmt einiges zu erledigen."

Wenn er sich überlegte, für wie viele Leichen er dort unten selbst verantwortlich gewesen war, schauderte es ihm fast bei dem Gedanken, was vollwertige Sith dort unten wohl mit manch einem ungehorsamen oder einfach nur mit wenig Glück gesegnetem Jünger taten.
Dann fragte sie ihn, ob sein Meister auch ein Zabrak war, trotz ihrer Unterschiede.


,,Nun, ihr Menschen seht ja auch nicht alle gleich aus."

, meinte er scherzhaft.

Dann wurde Adria ihm jedoch ein wenig zu persönlich. Sein Leben auf Kitonia hatte er hinter sich gelassen und er würde es nicht wieder aufrollen, nur für irgendjemanden, dem sein Meister ihm mitgegeben hatte, dass er ein wenig auf sie aufpasste. Sein Gesicht wurde deutlich ernster und er hielt sich kurz, als er mit emotionslosen Ton auf die Frage antwortete und damit hoffte deutlich zu machen, dass er nicht vor hatte, so schnell weiter auf das Thema einzugehen.

,,Mein Vater besitzt nach wie vor Geld und seine Titel. Mein Leben ist nun jedoch bei den Sith und nicht bei meinem Vater."

Allein der Gedanke an diese Person sorgte schon dafür, dass ein wenig Zorn in ihm aufstieg und so entschied er, ihn schnell wieder aus seinem Kopf zu schieben.

Dann fing auch Adria an, über ihr Leben zu sprechen. Ihr Meister war anscheinend auch der Gouverneur irgendeines Planeten, von dem nun jedoch Venris noch nie etwas gehört hatte. Er nickte, während sie ihm von dem Anwesen ihrer Mutter erzählte und dass diese in der Abwesenheit ihres Meisters das Amt des Gouverneurs innehatte. Es schien so, als fühle sie sich gut dabei, wie sie ihm von ihrer Heimat erzählte.

,,Du scheinst dort doch recht glücklich gewesen zu sein. Hatte es einen bestimmten Grund, dass du fortgegangen bist?"

Kaum hatte er die Frage gestellt, bogen sie auch schon in die ersten Straßen Dreshdaes ein und Venris hielt kurz vor einem ziemlich ungemütlich aussehendem Haus. Ein Schild wies es als das Wirtshaus aus. Er musterte den Ort, bevor er ausstieg. Hier musste es also sein.

,,Ich glaube wir sind da."

Während er das sagte, schien er jedoch alles andere als ganz sicher und vor allem nicht besonders begeistert.

[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | vor Wirtshaus ] -Venris Traja, Adria Guldur
 
Korriban, im Gleiter vorm Wirtshaus von Dreshdae: Venris und Adria


Hah, Venris meinte plump, dass es beim Leichensammeln wohl so einiges zu erledigen gegeben hätte!?

“Oh ja, davon kannst du ausgehen! Stets nächtlich in den Gängen der Katakomben das gleiche Bild! Was soll`s! Jeder fängt mal klein an. Da muss man durch! Aber, es hat sich gelohnt! Sieh her! Der Imperator persönlich hat mir das hier umgelegt!”

Sie zeigte ihm nicht ohne Stolz den Anhänger ihres Amulettes.

Der dunkle Lord hat mich ganz persönlich zur Ritterin gemacht! Zur jüngsten Ritterin aller Zeiten! Vielleicht erzähle ich dir im Wirtshaus in Ruhe, wie es dazu kam!?”

So zwischen Tür und Angel wollte sie das nicht erzählen. Zwar saßen sie im Gleiter, doch die Fahrt dauerte sicherlich nicht mal fünf Minuten! Schließlich war es etwas besonderes und sie wollte es anderen erzählen und zeigen. Im normalen Leben protzten die Leute auch mit ihren Ämtern, Titeln, ihrer Kohle, ihrer Kraft, ihrer Macht, ihrer Klugheit, ihren Klamotten, ihrem Haus, ihrem Gleiter, ihrem Raumschiff, ihrer Frau oder ihrem Mann, ihren Kindern usw.. Es schien in der Natur der intelligenten Spezies zu liegen. Selbst Tiere plusterten sich voreinander auf. Adria wollte nicht direkt in dem Sinne angeben, es aber mal loswerden und zeigen. Na ja, vielleicht doch auch ein wenig angeben, mit dem, was sie bisher geleistet hatte, was sie bislang erreicht hatte! Irgendwie verständlich! Sie hatte ja wirklich im Dreck angefangen. Sie schlief als Kind in einem Loch unter den Katakomben! Niedriger konnte man gar nicht ins Leben starten! Doch, das wollte sie ihm nicht auf die Nase binden. Er war, wie sich weiter im Gespräch herausstellte, ein reicher Schnösel. Und, er wollte auch nicht über alles reden. Er war ein Fremder! Da stellte man sich erstmal gut dar! Und, er war der Schüler des Gouverneurs von Korriban. Gleich noch ein Punkt, den man nicht vergessen sollte!

Nachdem sie ihren Meister und ihre Herkunft etwas aufgewertet hatte, was Venris auch schluckte, stellte Venris ihr die Frage, weshalb sie von Noe überhaupt fortgegangen war.

“Derselbe Grund wie du, nehme ich an. Mein Meister bot mir eine Ausbildung und Schülerschaft an und ich folgte ihm und er brachte mich in den Tempel nach Bastion, in unseren Orden. Dort wurde er mehr zu einem Mentor als auf Noe.”

Sie fand ihre Erklärung richtig klasse! Dennoch war sie froh, dass sie ankamen. Das sollte ein Wirtshaus sein? Aber, es schien so zu sein. Draußen war ein verstaubtes Schild, eine Tafel dran, auf der stand, dass alle Zimmer belegt wären. Hier gab es auch Zimmer? Viele konnten es nicht sein!

Adria ging hinein. Sie wurden groß angestarrt! Absolut von jedem! Jedes Gespräch endete schlagartig und jeder fixierte sie. Es war verqualmt hier drin. Man konnte die Luft regelrecht schneiden. Adria ging ungerührt zur Bar und bestellte das, was sie kannte:


“Einen leckeren bunten Cocktail für mich!”

“Haben wir nicht! Nur Bier und Schnaps!”

“Ähm, ein Bier klingt gut!”

“Groß oder klein?”

“Ähm, groß!”

Adria war durstig bei der Hitze, die hier herrschte. Jetzt kratzte ihre Kehle noch vom Qualm.

Adria erhielt ein riesiges Glas. Mit Schaum? Irritiert sah sie es an und griff nach einer Münze. Geld hatte sie jetzt ja ausreichend, dank dem dunklen Lord! Oder sollte sie einfach sagen, dass sie Gast des Gouverneurs war und er die Rechnung bezahlen würde? Hm? Das könnte Ärger einbringen. Ihr fielen gerade noch rechtzeitig Hybris, die Möbel und die Folgen ein. Sie reichte das Geld rüber. Vielleicht hielt Venris sie ja ab, selbst zu bezahlen?

Sie hatte noch nie Bier gekostet! Mal sehen, wie es schmecken würde! ? Das mit dem Schaum war komisch. Sie sah sich um. Nur dort hinten in der Ecke war ein kleines Tischchen frei. Sie lief dorthin und setzte sich. Überm Tisch hing ein eingerahmtes Foto mit einem Mädchen drauf und es war eine Ecke schwarz umwickelt. Sie erinnerte sich an das Foto mit der toten Tochter auf Noe von Sarah und ihrem Mann. War das die Wirtstochter? War sie tot?


“Hey, ist die tot?”,

fragte Adria laut und unsensibel durch den Raum, wie es oftmals ihre Art war und tippte dabei auf das Foto. Sie war doch hier schließlich nicht vorm großen dunklen Lord, wo man sich benehmen musste! Und, wer hatte sie großgezogen und erzogen? Sikarius! Na, also! Noch Fragen? Nun, Adria war eben neugierig! Und nein, es war ihr nicht peinlich oder fatal! Das war Adria!


Korriban, Dreshdea, im einzigen Wirtshaus vor Ort: Adria, Venris, Gäste und Wirt
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | vor Wirtshaus ] -Venris Traja, Adria Guldur

Sie prahlte ein wenig damit, dass sie vom Dunklen Lord persönlich zu einer Ritterin des Imperiums geschlagen wurde. Venris tat so, als hebe er erstaunt die Augenbrauen. Eigentlich interessierten ihn diese Titel des Imperiums aber kaum. Als Sith gehörte er natürlich auch auf eine gewisse Weise zu dieser Organisation dazu, würde sich allerdings niemals selbst als Imperialen bezeichnen. Er war ein Sith und ein Zabrak, mit dem Imperium hatte er nicht mehr zu tun, als es ihm über seine Zugehörigkeit zu den Sith als nötig erschien. Doch immerhin musste das ja zumindest für gewisse Leistungen Adrias sprechen, wenn sie sich diesen Titel nicht einfach nur durch gute Kontakte erspielt hatte. Das machte diese Aufgabe für Venris doch nochmal ein wenig interessanter.

Auf seine Frage, weshalb sie zu den Sith gegangen war, meinte sie, dass sie einfach ihrem Meister gefolgt war, Bei ihm wäre es ja wahrscheinlich nicht anders gewesen. Darauf musste Venris leicht sarkastisch auflachen.

,,Wenn du wüsstest. Ginge es nach mir, hätte ich meine Heimat nie verlassen. Aber das Schicksal hatte andere Pläne für mich und langsam aber sicher … nun ja, ich gewöhne mich mehr und mehr an den Status und die Fähigkeiten der Sith."

Als sie dann vor der Bar standen und diese betraten, wurde Venris sofort klar, dass sie hier unerwünscht waren. Plötzliches Schweigen schwallte ihnen entgegen und vor allem der Mann hinter der Theke beäugte sie so, als würde er sie sofort heraus scheuchen wollen. Doch Adria schien diese angespannte Atmosphäre nicht zu bemerken, oder es kümmerte sie einfach nicht. Auf jeden Fall ging sie ungerührt zur Bar und setzte sich Venris folgte ihr mit einem nach außen recht selbstsicheren Schritt. Was sollten die ihnen schon anhaben. Er war Sith und noch dazu direkt dem Herrscher dieses Planeten unterstellt.

Adria bestellte sich nach einigem hin und her ein Bier und wollte dem Wirt schon das Geld entgegen strecken, als Venris ihre Hand zurück zog.

,,Sie ist ein Gast des Gouverneurs und seines Schülers."

Dabei deutete er eine Verneigung an um dem Wirt klar zu machen, dass er dieser Schüler war.

,,Schreiben sie es auf die Rechnung, der Gouverneur wird die Schulden schnellst möglich begleichen. Ich nehme übrigens auch ein Bier."

Er hätte auch sofort bezahlt, hatte jedoch kein Geld dabei. Der Wirt schaute ihn kurz an, als überlegte er, ob er ihnen wirklich das Bier ausschenken wollte. Entschied sich dann jedoch schlauerweise dafür, zwei Gläser zu füllen. Venris trank ein paar Schlucke und überlegte, ob er irgendwie die Stimmung in der Taverne auflockern konnte. So war es auf jeden Fall sehr ungemütlich und er wäre recht gerne schnell verschwunden. Er nahm einen großen Schluck.

Gerade in diesem Moment tippte Adria auf das Foto eines jungen Mädchens und fragte glatt, ob diese Tot sei. Venris prustete fast aus. Sie war vielleicht eine besser ausgebildete Sith als er, aber doch war sie sein Gast und was noch wichtiger war, der Gast des Gouverneurs. Da konnte Venris nicht zulassen, dass sie sich so … so frech benahm. Man musste doch einen zumindest einen gewissen Anstand wahren. Doch die Situation war anscheinend noch prekärer, als Venris gedacht hatte. Der Wirt zog urplötzlich einen Blaster hervor und murmelte etwas, dass sich fast wie Sith-Abschaum anhörte. Venris, dessen Reflexe allein wegen seiner Herkunft recht ordentlich waren, sprang sofort auf und drückte die Hand des Wirtes runter auf den Tresen und schlug ihm so den Blaster aus der Hand. Dann warf er auch Adria einen wütenden Blick zu, bemühte sich jedoch, recht diplomatisch zu bleiben.

,,Meinem Gast tut sein wenig durchdachtes Verhalten Leid. Genau wie euch hoffentlich. Wir werden jetzt gehen und der Gouverneur wird nichts von der Situation erfahren. Bei der Hitze kann der Kopf und das Verhalten schonmal faxen machen, nicht wahr? Wir waren nie hier und so wird euch "

Er warf dem Wirt nochmals einen Blick zu.

,, so wird euch euer Verhalten auch keine Probleme bereiten."

Seine Reaktion wirkte vielleicht ein wenig feige, doch er hatte nicht vergessen, dass sich nicht nur der Wirt in der Bar befand, sondern noch ein Haufen anderer, wahrscheinlich ebenfalls bewaffneter Halunken, die anscheinend alle nicht gut auf sie zu sprechen waren. Er war einfach nur bemüht, dass ganze ein wenig zu entschärfen und so schnell wie möglich sich von dieser tickenden Bombe zu entferne. Ob er seinen Meister davon wirklich nicht informierte, bezweifelte Venris allerdings. So eine ungehorsam konnte nicht toleriert werden, aber das musste der Wirt ja jetzt erstmal nicht wissen. Er hoffte nur, dass Adria ebenfalls sah, wie gefährlich die Situation selbst für zwei Sith-Schüler werden konnte.

[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Wirtshaus ] -Venris Traja, Adria Guldur, Wirt, Gäste

 
Korriban, Dreshdea, einziges Wirtshaus: Adria, Venris, Gäste und Barmann


Adria musste die Rechnung nicht selbst begleichen. Venris fuhr wie fast erwartet oder erhofft dazwischen. Allerdings gab er großzügig das Geld seines Meisters aus!? Ob das richtig war? Hm? Ihr fiel wieder ihr Möbelkauf auf Hybris`Rechnung ein. Aber, das ging Adria nichts an. Obendrein handelte es sich hier dagegen nur um Peanuts.

Sie konnte nur die Blicke der Leute hier, allem voran dem Wirt, beobachten und denen war Venris` Zabrakschnute fremd. Doch, nach kurzem Zaudern glaubte der Wirt ihm lieber, dass er Saphenus`Schüler war. Dessen Gefühlswelt vermittelte eh sowas wie Abneigung, Hass und Angst den Sith gegenüber.

Adria war gespannt auf den Geschmack ihres Bieres. Es sah merkwürdig aus. Dieser Schaum oben drauf!? Wie Seifenschaum!? Ob man das mittrinken durfte? Doch wie sollte sie den Schaum abschürfen und wohin damit? Sie beobachtete Venris, der auch ein Bier genommen hatte. Ihn störte der Schaum nicht! Also trank sie einen beherzten Schluck. Brr! Bitter! Das war nicht so ihr Ding! Sie musste sich ihre Zuckerschnute sauber wischen, da sie einen Schaumbart hatte. Da fiel ihr Blick auf das Foto neben sich an der Wand. Kaum hatte Adrias Neugierde eine laute Frage hervorgebracht und sie ungeniert in den Raum geworfen, hätte man eine Nadel zu Boden werfen können und man hätte sie vermutlich gehört, wenn Venris nicht geprustet hätte.


“Man darf doch wohl mal fragen?!”,

schob Adria Schulter zuckend nach, was fast entschuldigend klang. Da sah sie in den Lauf einer Blasterpistole! Der Wirt hatte sie hinterm Tresen gezogen. Brabbelte er etwa etwas von “Sithabschaum” in seinen ungepflegten Bart? Venris war doch tatsächlich schneller als Adria, die dem Wirt gerade gemütlich und gelassen seinen Blaster mit der Macht aus der Hand reißen und zu sich levitieren wollte. Er war schnell beim Wirt und drückte den Lauf runter und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Wow, der Kleine beschützte sie!? Cool!

Sie erhob sich. Was sagte da Venris? War sie etwa auch mal so? Sie konnte sich nicht daran erinnern! Gut, er wollte die Sache schlichten! Womöglich hatte er Angst vor der Reaktion seines Meisters, der diesen Abschaum wohl als sein Volk ansah. Aber, ihr tat das doch nicht leid!? Und, sie mochte es nicht, dass er für sie dachte und sprach!


“Falsch, mir tut es nicht leid!”,

sagte Adria daraufhin schneidend. Die Finger ihrer rechten Hand machten eine für den Wirt fatale Geste, während sie selbstzufrieden und betörend schön zu ihm schaute. Sie hob den fetten dickbäuchigen Wirt mittels der Macht am Hals hoch und drückte zu. Seine Beine zappelten etwa einen Meter überm Boden und er lief blau an, während seine fetten Wurstfinger hektisch und doch so sinnlos zum Hals griffen.

“Wenn eine Ritterin des dunklen hohen Lords etwas fragt, dann antwortet ihr auch so, dass ihre Neugierde gestillt wird und sie zufrieden ist!”

Nach dem ersten Schreck zogen jetzt einige besonders “schlaue” Typen auf der rechten Wirtshausseite ihre Knarre, um dem Wirt zu helfen. Adria war hoch konzentriert und hatte dies schon einen Bruchteil zuvor vorhersehen können. Sie reagierte mit der Linken und machte eine heranwinkende Armbewegung. Dabei entriss sie diesen Typen ihre Knarren und diese schlidderten vor ihre Füße. Dabei hielt sie den Wirt weiter in der Luft, aber ließ etwas lockerer, was der Typ eh gerade brauchte, wenn er nicht “Hops gehen” sollte. Doch er konnte von Glück reden, dass Adria das nicht anders hin bekam. Der Wirt rang nach Luft.

“Wer hier noch länger ein Bierchen trinken mag und gesund nachher heim gehen will, legt seine Waffen artig, alle Waffen, auf den Boden. Sofort!”

Ihre Worte duldeten keinen Aufschub! Sie drückte dem Wirt demonstrativ fester die Kehle zu. Für alle sichtbar war seine Situation wieder prekärer geworden. Es schienen dem alle nachzukommen. Sie spürte die Angst und das Entsetzen der Leute! Adria labte sich an diesen tollen Gefühlen und spürte, wie sie stärker statt schwächer wurde. Und dann dieses unvergleichliche Machtgefühl!

Sie ließ wieder lockerer und levitierte die Waffen zu sich. Fest zu zu drücken und die Waffen zu sich levitieren, war ihr irgendwie nicht gemeinsam möglich. Aber, sie hielt ihn immerhin. Sie wollte sich auch nicht überanstrengen. Sie schonte ihre Kräfte. Man konnte schließlich nie wissen!?

Dann ließ sie den fetten Wirt fallen. Er krachte wie ein nasser Sack auf dem Boden auf, so dass einige vor Schreck zusammen zuckten, was Adria innerlich köstlich amüsierte, und begann gierig zu atmen, so dass man jeden Atemzug durch die Kneipe hören konnte. Sie hingegen zündete ihre scharlachrote Klinge ihres Lichtschwertes mit einem knisterndem unheilvollen Zischlaut.


“Sprich, wenn dir dein und sein Leben lieb ist!”

Mit einem Satz, dank der dunklen Seite der Macht, war sie beim jüngsten Gast, der fast noch ein Junge war. Vermutlich der Sohn seines Gegenübers!? Sein müdes ausgemergeltes Gesicht war schmutzig und er hatte dunkle Schatten unter den Augen. Er war sicherlich nicht älter als Adria, wirkte aber wie dreißig! Sie hielt ihm die heiße Klinge unters Kinn. Was war passiert, dass man so einen Aufstand wegen ihrer Frage machte? Sie wollte das jetzt wissen, verdammt nochmal! Flehende Blicke waren auf den Wirt gerichtet. Der Wirt machte Anstalten zu reden. Er räusperte sich und hustete. Na endlich, wurde ja auch Zeit! Ihre Taktik ging auf!

“Wir waren voller Hoffnung. Meine einzige schöne Tochter, in der Blüte ihres Lebens…”,

seine Stimme brach. Ach, wie niedlich!

“Sie zog für Saphenus und den Kult gegen die Herrschaft Ignavius` in den Krieg. Es tummelten sich mehrere Sith und ihre Schüler hier rum. Sie überlebte den Kampf, doch etwas Unnatürliches tötete sie danach barbarisch!”

Er schluchzte auf. Adria musste deshalb grinsen. Aha! Das war alles? Was für ein Kult? Sie würde Venris danach fragen!

“Ging doch! Warum nicht gleich so?!”,

säuselte sie fast sanft. Adria überlegte nicht lang. Sie wusste, was sie nun zu tun hatte. Sie nahm Venris`Ängste und seine Besorgnis ernst. Er hatte sich bemüht, die Leute im Wirtshaus zu überzeugen, dass man sie hier nie gesehen hätte. Sie ging an ihm vorbei und flüsterte ihm belustigt zu.

“Sieh zu und lerne! Behalte nebenbei den Wirt und den Berg Blaster im Auge!”

Sie würde sich auf jeden Einzelnen konzentrieren müssen! Dann wandte sie sich an alle Gäste:

“Jetzt gehen wir alle fein nach Hause und ich werde mich von jedem von euch verabschieden. Alle stellen sich in einer Reihe auf!”

Sie sollten nacheinander, alle einzeln, das Wirtshaus verlassen! Sie stellte sich am Ausgang hin, das Lichtschwert längst wieder, aber griffbereit, am Gürtel, und dann beeinflusste sie die Erinnerungen und den Verstand eines jeden mit der Macht, wie sie es längst drauf hatte und schon öfters getan hatte. Ach, wie lustig war das in der Kantine damals!

“Geh sofort schnell heim und bleib da! Du hast mich und Venris und den Gleiter vor der Tür nie gesehen. Du hast hier nur ein Bierchen getrunken. Alles war wie immer!”

Es war anstrengend, dass gute zwölf Mal zu machen. Aber, so im Pulk hatte sie es noch nie getan und sie wollte sich auf die Wirkung verlassen können! Dann machte sie es mit dem Wirt und fügte außerdem hinzu:

“Du hast deinen Gästen zum ersten Mal die Waffen beim Betreten des Wirtshauses abgenommen, damit keiner auf dumme Ideen kommt und Ärger macht. Alle vergaßen sie hier. Es war zu neu und ungewohnt.”

Sie hatte es nicht den Anderen mit der Macht eingeflüstert, da die Typen dann vielleicht zu rasch umgekehrt wären und ihre Waffen geholt hätten. Dann hätten sie wieder Adria und Venris wahrgenommen und Adria hätte nochmal rangemusst! Das musste ja nicht sein! Dann hakte sie sich frech bei Venris ein und meinte belustigt:

“Dann fahren wir mal wieder zurück! Übrigens, ich mag es selbst zu denken! Mach das nicht nochmal!”,

säuselte sie zuckersüß.

In dem Moment, als sie den Gleiter bestieg, prüfte sie die Situation ihres Meisters. Er lebte zum Glück noch und es schien alles beim Alten zu sein. Sie hoben ab und flogen ein Stück. Dann drehte sie mit ihrer Hand Venris` Gesicht zu sich und beeinflusste ihn, denn sie wollte nicht angreif-und erpressbar sein. Wie eine Dampfwalze brach sie in seinen Verstand ein. Er hatte als Anfänger kaum etwas entgegen zu setzen. Sie würden nie hier gewesen sein! Sie waren umhergefahren und er hatte ihr die Baustelle gezeigt. Dann lehnte sie sich beruhigt zurück und genoss die letzten Sonnenstrahlen des Tages.


“Ich habe bei einem Soldaten etwas von einem Kult hier auf Korriban aufgeschnappt! Sag, was ist das für ein Kult?”

Sie kannte den Kult um den Giganten. Und das hatte auf Noe nicht Gutes bedeutet! Auch Damien hatte sowas wie einen Kult um seine Person betrieben! Überall hatte man seine Fratze gesehen! Wirklich überall! Personenkult war das auch mit dem Anführer Fraan letztens im Krieg gegen die Yevs gewesen!


Korriban, im Gleiter vorm Wirtshaus: Venris und Adria
 
[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Tal der Dunklen Lords / Aussichtsplattform ] Sikarius, Adria und Saphenus, sowie Soldaten des "Gouverneurs"

Finster blickte Sikarius zu dem dürren Gouverneur hoch, während sich seine Prothese in die Metallstrebe grub, um bei dem peitschenden Wind nicht in den Abgrund zu stürzen. In regelmäßigen Abständen flackerte sein Auge hinüber zu Adria im Hintergrund. Stumm hatte er die Szene verfolgt, die sich abgespielt hatte, nachdem er sie zu sich gerufen hatte. In einer bravourös mutigen aber nicht allzu schlauen (nicht, dass der Mörder hier urteilen durfte) Aktion hatte sie sich auf die Plattform geschwungen und Saphenus mit ihrem Lichtschwert bedroht. Dieser hatte sich von ihr abgewandt, es deutlich machend, dass er sie nicht ernst nahm. Schließlich befahl er ihr auch noch wieder zu gehen, woraufhin der Mörder ihr zunickte. Der Konflikt schien zumindest soweit beigelegt, dass sie normal reden konnten.

Während Adria von einem Gleiter weggebracht wurde, zog der Mörder sich in die Höhe. Die ausgestreckte Hand des Gouverneurs ignorierte er. Auch wenn er geneigt war das Angebot anzunehmen, musste man ja nicht gleich übertreiben.

„Hängen ist einer meiner liebsten Freizeitbeschäftigungen. Macht Muckis.“

, gab Sikarius trocken zurück und flexte seine Armprothese.

„Aber dein Angebot klingt garnicht mal verkehrt. Gemeinsam nach Artek und da aufräumen mit was auch immer der Drecksack sein Eigen nennt. Gefällt mir“

Abschätzig warf er den verbleibenden Soldaten auf der Plattform einen Blick zu.

„Nimmst du deinen Schüler mit? Sonst wen? Mich wird Adria begleiten. Sharoh hat durchblicken lassen dass er auf Korriban bleiben wird um sein Training fortzusetzen. Die kleine Twi’lek…du würdest mir sehr helfen wenn ich die ne Weile in einer deiner Gefängniszellen lagern könnte. Als Gouverneur hast du doch sicher sowas, oder?“

Auf dem Weg zu der Schmugglerhöhle hatte er schon darüber nachgedacht was er mit Ne’im machen konnte. Es schien ihm nicht wie die beste Idee sie mitzunehmen. Wenn sie sich mit einem anderen Sith messen mussten, war eine Jüngerin über deren Loyalitäten er nicht im Klaren war definitiv ein Risiko. Sie auf Korriban für eine spätere Verwendung zu lassen schien da wie eine gute Idee.

„Wann brechen wir auf?“

, fragte er schließlich und verschränkte die Arme vor der Brust.


[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Tal der Dunklen Lords / Aussichtsplattform ] Sikarius und Saphenus, sowie Soldaten des Gouverneurs
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der Dunklen Lords | Plattform über der Baustelle] Saphenus; Darth Sikarius

Saphenus ignorierte Adrias kessen Spruch und würdigte sie keines Blickes, während sie in den Gleiter stieg und davonflog. Indes ignorierte der Sith, dessen kybernetische Finger eine Metallstrebe der Plattform umklammerten, Saphenus‘ Hand und zog sich aus eigener Kraft in die Höhe. Saphenus trat einen Schritt zur Seite und machte ihm damit Platz. „Mir ist aufgefallen, dass Du sehr geübt darin bist.“, kommentierte er Sikarius‘ Bemerkung ebenso trocken. Beide Sith schienen langsam zur Vernunft zu kommen. Der Sikarius willigte in Saphenus‘ Vorschlag ein, was dieser mit einem Grinsen quittierte.

„Mein Schüler wird mich begleiten.“, bejahte er die gestellte Frage. Er wusste zwar, dass Venris‘ Training noch nicht ansatzweise weit genug war, dass er einen Kampf gegen einen Sith bestreiten konnte. Dennoch war es für ihn eine weitere Gelegenheit, sich seiner Position als Schüler als würdig zu beweisen und zu zeigen, dass er sie wahrhaftig verdiente. „Ich werde meine Leibwache anweisen, die Twi’lek unter Arrest zu stellen. Ich nehme an, sie ist nicht auf sonderlich viel Komfort angewiesen?“ Saphenus dachte nicht daran, ihr seine Gastfreundschaft zu erweisen. Nicht einmal für den Sikarius schien sie einen sonderlich großen Wert zu besitzen, da musste sie das auch nicht für ihn.


Saphenus griff nach seinem Kom-Gerät und orderte Elliot zu sich.
„Wir treffen uns in einer Stunde am Raumhafen. Ich schulde unserem gemeinsamen Freund, ihn nicht allzu lange warten zu lassen. Das Schicksal ist ungeduldig, wenn es um Rache geht.“ Einäugig zwinkerte er dem Sith zu. „Wissen wir, was uns auf Artek erwartet?“ Halberd würde sich dort wohl kaum alleine in einer Höhle verstecken und darauf warten, dass ihn jemand zum Kampf herausforderte.


Alsbald näherte sich ein Gleiter, der in nächster Nähe zu der Plattform zum stehen kam. Saphenus sprang leichtfüßig hinein und ließ sich auf der Rückbank nieder. Der Sikarius nahm neben ihm Platz. 2nd Lieutenant Elliot saß ihnen gegenüber. Seine Haut sah noch immer etwas blass aus, doch davon abgesehen wirkte er gefasst.
„Ich hoffe, dass sich die Schülerin meines Ordensbruders mit Venris amüsiert hat?“, fragte Saphenus und sah den Kommandanten seiner Leibwache ausdruckslos an. Der zögerte einen Augenblick und warf dem Sikarius einen unsicheren Blick zu. „Jaaaa?“, fragte Saphenus gedehnt und ahnte nichts Gutes. „Es gab einen Zwischenfall im Dead Man’s Tree.“, begann Elliot. „Wir wissen nicht, was genau passiert ist. Miss Guldur und Euer Schüler wurden gesehen, wie sie die Bar betreten und wenig später wieder verlassen haben. Anschließend klagten die Gäste über starke, stechende Kopfschmerzen. Manche schienen verwirrt während andere nur ausgesagt haben, sie hätten in Ruhe einen Drink zu sich genommen. Der Wirt war am merkwürdigsten. Er hat geweint und andauernd den Namen ‚Velara‘ und ‚Raus aus meinem Kopf‘ gemurmelt. Sie befinden sich in der Krankenstation der Kaserne.“


Saphenus sah zum Sikarius. „Es scheint, als hätten sich die beiden miteinander amüsiert.“ Sein Ton war dabei ausdruckslos. Dann machte er eine wegwerfende Handbewegung. „Ich will, dass Venris in den Gouverneurspalast kommt. Er soll mich dort treffen. Vorher setzen wir unseren Freund hier…“, er deutete auf den Sith neben sich, „…in Dreshdae ab. Stellen Sie ihm einen Gleiter zur Verfügung. Du wirst schon wissen, wo Du Deine Schülerin findest, nehme ich an.“ Mit diesen Worten lehnte sich Saphenus in seinem Sitz zurück. Sie erreichten Dreshdae in wenigen Minuten und flogen, nachdem sie den Sikarius wie besprochen abgesetzt hatten, weiter. Saphenus spürte, dass er von seinem Fahrer gemustert wurde.

„Wie geht es deiner Freundin?“, fragte Saphenus provozierend und spielte damit auf die von ihm in der Wüste zurückgelassene Jüngerin an. „Hat sie überlebt?“ Sein Fahrer, Trask Bek, nickte. „Gerade so. Sie war sehr schwach.“ „Deshalb hat sie meine Prüfung auch nicht bestanden.“, erwiderte Saphenus süffisant. „Aber in Anbetracht deiner Dienste, schenke ich sie dir. Mach mit ihr, was du willst.“ „Sie ist kein Sklave.“, antwortete Bek und leichter Protest lag in seiner Stimme. Streng sah sich Elliot zu ihm um. „Jetzt schon.“, sagte Saphenus bloß.


Kaum landete der Gleiter vor dem Gouverneurspalast, stieg Saphenus aus.
„Macht mein Schiff startklar. Unser Ziel ist Artek III. Wir reisen mit wenig Gepäck. Fünf Soldaten, mehr nicht.“ Elliot setzte noch zu einer Frage an, doch da war Saphenus schon in dem Gebäude verschwunden, in dem er residierte. Er spürte, dass Venris in seinem Zimmer war. Er ignorierte ihn jedoch und eilte in seine eigenen Gemächer. Talitha sah ihn fragend an. „Ich weiß, wo sich Darth Halberd befindet.“, teilte Saphenus ihr ohne zu zögern mit. Sofort verdunkelte sich ihr Gesicht. „Und jetzt willst du zu ihm?“ Sie hatte es als Frage formuliert, obwohl sie die Antwort darauf schon kannte. „Rache an ihm wird dich nicht glücklich machen.“, fügte sie sofort hinzu und ein Hauch von Traurigkeit legte sich über ihre Augen. „Er wird für das, was er dir angetan hat, büßen.“, fauchte Saphenus. „Er hat dich wie ein Tier eingekerkert, er hat dir Schmerzen zugefügt…die gleichen Schmerzen soll er auch erleiden!“ Eine stumme Träne rollte Talitha über die Wange. Saphenus ging vor in die Knie und sah ihr tief in die Augen. „Ich muss sicherstellen, dass er dir nie wieder weh tun wird.“, flüsterte er ihr zu. „Er wird mir nicht weh tun. Er kann das gar nicht.“ Sie betonte diese beiden Sätze in einer merkwürdigen Art und Weise. Saphenus wusste nicht, was sie ihm damit sagen wollte. Er drückte ihre Hand und verließ das Zimmer.


Venris wartete im Kommunikationsraum. Saphenus spürte, dass etwas passiert war. Fragend hob er eine Augenbraue. Er dehnte sich in der Macht aus und fühlte, dass Venris‘ Bewusstsein von einem anderen Machtnutzer berührt worden war. Er kannte die Präsenz, die das zu verantworten hatte. Er hatte sie heute schon einmal gespürt.
„Was ist mit Adria passiert?“, fragte Saphenus und spürte, wie sich ein Grollen in seinem Bauch regte. Venris gehörte ihm und was immer Adria mit ihm getan hatte, überschritt die Grenzen jedweder Befugnisse und Rechte, die ihr als Schülerin zustanden. Es war eine Provokation und eine Beleidigung, die man nicht unbeantwortet lassen durfte. „Pack deine Sachen! Ich empfehle dir, eine Waffe deiner Wahl mitzunehmen.“, befahl Saphenus seinem Schüler, nachdem er erzählt hatte, woran er sich erinnern konnte. „Wir reisen nach Artek III. Dort werden wir uns einem Sith stellen, der mir schon vom Anbeginn meiner Karriere im Weg stand. Er ist gefährlich. Vielleicht wirst du diese Reise nicht überleben. Sieh es als Chance an, mir erneut deinen Wert zu beweisen. Von nun an wird jeder Augenblick Lektion und Prüfung zugleich sein.“


Es verging nicht viel Zeit, da trafen Saphenus und Venris am Raumhafen ein. Seine Fähre war startbereit und wurde von den Soldaten seiner Leibwache gesäumt. Auch der Sikarius und seine grenzenüberschreitende Schülerin waren schon dort. Sein Gesicht verfinsterte sich kaum merklich, als er sie musterte. „Normalerweise erwarte ich von meinen Gästen Höflichkeit, Anstand und die Beachtung weniger Regeln. Mit dem Bewusstsein meines Schülers zu spielen, gehört nicht mehr dazu.“ Er warf Adria einen eindringlichen Blick zu und sah dann zu dem Sikarius. „Ich nehme an, dass es dir nicht gefiele, würde ich Adria mir unterwerfen. Was für mich natürlich eine leichte Übung wäre. In Anbetracht unserer Aufgabe, möchte ich aber guten Willen zeigen und überlasse es dir, eine angemessene Reaktion darauf zu finden. Stell dir vor, mein Schüler wäre an Adrias Stelle. Wie sollte seine Bestrafung in deinen Augen aussehen?“ Saphenus machte eine kurze Pause. „Wir fliegen in fünf Minuten.“ Mit diesen Worten betrat er mit seinem Schüler die Fähre, seine Soldaten folgten ihm.


[Horuset-System | Korriban | Raumhafen | Saphenus' Fähre] Saphenus; Venris, Dartk Sikarius; Adria
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Wirtshaus ] -Venris Traja, Adria Guldur, Wirt, Gäste

Er konnte gar nicht richtig glauben, wie unkooperativ sie sich zeigte. Sie widersprach ihm vor den Untergebenen seines Meisters, die so, in gewisser Weise, auch seine Untergebenen waren und untergrub so seine Autorität. Mit einer Geste hob sie den Wirt in die Höhe und begann ihn mit der Macht zu würgen. Venris warf einen Blick über die Schulter, den anderen Gästen zu, während Adria darauf beharrte, ihre Frage beantwortet zu bekommen.
Plötzlich zogen einige der anderen Anwesenden ihre Waffen, wie Venris es geahnt hatte. Er ging in Kampfstellung, auch wenn diese wohl ehr weniger gegen Blasterschüsse ausrichten konnte. Doch Adria reagierte ebenfalls und dank ihres recht guten Umgangs mit der Macht, gelang es ihr, den Übermütigen die Waffen aus den Händen zu reißen und zu sich zu befördern. Den restlichen machte sie eine Ansage, dass sie ebenfalls die Waffen nun besser abgeben sollten. Venris atmete kurz durch, gut dass diese Situation nicht so ausgegangen war, wie er es nach Adrias Reaktion gedacht hätte.


Nun ließ sie den Wirt auf den Boden krachen und nahm stattdessen jemanden als Geisel, der fast noch ein Kind hätte sein können. Wieder beharrte sie auf die Beantwortung ihrer Frage. Was war ihr daran bloß so wichtig? Musste man denn zwanghaft seine Macht so demonstrieren? Venris war eigentlich alles andere als ein Freund von dieser Art von Demonstrationen.
Doch der Wirt schien nun nachzugeben und erzählte etwas von einem Kult, der Saphenus geholfen hatte und das seine Tochter von irgendetwas … unnatürlichem getötet worden war. Er hatte keine Ahnung, was der Mann da erzählte, doch seine Interesse war nun ebenfalls soweit geweckt, dass er hoffte, er könnte etwas mehr darüber von seinem Meister erfahren.


Adria zeigte sich zufrieden und meinte selbstzufrieden zu ihm, dass er ihr nun zuschauen solle, um zu lernen. Diese Überheblichkeit gefiel ihm gar nicht. Sie war vielleicht besser ausgebildet, war jedoch auch nur eine Schülerin und sein Gast. So hatte sie sich auch zu verhalten. Außerdem stand er unter dem Schutz Lord Saphenus und sah sich in diesem Moment als eine Art Stellvertreter von ihm an, sie hatte ihm also auch Respekt gegenüber zu bringen.
Mit Machttricks brachte sie die Anwesenden dazu, alles zu vergessen, sogar ihre Anwesenheit. Trotz seiner deutlich sichtbaren Unzufriedenheit musste er zugeben, dass das doch ziemlich beeindruckend war. Sie verließen die Bar und machten sich auf den Weg zum Gleiter.


Adria wollte zurück und er hatte dagegen definitiv auch nichts einzuwenden. Doch er hatte definitiv etwas dagegen, dass sie nun wieder so frech zu ihm wurde und meinte, er solle nicht nochmals für sie sprechen. Was bildete sie sich überhaupt ein! Sie war Gast auf dem Planeten seines Meisters und meinte doch, die Stadt und ihrer Einwohner würden ihr gehören. Er unterdrückte mit aller Kraft eine Antwort und tat so, als hätte er sie nicht gehört. Erstmal wollte er sich in den Gleiter setzten und kurz durchatmen. Als sie dann saßen, wandte er sich wieder ihr zu.

,,Mein Meister sieht es übrigens auch nicht gerne, wenn man sich als Gast so etwas erlaubt. Es sind seine Untergebenen und als Gast, selbst wenn man ein Sith ist wie du, sollte man doch nicht auf die Idee kommen, sich so aufzuführen. Ein solches Verhalten missbilligt mein Meister zutiefst."

Man konnte ihm deutlich anhören, dass er sehr unzufrieden war. Sie musste ihren Platz kennen. Sie war mächtiger als er, das stand außer Frage, doch sollte sie nicht auf die Idee kommen, seinen Meister herauszufordern. Venris wusste zwar nicht, ob sein Meister es wirklich genauso sah, wie er es beschrieben hatte, aber er wollte seinen Frust irgendwie rauslassen und dann seinen mächtigen Meister sozusagen als Schutz noch vorzuschieben, bot sich nun mal an.

Er hob mit dem Gleiter ab. Sie waren nicht weit gekommen, als plötzlich irgendwas passierte. Ihm wurde kurz schwindelig und als er wieder konzentriert auf den Weg vor ihnen blickte, schien sich irgendwie eine Wolke in seinem Kopf breit gemacht zu haben. Wo kamen sie nochmal genau her? War da nicht irgendwas mit einer Baustelle gewesen. Irgendwas war da hinter dieser Wolke in seinem Kopf, doch er kam einfach nicht dahinter. Er warf Adria einen Blick zu. Das einzige, was er Unterbewusst spürte war, dass ihr nicht zu trauen war. Irgendwas hatte sie gemacht, irgendwas war da, doch er kam nicht drauf, was.

Als sie ihn dann irgendwas über einen Kult erzählte und ihn fast schon befehlend dazu aufforderte, etwas darüber zu erzählen, warf er ihr kurz einen musternden Blick zu. Er hatte keine Ahnung, wovon sie sprach, hatte aber keineswegs vor, das zuzugeben.


,,Darüber soll nicht viel gesprochen werden."

, meinte er kurz und knapp. Irgendwas war da, dass er Adria auf einmal misstraute und so sich lieber nicht zu einer großen Antwort hinreißen ließ.

Sie waren nicht viel weiter gekommen, als ihn die Nachricht erreichte, dass sein Meister ihn am Palast erwartete. Adria könne er wohl in Dreshdae abliefern. Er bestätigte nur kurz den Befehl, bevor er den Gleiter wendete und sich zu diesem Kaff auf den Weg machte. Der Weg dorthin dauerte nur wenige Minuten.

,,Wenn ich es richtig verstanden habe, müsste dein Meister hier auf dich warten. Ich würde dir ja suchen helfen, werde jedoch ebenfalls schon erwartet."

Er ließ Adria aussteigen, deute eine kurze Verbeugung ehrenhalber an und startete dann den Gleiter Richtung Palast. Es tat gut, die Zeit kurz zum durchatmen zu nutzen. Doch auch der Weg zum Tempel nahm nicht viel Zeit in Anspruch und so war es schnell vorbei, die Fahrt im Gleiter zu genießen. Er stieg aus und machte sich auf den Weg zum Kommunikationsraum. Dort angekommen, versuchte er wieder und wieder, seinen Kopf frei von dieser Wolke zu bekommen, doch gelang es ihm einfach nicht.

Sein Meister betrat nur kurze Zeit nach ihm den Raum. Dieser schien irgendwas zu spüren und fragte fast schon energisch, was mit Adria passiert sei. Venris musste kurz schlucken.

,,Ich weiß es nicht genau, Meister. Die Hitze muss mich irgendwie verwirrt haben. Ich habe sie in Dreshdae abgesetzt."

Sein Meister schien nicht zufrieden zu sein, doch meinte Venris zu erkennen, dass dies nicht hauptsächlich an seiner Antwort lag. Doch dann wechselte er schlagartig das Thema. Anscheinend stand eine Reise zu einem Planeten namens Artek an. Venris hatte davon noch nie gehört. Venris sollte dort erneut seinen Wert beweisen. Er nickte. Korriban war im Vergleich zum Tempel auf Bastion schon eine ruhigere Umgebung, doch gegen ein wenig Abenteuer hatte er auch nicht viel zu einwenden. Er sollte schnell seine Sachen packen, sowie sich eine Waffe aussuchen. Soviel Erfahrung im Kampf mit einer Waffe hatte er bisher noch nicht gesammelt, hauptsächlich im Faustkampf war er bisher unterrichtet worden. Die einzigen Waffen, mit denen er bisher trainiert hatte, waren Dolche, Schwerter und Peitschen gewesen. Da ein Schwert doch recht lästig zum tragen sein konnte und der Umgang mit der Peitsche doch recht kompliziert und noch dazu bei ihm eingerostet war, entschied er sich, einen der Soldaten nach einem schönen, handlichen Dolch zu fragen. Neben dem Dolch hätte er soviel mehr auch nicht mitzunehmen, da er viel zurzeit eh nicht besaß.

So stand er wenig später zusammen mit seinem Meister, einer Tasche mit ein bisschen Kleidung und ein paar seiner Habsehlichkeiten, sowie seinem noch gut verstautem Dolch am Raumhafen. Adria und eine andere Person, die er nicht kannte, aber bei der es sich wohl um Adrias Meister handelte, warteten ebenfalls, genau wie eine Reihe von Soldaten. Plötzlich begann sein Meister eine fast schon düster anmutende Rede an Adria und ihren Meister. Anscheinend hatte sie mit seinem Bewusstsein gespielt. Das erklärte einiges. Sein Misstrauen und etwas, was man fast schon als Hass ihr gegenüber bezeichnen konnte, flammte in Venris wieder auf. Was erlaubte sie sich eigentlich? Er war ihr Führer gewesen und sie hatten sich doch gut verstanden! Nun, sie würde noch zu sehen bekommen, was sie davon hatte, an seinem Geist herum zu spielen. Sein Meister sah es recht ähnlich wie er. Er forderte den Meister Adrias dazu auf, sich eine Bestrafung für sie zu überlegen. Venris musterte sie finster. Den Ton, den sein Meister dem anderen Sith gegenüber anschlug, deute Venris so, dass sein Meister nochmals mächtiger war, als der andere Sith. Das gefiel ihm doch sehr, dann würde Adria in Zukunft hoffentlich besser wissen, wo ihr Platz war. Saphenus betrat die Fähre und Venris folgte ihm als sein Schüler. Kurz warf er noch einen Blick über seine Schulter und musterte Adria. Das würde noch ein Nachspiel haben, ganz bestimmt.

[Horuset-System | Korriban | Raumhafen | Saphenus' Fähre] Saphenus; Venris Traja, Adria, Adrias Meister (Sikarius)
 
Korriban, Im Gleiter vorm Wirtshaus: Venris und Adria


Venris wirkte irritiert. Es hatte wieder funktioniert! Dann schmetterte er ihre Frage über den Kult damit ab, dass er darüber nicht reden durfte. Also Schweigepflicht! Hm, das machte die Sache noch interessanter. Was hatte man zu verbergen? Adria musste sich damit zufrieden geben. Zumindest war nun sein Gedächtnis gelöscht. Ihr fiel seine kleine Ansprache ein, dass sie sich als Gast nicht so zu benehmen hätte. Wenn er wüsste, was ihr ihr Meister auf Noe und auf Bastion so vorgelebt hatte. Was man alles nicht sollte und trotzdem tat! ? Sie musste sich ein Schmunzeln unterdrücken. Adria musste an die Summers denken! Dagegen war das hier ein Schabernack, wobei sie das Ganze gleich mal wieder trainiert hatte. Sie würde ihm doch keine Macht über sich in die Hände geben! Einem Frischling unter den Schülern! Einer der glaubte, der Titel seines Meisters würde auf ihn abfärben!

Plötzlich erhielt Venris eine Nachricht. Er wendete den Gleiter und meinte, er müsse sie zurück nach Dreshdae bringen. Sie war überrascht. Ihr Meister würde sie dort erwarten. Sein Meister erwartete ihn auch, aber wie es sich anhörte, woanders und daher könne er ihr nicht helfen, ihn zu finden. Ach, das war ja süß. Er wusste wohl noch nichts von dem Band, welches Meister und Schüler verband und womit man sich rasch fand? Na ja, er war wohl gestern noch ein Normalo gewesen!?


“Wir werden uns gewiss in dem kleinen Kaff treffen, was sich hier Hauptstadt schimpft! Aber, lass man, unsere Hauptstadt ist auch nicht größer. Vielleicht nicht ganz so staubig!”

Kurz darauf sagte sie:

“Du kannst mich hier raus lassen!”

Sie sah und spürte ihren Meister mit dem Gleiter auf der einzigen Hauptstraße auf sich zukommen. Im Grunde war es ein Gleiterwechsel. Sie stieg sozusagen um.

“Bye, danke für die Rundfahrt!”

Ihr Meister war allein. Er verriet ihr, dass sie mit Saphenus und dessen Schüler eine Mission antreten und einen gewissen Halberd fertig machen würden, und gewisse Anhängsel, die Sikarius gehabt hatte, hier lassen würde. Adria freute das. Der Planet hier war langweilig, also nichts wie weg. Nach Artek III sollte es gehen. Adria lernte gerne die Galaxie kennen. Es würde wohl ähnlich wie bei der Jagdgesellschaft unter Sting werden!? Man würde zusammenarbeiten!

“Gibt es auch Artek I und II?”,

fragte sie nach.

“Warum hilfst du ihm? Was geht dich dieser Halberd an? Was hast du davon, Meister?”,

wollte sie auch von ihm wissen.

Es war irgendwie schön mit ihm alleine zu sein, nur sie Zwei, ein Meister, ein Schüler, so wie früher. Sie waren es seit Ewigkeiten nicht mehr gewesen. Sie flogen gleich zum Treffpunkt, dem Raumhafen. Sie hatten ja alles bei sich. Adria hatte eine kleine Tasche am Raumhafen zurückgelassen. In einem Schließfach. Wechselwäsche! Er flog langsam. Sie hatten noch Zeit. Sonst würden sie sich am Treffpunkt nur die Beine in den Bauch stehen. Adria fragte daher:

Meister, was war das mit Sharoh? Macht ihr plötzlich auf dicke Freunde?”

Ihr Meister hatte auch eine Frage an sie. Hörte Adria da richtig? Ihre Aktion war fast umsonst gewesen? Selbst ihr Meister wusste, das sie im Wirtshaus gewesen waren?

“Es war seine Idee!”,

sagte sie schnell. Sie hatte die Soldaten vergessen! Außerdem war das hier wie ein kleines Dorf! Sie gab ihm Informationen, denn die wirkten manchmal nur anfänglich unbedeutend. Infos gaben Macht!

Gouverneur Saphenus hat hier einen Kult!”

Sie ahnte nicht, wie recht sie mit ihrer zufälligen Formulierung hatte.

“Es wird ein großes Geheimnis draus gemacht! Venris darf nicht darüber sprechen!”

Sie überlegte kurz:

“Es waren hier vor nicht langer Zeit auch andere Sith, so verstand ich das. Es gab Krieg. Saphenus muss den alten Herrscher hier gestürzt haben. Ignavius war glaube ich dessen Name?! Der Kult half ihm. Es gab hier aber auch Morde. Der Tochter des Wirtes passierte etwas Grausames. Etwas Unnatürliches sagten sie. Um das raus zu bekommen, musste ich nachfragen. Man war nicht sehr willig, mir das frei heraus zu sagen. Ich musste dringlicher werden. Keine Ahnung, warum man nicht darüber sprechen wollte. Sie hassen jedenfalls Sith und haben große Angst vor uns. Danach habe ich sie das einfach vergessen lassen. Weil Venris von allem nicht sehr angetan war, ihn übrigens auch. Er ist ein Frischling! Gerade erst Schüler geworden! Ich hatte Angst, von so einem erpresst zu werden. Er machte mir laufend klar, dass er über mir stehen möchte, weil es sein Herr auch über dich ist. Venris, ein Frischling! Ein reiches, wohlerzogenes verwöhntes Muttersöhnchen! Seine Familie hat Kohle und Titel. Er kommt von Kitonia. Venris ist es gewohnt, dass er damals durch die viele Kohle alle herumkommandieren durfte. Venris glaubte, für mich denken und sprechen zu können. Ich habe Fraan bekämpft und war für den Imperator im Krieg und hab machttechnisch doch nun wirklich schon mehr drauf als er! Er benimmt sich artig erzogen wie ein Jedi! Weil er damit so angab, dass Saphenus Gouverneur hier ist und so, sagte ich übrigens, dass du auch einer bist und zwar von Noe. Ich meine, Damien hatte dort das Sagen. Er ist tot. Im Grunde könnte man es doch so sagen? Oder?”

Adria zuckte fast unschuldig mit den Schultern. Sie hatte ihren Meister auch in einem besseren Licht dastehen lassen wollen. Er hätte es verdient! Sie würde es ihm wünschen, gönnen, mehr als jedem Anderen in diesem verdammten Universum! Sie verehrte ihn und hatte ihn verdammt lieb. ….

Sie waren da. Und die Ersten. Sie warteten. Adria holte ihren Rucksack aus dem Schließfach. Sie zog sich auf einer Nasszelle um. Adria war ganz in Schwarz gekleidet. Sie trug eine schwarze kurze Biker-Lederjacke über den schwarzen Sachen, die sie vorher getragen hatte, dass hieß, sie hatte den ollen Umhang abgelegt und trug jetzt dazu Schnür-Boots. Ihre Haare waren zum Pferdeschwanz gekämmt. An ihrem Gürtel hing ihr Lichtschwert. In ihrem Schuh steckte ein Messer. Ein Weiteres an ihrem Gürtel.

Bald darauf kamen sie. Dann konnte es ja losgehen. Adria war guter Stimmung. Adria wurde von Saphenus auffällig gemustert. Dann erhielt sie eine Standpauke. Ok, das war jetzt echt übel und verdammt peinlich vor Venris. Sie hätte nicht gedacht, dass man darum so viel Wind machen würde!? Wut kam in ihr hoch und sie musste wirklich stark dagegen ankämpfen, ihren Mund zu halten, um nicht alles noch schlimmer zu machen. Er verlangte, dass Adria bestraft werden würde. Ach du Scheiße!? Was wäre, wenn Venris das mit ihr gemacht hätte?! Hm. Sollte sie sich von ihm am Ende erpressen lassen? Was hatte sie schon getan? Galt das als Angriff auf einen anderen Schüler?! Hybris Schüler hatte ihr ein Loch ins Bein gebohrt! Irgendwie hatten ihr Meister und sie immer die Arschkarte! Na ja, sie jetzt mehr als er!



Korriban, Raumhafen: Saphenus und Venris im Schiff, Adria und Sikarius davor
 
[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Tal der Dunklen Lords / Aussichtsplattform ] Sikarius und Saphenus, sowie Soldaten des Gouverneurs

„Meines Wissens war sie zuletzt Jüngerin auf Bastion. Die soll froh sein, wenn du ihr nen Bett zur Verfügung stellst.“

, antwortete Sikarius trocken. Solange Ne’im noch da und befragbar war, wenn sie zurückkehrten, sollte es ihm gleich sein. Hauptsache er würde in der Lage sein sie auszuquetschen welches Arschloch sich für Janus auszugeben wagte. Die Pläne des zerbrechlichen Zabrak quittierte er mit einem Schulterzucken. Eine Stunde Zeit war okay – er hatte ohnehin nichts was er vor dem Aufbruch erledigen musste.

„Keine Ahnung. Ich bin nur an den Namen gekommen, bevor deine Kettenhunde eingesammelt haben. Ich weiß nichtmal genau was das für ein Planet ist, aber das wird sich ja herausfinden lassen.“

Während die beiden Sith sprachen, näherte sich ein Gleiter. Das Metall blitzte schmerzhaft in der Sonne und Sikarius wendete den Blick ab, während sie einstiegen. Im Inneren saß bereits jemand von Saphenus‘ Leuten, der auch sofort damit begann Bericht zu erstatten. Den Mörder interessierte das alles weniger. Gedankenverloren starrte er aus dem Fenster, während er die schmutzigen Stiefel auf dem freien Sitz gegenüber hochlegte. Lediglich als der Name Guldur fiel horchte er auf, doch anscheinend wusste ohnehin niemand was genau passiert war. Außerdem klangen die Kopfschmerzen von irgendwelchen niederen Lebensformen nicht wie etwas, das ihn kümmern musste. Kurz darauf wurde das Thema auch fallen gelassen und anschließend fand sich der Mörder alleine wieder.

Der Saphenus hatte offenbar zu tun und Sikarius bot man einen Gleiter an, wohl um Adria einzusammeln. An einen Chauffeur hatte man natürlich nicht gedacht. Mit einem Seufzen setzte der Mörder sich hinter das abgewetzte Steuer und im nächsten Moment sauste das olle Ding in einer Staubwolke davon, beinahe eine Twi’lek niederfahrend, die grade noch rechtzeitig aus dem Weg springen konnte. Adria war nicht schwer zu finden – ihre Aura war unverhüllt und strahlte eine gewisse Selbstzufriedenheit aus. Anscheinend hatte sie sich tatsächlich amüsiert.

Heulend schoss der Gleiter auf das Mädchen zu und hielt dann staubend direkt vor ihr.


„Steig ein“

, sagte der Mörder ungefähr so trocken wie der rotbraune Staub, der das Mädchen plötzlich von der Hüfte abwärts bedeckte. Whoops. Sie tat wie geheißen und er trat wieder aufs Gas. Der Gleiter heulte auf, doch diesmal flog er langsamer. Es war nur ein kurzes Stück bis zum Treffpunkt und vorher wollte er ihr noch sagen was als nächstes auf sie zu kam.

„Kurz und knackig: Wir fliegen gleich von Korriban weg und nach Artek III. Da filetieren wir mit Saphenus und Anhang einen Darth Halberd und danach schauen wir weiter. Sharoh und Ne’im bleiben erstmal hier.“

Das war was sie wissen musste und viel mehr war Sikarius selbst nicht mal ein Begriff. Er hatte erwartet dass Adria nach mehr Infos fragen würde, doch über das was sie als nächstes sagte runzelte er nur die Stirn.

„Gibt es auch eine Be-dria Gul-Moll?“

, gab er zurück und beließ es dabei. Ihre nächste Frage war dann doch durchaus interessanter.

„Das ist kein Gefallen für Saphenus, ich habe selbst ein Hühnchen mit dem Kerl zu rupfen. Besser gesagt, er ist das Hühnchen. Sagen wir so, das könnte uns ein paar Credits verschaffen die wir gut gebrauchen können.“

Auf ihre Frage bezüglich Sharoh warf er ihr einen Seitenblick zu, während er beiläufig einem wütend schreienden Alien auswich. Kurz überlegte er umzudrehen und doch noch einmal drüberzufahren, besann sich dann jedoch eines Besseren.

„Sharoh ist Hybris‘ Schüler.“

, antwortete er knapp, als sei damit alles gesagt. Er hatte keine Lust das Thema zu vertiefen, also setzte er zu einer Gegenfrage an:

„Einer von Saphenus‘ Speichelleckern hat was über einen Zwischenfall im ‘Tree gesagt. Irgendwas was du mir erzählen müsstest?“

Fast zu schnell gab Adria zurück, dass es ‚seine Idee‘ gewesen war – komplett offenlassend wer ER war. Venris? Doch bevor Sikarius nachfragen konnte, fuhrt sie auch schon fort. In einem Redeschwall wie nur sie ihn herausbringen konnte begann sie irgendwas von Saphenus und einem Kult zu erzählen. Der Wirt der Sith hassen würde und der ehemalige Gouverneur hatten damit zutun, der wohl in einem Krieg abgesägt worden war, genau wie Adrias Frustration nicht entsprechend ihres Ranges behandelt worden zu sein. Alles in allem hatte der Mörder nicht viel Ahnung was genau er grade erfahren hatte, aber unter dem ganzen Zeug steckten ein paar interessante Details die vielleicht später noch nützlich sein konnten.

„Danke, dass du mir das…äh…erzählt hast.“

,antwortete er lahm. Irgendwie war er froh, dass sie dann auch schon den Raumhafen erreicht hatten. Adria ging sich frisch machen und Sikarius zog sich an einem Automaten eine Blaue Milch, während er sein Datapad zuckte und Probeweise Artek III als Suchanfrage eingab. Interessiert zog er die Augenbrauen in die Höhe, während er darüber las, dass der Planet früher wohl einmal als Hauptquartier des Sithordens gedient hatte. Er hatte nicht gewusst, dass der Tempel nicht immer auf Bastion gestanden hatte. Grade wollte er sich einen weiteren Artikel darüber durchlesen, da kehrte auch schon Adria zurück, gekleidet in ein adrettes schwarzes Outfit. Und wie aufs Stichwort betraten Saphenus und Venris samt Anhang die Wartehalle.

„Hey Krücke!“

, sagte Sikarius jovial und winkte dem humpelnden Zabrak zu. Seinen Schüler ignorierte er geflissentlich. In Erwartung, dass es endlich losgehen würde erhob er sich, doch noch hatte Krücke eine Sache, die er besprechen musste. Und es hatte natürlich mit der ganzen Wirtshausgeschichte zu tun. Offenbar hatte Adria mit Venris‘ Bewusstsein herumgespielt und natürlich war sein Meister da gar nicht glücklich drüber. Hörbar ungehalten schnaufte jedoch Sikarius auf die Anweisung hin, dass er Adria zu bestrafen hatte. An sich verstand er das Problem des Zabrak, aber auf diese Weise rumkommandiert zu werden schmeckte wiederum ihm nicht. Doch was sollte er tun? Er wollte die frisch geschmiedete Allianz nicht wegen so einem Unsinn aufs Spiel setzen und das Mädchen für die nächste Zeit kampfuntauglich machen. Grimmig maß er den anderen Einäugigen, bevor er sich einen Schluck blaue Milch schlürfend hinter Adria stellte und ihr eine Hand auf die Schulter legte.

„Sieh es als ein Zeichen guten Willens. Solange wir auf deinem Planeten sind, wird Adria in Zukunft deinen Machtbereich und Eigentum respektieren.“

Unvermittelt gruben sich die Finger des Mörders in ihre Schulter, während er ihr mit der anderen blitzartig die blaue Milch über den Schädel goss. Das dickflüssige Zeug ruinierte augenblicklich ihren bis dahin perfekten Pferdeschwanz und bespritzte auch den Rest ihrer Kleidung als sie sich mit einem spitzen Schrei losriss.

„Adria, du wirst dich jetzt bei Venris entschuldigen. Auf ein Knie, küss ihm die Hand und sag ihm dass es dir leid tut, dass du seine außerordentliche Macht nicht anerkannt hast.“

Und nächstes Mal lass dich gefälligst nicht erwischen.

Setzte er mit einem blitzschnell übermittelten Gedanken nach. Jetzt blieb nur zu hoffen, dass Saphenus diese Demütigung reichte. Immerhin waren ihre Emotionen klar zu spüren.

„Beeil dich, wir wollen endlich einsteigen.“

[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Tal der Dunklen Lords / Aussichtsplattform ] Sikarius und Saphenus, sowie Soldaten des Gouverneurs
 
Korriban, Raumhafen: Saphenus und Venris , Adria und Sikarius vorm Schiff am Treffpunkt


Fast väterlich stellte sich ihr Meister hinter Adria. Allerdings war sie nicht dumm, sich dieser Illusion hinzugeben, dass er sie jetzt tätscheln und umarmen wollte. Aber, sie spürte, dass er auf ihrer Seite war. Er war über Saphenus` Anweisung nicht gerade amüsiert. Sie kannte ihn zu gut. Sie kannte ihn seit ihrer Kindheit! Einem Sikarius sagte man nicht, was er tun sollte! Seine Worte an Saphenus versuchten dennoch zu schlichten. Sie hörte genau auf seine Worte. Auf seinem Planeten! Auf Korriban sollte sie seinen Machtbereich akzeptieren. Das schloss es woanders aus und sie verstand. Aber, da war noch der Teil mit der Bestrafung! Seine Finger bohrten sich in ihre Schulter. Aber, sie hatte eine Lederjacke an! Das dämpfte es ab. Beschissener war die blaue Milch. Er goss sie ihr über ihr Haar, ihr Gesicht, ihre Kleidung.

“Iiih!”

Das war einfach nur eklig und widerlich und obendrein peinlich. Sie hasste Venris mittlerweile! Und dessen Meister erst recht! Ein Spacki mit Krücke! Aber, ihrem Meister war es enorm wichtig, diesen Halberd in die Finger zu bekommen. Manchmal musste man seine eigenen Bedürfnisse zurückschrauben und das große Ganze sehen. Adria hatte im Krieg dazugelernt. Am Ende war die Jagdgesellschaft ein gutes Team gewesen. Um Halberd zu bekommen, würde man eigene Interessen hinten anstellen und zusammenarbeiten müssen. Bis es erreicht war!

Sie prustete und wischte sich die Milch mit ihrem Ärmel von den Augen und wrang ihren Pferdeschwanz aus. Es bildete sich eine Pfütze um ihre Schuhe. Na ja, ihre Lederjacke konnte sie abwischen und die Schuhe putzen. Es würde allerdings ins Leder einziehen. Ok, Milch wurde sauer. Damit mussten nun alle leben, dass sie sehr rasch müffeln würde. Ihr selbst machte das weniger aus. Sie war als Kleinkind eingehüllt in einem benutzten Leichentuch herum gewandert. Auch wenn sie Gestank hasste, hatte sie gelernt, stinkende Gerüche ausblenden zu können. Sie hoffte, das konnten alle Anderen auch!? Sikarius auf jeden Fall, doch an den dachte sie gerade weniger. Sie merkte gar nicht, dass sie die ganze Zeit Venris, dass reiche verwöhnte Muttersöhnchen, trotzig anstarrte.

Ihre Sachen darunter hatten weniger abbekommen. Ausgerechnet ihr Lichtschwert war nass geworden, weil es leicht am Gürtel hängend abstand und so ungeschützt gewesen war. So ein Mist! Sie schüttelte es schnell. Mit Absicht leicht in Venris`Richtung. Aber, nicht zu auffällig. Blaue Milch tropfte auf den Boden. Sie wischte ihr Lichtschwert an ihrer Jacke ab. Rasch zündete sie es mal. Sie atmete auf, als sie nach einem vertrautem Zischen die scharlachrote Klinge sah, die `zig Yevs dahingerafft hatte. Alles ok! Puh, dachte sie. Sie atmete hörbar auf und deaktivierte die Klinge und hängte es zurück an ihren Gürtel.

Leider verlangte ihr Meister nun, dass sie sich vor Venris noch richtig zum Affen machte. Sie atmete tief durch und brachte es einfach sofort hinter sich. Sie ging so dreckig auf ihn zu, kniete nieder, packte plump seine zarte glatte Hand eines Reichen und machte einen sehr lauten feuchten Schmatzer auf seinen Handrücken, so einen richtigen Milchkuss. So hatte er auch etwas davon. Dann säuselte sie die Worte nach, die ihr Meister ihr befohlen hatte, zu sagen:


“Es tut mir leid, dass ich deine AUßERORDENTLICHE Macht nicht anerkannt habe.“

Dabei betonte sie ein Wort besonders. Es war grotesk und Adria wusste, dass ihr Meister damit sagen wollte, dass er alles in Allem lächerlich und Kinderkram fand, als er ihr das befohlen hatte. Natürlich fühlte sich Adria dennoch unbehaglich, beschämt und richtig scheiße. Dennoch war sie froh über diese Strafe, denn wenn ihr Meister wütend wurde, dann hatte man nichts zu lachen.

Dann sagte ihr Meister ihr etwas, nur ihr, über ihre Gedankenverbindung. Sie sollte sich das nächste Mal nicht erwischen lassen. Sie war froh darüber. Sie antwortete ihm per Gedanken:
“So blöd bin ich kein zweites Mal, versprochen Meister!”

Sie stand auf und hoffte, dass sie bald ins Raumschiff einsteigen konnten. Adria wollte rasch in die nächste Nasszelle. Hätte ihr Meister nicht Wasser trinken können? Ausgerechnet Milch! Wenn sie noch länger in der prallen Sonne stehen würde, würde sie schneller als erwartet sauer riechen. Müffeln war wohl das passendere Wort! Und, am meisten schämte sich Adria, dass sie Sikarius und sich in so eine Lage gebracht hatte, weil sie die Soldaten vergessen hatte. Sie musste nächstes Mal schlauer sein!



Korriban, Raumhafen: Saphenus und Venris , Adria und Sikarius vorm Schiff am Treffpunkt
 
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