Meinst du nicht, dass "IMHO" und "objektiv" sich doch ein wenig widersprechen? ...
Nein, überhaupt nicht. "IMHO" machte das Posting inkl. dem betreffenden Satz zu meiner Meinungsaussage und "objektiv" sagt das, was der Satz insgesamt meint: Wenn mich mich in "objektiver Position wähne", kann ich das selbstverständlich nur in soweit, wie meine eigenen subjektiven Betrachtungsgrenzen reichen.
Zumal es meiner Ansicht nach keine Objektivität gibt, höchstens ein Annähern daran, Stichwort Intersubjektivität ...
Bzw. ein 'sich bemühen um Objektivität', ACK!
Doch die Beurteilung, wie man einen Film am besten erzählt, bleibt immer noch dem Betrachter überlassen und es ist eine Sache der Gewöhnung, persönlicher Vorliebe, etc., ob "moderne" Filme zu schnell erzählt werden oder nicht...
Wobei mir jetzt nicht ganz klar ist, ob die mit "Betrachter" nur den Zuschauer meinst!
Der Punkt ist, dass das wenn dann so IMO nicht ganz richtig ist. In erster Linie "baut" der Urheber (Erfinder, Autor, Drehbuchautor o. a. der Regisseur selbst, wenn er auch die Story entwickelt hat) eine Grundstruktur für diese auf, wie sie nachher als Erzählung rüberkommt bzw. wirkt - oder besser gesagt wirken soll. Regisseur und Cutter setzen später diese Grundstruktur um und bessern sie nach bestem Wissen und Gewissen aus, wo sie ihrer Meinung nach anders besser wirken. Sie entscheiden letzlich nach Maßgaben ihres Wissen und ihrer Bildung/Ausbildung (und unter Rücksprache/kooperativer Doktrin durch den/die Produzenten) darüber, wie schlussendlich ein Film fertig auf den Markt kommt und am Ende hoffen alle Beteiligten einfach nur noch (Drehbuchautor, Regisseur, Cutter, Produzenten, Herausgeber-Filmstudio bzw. -Medienverlag usw.) das ihre "kooperative Zusammenarbeit" gut genug war, um den Geschmack möglichst vieler Menschen damit wenigstens getroffen zu haben.
So sollte es wenigstens anspruchshalber günstigenfalls sein.
Die Seite, die Du wahrscheinlich eher meinst, ist die des Konsumenten/Rezipienten - also sprich dem Zuschauer im Kino-Saal, dem insgesamt entweder völlig, weniger oder gar nicht gefällt, was er da zu sehen und zu erfahren kriegt.
Dabei stimme ich Dir allerdings durchaus auch zu, dass die Entwicklung des (professionellen) Filmemachens sozusagen einer "Interaktivität" unterworfen ist, die aber weder von vielen Zuschauern, noch von so machen Filmemachern scheinbar auch so verstanden bzw. begriffen wird. Einerseits wird die Art des Erzählens, die günstig für den aktuellen Geschmack des Ziel-Publikums ist, durch dieses selbst beeinflussende Faktoren mitgeprägt und andererseits durch das, was zu jeweiligen Zeiten als aktuelle, moderne Lehrinhalte und -Professionstechniken während der Ausbildung zu den entsprechenden filmschaffenden Professionen erachtet wird.
Oder um es kürzer zu sagen: Mir als "Zuschauer durchschnittlichen Alters und durchschnittlicher Bildung" (ACHTUNG: Potenziell fehlerhafte Selbsteinschätzung wird berücksichtigend zugrunde gelegt ...
) hat z. B. ein Film wie "Kick-Ass" ausnehmend gut gefallen. Ich empfand ihn gut und relativ ausgewogen (wenn auch ab und an vlt. ganz leicht "ruppig") "erzählt", sowie klug, witzig und unterhaltsam.
Mit Filmen wie "Cloverfield" hingegen kann ich gar nichts anfangen, sondern stattdessen empfinde ich solche Machwerke regelrecht als Beleidigung der Sinne sowie ausgewiesen und eindeutig genialerer Werke wie "Blair Witch Project" und bin gar soweit bereit, ihnen potenziell mutwillige Volksverdummung zu unterstellen (was allerdings im Nachblick betrachtet wohl an dem Produzenten liegt, der auch als Regisseur tätig ist und dessen Filme mir en gros so überhaupt nicht recht gefallen wollen. -Seine "Vergewaltigung" des "neuen" ST-Universums - trotz der durchaus reizvollen Ansätze und Ideen in der Storyline - macht für mich da jedenfalls den Kreis gar erst richtig rund!)
...Auf die Beurteilung von "Fachleuten" gebe ich da wenig, denn die sind auch alles andere als objektiv - denn so manchen Film, der vor Reizüberflutung und Inhaltslosigkeit strotzt, sehe ich lieber als die, die auf Rottentomatoes volle Punktzahl erzielen...
"Fachleute" sind zugeben eine 'Spezies für sich' - wenn gleich heutzutage nicht immer die Schlechteste. Aber im Grunde ist es mit "Fachleuten" wie mit allen anderen Kritikern oder Befürwortern: Die einen sagen "Was'n Mist!" und die anderen "War fantastisch!".
Damit will ich nicht sagen, ich wäre ein großer Fan von Filmen a lá "Das Mauerblümchen auf den Weiden" o. sonstigen Käse (sonst wäre ich wohl auch kaum SW- oder ROTJ-Fan!!! - Alternativ gibt es manchmal dann einfach auch bessere Bücher zu lesen...
).
Einigen "Leuten vom Fach" sollte man IMHO allerdings manchmal aufmerksam zuhören, weil man echt was lernen kann, wohingegen sogenannte "Fachleute" manchmal gar selbst eher ihre eigene "Fachliche Kompetenz" höher einschätzen als ihre eigenen professionellen Kollegen.
...Man kann bei manchen zustimmen, bei manchen nicht, aber letzten Endes entscheidet immer der persönliche Geschmack, doch das wollen wohl einige Leute nicht wahrhaben, wie hier mehrfach bewiesen wurde.
Und da ginge es mir generell noch gar um einen anderen Anspruch bzw. um eine Haltung, die ich zumindest eigentlich befürworte (und selbst auch bemüht bin mich daran zu halten):
Geschmäcker anderer sind für mich bzw. aus meiner Sicht Bestandteil des jeweiligen Meinungsbildes. Manchmal gefallen schlichtweg auch mir dann Dinge, die ich vlt., weniger bis gar nicht faktisch oder rational und somit objektiviert erklären kann.
Als Bestandteil aber eines Meinungsbildes kann ich z. B. den Geschmack anderer problemlos akzeptieren, wobei es in einer Diskussion i. d. R. an den Stellen kritisch wird, wenn sich eine gerechtfertigt begründete Meinung gegen den eher nicht rechtfertigbaren Geschmack eines anderen stellt.
Das Grundproblem darin aber: Wenn man dem stattgibt bzw. -geben würde, dass man hier deshalb nicht mehr kritisch diskutieren darf (und ehrlich gesagt gibt es entweder schon ausreichend destruktiv-kritische und somit unkritische Debatten hier zur Genüge oder andersherum gesehen wäre eine unkritische Diskussion relativ SINNLOS), dann könnte man auch gleich völlig damit aufhören und im Endeffekt das Forum schließen.