Das drängt mir jedoch die Frage auf: Was bringt ein Zweiklang in der Macht, wenn beide Nutzer vollständig einer Seite verschrieben sind? Es wird zwar nichts darüber gesagt, dass der Zweiklang aus hell und dunkel bestehen muss, doch das drängt sich mir irgendwie als sinnvoll auf.
Das erscheint mit in der Tat logisch, bzw. eher noch, dass beide Anteile wie bei Ying/Yan BEIDES beinhalten.
Außer: man verschmilzt zwei helle Machtnutzer zu einer Dyade, um gegen einen Endboss der dunklen Seite zu kämpfen. Aber das ist hier ja auch nicht passiert. Sondern Rey hat nicht als Dyade MIT Ben gekämpft, sondern als Jedi MIT den anderen Jedi.
Dieser ganze Dyadenkram wäre gar nicht notwendig gewesen, aber vielleicht brauchte man ihn, um dieses Hin-und Hergeheile zu erklären, ohne allzu grob gegen den Kanon zu verstoßen. Zumal uns bisher die Erklärung, was eine Dyade überhaupt ist, was sie kann, wie sie initiiert wird, komplett fehlt.
Aber wieso verschreibt er sich in TROS dann der dunklen Seite komplett? Das versteh ich nicht ganz. Er sagt doch all diese Dinge (der dunklen Seite hingeben, er kann nicht zurück zu Leia, etc.) nachdem er von Palpi erfahren hat...?
Ich glaube das tut er gar nicht. Er beugt sein Knie vor Palpatine, aber er verfolgt trotzdem eigene Pläne, nämlich Palpatine zu töten und trotzdem die „Prämie“ zu kassieren. Dazu setzt er halt Mittel ein, die er kennt und muss ja Rey auch ködern.
Das ist genau der Grund, weshalb ich den Helm inkl. der Zerrissenheit, für die er (mal wieder...) stehen soll, total sinnlos fand.
Der Helm symbolisiert (das steht sogar so in der Enzyklopädie), dass der „alte“ Kylo zerbrochen ist, und der „neue“ Kylo wieder erstarkt aus den Scherben entstanden ist.
Das war für mich schon ein Zeichen, dass er nicht mehr der altes Kylo ist, sonst hätte er sich einfach einen neuen Helm machen lassen.
Daher passte für mich diese „1,2,3, alles wieder vorbei“ -Redemption nicht wirklich.
Aber womöglich hat er gesehen, dass dieser neue Weg von niemandem, der ihm wichtig ist, akzeptiert wird. Rey hat ihm (wieder) abgesagt, zu Leia kann er nicht, und dann blieb diese Rückkehr zu Ben seine einzige Möglichkeit. Was dann natürlich im Film als einzig richtig propagiert wurde. Von daher halte ich TROS in punkto Charakterzeichnung für recht flach.
Es gibt nur Hell und Dunkel. Die Guten müssen hell sein und wenn man zur Hellen Seite konvertiert winkt Belohnung.
Ich befürchte auch, dass Bens folgerichtige Entwicklung diversen Drehbuchschreibern recht schnurz war und sie einfach nicht genug Gedankenschmalz in diese Figur gesteckt haben.
Vielleicht findet sich unter den Deleted Scenes ja was erhellendes.
Aber so bleibt er der Gute, der gefallen ist, und sich wieder bekehren ließ und Machtgeist werden durfte. Der Darth Vader 2.0. Aber wenigsten hatte Vader den Imperator (ja dann leider doch nicht) getötet. Also tatsächlich die gleiche Suppe.
Schade...