Nun ja, ob's einem gefällt oder nicht, es ist die Beziehung von Ben und Rey.
Es geht darum, das zwei Menschen die auf verschiedenen Seiten sind, verschiedene Ansichten haben, also Feinde sind, merken dass sie mehr gemeinsam haben als man denkt und somit lernen Mitgefühl und Liebe füreinander zu empfinden. Und am Ende durch diese Vereinigung einen Krieg beenden und die Macht ins Gleichgewicht bringen, aber auch sich selbst ins Gleichgewicht bringen. Ihre Schicksale sind miteinander verflochten, laut Rian Johnson.
Sie sind zwei Seiten eines Protagonisten. Zwei Hälften von etwas, Ying und Yang in Harmonie miteinander.
Ist das so? Bisher wissen wir doch noch gar nicht, wohin die Entwicklung von Kylo Ren und insbesondere die von Rey gehen wird. Ihre Schicksale sind auch nicht zwangsläufig miteinander verbunden, nur weil sie zur selben Zeit leben und mit der Macht vertraut (gemacht) werden. Rey weiß noch nicht einmal wirklich, wer sie ist, woher bzw. von wem sie kommt und wohin ihr Weg gehen wird (geschweige denn, ob dies die helle oder die dunkle Seite der Macht sein wird). Kylo Rens Werdegang ist zwar vorgezeichnet, aber wenn wir die Disney-Dramaturgie (oder die von Regisseuren wie Rian Johnson) zugrunde legen, dann ist anscheinend jede noch so unwahrscheinliche, jede noch so unerklärliche Wendung denkbar (was
mir im Übrigen
gar nicht gefällt!). Daher kann auch Kylo Ren in all seiner Zerrissenheit noch zur Hellen Seite bekehrt werden, obwohl er seine Richtung eigentlich schon selbst vorgegeben hat.
Es geht in der Skywalker Saga nicht um Raumschiffe, Alienrassen oder Lichtschwertkämpfe. Nein, es geht einfach um Familie, Liebe und Vergebung.
Star Wars ist ein Fantasy Märchen. Um mal George Lucas zu zitieren:
"Es ist wie Poesie, es reimt sich."
PT = Anakin's Fall durch die romantische Liebe
OT = Anakin's Rettung durch die Liebe seines Sohnes (Familie)
ST= Ben's Fall durch Familie (was wir in Rückblicken gesehen haben) und
Ben's Rettung durch die romantische Liebe
Das ist alles meine Sicht der Dinge, niemand muss mit mir übereinstimmen.
Wow... gut, dass Du das nochmal klargestellt hast. Das ist mir, seitdem ich ROJ im Kino gesehen habe, in den letzten 35 Jahren gar nicht bewusst gewesen.
Aber jetzt mal im Ernst:
natürlich war und ist Star Wars eine Familiensaga. Aber wie auch Du schon ganz richtig geschrieben hast: Star Wars prä-Disney war eine Familiensaga im "kleinen Kreis", es war die Geschichte des Anakin Skywalker, der zu Darth Vader wurde, der dem Imperium diente und als Diener des Imperators viel Leid über die Galaxis brachte, bevor er schließlich von seinem eigenen Sohn bekehrt und befreit wurde. Die Geschichte war "rund", weil sie aus einem Guss war, weil sie vom ursprünglichen Schöpfer der Saga erdacht und geschrieben wurde. Die OT war der Grundstein, die PT lieferte die (Vor-) Geschichte für etwas, das die folgenden, bereits feststehenden Umstände in ihren Anfängen erzählte. Das waren somit auch enge Grenzen, in denen sich die Prequels bewegten. Ganz anders sieht dies bei der ST aus. Hier stehen der Phantasie alle Türen offen, was man auch an dem komplett unterschiedlichen Thema der Sequel-Entwürfe zwischen den Timothy Zahn-Romanen einerseits und dem Disney-Ansatz andererseits sieht. Einfach alles auf "null" setzen und von vorne anfangen; um was es inhaltlich geht, ist praktisch frei zu erfinden. Ich muss Deine Sicht übrigens weder teilen noch ablehnen, aber ich darf und kann sagen, dass ich sie für erfinderisch halte - aber möglich. So, wie bei den Sequels ganz offenbar
sehr vieles möglich ist.
Ja, danke für . . . . gar nix.
Sorry, ich wollte Dich mit der nackten Wahrheit wirklich nicht beleidigen oder langweilen. Es ist, wie es ist. Oder glaubst Du, dass zu Zeiten des Imperiums niemand wusste, wie Darth Vader aussah, nur weil er oder sie ihn noch nicht selbst gesehen hatte?
Teil 8 hätte offen geendet, beide befinden sich jetzt irgendwo in der Macht und Teil 9 hätte z.B. erzählt, wie Kylo endlich versteht, wer er ist und frei von irgendwelchen Erwartungen seinen Weg auf die helle Seite macht und Tey möglicherweise Geschmack an der dunklen Seite findet und er sie am Schluss bekehrt. Ist aber auch egal, war eben nicht so.
@ObiAna Gerade gestern noch in Büchern meines Sohnes aus der TCW/PT Zeit geschmökert und dort wird explizit mehrmals erwähnt, wieviel Traning notwendig ist, um die Macht zu beherrschen etc. etc. und immer wenn ich solches lese, fällt TLJ weiter in meiner Gunst.
Ich wundere mich, dass es soviel Akzeptanz für die "easy-peasy-Machtspielereien" in TLJ gibt - insbesondeream Ende auf Canto Bight zu sehen, als die Kids der Kameltreiber mit Hilfe der Macht plötzlich Besen aus der Ecke zaubern können, ohne jemals Kontakt mit einem Lehrmeister gehabt zu haben. Bei Rey würde ich noch sagen
"Okay, da haben wir offensichtlich jemand ganz besonderes, der das aus irgendeinem Grund besonders schnell kann". Rian Johnson macht für mich den Fehler, die Macht zu einem Allgemeingut zu erklären, das jeder mehr oder weniger beherrscht oder einfach beherrschen kann. Ich finde es zwar richtig, was
@Put Put zum Unterschied zwischen Macht- und Jedi-Training schrieb, aber dass die Jedi-Doktrin von der umfangreichen Ausbildung der Großteil gewesen sein soll, während der Umgang mit der Macht sozusagen im Handumdrehen erlernt werden konnte... nein, das bedarf einer zu großen Phantasie. In einem solchen Umfeld würde es keinen Schüler und keinen Meister brauchen, weder bei den Sith noch bei den Jedi - und das passt nicht ins Bild der Saga.