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Irgendwie bereue ich es fast, mir die letzte Nacht um die Ohren geschlagen zu haben, um Sacrifice zu lesen.
Irgendwas nervt mich an dem Buch gewaltig, muß mal meine Notizen durchgehen, um das genauer zu fassen. Nein, die Todesfälle sind nicht der Grund.... Review folgt, falls es mir vorher nicht wieder den I-net-anschluß zerbröselt.
Dann bin ich wenigstens nicht die einzige die Sacrifice nicht vom Hocker reißt Dabei habe ich auch keine Probleme damit, wer stirbt.
Text enthält keinen großen Plot-Spoiler:
Man merkt das Traviss keine schlechte Schriftstellerin ist, aber man ebenso sehr deutlich , dass sie mit Jedis nicht sonderlich viel am Hut hat.
Bei düsteren, verdrehten Charakter ist sie gut aber wenn sie mit einem Charakter nichts anfangen kann, dann schehrt sie sich scheinbar nicht sonderlich darum ob was sie schreibt ooc ist oder nicht.
Das war glaube ich das erste Mal, dass es mich als jemanden Jaina gut findet gefreut habe, dass sie nicht mehr vorgekommen ist.
Als Traviss ihr die Aussage in den Mund gelegt hat, sie würde sich gerade absichtlich von ihrem "Liebesleben" ablenken lassen, konnte ich nur große Augen machen. Auch dei Scene gegen Ende mit Luke ist einfach zum Kopfschütteln.
Wer immer Traviss die Infos über Jainas "Liebesleben" und ihre Einstellung in dererlei Dingen gegeben hat, hat schich scheinbar auf einen Satz beschränkt.
Jaina ist nicht der einzige Character der mir leicht Spanisch vorkommt.
Dann ist da noch Seitenfresser Boba
In Lagacy of the Force sollte es immo schon eher um die Jedis gehen, nicht um bisher unerhebliche Randgruppen wie die Mandos.
Wenn ich mir ein X-Wingbuch bestelle, will ich auch nicht das riesige Teile davon ..sagen wir.. von der Jedi-Akkademie handeln.
Naja genug der Maulerei für eine Nacht... ich freu mich auf Inferno...
Nein, nur eine Ergänzung. Übrigens, wenn du auf politische Verwicklungen stehst (so wie ich ) dann würde ich Sacrifice schleunigst anfangen zu lesen. So als kleiner Tipp.
Klingt sehr gut. Ich habe mich inzwischen auch dazu entschieden, erst Sacrifice zu lesen. Nur bin ich bisher noch nicht über die Leserpobe aus Exile hinweg gekommen.
ich hab auch erst die ersten Seiten gelesen.
Hab nciht so viel Zeit. Aber so spannend wars jetzt net das ich unbedingt alls andere verschieben musst e um weiterzulesen
ich hab auch erst die ersten Seiten gelesen.
Hab nciht so viel Zeit. Aber so spannend wars jetzt net das ich unbedingt alls andere verschieben musst e um weiterzulesen
Ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht so wahnsinnig viele Bücher kenne, die schon auf den ersten Seiten hochgradig spannend sind. Also zum Ende hin, geht es bei mir (besonders bei SW-Literatur) eh immer schneller, liegt vermutlich an dem ziemlich konstanten Aufbau der Bücher.
Hab das Ding seit Samstag durch. Gestern hab ich mich dann mit 'Tatooine Ghost' wieder 'n bißchen runtergeholt. Sc gehört definitiv zu den besten LotF-Bänden bisher.
Obwohl mir der Rahmen von LotF immer noch nicht gefällt - triviale Klonkriege II in einer Galaxis die vor zehn Jahren auf die schlimmste vorstellbare Weise verheert worden ist - sind diese Klonkriege definitiv erwachsener und ernsthafter, als die von GL.
Na ja, 'n Review oder 'n bißchen Gefasel mehr, gibt's wenn ich Zeit und Lust habe. Wahrscheinlich so Mittwoch/Donnerstag.
Mara wird so unglaublich sauer sein, wenn sie die Wahrheit dann endlich erkennt (und sich vielleicht in Wut oder Wiedergutmachungs-Rettungs-Selbstaufopferung auf Jacen stürzen und das mit dem Leben bezahlen?).
So, Micah hat sich wieder etwas gesammelt , jetzt kann es losgehen.
Wie üblich zuerst eine spoilerfreie (bis auf Andeutungen und vorkommende Charaktere) Kurzbeurteilung:
Sacrifice hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Handlung ist abwechslungsreich und spannend, die Charakterisierungen sind, wenn auch nicht immer ganz akkurat und konsistent, sehr "farbig" und plastisch, es wird tief in die Köpfe der Figuren eingestiegen, und die politischen Verwicklungen und Intrigen sind einfach ex-qui-sit. Das Buch hat wenig Humor (oder jedenfalls wenig Humor von "meiner" Sorte) und ist angemessen düster. Der große "Schocker" war zumindest für mich kein so großer Schocker im Sinne einer Überraschung. Das heißt aber nicht, dass ich nicht traurig bin. Aber es ist eher eine stille, akzeptierend-resignierte Traurigkeit und nicht diese wütend-ungläubige wie damals bei Anakin Solos Tod.
Wie nicht anders zu erwarten, haben mich die ausgewalzten und die Handlung ausbremsenden Boba/Mando-Szenen ziemlich genervt und gelangweilt. Die für die LotF-Haupthandlung wichtigen Solos oder Jaina sucht man dagegen nahezu vergebens... Es ist neben Jacen und Fett vor allem ein Skywalker-Buch.
Sehr gefallen hat mir, dass Traviss wieder den Kniff mit den einleitenden Zitaten verwendet hat. Damit hat sie einige wichtige Informationen rübergebracht. Positiv zu vermerken ist außerdem, dass kaum PT-Referenzen auftauchen. Auch die Kontinuität ist insgesamt gut. Besondere Aussetzer sind mir nicht aufgefallen und es werden einige Kleinigkeiten wieder aufgegriffen, wie die Lügengeschichte mit Lumiyas Tochter oder die Vision mit Bens Worten "Too high a price". Die plötzliche große Bedeutung von Boba Fett im Vergleich zu den anderen Bänden wirkt aber trotzdem irgendwie unharmonisch.
Die LotF-Reihe hat nach den schleppenden Taschenbüchern mit diesem Hardcover wieder Fahrt aufgenommen. Ich hoffe, dass die nächsten drei Bände vor dem großen Finale nicht wieder zu "lahmen" anfangen. Ich frage mich, ob wir ähnlich wie mit SbS in der NJO jetzt am Tiefpunkt sind und sich allmählich die Lösungswege aufzeigen, oder ob es noch schlimmer werden wird. Beides ist jedenfalls möglich. Das "große Ereignis" mit allem Drumherum könnte positive oder negative Auswirkungen haben. Es könnte alles auseinanderfliegen oder bestimmte Dinge könnten wieder zusammenfinden bzw. endlich ins Laufen geraten, oder beides gleichzeitig. Viele Charaktere stehen jetzt am Scheideweg und von ihren Entscheidungen im nächsten Band wird eine Menge abhängen.
So, jetzt geht es zum Spoilerteil!
Optisches:
Das Cover sieht im Original wirklich stark aus, wenn man es von etwas weiter weg betrachtet und diese Altersgeschichte einfach mal ausblendet. Bei näherer Betrachtung fallen aber schon kleinere Fehler auf, wie z.B. dass der LS-Griff und die Haare wie ausgeschnitten aussehen und Maras Lippen so richtig aufgespritzt (oder drauf-gephotoshoppt) wirken.
Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass das Papier irgendwie seltsam ist. Es schlägt am Rand Wellen und die Qualität ist nicht so hochwertig, wie ich das von SW-Hardcovern gewöhnt bin.
"The Big Death":
Das muss natürlich der erste Review-Punkt sein.
Obwohl ich überhaupt nicht gespoilert war, war es keine Überraschung und auch kein Schock für mich. Es gab zuvor einfach zu viele Hinweise, der ganze Handlungsbogen lief logisch darauf hin und per Ausschlussverfahren konnte es fast nur Mara treffen (die Solos haben schon zuviel gelitten, Jaina, Ben und Allana sind die Zukunft des EU, Tenel Ka ist zu unbedeutend und Luke wäre a) zu wagemutig, steht b) möglicherweise nach wie vor unter GLs persönlichem Schutz und c) hätte ich das mittlere Fanwelt-Erdbeben bei seinem Tod sicher mitbekommen). Auch generell ist der Schockwert von Maras Tod nicht so groß wie beispielsweise bei Anakin, der aus dem Leben gerissen wurde, bevor es überhaupt begonnen hatte.
Tränen habe ich trotzdem ein paar verdrückt. Muss ja auch sein, wenn eine über lange Jahre etablierte und vertraute Figur stirbt. Allerdings nicht bei der Sterbeszene, sondern später, beim "Abschied" und der Trauer von Ben, Luke und Jaina. Und außerdem schon auf Seite 300, weil ich da schon ahnte, dass das letzte Mal war, dass Luke und Mara zusammen waren und was dieser Zettel mit der unbesorgten Botschaft für eine Bedeutung bekommen würde. <- Ist dieser Smilie eigentlich extra für Sacrifice eingeführt worden?
Und natürlich haben wir bisher auch nur die ersten, unmittelbaren Auswirkungen gesehen. Das wird noch ganz schön hart werden in nächsten Büchern, Luke wieder allein zu sehen. Ben scheint zwar im täglichen Leben schon bemerkenswert unabhängig von seiner Mutter zu sein, aber gerade nach der Entwicklung in Sacrifice, wo sie zu seiner engsten und einzigen Vertrauten wird, muss ihn das sehr schwer treffen. Ich hoffe inständig, dass das Ereignis Vater und Sohn zusammenbringt (wie Traviss ja schon andeutet) und nicht noch mehr entzweit. Denn letzteres wäre wirklich absolut deprimierend. Generell hoffe ich, dass es die Familie eint. Ich fand es sehr schön, dass die Solos sofort kommen wollten – aber schade, dass man sie dann doch nicht mehr gesehen hat. Andererseits könnte es den Skywalker/Solo-Clan auch endgültig zerrütten, wenn erst einmal herauskommt, wer sie getötet hat...
Der Sinn von Maras Tod im Rahmen der LotF-Gesamthandlung ist auf jeden Fall schlüssig, aber als Jacens Sith-Opfer bleiben doch einige Fragen offen (mehr dazu später).
Der Tod an sich ist IMHO exzellent und würdig umgesetzt, auch wenn ich mir ein stärkeres Aufopferungselement von Maras Seite und somit eine "sauberere" Motivation gewünscht hätte (also dass sie z.B. ihr Leben hingibt, um unmittelbar jemanden zu schützen/retten). Aber vermutlich ist es auch Absicht, dass alle drei Skywalkers in diesem Buch ihre dunkle/moralisch bedenkliche Tat begehen (auch dazu später mehr). Der Kampf mit Jacen ist großartig, innovativ, ebenbürtig, hart und dreckig - nicht immer dasselbe öde Lichtschwertgeschwinge. Mara Jade Skywalker konnte nur mit einer heimtückischen, feigen Waffe wie einem Giftpfeil ausgeschaltet werden...
Ich bin Traviss auch dankbar, dass sie es eindeutig gemacht hat: Es gibt einen Körper (Austausch der Leiche ausgeschlossen), es gibt eine eindeutige Todesursache. Also keine jahrelangen und immer wieder neuen Spekulationen über eine Rückkehr wie bei Anakin. (Das dachte ich jedenfalls. Auf TF.N sind mir schon die ersten Theorien über Vergeres Tränen oder tiefe Trance untergekommen. *stöhn* Vielleicht sollte man antworten, wie grausam das Luke gegenüber wäre: Er hätte Lumiya nicht nur wegen eines Verbrechens getötet, das sie nicht begangen hat, sondern wegen eines Verbrechens, das gar nicht begangen wurde...)
Ansonsten hängt natürlich die Aufklärung der Schuldfrage im Raum. Ich gehe davon aus, dass Ben nahezu sicher weiß, dass es Jacen war und er es nur nicht gesagt hat, weil er Luke schonen will. Der Beweis dürfte eigentlich auch nicht allzu schwierig sein: Da muss doch alles vollgesaut sein mit Jacens Blut, inklusive Maras Leiche und Waffen. Ich hoffe, Ben war so clever, Proben mitzunehmen. Ansonsten könnte vielleicht auch die Kiffar-Technik eine Möglichkeit sein, den Fall aufzuklären (mit Hilfe von Maras Shoto oder Vibromesser).
Politik(er):
Wie schon gesagt, die politische Entwicklung fand ich exquisit!
Wie das Triumvirat der GA, Cal Omas, Niathal und Jacen, einander misstraut und sich gegenseitig auszubooten versucht. Wie es überall zu Unruhen und weiteren Sezessionen kommt. Wie die Machenschaften der Mandalorianer die Situation noch weiter verkomplizieren.
Niathal kommt in Sacrifice wesentlich sympathischer rüber als zuvor: Sie findet z.B. das GAG-Vorgehen bedenklich und will Jacens Methoden ändern (viel Glück dabei!). Außerdem gefällt mir ihre Einschätzung der Mandalorianer, primitive Kriegerfantasien und so. *lol* Beruhigend, dass Traviss in dieser Beziehung noch zur Selbstironie fähig ist. Andererseits träumt Niathal schon von Abschreckung durch Vernichtung eines ganzen Planeten - mal sehen, wann die Pläne für den neuen Todesstern ausgepackt werden. Aber wenn die Alternative ein Adler ist, erscheint einem wohl schon der Falke wie ein Kaninchen...
Sehr gut auch die Weiterentwicklung der Rolle der GAG. Sie bekommen die ersten Sonderrechte, ihre Kompetenzen werden erweitert, sie übernehmen Aufgaben von CSF, haben Narrenfreiheit beim "Beschützen" von Politikern, schließlich übernimmt der härteste Knochen von ihnen, Girdun, auch noch den Geheimdienst. Der Weg zur ultimativen Sicherheitsmacht in der GA ist geebnet.
Auf welchem Weg die GA ansonsten ist, merkt man auch an kleinen Dingen: Jacen muss zwar gegenüber Omas und Niathal seinen Mord an Ailyn Vel gestehen – aber das hat keinerlei Konsequenzen. Gesundheit und Schulen sind für Jacen gegenüber den Truppen ziemlich bedeutungslos – aber das gehört auch zum Wohlergehen einer Gesellschaft, dem er sich ja offiziell verschrieben hat.
Die Absetzung von Cal Omas und Machtübernahme von Niathal und Jacen war ebenfalls genial eingefädelt. Allerdings ist es mir schon ein Rätsel, wie es möglich sein soll, über eine Regelung zu Finanzdingen plötzlich alle Gesetze neu schreiben zu können. Dass ihnen Gejjen aber auch noch so in die Hand spielen musste mit seinem Friedensangebot bei Eliminierung von Jacen und Niathal... man fragt sich, ob hier vielleicht Lumiya wieder ihre Finger im Spiel hatte.
Cal Omas war bei seiner Verhaftung wirklich grandios. Ich habe richtig gejubelt, als er Jacen beschimpft hat. Interessant war auch, dass sein ruhiges Verhalten Jacen so irritiert – vielleicht weil es ihm zeigt, wie zivilisiert man sich verhalten kann und welchen Respekt man vor dem Gesetz haben kann, auch wenn es gegen die persönlichen Interessen geht?
Widerstand ist ja offenbar vorerst nicht zu erwarten. Bis auf den Vertreter von Haruun Kal waren alle entweder eingeschüchtert oder überzeugt – oder vielleicht wollen sie auch einen günstigeren Moment abwarten? Interessant fand ich jedenfalls, dass G'Sil Zweifel an Jacen hat (Seite 243), vielleicht kommt da irgendwann mal Widerstand aus unerwarteter Ecke?
Auch in der Zivilbevölkerung fehlt der Widerstand offenbar weitgehend. Ich fand es sehr wichtig, dass endlich einmal darauf eingegangen wurde, wenn auch nur kurz, dass die Bürgerrechtsbewegung angesichts der (teilweise inszenierten) Bedrohung einen schweren Stand hat (kommt mir überhaupt nicht bekannt vor ). Und normale Bürger sind entweder gleichgültig gegenüber der Machtübernahme durch eine Militärjunta oder finden es sogar gut. Hochinteressant (und widerwärtig aalglatt) im übrigen auch Jacens neue Umgangsmethoden mit Demonstranten.
Jacen & das Opfer:
Immer wenn man denkt, noch widerwärtiger geht es nicht mehr, kommt Jacen und setzt noch einen drauf... Ich weiß gar nicht, wo ich dabei anfangen soll, bei Bens Attentat oder als er wie ein Unschuldslamm bei Maras Leiche auftaucht. Auf jeden Fall bin ich froh, dass Traviss uns die Szene erspart hat, als Jacen Ben nach Maras Tod zurückbringt und einen auf trauernder Neffe macht. Ich weiß nicht, ob die Wohnungseinrichtung das überstanden hätte.
Ich bin ganz froh, dass das mit dem Opfer jetzt endlich hinter uns liegt, denn allmählich fing es an zu nerven: Heute will Jacen den töten, morgen die, übermorgen überlegt er sich, ob er er überhaupt jemanden töten soll, ob die Prophezeiung vielleicht erfunden oder falsch interpretiert wurde (nebenbei bemerkt, ich wäre gerne Mäuschen bei Dr. Rothams Tassel-Symposium gewesen! ). Interessant finde ich im Zusammenhang mit meiner Interpretation von Jacens Über-Ich-Problemen, dass er versucht, die Entscheidung über sein Opfer auf andere abzuschieben: Auf die Rationalität/das Wohl der Mehrheit (Seite 102, übrigens fällt hier auch der Begriff "courage of conviction"!), auf Mara (Seite 121), auf das Schicksal (als er hofft, dass Ben beim Attentat umkommt, Seite 147), auf die Macht (Seite 310) und schließlich und endlich dem reinen Zufall (wenn man will, kann man dazu natürlich auch "Wille der Macht" sagen).
"Immortalize his love" – viel Sinn scheint diese Prophezeiung mit Mara als Opfer nicht zu machen. Die Interpretationen, die sich Jacen hinterher zurechtlegt, sind zwar ganz interessant. Z.B. dass er Bens Verehrung und die Möglichkeit, Luke wehzutun, indem er ihm den Sohn raubt, geopfert hat. Oder dass sich die Prophezeiung tatsächlich auf Ben bezieht und seine Liebe für Mara sowie sein Hass für Jacen unsterblich geworden ist. Aber ich finde es unlogisch, dass sich Teile der Prophezeiung auf Ben beziehen sollen. Ich gebe allerdings zu, dass das möglicherweise reines Wunschdenken ist. Jacens Gedanken an Ben als möglichen Nachfolger gruseln mich ganz schön, zusammen mit der Identität von diesem ominösen Darth Krayt, dessen Existenz ja sogar ich als Legacy-Spoilerverweigerer mitbekommen habe. Naja, immerhin ist es ein gutes Zeichen, dass das Sith-Schiff Ben als Sith-untauglich eingeordnet hat.
Aber am Ende glaube ich doch eher, dass dieser ganze Tassel-Kram einfach Humbug war und nur dazu diente, Jacen ein Gefühl von Schicksal und Unvermeidlichkeit zu geben. Fakt ist aber, dass die Tötung Maras ihm ganz offensichtlich neue Fähigkeiten eingebracht hat und somit also etwas bewirkt hat. Daher denke ich, dass es bei dem Opfer einfach darum ging, etwas Unverzeihliches zu tun, das ihn von seiner Familie endgültig entzweit und ihm damit die einzig möglichen Rettung aus der dunklen Spirale, in der er sich befindet, verbaut**. So wie es abgelaufen ist, spielt es vielleicht auch eine Rolle, dass Jacen jetzt bereit ist, wirklich alles zu tun, um zu überleben bzw. seine Ziele zu erreichen.
** Es bleibt allerdings immer noch Allana, der Maras Tod emotional ziemlich gleichgültig sein kann, und die Jacen daher leicht weiter lieben und ihn nach wie vor zurückholen kann – nicht notwendigerweise im Lauf der LotF-Reihe, versteht sich. Das wäre doch mal eine interessante Wendung, wenn gerade das, was eigentlich Jacens Fall eingeleitet hat, nämlich Allana bzw. ihre Isolation und Verheimlichung, etwas Positives bringt.
Und nun hat Jacen als Sithnamen also Darth Caedus angenommen, das uns Wraith als "Blutbad, Schlachten, Mordanschlag, das Niederhauen" und die offizielle Seite als "a battle of darkness" übersetzt hat. Ich muss sagen, dass mir dieser Name von allen Vorschlägen am wenigsten gefällt, was die Bedeutung betrifft (vom Klang her geben sie sich IMHO alle nicht viel). Warum sollte Jacen sich selbst (!) diesen martialischen und eindeutig dunklen Namen geben? Die anderen hätten allesamt mehr Sinn gemacht in seinem Wahn, ein guter, sein eigenes Seelenheil für das Wohl der Galaxis aufopfernder Sith zu sein. Aber war ja klar, dass bei so einer Abstimmung nichts Vernünftiges rauskommen konnte. Gibt es eigentlich irgendwo das Abstimmungsergebnis? Mich würde mal interessieren, wie die Stimmverteilung aussieht, welcher Name Zweiter geworden ist usw.
Witzig fand ich übrigens, als Jacen leidend auf Ziost sitzt und sich seinen Aufstieg zum Sith Lord anders, erhebender vorgestellt hat (Seite 333). Ich konnte nur denken, Junge, du bist noch gut weggekommen, denk' nur mal an deinen Opa...
Weitere interessante Punkte zu Jacen:
* Er löst bei seiner Crew Angst aus, ohne überhaupt etwas gemacht zu haben (was ihn immerhin noch kurz besorgt macht, Seite 9). Und er kann über die Auswirkungen, die er um sich herum hat, in der Macht gefunden werden.
* Er hat Probleme, die Grenze zwischen Machteingebung und einem verrückten Impuls zu ziehen (Seite 146) – klingt irgendwie nach klassischer Beherrschung durch die althergebrachte dunkle Seite, oder?
* Seine geringschätzige Einstellung gegenüber Demokratie, (innerem) Frieden und Freiheit. Vielleicht vergisst man ja leichter den Wert davon, wenn man das Gegenteil nicht aus erster Hand kennengelernt hat (Seite 205)?
* Er sieht Luxus/Besitztum als überflüssig und sogar eine Last an, die Angst verursacht (Seite 238). So wie es ihm mit Allana geht...
* Er identifiziert die Mandos als Ursache des Chaos, weil sie nicht in die bipolare Galaxis passen (Seite 281). "Only Sith deal in absolutes" und so...
* Wenn er auf Hapes war, ist er in Lumiyas Augen schwächer (Seite 291).
* Der ganze Wahn, in den er sich verstrickt hat, wird darin deutlich, dass er glaubt, dass die Skywalkers sich tatsächlich an Allana rächen würden, wenn er Ben tötet (Seite 311).
* Bisher hat er nur Frauen umgebracht: Nelani, Ailynn, Mara.
Wraiths zweifelhafter Running Gag wird auch in Sacrifice beibehalten: Ben macht in diesem Buch nach erfreulichem Beginn den zig'sten frustrierenden Jacen-Verherrlichungs-Rückfall durch und erweckt am Ende wiederum Hoffnungen auf endgültige Besserung, die aber möglicherweise auch wieder enttäuscht werden...
Am Anfang hat mir Ben sehr gut gefallen, die Gedanken, die er sich über die Ereignisse auf Ziost macht, die ablehnende Haltung gegenüber Jacen, als er ihm das Amulett übergibt, die Argumentation gegenüber seinen Eltern, dass er als "moderierender Faktor" weiter bei GAG mitmachen will (nebenbei bemerkt, ist sein Essay über Anakin Skywalker fertig oder gestrichen worden?). Traurig war dabei allerdings der Eindruck des Älterseins und von verlorener Unschuld, wunderbar eingefangen in Lukes Beobachtung "fourteen going on forty" (Seite 67).
Aber trotz allen scheinbaren Erwachsenseins und Erwachsenenpflichten, der Haken an Bens GAG-Plan ist, dass Ben noch zu jung ist, um dem Druck der Gruppe standzuhalten und sein Einfluss zu gering, um wirklich etwas zu bewirken. Die Skywalkers hätten IMHO mindestens darauf bestehen sollen, dass Ben daheim wohnt oder regelmäßig zum Essen, zu Unterhaltungen und/oder zu Trainingseinheiten kommt, damit er den Kontakt zur "Außenwelt" behält und ggf. gegengesteuert werden kann.
Ganz schwach ist an diesem Punkt auch Lukes und Maras Argumentation, warum das Imperium denn nun böse war. Es wird doch wohl noch möglich sein, Ben den Unterschied zwischen einem Rechtsstaat und einem Unrechtsstaat zu erklären! Und ich verstehe auch nicht, warum es Mara so schwer fällt, ihm klarzumachen, dass ihre Vergangenheit als Palpatines Attentäterin eben nicht in Ordnung war und kein Freibrief dafür ist, was Ben bei GAG tut. Immerhin stand sie damals unter Gehirnwäsche.
Genauso abstrus die Begründung, warum es okay ist, dass Ben in dem Alter bereits als Soldat und Offizier arbeitet: "Was soll er als unser Sohn und Jedi anderes sein?" (Seite 48-51). 1. Sind sich ja wohl alle einig, dass Maras Kindheit/Jugend nicht das Optimum war. 2. Sind 5 Jahre älter, als Luke der Rebellion beitrat, ein himmelweiter Unterschied. Und 3. Funktioniert das Argument nur, wenn Jedi (ausschließlich) als Krieger gesehen werden. Aber da Traviss bei "Jedi" offenbar nichts anderes einfällt, als sie quasi synonym mit "Mandalorianer" zu interpretieren (nur schlechter, versteht sich), ist wohl nichts anderes zu erwarten.
Und dann geht es ja auch prompt in die Hose: Kaum ist Ben bei GAG zurück, ist seine kritische Haltung verflogen: Im Namen der Sicherheit darf GAG alles, die makabren Scherze findet er urkomisch und Jacen ist ja soooo ein toller Anführer. Argh! Was hier passiert, wird bei Bens Gedanken "It was nice to be one of the boys" klar: Es geht Ben vor allem um das Dazugehören und da fliegt bei einem Teenager schon mal alles andere aus dem Fenster. Schade, dass ihm die Jedi dieses Gefühl des Dazugehörens nicht vermitteln können ? ich denke nicht, dass es aufgrund seiner Eltern unmöglich ist, aber er hätte eben von Anfang an wie ein gewöhnliches Jedi-Kind behandelt werden müssen.
Anerkennenswerterweise bekommt Ben angesichts der Attentatspläne dann aber doch größere Zweifel. Doch dann lässt er sich von Jacen wieder damit einwickeln, dass legale Mittel nicht funktionieren würden. Wenn er doch nur jemand anderen gehabt hätte, mit dem er darüber hätte reden können. Der sonst so sympathische Shevu war da auch keine große Hilfe, da er die Verantwortung einfach abschiebt: "Befehl ist Befehl". Ein Warnzeichen hätte Ben auch sein sollen, dass er "aus allen möglichen Gründen jemand anderes sein muss" (Seite 169). Wenn er hinter einer Mission nicht als er selbst stehen kann, liegt etwas im Argen.
Das Attentat an sich hat Traviss sehr gut eingefangen: Die Entpersonalisierung des Opfers und auch von Ben selbst, während er es tut. (Nicht, dass ich Erfahrung damit hätte , aber so stelle ich mir das vor.) Die Erschütterung, die das ganze, insbesondere auch das Opfer Lekaufs, in Ben auslöst, ist umso dramatischer. Ich frage mich, wieviel dabei eiskalte Kalkulation von Jacen war, um Ben in seinem Sinn zu "verbiegen".
Interessant fand ich, dass Ben mehr Skrupel hat, das Schiff zu erschießen als Personen (Seite 309) ? vielleicht weil er es ähnlich wie ein Tier als unschuldig empfindet?
Und dann kommt natürlich auch wieder der amerikanische Doppelmoral-Klassiker: Ben darf Truppen führen und Personen töten, aber wenn es darum geht, dass Politiker Termine mit Prostituierten ausmachen, ist er plötzlich moralisch gefährdet.
Was ich nicht recht nachvollziehen kann, sind die Gedanken von Jacen, dass Ben von seinen "überbeschützenden" Eltern weg muss. Der Junge hat seit er 8 war mehr Zeit mit seinem Cousin als seinen Eltern verbracht und geht schon wer-weiß-wie-lange mit auf gefährliche Missionen. Ich denke, das ist mal wieder ein Selbstbetrug von Jacen. In Wirklichkeit steht dahinter, was Lumiya über die Beziehung zu Ben gesagt hat: Dass er ihn als Sohn "erobern" und damit Luke wegnehmen will.
Apropos Beziehung Luke/Ben: Auch wenn Ben seinen Vater wegstößt, scheint doch immer wieder durch, wie wichtig der für ihn ist. Er will vor ihm nicht als Idiot dastehen und wenn es um kritische Dinge geht, fragt er sich häufig, wie Luke es finden würde, so dass er quasi sein lebendiges Gewissen und Korrektiv ist. Und als er Lekauf retten will und ihm alles andere egal ist, ist er dem jungen Luke sehr ähnlich.
Richtig gejubelt habe ich, als Ben Jacen und Lumiya belauscht und dann auch noch damit zu Mara geht, statt alles wieder mit sich selbst auszumachen. Jetzt weiß er also, dass Jacen sein Gedächtnis manipuliert hat ? wird er die Erinnerung zurückgewinnen können? Und wird er auch die anderen Manipulationen aufdecken? Hat er am Ende verstanden, dass Jacen aus eigener Motivation heraus die bedenklichen bis schlimmen Taten verübt hat oder denkt er nach wie vor, dass er es nur unter der Manipulation durch Lumiya tat, die ja jetzt ausgeschaltet ist. Mit anderen Worten: Wird er in Inferno trotz allem wieder zu Jacen zurückkehren?
Bei Bens Trauerszenen wurde eindrucksvoll noch einmal die verlorene Unschuld und Kindheit eingefangen. Interessant fand ich diese Zwiespältigkeit zwischen Ben als Sohn und Ben als Soldat, der die Beweise aufnimmt. Äußerst beeindruckend ist Ben auch, als Luke schließlich bei der Nachricht, dass es doch nicht Lumiya war, zusammenbricht. Ich weiß nicht recht, ob mir seine Reaktion Mut macht, weil er so stark ist, oder ob sie mich ängstigt, weil das vielleicht später alles auf sehr unschöne Weise aus ihm herausbrechen könnte...
Mara:
Verdientermaßen bekommt Mara (noch ein letztes Mal ) eine Menge Szenen aus ihrer Sicht. Die Charakterisierung finde ich im großen und ganzen gut gelungen ? auf jeden Fall wesentlich besser als die hirnlose, süßholzraspelnde Gutgläubigkeit in den vorherigen LotF-Bänden (allerdings waren es mir der "sweethearts" immer noch zu viele ). Aber Traviss schreibt sie zu extrem und martialisch, mit zu viel Betonung auf ihren Emperor's Hand/Assassin-Qualitäten. Sicher sind diese Eigenschaften immer noch vorhanden, aber nach 20 Jahren als Jedi und davor 10-15 im Dienst Karrdes usw. sollte das doch eine bessere Mischung sein.
Ihr Verhalten bzw. ihre Gründe dafür, zunächst Lumiya und später Jacen ausschalten zu wollen, sind plausibel. Wie ich schon im Bloodlines-Review spekuliert hatte, Mara ist stocksauer und fühlt sich schuldig, dass sie Jacen so lange hat gewähren lassen und Luke sogar davon abgehalten hat, zu reagieren. Noch besser finde ich das Argument, dass sie sich Vorwürfe macht, Palpatine nicht ausgeschaltet zu haben, als sie es konnte und diesen Fehler nicht wiederholen will (Ironie des Schicksals natürlich, dass sie mit der Attacke auf Jacen unter Umständen genau das Gegenteil bewirkt, indem sie seinen Aufstieg zum Sith ermöglicht). Natürlich ist da auch das eher egoistische, aus Jedi-Sicht nicht ganz saubere Element dabei, ihren Sohn zu beschützen, aber auch das passt zum Charakter.
Weniger glaubwürdig fand ich allerdings, trotz aller ersten mütterlichen Wut, ihr überstürztes und impulsives Vorgehen sowie der übermäßige Optimismus, die schon an Dämlichkeit grenzen. Es geht gar nicht mehr um die Frage, ob sie Lumiya oder Jacen überhaupt besiegen und töten kann, sondern nur darum, dass sie gewillt ist, es zu tun. Mara ist zwar gut und sie ist auch selbstbewusst, aber gleichzeitig kann sie auch absolut realistisch einschätzen, was sie und ihre Gegner können und müsste daher wissen, dass sie weder Jacen noch Lumiya einfach mal so nebenbei erledigt. Ihre große Stärke sollte eigentlich gerade die coole Kalkulation und Planung sein.
Dementsprechend finde ich auch ihre Weigerung, jemanden mitzunehmen (Kyp, Jaina, Luke), unverständlich. Es sei denn, dass sie niemanden sonst dabeihaben will, weil sie befürchtet, dass sie das schwächt, weil sie diesen anderen schützen will. Sie will nur ihr Leben aufs Spiel setzen/opfern, nicht das von jemand anderem. Das würde für ihren Charakter 100% Sinn ergeben.
Interessant fand ich die Gegenüberstellung der verschiedenen Vorstellungen von Gerechtigkeit bei ihr und Luke: Luke konnte Lumiya nicht töten, als sie ihm ein Friedensangebot machte, Mara hätte da wesentlich weniger Skrupel. Dass sie mehr vom "Farmboy-Idealismus" angesteckt ist als sie denkt, merkt man allerdings daran, dass sie gegen Ende doch noch einmal darauf hofft, dass Jacen noch bekehrt werden kann.
Wunderbar und im Rückblick natürlich herzzerreißend traurig sind die "Bonding"-Szenen mit Ben. Endlich haben sie einander gefunden, und Maras Strategie, ihm vieles durchgehen zu lassen, was man als Eltern eigentlich nicht gutheißen kann (siehe auch Kyps Erziehungstipps zum Thema Grenzen setzen) scheint aufzugehen. Umso schlimmer, dass sie gerade jetzt sterben musste. Wenn ich an ihren gemeinsamen "Spaßtag" und an die versprochene Geburtstagsparty zu seinem 15. denke...
Luke:
Mit diesem Abschnitt habe ich am längsten gekämpft. Irgendwie kriege ich in Lukes Charakterisierung überhaupt keine klare Linie rein.
Der Beginn war erst einmal großartig. Schön seine Reaktion, als Ben endlich wieder da ist, er hat eben doch Gefühle für seinen Sohn. Die folgende Diskussion ist auch klasse, endlich schaut Luke hinter die Fassade und identifiziert Jacen als Auftraggeber der Mission und Lügner, lässt sich auch später nicht mehr "einwickeln". Auf Seite 225 hat er dann sogar die Erleuchtung, dass das ganze Chaos ein Sith-Plot sein könnte. Und wenn wir jetzt vielleicht noch 1 und 1 zusammenzählen könnten...
Eher schwache Leistungen waren die mangelhafte Erklärung zum Imperium und dass er Ben ohne jegliche Auflagen wieder zu GAG lässt. Und natürlich fällt auch die Ineffektivität der Jedi auf Luke als Grand Master zurück. Kein Wunder, dass er in seiner Rolle als "Manager und Delegierer" unzufrieden ist. Ansonsten scheint mir seine Erkenntnis, dass er eher ein Macher als ein Verwalter ist, etwas zu sehr Fan-Service zu sein, denn über seine passive Rolle wurde ja viel rumgejammert. Scheinbar ist man nicht in der Lage, Luke eine intelligent-passive Rolle auf den Leib zu schreiben. Die wäre IMHO nämlich keinesfalls inkompatibel mit seinem Charakter. Aber wenn er bücher-lang blind, taub und stumm gegenüber der sich zusammenbrauenden politischen und privaten Katastrophe sein muss...
Naja, jedenfalls hat er in Sacrifice mehrfach erkannt, wer er wirklich ist und was er tun muss ? mal sehen, ob das im nächsten Buch Früchte trägt (das Inferno-Cover spricht ja zumindest dafür, dass er etwas tut, ob dieses Etwas sinnvoll sein wird, steht auf einem anderen Blatt). Das scheint mir im Übrigen ein Fehler (oder absichtlicher Kniff?) von Traviss zu sein, dass die Charaktere mehrfach die gleichen oder sehr ähnliche Erkenntnisse über sich haben lässt, ohne dass sie darauf reagieren. Ist aber möglicherweise realistisch, denn zu erkennen, dass etwas falsch läuft und sich daraufhin zu ändern, sind auch im echten Leben zwei sehr unterschiedliche Paar Schuhe...
Ziemlich erschreckend ist natürlich Lukes Reaktion auf den "Stiefel-Zwischenfall". Meine Theorie ist ja, dass dieses ewige Unterdrücken der "Attachments", zu der er sich genötigt gefühlt hat, irgendwann ins Gegenteil umschlägt, weil sich diese Gefühle Bahn brechen. Dann doch lieber von Anfang an eingestehen, dass Ben ihm besonders am Herzen liegt, und im täglichen Leben vernünftig damit umgehen.
Wie schon bei Ben fand ich Lukes Trauer großartig und erschütternd eingefangen. Wie er sich den Kopf zermartert über ihre letzten Worte und sich an dem Zettel festklammert und auch später der Umgang mit Maras Körper. Ansonsten passt seine Reaktion ganz gut zu der Einschätzung, die ich hier abgegeben habe: So lange er etwas zu tun hat, so lange er eine Aufgabe für sich sieht, wird er durchhalten. Danach... kommt drauf an, wie lange es dann her ist.
Das Duell mit Lumiya war sehr antiklimaktisch, um nicht zu sagen, enttäuschend. Im Vergleich zu den Schwierigkeiten, die er in Tempest mit ihr hatte, ging das zu einfach. Ironischerweise hat mir das aber nicht den (möglicherweise von Traviss beabsichtigten) Eindruck vermittelt, dass Luke ihr so haushoch überlegen ist, sondern eher einen faden Beigeschmack hinterlassen: Der Sieg ist nicht viel wert, wenn Lumiya gar nicht wirklich gewinnen wollte und es lässt Lukes Niederlage in Tempest noch schlechter aussehen. Ein anderer Punkt ist natürlich, wenn wir uns denn in diese Niederungen hinabbegeben wollen : Dunkle Seite, Macht, Stärke und Überlegenheit durch Zorn etc. pp. Nur dass Luke diesmal, im Gegensatz zur RotJ, den entwaffneten Gegner nicht verschont hat. Ob das falsch war, steht allerdings auf einem anderen Blatt...
Jaina:
Da Jaina kaum vorkam, gibt es zu ihr nicht viel zu sagen, aber was Mara ihr bzgl. ihrer mangelnden Reife an den Kopf geworfen hat, war wohl mal nötig und bewirkt zusammen mit Maras Tod hoffentlich einen Entwicklungssprung bei Jaina, so wie Anakins Tod Jacen vorangetrieben hat. Natürlich könnte es sie auch auf einen dunklen Pfad verschlagen. Da zu erwarten ist, dass Jaina eines der letzten beiden Cover abbekommt, sind das ja wenigstens ganz gute Vorzeichen dafür, dass sie eine wichtigere Rolle bekommt, ob nun auf die eine oder andere Weise.
So, nachdem ich meine Stirn wieder ausgebeult habe , hier der 3. und letzte Teil meines Reviews:
Traviss' Steckenpferde:
Tja, wer darauf gesetzt hat, dass Bloodlines Bobas Abschied war, hat weit gefehlt. Fast 100 Seiten dürfen er und seine Mandos in Sacrifice einnehmen. Die anderen Autoren verwenden ihre Lieblinge Alema bzw. Wedge zwar auch, aber sie binden sie konsequenter in die Gesamthandlung ein und reiten nicht so auf ihnen rum.
Der politische Teil der Fett-Story, der in die Gesamthandlung eingebettet ist, ist ja okay, aber alles, was zu sehr in Fett-Psychologie und Mando-Kultur einstieg, hat IMHO in diesem Roman nichts verloren und nur anderen wichtigen Figuren und Elementen den Seitenplatz gestohlen: Den Solos, Jaina, anderen Jedi, Wedge & Co. Zumal die Fett-Abschnitte auch noch künstlich in die Länge gezogen wirken, die Dinge immer wieder wiederholt werden und es keinen echten Fortschritt gibt (z.B. wollen Mirta und Fett einander am Anfang des Buches lieben, können aber nicht, denken das Buch lang drüber nach, und am Ende können sie es immer noch nicht ). Wenn Traviss unbedingt Fetts Familiengeschichten aufarbeiten will, soll sie das in separaten Büchern tun. Bei der großen Boba-Fan-Basis verkaufen die sich von selbst gut, sie brauchen nicht das Vehikel LotF. Mit einem Buch von Traviss über die Mandos im YV-Krieg rechne ich ohnehin schon fest. Und da Fett nun geheilt ist, kann er uns mindestens weitere 3 EU-Jahrzehnte lang heimsuchen...
Da macht es ihn auch nicht gerade sympathischer, dass er als einzige Figur dargestellt wird, die ein Hirn zwischen den Ohren hat und dieses auch konsequent verwendet. Wie kann es sein, dass er die gesamte politisch-sithige Entwicklung überblickt, während die Jedi auch nach fünf Büchern noch total im Dunklen tappen?
Positiv am Mando-Strang fand ich, dass der YV-Krieg und seine Folgen darin noch allgegenwärtig präsent sind, während sie ansonsten in der Galaxis vollkommen vergessen scheinen. Und wie ich auf TF.N gelesen haben, hat Traviss uns ganz unauffällig ein homosexuelles Mando-Pärchen untergejubelt. Die Puritaner im JC wittern schon den Untergang des christlichen Abendlandes. Das ist ja fast die Mando-Flut wert. Fast. :stocklol:
Neben Fett und der Mando-Verherrlichung nervte mich ihre Militär-Romantik, was Kameradschaft, Opferbereitschaft bei GAG usw. betrifft, kolossal. Der einzige von der ganzen Bande, den ich einigermaßen sympathisch finde, ist Shevu, der einen etwas "zivileren" Standpunkt vertritt: Er vermisst die normale Polizei, die "echte Kriminelle" (!) fängt und auch mal einfach Touristen hilft. Er denkt, dass Jacen nicht gut für Ben ist und findet generell, dass auch Jedi erst mit 18 zu kämpfen anfangen sollten. Apropos: Ich fand es reichlich abstrus, dass ausgerechnet die Mandos den Jedi vorwerfen, schlechte Eltern zu sein (Seite 343).
Jedi & die Macht:
Von den Jedi insgesamt bin ich in Sacrifice ziemlich enttäuscht. Die scheinen ja wirklich nur auf ihren Hintern herumzusitzen und Reden im Rat zu schwingen. Kein Wunder, dass Luke irgendwann austickt, dass er jetzt endlich etwas tun muss... Aber das ist bei einem Traviss-Buch ja nicht weiter verwunderlich, die bekanntermaßen nicht viel mit ihnen anfangen kann. Insofern ist es vielleicht sogar ganz gut, dass sie mehr Zeit auf Mandos statt Jedi verwendet, da kann sie wenigstens weniger Mist mit ihnen bauen...
Okay, sie wurden von der Regierung ausgebootet, bekommen keine Informationen mehr über die politischen Entwicklungen. Aber dann müssen sie sich eben ihre eigenen Informationen besorgen, auf anderen Wegen als aus den Holonews, versteht sich. Wenn sie nichts wissen, können sie nicht reagieren. Ich hatte z.B. gehofft, dass sich bei dem Mando-Treffen in Kapitel 1 unter einer der Rüstungen ein Jedi verbirgt, um diesen potentiellen Feind (oder Verbündeten?) auszuspionieren. Gut, das wurde nicht widerlegt, ist aber doch eher unwahrscheinlich. Außerdem kommt keiner auf die Idee, die Macht mit "größeren Fragen" zu konsultieren, also wie die Jedi sich weiter verhalten sollen und was Lumiya vorhat.
Ansonsten machen mir weiter die Negativpunkte für Familie bzw. Attachments allgemein Sorgen: Die Reaktionen von Luke und Mara bei Gefahr für Ben. Luke würde das Ratstreffen am liebsten schmeißen, als Mara nach Hesperidium verletzt aufkreuzt. Der Rat hat das Problem, dass er ein einziges großes Attachment ist. Keiner im Jedirat traut sich, das Problem Jacen anzusprechen, um die Skywalkers nicht aufzubringen. (Nebenbei bemerkt: Ich möchte mal wissen, wo diese Angst herkommt, denken sie denn wirklich, dass Luke und Mara ihnen dann die Freundschaft aufkündigen oder sie gar einen Kopf kürzer machen würden?)
Das Ärgerliche dabei ist, dass die eigentliche Stärke von Beziehungen, Freundschaft und Familie komplett untergraben wird, ob nun als Teil des Sith-Planes oder aus Ignoranz der Autoren: Das Vertrauen und die Möglichkeit, auch über kritische oder peinliche Dinge zu reden bzw. auch mal zu streiten, ohne dass der andere schlecht über einen denkt. Keiner redet hier mehr miteinander! Es werden sozusagen alle schlechten Seiten der Attachments hervorgehoben und die möglichen guten Seiten ignoriert.
Ansonsten fand ich als Gegensatz dazu Fetts Detachment-Problem interessant. Wenn man so will, wäre er der perfekte OR-Jedi gewesen.
Nicht recht nachvollziehen kann ich den Vorwurf des Rates, dass die Skywalkers ohne Besprechung/Einverständnis losgezogen sind, um Lumiya zu töten (Seite 46, ist damit eigentlich Roqoo in Tempest oder Gilatter in Exile gemeint?). Ich erinnere mich da an Wraiths-Jedi-Modell: Es kann gar nicht jede Entscheidung vor den Rat, schon gar nicht jene, die schnell getroffen werden müssen. Und so viel Kompetenz sollte Jedimeistern dann schon zugesprochen werden.
Hochinteressant die Frage, die Kyp auf Seite 251 aufwirft: Sind die Jedi eine politische Größe in der GA oder nur ein Instrument der GA-Regierung? Ich hoffe, dass das weiter verfolgt wird. Meiner Meinung nach sollten sie keins von beidem sein. Großartig auch, dass er endlich ausspricht, dass Jacen nicht als Jedi handelt (ganz schöne Wandlung, ein Buch zuvor wollte er ihn noch zum Meister machen ).
Kurz darauf kommt die Erkenntnis von Luke, dass früher seinem Bauchgefühl hätte folgen sollen, siehe die schon häufiger aufgeworfene Frage zum Zusammenspiel Bauchgefühl/Macht/Moral/Über-Ich.
Sehr gelungen fand ich die Beschreibung der "Machtunsichtbarkeits"-Technik, als ein Quasi-Zerfließen in die molekulare Struktur der Umgebung. Ben fühlt sich dabei so nah am Verständnis der Macht wie nie zuvor. Dabei musste ich an Jacens Macht-Erlebnis in TUF denken. Vielleicht praktiziert Jacen das Unsichtbarmachen nicht nur, weil es so praktisch für seine Zwecke ist, sondern auch, um diesen Zustand wieder annähernd zu erreichen? Kann das zu einer Art Sucht führen?
Was das Verschwinden von Jedi-Körpern nach dem Tod betrifft, haben wir ja jetzt die ultimative Retcon und den ultimativen Freibrief für die Zukunft: Es geht nicht nur darum, es zu können, was vermutlich von den Faktoren gelernte Technik und "hell genug" abhängt. Es geht offenbar auch darum, ob der sterbende Jedi es will oder nicht. Natürlich könnte es in Maras Fall aber auch daran liegen, dass sie durch das Gift nicht mehr in der Lage dazu war. Oder dass sie zu dunkel war. Oder an zuviel Silikon.
Überlegungen für die Zukunft: Wird Jacen Bens Beteiligung am Attentat auf Gejjen bekanntgeben bzw. damit drohen, um sich die Jedi gefügig zu machen oder sie zu diskreditieren? Und wird er den Zwischenfall mit Mara in der Öffentlichkeit so hindrehen, dass die Jedi als unkontrollierbar und gefährlich dastehen (ein "völlig unbegründeter Anschlag auf den edelmütigen Führer der GAG") und damit ihre Stellung in der GA endgültig verlieren?
Sith & ihre Artefakte:
Interessant die Einblicke in Alemas und Lumiyas Seelenleben, dass sie normale Kontakte mit anderen Lebewesen verloren haben (wieder Detachment). Einen Moment lang bekommt man fast Mitleid mit Lumyia, als sie sich mit dem Sith-Schiff gut versteht und daran denkt, dass sich sonst niemand um sie sorgt. Aber daran ist sie auch selbst Schuld, denn so etwas beruht auf Gegenseitigkeit. Besonders gefallen hat mir auch die Beschreibung der "kaputten" Alema.
Lumiya hatte in diesem Buch eigentlich keine bedeutende Rolle mehr. Sie hat Jacen noch ein bisschen "angeschubst" und die Skywalkers geärgert, aber viel mehr war nicht. Sie hat ihre Spielfiguren offenbar in Stellung gebracht, der Rest läuft von selbst. Dementsprechend passte jetzt auch ihr Tod ins Bild, auch wenn der wirklich sehr unspektakulär war. Ein bisschen erstaunt bin ich allerdings, dass sie jetzt weg vom Fenster ist, ohne dass weitere Sith enthüllt worden wären. Aber vielleicht tauchen die ja auch von selbst bei Jac... Darth Caedus auf.
In Bezug auf das Amulett hat es mich noch einmal vollkommen verwirrt: Jacen fühlt dunkle Energie darin, als Ben es ihm übergibt (Seite 11). Ist es jetzt also bedeutungslos oder nicht?
Interessant, wie das Sith-Schiff Ben und Mara als "kleine Dunkelheiten" wahrnimmt. Insbesondere von Ben scheint es nachhaltig fasziniert zu sein, also wird es vielleicht doch irgendwann noch einmal zu ihm zurückkehren. (Was angesichts der Prophezeiung möglicherweise nichts Gutes heißt. ) Da es ein Trainingsschiff ist, könnte es natürlich auch einfach nur bedeuten, dass es bei Ben noch am meisten zu lehren gibt.
Sehr witzig fand ich, dass dadurch, dass das Schiff sich weigert, auf irgendeinen "Schüler" zu feuern, Lumiya hilflos in dem Ding saß und nichts tun konnte.
Im Zitat zu Kapitel 24 heißt es, dass das Schiff von Terephon verschwunden ist. Ist es geklaut worden, und wenn ja, von wem: Jacen, Alema, Ben? Oder ist es aus eigenem Antrieb geflohen – und bei wem wird es dann wieder auftauchen?
Dunkel oder hell, richtig oder falsch?:
Wenn man das alte dunkle Seite/helle Seite-Bild zugrundelegt, sind alle Skywalkers in Sacrifice gefallen: Ben beim Attentat, Mara beim Kampf mit Jacen, Luke bei der Rache an Lumiya. Aber war das alles wirklich dunkel? Und wenn es dunkel war, war es dann auch falsch? Und warum oder warum nicht?
Ben: Hat den Vorteil seines jugendlichen Alters, man kann es als Verführung ansehen. Allerdings hätte er wissen können bzw. wusste sogar, dass es nicht der richtige Weg ist (ich war im übrigen baff, als es hieß, dass ein Attentat auf den feindlichen Regierungschef im Kriegszustand rechtmäßig ist – oder ist das bei uns etwa auch so?). Gejjen auszuschalten bietet keine Garantie, dass die Situation sich bessert oder dass nicht doch versucht wird, Jacen und Niathal unsanft aus dem Verkehr zu ziehen. Ein weiterer Faktor ist natürlich das Hintergrundwissen, dass Gejjen die GA auch noch betrügen wollte. Am Ende würde ich sagen, dass Ben nicht dunkel gehandelt hat – aber falsch.
Mara: Eher problematisch aus der Motivation heraus, Ben zu schützen (denn dabei weiß man nicht, ob es egoistisch oder altruistisch ist), wesentlich besser, um einen zweiten Palpatine zu verhindern. Außerdem war es, im Gegensatz zu Bens Attentat, ein fairer Kampf Frau gegen Mann. Ich tendiere daher dazu, ihre Tat als richtig einzustufen - manchmal muss man eben eine moralische Last auf sich nehmen, um schlimmeres zu verhindern, gerade wenn man eine solche Verantwortung trägt wie die Jedi (Stichwort Gärtner). Natürlich muss man aber auch einbeziehen, dass wir wesentlich mehr darüber wissen, was Jacen bereits getan hat und wozu er noch fähig ist. D.h. Maras Beweislage reicht für so eine drastische Maßnahme vermutlich nicht aus. Und natürlich ist sie mehrfach sehr im Dämmerlicht herumgeschliddert, insbesondere in der ersten Wut, aber das hat sie zum Teil offenbar bewusst in Kauf genommen.
Luke: Seine Reaktion, als er erfährt, dass es nicht Lumiya war, die Mara getötet hat, spricht eigentlich schon Bände: Loszuziehen, um sie aus Rache zu töten, war falsch und in dieser Phase war er nach alten wie neuen Regeln dunkel. Aber andererseits hat Ben auch Recht, dass er damit der Galaxis einen Gefallen getan hat. Eine Verhaftung nach der Entwaffnung wäre sicherlich sauberer gewesen – aber hätte das geklappt? Und vor allem: Was hätte dann mit Lumiya geschehen sollen? Am Ende hat Luke also das Richtige getan aus den falschen Gründen und mit dunklen Motivationen. Einer seiner größten Fehler war, dass er Maras Tod brauchte, um die Bedrohung durch Lumiya als groß genug zu empfinden.
Hochinteressant die unterschiedlichen Grauzonen in diesem Buch! Sogar Jacens Tat würde ich nicht als eindeutig dunkel verurteilen, da es eben doch Selbstverteidigung war. Ich habe auch ganz bewusst den Begriff "Mörder" im gesamten Review vermieden. Andererseits hätte er Maras Ruf aus dem Tunnel auch nicht folgen müssen; er hat es darauf angelegt, sich mit ihr anzulegen...
Puh, bevor ich noch total werde, komme ich lieber zum nächsten, wesentlich "leichteren" Punkt:
Humor:
Äh, ja, war nicht gerade sehr ausgeprägt, aber das liegt in der düsteren Natur dieses Romans. Andererseits geht aber wohl auch vieles, was vielleicht witzig gemeint ist, an mir vorbei, nämlich der ganze Mando&Soldaten-Humor, wie z.B. die Wetten auf Fetts Rache an Jacen oder das Soldatengeplänkel, dass sie Ben schon Aufregung verschaffen werden.
Heftig geschmunzelt habe ich aber immerhin hier:
Lumiya entnervt über Alema: "Oh, give me strength, she's rambling again." (Zu schade, dass dieses Duo Infernale jetzt Geschichte ist...)
Als sogar der zukünftige Sith-Lord und Herrscher der Galaxis am Dienstweg scheitert.
Cal Omas zu Jacen: "You obnoxious, power-crazed, ludicrous little jerk." Yay!
"suicide by Skywalker" (Okay, das ist ziemlich makaber, aber trotzdem gut...)
Ultimativer Herzkaspermoment:
Nicht etwa Maras Tod, nein, mir blieb fast das Herz stehen, als Mara auf den unter dem Schuttberg begrabenen Jacen geschossen hat. Weil ich nämlich gedacht habe, dass sie aus Versehen Ben erwischt hat, der auf der Suche nach ihr ist. Das wäre mal eine düstere Wendung der Geschichte gewesen...
So, dann gibt es eigentlich nichts anderes, womit ich dieses Review beenden kann als im Gedenken:
Gone hunting for a few days. Don't be mad at me, farmboy...
'tschuldigung, dass ich Dir jetzt erst antworte, aber ich habe mich nicht mehr in den Thread getraut.
Zu Deiner Idee mit Ben sage ich mal ?
vor Sacrifice vielleicht, hinterher wohl eher nicht mehr...
Arissa schrieb:
Das war glaube ich das erste Mal, dass es mich als jemanden Jaina gut findet gefreut habe, dass sie nicht mehr vorgekommen ist.
Als Traviss ihr die Aussage in den Mund gelegt hat, sie würde sich gerade absichtlich von ihrem "Liebesleben" ablenken lassen, konnte ich nur große Augen machen.
Ich habe mit dieser Aussage eigentlich kein Problem, irgendwie kann ich es sogar verstehen, dass man, wenn die Welt auf einem zu lasten scheint, sich mit eher "trivialen" Problemen ablenkt.
Und man muss bedenken, dass alle beide ziemlich gestresst und gereizt sind und sicherlich etwas überzogen haben in ihren Anschuldigungen und Aussagen.
Ansonsten bin ich am überlegen, ob das ganze vielleicht ein böser Seitenhieb auf Allston sein soll, der Jainas Charakter in Exile wirklich mit blöden Liebes/Eifersuchtsgeschichten "verschwendet" hat. Nach diesem Streit kann er in seinem nächsten Buch nicht so leicht wieder darauf zurückkommen.
Auch dei Scene gegen Ende mit Luke ist einfach zum Kopfschütteln.
In Lagacy of the Force sollte es immo schon eher um die Jedis gehen, nicht um bisher unerhebliche Randgruppen wie die Mandos.
Wenn ich mir ein X-Wingbuch bestelle, will ich auch nicht das riesige Teile davon ..sagen wir.. von der Jedi-Akkademie handeln.
Fertig bin ich schon einige Tage, lasse mir aber absichtlich etwas Zeit mit der Rezension (von der ich schon so eine, anderthalb Word-Seiten habe). Nicht unbedingt, um meine Ansichten besonders eloquent zu vertreten, sondern als Experiment; wozu, das erklär ich dann, wenn es so weit ist . Deshalb zunächst Antworten auf die "Altlasten". Enthält 'Sacrifice'-Spoiler, lässt sich auch nicht unbedingt vermeiden, aber gebläut und kann somit gefahrlos überflogen werden.
micah schrieb:
Wraith Five schrieb:
Richtig. Wenn es nur darum ginge, auf einer Checkliste den Punkt "jemand opfern, egal wie" durchzustreichen, hätte Jacen das längst gemacht. Es ist ja nicht so, als stünde das immer schon in den Spielregeln, "um ein Sith zu sein, muss man ein Opfer vollbracht haben". Lumiya verfolgt damit ein ganz bestimmtes Ziel (und inzwischen bin auch ich soweit, dass ich sage: Ziel ist nicht, einen "guten Sith" zu produzieren).
Hm, wenn man mal annimmt, dass dieses Ziel Rache an Luke ist, könnte es aber dennoch sein, dass sie erwartet, dass Jacen sich schließlich für ihn entscheiden wird und Lumiya ziemlich dumm aus der Wäsche guckt, wenn es dann Allana ist.
Nachdem wir in 'Sacrifice' einige Szenen aus Lumiyas Sicht haben, ist ihre Motivation wohl tatsächlich nicht Rache an Luke. Jacen wird von ihr Luke gegenüber als antagonistischer gesehen als sie sich selbst. Ob sie wirklich an die "guten Sith" glaubt, ist imho nicht deutlich geworden, nur, dass sie Jacen halt zu ihrem Nachfolger machen will. Ob nun zur Rettung der Galaxis oder als Selbstzweck? Sie wird's uns nicht mehr verraten können.
micah schrieb:
Wraith Five schrieb:
(beccatorias Sicht vom Überich als totale Hemmschwelle und ängstliche Spaßbremse halte ich allerdings für völlig falsch, wie auch die Hineinnahme eines "Willen zum Heldentum" ins Es).
Ich glaube, dass sie/er (?) das mit dem Über-Ich nicht allgemein meint, sondern nur auf den Prä-Traitor-Jacen bezogen, und ich finde, das passt gut. Er hat sich doch bei allem selbst im Weg gestanden mit der Angst, etwas Unmoralisches bzw. Dunkles zu tun.
Daran ist dann aber nicht unbedingt Jacens Über-Ich schuld. Man kann jetzt sagen, dass sein Gewissen die moralischen Grenzen nicht klar genug definiert hat und deshalb Jacen so unsicher ist, aber die Unsicherheit selber wird von unten, vom Es gespeist; da kommt Angst schließlich her. Und Angst vor was? Angst, seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht zu werden, oder denen seines Onkels? Angst, der Macht in die Suppe zu spucken? Angst, bei einer falschen Entscheidung ausgegrenzt zu werden? Angst davor, überhaupt eine Entscheidung treffen und damit Verantwortung übernehmen zu müssen? Da spielt weit mehr rein als nur das Überich.
"Wille zum Heldentum" im Es: Warum sollte das nicht so sein? Nicht im Sinne eines uneigennützigen Heldentums, sondern als Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung (was nicht notwendigerweise bösartig sein muss).
Wenn man das so sieht, ok, aber heldenhafte Handlungen "weil es richtig ist", sind nicht vom Es her motiviert. Beides kann sich natürlich hier und da überschneiden (das Gewissen sagt, er muss es tun, weil es moralisch richtig ist, und das Es sagt, fein, dann steh ich im Rampenlicht), die "Empfehlungen" der Instanzen müssen sich ja nicht widersprechen.
Auch das wurde später etwas entschärft: Nicht um die Vernichtung der YV als Spezies ging es, sondern um die Vernichtung der Vong-Bedrohung, des Vong-Gesellschaftsmodells, das kein anderes Modell daneben zuließ. Und das, denke ich, war durchaus eines von Vergeres Zielen.
Peripher vielleicht. Ich denke wirklich, es ging ihr darum, ihre Vorstellungen von Macht und Jedisein weiterzugeben (was ich lustigerweise weiter oben auch über Lumiya geschrieben habe). Die Vong waren Mittel zum Zweck. Du schreibst das ja auch, da sind wir gar nicht so weit auseinander, ich denke nur noch weniger, dass das Ende der Vongbedrohung selbst für Vergere ein besonders wichtiges Ziel war.
micah schrieb:
Wraith Five schrieb:
Aber selbst angenommen, TME hätte mit seiner Theorie recht und Jacens Richtungsverlust liegt im Ende des Krieges begründet und nicht darin, dass er die Macht als willenloses, reflexhaftes, ganz und gar ungöttliches und uninteressiertes Energiefeld erkannt hat. Was soll denn dann der Sinn sein, den die Sith seinem Leben geben? Halt einfach so? Weil der Krieg dann weitergeht? Welches Feindbild ersetzt das der Vong, die Jedi?
Irgendwo am Anfang des Romans sagt Jacen ja auch, dass er Ordnung will und meint, der Sith-Weg würde das produzieren.
Das ist dann halt ein Denkfehler von Jacen, dass er meint, nur die Sith könnten ihm das bieten. Die Ausgangssituation will ich aber weiterhin hinterfragen und bleibe dabei, dass meine Theorie von der nicht zufriedenstellenden Machterkenntnis ein wesentlich stärkerer Grund für Jacens Entwicklung ist als einfach bloß das Ende des Krieges.
Sehr anschaulich! Wenn ich das richtig verstanden verstanden habe, ist Dein viertes Element also der definitionsabhängige Störfaktor, in diesem Fall die Macht, ob nun mit oder ohne eigenen Willen?
Nein. Das vierte Element ist der freie Wille selbst, der gewissermaßen von den anderen drei Elementen beraten bzw. beeinflusst wird. Dass der Mensch einen freien Willen hat (und eben - anders als bei Freud - kein Kompromiss streitender biologischer Vorgänge ist), habe ich vorausgesetzt. Die Macht ist ein Störfaktor, die in den Entscheidungsprozess eingreifen kann. Je nachdem, ob man der Macht selbst einen Willen zuspricht oder eben nicht, verändert sich die Art der Einflussnahme: Ist sie ein bloßes Energiefeld, tut sie nichts weiter, als die Sinne eines Machtsensitiven zu erweitern, ihm mehr Informationen zu geben. Ist sie Gott, kann sie vermutlich den freien Willen selbst beeinträchtigen.
micah schrieb:
Wraith Five schrieb:
Die größere Bedeutung, die er der Ratio beimisst bei expliziter Runterstufung des Gewissens und Ignorieren der Gefühlsebene (weil er ja der tolle Jacen ist, der die im Griff hat), sorgt dafür, dass die Beeinflussung der mittleren Ebene durch das Gewissen sinkt und, von Jacen unbemerkt, weil ignoriert, der Einfluss der Triebebene steigt.
Selbstüberschätzung? Er kehrt aus der Vong-Gefangenschaft zurück mit einer neuen Vorstellung von der Macht, zu der auch gehört, dass man seine Gefühle im Griff haben muss. Alles, was Vergere gesagt hat, bestätigt sich: Jacen ist tatsächlich stärker in der Macht geworden. Der Kriegsverlauf entwickelt sich positiv für die GA, und am Ende ist es Jacen, der den feindlichen Anführer besiegt. Er hat Grund genug, stolz auf sich zu sein, und ich nehme mal stark an, dass sein Ansehen in dieser Zeit und direkt danach nicht gelitten hat.
Gleichzeitig fällt er in ein Loch, weil sich ihm die Macht als richtungslos offenbart hat. Vielleicht denkt er hier wieder an Vergeres Garten? Wenn die Macht nicht entscheidet, was mit der Galaxis geschieht, wer tut es dann? Haben dann nicht Wesen, die ihren Artgenossen überlegen sind, die Pflicht, den Gärtner zu spielen? Er macht sich auf auf seine fünfjährige Reise durch die Machtphilosophien, aber er findet keine Antwort, die ihn zufriedenstellt. Zugleich wachsen seine Fähigkeiten und damit sein Selbstbewusstsein, und er fällt auf seine ursprüngliche Idee zurück: wenn sonst niemand, dann muss eben er der Gärtner sein. Er sieht sich dafür prädestiniert: als stark genug, seinen Emotionen zu widerstehen (einschließlich der vielen Versuchungen, die mit der Rolle des Gärtners einhergehen), und als "moralisch" gefestigt (kalte Rationalisierung hat ja schließlich im Krieg gegen die Vong auch funktioniert, ohne dass sich jemand beschwert hätte).
micah schrieb:
Aber genau das ist ja das Problem: Wer soll denn noch an Jacen herankommen? Mir fällt da nur noch Allana ein.
Das dürfte sich inzwischen ja wohl erledigt haben. Oder glaubt noch jemand ernsthaft, dass so, wie Jacen am Ende von 'Sacrifice' dargestellt wird (und auch Luke), LFL ihn leben lassen oder gar die Chance geben wird, zurückzukommen? Das war's dann wohl mit der neuen "grauen" Richtung. Es wurde zwar immer wieder gesagt, dass man zeigen wollte, wie jemand aus guten Vorsätzen heraus böse wird, aber böse ist er am Ende halt doch, ganz ohne Anführungszeichen.
Ach, und was mir da gerade noch einfällt zum Thema "was issn nun mit dem Amulet?":
a question for sue: i'm not sure if you can answer this, but will we be seeing the amulet that ben brought back from ziost for jacen in the future. or was that the last we will see of it?
No, I don't think we'll see it. The amulet, itself, was not that meaningful.
Oder glaubt noch jemand ernsthaft, dass so, wie Jacen am Ende von 'Sacrifice' dargestellt wird (und auch Luke), LFL ihn leben lassen oder gar die Chance geben wird, zurückzukommen?
Nur eine kurze Zwischenfrage, da ich ja sehr interessiert an Lukes Entwicklungen bin:
Was meinst du damit genau, meinst du damit, dass Luke Lumiya quasi ohne größere Gewissensbisse (ok er hatte welche, als er draufkommt, dass es wohl nicht Lumiya war, die Mara getötet hat) umlegt und das vermutlich auch mit Jacen so machen würde?
Dito zu Wraiths Beitrag: Alle Sacrifice-Spoiler sorgfältig gebläut.
Wraith Five schrieb:
Fertig bin ich schon einige Tage, lasse mir aber absichtlich etwas Zeit mit der Rezension (von der ich schon so eine, anderthalb Word-Seiten habe). Nicht unbedingt, um meine Ansichten besonders eloquent zu vertreten, sondern als Experiment; wozu, das erklär ich dann, wenn es so weit ist .
Nachdem wir in 'Sacrifice' einige Szenen aus Lumiyas Sicht haben, ist ihre Motivation wohl tatsächlich nicht Rache an Luke. Jacen wird von ihr Luke gegenüber als antagonistischer gesehen als sie sich selbst. Ob sie wirklich an die "guten Sith" glaubt, ist imho nicht deutlich geworden, nur, dass sie Jacen halt zu ihrem Nachfolger machen will. Ob nun zur Rettung der Galaxis oder als Selbstzweck? Sie wird's uns nicht mehr verraten können.
Ja, und ich finde sowohl den Einblick in ihre Motive in Sacrifice als auch, dass sie uns so verlassen hat, etwas enttäuschend.
Könntest Du mir den Satz hier bitte noch entwirren:
"Jacen wird von ihr Luke gegenüber als antagonistischer gesehen als sie sich selbst."
Äääh... häh?
Daran ist dann aber nicht unbedingt Jacens Über-Ich schuld. Man kann jetzt sagen, dass sein Gewissen die moralischen Grenzen nicht klar genug definiert hat und deshalb Jacen so unsicher ist, aber die Unsicherheit selber wird von unten, vom Es gespeist; da kommt Angst schließlich her. Und Angst vor was? Angst, seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht zu werden, oder denen seines Onkels? Angst, der Macht in die Suppe zu spucken? Angst, bei einer falschen Entscheidung ausgegrenzt zu werden? Angst davor, überhaupt eine Entscheidung treffen und damit Verantwortung übernehmen zu müssen? Da spielt weit mehr rein als nur das Überich.
ACK. Aber das Über-Ich spielt eben auch mit rein. Und wenn vom Über-Ich klare Signale kommen, ist es einfacher, die anderen Probleme zu überwinden.
Wenn man das so sieht, ok, aber heldenhafte Handlungen "weil es richtig ist", sind nicht vom Es her motiviert. Beides kann sich natürlich hier und da überschneiden (das Gewissen sagt, er muss es tun, weil es moralisch richtig ist, und das Es sagt, fein, dann steh ich im Rampenlicht), die "Empfehlungen" der Instanzen müssen sich ja nicht widersprechen.
Irgendwo am Anfang des Romans sagt Jacen ja auch, dass er Ordnung will und meint, der Sith-Weg würde das produzieren.
Das ist dann halt ein Denkfehler von Jacen, dass er meint, nur die Sith könnten ihm das bieten. Die Ausgangssituation will ich aber weiterhin hinterfragen und bleibe dabei, dass meine Theorie von der nicht zufriedenstellenden Machterkenntnis ein wesentlich stärkerer Grund für Jacens Entwicklung ist als einfach bloß das Ende des Krieges.
Jacens Ablehnung des Chaos wird sogar mehrfach angesprochen, WIMNI.
Soweit ACK, aber der von Dir angesprochene Denkfehler ist schon der dritte Denkfehler, der Jacen unterlaufen ist. Der zweite ist, dass das Chaos überhaupt beherrschbar ist. Und der erste, dass es wünschenswert ist, es zu beherrschen.
Ansonsten habe ich die Diskussion vielleicht nicht mehr so gut in Erinnerung, aber ich denke auch, dass das Hauptproblem in der "nicht zufriedenstellenden Machterkenntnis" liegt. Das steht aber nicht unbedingt im Widerspruch dazu, dass das Ende des Krieges auch etwas dazu beigetragen hat. Denn der Krieg, bzw. das Ziel, die Yuuzhan Vong zu besiegen, ohne sie zu vernichten, war Jacen eine Richtschnur, an die er sich geklammert hat. Vielleicht kann man es Ersatz-Über-Ich nennen. Es war die logische Art zu handeln in dieser Situation und es hat ihn abgelenkt von den tieferen philosophischen Fragen. In Friedenszeiten war diese Eindeutigkeit auf einmal nicht mehr vorhanden und Jacen hatte Zeit, sich mit den Problemen zu beschäftigen, und dann ging es den Bach runter. Die eigentliche Ursache war also seine Machterkenntnis, das Kriegsende zusammen mit anderen Dingen wie z.B. der langen Trennung von seiner Familie der Katalysator.
Nein. Das vierte Element ist der freie Wille selbst, der gewissermaßen von den anderen drei Elementen beraten bzw. beeinflusst wird. Dass der Mensch einen freien Willen hat (und eben - anders als bei Freud - kein Kompromiss streitender biologischer Vorgänge ist), habe ich vorausgesetzt.
Die Macht ist ein Störfaktor, die in den Entscheidungsprozess eingreifen kann. Je nachdem, ob man der Macht selbst einen Willen zuspricht oder eben nicht, verändert sich die Art der Einflussnahme: Ist sie ein bloßes Energiefeld, tut sie nichts weiter, als die Sinne eines Machtsensitiven zu erweitern, ihm mehr Informationen zu geben. Ist sie Gott, kann sie vermutlich den freien Willen selbst beeinträchtigen.
Hmh, und ich denke, es ist dabei auch egal, ob die Macht tatsächlich einen Willen hat oder nicht. Solange eine Person glaubt, dass sie einen Willen hat, kann sie den freien Willen dieser Person beeinflussen.
Selbstüberschätzung? Er kehrt aus der Vong-Gefangenschaft zurück mit einer neuen Vorstellung von der Macht, zu der auch gehört, dass man seine Gefühle im Griff haben muss. Alles, was Vergere gesagt hat, bestätigt sich: Jacen ist tatsächlich stärker in der Macht geworden. Der Kriegsverlauf entwickelt sich positiv für die GA, und am Ende ist es Jacen, der den feindlichen Anführer besiegt. Er hat Grund genug, stolz auf sich zu sein, und ich nehme mal stark an, dass sein Ansehen in dieser Zeit und direkt danach nicht gelitten hat.
Gleichzeitig fällt er in ein Loch, weil sich ihm die Macht als richtungslos offenbart hat. Vielleicht denkt er hier wieder an Vergeres Garten? Wenn die Macht nicht entscheidet, was mit der Galaxis geschieht, wer tut es dann? Haben dann nicht Wesen, die ihren Artgenossen überlegen sind, die Pflicht, den Gärtner zu spielen?
unter "Dunkel oder hell, richtig oder falsch?" über Maras Entscheidung
geschrieben habe: Vielleicht bezieht sich das "Gärtnern" gar nicht auf die unterlegenen Artgenossen, in dem Sinne, dass man deren Leben steuern soll. Sondern auf diejenigen, die in der "gleichen Liga" spielen, also andere Machtnutzer und z.B. politisch oder militärisch Mächtige. Der Gärtner hätte dann dafür zu sorgen, dass es unter diesen nicht zu Fehlentwicklungen kommt, die zum Nachteil der Unterlegenen sind. (Was nicht heißt, dass der Gärtner die politische oder militärische Macht selbst übernehmen soll, versteht sich.)
Das dürfte sich inzwischen ja wohl erledigt haben. Oder glaubt noch jemand ernsthaft, dass so, wie Jacen am Ende von 'Sacrifice' dargestellt wird (und auch Luke), LFL ihn leben lassen oder gar die Chance geben wird, zurückzukommen? Das war's dann wohl mit der neuen "grauen" Richtung. Es wurde zwar immer wieder gesagt, dass man zeigen wollte, wie jemand aus guten Vorsätzen heraus böse wird, aber böse ist er am Ende halt doch, ganz ohne Anführungszeichen.
Du meinst, dass Luke in "Invincible" einen weiteren 2.-Todesstern-"nicht meine Schwester!"-(dann vielleicht: "nicht mein Sohn!")-badass-Anfall bekommen wird und er Jacen in einem Duell, bei dem gerade der Puls hochgeht bevor man denkt "äh, war's das etwa schon?", einen Kopf kürzer macht?
Interessanterweise halte ich es nach Sacrifice gerade für unwahrscheinlich, dass Luke Jacen töten wird. Er hatte seinen "Kill", er hat Lumiya ausgeschaltet. Die alte Heldengeneration vernichtet die alte Bösewichtgeneration ? und die jungen Helden die neuen Bösewichter? Das hieße also Jaina oder Ben. Auch Leia oder Han halte ich für wahrscheinlicher als Luke. Gerade auch angesichts von Lukes Reaktion in Bezug auf Lumiyas Tod. Ich denke nicht, dass er so schnell wieder aus Wut/Rache jemanden tötet, und da die potentielle tödliche Endkonfrontation mit Jacen noch einige Bücher in der Ferne liegt, werden die Rachegelüste ohnehin verflogen sein. Ich denke auch, dass er in Jacen viel zu sehr seinen Schüler, seinen "Sohn" ? und sein eigenes Versagen ? sehen wird, um diesen letzten Schritt tun zu können.
Abgesehen davon, dass Jacen natürlich nicht am Ende von Sacrifice endgültig besiegt sein muss. Wenn LFL ihn schon als Sithlord verwenden möchte, wären sie schön blöd, ihn so früh schon wieder aus dem Verkehr zu ziehen.
Aber ich teile auch generell Deine pessimistische Einschätzung nicht (mag aber wieder mal Wunschdenken sein). Ich habe am Ende von Sacrifice eben nicht das Gefühl, dass Jacen jetzt vollends der gackernde, undifferenzierte Bösewicht geworden ist. Ich habe eher ein Gefühl von tiefer Tragik.
Wie schon im Review erwähnt, sehe ich es gar nicht mal als so "böse" an, dass er Mara getötet hat. Da waren Nelani und Ailyn Vel moralisch wesentlich bedenklicher und echte Morde.
Ich habe irgendwie die Vorahnung, dass Jacen jetzt, nachdem Lumiya nicht mehr da ist, um ihn zu manipulieren und voranzutreiben, nach und nach aufgehen wird, was er in den letzten Jahren getan hat. Er wird sich eine Weile an seinen neuen Fähigkeiten freuen, aber bald wird er sich leer fühlen. Er wird sehr lange versuchen, sich selbst einzureden, dass das alles sinnvoll und gut und richtig war, sich selbst aber immer weniger glauben. Aber er wird nicht wissen, was er tun soll, außer immer weiterzumachen, denn den Weg zurück in die Familie und zu den Jedi wird er für immer verschlossen glauben.
Dann wird er wirklich sein, was er sich die ganze Zeit nur eingeredet hat, dass er wäre: Jemand, der all diese Dinge tut, weil er sie tun muss, nicht weil er es will. Vielleicht wird er auch versuchen, in seiner Rolle als Carth Caedus und ohne ausdrücklich bekehrt worden zu sein, die Dinge zu ändern, richtigzustellen, besser zu machen. Und dabei immer wieder an den Dingen scheitern, die er selbst ins Rollen gebracht hat, wie dem Krieg, Niathals Machtübernahme, der komischen Gesetzesänderung...
Apropos Dath Caedus: Seine Sith-Namensgebung am Ende des Buches wirkt auf mich nicht wie ein überzeugter, triumphaler Akt. Sondern eher, als ob Jacen sich dadurch selbst überzeugen will, dass er jetzt der große Sithlord ist und alles seinen richtigen Gang geht.
Die ganze Sache ist mMn grauer als je zuvor (dafür verweise ich noch einmal auf "Dunkel oder hell, richtig oder falsch?" in meinem Review).
Ach kommt, lasst mir doch diese kleine Hoffnung.
No, I don't think we'll see it. The amulet, itself, was not that meaningful.
Fertig bin ich schon einige Tage, lasse mir aber absichtlich etwas Zeit mit der Rezension (von der ich schon so eine, anderthalb Word-Seiten habe). Nicht unbedingt, um meine Ansichten besonders eloquent zu vertreten, sondern als Experiment; wozu, das erklär ich dann, wenn es so weit ist .
Falls du noch auf mehr Sichten Anderer wartest (was ja sein könnte), ich habe keine Ahnung, wenn ich fertig werde. Ich hänge seit fast einer Woche auf Seite 124 herum und habe derzeitig nicht wirklich die Motivation weiterzulesen.
Leider finde ich Sacrifice im Vergleich zum Rest der Serie bisher extrem langweilig, wennauch ein paar nette Passagen dabei waren. Vielleicht hat man das gerade von mir eher nicht erwartet, aber die Boba-Kapitel sind ja wohl sowas von öde und unnötig, habe schon überlegt, die einfach zu überspringen (was ich sowieso nicht tun werde). Dass ich derzeitig noch mit vielen anderen Dingen beschäftigt bin und parallel ein weiteres Buch lese, kommt ebenfalls noch dazu.
Ich weiß auch nicht, wieviel ich dann letztendlich zu Sacrifice beitragen werde. Mehr als zu Exile wird es wohl aber werden.
Leider war mir nach der wiedersehens-Szene zwischen Ben und Mara schon fast hundertprozentig klar, dass Mara das Buch nicht überlebt. Ich fand die Szene sehr fesselnd und mitreißend (bisher die beste des Buches). Sobald Mara Ben erzähl "Nächstes Jahr werden wir mit der ganzen Familie deinen Geburtstag feiern" (frei zitiert), gab es für mich kaum noch Zweifel.
Nur eine kurze Zwischenfrage, da ich ja sehr interessiert an Lukes Entwicklungen bin:
Was meinst du damit genau, meinst du damit, dass Luke Lumiya quasi ohne größere Gewissensbisse (ok er hatte welche, als er draufkommt, dass es wohl nicht Lumiya war, die Mara getötet hat) umlegt und das vermutlich auch mit Jacen so machen würde?
Irgendwann meint sie, erkannt zu haben, dass Jacen Luke gegenüber sehr feindlich eingestellt ist (es ging um Ben, glaube ich? mein Experiment trägt schon Früchte). Für Lumiya ist die Sache dagegen nicht persönlich. Das meinte ich.
Soweit ACK, aber der von Dir angesprochene Denkfehler ist schon der dritte Denkfehler, der Jacen unterlaufen ist. Der zweite ist, dass das Chaos überhaupt beherrschbar ist. Und der erste, dass es wünschenswert ist, es zu beherrschen.
Letzterem könnte man Vergere entgegenhalten: ein chaotischer Garten ist voller Unkraut. Klar könnte jetzt jemand hergehen und den Naturzustand des Urwalds zum Optimum erklären, aber das würde sich schon von Vergere entfernen; wenn sie das gemeint hätte, hätte sie ihre Metapher anders formuliert.
Ansonsten habe ich die Diskussion vielleicht nicht mehr so gut in Erinnerung, aber ich denke auch, dass das Hauptproblem in der "nicht zufriedenstellenden Machterkenntnis" liegt. Das steht aber nicht unbedingt im Widerspruch dazu, dass das Ende des Krieges auch etwas dazu beigetragen hat. Denn der Krieg, bzw. das Ziel, die Yuuzhan Vong zu besiegen, ohne sie zu vernichten, war Jacen eine Richtschnur, an die er sich geklammert hat. Vielleicht kann man es Ersatz-Über-Ich nennen. Es war die logische Art zu handeln in dieser Situation und es hat ihn abgelenkt von den tieferen philosophischen Fragen. In Friedenszeiten war diese Eindeutigkeit auf einmal nicht mehr vorhanden und Jacen hatte Zeit, sich mit den Problemen zu beschäftigen, und dann ging es den Bach runter. Die eigentliche Ursache war also seine Machterkenntnis, das Kriegsende zusammen mit anderen Dingen wie z.B. der langen Trennung von seiner Familie der Katalysator.
Hmh, und ich denke, es ist dabei auch egal, ob die Macht tatsächlich einen Willen hat oder nicht. Solange eine Person glaubt, dass sie einen Willen hat, kann sie den freien Willen dieser Person beeinflussen.
Nein. Wenn die Macht nur ein technologisch nicht sonderlich gut erfassbares Energiefeld ist, kann sie am freien Willen nichts ändern: der bleibt frei. Es ist dann die freie Entscheidung eines Machtsensitiven, sich der Macht zu überlassen (ich hatte in dem ursprünglichen Beitrag davon gesprochen, blind in einen Fluss zu springen, von dem man nicht weiß, wie tief er ist und wie die Stromschnellen verlaufen). Ist die Macht dagegen Gott, kann sie den freien Willen unterlaufen; er ist dann eigentlich auch nicht mehr frei.
In Anlehnung an das, was ich in meinen Review
unter "Dunkel oder hell, richtig oder falsch?" über Maras Entscheidung
geschrieben habe: Vielleicht bezieht sich das "Gärtnern" gar nicht auf die unterlegenen Artgenossen, in dem Sinne, dass man deren Leben steuern soll. Sondern auf diejenigen, die in der "gleichen Liga" spielen, also andere Machtnutzer und z.B. politisch oder militärisch Mächtige. Der Gärtner hätte dann dafür zu sorgen, dass es unter diesen nicht zu Fehlentwicklungen kommt, die zum Nachteil der Unterlegenen sind. (Was nicht heißt, dass der Gärtner die politische oder militärische Macht selbst übernehmen soll, versteht sich.)
Das ist ein interessanter Ansatz, bei dem ich aber irgendwie an Graue Eminenzen denken muss.
Sowas hat Jacen ja auch vor: Niathal als Staatschef beibehalten, solange es geht, aber hinter ihr die Strippen ziehen.
Du meinst, dass Luke in "Invincible" einen weiteren 2.-Todesstern-"nicht meine Schwester!"-(dann vielleicht: "nicht mein Sohn!")-badass-Anfall bekommen wird und er Jacen in einem Duell, bei dem gerade der Puls hochgeht bevor man denkt "äh, war's das etwa schon?", einen Kopf kürzer macht?
Interessanterweise halte ich es nach Sacrifice gerade für unwahrscheinlich, dass Luke Jacen töten wird. Er hatte seinen "Kill", er hat Lumiya ausgeschaltet. Die alte Heldengeneration vernichtet die alte Bösewichtgeneration – und die jungen Helden die neuen Bösewichter? Das hieße also Jaina oder Ben. Auch Leia oder Han halte ich für wahrscheinlicher als Luke. Gerade auch angesichts von Lukes Reaktion in Bezug auf Lumiyas Tod. Ich denke nicht, dass er so schnell wieder aus Wut/Rache jemanden tötet, und da die potentielle tödliche Endkonfrontation mit Jacen noch einige Bücher in der Ferne liegt, werden die Rachegelüste ohnehin verflogen sein. Ich denke auch, dass er in Jacen viel zu sehr seinen Schüler, seinen "Sohn" – und sein eigenes Versagen – sehen wird, um diesen letzten Schritt tun zu können.
bin ich da anderer Meinung. Jetzt mal abgesehen von der durchaus bestechenden Logik, dass jedem Helden eine Tötung zusteht (wer kriegt dann Alema? Leia und Jaina sind die offensichtlichen Kandidaten, aber wenn's Jaina ist, wie kann sie dann im letzten Band Jacen töten ? ich meine übrigens, dass es mit der Käferschlampe im nächsten Band vorbei sein wird. hat ihr Haltbarkeitsdatum schon einige Zeit überschritten, und da das Buch auch noch von Denning geschrieben wird...): Luke hat zuletzt eine Entwicklung durchgemacht von "passiv" über "jetzt reicht's" bis zur Endlösung des Sithproblems. Ich glaube, dass er dabei bleiben wird. Es wird ihm nicht unbedingt Spaß machen, aber sobald er herausbekommt, wer Mara getötet hat, wird es Jacen an den Kragen gehen. Ich hoffe ja, dass das vor dem letzten Band geschieht und Jacen dem Großmeisteridioten zeigt, was er auf seiner Wanderschaft alles so gelernt hat ...
Abgesehen davon, dass Jacen natürlich nicht am Ende von Sacrifice endgültig besiegt sein muss. Wenn LFL ihn schon als Sithlord verwenden möchte, wären sie schön blöd, ihn so früh schon wieder aus dem Verkehr zu ziehen.
Ich nehme an, du meinst 'Invincible' statt 'Sacrifice'? Das war ja auch meine Hoffnung ganz am Anfang, dass der neue Bösewicht über die abgeschlossene Serie hinaus erhalten bleiben wird. Ich glaub's nur inzwischen nicht mehr.
Blöde Comics und die viel zu kurzen 100 Jahre .
Aber ich teile auch generell Deine pessimistische Einschätzung nicht (mag aber wieder mal Wunschdenken sein). Ich habe am Ende von Sacrifice eben nicht das Gefühl, dass Jacen jetzt vollends der gackernde, undifferenzierte Bösewicht geworden ist. Ich habe eher ein Gefühl von tiefer Tragik.
Wie schon im Review erwähnt, sehe ich es gar nicht mal als so "böse" an, dass er Mara getötet hat. Da waren Nelani und Ailyn Vel moralisch wesentlich bedenklicher und echte Morde.
Ich sehe das theoretisch schon auch so. Nur befürchte ich, dass das überm Teich nicht so gesehen wird. Nicht, dass die Jacen nicht vorher eh schon abgeschrieben hätten, aber Maras Tod (imho übrigens selbstverschuldet, was ist die auch so doof) ist der sprichwörtliche Tropfen. Ich denke da auch an die bisweilen reichlich undifferenzierte Darstellung von Autorenseite (Jacens Verhalten am Anfang von 'Exile', und auch stellenweise in 'Bloodlines', soweit ich mich daran noch erinnere).
Dann wird er wirklich sein, was er sich die ganze Zeit nur eingeredet hat, dass er wäre: Jemand, der all diese Dinge tut, weil er sie tun muss, nicht weil er es will. Vielleicht wird er auch versuchen, in seiner Rolle als Carth Caedus und ohne ausdrücklich bekehrt worden zu sein, die Dinge zu ändern, richtigzustellen, besser zu machen. Und dabei immer wieder an den Dingen scheitern, die er selbst ins Rollen gebracht hat, wie dem Krieg, Niathals Machtübernahme, der komischen Gesetzesänderung...
Apropos Dath Caedus: Seine Sith-Namensgebung am Ende des Buches wirkt auf mich nicht wie ein überzeugter, triumphaler Akt. Sondern eher, als ob Jacen sich dadurch selbst überzeugen will, dass er jetzt der große Sithlord ist und alles seinen richtigen Gang geht.
Falls du noch auf mehr Sichten Anderer wartest (was ja sein könnte), ich habe keine Ahnung, wenn ich fertig werde. Ich hänge seit fast einer Woche auf Seite 124 herum und habe derzeitig nicht wirklich die Motivation weiterzulesen.
Nö, das ist nicht der Grund. Ansichten Anderer zu lesen ist sogar eher schädlich .
Leider finde ich Sacrifice im Vergleich zum Rest der Serie bisher extrem langweilig, wennauch ein paar nette Passagen dabei waren. Vielleicht hat man das gerade von mir eher nicht erwartet, aber die Boba-Kapitel sind ja wohl sowas von öde und unnötig, habe schon überlegt, die einfach zu überspringen (was ich sowieso nicht tun werde).
Das ist eigentlich keine schlechte Idee. Die haben nämlich nicht sonderlich viel mit der Haupthandlung zu tun, und wenn es doch mal Überschneidungen gibt, wird das auch in anderen Abschnitten erwähnt. Insofern wäre es vielleicht sogar empfehlenswert, gleich zu den meiner Ansicht nach sehr interessanten politischen Kapiteln zu gehen .
Hm, dann äußere ich mich jetzt auch 'mal länger zu Sc.
Grundsätzlich schiebe ich 'mal wieder die übliche Kritik am Thema Klonkriege II vorneweg:
Es ist meines Erachtens immer noch extrem unglaubhaft, dass nach dem Vong-Krieg einfach wegen gar nichts weiter Krieg geführt wird. Und das ist es ja: Es wird wegen nichts Krieg geführt. Gut, mittlerweile hat man auf beiden Seiten eher weniger Lust auf Frieden, aber die ersten paar Bände ging's ja immer darum, 'ne Chance auf Frieden auf gegenseitiger Augenhöhe durch, äh, Krieg zu erreichen.
Ich könnte mir eine solche Situation vor dem Vong-Krieg, in der korrupten Fey'lyanischen Neuen Republik vorstellen - insbesondere nach der Caamas-Krise. Aber jetzt? Niemals...
Ich muss zugeben, dass mir die politischen Intrigen in Sc gefallen, aber manchmal drängt sich mir schon der Gedanke auf, dass eine derartige amoralische, demokratiefeindliche Politik in einer Galaxis mit 25000 Jahren Demokratietradition überaus unglaubhaft ist. Insbesondere nachdem die Demokraten das autoritäre Imperium hinweggefegt haben. So erscheint mir schon die Ausgangssituation - Jacen als Mitglied des des Quasi-Triumvirats - ziemlich bedenklich. Er ist doch bloß Chef eines Geheimdienstes. Die wahre Macht sollte in der GA nach 'n paar Kriegsmonaten definitiv bei Politikern liegen - zu denen ich den Oberkommandierenden der Flotte auch zählen würde.
Dass man z. B. einfach mit 'nem Rechtsverdreherdroiden 'ne Galaxis übernehmen kann, erscheint mir auch 'n bißchen weit hergeholt.
Genauso das Attentat auf Gejjen. Sowas hat sich die Rebellion eigentlich selten bis nie geleistet. Gut, der Angriff auf den zweiten Todesstern sollte auch den Kaiser töten, aber primär ging's auch da um die Vernichtung einer planetenvernichtenden Waffe.
Okay, das hat Jacen wegen seines Rachebedürfnisses beschlossen, aber man akzeptiert das ja in der GA-Führung doch ohne weitere Probleme...
Jacens Gedanken wurden aber wenigstens 'n bißchen konkreter. 'Wenn ich erst 'mal als Sith-Lord herrsche...' Das könnte tatsächlich bedeuten, dass er - anders als Palpatine vor seinem Tod bei Endor - tatsächlich offen als Sith-Lord Darth Caedus herrschen. Dann müssen die Jedi, Luke, Han, Leia und Jaina aber definitiv verdammt schnell weg.
Die Bedeutung des Opfers würde ich erstmal für ziemlich trivial halten. Während der Bane-Linie hatte jeder Sith-Schüler am Ende seiner Ausbildung eine Art mörderische Abschlussprüfung vor sich. Maul mußte versuchen, Sidious zu töten, der seine Welt und sein 'Vater' war, Tyranus mußte seinen alten Kumpel Sifo-Dyas töten und Vader sich gegen Windu stellen bzw. die Jedi im Tempel töten. Jacen hat nun keinen eigentlichen Meister, er muss sich also selbst dazu bringen, verdreht zu denken. Und dass isses am Ende auch nur. Der Macht ist es egal, was er tut, wichtig ist, was sich seiner Ansicht nach für ihn durch den Mord an Mara verändert hat.
Mara unterliegt eigentlich zwei Denkfehlern:
1. Ist es Schwachsinn, dass sie der Ansicht ist, sie hätte Palpatine töten können. Sie scheint vergesen zu haben, dass sie ihn eigentlich mochte, sie ihn trotz seiner leicht unattraktiven Hackfresse als Vaterfigur angenommen hat, und sie jedem - mit Zähnen und Klauen entgegen getreten wäre, der versucht hätte, Palpatine ein Haar zu krümmen.
Aber gut, es ist nicht Traviss' Schuld. Es hat eigentlich kein Autor je beschrieben wann und wie sich Mara emotional von Palpatine gelöst hat.
Allerdings hätten Maras Selbstvorwürfe eher sie selbst zum Ziel haben müssen, wie sie so blöd hatte sein können, dem Imperium zu dienen.
2. Maras Annahme, sie könne Jacen töten. Wenn Jacen irgendwer vielleicht gewachsen ist, dann Luke - zumindest in Bt macht er ihn mit dem LS ja noch fertig. Das muss sie gewußt haben, und daher ist es natürlich unverantwortlich nicht 'mal 'n Testament zu hinterlassen, in dem drinsteht, wer voraussichtlich ihr Mörder ist und welchem Orden er jüngst beigetreten ist.
Ich habe mit dieser Aussage eigentlich kein Problem, irgendwie kann ich es sogar verstehen, dass man, wenn die Welt auf einem zu lasten scheint, sich mit eher "trivialen" Problemen ablenkt.
Und man muss bedenken, dass alle beide ziemlich gestresst und gereizt sind und sicherlich etwas überzogen haben in ihren Anschuldigungen und Aussagen.
Ansonsten bin ich am überlegen, ob das ganze vielleicht ein böser Seitenhieb auf Allston sein soll, der Jainas Charakter in Exile wirklich mit blöden Liebes/Eifersuchtsgeschichten "verschwendet" hat. Nach diesem Streit kann er in seinem nächsten Buch nicht so leicht wieder darauf zurückkommen.
Sicher ist der Wunsch sich von Trivialitäten ablenken zu lassen, nicht unnachvollziehbar, er ist nur was Jaina angeht eine 180° Kehrtwende zu ihrer Characterieserung seit sie ein Liebesleben hat, der NJO
Jaina hat immer versucht ihr Privatleben in die hinterste Ecke zu drücken z.b. hat sie in Destiny´s Way ein schlechtes Gewissen sich überhaupt auf Jag eingelassen zu haben, da das ihre Konzentration ausschließlich auf den Krieg beeinträchtigt hat.
Sie hat immer ihre Pflicht an erster Stelle gestellt, das sie jetzt auf einmal so reagiert ist total OOC.
In Exil hat Luke ihr mehr oder minder gesagt Räum da auf wenn es da was zu klären gibt, als er sie mit Zekk und Jag zusammen auf Alemajagt geschickt hat.
Und nun ist Traviss wieder da, schreibt ihre 2-3 Pflichtseiten über Jaina und sagt ihr, Mädel, löse deine Probleme nicht, nein ignorier sie wie du es schon als Teenie versucht hast, was nicht gerade gut ausgegangen ist. Und das soll jetzt eine tolle Characterweiterentwicklung sein?
Way to go, Traviss.
Das Jainas "Beziehung" zu den beiden Herren nicht ganz so einfach ist wie man meinen möchte wenn man sich Sacrifice durchließt, lass ich jetzt mal außen vor...
Das ganze war lieblos dahingeklatscht, mehr nicht.
Traviss ist imo die Letzte die Seitenhiebe im bezug auf Verschwendung von Jainas Character verteilen sollte.
Wobei ob diese Dreiecksgeschichte, nun verschwendung ist ist wohl ebenso Geschmackssache.
Das Buch hat ein paar starke Szenen, aber alles nicht-mandoische hat Traviss offensichtlich nicht sonderlich viel Spass gemacht
Und bei ihr hab ich immer das Gefühl, das sie Sith und Jedi fast zu einem Einheitsbrei vermengt, wobei ihr die Bad Boys besser gelingen.
Das mag überzogen formuliert sein, aber so kommt es mir machmal vor.
Wenn ich es ertragen könnte die Serie nicht vollständig zuhause zu haben, würde ich Traviss nächsten Beitrag zu LotF im Regal stehen lassen.
Hmm, das könnte aber andererseits auch dazu führen, den Tod als endgültige, nicht aufhebbare und nicht rückgängig zu machende Strafe besonders kritisch zu sehen.
Dann ist's ja gut. Wer die Mandos als seine Lieblings-SW-Kultur hat, muss einiges abkönnen.
Irgendwann meint sie, erkannt zu haben, dass Jacen Luke gegenüber sehr feindlich eingestellt ist (es ging um Ben, glaube ich? mein Experiment trägt schon Früchte). Für Lumiya ist die Sache dagegen nicht persönlich. Das meinte ich.
Aaah, okay, jetzt verstehe ich, was Du mit diesem etwas verquer formulierten Satz ausdrücken wolltest.
Ja, das ist richtig, so kommt sie rüber.
Man könnte natürlich auch argumentieren, dass sie ihre Rachepläne alle eingeleitet hat und damit zufrieden ist, so dass sie sich nicht weiter mit entsprechenden Hassgefühlen aufhalten muss. Interessant fand ich übrigens, was jemand im JC über ihren Selbstmord und ihren letzten "Gruß" an Luke geschrieben hat: "And then Lumya [sic], from beyond the grave, broke Luke Skywalker."
Letzterem könnte man Vergere entgegenhalten: ein chaotischer Garten ist voller Unkraut. Klar könnte jetzt jemand hergehen und den Naturzustand des Urwalds zum Optimum erklären, aber das würde sich schon von Vergere entfernen; wenn sie das gemeint hätte, hätte sie ihre Metapher anders formuliert.
Hmm, aber hat Vergere wirklich gesagt, dass Jacen den Garten 100% in Ordnung und unkrautfrei halten soll? Oder ging es ihr nicht vielmehr darum, dass er überhaupt einmal versteht und akzeptiert, dass es bekämpfenswertes Unkraut gibt und dass er nicht nur das Recht, sondern als Jedi sogar die Pflicht hat, sich ihm entgegenzustellen? Und es, wenn es nicht anders geht (und nur dann!), auch zu vernichten.
Dieses Argument steht und fällt natürlich damit, wie man "bekämpfenswertes Unkraut" definiert. Ich denke, das kann man auch ganz gut mit meiner Idee des Gärtners für Gleichstarke statt Unterlegene kombinieren. Bekämpfenswertes Unkraut ist, wenn sich die Zierpflanzen nicht mehr von selbst dagegen durchsetzen können, wenn sie davon überwuchert werden. Riesenbärenklau z.B. Auf die SW-Realität übertragen, wenn jemand so aggressiv ist wie die YV oder so skrupellos und mächtig wie Palpatine oder andere Sith. Diebstähle und Steinewerfer oder Mauerbeschmierer bei Demos können die Normalsterblichen dagegen unter sich regeln.
Natürlich sind das Extrembeispiele und dazwischen gibt es eine breite Grauzone, in denen die Antwort nicht so eindeutig ist, wie auch der Konflikt mit Corellia in LotF. Hier ist das Eingreifen des Gärtners sicher gerechtfertigt. Aber da die Gegner ebenbürtig sind und keine klare Zuordnung Unkraut/Zierpflanze möglich ist, sollte er das Ziel haben, die Diplomatie zu stärken und Ausgleich und der Koexistenz zu erreichen. In anderen Fällen ist es vielleicht sinnvoller, die Zierpflanzen durch Dünger zu stärken statt mit dem Pflanzenvernichtungsmittel gegen das Unkraut vorzugehen. Konkret könnte das heißen, Demokratieverständnis, (Un)rechtsbewusstsein und Zivilcourage zu fördern. Was im übrigen wunderbar zusammenpasst mit Wraiths idealem Jedibild, das wir mal anhand einer Zahn-Szene diskutiert haben, wo Luke in einer Bar eine Prügelei verhindert (siehe hier).
Als Gärtner hat man also viele Möglichkeiten jenseits von Vernichtung und Unterdrückung, um einen Garten zu bekommen, in dem eine Balance aus Kontrolle/Sicherheit/künstlicher Schönheit und Freiheit/Selbstverantwortung/natürlichem Chaos herrscht. Jacen hat aber nicht nur vor, jedes Unkraut auszureißen, wenn es nur zu sprießen beginnt (und hier kann man die Metapher auch wieder sehr schön für die Frage verwenden: Woran erkennt er in diesem Stadium überhaupt, dass es ein Unkraut ist und wenn es eins ist, ob es gefährlich ist?). Er will den Garten zubetonieren bis auf einige wenige von ihm ausgewählte Beete, damit nichts mehr durchkommt, das ihm nicht gefällt. Ich glaube nicht, dass Vergere das wollte. Sie hat Jacen auch die Vielfalt des Lebens gezeigt und dass man der Natur auch manchmal ihren "unschönen" Lauf lassen muss (Shadowmoth, das Raubtier).
Und selbst durch den Beton werden früher oder später die Pflanzen durchbrechen. Der unkaputtbare Riesenbärenklau als eine der allerersten.
Nein. Wenn die Macht nur ein technologisch nicht sonderlich gut erfassbares Energiefeld ist, kann sie am freien Willen nichts ändern: der bleibt frei. Es ist dann die freie Entscheidung eines Machtsensitiven, sich der Macht zu überlassen (ich hatte in dem ursprünglichen Beitrag davon gesprochen, blind in einen Fluss zu springen, von dem man nicht weiß, wie tief er ist und wie die Stromschnellen verlaufen). Ist die Macht dagegen Gott, kann sie den freien Willen unterlaufen; er ist dann eigentlich auch nicht mehr frei.
Aber kann es nicht sein, dass sich jemand so lange einredet, dass bestimmte Dinge der Wille der Macht (oder eines anderen Gottes) sind, dass er seinen freien Willen aufgibt? Sicher wird das in vielen Fällen Selbstbetrug sein, in dem Sinn, dass jemand versucht, seinen eigenen Willen als Willen der Macht/Gottes zu rechtfertigen. Aber trotzdem könnte es auch andersherum funktionieren.
Das ist ein interessanter Ansatz, bei dem ich aber irgendwie an Graue Eminenzen denken muss.
Sowas hat Jacen ja auch vor: Niathal als Staatschef beibehalten, solange es geht, aber hinter ihr die Strippen ziehen.
Ob Jacen dabei aber in erster Linie das Wohlergehen der Unterlegenen im Sinn hat bzw. dabei die richtige Vorstellung von deren Wohlergehen hat, ist die große Frage. Und ich habe nicht ohne Hintergedanken geschrieben, dass das nicht heißt, "dass der Gärtner die politische oder militärische Macht selbst übernehmen soll." Das hätte ich sogar noch schärfer formulieren sollen: Der Gärtner sollte eben gerade nicht die politische oder militärische Macht übernehmen.
Wie oben geschrieben,
bin ich da anderer Meinung. Jetzt mal abgesehen von der durchaus bestechenden Logik, dass jedem Helden eine Tötung zusteht (wer kriegt dann Alema? Leia und Jaina sind die offensichtlichen Kandidaten, aber wenn's Jaina ist, wie kann sie dann im letzten Band Jacen töten ?
Natürlich muss das nicht sklavisch befolgt werden, dass jeder seinen Bösewicht zum Umbringen bekommt. Aber warum nicht ? Jaina kriegt Alema und Ben Jacen, allerdings nicht am Ende von LotF, sondern deutlich später.
ich meine übrigens, dass es mit der Käferschlampe im nächsten Band vorbei sein wird. hat ihr Haltbarkeitsdatum schon einige Zeit überschritten, und da das Buch auch noch von Denning geschrieben wird...):
Kann gut sein. Im JC hatte jemand vermutet ? was ich nicht hoffe, aber leider für durchaus möglich halte ? dass Luke und Co. in Inferno so dämlich dargestellt werden,
dass sie (die Alema Rar Task Force?) das ganze Buch lang Alema als Mörderin von Mara hinterherjagen. Immerhin wurde Gift verwendet, und das ist ja Alemas Spezialität. (Wissen die das? Ja, die wissen das, siehe der Kampf am Ende von Tempest.)
Luke hat zuletzt eine Entwicklung durchgemacht von "passiv" über "jetzt reicht's" bis zur Endlösung des Sithproblems. Ich glaube, dass er dabei bleiben wird. Es wird ihm nicht unbedingt Spaß machen, aber sobald er herausbekommt, wer Mara getötet hat, wird es Jacen an den Kragen gehen.
Ich nehme an, du meinst 'Invincible' statt 'Sacrifice'? Das war ja auch meine Hoffnung ganz am Anfang, dass der neue Bösewicht über die abgeschlossene Serie hinaus erhalten bleiben wird.
Natürlich meinte ich das. Ich wollte LotF schreiben, nicht Sacrifice.
Ich sehe das theoretisch schon auch so. Nur befürchte ich, dass das überm Teich nicht so gesehen wird. Nicht, dass die Jacen nicht vorher eh schon abgeschrieben hätten, aber Maras Tod (imho übrigens selbstverschuldet, was ist die auch so doof) ist der sprichwörtliche Tropfen. Ich denke da auch an die bisweilen reichlich undifferenzierte Darstellung von Autorenseite (Jacens Verhalten am Anfang von 'Exile', und auch stellenweise in 'Bloodlines', soweit ich mich daran noch erinnere).
Ja, die internationale Stimmung ist teilweise sehr schwarz/weiß, aber es gibt doch recht viele, die das nach wie vor differenziert sehen. Ich bin überrascht, wie wenige Schimpftiraden es bisher rund um
Maras Tod
gibt. Da hätte ich deutlich mehr Hass sowohl gegenüber der Autorin als auch dem fiktionalen Täter erwartet.
Und natürlich gibt es dann auch wieder die Gegendarstellungen, z.B. als
Jacen Allana besucht und ihr ein Kuscheltier schenkt, oder auch die einsame Szene in der Badewanne, die ich wirklich traurig fand.
Ich fand die ganze Szene nicht sonderlich überzeugend. Achja, da war ja noch was mit Darth Who, das müssen wir noch schnell reinschreiben.
Das versuche ich auch zu vermeiden. Erst wenn ich im Wesentlichen fertig bin mit meinem Review, schaue ich mal, was sonst so geschrieben wird. Aber nur, um herauszufinden, ob ich vielleicht irgendeinen wichtigen und heiß diskutierten Punkt völlig vergessen habe.
Alle Spoilermarkierungen, soweit nicht anders gekennzeichnet, beziehen sich auf Sacrifice.
Darth Calgmoth schrieb:
Ich muss zugeben, dass mir die politischen Intrigen in Sc gefallen, aber manchmal drängt sich mir schon der Gedanke auf, dass eine derartige amoralische, demokratiefeindliche Politik in einer Galaxis mit 25000 Jahren Demokratietradition überaus unglaubhaft ist.
Ja, das ist schon etwas seltsam. Vielleicht sind die Bürger ja zu bequem geworden, verstehen nicht mehr, dass sie für den Erhalt der Demokratie auch etwas tun müssen. Allerdings sollten sie durch das noch nicht so lange zurückliegende Imperium aufgerüttelt sein.
Andererseits könnte es auch ein Problem sein, dass diese Demokratie allein aufgrund der riesigen Massen von Systemen und Bürgern sehr monarchistisch geprägt ist und die wahre Macht sehr weit von den Bürgern weg ist: Soweit ich mich erinnern kann, hat jeder Planet nur einen Regenten. Von Ländern mit ihren eigenen Regierungen, die auch einen Einfluss auf das Planetengeschick haben, hört man nie etwas. Und natürlich hat jeder Planet auch nur einen Vertreter in der NR/GA. Die Ochsentour, die man absolviert haben muss, um in diesem System ganz oben anzukommen, muss unglaublich sein. Und der einfache Bürger muss ganz massiv das Gefühl haben, dass er sowieso nichts erreichen kann.
Okay, das hat Jacen wegen seines Rachebedürfnisses beschlossen, aber man akzeptiert das ja in der GA-Führung doch ohne weitere Probleme...
Nichts würde mich mehr freuen, als wenn die Jedi in hohem Bogen aus der GA flögen, je früher, desto besser.
1. Ist es Schwachsinn, dass sie der Ansicht ist, sie hätte Palpatine töten können. Sie scheint vergesen zu haben, dass sie ihn eigentlich mochte, sie ihn trotz seiner leicht unattraktiven Hackfresse als Vaterfigur angenommen hat, und sie jedem - mit Zähnen und Klauen entgegen getreten wäre, der versucht hätte, Palpatine ein Haar zu krümmen.
Aber gut, es ist nicht Traviss' Schuld. Es hat eigentlich kein Autor je beschrieben wann und wie sich Mara emotional von Palpatine gelöst hat.
Du hast Recht, es ist Unsinn, sich Selbstvorwürfe zu machen, wenn man damals so manipuliert wurde, dass man gar nichts anderes tun konnte, als zu gehorchen. Deswegen kann es aber trotzdem sein, dass man ihm Nachhinein so denkt. Die Frage ist auch, hatte Mara wirklich überhaupt keinen Zugang zu anders ausgerichteten Informationen und Moralvorstellungen als jenen, die Palpatine ihr eingeimpft hat?
Wie auch immer, ich finde es jedenfalls logisch und zum Charakter passend, dass sie sagt, diesen Fehler möchte ich nicht noch einmal machen, jetzt wo ich es besser weiß und selbständig denken kann.
2. Maras Annahme, sie könne Jacen töten. Wenn Jacen irgendwer vielleicht gewachsen ist, dann Luke - zumindest in Bt macht er ihn mit dem LS ja noch fertig. Das muss sie gewußt haben, und daher ist es natürlich unverantwortlich nicht 'mal 'n Testament zu hinterlassen, in dem drinsteht, wer voraussichtlich ihr Mörder ist und welchem Orden er jüngst beigetreten ist.
Sie könnte natürlich auf dem Flug nach Hapes eine Nachricht aufgenommen haben. Was natürlich auch ziemlich fahrlässig ist, denn der Jäger hätte ja zerstört werden können. Wenn sie clever war (was sie eigentlich sein sollte), hat sie die Nachricht verschlüsselt irgendwohin gesendet ? vielleicht an die Jade Shadow.
Arissa schrieb:
Jaina hat immer versucht ihr Privatleben in die hinterste Ecke zu drücken z.b. hat sie in Destiny´s Way ein schlechtes Gewissen sich überhaupt auf Jag eingelassen zu haben, da das ihre Konzentration ausschließlich auf den Krieg beeinträchtigt hat.
Hm, war das so? Wenn ich mich an die NJO zurückerinnere, habe ich eher das Gefühl, dass es Jaina damals, ab ca. Rebel Dream, ziemlich gut gelungen ist, Privatleben und Pflicht unter einen Hut zu bekommen.
Dann wissen wir für eine Weile nicht, was genau passiert ist, außer dass der Kontakt zu Jag nach und nach eingeschlafen ist. Und dann kam das Desaster (in Bezug auf Jainas Charakterisierung) Dark Nest mit ihrer weitgehenden Verschmelzung mit Zekk...
In Exil hat Luke ihr mehr oder minder gesagt Räum da auf wenn es da was zu klären gibt, als er sie mit Zekk und Jag zusammen auf Alemajagt geschickt hat.
Aber hat sie das getan, hat sie wirklich "aufgeräumt"? Ich denke, sie hat eher versucht, so zu tun, als wäre nichts, und es dabei versäumt, den beiden Männern klar zu signalisieren, dass ihr Balzgehabe nichts bringt.
Und nun ist Traviss wieder da, schreibt ihre 2-3 Pflichtseiten über Jaina und sagt ihr, Mädel, löse deine Probleme nicht, nein ignorier sie wie du es schon als Teenie versucht hast, was nicht gerade gut ausgegangen ist. Und das soll jetzt eine tolle Characterweiterentwicklung sein?
Hm, wenn ich auf Bloodlines zurückschaue, ist Jaina dort zwar nicht allzu viel vorgekommen, aber ihre Charakterisierung fand ich insgesamt positiv. Dort hatte sie jedenfalls ihre IMHO stärkste Szene in der ganzen LotF-Reihe bisher: Die Verweigerung von Jacens Befehl, auf den fliehenden Frachter zu schießen.
Dass Jaina insgesamt in LotF sehr stiefmütterlich weggekommen ist, ist denke ich nicht der Fehler eines einzelnen Autors, sondern der Gesamtplanung.
Wobei ob diese Dreiecksgeschichte, nun verschwendung ist ist wohl ebenso Geschmackssache.
Die Dreiecksgeschichte kann im Prinzip interessant sein, aber so wie Allston sie in Exile gebracht hat, war sie Verschwendung und unangebracht, IMHO.
Und bei ihr hab ich immer das Gefühl, das sie Sith und Jedi fast zu einem Einheitsbrei vermengt, wobei ihr die Bad Boys besser gelingen.
Das mag überzogen formuliert sein, aber so kommt es mir machmal vor.
Ich habe einfach mal auf Wraiths Vorschlag gehört (die Boba-Teile zu überspringen) und bin vor ein paar Tagen auch mit dem Buch fertig geworden.
Inzwischen halte ich Traviss klar für die schlechteste Wahl als LotF-Schriftsteller, da sie, obwohl sie vieles wirklich sehr gut kann, mit Sacrifice gezeigt hat, dass sie einfach noch nicht genügend Erfahrung mit Schreiben hat. Ein größerer Patzer als der Fett-Handlungsstrang kann einem eigentlich gar nicht passieren. Unabhängig davon, ob dieser gut geschrieben ist und einem gefällt; so etwas gehört einfach nicht in das Buch rein. Wäre der Teil nur unnötig (und das ist er), könnte ich es noch verschmerzen, aber nein, er ist nicht nur unnötig sondern auch extrem störend.
Ich bezweifel, ob irgendjemand auf den letzten hundert Seiten noch Lust auf diese Teile hatte und nicht am liebsten die entsprechenden Seiten rausgerissen und in den Mülleimer geschmissen hätte (mir ging es so).
Werde die wohl auch nie lesen, selbst die Lust auf weitere "Republic Commando"-Romane ist mir dadurch vergangen. Ich habe einfach genug von Traviss scheiß-Mandalorianern und ähnliches.
Ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen noch mehr zum "wahren" Buch schreiben werde, welches Stellenweise einfach fantastisch ist.