Original geschrieben von saham wahto
Ich würde Dir (nur um der Diskusition Willen natürlich)gerne widersprechen, aber mir fällt kein konkrettes Gegenbeispiel ein.Man kann das wohl so stehen lassen.
Nein, halt : "Kampf der Titanen" gefällt mir dann doch besser.
Kenne ich nicht, klingt aber grauenvoll.
Bin aber froh, dass du nicht FOTR angeführt hast
...
Was Fantasy-Verfilmungen allgemein angeht (um der Diskussion willen): Die Breite an möglichen literarischen Vorlagen ist unheimlich groß. Doch scheitert es fast immer gleich zu Beginn an einem Wort: unverfilmbar. Und das stimmt. Fantasy ist per Definition im großen Rahmen sehr simpel, im Detail jedoch äußerst kompliziert. Deshalb halte ich eine Konvertierung Buch->Film für absolut unmöglich (außer, wenn es sich um ein sehr dünnes Buch handelt, aber das ist im Fantasy-Bereich ja sehr selten, unter Trilogien läuft hier für gewöhnlich nichts) - was die klassische moderne (widerspricht sich nicht unbedingt) Fantasy angeht. Nun gibt es natürlich Märchen, wohl geschichtlich gesehen die erste Form der Fantasy überhaupt, und jeder weiß, dass man die verfilmen kann (*Blick nach Nordosten auf die ehemalige Grenze*), und Legenden. Da wird es schon schwieriger, eine Verfilmung z.B. der Ilias halte ich persönlich für möglich, aber nur für einen sehr ambitionierten Regisseur (
nicht Jackson!) mit viel Geld. Die wohl bekannteste Sage/Legende in unserem Kulturkreis ist auch gleichzeitig die am häufigsten verfilmte (oder gibt es doch mehr Robin Hood-Filme?): die Artus-Sage nämlich (wobei es hier natürlich unzählige verschiedene Fassungen gibt, wenn die Filmemacher sich auch meistens auf die einschlägigen Werke wie Whites Mort d'Arthur stützen). Deshalb wirkt die so ausgeschlachtet (siehe Nebel von Avalon, Prinz Eisenherz, Excalibur, Merlin, Die Hexe und der Zauberer und in Dragonheart spürt man auch ein bisschen was davon)...
Ok, zurück zum eigentlichen Thema: Eine Verfilmung halte ich also für unmöglich. Nicht jedoch eine Visualisierung mit bewegten Bildern! Wo liegt der Unterschied, wirst du dich fragen?
Nun, meine Argumentation ist, dass eine simple Verfilmung einfach deshalb scheitert, weil ein Film eine bestimmte Länge nicht überschreiten darf, obwohl mehr notwendig wäre für eine korrekte Ausführung. Aber es gibt ja mehr Formen der Visualisierung als bloß den Kino-/TV-Film...
Die ideale Form für eine Fantasy-Literatur-Visualisierung wäre also eine TV-Serie (oder meinetwegen auch im Kino, bloß wird sich das nicht lohnen) mit mehr oder weniger Folgen, je nach Länge der Vorlage. Hier ist man dann auch wirklich in der Lage, alles einzubringen (beim Beispiel HdR Tom Bombadil und die Hügelgräber, etc.). Nur: so etwas wird es nie geben. Eine Serie (selbst, wenn sie nur sechs oder so Folgen hat) braucht am Ende entweder ein echtes Ende oder einen harten Cliffhanger, und den kann auf eine entsprechende Länge aufgebautes Fantasy-Werk gar nicht bringen...