Lianna

- Lianna – Jedi-Basis – Gang vor dem Ratssaal –

Hinter den beiden Türen gegenüber des Ratszimmers konnte Chesara verschiedene Präsenzen spüren. Zwei davon kannte sie nicht, die anderen beiden waren ihr vertraut. Nur eine Wand trennte sie von Kaiba und Zhaax, die bereits auf sie warteten, um sich ihre wohlverdiente Standpauke abzuholen. Die Jedi-Rätin atmete tief durch, öffnete die Tür und trat ein. Sie hatte die Worte der anderen beiden Räte noch genau im Kopf. So etwas wie heute durfte sich kein zweites Mal ereignen. Was auch immer sich die Padawane dabei gedacht hatten, mit vollem Körpereinsatz aufeinander los zu gehen, sie waren eindeutig zu weit gegangen, hatten die Ehre der Jedi verletzt und sich selbst und andere in Gefahr gebracht.

“Ich habe gehört, was geschehen ist.“

Begann Chesara ohne eine Begrüßung. Ihre Worte klangen steif und distanziert.

“Rätin Eleonore und eine junge Padawan, die in der Kantine war und alles gesehen hat, haben es mir erzählt.“

Sie sah von einem zum anderen und musterte die Gesichter ihrer Schüler. Musste sie ihnen erst noch begreiflich machen, dass das, was sie getan hatten, falsch gewesen war? Oder hatten sie es inzwischen von selbst begriffen? Sie hatten genug Zeit gehabt um nachzudenken.

“Ich nehme an, ihr habt dazu einiges zu sagen?“

Vermutete sie und gab den beiden jungen Männern somit Gelegenheit, ihre Seite der Geschichte zu erzählen, sich zu entschuldigen und ihr zu erklären, warum sie sich so verantwortungslos verhalten hatten und was sie daraus gelernt hatten. Chesara war unweit der Tür stehen geblieben und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie auf ein Geständnis ihrer beiden Schüler wartete. Sie konnte noch immer nicht verstehen, erst recht nicht jetzt, wo sie ihnen gegenüber stand und sie direkt ansah, wie die beiden sich so sehr hatten verlieren können. Wie sollten sie erst einmal bestehen, wenn sie viel größeren, ernsteren und gefährlicheren Situationen ausgesetzt sein würden, wenn sie nicht einmal dies hier hatten händeln können?

- Lianna – Jedi-Basis – Raum gegenüber Ratszimmer – Mit Kaiba und Zhaax –
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum / Adrian Revan, Allison, Jon, Rand, Tyren, Tweearl und Zasuna]

Als Adrian Revan sich nach den Vorkenntnissen der Neuankömmlinge erkundigte, hielt Tweearl sich zunähst zurück. Eine längere Ausführung seinerseits würde etwas Vorbereitung benötigen, »Menthalees Träning« also. Interessiert und auch verwundert lauschte er also den Ausführungen der anderen Schüler:

Jon, der zuerst sprach, berichtete davon, Gegenstände schweben zu lassen und die Macht als Flüstern und Kribbeln gespürt zu haben. Die Fähigkeit Dinge schweben zu lassen war Tweearl von seiner Heimatwelt Felucia bekannt, jedoch unter dem Namen »Der Griff der siebten Hand«. Während er sich an die Unterweisungen durch den Schamanen Gragq erinnerte, ließ ihn doch ein Detail der Erzählung stutzen: Jon sprach davon, die Macht mehrmals gespürt zu haben. Sicher war bloß Tweearls Verständnis der Sprache zu gering und Jon hatte etwas anderes gemeint.

Als Zweiter berichtete Tyren, doch Tweearl hatte seine liebe Mühe ihn zu verstehen. Schlussendlich kamen nur ein paar Worte zusammen die Tweearl verstand. Es ging wohl um ein Lichtschwert und um seinen Vater.

Dann war es an Allison von sich zu erzählen und Tweearls Ahnung bestätigte sich: Sie erwähnte zwar sie habe einen Becher schweben lassen, doch die Macht ... Wie konnte man sie nicht spüren? Es war schlicht unvorstellbar! Soweit er sich zurückerinnern konnte, hatte Tweearl dieses Gefühl gespurt, beobachtet zu werden. Hatte den Wind gespürt, der die Blätter Rascheln lies, aber den Staub nicht bewegte, weil er aus dem Geisterreich kam. Beim Ahnenfest schickte die Macht sogar die »aus dem Körper gegangenen« zu den Lebenden zurück, damit sie ihr Wissen weitergeben konnten. Lag es vielleicht daran, dass er nicht mehr auf Felucia war? Erstreckte sich die Geisterwelt nicht bis hierher? Leichte Panik stieg in Tweearl auf. War er allein? Ängstlich horchte er in sich herein. Die Macht war spürbar da, und wennauch sie sich anders anfühlte, war es doch eindeutig ihre Präsenz. Aber die Ahnen waren nicht da, ebenso wenig der Stamm. Dafür umgab ihn ein merkwürdiges Gemisch anderer Entitäten. »Jetzt beruhig dich mal ...«, hörte er sein Gewissen sagen. »Du bist doch kein Frischling mehr! Der Stamm ist einfach weiter weg als sonst und die Ahnen haben garantiert Besseres zu tun, als DIR beim Jammern zuzuhören!«

Rands Erzählung beruhigte Tweearl wieder. Auch für ihn war es normal die Anwesenheit zu spüren. War ja auch klar, Rand musste einen geschwätzigen Geist kennen, sonst würde er mit dem Ding vor seinen Augen andauernd gegen Bäume laufen! Und für diese Zasuna galt wahrscheinlich das Gleiche.

Über die Berichte der Anderen hatte Tweearl ganz vergessen, dass auch er erzählen sollte, wie es mit seiner Ausbildung stand. Nach ein paar Augenblicken begann Adrian wieder zu sprechen, was Tweearl ganz recht war. Eine Übung mit geringem Wortaufwand käme ihm jetzt gelegen. Und tatsächlich: Levitation. Wenn er sich nicht vollkommen täuschte, ging es dabei um den erwähnten Griff der siebten Hand. Wiedereinmal schweiften Tweearls Gedanken zu seiner Heimat und zu Gragq. In Gedanken befand er sich wieder im prächtig geschmückten Geisterpilz. Die Situation war fasst die gleiche gewesen. Gragq und er hatten sich auf den Boden gesetzt und Gragq hatte eine Kahube-Frucht schweben lassen.

»Du fragst dich sicher, wie ich das mache, oder? Ob ich es dir auch beibringen werde? Nun, das werde ich nicht, denn ich kann die Kahube nicht schweben lassen. Und folglich kann ich es dir auch nicht beibringen. Was ich dir beibringen kann, ist darauf zu vertrauen, dass die Geister sie für dich anheben.
Es gibt drei Arten an die Frucht zu kommen: Du kannst darauf vertrauen, dass die Geister sie dir geben werden, wenn du hungrig bist. Oder du kannst die Geister um die Frucht bitten. Du kannst ihnen dabei auch etwas im Tausch anbieten, z.B. einen hübschen Stein oder ein interessantes Stück Holz. Der dritte Weg ist verboten und nur die Törichten beschreiten ihn. Er wird dir leichter erscheinen als die ersten beiden und er wird beständig in deinem Kopf herumgeistern: Du kannst die Geister zwingen dir die Frucht zu geben, doch ihre Rache wird unfassbar sein. Dass der Stamm dich verstoßen wird, wird dir dagegen nebensächlich erscheinen.
Also, um den zweiten Weg zu üben, wirst du die Geister um die Frucht bitten. Ich schlage vor, dass du als Tausch anbietest, einen der Geisterkristalle zu reinigen, da sie schnell Staub Ansätzen und die Geister sehr auf ihre Reinlichkeit bedacht sind ...«

Damals hatte Tweearl es tatsächlich geschafft, danach jedoch nie wieder. Nachdenklich nahm er sich die Kiste vor. Zwar hatte er als Erster noch die volle Auswahl, das erleichterte die Wahl aber nicht besonders. Das kleine Raumschiff Interessierte ihn zwar, fiel aber nicht in die Kategorie vertraut, ebenso die Werkzeuge. Zwischen den Bällen lag jedoch etwas, dass ihn schon eher ansprach: ein hölzernes Ei. Tweearl griff in die Kiste. Das Ei lag gut am Saugnapf, hatte ein passend erscheinendes Gewicht und eine angenehm vertraute Oberfläche. Er warf es in die Luft, sah es Aufsteigen und Fallen, fing es auf. Ließ es über den Boden rollen und roch daran. Es schien in jeglicher Hinsicht perfekt. Zudem glaubte er zu spüren, dass das Ei auch den Geistern bekannt war. Vermutlich, weil die Gegenstände in der Kiste schon oft für solche Übungen verwendet worden waren. Tweearl trat von der Kiste zurück und sah Adrian an. Ob er wohl etwas zu erzählen hatte, sobald alle sich einen Gegenstand ausgesucht hatten?

[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum / Adrian Revan, Allison, Jon, Rand, Tyren, Tweearl und Zasuna]
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum / Adrian Reven, Allison, Rand, Tyren, Tweearl und Zasuna]

Jon hörte den Worten von Reven gespannt zu. Auch als er auschweifte und etwas über Tyrens Lichtschwert erzählte. Jon freute sich wirklich darauf irgendwann sein eigenes Lichtschwert zu besitzen. Aber eins wusste er jetzt schon: sein Lichtschwert und sein Stil sollte sich von allen anderen unterscheiden. Dann besann sich Jon wieder und ging ging nach Tweearl in die Mitte und wühlte in der Kiste herum. Dabei fielen ihm einige der unterschiedlichsten Gegenstände in die Hände-Schrauben, Rohre,Werkzeuge unterschiedlichster Art. Eben alles, was Reven auch erwähnt hatte. Doch bei keinem dieser Objekte konnte er es "spüren", das Pulsieren des Gegenstandes, wie der Herzschlag eines Lebewesens. Doch mit einem Male fühlte er es, den "Puls" einer leicht angerosteten Metallkugel. Er nahm sie heraus, entfernte sich aus der Mitte,sodass die anderen nun an die Kiste konnten.

Er stellte sich etwas abseits der anderen hin, aber dennoch so, dass Allison ihn sehen konnte. Er wusste nicht warum er das tat, er hatte sie ja schließlich gerade erst kennengelernt. Dann konzentrierte er sich allein auf die Kugel, welche nun vor ihm auf dem Boden lag. Er streckte die Hand aus, schloss die Augen und versuchte sie mit der Macht zu greifen. Doch schweben wollte die Kugel noch lange nicht. Sie rollte in elipsenförmigen Bewegungen vor Jon umher. Jon versuchte es erneut und konzentrierte sich noch mehr. Nun konnte er die Kugel wirklich fühlen, wie als wäre sie in seiner Hand-sie begann zu schweben, wenn auch nur wenige cm über dem Boden. Dann hob Jon die Hand weiter und weiter bis die Kugel schließlich auf Augenhöhe war.

Jon war stolz, dass es geklappt hat, aber er war auch erstaunt, dass dies gleich beim zweiten Anlauf funktionierte. Aber er wusste, dass seine kommende Ausbildung nicht so leicht sein würde. Er hoffte einfach nur, dass er möglichst bald einen Meister finden würde.

[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum / Adrian Reven, Allison, Rand, Tyren, Tweearl und Zasuna]
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Adrian Reven, Jon, Rand, Tyren, Tweearl und Zasuna]

Allison hörte Adrian aufmerksam zu, auch als er auf Tyrens Lichtschwert abschweifte, nun ja, eigentlich dem Lichtschwert seines Vaters. Sie freute sich schon darauf ihr eigenes Lichtschwert zu bauen, es nach ihren eigenen Vorstellungen zu erstellen, vorausgesetzt natürlich sie fände irgendwann einen Meister. Positiv denken, Allison!, ermahnte sie sich innerlich und wandte sich wieder den Erklärungen von Meister Reven zu.
Levitation, das klang für sie sehr aufregend und anspruchsvoll. Als Tweearl seinen Gegenstand aus der Kiste nahm und danach Jon, machte sich Allison in die Mitte auf und wühlte ein wenig in der Kiste herum. Einen Gegenstand der sich gut anfühlte zu finden erwies sich schwerer als gedacht. Um ehrlich zu sein konnte sie sich das nicht genau vorstellen...
Doch dann fühlte sie etwas, ein komisches Gefühl das sie schon einmal durchfluhtete, nämlich ganz kurz bis ihr Trinkbecher wieder der Schwerkraft überlassen wurde. Und es war ausgerechnet ein ... Stein! Sie berührte ihn bloß mit dem Zeigefinger und trotzdem war es eine vollkommen neue Erfahrung für sie. Als sie ihn genauer betrachtete erinnerte der Stein Allison an die Wälder von Kashyyyk, genauer genommen an den Wald in dem sie meistens herumgeschlichen ist. Um nicht weiter die Anderen zu behindern, nahm sie den Stein in ihre Hand und stellte sich auf ihren Platz zurück. Während ihre 'Kollegen' ihre ersten Versuche unternahmen genoss sie einfach das Gefühl, ihr kam es nicht seltsam vor das sie hier dieses Gefühl erneut spürte, immerhin hatten bestimmt schon viele Padawane diese Übung durchgenommen.
Schließlich fasste sie sich und schloss die Augen, es schien ihr leichter es so zu versuchen indem Allison es einfach nur 'spürte'. Zuerst war da keine Regung doch als sie sich immer mehr darauf konzentrierte und es sich auch genau vorstellte, war in ihrer Handfläche kein Gewicht mehr. Abrupt öffnete sie wieder die Augen und staunte nicht schlecht als der stein ein paar cm vor ihrer Handfläche schwebte, doch genau in dem Moment löste sich ihre Konzentration ins Nichts auf und er fiel wieder zurück in ihre Hand. Trotz dieser kleinen Enttäuschung war sie doch froh es geschafft zu haben.

[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Adrian Reven, Jon, Rand, Tyren, Tweearl und Zasuna]
 
|| Lianna ▫ Lianna City ▫ Jedi - Basis ▫ Summer's & Siva's Quartier || ▫ Vorin ▫ Satrek ▫ Jo ▫ Summer ▫ Samira ▫ Siva & Mylo

Der Rat sagte nicht viel. Zumindest kommentierte er ihren Weggang in keinster Weise. Damit war der leichte Restschimmer von Selbstvorwürfen verflogen. Schließlich hatte er sich schon vorher Gedanken gemacht um die gesamte Situation nachvollziehbar und stimmig zu beschreiben. Wie dem auch war, sie blieben nicht lange allein. Eine Padawan (Siva) hatte wohl nicht genug Spaß in der großen Gruppe nebenan gehabt, oder ähnliches. Neugierige Ohren mit dazugehörigem Kopf schoben sich durch den Türrahmen. Dies ließ der dunkelhäutige Jedi nicht unkommentiert, während Vorin das Mädchen/die Frau überrascht musterte. Den Worten des Rates folgend war dies keine ungewohnte Situation. Am Ende ließ sich der Vorfall nur mit einem schiefen Grinsen zur Kenntnis nehmen. In der Tat besprachen sie keine Staatsgeheimnisse. Es wurde aber Zeit der Frage seines "Vorgesetzten" nachzukommen. Eine schlichte, klare Entgegnung gab es darauf nicht. Vielleicht tat er sich mit der Frage schwer weil er am Ende nicht wegen einer schlechten Einschätzung fehlerhafte Empfehlungen weitergeben wollte. Doch eine Antwort war so oder so unumgänglich.

"Ehrlich, ich weiß es nicht. Als wir zum ersten Mal dort ankamen, hatten wir viele Vorstellungen wie wir dort agieren konnten. Wir hatten den Moment der Überraschung für uns, bzw. es wusste niemand dass Jedi dort wieder wirken. Entsprechende Freiheiten hatten wir. Nun ist all dies bekannt und der Handlungspielraum wesentlich eingeschränkter. Unumstößliche Tatsache ist, das man auf jeden Fall vermeiden muss aufzufallen. Sicherlich kann man immer flüchten, schnell wieder untertauchen, doch sich darauf immer zu verlassen ... nun das muss jeder für sich selbst wissen. Widerstandsgruppen zu unterstützen, zu organisieren und weiter auszubauen ist weiterhin eine sinnvolle Beschäftigung. Ebenso Informationsbeschaffung in allen Varianten und vieles mehr. Ob man dazu nun unbedingt Jedi benötigt ... grundsätzlich nicht. Doch diejenigen mit subtilen Fähigkeiten, mit dem Gespür für die urbanen Konstellationen und Eigenheiten, mögen sich dennoch austoben wollen und können.

Für mich ist das einfach nichts, deswegen sehe ich das eher skeptisch, dennoch, zumindest für den Widerstand vor Ort wäre es gut, wenn sie sich weiterhin der Unterstützung der Jedi gewiss wären. Hauptsächlich im Sinne des Images würde ich dort nicht alle Aktivitäten einstellen. Ansonsten braucht man wirklich die für solche Situationen ausgebildeten, geeigneten Spezialisten, ob es nun Jedi, Soldaten oder Agenten sind. Also ja, einige 'Schatten' kann man dort operieren lassen, nur um zu demonstrieren, dass nicht alle Zelte abgebaut wurden."

Eigentlich hatte der Blondschopf mehr um das Thema herumpalavert als notwendig war. Was aber auch nur zeigte, wie schwer er sich damit tat, eine eindeutige Aussage zu treffen. "Die Kontaktdaten zum Widerstand dürften bekannt sein, also insofern..."

Der junge Meister zuckte andeutungsweise mit den Achseln, womit das Thema dann soweit erledigt, bzw. geklärt war, zumindest von seiner Seite aus.

"Gibt es sonst noch irgendwelche wichtigen Neuigkeiten, von denen man wissen müsste? Oder ... um mal die thematische Brücke zu schlagen ... lässt sich absehen ob man sich politisch und militärisch mittlerweile mit Coruscant beschäftigt? Was den Krieg betrifft, bin ich sträflich uninformiert." Erst in dem Moment wurde er sich bewusst, dass dies vielleicht nicht vor der Padawan besprochen werden sollte oder musste, andererseits war auch dies nicht unbedingt ein Staatsgeheimnis und möglicherweise wusste auch Satrek nicht unbedingt viel darüber.

|| Lianna ▫ Lianna City ▫ Jedi - Basis ▫ Summer's & Siva's Quartier || ▫ Vorin ▫ Satrek ▫ Samira & Siva
 
|| Lianna ▫ Lianna City ▫ Gewerbegebiet ▫ Jedi - Basis ▫ Cantina || ▫ Selina ▫ Rick ▫ Mara S. ▫ Markus ▫ Arkon ▫ Radan & Diva Minava

Hier gingen viele Gedanken und Gefühle über den Tisch. Die eine Fraktion dieser Diskussion hielt sich an die realistischen, manchmal doch ziemlich niederschlageden Erfahrungen und Betrachtungsweisen, die sie gemacht hatten. Während Rick dies alles nicht alles so hinnehmen wollte und seine eigene Vorstellung vorbrachte. Selina blieb nichts anderes übrig als innerlich zu lächeln. Wie bekannt ihr dies alles vorkam. Als würde sie durch einen Spiegel in die Vergangenheit schauen. Sie hatte damals nicht mal erwartet wirklich im Kampf ausgebildet zu werden. Sie hatte einfach nur Lernen wollen ihre Gabe zu kontrollieren. Das sie fast zehn Jahre später als Jedi-Meisterin in den Orden zurückkehren würde, wäre damals schlicht utopisch gewesen. Dies hätte die Vorstellungskraft der damaligen Selina gesprengt. Sie hatte in Schlachten gekämpft, hatte einen Schüler verloren, ihr Ex-Mann war dauerhaft und unverkennbar von der dunklen Seite gezeichnet worden. Hätte sie gewusst was sie im Laufe der Jahre erleben würde, hätte sie wohl einen weiten Bogen um die Corellia - Basis gemacht.

Im Inneren verabscheute sie Kampf und unnötiges Leid. Sie hatte nur helfen und heilen wollen. Doch die Realität war dagegen gewesen. Hatte sie mit all dem Hässlichen beladen dem man sich als Jedi stellen musste. Die Worte von Rick hätte durchaus ihre eigenen sein können. Sie hatte auch daran geglaubt den Luxus zu besitzen Gegner nur kampfunfähig machen zu können. Was Rick nicht wissen konnte, das man diese Alternative, bzw. Möglichkeit so gut beherrschen musste, dass es dauerhaft war. Sith waren nicht dafür bekannt schnell auf- und nachzugeben. Sie war sich nicht einmal sicher ob ein armloser Sith wirklich handlungsunfähig war. Dennoch fand sie gut, dass in dem jungen Mann noch nicht der Glaube an seine Überzeugungen abgestorben war. Sie hoffte dass er daran festhalten konnte, dass ihn die Umstände nicht dazu zwangen in den Club derjenigen einzutreten, die von der bitteren Realität verändert wurden.

Doch dies lag nicht in ihrer Macht. Die Zukunft war immer wandelbar, unvorhersehbar. Mittlerweile war es in der Cantina richtig voll geworden, Schüler und Meister kamen und gingen in stetigem Strom. Die Jedi-Meisterin, die bisher noch an dem tiefschürfenden Gespräch teilgenommen hatte, schien sich nun lieber um Neuankömmlinge kümmern zu wollen. Nun denn.


"Warum sollten wir uns einen stärkeren Sithorden wünschen?" . wandte sie sich an Radan.
"Sie haben sich lange Zeit selbst bekämpft. Solange sie sich untereinander schwächen, richten sie ihren Blick nicht auf die Jedi und den Krieg gegen die Republik. Von mir aus kann es so bleiben.

Was den Kampf betrifft, ich hoffe Du kannst deinen Prinzipien treu bleiben Rick. Ich konnte es nicht, zu oft ging es um Leben und Tod. Es gibt wie Du sagst viele Möglichkeiten Opponenten kampfunfähig zu machen. Jetzt gilt es nur diese mit der notwendigen Effizienz irgendwann einsetzen zu können. Zumindest bei Sith ist dies wirklich schwierig."


Sie lächelte nur weil sie nicht genau wusste, welches passende Schlusswort zu dem Thema angemessen war. Denn so langsam schien die "Begeisterung" für das Thema verflogen zu sein.

"Nun ... was habt ihr als nächstes vor? Habt ihr schon ein Zimmer? Habt ihr schon einen Überblick über die Basis? Ich könnte euch auch eine kleine Trainingsübung anbieten wenn ihr möchtet. Oder habt ihr zu irgendetwas Bestimmten Fragen?" Da sie keine Ahnung hatte, aus welchen Gründen die Gruppe zusammengekommen war, und ob jemand bestimmten Aufgaben nachgehen musste, konnte sie lediglich vorschlagen und abwarten.

|| Lianna ▫ Lianna City ▫ Gewerbegebiet ▫ Jedi - Basis ▫ Cantina || ▫ Selina ▫ Rick ▫ Mara S. ▫ Markus ▫ Arkon ▫ Radan & Diva Minava
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum / Adrian Revan, Allison, Jon, Rand, Tyren, Tweearl und Zasuna]

Jon und Allison begannen ihre ersten Versuche, also beschloss Tweearl, sich selbst ebenfalls zu versuchen. Langsam ließ er sich auf den Boden nieder und legte das Holzei vor sich. Wie sollte er vorgehen? Am besten würde er sich erstmal beruhigen und dann das Ei gedanklich anheben, so wie damals die Frucht. Mit leicht zittriger Stimme begann er, ein felucianisches Meditationsgebet zu rezitieren. Mit jedem Wort veränderte sich die Umgebung um ihn herum, wurde zu einem Meer von Farben und Stimmen, die auf ihn einredeten. Nach kurzer Zeit bat Tweearl um Ruhe und die Stimmen wurden bald leiser. Dann konzentrierte er sich auf das Ei. Stellte sich vor wie es leicht wurde und sich vom Boden erhob. Doch das Ei weigerte sich, auch nur einen Fingerbreit zu rollen. Aber warum? Nicht genug Kraft? Nein, sicherlich nicht. Dann hätte es wenigstens mal gezittert. Und Kraft hatte er angewendet. Er hatte das Gewicht gespürt, aber auch einen Widerstand, der seine Anstrengungen zu Nichte machte. Warum gelang es ihm nicht? Was machte er falsch? Er musste das Ei Wollen und die Geister würden es ihm reichen, wenn er es nur wirklich wollte. Leise begann er auf Felucianisch vor sich hinzu murmeln:

»Ich will das Ei ... Ich will das EI ... Ich will das Ei ...? Will ich das Ei? Nein! Ich will, dass es schwebt! Kein wunder, dass das hier nichts wird.«

Mit dieser Erkenntnis gerüstet machte Tweearl sich erneut ans Werk. Und tatsächlich: Das Ei zitterte kurz und flog dann leicht kreiselnd in seine ausgestreckte Hand. Ein Gefühl des Triumphes durchströmte den Felucianer, ließ seine Tentakel zittern und die Hautlinien aufleuchten. Er konnte es in seine Hand fliegen lassen! Aber wie sollte er es zum Schweben bringen? Das würde viel schwieriger sein, falls ihm nicht ein Trick einfiel ...

[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum / Adrian Revan, Allison, Jon, Rand, Tyren, Tweearl und Zasuna]
 
Lianna - Jedi-Basis - Raum gegenüber dem Ratszimmer - mit Kaiba

Verkrampft biss der Twi'lek sich mit seinen scharfen Zähnen auf die Unterlippe. Eintausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf und keiner erbrachte irgendein Ergebnis, irgendeine Idee. Der innere Konflikt zwischen Wahrheit und Notlüge tobte weiterhin, und erzeugte subtile Explosionen, die einen stechenen Kopfschmerz erzeugten. Nun fing der Rylothianer an zu schwitzen, im Ungewissen stehend und durch das Auf-und Abgelaufe seines Mitschülers noch nervöser. Er konnte nichts sagen, die Worte steckten ihm zusammengepresst zu einem Kloß im Hals. Und nur ein Schlucken konnte das Schweigen seiner seits brechen. Das Bein des Padawans begann nun ebenfalls zu wippen, das war der Punkt, an dem Zhaax versuchen musste sich zu beruhigen, so wie er es gelernt hatte. Er schloss die Augen und blendete die Welt um ihn herum aus. Er saß nunmehr in einem weißen, endlosen Raum, der von dichten Nebel durchzogen wurde und noch bevor Zhaax seinen Versuch beenden konnte um richtig in die Meditation einzutauchen öffnete sich die Tür der Kammer. Erschrocken sprang der Padawan auf und gesellte sich zu Kaiba, der ebenfalls zur Tür schaute, als sie sich öffnete. Eine Schweißperle verließ die Stirn des Twi'leks. Getränkt in Scham und Reue fielen seine Blicke zu Boden als Chesara anfing zu sprechen.

Die Standpauke blieb vorerst aus, doch die Stimme der Rätin war so kühl und distanziert wie noch nie. Der Twi'lek hatte sich der Präsenz von Chesara immer so nah gefühlt, als sie in der Nähe war, doch nun rückte diese Wahrnehmung in weite Ferne.


"... Ich nehme an, ihr habt dazu einiges zu sagen?"


Beendete Chesara ihre Aufforderung eine Erklärung abzugeben.

Noch immer suchten die Augen des Rylothianers auf dem Boden des Raumes. Es gab keine logische Erklärung, keine die rechtfertigte was geschehen war.

"Es.. tut mir leid.. ich weiß nicht.. wie.."

Unterbrach der Twi'lek wie angewurzelt. Der Herzschlag des Padawans erhöhte sich um ein Vielfaches, die Pupillen weiteten sich und der Kloß in seinem Hals wuchs und wuchs. Er wusste nicht was er sagen sollte, voller Reue machte er einen Schritt zurück.

".. es war auf einmal passiert."

War das einzige was Zhaax schließlich zu sagen hatte. Und schon kurz nachdem er die Worte herausgebracht hatte, hätte er sich dafür am liebsten geohrfeigt. Es war keines Wegs einfach so passiert, Zorn und Verägerung wären die Gründe gewesen, doch er brachte es nicht fertig diese Rechtfertigung vorzutragen.

Lianna - Jedi-Basis - Raum gegenüber dem Ratszimmer - mit Chesara und Kaiba
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Adrian Reven, Jon, Rand, Allison, Tweearl und Zasuna]

Einige hatten sich schon etwas aus der Kiste genommen nun wollte auch Tyren sich ein Objekt heraus suchen. Er ging also zur Kiste und sah hinein als erstes entdeckte er ersteinmal nur Steine,
Bälle oder Rohre als er ein bisschen die Kiste durchsuchte fand er auch ein kleinen X-Wing Modell was ihn an sein erstes Spielzeug was er von seinem Vater erhalten hat bevor er starb.
Er hatte es leider auf Tatooine vergessen hatte dafür aber 2 Bilder mit einmal von seinem Vater, seiner Mutter und seiner Zwillingsschwester kurz bevor sich seine Eltern trennten. Auf dem anderen war sein Onkel und seine Tante mit ihm. Nach dem Kurs wollte Tyren das eine Bild mit seiner Mutter und Schwester, Allison zeigen vielleicht kannte sie seine Mutter und Schwester aber er schweifte ab. Er nahm also das Raumschiff heraus und stellte sich an sein Platz.

"Hey Allison ich muss dir nach dem Training was zeigen. ok?"

[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Adrian Reven, Jon, Rand, Allison, Tweearl und Zasuna]
 
¦¦ Lianna ~ Lianna - City ~ Jedi Basis ~ neue Bibliothek ¦¦ Shana ~ Nackl ~ Arkon ~ Jaques ~ Ly'fe & andere

Ähhh jaa. Das Ganze war wohl ein Satz mit x gewesen. Ihre sonst so tadellos funktionierenden Beeinflussungen hatten auf Jedi so gar keinen Effekt. Egal bei wem sie es versuchte, sie fing sich einen "Korb" nach dem anderen ein. Offenbar waren Jedi aufgeweckt und durchschauten einen sofort. Jedenfalls sprach die just vorgebrachte Absage bände.

"Ich verstehe." , entgegnete die blonde Padawan, während Arkon ihren Platz einnahm, indem er dieses Mal eine andere Bitte vortrug. Sein Vorgehen war ein vollkommen anderes, eines, das eindeutig mehr Erfolg verzeichnete. Offenbar kam man nur mit offener, ehrlicher Diplomatie weiter. Etwas das ihr fast schon irreal schien. Wo man im Alltag auch hinschaute, es wurde manipuliert, getäuscht, dem eigenen Egoismus gehuldigt. Selbst in der Politik waren solche Dinge gängige Praxis. Demokratie ging doch kaum von Parlamentariern aus, sondern von Lobbyisten und denen mit wirtschaftlicher Macht. Doch bei den Jedi schien der Idealzustand vorzuherrschen. Nun, sie war offensichtlich mit ihrer Anfrage abgeprallt, also gab es keinen Grund noch weiter Druck zu machen. An Bildern allein hatte sie wenig Interesse, also folgte sie Arkon zurück zu den Lesepulten und widmete sich dem Stoff. Doch so richtig Konzentration aufbringen konnte die blonde Studentin der Macht nicht. Irgendwie machte sie nur noch alles falsch. Hatten die Jahre in denen sie ihr eigenes Ding gemacht hatte, ihre Fähigkeit Freunde zu finden und sich in neue Gruppierungen einzubringen versiegen lassen?

Sie las noch etwas weiter, es gab einen Abschnitt über verschiedene Theorien. Welchen Zweck hatte die Macht? Wofür und wie sollte sie eingesetzt und benutzt werden? Der Jedi-Kodex stand natürlich fest, doch es hatte einst viele Denkanstöße gegeben, was am Ende bedeutete, dass diese Ansichten vielleicht noch existierten, und dementsprechend andere Orden, Bunde oder Bruderschaften existieren konnten. Irgendwann wurde ihr das Thema doch zu groß, zuviel schien es zu geben, zu vieles zu wissen über die Macht und ihren Ursprung. Für den Anfang reichte es ihr mehr als aus alles Neue über die Jedi lernen zu müssen. Der klassische Moment der Informationsüberladung war gekommen, und es wurde wohl Zeit die Bibliothek zu verlassen. Arkon hatte sich bereits verabschiedet, möglicherweise um seinem jüngst erlesenen Wissen über Lichtschwerter nachzugehen.

Also packte die hübsche 20-Jährige die Datenkarte dahin zurück, wo sie sie hergenommen hatte und lenkt ihre Schritte in den Gang der aus der Bibliothek heraus führte. Wohin sie sich nun wenden sollte, wusste sie nicht. Sie wusste nur das sie sich seltsam und selten einsam fühlte. Fast schon elend. Sie sah den Grund dafür nicht, doch ihr fast nach Heulen zumute. Verwandelte sie sich nach und nach zur wankelmütigen Heulsuse? Zumindest ihre Stimmungsschwankungen erreichten zurzeit ein unbekanntes Level. Alles war neu, nichts war bekannt. Hatte sie vielleicht Heimweh? Hm, möglich ... aber das konnte es eigentlich nicht sein, oder?

Shana fand sich schließlich draußen vor dem Eingangsportal im Grünen wieder und schob gedankenverloren einen Stein hin und her. Ihre Gedanken wirbelten wild durch ihren Geist, zunächst kein gleichbleibendes Thema findend, doch mit der Zeit immer mehr den Fokus setzend. Die Grübeleien, die inneren Konflikte waren viel tiefergehend. Man, bzw. sie suchte immer erst bei den aktuellen, naheliegenden Ereignissen und Erfahrungen, doch in diesem Fall reichten sie weiter zurück. Warum kam sie nicht an? Wieso hatte sie das Gefühl von allen zurückgewiesen zu werden? Erst bei Markus, dann von Arkon, schließlich hatte sie einen seltsamen, nicht gewünschten Effekt bei dem Bibliothekar hervorgerufen. Warum?

Ganz einfach weil sie nicht mehr die war, die sie versuchte darzustellen. Shana versuchte immernoch an ihrem alten Leben festzuhalten, den Eindruck der lebensfrohen, ach so faszinierenden Twen widerzuspiegeln. Doch aus welchem Grund? Dies alles lag hinter ihr. Im Laufe der Zeit hatte sie in gewissem Sinne Selbstverachtung entwickelt. Doch sie spielte weiterhin die alte Rolle, wollte interessant und lustig bleiben. Sie war es nicht mehr. Oder besser gesagt, kannte sie nun mehr Facetten des Lebens, der Realität. Die Ernsthaftigkeit hatte sie längst eingeholt, doch dieser Sinneswandel wollte so gar nicht zu ihrem alten Selbst passen. Und irgendein Teil von ihr wollte dieses alte Ich nicht loslassen. Es wurde Zeit die Seriösität anzunehmen die man bald von ihr erwarten konnte und musste. Doch wie sollte man mit sich im Reinen sein, wenn man sich nicht zutraute diese an den Tag zu legen? Sie war immer als verwöhnte Tussi verschrien gewesen und hatte sich an dem Bild auch nicht gestört. Im Grunde hatte sie diese Rolle sogar genossen, die Bewunderung und die Beliebtheit. Zwar hatte sie nach dem tragischen Unfall ihres Freundes eine einschneidende Richtungsänderung vorgenommen, doch ihr kam es im Nachhinein wie ein armseliger Versuch vor ihre Blindheit und Hohlheit wettzumachen.

Und genau dieser Gedanke führte zu ihren Schauspielereien. Sie wollte sich mit diesen Selbstempfindungen nicht noch näher beschäftigen, bevor ihr Selbstbewusstsein völlig zerschmettert wurde. Also spielte sie ihre alte Rolle weiter. Das würde auf Dauer nicht funktionieren. Aber all dies resultierte auch nur aus dem Glauben dass ihr neues Ich nicht angenommen würde. Sie wusste letztendlich nicht wie es die Leute annehmen würden. Aber dieses Risiko musste sie eingehen. Daran führte kein Weg vorbei. Für den Weg der Jedi hatte sie sich entschieden, der sich nunmal nicht mit dem oberflächlich projizierten Bild vertrug, das sie zur Schau stellte.

Shana schluckte und schüttelte die Niedergeschlagenheit ab. Wenn sie sich jetzt noch weiter da hinein steigerte, würde sie sich noch weinend im verschlossenen Quartier wieder finden. Nach einigen tiefen Atemzügen stand die blonde Frau auf und ging wieder in die Basis. Ein wenig Hunger hatte sie schon, aber es lohnte sich noch nicht dafür in die Kantine zu gehen. Hm, mal sehen. Sie lief durch die Gänge um sich einen Impuls zu holen, was sie jetzt tun konnte. Bei Markus wollte sie sich nicht melden, jedenfalls noch nicht. Ihre Wege führten kreuz und quer, landeten schließlich im Bereich mehrerer Trainingsräume, wo sie vor einem stehen blieb. Hier war durchaus einiges los, und sie kannte keinen der Anwesenden (Adrian, Jon, Rand, Allison, Tweearl, Tyren, Zasuna). Konnte sie einfach hineingehen? Sie wollte nicht stören. Herumstehen war sicherlich nicht erwünscht, aber einfach reinzugehen, konnte auch sehr aufdringlich wirken. Also begnügte sie sich mit zusehen. Man würde schon auf sie reagieren, oder auch nicht. Dies würde sie dann schon merken. Zumindest wirkte das Niveau nicht zu übertrieben um es nicht selbst versuchen zu können.


¦¦ Lianna ~ Lianna - City ~ Jedi Basis ~ Trainingsraum ¦¦ Shana ~ Adrian ~ Jon ~ Rand ~ Allison ~ Tweearl ~ Tyren & Zasuna
 
|| Lianna ▫ Lianna City ▫ Gewerbegebiet ▫ Jedi - Basis ▫ Cantina || ▫ Selina ▫ Rick ▫ Mara S. ▫ Markus ▫ Arkon ▫ Radan & Diva Minava

Mit einem freundlichen nickten hatte Mara sich zu der Runde gesetzt, wobei eine Twi’lek (Selina) so nett gewesen war, ihr zu erklären, dass es sich hierbei um keine geschlossene Gesellschaft handelte. Mara hatte es sich jedenfalls bequem gemacht und aß etwas von ihrem Teller, nippte an ihrem Caf und lauschte den Worten, die neben ihr gesprochen wurden. Es ging zum einen um Verluste, Hoffnung, den Krieg und was sonst noch dazu gehörte. Bisher war es recht interessant. Die Twi’lek sprach davon, dass wenn es stimmte und das Imperium an Stärke verlor, es eventuell zu einem Moment kommen könnt, bei dem die Möglichkeit bestünde Frieden herbeizuführen. Allerdings betonte sie, dass dies auch Sache der Politiker sei. Ihre weiteren Ausführungen hatten durchaus etwas sehr passendes. In diesen Punkten konnte die junge Frau oder das Mädchen, ihr nur zustimmen. Mara bemerkte kurz, dass nun auch Markus eingetroffen war und nickte diesem kurz zu, dann wandte sie ihren Kopf wieder den Personen am Tisch zu. Was sie als nächstes hörte ließ sie allerdings stutzen. Ein junger Mann mit dunkleren Haaren (Radan), sprach davon, dass sie hoffen sollten, dass der Sith-Orden sich wieder erholte. Meinte er wirklich was er da sagte? So etwas konnte er nicht ernst meinen. Mara kannte die Sith, war unter ihnen aufgewachsen, ehe sie die Flucht ergriffen hatte, so etwas nun von einem Jedi zu hören war mehr als nur erschreckend. Dies würde und konnte sie so nicht stehen lassen, auch wenn die Twi’lek (Selina) hierzu auch etwas sagte.

„Also entschuldige, aber ich kann deine Ansicht bezüglich der Sith nicht teilen. Hoffen, dass diese ihre Stärke zurückerhalten? Bist du dir im klaren darüber, was dies bedeuten würde? Welche Konsequenzen dies haben würde? Nicht nur, dass wenn sie erstarken würden, es bedeuten würde, dass die Verfolgung für uns Jedi von neuem beginnen würde und mit Sicherheit sehr massiv, sehr würde auch bedeuten, dass die gesamte Republik damit zu rechnen hätte in neue, stärke Kämpfe verwickelt zu werden. Für die Sith zählt, dass die ihre Macht ausleben können und es spielt dabei keine Rolle wie viele ihrer Feinde sie vernichten müssen, wenn es zu ihrem Vorteil gereicht. In all den letzten Jahren haben sie sich gesteigert, sind gefallen und erneut erstarkt und wohin hat ihr erstarken stets geführt? Mit jedem mal haben sie andere brutale Wege gefunden um die zu bekämpfen, die ihre Feinde sind. Ein neuer Starker Orden der Sith würde nur eines bedeuten, Krieg, Gewalt, Machtausübung und Unterdrückung.

Vielleicht denkst du, wäre ein neuer erstarkter Orden dann zufriedener, aber dies entspricht nicht der Wahrheit. Denkst du nicht, dass wenn man an Stärke gewinnt, diese Stärke vielleicht optimiert, nicht versuchen wird, jene auch völlig einzubringen? Diese Stärke zu missbrauchen? Die Sith sind niemand, die darauf achten gegen was sie vorgehen. Sie würden alles und jeden verraten, innerhalb oder außerhalb ihres Ordens und sie würden selbst ihren Imperator hintergehen, sollte es gewinnbringend sein. Wenn ihre Macht wieder an voller Stärke gewonnen hat, dann bedeutete dies nur eines für uns, neue Gefahren, neues brutales Blutvergießen ohne jeglichen Erbarmens. Wer nicht bekehrt werden kann wird vernichtet. Aus deinen Worten könnte man, wenn man sie falsch versteht auch schließen, dass du mit ihnen sympathisierst.“


Mara schüttelte ihren Kopf, wobei ihr langes blondes Haar sich dabei bewegte. Sie hatte diese Wort loswerden müssen, da sie ihr auf der Zunge gelegen hatten und dabei war es nicht einmal alles.

„Sich zu wünschen, dass die Sith an stärke zurückgewinnen sollen ist, wie ich finde ein törichter Wunsch. Aber dies ist meine Persönliche Ansicht darüber. Hast du in all der Zeit eigentlich mal verfolgt, was die Holonachrichten gebracht haben? Es ist meiner Meinung nach erschreckend zu hören was vor sich geht. Es mag uns geglückt sein Corellia zurück zuerhalten, aber ich bin mir sicher, dass die Imperialen dies nicht auf sich sitzen lassen werden. Mehr noch, dass die Sith dies nicht einfach so akzeptieren werden.

Es werden Dinge kommen und geschehen, die jetzt noch nicht ersichtlich sind, weil sie noch im ‚Verborgenen liegen. Dinge von denen noch keiner wirklich Kenntnis hat! Der Zorn und die Heimtücke verbergenden sich in den Schatten. Diese sind es, die vorläufig nicht zu durchdringen sind.“


Ihre letzten Worte klangen Mysteriös, so als ob sie diese ausgesprochen hätte, ohne in der jetzigen Realität zu sein. Der Glanz ihrer Augen hatte sich verändert. Aus ihr hatte nicht nur sie selbst gesprochen sondern auch ein Teil der Zukunft.

„Nichts ist, wie wir vielleicht glauben das es ist. Die Veränderungen die vor sich gehen erscheinen uns normal, doch was im Verborgenen vor sich geht verbirgt die Wahrheit. Leid, Qualen und Tod. Drei der Dinge, die noch vor uns liegen…!“

Mara schloss kurz die Augen, fuhr sich mit der Hand über die Schläfe und schüttelte erneut leicht ihren Kopf. Als sie ihre Augen erneut öffnete war der Glanz ihrer Augen verschwunden.

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[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum / Adrian Reven, Allison, Rand, Tyren, Tweearl und Zasuna]

Jon übte weiter mit seiner Metallkugel, bis er sie nach einigem Miss- und Gelingen nun richtig und auf Anhieb schweben lassen konnte. Nun wagte er sich auch an schwierigere Übungen, so begann er z.B. die Kugel um seinen Kopf kreisen zu lassen. Anschließend landete sie wieder in seiner Hand. Nun hielt er sich selbst für sehr fortgeschritten, was letztendlich völliger Schwachsinn war, denn dies war ja nur der Anfang seines Trainings. Aber dennoch war er stolz, jedoch zeigte er dies nicht nach außen hin,besonders nicht vor Allison...

Jon unterbrach kurzzeitig seine Übung und ging zu Reven hinüber.

"Meister, ich habe da eine Frage...wisst ihr zufälligerweise von einem Jedi, der keinen Schüler hat? Ich würde nämlich so schnell es geht gerne mit meiner Ausbildung beginnen."

Er versuchte ein freundliches Gesicht zu machen, weil er wusste, wie forsch und letztendlich auch ungehalten diese Frage war. Aber Jon wollte undbedingt mit seiner Ausbildung anfangen, denn dafür war er schließlich hier. Da zeigte sich auch mal wieder, dass Geduld nicht unbedingt Jons Stärke war.

Aus den Augenwinkeln sah Jon, wie sich eine neue Person(Shana) in den Trainingsraum begab, aber anstatt sie zu begrüßen, wollte Jon erst eine,hoffentlich erfreuliche, Antwort haben.

[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum / Adrian Reven, Allison, Rand, Tyren, Tweearl, Zasuna und Shana]
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum / Adrian Revan, Allison, Jon, Rand, Shana, Tyren, Tweearl und Zasuna]

Ein Ruckeln ging durch das Holzei auf dem Boden. Zum mindestens zwölften Mal hob es sich etwas zögerlich vom Boden. Nach einer kurzen Phase des »Fastschwebens« gelangte es in Tweearls Hand an. Er konnte es in seine Hand rufen. Er konnte es langsam fliegen lassen oder schnell. Nur zum Schweben konnte er es nicht bringen. Bei Jon sah es so einfach aus. Staunend sah Tweearl zu ihm herüber. Wenn er doch nur auch so gut wäre! Gerade wollte Tweearl zu Jon herübergehen, da stand dieser selbst auf und sprach Meister Adrian auf schülersuchende Jedi an. Also widmete Tweearl sich wieder dem Ei. Wieder ließ er es in seine Hand fliegen. Wenn er die Hand bewegte, flog es zwar eine leichte kurve, aber das war auch alles. Im Grunde war der Weg ja das Ziel: Das Ei schweben zu lassen.

Um es in seine Hand zu rufen, wünschte Tweearl sich das Ei einfach. Wenn er sich nur stark genug auf den Wunsch konzentrierte, flog es heran. Um es schweben zu lassen, müsste er sich Vielleich wünschen es in einer Hand zu halten, die er nicht hatte? Nein hier brauchte er definitiv einen neuen Denkansatz. Zuerst hatte er das Ei in der Hand halten wollen und sich darauf konzentriert es schweben zu lassen. Dann hatte er sich nur noch darauf konzentriert es in der Hand zu halten und darauf vertraut, dass die Geister sich um das Wie und Wo lang schon kümmern würden. Es ging gar nicht um die Hand! Es war das Ziel, das die Geister von ihm wollten. Um das Ei schweben zu lassen, musste er also nur ein Ziel in der leeren Luft wählen! Sich auf ein Stück Nichts zu konzentrieren war eine andere Sache, aber er wusste zumindest, wo er hinwollte.

Bevor er seine Theorie jedoch überprüfen konnte, blieb sein Blick an der Gestalt einer Menschin hängen, die am Eingang stand und zusah. Stand sie schon lange dort? Und warum? Da außer ihm keiner sie bemerkt zu haben schien, beschloss Tweearl zu ihr zu gehen und sie (natürlich auf Basic) anzusprechen:

»Sei gegrüzt! Wer bist du? Und warum siehzt du unz zu?«

Vielleich sollte er sich eher auf sei Training konzentrieren, aber seine Neugier war einfach zu groß - und auf dieser Welt gab es so schrecklich viele Wesen, die er nicht kannte!

[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum / Adrian Revan, Allison, Jon, Rand, Shana, Tyren, Tweearl und Zasuna]
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Adrian Reven, Jon, Rand, Tyren, Shana, Tweearl und Zasuna]

Allison spielte weiter mit dem Stein und schielte ab und zu zu Jon rüber, ihr entging nicht, dass es ihm anscheinend leicht fiel, sich in Levitation zu üben. Als Tyren sie dann ansprach nickte sie sofort.

"Okay, wenn es dir wichtig ist."

Sie antwortete nur knapp, da sie nicht riskieren wollte, dass Meister Reven sie tadelte und vor allem wollte sie den 'Unterricht' nicht stören wollte, falls man das hier so nennen konnte.
Er hatte definitiv keine Hemmungen das zu sagen was er wollte. Irgendwie bewunderte sie ihn dafür. Trotzdem bemühte sie sich wieder, zur Übung zurückzukommen und sich nicht ablenken zu lassen, immerhin war das doch eine der Regeln der Jedi oder? Ruhe und Gelassenheit. Für sie viel Konzentration auch dazu. Also spielte Allison weiter mit dem Stein und blendete vorerst einmal alles aus.

[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Adrian Reven, Jon, Rand, Tyren, Tweearl und Zasuna]
 
<| Lianna – Jedi Basis – Trainingsraum |> mit Rand, Tweearl, Allison, Tyren, Jon, Shana und Adrian

In einer großen Truppe zu trainieren war nichts neues für die Miraluka. In ihren Anfängen bei der Luka Sene war das sehr üblich gewesen, bis man sich nachher etwas spezialisiert hatte. Der Unterschied war, dass, und das hatte Adrian bereits angesprochen, der Wissensstand der einzelnen Jedi-Schüler sehr unterschiedlich war. Dem ein oder anderen musste erst klar werden, was die Macht wirklich war. Unvorstellbar für eine Miraluka. Durch ihr machtgelenktes Auge konnte selbst sie sehr deutlich erkennen, dass die intensive Verbindung des ein oder anderen Schülers zu Ashla noch nicht hergestellt worden war. Auch wenn ihr Wissensstand unterschiedlich war, so standen sie doch alle ganz am Anfang ihrer Ausbildung. Das Verhältnis der Miraluka zur Macht war definitiv anders als die Verbindung anderer Spezies. Aber sie durfte sich nicht dem Glauben hingeben, dass sie in dieser Beziehung schon ausgelernt hatte.

Vom geplanten Kampftraining gingen sie nun also doch über zur Levitation. Ein klein wenig enttäuscht war die Miraluka schon. Nachdem sie sich gerade mit dem Gedanken angefreundet hatte, doch die Waffen in die Hand beziehungsweise in die Hände zu nehmen war diese Übung dann doch - zumindest am Anfang - etwas weit mehr gewöhnliches für sie. Doch es machte lerntechnisch auch wenig Sinn, eine Gruppe von Anfängern mit Lichtschwertern gegenseitig auf sich einschlagen zu lassen, während noch keiner von ihnen begriffen hatte, worum es dann wirklich ging.

Zasu wartete, bis alle anderen sich bei den Trainingsgegenständen bedient hatten. Sie trat an die Kiste heran und ihr wurde schnell klar, dass die Auswahl für sie nicht allzu groß war. Der Inhalt bestand hauptsächlich aus Metallen in unterschiedlicher Form. Rohre, Schrauben, Muttern, Werkzeuge. Und das kalte, leblose Metall gehörte nicht zu den Materialien, zu denen sie, wie der Jedi-Ritter es gesagt hatte, "spontan eine Verbindung aufbauen" konnte. Sie wühlte ein wenig in der Kiste herum, wodurch ihre Fingerspitzen, die aus den dunklen fingerlosen Lederhandschuhen hervorragten, einen Teil des Schmutzes und Öls der teilweise etwas verdreckten Alltagsgegenstände annahmen. Auf dem Boden der Kiste erspähte sie dann doch etwas, was in ihrem Auge nicht ganz leblos aussah.

Mit der rechten Hand packte Zasuna das kleine Stück Papier. Wie sich nach genauerer Begutachtung herausstellte handelte es sich um den rechten unteren Ausschnitt einer Buchseite. Die Form eines Dreiecks, mit den zwei glatten Rändern im rechten Winkel und einer etwas ungleichmäßig abgerissenen Rand, wo man das Papierstück vom Rest des Buches getrennt hatte. Zugegeben, das Bedrucken von Zellstoff war in den meisten Regionen der Galaxis schon seit etlichen Jahrhunderten aus der Mode gekommen. Doch die Miraluka mochte es. Auch wenn das Papier alles andere als lebendig war, so waren die ehemaligen Pflanzenfasern in ihrem Auge doch erheblich farbenfroher als das kalte Metall.

Trotz des Schmutzes konnte sie immerhin noch die Seitenzahl erkennen. Außerdem auch mehrere Worte, die aufgrund der nicht mehr zusammenhängenden Zeilen wenig Sinn ergaben. Es war von einem Jedi Holocron die Rede, von sechs Lichtschwertern und einem bekannten Jedi-Meister. Mehr konnte sie nicht entziffern. Sie strich sich eine rot-violette Haarsträhne aus der Stirn, ohne dabei zu bemerken, dass sie mit ihren schmutzigen Finger dadurch eine schwarze Spur auf ihrer Stirn hinterließ. Die Miraluka schaute sich kurz um und bemerkte, dass die Schüler mittlerweile alle mit ihrem Training beschäftigt waren.

Langsam zerriss die Sene Seeker das Papierstück in drei unterschiedlich große Teile, legte sie in ihre rechte Hand und hielt diese dann etwa auf Höhe ihres Kopfes vor sich. Zasuna atmete einige Male tief durch, sammelte ihre Konzentration.

Dann öffnete sie ihre Hand und die drei kleinen Papierstückchen segelten in unterschiedlicher Geschwindigkeit in Richtung Boden. Sie sah den Fluss der Macht, der sie umgab, sah die Strömung. Nun versuchte sie, den Fluss so sehr zu lenken, dass die Papierstücke dem Boden, dem sie scheinbar unaufhaltsam entgegen strebten, nicht erreichen würden.

Dies gelang ihr jedoch nur bei einem Stück. Es war äußerst schwierig, den Geist so sehr zu befreien, dass man die gesamte Umgebung wahrnahm, sich auf mehrere Dinge und nicht nur auf einen Gegenstand konzentrieren konnte. Nächster Versuch.


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- Lianna - Jedi-Basis - Raum gegenüber des Ratssaals - Mit Zhaax und Kaiba -

Einfach so passiert sei es, sagte Zhaax, doch Chesara schüttelte den Kopf. Nichts passierte einfach so, jedenfalls nichts, das man selbst bestimmte oder für das man verantwortlich war. Die Jahreszeiten auf manchen Planeten sorgten "einfach so" dafür, dass die Blätter ihre Farben änderten. Ein starker Wind konnte ein Glas auf einem Tisch "einfach so" umwerfen oder der Knopf einer Jacke konnte "einfach so" abreißen. Dies waren Dinge, die geschahen, ohne dass man Einfluss darauf hatte. Ein Jedi aber schlug niemals ohne Grund, aus dem Blauen heraus auf andere Jedi oder Zivilisten ein. So ewas geschah nicht ohne Grund.

"Ich glaube, dass zu der Geschichte noch mehr gehört, Zhaax."

Sagte Chesara und ihr Blick begegnete dem des Twi'leks, der seine erste Chance, seine Version der Geschichte zu erzählen, nicht genutzt hatte. Fragend schaute sie ebenfalls in Kaibas Richtung. Sie wollte beiden Padawanen die Gelegenheit geben, ihr aus ihrer Sicht zu berichten, was sich zugetragen hatte. Dazu mussten sie allerdings mit ihr sprechen.

"Denkt also noch einmal nach."

Forderte sie die beiden freundlich aber bestimmt auf. Normalerweise pflegte Chesara ein enges Verhältnis zu ihren Schülern. Sie gewährte ihnen, sie beim Vornamen zu nennen, da sie wollte, dass sie ihr vertrauten und sich bei ihr wohl fühlten. Ihr war wichtig, dass sie das Gefühl hatten, mit ihr über alles sprechen zu können und freute sich, wenn sie selbst für ihre Padawane sorgen konnte, wie man es in einer Familie tat. Heute aber hatten Kaiba und Zhaax sie enttäuscht. Sie hatten leichtsinnig und übereilt gehandelt und vergessen, wer sie waren. Sie hatten sich der Jedi unwürdig verhalten.

"Ich mache es euch einfach und frage euch direkt."

Sagte sie schließlich, für den Fall, dass es den beiden unangenehm war, die ganze Geschichte in ihren Worten zu erzählen.

"Habt ihr euch heute in der Kantine mit zwei anderen Padawanen geprügelt? Und Kaiba? Ist es wahr, dass du der erste gewesen bist, der seine Hand im Streit erhoben hat?"

Ihr Blick lag auf dem Menschen, der, nach allem was sie von der Padawan Chen gehört hatte, die Schlägerei begonnen hatte. Es hatte zuvor einen Wortaustausch gegeben, ein Gefecht mit Worten vielleicht, doch Kaiba war derjenige gewesen, der den Streit auf eine neue Ebene verlagert hatte. Wenn es stimmte, so hatte er die Grenze zu allem überschritten.

- Lianna - Jedi-Basis - Raum gegenüber des Ratssaals - Mit Zhaax und Kaiba -
 
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Das Geheimnis bestand darin, sich gerade nicht genau auf die einzelnen Papierschnipsel zu konzentrieren. Sie musste den Fluss der Macht in der Umgebung leiten und manipulieren. Mit einem kleinen Stoß ließ Zasuna die drei einzelnen Papierstücke vom Boden nach oben gleiten, ließ sie tanzen und um ihre eigene Achse rotieren. Endlich gelang ihr mal eine Übung ohne dass am Ende etwas anderes dabei rauskam, als ursprünglich beabsichtigt worden war. Aber die Levitation war zugegebenermaßen auch nichts ganz neues für sie. Sie brachte das Papier auf Brusthöhe zum Stillstand und ließ es auf der Stelle schweben.

Von ihren Studien her wusste sie, dass, auch wenn diese Übung nun gerade funktionieren mochte, sie noch immer ganz am Anfang stand. Richtige Jedi konnten eine Vielzahl an Gegenständen ihrem Willen folgen lassen. Egal, ob es sich dabei um tonnenschwere Steine oder einzelne Atome handelte. Die Geschichte eines alten Jedi-Meisters hatte sie auf Alpheridies in einem ebensolchen Buch gelesen, zu dem wohl auch die Zellstoffteilchen ihrer Übung mal gehört hatten. Davon war sie noch weit entfernt.

Nun wollte sie noch etwas anderes ausprobieren. Sie ließ die Teilchen in einem kleinen Radius um sich selbst kreisen, und positionierte ihre Hände mit nach innen gekehrten Handflächen und weit ausgestreckten Fingern neben dem kreisenden Papier. Sie atmete tief ein und wieder aus, spürte, wie Ashla in seiner reinsten Form durch sie strömte. Sie spürte auch die Kräfte, die das Papier herumwirbeln ließen und ebenso die Kräfte, die das Papier selbst zusammenhielten. Mit einer - für jedes natürliche Auge - unsichtbaren Hand ergriff sie den ersten der kleinen Schnipsel und zerteile ihn mit einem kurzen Ruck in zwei Teile. Nun hatte sie schon vier Gegenstände. Sie wiederholte es, teilte die zwei weiteren Papierstücke gleichzeitig. 6 winzig kleine Stücke. Sie waren klein, aber sie konnte sie noch immer sehen. Sie spürte eine erste Schweißperle auf der Stirn, als sie versuchte, die neu entstandenen Stücke weiterhin unter Kontrolle zu halten und sie abermals zu teilen. Und wiederholte es nochmal. Und nochmal.

Die Papierstücke wurden kleiner und kleiner. Aber es kam, wie es kommen musste. Irgendwann verlor sie dann doch den Überblick. In einem kurzen, unachtsamen Moment trieben die Stücke auseinander. Reflexartig hielt sie ihre rechte Hand unter das Gemenge aus winzig kleinen Papierstücken, merkte aber nur, wie diese zwischen ihren Fingern und an ihrer Hand vorbei auf den Boden rieselten. Zasuna bemerkte nun erst, dass sie schon seit einiger Zeit die Luft angehalten hatte. Sie atmete aus, schenkte ihrem zerstörten Trainingsgegenstand keine weitere Beachtung mehr sondern konzentrierte sich wieder auf das, was um sie herum geschah.

Jeder Trainingsteilnehmer schien durchaus gewisse Fortschritte zu erzielen. Ganz offensichtlich hatte Adrian noch keinen a seine Grenzen gemacht. Zumindest machte fast jeder einen relativ entspannten Eindruck auf sie und schien den Übungen auch nicht unbedingt seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Einer der Schüler, Jon , hatte das Gespräch mit dem Jedi-Ritter gesucht. Selbst auf diese Entfernung hatte sie verstanden, dass er zügig einen Meister finden wollte. Genau wie sie. Soweit sie das bisher verstanden hatte, hatte Adrian bis jetzt noch keine Schülerin. Nutzte dieser Jon da vielleicht gerade eine Chance, die sie die ganze Zeit nicht wirklich wahrgenommen hatte?

Mit ihrem Blick verfolgte sie Tweearl, wie dieser auf eine Frau zuging, die noch am Eingang des Trainingsraums stand und sich bisher nicht vorgestellt hatte. Ihre Konzentration und ihr Gehör richtete sie aber dennoch auf das Gespräch zwischen dem Jedi-Ritter und dem Jedi-Schüler.


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Lianna - Jedi-Basis - Raum gegenüber dem Ratszimmer - mit Zhaax

Gerade wollte Kaiba etwas zu seinem Kollegen sagen, da trat auch schon Chesara ein und sah, wenig überraschend, nicht erfreut aus. Ihre sonst warme Aura der Freundlichkeit war erkaltet, Distanz und Enttäuschung spiegelte sich in ihren Augen wieder. Beinahe hätte er Zhaax gefragt, ob es hier kühler geworden wäre. Zwar verspürte der Padawan Reue, aber er stand immer gerade für seine Taten und würde sicherlich nicht weinend zusammenbrechen. So oder so, würde er die Konsequenzen trage, wie sie auch ausfallen mochten. Zunächst meinte sie, Rätin Eleonore und eine junge Schülerin hätten ihr alles gesagt. Ein merkwürdiges Gefühl der Erleichterung brandete in ihm auf. Dann war das schlimmste schon vom Tisch. Allerdings wollte die Jedi ihre Version der Geschichte hören. Bevor Kaiba auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, druckste Zhaax herum, dass er es nicht erklären könne und es 'einfach so' passiert sei. Selbstredend war die Heilerin damit nicht zu frieden. Allem anschein nach, wollte sie es direkt von ihnen hören, was durchaus verständlich war, schließlich mussten sie für den Banthamist einstehen, den sie verzapft hatten. In seinem Leben als Krimineller (auch wenn sich der Ex-Schmuggler selbst nie so bezeichnet hätte), war er oft in Schwierigkeiten geraten und hatte sich rechtfertigen müssen. Ihm hatte man gedroht, ihn verprügelt und auch schon mal in eine Arrestzelle gesteckt. Doch nichts war schlimmer, als die tiefsitzende Enttäuschung in den Augen ihrer Meisterin in der sich auch Traurigkeit verbarg. Zuerst hatte Kaiba befürchtet, Chesara sei um ihren eigenen Ruf besorgt gewesen, doch nun erkannte er, dass sie lediglich enttäuscht von ihren Lehrlingen war, zu denen sie ein so gutes Verhältnis gehabt hätte. Fast hätte ihn der Blick der Rätin an eine Mutter erinnert, deren Söhne sie sehr traurig gemacht hatten. Wenn Kaiba seine Mutter jemals solange gekannt hätte, wäre ihr Blick sicher ähnlich ausgefallen. Aus seinen Gedanken wurde er erst gerissen, als sie ihn direkt ansprach und danach fragte ob er den ersten Stein (oder Becher) geworfen hatte. Jetzt half alles nichts, der Padawan musste nun die Sabacc-Karten auf den Tisch legen.

"Ja Meisterin, das haben wir. Es stimmt, ich habe den Anfang gemacht und Zhaax da mit hineingezogen" , sagte er offen heraus, die voherige Absprache mit seinem Kampfgefährten ignorierend. "Ich weiß, dass weder eine Entschuldigung, noch eine Ausrede dafür gibt. Den Provokationen bin ich nicht mit der Gelassenheit der Jedi begegnet und habe mich von meinen Gefühlen hinreißen lassen. Es ist meine Schuld und ich trage die Hauptlast. Durch meine Impulsivität und meine Zweifel, ob ich für die Jedi geeignet sei, habe ich selbst den Nährboden für die Anfeindungen der beiden Zabraks gelegt und erst damit bewiesen, dass ich den Jedi nicht würdig bin, indem ich mich nicht wie einer verhalten hab. Zhaax trifft wenn überhaupt nur die Schuld, dass er mir helfen und eingreifen wollte, aber letztlich bin ich auch für seinen Fehltritt verantwortlich und ich werde die Konsequenzen für uns beide tragen."

Es war keine einstudierte Rede, die er brav aufsagte, er ließ sich von seinen Gefühlen und Instinkten leiten. Es erschien ihm richtig und der Novize wollte die Schuld seines Freundes so gering wie nur möglich halten. Daran war nichts heldenhaftes, schließlich stimmte es, nur durch sein handeln, war Zhaax in dieses Schlamassel geraten und er fühlte sich vor allem deshalb schuldig. Eher weniger, weil er diesen arroganten Trotteln eine redlich verdiente Abreibung verpasst hatte. Innerlich seufzte er. Was er nun sagen würde, könnte für ihn zum Verhängnis werden.

"Meisterin, wenn ihr mich fragt ob ich es bereue, sage ich ja. Ja, weil ich mich von den dummen Worten zweier Möchtegernjedi hab provozieren lassen und ich sie damit bestätigt habe. Ja, ich bereue es Zhaax damit hineingezogen zu haben und dass dabei vielleicht andere hätten verletzt werden können. Außerdem bereue ich die Gewalttätigkeit an sich. Auch wenn ihr mich dafür verurteilen werdet, was Euer gutes Recht ist, aber ich bereue es nicht, diesen Hornochsen eine Abreibung verpasst zu haben, die sich offensichtlich einen Spaß daraus machen, andere Padawane zu schikanieren, besonders jene, die kein ausgeprägtes Selbstbewusstsein haben und sich vielleicht auch noch unsicher sind, ob sie überhaupt hier her gehören. Vielleicht habe ich genau denen einen Gefallen getan, vielleicht auch nicht. Der Punkt ist, dass jemand ihnen Einhalt gebieten musste, auch wenn dies vielleicht ein Meister hätte tun müssen. Ich bin ehrlich zu Euch und sage Euch, was ich denke. Ich stehe dazu und ich stehe auch dazu, die Konsequenzen alleine zu tragen."

Über seinen letzten Vortrag würde sie sicher nicht erfreut sein und möglicherweise würde er sich selbst dafür noch Ohrfeigen, aber wie immer, hatte er gerade heraus gesagt, was er dachte und fühlte. Obwohl es all seine Willenskraft erfordert hatte, hatte Kaiba die ganze Zeit über in Chesara Augen geblickt, offen und ehrlich, obwohl die bittere Enttäuschung darin, kaum zu ertragen war.

Lianna - Jedi-Basis - Raum gegenüber dem Ratszimmer - mit Zhaax und Chesara
 
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Shana lehnte mit der rechten Schulter am Rahmen und beobachtete mit verschränkten Armen das Treiben der Schüler. Schwer war es nicht herauszufinden was sie übten. Levitation, Telekinese, Sachen mit den Gedanken schweben lassen. Wie auch immer man es nennen wollte, es war immer das Gleiche damit gemeint. Gewisse Unterschiede in den Fähigkeiten waren durchaus festzustellen. Ihr war bisher noch fast gar nichts bei diesen Übungen gelungen. Nun, die letzte Einheit hatte sie wegen Nervenkollers auch verpasst, dann wäre sie vielleicht auch schon weiter. Auch war zu erkennen wer von den Anwesenden die Lehrperson war. Ein überraschend jung aussehender Mann (Adrian) führte diese "Mini-Klasse" und beaufsichtigte die Lernfortschritte. Durchaus attraktiv und irgendwie hatte er auch etwas Bekanntes an sich, aber vielleicht bildete sie sich dies auch nur bei allen gut aussehenden Exemplaren des männlichen Geschlechts ein.

Sicherlich wäre sie selbst gar nicht mal so viel schlechter als diejenigen die hier waren. Zumindest könnte sie es überhaupt erstmal versuchen. Teile der Gruppe waren bereits auf sie aufmerksam geworden, doch es war nur einer der Übenden, der auf sie zukam. Ein Nichtmensch, dessen Rasse ihr gerade nicht einfallen wollte (Tweearl), näherte sich ihr. Im Gegensatz zur imperialen "Oberschicht" die möglichst versuchte dem "Abschaum" aus dem Weg zu gehen, war sie auf Coruscant allen möglichen Spezies begegnet und hatte nicht die Scheu oder trug die Aversion zur Schau, wie vielleicht andere. Sobald man in etwas weiter unter liegende Ebenen vorstieß konnte man ihnen sowieso nicht ausweichen. Sie waren ein Teil der Galaxis, einer die sie farbenfroher machte und etwas über sie zu wissen erweiterte den Horizont. Der Irrglaube allen fremden Einflüssen ausweichen zu können, ohne beschränkt zu werden, hatte sie bei den Imperialen schon immer verwundert.

Der Jedi-Schüler erkundigte sich über die offensichtlichen Dinge die sich aufwarfen, wenn man sich in der Art und Weise dazu gesellte wie sie es tat. Erst einmal stellte sich die Blondine gerade hin, und löste ihre Arme aus ihrer Verschränkung. Zwar war zweifelhaft ob sich das Wesen mit der interessanten Art sich zu kleiden (Tweearl) mit menschlicher Gestik auskannte, dafür aber die anderen Menschen vor Ort. Sie ließ ein dezentes Lächeln durchblitzen und versuchte eine Antwort zu finden, die dem Wissensdurst des Padawan gerecht wurde.


"Hallo. Ich bin Shana. Mein Meister ist momentan anderweitig beschäftigt deshalb suche ich nun, nachdem ich einige Stunden studiert habe, nach einer aktiven Beschäftigung. Ich würde mich anschließen wenn es gestattet ist, doch dies obliegt nicht mir." , erklärte sie in Richtung des Ritters oder Meisters (Adrian)nickend.

"Deswegen schaue ich erstmal nur zu." , führte sie die Ausführungen, bzw. Fragenbeantwortung zu Ende.

"Und wie ist Dein Name? Bist Du schon lange in der Ausbildung?" Jetzt war sie am Zug Fragen zu stellen. Wie immer, konnte sie nicht genug davon bekommen die Leute zu löchern. Nun, sie hatte ja schließlich nicht zufällig Journalistik studiert. Vorerst wartete sie die Reaktion ihres kommunikationsfreudigen Gegenüber ab.

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Die Erklärung ihres Schülers war ein Anfang. Kaiba gab zu, die Prügelei in der Kantine mit Gewalt begonnen zu haben und zeigte sich sogar verantwortlich dafür, Zhaax mit in die Situation hinein gezogen zu haben. Vollkommen einsichtig wollte er jedoch nicht sein. Die beiden anderen Padawane, mit denen sie die Auseinandersetzung gehabt hatten, beschimpfte er auch rückwirkend noch. „Hornochsen“ nannte er sie. Chesara schüttelte den Kopf. Für seine Taten war jeder selbst verantwortlich. Er hätte sich niemals provozieren lassen dürfen und Zhaax hätte sich nicht einmischen müssen. Man konnte dem Twi’lek anrechnen, dass er Loyalität gegenüber seinem Freund gezeigt hatte, doch leider war diese Loyalität im falschen Augenblick abgerufen worden. Er hatte die Wahl gehabt zwischen einem Schlichten oder Unterbrechen des Streits, oder dem Kampf an Kaibas Seite. Diese Entscheidung war Zhaax in die Hände gegeben worden und er hatte die falsche getroffen.

“Es stimmt, ihr habt euch beide nicht wie Jedi verhalten.“

Sagte Chesara.

“Jedi haben ihre Gefühle und Emotionen unter Kontrolle. Es ist wichtig, sie nicht die Überhand gewinnen zu lassen. Niemals, versteht ihr? Die dunkle Seite ist ein gefährlicher, rutschiger Pfad: ein falscher Schritt und ihr befindet euch auf einer Talfahrt, deren Geschwindigkeit und Richtung ihr nicht kontrollieren könnt. Jedes negative Gefühl – Neid, Eifersucht, Hass, Angst, Wut – kann zur dunklen Seite führen. Manchmal genügt bereits ein winziger Anreiz und ihr verliert die Kontrolle. Es ist gefährlich. Sehr, sehr, sehr gefährlich.“

Eindringlich sah Chesara beide Padawane an. Sie wollte diese Lektion klar und deutlich erteilen und wenn sie es mehrfach betonen musste.

“Die dunkle Seite manipuliert und sie betrügt. Ich habe gesehen, wie Machtnutzer von ihr überwältigt wurden. Sie standen vor mir, ganz sie selbst und im nächsten Augenblick verloren sie jegliche Gewalt über ihren Körper und ihre Gedanken. Seid vorsichtig. Je stärker ihr in der Macht werdet, umso größer wird die Gefahr, die von euch ausgehen könnte, wenn ihr die Kontrolle verliert. Das ist der Grund, warum ihr andere in Gefahr gebracht habt. Es hätte böse enden können.“

Nach wie vor war Chesara ernst. Es war ihr wichtig, dass ihre Padawane verstanden, warum genau sie auch andere gefährdet hatten. Sie mochten vielleicht denken, dass der Streit nur zwischen ihnen und den beiden Zabraks gewesen war, doch es war all zu leicht auch andere mit in etwas hinein zu ziehen. Zu schnell wurden Unschuldige zu Opfern. Draußen in der Galaxis, im Krieg, sah man dies jeden Tag. Dass es nicht immer einfach war, Jedi zu sein, wusste Chesara, aber es hatte auch niemand behauptet, dass die Ausbildung leicht werden würde. Als Jedi gab man viel auf, nicht nur von dem Leben, das man als Zivilist vielleicht hätte führen können, sondern auch von sich selbst. Viele Träume blieben ungelebt, wenn man sein Leben dem Wohle anderer widmete. Freunde und Familie kamen oft zu kurz. Als Jedi lebte man für andere und für eine bessere Galaxis. Es war tatsächlich nicht immer einfach, aber es war das, was Chesara gewählt hatte und wofür Zhaax und Kaiba sich entschieden hatten. Sie wollten Verantwortung übernehmen und ihren Teil für Frieden und Gerechtigkeit leisten, doch dazu mussten sie vor allem noch an sich arbeiten.

“Als Jedi seid ihr Vorbilder. Ihr habt bestimmten Regeln zu folgen und den Kodex zu ehren. Leider gibt es viel Gewalt und viel Blutvergießen in der Galaxis und obwohl ich wünschte, dass es anders wäre, werden wir dies nie ganz und gar ändern können. Was wir tun können, ist unseren Anteil leisten. Verteidigung, Diplomatie und Zurückhaltung statt Angriff. Gewalt sollte nicht die Lösung sein. Ihr habt heute gegen die Grundregeln der Jedi verstoßen, ihr alle beide.“

Es ehrte Kaiba, dachte Chesara, dass er versuchte Zhaax zu schützen, doch es änderte nichts an der Tatsache. Sie waren beide verantwortlich für ihre Taten, sie hatten sich beide falsch verhalten. Kaiba hätte den Provokationen der anderen Stand halten und ihnen mit Gelassenheit begegnen sollen und Zhaax hätte seinen Freund zurück halten und den Kampf abbrechen sollen. Sie hatten sich beide nicht mit Ruhm bekleckert.

“Wenn ihr euch eines Tages in einem wahren Gefecht, draußen im Krieg, wieder finden solltet, werdet ihr mit ähnlichen Situationen konfrontiert werden.“

Chesaras Stimme war leiser geworden, zurückhaltender. Die Dringlichkeit schien für einen Moment aus ihren Worten gewichen.

“Sith kämpfen selten mit fairen Mitteln. Sie werden versuchen, euch dort zu treffen, wo es euch am meisten verletzt, dort wo ihr am empfindlichsten seid.“

Die Jedi-Rätin hob ihre Hand und deutete auf ihr Herz.

“Genau hier. Ich habe einmal einem Sith im Kampf gegenüber gestanden, den ich von früher kannte. Er war einst ein Jedi gewesen. Später wurde er Imperator. Dort standen wir, unsere Lichtschwerter in unseren Händen, die Klingen gezündet. Es sollte um Leben und Tod gehen und er sprach mit mir. Er versuchte mich aus der Fassung zu bringen, indem er nach meiner Tochter fragte.“

Chesara schüttelte den Kopf bei der Erinnerung. Sie wusste nicht, ob Kaiba und Zhaax[/b] überhaupt wussten, dass sie eine Tochter hatte. Sie konnte sich nicht erinnern, es ihnen erzählt zu haben, aber möglicherweise hatten sie es von jemand anderem gehört. Mirja war weit weg, aber nah in Chesaras Herzen und sie sprach nicht oft von ihr. Sie hätte es gerne öfter getan, aber sie hatte nur selten Gelegenheit dazu. Auch dies war ein Preis, den man als Jedi zahlte.

“Dies sind Momente, in denen ihr euch der Ruhe in euch gewiss sein müsst. Vertraut auf euch, vertraut der Macht und bleibt gelassen. Wenn ihr euren Gefühlen in solchen Momenten nach gebt, werdet ihr das Nachsehen haben. Ihr werdet blind vor Wut, geblendet von Zorn und eure Rationalität und euer Verstand werden schwinden. Es wäre damals für den Sith ein leichtes gewesen, mich zu besiegen, wäre ich meinen Gefühlen erlegen, denn er verstand die dunkle Seite zu nutzen, so weit wie sie sich nutzen ließ.“

Chesara dachte an Phollow. Er war nicht der erste Jedi gewesen, der den Verlockungen der dunklen Seite erlegen war und er würde auch nicht der letzte sein. Sie aber würde dafür sorgen, dass ihre Padawane nicht ebenfalls dazu gehören würden. Ihr Blick wanderte von Zhaax zu Kaiba und blieb an dem Menschen hängen.

“Was dich angeht, Kaiba, so hast du noch eine andere Lektion zu lernen. Du solltest lernen, andere nicht vorschnell zu verurteilen. Die beiden Padawane, mit denen ihr aneinander geraten seid, haben dich provoziert und schikaniert. Sie haben sich heute falsch verhalten. So wie du hier vor mir stehst und über sie sprichst, verurteilst du sie ebenso wie sie dich, als sie über dich gesprochen und dich beleidigt haben. Du solltest es jetzt besser wissen, denn du weißt, wie sich das anfühlt. Denk darüber danach. Und das nächste Mal, wenn wir miteinander reden, möchte ich nicht, dass du Schimpfnamen für andere Jedi verwendest.“

Chesara atmete hörbar ein und aus. Es war lange her, dass sie einem Schüler ins Gewissen hatte reden müssen. Standpauken zu halten lag ihr nicht und sie hoffte eher, dass sie Kaiba und Zhaax etwas hatte beibringen können. Nur das würde sie weiter bringen und ihnen eher helfen, die Wege der Jedi zu verstehen.

- Lianna – Jedi-Basis – Raum gegenüber dem Ratssaal – Mit Kaiba und Zhaax –
 
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