Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis, neue Bibliothek - u.a. Jaques und Ly'fe
Ly'fe war sich keineswegs sicher, ob er mit Neimoidianern das richtige verband, doch Kenntnisse über Pilzen zu haben passte zu seinem Bild der Spezies. Allerdings schien diese Person Jaques einiges bedeutet zu haben, die Trauer war dem Miraluka anzumerken, als er von dessen Tod sprach. Das metallene Band vor seinen Augen erschwerte es Ly'fe zwar, Emotionen zu lesen, doch als chronisch kurzsichtiger Bith war es es ohnehin gewohnt, sich auf den Klang der Stimme und auf die Macht zu verlassen.
»Tut mir leid,«
Beschied ihm der Jedi-Ritter nur knapp, da es offensichtlich nicht das glücklichste Gesprächsthema war. Als sie erneut auf die Vision von Corellia zu sprechen kamen, erklärte Jaques, dass der Jedi ein Mensch gewesen war, der vom imperialen Militär festgenommen und scheinbar einem Sith übergeben worden war. Der Hobbymusiker stieß einen Pfiff aus, dessen Ton, wie jeder beschlagenere Jizz-Experte unter den Bith gewusst hätte, aus »Dunkle Wunderkiste« stammte.
»Das ist nicht gut – überhaupt nicht gut. Ich werde alles zusammenschreiben, woran du dich erinnerst aufschreiben, so dass es an die Jedi auf Corellia weitergegeben werden kann,«
Versprach er und erkundigte sich nach der genauest möglichen Beschreibung des Menschen, die der Anwärter ihm geben konnte.
Stunden später begaben sie sich nach getaner Arbeit und mit dem Lob von Meister Nackl in der Tasche auf dem Weg in die Kantine zum wohlverdienten Abendessen. Der Bith war müde, aber zufrieden, denn die Anerkennung des Sullustaners bedeutete ihm viel. Sie verbesserte zudem, hoffte er wenigstens, sein Ansehen unter den Forscherkollegen und seine Chancen, wieder Reisen unternehmen zu können, um als solche empfundene Lücken in der aufgezeichneten Historie des Ordens mit Artefakten zu schließen, bzw. zu belegen – entsprechend hoffnungsfroh war er. Jaques, der bei Ly'fe infolgedessen etwas gut hatte, hatte tatsächlich Fragen, bei denen er ihm weiterhelfen konnte.
»Es ist normal, dass sich die Machtwahrnehmung im Laufe der Zeit verändert, differenzierter wird, als es am Anfang war. Die berühmte Jedi-Meisterin Matreto hat es vor Jahrhunderten in dem, was lange Zeit als Standardwerk in Bezug auf Machtkräfte galt, als Fraktal beschrieben: die Dinge sind, von nahem betrachtet, völlig anders als es zunächst den Anschein hatte. Genügend Erfahrung, Konzentration und Zeit vorausgesetzt, kann man beliebig tief eintauchen, doch bestimmte Muster wiederholen sich immer wieder und wieder. So eine Art Essenz der wirklich wahren Wahrheit, schätze ich, ich tue mir selbst etwas schwer, die Vorstellungswelt einer Thyrsianerin in meine zu übersetzen.«
Ly'fe verzichtete auf weitere Ausführungen, da er das Gefühl hatte, sich bereits genug verfranst zu haben, und versuchte, wieder mehr auf Jaques' ursprünglichen Punkt zurückzukommen.
»Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das auch auf dich zutrifft, da du als Miraluka schon dein ganzes Leben lang die Umwelt durch die Macht wahrnimmst. Ich könnte mir aber vorstellen, dass diese sich auch bei dir noch weiterentwickelt, da das Verständnis der Jedi von der Macht doch noch ein ganz anderes ist – vielleicht musst du dazu aber auch die Mauern der Gewohnheit durchbrechen und eine andere Herangehensweise an altbekannte Dinge wagen.«
Inzwischen hatten sie die Kantine erreicht, in der es, tageszeitgemäß, sehr belebt war, so dass sie sich zu anderen Jedi an einen Tisch setzten. Als sie beide ihr Abendessen hatten, fuhr der Bith-Jedi fort.
»Was die Häufung deiner Visionen angeht: ich bin kein Experte und müsste erst nachlesen, aber ich denke, dass es damit zu tun hast, dass du die Macht als Padawananwärter jetzt öfter bewusst einsetzt als zuvor, ich denke, über deine gewohnte Machtsicht denkst du ja nicht wirklich nach, oder? Außerdem erleichtert die Präsenz von so vielen Jedi hier auf Lianna die Verbindung zur Macht, was die Wahrscheinlichkeit einer durch die Macht kommenden Vision natürlich verbessert. Möglicherweise liegt es allerdings auch an der Schlacht um Corellia, dass es sozusagen mehr Grund für Visionen gibt. Oder was für einen Weg meintest du?«
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