Lianna

[Lianna System – Lianna – Jedi-Basis - Vor dem Hauptgebäude - Michael Aeren und Steven Crant]

Sag mir, verstehst du den Kodex? Glaubst du, du kannst ihn mit deinen Taten und deiner inneren Einstellung vereinbaren!?

Die Frage die ihm Steven da stellte, dachte Michael, war eine gute. Er war sich in keiner Weise sicher, ob er seine innere Einstellung mit dem Jedi-Kodex vereinbaren konnte. Mit etwas das so, so schien es dem Quasi-Padawan, die Wirklichkeit vollkommen verfehlte. Er hatte zwar schon früher gehört, dass das Leben der Jedi einem bestimmten Kodex folgte, aber dass dieser Kodex ihm jegliche Gefühle und Leidenschaft verbieten würde, das hatte er nicht gedacht.

Er hatte schon seit Jahren die Taten der Jedi bewundert, hatte, wie so viele Kinder und Jugendliche ein Jedi sein wollen. Das ihm aber die Chance gegeben wurde, ein Jedi werden zu können, dies hatte auf den Dächern von Coronet einen heftigen Streit in seinem Inneren hervorgerufen, der bis jetzt immer noch nicht beigelegt war.

Ich weiß es nicht, Meister. Ich denke dass ich darüber zuerst nachdenken muss.“, sagte Michael an Steven gewandt, welcher zur Antwort nickte und den ehemaligen Widerständler beobachtete, bis ihm das Piepen seines Komlinks auffiel.

Nach einem kurzen Gespräch eröffnete er seinem Padawan das er nun etwas zu erledigen habe, dieser aber gerne in der Cantina auf ihn warten könne. Als Michael ihm versprochen hatte dort zu warten eilte er zu einem der Eingänge des Hauptgebäudes und ließ einen nachdenklichen Padawan zurück.

Der ehemalige Widerständler schlenderte gemütlich in Richtung des Haupteinganges, von dem aus er wusste, wie er zur Cantina gelangte, als ihn jemand anrumpelte.



Hey, pass doch auf wo du hinläufst“, schimpfte der Rempler, ein hochgewachsener, menschlicher Jugendlicher.


Tut mit leid, ich war in Gedanken versunken“, entschuldigte sich Michael.


Ja, Ja das sagen sie alle. Aber wer bist du eigentlich? Ich hab dich noch nie hier in der Basis gesehen.“


Ich bin Michael Aeren, der neue Padawan von Ritter Steven Crant.“


Ungläubiges Starren.


Dann warst du der Widerständler der mit Crant den Gouverneur auf Corellia festgenommen hat?


Michael zuckte mit den Schultern. „Ja, aber ich hätte mir schöneres vorstellen können.“


Wirklich? Ich würde alles geben endlich mal etwas Spannendes zu erleben. Ich bin übrigens Leo Diruno, Padawan von Ritterin Lenos Quelsyn, und dein neuer Zimmergenosse.“


Gut, dann brauche ich jetzt wenigstens nicht herumfragen. Ich denke ich sollte weiter, sonst muss mein Meister noch länger auf mich warten.“ Michael verabschiedete sich von Leo und machte sich auf den Weg Richtung Cantina.


Dort angekommen konnte er seinen Meister noch nicht entdecken, also setzte er sich an einen der freien Tische im Eck gegenüber dem Eingang und bestellte sich beim Kellnerdroiden ein Glas Lomin Ale. Als er das Getränk probierte schoss ihm durch den Kopf, dass alleine das Ale es wert wäre länger auf der Basis zu verweilen.


[Lianna System – Lianna – Jedi-Basis - Cantina - Michael Aeren]
 
-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Bibliothek]-
Visas mit Anakin und Tenia

Nachdem sie ihm offenbart hatte, dass sie noch keinen Kristall besaß, entschied er kurzerhand ihr das Angebot zu machen ihn und Tenia nach Ilum zu begleiten. Ilum. Diesen Namen hatte sie schon mehrmals gehört und vorhin erst gelesen. Außerdem sprach er von einem Heligtum. Und da erinnerte sich Visas. Ilum war einer der Orte, wo die Jedi die Lichtschwertkristalle finden konnten, in speziellen Höhlen. Weitere bekannte Orte waren Dantooine und Adega, wo der Orden einen kleinen Außenposten unterhielt, zumindest laut den Texten, die dem Archiv entstammten.

Es war der Wahnsinn. Die Miraluka kannte nicht einmal den Namen dieses Jedi und lediglich, weil sie ihn eine Kleinigkeit gefragt hatte, warf er nun alles über den Haufen und wollte nach Ilum fliegen. Das rechnete sie ihm wirklich hoch an, hoffentlich würde sie in Zukunft öfter mit diesem Hilfsbereiten Ordens-Mitglied zu tun haben.

Schließlich teilte er der blinden Padawan noch den Zeitpunkt und den Ort der Abreise mit und erinnerte sie, dass sie Sarid noch eine Nachricht hinterlassen möge, für den Fall das sie mitkäme. Für den Fall… natürlich würde sie mitkommen. Wie sonst sollte sie an einen Kristall kommen und eine günstigere Gelegenheit bot sich bestimmt nicht mehr. Im gleichen Atemzug erwähnte er dann auch noch seinen Namen. Er hieß Anakin Solo. Visas verließ nun die Bibliothek wieder wesentlich euphorischer, als noch vor wenigen Minuten und der hilfsbereite Jedi-Meister kehrte zu seiner Schülerin zurück und verkündete ihr wohl nun die kleine Planänderung.

Die Miraluka eilte in ihr gerade frisch bezogenes Zimmer, wo sie nicht einmal eine Nacht verbracht hatte und ausgepackt hatte sie auch noch nicht wirklich. Eigentlich sehr passend, doch wollte sie die gebrauchten Klamotten von Corellia gegen Frische austauschen und sich noch etwas Wärmeres einpacken, denn sie hatte gelesen, dass es auf Ilum sehr kalt war. Zum Schluss tippte sie noch eine Com-Nachricht an Sarid und überprüfte danach noch mehrere Male, ob sie wirklich alles beisammen hatte. Visas war so aufgeregt wie schon lang nicht mehr, warum wusste sie nicht, es war doch nur eine ganz normale Reise, wie jede andere auch. Selbst vor Corellia hätte sie aufgeregter sein müssen. Aber vielleicht verhielt es sich so, weil es um ihr erstes Lichtschwert ging.


-[Com-Nachricht an Jedi-Rätin Sarid Horn]-

Hallo Sarid,

ich habe heute in der Bibliothek etwas über die Konstruktion von Lichtschwertern recherchiert. Dabei stellten sich mir einige Fragen. Glücklicherweise war ein sehr hilfreicher Jedi-Meister zugegen, der mir außerdem mit guten Ratschlägen zur Seite stand. Er fragte mich, ob ich schon einen Lichtschwertkristall besäße und ich verneinte dies. Allerdings hatte mit Meister Solo angeboten, dass ich ihn und seine Schülerin nach Ilum begleite. Ich hoffe ich habe Euer Einverständnis, denn ich muss mich schnell entscheiden. Wir würden in zwei Stunden aufbrechen.

Visas Culu

PS: Grüßt bitte Rilanja und Nei von mir.

-[Com-Nachricht Ende]-


Die Miraluka konnte sich kaum vorstellen, dass Sarid ‚nein‘ sagen würde, weshalb sie sich schon auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt begab. Mit dem Gepäck in der Hand erreichte sie Hangar 2 und begab sich zur Landebucht 1. Die anderen waren noch nicht zu sehen, aber es war ja auch noch genügend Zeit, doch sie konnte nicht mehr in ihrem Zimmer hocken. Stattdessen ließ sie sich auf dem harten Beton nieder und versuchte sich mit Hilfe einer Meditation etwas zur Ruhe zu bringen, zumindest so lange, bis die Anakin und Tenia da waren.

-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Hangar 2 - Landebucht 1]-
Visas alleine
 
- Lianna – Jedi-Basis – Mit Arlen, EmJay und Niré –

Chesaras Blick wanderte von Arlen zu EmJay hinüber und das Gefühl beschlich sie, dass sich entweder in den letzten Minuten bereits mehr zwischen den beiden Jungen ereignet hatte, als sie ahnen konnte, oder dass sich die beiden gerade nicht zum ersten Mal begegnet hatten. Möglicherweise, dachte sie, waren sie sich schon zuvor in der Kantine oder im Trainingsraum über den Weg gelaufen und kannten sich von dort. Es schien jedenfalls eine leichte Anspannung in der Luft zu liegen, von der sich die Jedi-Rätin unschlüssig war, woher genau sie rührte. Sie öffnete die Tür des Gleiters, um auf dem Fahrersitz einzusteigen und deutete mit einer Handbewegung den beiden Schülern an, dass sie ebenfalls einsteigen sollte. Einer von ihnen würde auf dem Beifahrersitz Platz nehmen können, der andere hinten neben Niré.

“Es freut mich, dass du mitkommst.“

Sagte sie noch zu Arlen, bevor sie einstieg.

“Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich gemeinsam leichter lernt. Den meisten geht es jedenfalls so. Was dein kleines Haustier betrifft…er ist wirklich goldig.“

Chesara sah zu dem quirligen Voorpak. Man sah diese Tierchen abseits von Naboo nicht sehr oft. Sie seufzte leise. Er sah wirklich niedlich aus, doch eigentlich war der Orden der Jedi nicht der richtige Ort für Haustiere.

“Nun, für den Augenblick ist es in Ordnung, wenn er dich begleitet. Wir sind auf dem Weg ins Freie und das sollte die richtige Umgebung für ihn sein. Grundsätzlich aber haben Haustiere in den Trainingseinheiten nichts verloren.“

Die Jedi-Rätin machte ein entschuldigendes Gesicht.

“Als Jedi ist es schwierig, sich hinreichend um Haustiere zu kümmern. Darüber solltest du nachdenken. Aber nun steigt erst einmal ein und lasst uns los fahren. Es liegt noch viel vor uns, heute.“

- Lianna – Jedi-Basis – Gleiter - Mit Arlen, EmJay und Niré –
 
[Hyperraum, Empress of Blades, Observationsdeck]- Cris

Das Observationsdeck war natürlich einer der ersten Orte, an dem der Rücksturz in den Normalraum offenkundig wurde, der wiederum Cris daran erinnerte, wie lange er bereits tatenlos auf jener – mittlerweile eher unbequemen – Bank gesessen hatte. Das Glas neben ihm war leer, der Datenblock hatte sich nach langer Zeit der Untätigkeit selbst in eine Art Ruhemodus versetzt und an Stelle des Hochgefühls, das Alkohol eigentlich hervorrufen sollte, spürte der ehemalige Sturmtruppler nur leichte Kopfschmerzen.

Während vor ihm die Planeten des Lianna-Systems erschienen, zentral der Planet Lianna selbst, auf dem sich die derzeitige Basis des Ordens der Jedi sowie eine bedeutende Zweigstelle des Geheimdienstes befanden, erhob Cris sich mühsam, um schließlich Glas wie Datenblock zurück in die Bar der Yacht zu tragen, das Glas dort zu deponieren und den Koffer mit seinen überschaubaren Habseligkeiten wieder an sich zu nehmen. Indessen wurde der Eintritt der Empress in die Atmosphäre durch leichte Erschütterungen begleitet, bis ein finaler Ruck schließlich davon kündete, dass Selby das von SoruSuub erbaute Schiff in einer der Landebuchten des Raumhafens von Lianna City gelandet hatte. Die kurze Reise von Mon Calamari nach Lianna dürfte die Ressourcen des Schiffes nicht über Gebühr beansprucht haben, weswegen davon auszugehen war, dass der Pilot seinen Flug nach Courscant – über Umwege natürlich – fortsetzen würde, sobald Cris das Schiff verlassen hatte. Er hoffte für den Anderen, dass der Geheimdienst – dem diese Landung mit Sicherheit nicht entgangen war – die Erklärung akzeptierte, dass Lianna ein ebenso guter Zwischenstopp war wie jeder andere, und Selby nicht durch seine Freundlichkeit Cris gegenüber in Schwierigkeiten geriet.

Die Mimik des Piloten verriet jedenfalls keinerlei derartige Sorgen, als er sich mit federndem Schritt zu Cris in der Bar gesellte und eine Hand auffordernd nach dem Datenblock ausstreckte, den dieser immer noch festhielt.


„Ich hoffe, Sie sind in den letzten Monaten etwas eloquenter geworden“, scherzte Selby und nahm den Datenblock an sich, nachdem Cris ihn widerwillig freigegeben hatte.

„Keine Sorge, ich werde schon nichts lesen.“

Zu Cris‘ Überraschung kramte der Pilot dann ein Comgerät aus einer Tasche seines Jacketts hervor, äußerlich wirkend wie ein übliches Standardmodell mit allen Kapazitäten, die man von ebendiesen erwartete, und hielt es ihm auffordernd hin.

„Hier, vielleicht beruhigt Sie das. Das wird es zwar nicht unmöglich machen, etwaige Nachrichten abzufangen, aber eine kleine Programmroutine erlaubt es dem Gerät recht gut, die Herkunft einer Nachricht durch unübersichtliche Umleitung über diverse Relaisstationen zu verschleiern. Eine oberflächliche Chiffrierung inklusive – nichts, was den IGD aufhalten würde, aber für eine Routineüberprüfung der CSF sollte es reichen.“

Erst, als Cris das Comgerät zögernd an sich genommen hatte, präsentierte Selby ihm lächelnd ein zweites, das genau so aussah.

„Der Kontakt zu diesem Gerät ist in Ihrem eingespeichert, ebenso umgekehrt. Ich werde es Miss Cortina mit Ihrer Nachricht übergeben. Ich glaube, sie hat ein Recht, selbst das Risiko einzuschätzen und zu entscheiden, ob sie es benutzt.“

Für einen Moment wusste Cris nicht, was er sagen sollte.

„Werden Sie keine Schwierigkeiten bekommen?“

Der Pilot zuckte mit den Schultern.

„Wer weiß… vielleicht gab es einfach einen Zahlendreher im Frachtmanifest der Empress… auch Droiden können Fehler machen, nicht wahr?“

Impulsiv streckte der ehemalige Sturmtruppler Selby seine rechte Hand hin.

„Danke, Selby.“

Der Andere schüttelte die dargebotene Hand.

„Wir sehen uns, Lieutenant. Verlassen Sie sich drauf.“

Dann verließ Cris die Yacht über die heruntergefahrene Gangway – nicht ohne, dass auch der in diesem Moment um die Ecke rollende R6 ihm ein verabschiedendes Trillern hinterhergeschickt hätte – und betrat durch das Haupttor der Landebucht den Raumhafen Lianna Citys – oder einen der Raumhäfen – auf dem es ähnlich geschäftig zuging wie auf Mon Calamari. Nicht nur durch die Anwesenheit des Ordens war Lianna ein wichtiger Planet für die Republik, die mit der Dominanz des Imperiums im Kern der Galaxis auf jede wirtschaftsstarke Welt angewiesen war. Zudem wurden hier nicht unbeträchtliche Mengen an Sternenjägern hergestellt, Sternenjäger, die den republikanischen Streitkräften ermöglichen sollten, sich gegen die übergroßen Schlachtschiffe ihres Feindes zu behaupten, dessen eigene Jäger – ganz der imperialen Philosophie folgend – allzu häufig bloße Wegwerfprodukte waren.

Aus seinen Befehlen wusste Cris, dass das Zentrum geheimdienstlicher Präsenz auf Lianna in einem Bürogebäude einquartiert war, unter der eher oberflächlichen Tarnung des Verwaltungszentrums einer Sozialversicherung, und das der Zutritt für Geheimdienstmitglieder entweder über Gleiterplattformen auf dem Dach des Gebäudes oder über eine Tiefgarage erfolgte, unter Umgehung der Etagen des Gebäudes, in denen tatsächlich eine Versicherung verwaltet wurde. Sein Geheimdienstausweis würde ihm erst die Pforten zu jenen Zugangspunkten öffnen, doch das sollte kein Problem sein. Glücklicherweise befand das Gebäude sich in relativer Nähe zu jenem Komplex, in dem die Jedi ihre temporäre Basis errichtet hatten.

Der Weg vom Raumhafen war kein weiter, also entschied Cris sich, ihn zu Fuß zurückzulegen. Unweigerlich verloren sich seine Gedanken dabei zu Noa… was sie wohl gerade tat? Und ob sie auch an ihn dachte?


[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafengebiet, Straße]- Cris, Passanten
 
Lianna – Jedibasis –vor der Kantine – mit Joseline

Jo hoffte inständig, dass sie und ihre neue Schülerin, Summer, sich gut verstehen würden. Mara jedenfalls würde ihr bestes geben. Was dabei herauskam konnte sie nicht sagen. Zwar war sie umgänglich und verstand sich mit jedem, gut möglich allerdings, dass Mara ein wenig zu sehr ins Detail ging. Besonders da sie durch ihre eigenen Erfahrungen wusste, was einen Geist belasten konnte und sie wusste ebenso, dass es schlimmes nach sich ziehen konnte. Bei Summer musst es nicht so ein, aber es könnte und die junge Jedi würde mit allem rechnen. Es war einfach besser auf alles gefasst zu sein, als es auf die leichte Schulter zu nehmen. Mara hatte viel zu knappern gehabt, wenn es um ihre Fähigkeiten ging, ihrer Warnung an Sen und dass keiner ihrer Freunde sie wirklich verstanden und ernst genommen hatte. Sie wusste was es bedeutete Angst zu haben, sich in sich zurück zu ziehen und niemanden an sich heran zu lassen. Mara hatte ihr Leben gehasst, ihre Fähigkeiten und einen Teil der Galaxis. Sie war nervlich am Ende gewesen und hatte sich nichts mehr gewünscht als den Tod. Letztlich hatte sie ihn gesucht, wenn sie ihn auch nicht gefunden hatte, da Tom ihr das Leben rettete. All dies lag nun hinter ihr und dennoch kannte Mara die Tücken des Lebens, den angeblichen Hoffnungsschimmer welcher sich dann als tödlich herausstellte.

Sie lauschte den Worten der älteren, welche weitere über ihre Schülerin sprach. Summer war ruhig, sehr ruhig, in sich gekehrt. Mara konnte damit etwas anfangen, da es wiederspiegelte, was sie selbst einmal gewesen war. Jo jedenfalls verstand Mara’s Sorge, wenn auch die Jedi das Gefühl hatte, dass ihre Freundin ein wenig anders darüber dachte. Sie stellte jedenfalls klar, dass Summer’s Träume anders war als das ihre. Viele traumatische Erlebnisse hatten Ähnlichkeiten, doch Mara beschloss dies für sich zu behalten und vorerst nur zuzuhören. Die kleine sprach nicht gern über ihr erlebtes, was Mara sehr gut nachvollziehen konnte. Gleichzeitig respektierte Jo den Wunsch ihrer Schülerin, nicht jede Einzelheit mit anderen zu teilen. Dies war nur verständlich. Dann erhielt die Blondine einige kleine Infos bezüglich des Mädchens. Sie war eine Waise, etwas, was Mara kannte, sie selbst war eine Vollwaise. Summer hatte lange Zeit in einem Waisenhaus gelebt, dem angeblich besten von Alderaan. Trotz allem war es nicht gut für die kleine dort gewesen. Sie wurde ausgegrenzt und so zog sie sich mehr und mehr in sich selbst zurück. Dies wiederum verstärkte das Haupttrauma umso mehr. Mara fragte sich wobei es sich um dieses Haupttrauma handelte und ob sie darauf noch etwas zu hören bekam. Scheinbar nicht, denn Jo erklärte, dass sie erst würde lernen müssen wieder Vertrauen zu schöpfen, Freunde zu finden und sich auf andere zu verlassen. Im ersten Schritt hatte sie jedenfalls Wesen gebraucht, welche sie mit Ehrlichkeit und Wärme aufnahmen, sie ließen wie sie war, da sie Zeit, Halt und eine Bezugsperson brauchte, der sie bedingungslos vertrauen konnte. Dies allerdings war schwer für sie.

Vieles von dem was Jo erzählte kam Mara so bekannt vor. Es gab so viele Parallelen. Bevor sie die Kantina gänzlich betraten blieben die beiden Frauen in einer Nische stehen. Dann erklärte Jo ihr, dass ihr Schützling nicht wisse, dass sie alles so genau wisse. Jo hatte sich kundig gemacht und in dem Waisenhaus nachgefragt. Ihre Mutter wurde von ihrem Vater getötet und das Mädchen hatte alles mit ansehen müssen. Er hatte sie auch töten wollen und wurde nur durch das Einschreiten der Sicherheitsbehörden gestoppt. Jo hatte also auch Einsicht in den Bericht gehabt, da sie erklärte, dass es sich las wie ein Horrorroman. Zu diesem Zeitpunkt war Summer erst zehn Jahre alt gewesen. Kein Wunder also, dass sie so traumatisiert war. Das Waisenhaus hatte die ganze Sache nicht besser gemacht. Mara schluckte. Die kleine brauchte eine Unmenge an liebe und Fürsorge. Jo erzählte, dass als Samira sie fand, sie nur Mylo als Bezugspunkt besaß. Dabei handelte es sich um einen Teddy, welcher sehr wichtig für sie war und es noch immer sei. Summer hatte ihr davon noch nichts erzählt. Gut, nun wo Mara einen Teil der Geschichte kannte würde sie damit arbeiten können.


„Ich werde schweigen und ich bin froh, dass du mir dies erzählt hast. Jo, ich werde mein bestes geben um ihr eine Freundin zu sein. Letztlich wird es aber an ihr liegen, ob sie mich akzeptiert oder nicht.“

Das Thema war vorerst durch und Jo kam erneut auf sie und Vorin zu sprechen. Sprach mit einem Lächeln davon, dass sie hoffte zur Hochzeit eingeladen zu werden. Hochzeit!? Wie kam sie darauf? Sicherlich, Mara selbst wollte heiraten und genau genommen niemand anderen als Vorin, allerdings hatte er ihr bisher noch keinen Antrag gemacht und sie glaubte nicht, dass so schnell einer folgen würde. Sollte er sie je fragen, ihre Antwort wäre eindeutig ja und dann würde sie Jo einladen. Mara lächelte nur breit, dann betraten die beiden Frauen die Kantina und begrüßten die anderen. Jo stellte sie dem Rest vor und Mara lächelte in die Runde.

„Hi Summer, hi Matthew.“

Sie setzte sich in die Runde, Jo bestellte sich einen Burger und Mara entschied sich für Reis mit Gemüse. Lang blieb die Jedi Großmeisterin nicht, da sie eine Nachricht erhielt und sich vorerst verabschiedete. Nun bleib Mara allein in der Runde zurück. Matthew bekam somit erst einmal nicht die Chance in Erfahrung zu bringen, was Jo ihm hatte sagen wollen und so blickte er Mara an. Diese zuckte kurz mit den Schultern und warf dann einen Blick zu Summer und deren Teddy.

„Da ich nun weiß wer zumindest ihr beiden seid, würde mich mal interessieren wer den der kleine süße Teddy da auf deinem Schoss ist Summer. Magst du ihn mir vorstellen? Ich vermute jedenfalls, dass er dein bester Freund ist. Zumindest verraten mir das seine Augen.“

Mara lächelte, wobei sie dieses zwischen Summer und ihrem Teddy, von dem sie natürlich wusste wie er hieß, da Jo es ihr gesagt hatte, hin und her sah. Sie wollte das Gespräch eröffnen, einen ersten Draht zu Summer aufbauen. Ob ihr dies gelang würde sich zeigen. Jo hatte gesagt der Teddy sei dem Mädchen sehr wichtig und somit war der Teddy auch der Schlüssel zu Summer.

Lianna – Jedibasis – Kantine – mit Summer, Matthew, Mylo und anderen hungrigen Helfern, ein Stück entfernt Allison
 
~~~ Lianna-System ~ Lianna-City ~ Shopping-Mega-Plex ~ Parkplatz ~ mit Miranda ~~~

Der eigentlich recht böige Abend hielt einen Moment die Luft an, nichts bewegte sich. Die Lichter des nicht weit entfernten Shopping-Mega-Plex strahlten zu ihnen hinüber, tauchten eine Hälfte von Mirandas Gesicht in mal gelb, mal rot flackerndes Licht und die andere in Halbschatten. An ihrer Haarsträhne vorbei, die mitten über ihrer Nase hing, schaute Jibrielle die DJane mit der karamellfarbenen Haut in die dunklen Augen, die den Blick erwiederten. Ein Augenblick zu lang. Die fast schwarz scheinenden Pupillen fixierten die haselnussbraune Strähne.

"Hmm dann müssen wir wohl härtere Geschütze auffahren was?"

hauchte Miranda ihr zu, hob eine Hand und strich Jibrielle sanft das Haar aus dem Gesicht. Die jähe Berührung schickte elektrische Schläge durch die Hat der Padawan, die plötzlich das verspielte Lächeln der geschwungenen Lippen vor sich sah und den Blick nicht abwenden konnte. Bei der Macht, Miranda würde sie küssen! Unwillkürlich versteifte Jibrielle sich in fassungsloser Erwartung, sich schmerzhaft der Unerträglichkeit der sanften Berührung an ihrem Ohr bewusst. Sie will mich küssen!
Doch der Wind atmete wieder aus und grinsend förderte Miranda eine Haarsprange hervor und bändigte damit geschickt und vorsichtig die Haarsträhne.


"So wenn sich diese Strähne nochmal lösen sollte ... dann weis ich es auch nicht mehr!"

Ihr Lächeln steckte Jibrielle an. Glücklich dreinschauend antwortete sie krächzig.

"Ich glaube ... sie hat sich schon ergeben."

Sagte Jibrielle und wieder suchten ihre Augen intuitiv die dunklen Teiche, die Mirandas Pupillen waren. Hatte der Wind wieder den Atem angehalten, oder war sie das selbst? Wieso bewegte sich nichts? Was war bloß mit ihr los? Wieso standen sie immernoch so dicht beieinander? War das ihr Atem auf ihrer Haut? Und wieso schlug ihr ihr Herz bis zum Hals, wieso war da dieses Pieksen? Jibrielles Blick flackerte, wich aus, hielt sich woanders fest. Und warum schaute sie dieser Typ dahinten so komisch an und zwinkerte ihr so zu und machte einen Kussmund und-

"Ich ähm, ist dir auch kalt?"

sagte Miranda und mit einer unendlichen Erleichterung für die Padawan, löste sich die andere Frau von ihr. Jibrielle nickte heftig zustimmend und ging instinktiv noch einen weiteren Schritt nach hinten, wich dem Blick des gaffenden Typen aus. Was hatte sie hier nur für Wahnvorstellungen? Vergiftete sie etwa dieses Met derart, dass sie zu solchen Einbildungen kam? Wieso sollte Miranda sie nur küssen wollen? So ein Unsinn! Kannte die große Jedi etwa nicht den Unterschied zwischen einfacherer, echter Freundlichkeit und dieser anderen Art Zuneigung? Das was sie in Mirandas Verhalten hineinlegte kam doch in Wirklichkeit nur von ihr, sie projezierte das doch alles nur hinein, in diese unglaublich dunklen Augen. Wieder war Jibrielle mit ihren Gedanken so bei sich, dass die Worte der DJane kaum zu ihr durchdrangen.

"Japp, wir sollten wirklich reingehen."

plapperte sie wie automatisch nach und verschränkte die Arme, um sich die ärmellosen Oberarme zu reiben - obwohl ihr überhaupt nicht kalt war. So gingen beide wieder zurück zum Eingang des Mega-Plex und zum Glück musste Jibrielle Miranda diesmal nicht an der Hand halten. Bewusst hielt sie etwas Abstand von der DJane, die sich offenbar nicht mehr wohl gefühlt hatte mir ihr. Hatte sie etwa gemerkt, was für unangebrachter Unsinn Jibrielle da durch den Kopf gegangen war? Wie sie diese nette Fremde fast angegraben hätte? Machte Jibrielle dieser Eid etwa so zu schaffen, nach all der Zeit? Hatte sie sich so wenig unter Kontrolle? Oder spielte ihr der Alkohol mal wieder einen Streich? War es so schlecht um ihre Menschenkenntnis und Selbstkontrolle bestellt? Ein "Oh mein Gott" riss die Jedi, die unlängst wieder mit Miranda in der Karaokebar angekommen war, aus ihren Gedanken und ließ sie auf einen Aldridge blicken, der entweder gerade mit seiner Zunge den Zustand der Blomben irgendeiner wildfremden Frau überprüfte oder aber ungeniert Miranda vor ihren Augen betrog. Jibrielle blickte fassungslos und wie vom Blitz gerührt. Aus irgendeinem Grund konnte sie diese Dreistigkeit, Boshaftigkeit und Ekelhaftigkeit, zu die dieser Kerl in der Lage sein musste, einfach nicht fassen. Sie hatte schon viel gesehen - aber aus welchem Grund auch immer verspürte sie unbändige Wut gegen dieses miese *********!

"Dieser Schwachkopf wird es nie lernen!"

sagte die Stimme neben ihr, Mirandas Stimme. Sie klang auch fassungslos - doch eher auf jene Art, die der Jedi verriet, dass sie eigentlich nicht überrascht war. Langsam und vorsichtig blickte Jibrielle zu ihr hinüber. Ach so war das: Aldridge war ein Wiederholungsarschloch. Und dabei hatte Miranda ein so fröhliches Wesen. Aber wer wusste schon, welche Fassaden man aufbaute, wenn man vielleicht dauernd so verletzt wurde. Plötzlich blickte Miranda sie mit einer unsäglichen Niedergeschlagenheit an.

"Ich möchte hier nicht mehr bleiben. Können wir woanders hingehen?"

"A- ... aber natürlich."

sagte Jibrielle und traute sich nicht, Miranda tröstend bei der Schulter zu fassen. Woanders hin - nur wo.

"Komm."

sagte Jibrielle sanft und deutete ein Winken zu sich an, ging langsam voran und Miranda folgte ihr. Sie weinte nicht. Es war mehr Bitterkeit und Enttäuschung in ihrem Blick als Verletztheit. Wie es nur dazu gekommen war? Am liebsten wäre Jibrielle zurückgestürmt und hätte Aldridge laut und deutlich und haargenau erklärt, was ihn zum größten ******* jenseits von Bastion qualifizierte - oder hätte es ihm von der Bühne mit einem Mikro in der Hand erklärt - oder hätte ihm einfach auf die Nase gehauen. Doch nichts dergleichen tat sie. Sie schaute nur zu Miranda, die ihr nun nachfolgte. Und bevor beide aus der Bar verschwanden, warf Jibrielle nochmals einen Blick zu Aldridge und dieser Frau zurück, reichte in die Macht hinaus und stupste den halbvollen Metkrug auf dem Tisch an, sodass sich dessen Inhalt in Aldridges Schoß und dem Schoß in diesem Schoß ergoß.

Nicht nur scheinbar ziellos gingen die Jedi und die DJane, nachdem sie gleich wieder die stickige Athmosphäre der Bar verlassen hatte, über die zu dieser Uhrzeit überschaubar bevölkerten, breiten Hallenflure des Mega-Plex. Doch Miranda schien Jibrielles Ziellosigkeit entweder im Moment nicht zu kümmern oder gar zu begrüßen. So oder so wollte Jibrielle aber nicht einfallen, wo sie hinkonnten. Noch eine Bar - noch eine Disko: Das wäre ziemlich doof und unangebracht. Und was gegessen hatten sie auch erst. Am besten wäre es wahrscheinlich gewesen, wenn Miranda einfach nach Hause gefahren wäre, oder eben zu einer wirklich guten, echten Freundin, bei der sie sich in Ruhe ausweinen konnte. Oder bei der sie deren Sandsack benutzen konnte, was auch immer sie jetzt brauchte. Sie brauchte gewiss keine unterschwellig notgeile, betrunkene Lügnerin, die ihr so gar nicht helfen konnte. Ohje, wozu war ihre Ausbildung nur gut gewesen, wenn sie nicht mal in der Lage war, einen ganz normalen Abend mit normalen Leuten hinter sich zu bringen? Am besten und einfachsten wäre es wirklich, wenn Miranda sie einfach alleine lassen würde - zumindest am einfachsten für Jibrielle. Da kam Jibrielle auf einmal ein Gedanke, eine Idee. Eine Idee die vermutlich besser war als nichts oder orientierungsloses Rumirren in einem Mega-Plex bei Nacht. Als hätte sie es die ganze Zeit geplant, steuerte sie auf die abwärts führenden Rollentreppen zu. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, also schwieg sie lieber. Noch immer war sie von Wut und Verwirrung ergriffen, versuchte jedoch so wenig wie möglich Miranda dies spüren zu lassen. Schließlich kamen sie an. Mir einem vorsichtigen Lächeln schaute sich Jibrielle ihren Zielort an und strich sich die gescheitelten Haare hinter den Ohren zurecht. Aber warum, warum ausgerechnet hier? Weil es irgendwie keinen anderen Ort gegeben hatte. Und weil er wunderschön war - und schöne Sachen halfen irgendwie immer.


"Ich habe davon in dieser Infobroschüre gelesen. Der Eintritt ist frei und ... ich weiß auch nicht. Irgendwie wollte ich sowas schon immer mal sehen."

sagte sie und versuchte einfach mit einem schuss betonter Eigennützigkeit von der ungewöhnlichen Wahl ihres Zielortes abzulenken. Aber sie schien keine ganz katastrophale Wahl getroffen zu haben, zu urteilen von Mirandas Gesicht, dass vom flackernden, blauen Licht der gewaltigen, gläsernen Wassertanks erhellt wurde, die die mit Sitzbänken ausgestatteten Flure des öffentlichen Groß-Aquariums umgaben. Fische, Kraken und sonstige Tiere und Pfanzen huschten oder glitten oder ruhten im ewigen Blau, dass hinter dem Glas kein Ende zu kennen schien. Die zwei Frauen begaben sich zu einer der Bänke. Ruhig war es, es waren kaum andere Leute hier, um diese Uhrzeit. Aber irgendwie war dieser Ort von einer seltsamen, traurigen Schönheit. Es war bestimmt ein Fehler gewesen, hierher zu kommen. Bestimmt wollte Miranda, deren normaler Zustand die Fröhlichkeit zu sein schien, jetzt bestimmt lieber Ablenken, noch mehr Party! Sie hätten doch in die Disco zurückgehen sollen oder so. Oder Jibrielle hätte einfach gestanden, dass sie keine Ahnung hatte, was sie da tat, und Miranda hätte sich höflich aber bestimmt von ihr verabschiedet. Stattdessen brachte die ach so sensible Jedi die niedergeschlagene an einen total melancholischen Ort. Na toll. Hier konnte sie soch richtig schön verzweifeln und sich den Kopf zerbrechen über ihren Freund mit Großer Bruder Komplex. Wow, na was für ein Beschützer, der sie einfach so betr-

"Hast ..."

sagte Jibrielle plötzlich und blickte auf, schaute Miranda groß an. Die vermeintliche Erkenntnis überrollte sie wie eine Lawine.

"Hast du vorhin gesagt, dein Bruder macht sich bestimmt schon Sorgen?"

meinte sie und zog ungläubig - ungläubig über sich selbst - die Augenbrauen hoch, legte eine Hand auf die Stirn.

"Aldridge ist also nicht ... dein Freund?"

~~~ Lianna-System ~ Lianna-City ~ Shopping-Mega-Plex ~ Öffentliches Groß-Aquarium ~ mit Miranda ~~~
 
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[Lianna - Jedi-Basis - Vor dem Gleiter] - Mit Chesara, Niré, Arlen und Furr

Arlens kleine verbale Schelte rief bei EmJay einen Hauch von Belustigung hervor. Natürlich wusste er noch immer nicht, welche Ausmaße Arlens Talente hatten, doch sah er sich in der Annahme rhetorischer Überlegenheit dadurch bestätigt.

Nichtsdestotrotz stand nun endlich ein entscheidener Schritt im Leben EmJays bevor. Der so lang ersehnte Startschuss seiner Jedi-Ausbildung. Und diesen Moment ließ er sich auch nicht von der Antipathie gegenüber dieser Rothaut nehmen. Chesara stieg auf der Fahrerseite ein und bedeutete den beiden, ebenfalls einzusteigen. EmJay nahm Arlen die Entscheidung der Platzwahl direkt ab und setzte sich direkt neben Niré auf die Rückbank.

[Lianna - Jedi-Basis - Gleiter] - Mit Chesara, Niré, Arlen und Furr
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Meditationsraum - Rilanja und Sarid

Weiter auf ihrem Sitzkissen sitzend lehnte sich die Jedi-Rätin noch vorne als Rilanja tief durchatmete und dann anfing von ihrer Vision zu erzählen. Die in dem gelblichen Licht ebenfalls eher gelbgrün aussehende Falleen schilderte dieses Mal wirklich wesentlich genauer, was sie gesehen hatte, so dass Sarid eine Ahnung bekam, was ihre dienstälteste Padawan wahrgenommen hatte. Es war gewiss nicht angenehm. Allerdings hatte Sarid ja schon länger vermutet, dass Rilanja irgendeine Sache mit sich herumschleppte. Dies war mit Sicherheit ein Fingerzeig in die entsprechende Richtung. Daher verfolgte die erfahrene Jedi sehr aufmerksam was die grüngeschuppte Frau beschrieb. Als diese schließlich fertig war richtete sich die dunkelblonde Corellianerin wieder auf und ordnete ihre Gedanken bezüglich Rilanjas Vision ehe Sarid zu einer Interpretation ansetzte.

"Also ganze vorne weg, die Tatsache, dass die Vision sehr eng verknüpft ist mit deinen Erlebnissen auf Corellia zeigt mir, dass dein Problem bzw. das, was dich belastet auch damit verbunden ist und wohl auch daher rührt. Das bestätigt im Übrigen meine Beobachtungen, denn ich hatte ebenfalls das Gefühl, dass du dich seit der Schlacht von Corellia anders verhalten hast, verschlossener, schweigsamer und nicht mehr so locker wie zuvor."

Sarid erinnerte sich zudem noch gut daran, dass der Falleen die Mission nach Alzoc III in der Hinsicht nichts ausgemacht hatte. Allerdings war diese von der Intensität und der Dauer der Kämpfe auch nicht mit den Kämpfen auf Corellia vergleichbar.

"Da jedoch auf meiner Heimatwelt keine Sith gegen uns gekämpft haben vermute ich, dass die schwarze Gestalt, die du als Sith wahrgenommen hast für etwas anders steht. Kann es sein, dass dieser Sith die Angst verkörperst, welche du vor diesem Worst-Case-Szenario hegst, die Angst zu scheitern, zu versagen, wehrlos zu sein? Ich könnte mir auch vorstellen, dass es ein Ausdruck von psychischer Belastung, Überforderung und Stress darstellt. Immerhin war die Schlacht sehr anstrengend und kräftezehrend und du wärst gewiss nicht die Erste und auch nicht die Letzte, die psychisch darunter leidet."

Dabei sah Sarid ihrer Padawn tief in die grünen Augen. Die Jedi-Rätin hoffte sehr, dass die Padawan ihr genug vertraute, um ihr ihr Innerstes auszuschütten. Es wäre wichtig, denn Sarid hegte so ihre Zweifel, ob die Falleen damit auf Dauer alleine zurecht käme.

"Dass du durch die Schlacht auch die Unbekümmertheit und Unvoreingenommenheit gegenüber deinem Leben als Jedi verloren hast, glaube ich gerne. Es gibt Zeiten, in denen es schwer ist Jedi zu sein und sich und den Idealen der Jedi treu zu bleiben. Das kenne ich nur zu gut aus eigener Erfahrung. Sonst hätte mich ja auch Brianna nicht auf Ando suchen müssen. Also lass dir gesagt sein, das ist kein Grund sich zu schämen zu müssen. Aber es gibt Wege zu lernen damit umzugehen."

Dann hielt die Jedi-Rätin kurz inne.

"Was sagen dir deine Gefühle? Deckt sich etwas von meinen Vermutungen mit deinen Empfindungen?"

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Meditationsraum - Rilanja und Sarid
 
[Lianna / Lola Curich / Jedi-Basis / Gleiterplattform] Arlen, EmJay, ChesaraSyonette Furr das Voorpak

"Es freut mich, dass du mitkommst" sagte Chesara und stieg in den Gleiter ein "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich gemeinsam leichter lernt. Den meisten geht es jedenfalls so. Was dein kleines Haustier betrifft…er ist wirklich goldig" sie seufzte leise "Nun, für den Augenblick ist es in Ordnung, wenn er dich begleitet. Wir sind auf dem Weg ins Freie und das sollte die richtige Umgebung für ihn sein. Grundsätzlich aber haben Haustiere in den Trainingseinheiten nichts verloren. Als Jedi ist es schwierig, sich hinreichend um Haustiere zu kümmern. Darüber solltest du nachdenken. Aber nun steigt erst einmal ein und lasst uns los fahren. Es liegt noch viel vor uns, heute"

Bevor Arlen einsteigen konnte quetschte sich auf die Rückbank neben ein...Kleinkind? Er sah es erst jetzt. Auf der Rückbank neben EmJay saß ein kleines Mädchen (Niré) und brabbelte fröhlich vor sich hin. Arlen zog das sithsche Äquivalent der Augenbrauen hoch, setzte sich dann aber neben Chesara in den Gleiter. Die Frage konnte noch warten.

Stattdessen sagte er:
"Natürlich, Meisterin. ich werde versuchen ihm zu sagen, dass er das nächste Mal im Quartier oder zumindest im Gebäude bleibt" er schaute etwas verlegen zu Boden "Aber ich weiß nicht ob er sich daran halten wird. Er ist zu mir gekommen und seitdem folgt er mir. Ich glaube nicht das er Probleme haben wird. Er ist auch vorher ohne mich ausgekommen"

Eilig das Thema zu wechseln fügte er hinzu: "Was werden wir heute alles tun, Meisterin?"

[Lianna / Lola Curich / Jedi-Basis / Gleiter] Arlen, EmJay, ChesaraSyonette, Niré, Furr das Voorpak
 
-Lianna - Lianna City - Shopping Mega Plex - Aquarium - Miranda, Jibrielle -​

Jibrielle wusste nicht was sie da getan hatte, sie hatte sie mit dem Besuch des Aquariums in ein Gefühl geschickt das sie als passionierte Weltenbummlerin eher selten heimsuchte - Heimweh. Fasziniert folgte die Naboo dem Geschehen in dem mächtigen überdimensionalen Becken direkt vor ihr. Das herrliche Blau dieses kompakten kleinen Ozeans erinnerte sie an die die vielen gewaltigen Meere Naboos. Sie selbst war im Gegensatz zu nicht wenigen Naboo ein Fan der Gungan Kultur, ihre Architektur, ihr Leben im Einklang mit dem Meer. Am Land bewegten sich diese großen Wesen doch leicht plump (wenn sie in der Heimat war kaufte sie gern auf den Märkten bei ihren Händlern) aber unter Wasser waren sie erfüllt von göttlicher Anmut.

Leider lebten die Naboo und die Gunganer eher nebeneinander als miteinander, zumindest empfand sie es so, sie hätte alles gegeben um eine ihrer Städte besuchen zu können.
Jibrielle wusste in der tat nicht was sie getan hatte, sie hatte sie vom kalten Ensetzen, das sie beim Anblick des wieder einmal viel zu naiven Aldridges erfasst hatte, befreit. Allerdings nicht von der Sorge um ihren geliebten Bruder, Dionna hatte keine Ahnung was sie ihm da immer wieder an tat. Trotzdem er niemals ein Kostverächter gewesen war, wusste sie das er sich tief im inneren sehnlichst eine liebe Frau und vielleicht sogar Kinder wünschte. Eine reife Überlegung die ihm die wenigsten Menschen zu trauen, sah er doch eher wie ein wilder Cagefighter als wie ein potentieller Pullunder tragender Familienvater aus.


Sie selbst hatte sich niemals solchen Träumen hingegeben, im Grunde genommen hatte sie sich noch niemals in ihrem Leben so wirklich verliebt. Ach wer wusste schon was die Zukunft brachte. Im Grunde genommen war es ihr auch nicht wirklich wichtig, sie liebte es sogar wie ein Blatt im Winde zu sein. Einmal hier sein, einmal da sein - niemandem eine Rechenschaft schuldig. Ein Leben das viel Freiheiten und Vorteile bot, aber es mangelte auch nicht an Nachteilen. Das Soziale Leben litt ungemein unter diesem unstäten Leben. Natürlich hatte Miranda unzählige Bekannte auf diversen Planeten, diese Kontakte waren ihr wichtig und auch wertvoll, aber doch von einer gewissen Oberflächlichkeit geprägt.

Die junge Frau die neben ihr saß konnte sie noch nicht einmal in die Kathegorie "Bekanntschaft" einordnen. Und dennoch tat ihr ihre Gesellschaft unendlich gut, natürlich musste sie sich eingestehen das sie die junge Lehrerin äußert attraktiv und reizvoll fand. So reizvoll das sie sich nicht an den Gedanken, sie in Kürze gehen lassen zu müssen, gewöhnen wollte. Trotzdem war da ein gewaltiger Unterschied zu anderen Nächten in denen sie sich zu anderen atraktiven Frauen hingezogen gefühlt hatte. Jene Frauen hatte sie mehr oder minder als "Objekt" betrachtet, sich nicht dafür interessiert wie es ihnen ging oder was sie dachten um einfach eine süße Nacht miteinander zu bringen. Nur um das hier und jetzt zu genießen und blos nicht gebunden zu werden.

Jibrielle stach deutlich aus diesem bedeutungslosen Reigen heraus, Miranda hätte es nicht gewagt sie so respektlos zu behandeln. Sie behandelte sie ja fast wie eine wertvolle Blume, deren Blütenblätter leicht zerstört werden konnten. Warum das so war wusste sie nicht, vielleicht schätzte sie Jibrielle sogar komplett falsch ein. Vielleicht betete sie schon seit geraumer Zeit darum das diese schräge Nacht mit dieser komischen Tussi endlich endete. Jetzt gerade saß sie friedlich da und besah sich das schöne Schauspiel vor ihrer Nase. Das von gewaltigen Strahlern beleuchtete Becken warf einen beruhigenden, fast wie aus einer anderen Dimension wirkenden, Blauton in die spärlich besuchte Räumlichkeit. Jibrielles Haut harmonisierte irgendwie mit dieser Farbe, und das Grün ihrer Augen stach in diesem Licht noch mehr hervor.

"Hast du vorhin gesagt, dein Bruder macht sich bestimmt schon Sorgen?"

Miranda horchte auf als Jibrielles Stimme die wohlige Stille durchbrach. Klar hatte sie das gesagt, wieso fragte sie denn ?

"Aldridge ist also nicht ... dein Freund?"

Aldridge ? Ihr Freund? In einem Holo Comicfilm wären jetzt ganze Schränke mit neuem Geschirr auf den Boden gekracht. Eben noch leicht träge wurde sie jetzt wieder hellwach, hatte Jibrielle wirklich gedacht das er....

Aber nein! Er ist mein Bruder! Mach dir nichts draus, du bist nicht die erste die das denkt.

Und da lag der Schlüssel zu einigen Szenen die sich heute Nacht abgespielt hatten, Miranda schmunzelte. Irgendwas lag da doch in der Luft zwischen den Beiden. Zumindest sie hatte das ganz deutlich gespürt. Ob Jibrielle ähnlich dachte blieb dahin gestellt, vielleicht war sie wirklich gelangweilt und hoffte das die Nacht endlich endete. Vielleicht, nein das war zu unwahrscheinlich....aber wenn sie es nicht herausfinden würde, würde ihr es noch ewig auf dem Haupte liegen. Nein das war wirklich nicht denkbar, sonst wäre ihre Körpersprache doch eine andere gewesen. Aber vielleicht..offensichtlich hatte sie gedacht das sie mit Al leeirt war. Wie hätte sich der Abend wohl bis jetzt entwickelt wenn sie nicht noch mit ihrem Bruder los gezogen wäre.
Die Naboo beruhigte sich almählich, was sollte schon groß passieren?


Also du wirst mich gleich sicherlich Ohrfeigen.

Sie fixierte Jibrielle mit ihren gar nicht mehr so müden Augen, verdammt sie war so schön und so angenehm und so freundlich und so interesannt und so reizvoll und so schön. Wenn sie jetzt weglaufen würde, und das würde sie sicherlich, hatte sie wenigstens einmal...

Würdest du mich bitte vorwarnen?

Sie lockerte die immer größer werdende Anspannung mit einem ihrer trockenen Scherze, während ihr Herz raste.

Und bitte nimm die nicht lädierte Gesichtshälfte ja? Damit ich nach dem Schlafengehen gleichmäßig zerbeult aufwache.

Zärtlichst nahm sie das Gesicht dieser lächerlich attraktiven Frau in die Hände, strich ihr über die Wangen und freute sich darüber noch keinen Schlag abbekommen zu haben. Zärtlich war auch das was nach einigen Momenten des sich gegenseitig in die Augen starrens folgte. Und so süß wie sie vermutet hatte schmeckten ihre Lippen, trotzdem gönnte sich Miranda diese Wonne nur wenige Augenblicke, sie fürchtete vor Aufregung einen Herzinfarkt zu bekommen. Und nach der ersten Hilfe auf dem Parkplatz wollte sie ihr DAS ganz sicher nicht noch zu muten.

Ja, ich hab sie nicht mehr alle.

Sie grinste Jibrielle frech an,während sie Stirn an Stirn mit ihr da saß.

Also, bitte die rechte Seite ja? Das wars wert!

-Lianna - Lianna City - Shopping Mega Plex - Aquarium - Miranda, Jibrielle -​
 
|| Lianna ▫ Lianna City ▫ Jedi - Basis ▫ Trainingsraum || ▫ Vorin & Emerald

Zugegebenermaßen waren diese ersten Stunden immer etwas mühsam, man konnte nicht viel machen, bzw. die Schüler hielten bei sehr konzentrationsreichen Übungen nicht lange durch. Die Vielfalt war noch nicht da, aber andererseits konnte man Zeuge davon werden, wie sie ihren Weg in die Welt der Macht begannen. Emerald versuchte sich zu konzentrieren, deutete erst einmal nicht wahllos in die Gegend sondern sondierte ihre Gefühle. Was vermutlich auch die bessere Wahl war, denn sinnlos zu raten brachte sie auch nicht weiter. Sein Pfeifen war schon ein hilfreiches Mittel, doch nachdem sie die Hände gehoben hatte um sich die Ohren zuzuhalten, verzichtete er aus offensichtlichen Gründen darauf. Schließlich hatte sie ein Gefühl gefunden und zeigte in seine Richtung. Gut so. Sie hatte sich weder auf Sicht noch auf Gehör verlassen.

Erstaunlich. Nicht jedem gelang es sofort beim ersten Mal etwas zu spüren, bzw. dies sehr gezielt zu tun. Das hieß natürlich nicht dass sie alles sofort konnte, aber hier war es ihr gelungen. Dies stachelte sie auch soweit an, ihn zu "kommandieren". Er war der Meister und entschied ob die Übung weiterging oder nicht, aber er wäre natürlich schön dämlich wenn er jetzt ihren Fluss unterbrach, und auch ihre Motivation. Sie wollte es schaffen, und das war doch schon einmal ein gutes Zeichen.

Also brummte er nur zustimmend und bewegte sich weiter durch den Raum.

Dabei legte er den Punkt hinter ihr als seinen neuen Startpunkt fest. Diesmal beschrieb er keinen Halbbogen, sondern ging direkt an ihr vorbei, vielleicht in zwei Meter Abstand. Nachdem er direkt hinter ihr stand – wobei diese Bezeichnung bei einer sich drehenden Person schwierig war – drehte er sich um und verharrte einen Moment. Er ging etwas nach rechts, und dann von ihr weg. Schließlich wählte er die Flucht nach schräg links vorne, bis er an ihr vorbei an der Wand angekommen war. Von hieraus ging es direkt nach vorne, auf die andere Wand zu, doch nur etwa ein Drittel des Weges. Seine Kurskorrektur führte ihn direkt auf sie zu. Letztendlich konnte man es als Willkürstrecke bezeichnen, immer von einer spontanen Eingebung eingeleitet. Sobald sie diese Disziplin sicher beherrschte, war dies aber eh egal. Momentan galt es nur herauszufinden ob es bestimmte Bedingungen gab, wie sie ihn besser oder schlechter erfühlen konnte, wie etwa der Faktor Nähe.


|| Lianna ▫ Lianna City ▫ Jedi - Basis ▫ Trainingsraum || ▫ Vorin & Emerald

[OP]Nicht kreativ, aber damit es mal weitergeht.[/OP]
 
Jedi Basis ~ vor Dengars Quartier ~ mit Dengar

Nei nickte und verstand, dass was Dengar ihr versuchte zu erklären schon stimmte. Lehrer waren dafür da manchmal Entscheidungen für ihre und im Sinne ihrer Schüler zu treffen. Vielleicht musste die Padawan das Ganze für jetzt einfach so hinnehmen und akzeptieren. Dann verabschiedete sich der Jedi lächelnd, wollte er doch offensichtlich sein eigenes Problem mit der Hygiene erstmal behoben wissen. Der zuletzt bei den Ausführungen von Dengar nachdenkliche Blick der Frau klärte sich kurz wieder auf und sie verabschiedete sich freundlich, aber ebenfalls wieder recht formlos mit einem:

"Ja, bis bald!"

Ein Kiechern gerade noch unterdrücken könnend fügte Nei noch hinzu, bevor auch sie sich abwandte:


"Und viel Erfolg mit deinem Projekt."

Kaum war der Satz beendet streifte Nei auch schon wieder durch die Gänge. Allerdings beschloss sie recht schnell, dass sie erstmal nicht zurück in den Meditationsraum zu Sarid und Rilanja gehen wollte, zumal die beiden vielleicht auch noch Gesprächsbedarf hatten. Stattdessen wollte die Ruusanerin einen Abstecher in den Trainingsraum machen. Unbewusst suchte ihre rechte Hand den Weg zu ihrem Gürtel, wo noch immer das geliehene Lichtschwert befestigt war. Ihre zierlichen Finger streiften über den metallisch kalten Griff, während sie beim Laufen in Gedanken bei den Auseinandersetzungen auf Corellia und ihren ersten Lichtschwert-Einheiten mit Sarid war. Wenn ihre Meisterin ihr noch nicht zutraute das doppelte Lichschwert von Qienn zu führen, dann war es wohl an ihr sie vom Gegenteil zu überzeugen. Und das so schnell wie möglich, dachte Nei entschlossen.

Bereits nach kurzer Zeit erreichte sie den Trainingsraum, wo zur Zeit nicht besonders viel los war. Das war der Ruusanerin, die erstmal in Ruhe die gelernten Lichtschwertformen üben und bestenfalls verbessern wollte, eigentlich ganz recht. Bevor sie dann mit dem Training begann, tippte Nei aber noch schnell eine Nachricht an Sarid, in der sie erklärte, dass sie im Trainingsraum beim Üben war und das, sollte ihre Anwesenheit nötig sein, sie wussten wo man die Padawan finden würde - beim Lichtschwerttraining.

Kaum hatte Nei die Nachricht abgeschickt und ihr Com in einer der fast schon verborgenen Taschen ihrer Hose verstaut, schnellte ihre Hand auch schon zum Lichtschwert. Mit einem zischen Schoss die grüne Klinge ihrer Leihwaffe hervor. Das Training konnte mal wieder losgehen.


Jedi Basis ~ Trainingsraum
 
Jedi Basis ~ Bibliothek ~ mit Anakin & Visas

Innerlich seufzte die Nullianerin tief und wandte ihren Blick zu Boden, damit Anakin nicht sehen konnte, dass ihr die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand. Seine Antwort war so nichtssagend, so wenig hilfreich. Nichts von dem Chaos, das in der jungen Frau tobte war durch die Antwort ihres Meisters geordnet worden. Wie sollte sie die Antwort kennen, wenn sie diejenige war, die die Frage gestellt hatte? Die junge Frau wusste keine Lösung, hatte keinen Anhaltspunkt. Was blieb waren die offenen Fragen und ein fader Beigeschmack. Sie war genauso weit wie vorher. Genauso weit wie immer. Sie stand vor einem Berg, den sie nicht erklimmen konnte, den sie nicht überwinden konnte, weil er keine einzige Grifffläche bot. Ob es wirklich Zeit war, die sie für sich benötigte? Zeit, um sich mit ihrem leben auseinander zu setzen? Zeit um nur wieder zu Fragen zu kommen, auf die sie keine Antwort fand? Fragen, die sie quälten? Gedanken, die sie quälten, weil sie Angst davor hatte, dass diese zu Handlungen und zu Eigenschaften von ihr werden würden?
Sie konnte nicht daran glauben, dass die Macht ihr einen Weg vor gab. War sie selbst aber nicht in der Lage, ihren Weg zu bestimmen, musste es vielleicht doch etwas geben, was ihr den Weg wies.

Tenia hüllte sich in Schweigen, denn was hätte sie noch sagen sollen? Sie wusste nicht, was am besten für sie war, schon allein deshalb, weil sie nicht einmal sein konnte, was sie sein wollte.
Weil sie daran scheiterte über sich zu stehen, oder über das, was ein Teil von ihr war? Wer wusste das schon zu sagen.
Sie hatte sich an Anakin gewendet und ihre Fragen, jede einzelne davon, war die bitte um einen Ratschlag gewesen, aber Anakin hatte ihr keinen Rat gegeben. Gleichzeitig bot er ihr jetzt an, sich an ihn zu wenden, wenn sie einen rat benötigte, was die junge Waldbewohnerin nur noch mehr verwirrte.

Die Stille wurde unterbrochen, als sich eine weitere Person zu ihnen, in den Raum gesellte. Eine junge Frau, deren Augen verhüllt waren. Sie hatte wohl die Aufgabe, sich eine Lichtwaffe zu bauen und ihr fehlten noch Komponenten. Von Anakin erhoffte sie sich Hilfe. Beide gingen ein paar Schritte zur Seite und Tenia blieb an ihrem Platz zurück und bemühte sich, höflich genug zu sein, nicht die Ohren zu spitzen (was schon allein deshalb problematisch war, weil Nullianer ein ausgeprägtes Gehörsystem hatten), dem Gespräch ihres Meisters und der anderen nicht zu folgen. So griff sie wahllos nach Lesematerial, auf das sie sich, bedingt durch ihre vorangegangenen Gedanken, nicht einmal konzentrieren konnte. Schließlich aber kehrte ihr Meister zurück um zu verkünden, dass sie in zwei Stunden mit Visas Culu, vermutlich der jungen Frau, die eben erschienen war, nach Ilum reisen würden. Einem wichtigen Heiligtum der Jedi.
Tenia sah ihrem Meister mit großen Augen entgegen. Sie waren doch gerade erst zurück gekehrt! Und nun würden sie sich wieder auf eine Reiser begeben? Ohne, dass die Eindrücke der letzten verarbeitet waren. Zwei Stunden. Das war nichts. Dennoch nickte sie. Sie wollte die verbliebenden Minuten nicht nutzen, um ein Gespräch zu führen, sondern um einen Moment für sich zu sein.
„Ich werde am Raumhafen sein“, erklärte sie so kurz, als sie sich langsam entfernte und ihr Quartier aufsuchte.

Nei war nicht anwesend, was sie für diesen Moment beruhigte, als sie nach ihrem Rucksack griff, der noch immer so da lag, wie zu dem Zeitpunkt, als sie ihn mit der Macht bewegt haben musste.
Sie kramte ihr Kommunikationsgerät heraus und sah auf das kleine Display, in der Hoffnung, eine Nachricht von ihrem Vater erhalten zu haben. Eine Hoffnung, die sich zum Glück bestätigte und dazu führte, dass sich erstmals, seit Verlassen der Bibliothek, ein Lächeln auf das Gesicht Tenias schlich.

Mit etwas mehr Elan, packte sie so ihren Rucksack neu zusammen und versuchte, mit den Gedanken n Null und ihre Familie, ein wenig herunter zu kommen, sich zu beruhigen und das Gespräch mit Anakin zu vergessen. Mit etwas Proviant kehrte sie schließlich zum Raumhafen, Am abgesprochenen Treffpunkt erkannte sie die Frau aus der Bibliothek wieder. Demnach bestätigte sich, was ohnehin schon abzusehen war: Sie war Visas Culu. Tenia erkannte, dass sie am Boden in Meditation versunken war. Mehr oder weniger die erste Lektion, die auch Tenia gelernt hatte.
So setzte sich die junge Padawan schweigend auf den Boden, verharrte selbst aber nicht in Meditation, als sie auf das Erscheinen ihres Meisters wartete.

Lola Curich - Jedibasis - Hangar 2 - Landebucht 1 – mit Visas
 
Jedi Basis ~ Bibliothek ~ mit Tenia

Anakin spürte das ihr vorangegangenes Gesrpäch seiner Padawan kaum geholfen hatte, allerdings glaubte er auch, dass man Veränderungen nicht erzwingen sollte, nicht erzwingen konnte. Nur Tenia selbst würde das bewerkstelligen können und selbst dann wäre es mehr eine Entwicklung, die einige Zeit in Anspruch nahm, als eine Erleuchtung, welche ihr mit einem plötzlichen Sinneswandel alle Schwierigkeiten abnahm. Davon abgesehen war sie auch nicht allzu begeistert von einem erneuten Aufbruch, aber vielleicht änderte sich das ja wenn sie erst einmal unterwegs waren. "Der Appetit kommt beim Essen", lautete ein auf Coruscant weit verbreitetes Sprichwort und vielleicht stimmte es auch in Bezug auf seine Padawan und das Reisen.
So oder so willigte Tenia ein und versprach rechtzeitig am Hangar zu sein. Anakin nickte ihr zu und machte sich selbst gleich nach ihr auf den Weg, ein paar Sachen aus seinem Quartier zu holen.

Das Ganze dauerte knapp eine Stunde in der Anakin einem Droiden erklären musste, dass es kein Problem war, dass die eigentlich unspektakulären Renovierungsarbeiten in seinem Quartier noch nicht abgeschlossen waren, weil er sowieso eine Zeit lang nicht da sein würde. Der Droide zeigte Verstand und beteuerte immer wieder Entschuldigungen, die der Jedi nach einer Zeit einfach ignorierte und mit seiner gepackten Tasche wieder verschwand. Am längsten hatte er dafür gebraucht eines seiner Datapads mit allen nötigen Informationen aus der Jedi-Datenbank zu füttern, die Lichtschwertkristalle und ihre Beschaffung angingen.

Seine Reisetasche schulternd studierte er die Daten auf seinem Pad, während er die Gänge entlang in Richtung Landeplattform ging, wo ihn ein Taxi zum Hangar bringen sollte. Allem Anschein nach waren die Höhlen auf Ilum in Mitleidenschaft gezogen worden. Anakin wusste nicht was er davon halten sollte. Er bedauerte es, hatte er doch immer gehofft das Heiligtum wie er es aus Erzählungen kannste selbst einmal zu betreten. Es schien jedoch dann auch wieder nicht so wichtig zu sein, als das er sich länger damit beschäftigte, wie man dort dennoch an die Höhlen käme, da ein anderer Eintrag in der Datenbank ihn darauf aufmerksam machte, dass im nahegelegenen Adega-System ein kleiner Außenposten für genau seine Zwecke eingerichtet wurde. Um der eventuellen Gefahren aus dem Weg zu gehen, schien es dann wohl doch besser den einfachen Weg zu gehen, zumal er auch noch die Verantwortung für eine "fremde" Padawan tragen müsste.

Anakin legte das Pad neben sich, nachdem er das Taxi betreten und sich gesetzt hatte und atmete tief durch, als ihm noch eine weitere Sache einfiel. Er hatte beinahe John Clanc vergessen, der wohl noch immer ahnungslos in seinem Quartier war und irgendwann zur Bibliothek kommen würde, nur um dann festzustellen, dass die einzigen ihm vertrauten Personen im Orden verschwunden waren. Hoffentlich rechtzeitig entschloss sich Anakin ihm eine Com-Nachricht zukommen zu lassen und ihm die Mitreise anzubieten.


Nachricht an John Clanc von Anakin Solo

Hallo John,
ich mache mich mit meiner Padawan Tenia und Visas Culu auf den Weg
in das Adega System. Wenn du Zeit hast und dich bereit fühlst erneut aufzubrechen,
möchte ich dir anbieten uns zu begleiten. Komm bitte einfach sobald wie möglich zum
Hangar 2, Landebucht 1 oder gibt mir Bescheid falls du nicht mitkommen willst.
Anakin Ende.

Etwas in Gedanken versunken und mit langsamen Schritten betrat er den nahe der Jedi Basis gelegenen Hangar, wo er erstaunt feststellte das Visas und auch Tenia bereits da waren. Beide saßen auf dem Boden vor der Landebucht, wobei die Miraluka zu meditieren schien und Tenia einfach nur neben ihr Platz genommen hatte. Anakin musste bei dem Anblick lächeln und signalisierte den beiden Frauen mit einer Geste ihm zu folgen.
Gemeinsam betraten die Jedi die Landebucht, wo die Farore schon mit ausgefahrener Rampe darauf wartete von ihnen betreten und in Bewegung gesetzt zu werden. Für Anakin war das Betreten seines geliebten Raum-Transporters wohl am ehesten dem Gefühl nach Hause zu kommen gleich. Bereits seit dem Angriff auf Coruscant durch das Imperium nannte er das Schiff sein Eigen und hatte eine Menge mit ihr erlebt.


"Darf ich vorstellen, die Farore.",

stellte er sein Schiff den beiden Frauen nicht ganz ohne stolz vor. Zwar sah sie von außen immernoch nicht wieder tip top in Schuss aus, doch die Mechaniker des Jedi Ordens hatten sich augenscheinlich während Anakins Abwesenheit auch darum gekümmert der Farore ein oder zwei Polituren zu verpassen.


"Das hier ist der Laderaum",

begann Anakin kurz zu erklären, nachdem die Drei die Rampe hinauf gegangen und den Bauch des Schiffes betreten hatten.


"Dort drüben bei der Werkbank müsstest du eigentlich alle Teile und Werkzeuge finden, die du für die Konstruktion benötigst, Visas.",

erklärte er und zeigte auf die ausnahmsweise halbwegs aufgeräumte Werkstätte zu seiner Linken, bevor sie die Treppe hinauf zur Messe gingen. Er warf seine Tasche auf eine der Bänke.


"Es gibt eine Kabine für dich Tenia",

erklärte er weiter und lenkte ihren Blick mit dem seinen auf eine schmale Tür die von der Messe abging und sich direkt neben dem kurzen Gang zum Cockpit befand.


"Du kannste deine Sachen dort ablegen und es dir bequem machen. So lange du meine Padawan bist darfst du dich dort ganz wie zu Hause fühlen."

Er lächelte und hoffte, dass die Nullianerin es halbwegs zu schätzen wusste. Es war zwar eigentlich keine große Sache, aber tiefer in seine Privatsphäre hätte er sie nur gelassen, wenn er seine eigene Kabine angeboten hätte, von daher war es schon eine Geste.

"Visas, du kannst für die nächste Zeit eine der Gästekabinen benutzen. Sie sind eigentlich für drei Personen gedacht, jedoch etwas eng. Alleine solltest du aber mehr als genügend Platz haben."

Er deutete auf den dem Gang zum Cockpit gegenüberliegenden, noch kürzeren Gang zum Briefingraum, auf dessen linker und rechter Seite sich jeweils eine Tür zu einer der Gästekabinen befand. Mit einem Doppelstock und einem einzelnen Bett war tatsächlich gerade so genügend Raum zum schlafen, wenn mann zu dritt darin war. Alleine hatte man jedoch sogar mehr Platz als in der Kabine die Tenia für sich beanspruchen konnte, obgleich sie dafür auch Schränke, ein größeres Bett und sogar eine eigene Nasszelle besaß.

"Wir legen gleich ab."

Meinte er dann zu den beiden Padawanen, wobei er hoffte, dass John noch rechtzeitig dazustoßen würde.

"Wenn du fertig bist komm bitte ins Cockpit. Ich brauch einen Co-Piloten.",

rief er Tenia zu und ging dann schonmal vor.

Lola Curich ~ Hangar 1, Landebucht 2 ~ an Bord der Farore ~ mit Tenia & Visas
 
Jedi-Basis - Meditationsraum - Sarid und Rilanja

Die Falleen hörte sich die Ausführungen und Interpretationen ihrer Meisterin an. Es war ihr irgendwie unangenehm so analysiert zu werden, auch wenn sie keinen Grund dafür ausmachen konnte. Sie selbst hatte Sarid schließlich um Hilfe gebeten, und nichts anderes versuchte die Corellianerin zu leisten. Aber was, wenn ihre Schlüsse der Falleen nicht gefielen, oder vielmehr nicht stimmten?
Andererseits, wer war sie die Erfahrung ihrer Meisterin in Frage zu stellen? Immerhin war sie diejenige, die mit diesen Problemen umgehen wusste, aber...
Die Geschuppte verdrängte diesen Gedankengang, denn er würde zu nichts führen, außer das sie sich so verhielt wie unzählige Nebencharaktere in Filmen die ihre offensichtlichen Probleme leugneten und am Ende ihre Fehler erkannten nachdem sie um ein Haar alle anderen einem großen Risiko ausgesetzt hatten.
Es war erfrischend und unangenehm gleichzeitig wieder in einer Filmreferenz zu denken, auch wenn der Effekt nicht lange anhielt. Sie zwang sich über das nachzudenken was Sarid gesagt hatte, und das war zugegebenermaßen nicht einfach. Immerhin konnte ihr jede Ablehnung als Reflex ausgelegt werden, und wie sollte sie auch etwas dagegen sagen wenn sie selbst nicht genau wusste was ihr Problem eigentlich war?


Ich denke... Ich meine... Ich denke schon, dass ich bei der Schlacht ein anderes, ich meine ein neues Bild über das Leben, also als Jedi, bekommen habe,

gestand die Falleen schließlich etwas leiser ein.

Es war irgendwie...

Die Worte schienen sich zu wehren, aber schließlich gelang es ihr doch sie auszusprechen, auch wenn ein Teil von ihr dabei dachte sie sagte sie eher weil ihre Meisterin sie hören wollte und nicht weil sie stimmten. Der Teil von ihr der sie als wahr erkannte hielt sich dabei dezent zurück.

Es kann schon sein, dass ich dabei eine neue Seite des Lebens als Jedi kennen gelernt habe, die irgendwie... also...

Sie atmete tief durch. Nein, zu sagen was ihr gegenüber hören wollte würde nicht funktionieren, nicht wenn Sarid auch nur halbwegs Ahnung davon hatte wovon sie sprach - und vor allem mit wem.

Kann das wirklich der Sinn der Macht sein? Du hast Unrecht, ein Ssith wäre für mich nichts schlechtes gewesen, also in meiner Vorstellung, ich meine sicher nicht der schlimmste Fall. Ein Sith kann sich wehren gegen einen Jedi, ich meine er hätte immerhin eine Chance, also auch wenn ich selbst dann nur eine Chancen gehabt hätte. Aber die Soldaten... Ist es Sinn der Macht sie zu unserem Vorteil zu nutzen, ich meine als unlauteren Vorteil, egal ob das Imperium zögern würde ihn zu nutzen oder nicht, aber als Jedi...

Ihre Stimme stockte, aber ihr Mundwerk war warmgelaufen und zwang sie weiter zu sprechen und den kurzen Aussetzer zu übergehen als wäre er gar nicht da gewesen.

Ich sage nichts gegen das was wir tun können, oder gegen den Kodex, oder dagegen das wir irgendwelche Befugnisse haben die ich nicht mal genau kenne, ich meine rechtlich gesprochen, aber es kann doch nicht sein das wir die Macht einsetzen um zu töten, über Tage und unentwegt. Wenn ich mit dem Lichtschwert einen Schuss abwehre verhindere ich vielleicht den Tod eines Verbündeten, aber wenn der daraufhin den Schützen umbringt, ist das dann nicht auch mein Verdienst? Ganz zu schweigen davon wenn ein Gegner stirbt weil ich die Macht gegen ihn einsetze um den Raum in dem er steht zum Einsturz zu bringen, eine Granate an seinem Gürtel zu entsichern oder mit dem Lichtschwert durch eine Wand steche weil ich genau weiß wo er sich befindet. Wenn ich mir Grenzen setze, also Dinge die ich nicht tun will mit der Macht, weil ich sie für unfair halte oder grausam, dann sterben früher oder später die Leute die ich beschützen soll. Wenn ich mir keine Grenzen setze und tue was nötig ist um sie am Leben zu halten, dann gebe ich ihnen Gelegenheit noch mehr zu töten, wenn ich es nicht selbst schon getan habe. Ich weiß, ich wusste, dass die Macht umfassend ist, das Leben und Tod dazu gehören, aber auf Corellia ist mir klar geworden das sie nicht ausgeglichen ist. Es gibt weitaus mehr Tod in der Macht als ich erwartet hatte, und ich...

Dieses Mal war der Aussetzer länger, und das nicht nur weil sie Luft holen musste. Der Klos in ihrem Hals der sich über die letzten Sätze hinweg angesammelt hatte verlangte sein Recht, und als sie weiter sprach war ihre Stimme dünner und leiser als sie es geplant hatte. Wahrscheinlich machte es keinen Unterschied, denn ohne sich daran erinnern zu können war sie scheinbar aufgestanden, und sie erinnerte sich lauter gesprochen zu haben als es in diesem Rahmen sinnvoll gewesen war.

Ich weiß nicht wie ich mich freuen soll eine Jedi zu sein. Ich weiß nicht mehr wieso ich mich so gefreut habe mit dem Lichtschwert herumtanzen zu können, wieso ich mich auf Kämpfe gegen Sith oder Mondoshivaner oder wie auch immer die Erzfeinde der Jedi alle heißen gefreut habe... Dabei gab es auf Corellia nichts für mich... Nur den Tod.

Erschöpft ließ sie sich wieder auf den Meditationsknödel fallen, und hoffte das in dem Licht nicht auffiel wie gelb ihre Haut geworden war, ein klares Zeichen von Scham oder Traurigkeit, auch wenn man äußerlich nicht sagen konnte was im Moment zutraf.
Selbst Rilanja wusste es nicht genau, und genausowenig war ihr klar für was sie sich eigentlich schämte oder worüber sie traurig war, je nach dem. Aber wenigstens hatte sie das Gefühl etwas Druck abgebaut zu haben von dem sie nicht gewusst hatte, dass er da gewesen war.


Jedi-Basis - Meditationsraum - Sarid und Rilanja
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafengebiet, Straße]- Cris, Passanten

Sein Weg führte Cris vom Raumhaufen in ein dicht bebautes, von Bürogebäuden dominiertes Gewerbegebiet, in dem es nachvollziehbarer weit weniger lebhaft zuging als etwa auf den Vergnügungsmeilen Coral Citys. Die meisten Passanten, die ihm hier begegneten, schienen tief in ihre Arbeit oder vor ihnen liegende Aufgaben versunken und auch er selbst, unauffällig bekleidet und einen metallenen Aktenkoffer mit sich tragend, passte perfekt ins Bild. Die Insassen eines passierenden Gleiters der Polizeibehörde von Lianna City widmeten dem ehemaligen Sturmtruppler keines weiteren Blickes, während die ihr Gefährt – offenbar einer routinemäßigen Patrouille nachgehend – an ihm vorbei lenkten.

Das Gewerbegebiet befand sich in unmittelbarer Nähe eines Flusses, der Lianna City von einer Nachbarstadt – Lola Curich – trennte, in der sich – so wusste Cris – die provisorische Basis der Jedi befand. Provisorisch deshalb, weil vermutlich jedes Mitglied des Ordens nur einen Ort als das wahre Zentrum ihrer Organisation anerkennen würde: den Jeditempel auf Coruscant, sich nun bereits Jahre in imperialer Gewalt befindend. Sollte es der Republik tatsächlich gelingen, nach Bothawui, Denon, Corellia und so vielen anderen Welten auch Coruscant zu befreien, die Jedi würden in Windeseile dorthin zurückkehren und ihren Tempel beanspruchen. Vielleicht würde Cris dann mit ihnen geschickt werden – wenn es auch nicht die Aussicht auf die Befreiung des Tempels war, die sein Herz bei dieser Vorstellung höher schlagen ließ. Sollten seine Aufgaben ihn tatsächlich dauerhaft an Coruscant binden, würde er Noa wiedersehen. Und sie nie wieder verlassen müssen. Kopfschüttelnd zwang er sich, das hier und jetzt zu betrachten. Das Imperium saß nach wie vor auf Coruscant und selbst wenn der Geheimdienst ernsthaft in Erwägung zog, dort aktiver zu werden, so würde eine Rückeroberung einer der wichtigsten Kernwelten wohl kaum über Nacht geschehen. Vieles konnte bis dahin passieren. Mit ihm – und mit Noa.

Schließlich stand er im Schatten eines tristen, mittelgroßen Bürokomplexes ohne aufdringliche Beschriftungen, mit denen einige Konzerne nur zu gerne auf ihre Verwaltungszentralen hinwiesen. Es war nicht einmal ein besonders auffälliges Eingangsportal zu erkennen, lediglich eine Tür mit dahinter liegendem Empfang, über der ein nüchternes Schild all jene, die sich dorthin verirrt hatten, darauf hinwies, dass sie vor dem Verwaltungszentrum der Republikanischen Sozialversicherung für Staatsbedienstete – zumindest für diesen Sektor – standen. Wer dann immer noch Grund hatte, das Innere des Gebäudes zu betreten, würde von den Personen hinter dem Empfangstresen schnell eines Besseren belehrt werden und feststellen, dass er tatsächlich an einen anderen Ort wollte. Soweit Cris wusste, befanden sich in den ersten drei Stockwerken des Gebäudes tatsächlich Büros, in denen republikanische Bürokraten der Verwaltung von Pensionsansprüchen ehemaliger Offiziere nachgingen, doch sowohl die Tiefgarage des Gebäudes als auch der Rest des Komplexes waren dem Geheimdienst zugeteilt und wurden diskret durch dessen Sicherheitsdienst abgeschirmt.

Wie selbstverständlich ging der ehemalige Sturmtruppler am eigentlichen Eingang vorbei und verschwand in der Zufahrt zum Kellergeschoss, hin zu einer Kraftfeldsperre, die einen jeden Landgleiter aufhalten würde, und einem kleinen Wachhäuschen, in dem sich zwei bewaffnete Sicherheitsbeamte befanden. Cris fiel sofort auf, wie sich die rechte Hand des einen sofort in Richtung seiner Waffe orientierte, während der zweite auf ihn zukam.


„Haben Sie sich verlaufen, Sir?“

„Ich glaube nicht“, entgegnete Cris trocken und überreichte dem Wachmann unaufgefordert seinen Ausweis, den dieser mit vielsagendem Blick an seinen Kollegen weiterreichte. Offenbar erreichten Agenten und andere legitime Besucher dieses Gebäude meist in einem Gleiter, der über entsprechende Sicherheitscodes verfügte, oder aber über das Dach des Gebäudes. Nachdem der zweite Beamte seinen Scanner im Wachhäuschen konsultiert und dieser ein bestätigendes Piepsen von sich gegeben hatte, gab er Cris seinen Ausweis zurück.

„Scheint alles in Ordnung zu sein, Lieutenant. Nehmen Sie den Turbolift dort hinten.“

Mit einem bestätigenden Nicken passierte Cris das Wachhäuschen und orientierte sich in Richtung des Turbolifts am Rand der Tiefgarage, in der eine Reihe identisch aussehender Gleitermodelle mit getönten Scheiben abgestellt waren, bevor er schließlich, nachdem er seinen Ausweis sichtbar an seiner Kleidung befestigt hatte, in der Kabine des Turbolifts aufs Geratewohl die höchste Zahl anwählte, die er finden konnte. Seine Anweisungen hatten besagt, dass er sich bei Major Keffer melden sollte, dem ranghöchsten Offizier dieses Standortes, und die Chancen standen gut, dass dieser in der höchsten Etage des Gebäudes Quartier bezogen hatte.

Auch im Korridor, der sich schließlich vor dem Turbolift wieder vor ihm auftat – und der genau dem nüchternen Klischee entsprach, dass jeder republikanische Bürger von einer Behörde haben musste – erwartete Cris ein Angehöriger des Sicherheitsdienstes, der sich indes, kaum dass er seinen Ausweis erkannt hatte, wieder entspannte.


„Kann ich Ihnen helfen, Sir?“

„Ich suche Major Keffers Büro.“

„Ende des Ganges.“

Tatsächlich befand sich am Ende des Ganges der Eingang zu Major Warren Keffers Büro, besser gesagt zu seinem Vorzimmer, in dem ein silberfarbener Protokolldroide anscheinend damit beauftragt war, weniger dringliche Besucher abzuwimmeln oder Gesprächstermine mit ihnen zu vereinbaren. Als ranghöchster Geheimdienstmitarbeiter auf Lianna musste Keffer öfters mit Angehörigen des Militärs, der örtlichen Polizei oder der Jedi zu tun haben – nun, zumindest letzteres konnte Cris ihm abnehmen.

„Herzlich Willkommen, Sir“, flötete der Protokolldroide mit weiblich modulierter Stimme zur Begrüßung.

„Haben Sie einen Termin?“

Eine rhetorische Frage. Cris vermutete, dass entweder die Fotorezeptoren des Droiden oder irgendwelche verborgenen Überwachungskameras ihn bereits gescannt und nach Überprüfung der Datenbank zu dem Schluss gekommen waren, dass Lieutenant Cris Sheldon keinen Termin bei Keffer hatte.

An Stelle einer Antwort stellte Cris seinen Koffer vor dem Droiden ab, öffnete ihn und fischte den Datenblock mit seinen Befehlen heraus.


„Ich komme im Auftrag der Sektion 03. Colonel Drayson wünscht, dass ich mein Vorgehen auf Lianna mit dem Major koordiniere – dringend.“

Kurz schien es hinter der metallischen Stirn des Droiden zu arbeiten.

„Ich bin sicher, dass der Major ein paar Minuten Zeit für Sie findet. Treten Sie ein!“

Einladend deutete die Maschine auf die Tür schräg hinter dem Schreibtisch, an dem sie Platz genommen hatte.

„Danke.“

Ohne sich mit einem Klopfen aufzuhalten trat Cris in das Büro des Majors.

[Lianna, Lianna City, Zweigstelle des Geheimdienstes, oberstes Stockwerk, Vorzimmer von Major Keffers Büro]- Cris, Droide
 
Lianna - im Taxi-Speeder auf dem Weg zur Jedi-Basis - Sarissia und Mya

*Sarissia lächelte nur eher gezwungen auf die aussage von Mya, allerdings was hätte Mya sonst sagen sollen, immerhin wusste sie nicht was Sarissia alles verloren hatte, somit lehnte sich Sarissia zurück und war sichtlich erleichtert nicht alles zurücklaufen zu müssen und streckt sich erstmal kurz, sie musste es ja nicht jedem ihre probleme auf die nase binden*

Nun..ich denke das man damit wohl rechnen muss wenn man diesen Weg wählt...


*erwiedert sie lächelnd und sah Mya an wärend sie die hand in den nacken legte und verlegen blinzelte, Die fahrt war nach kurzer dauer vorbei und die beiden fuhren zum Parkplatz am Hintereingang und wie erwartet war Jaques schon schneller da ein Togorianer mit einem Krankenbett schon zu warten schien, Sarissia stieg aus und lief auf die andere seite um Mya zu helfen auszusteigen und sich in richtung Krankenbett zu bewegen, als der Togorianer, Sarissia fragte, wollte sie gerade antworten und blinzelte Mya an als diese das übernahm, doch schon folgte die frage von Mya und sie lächelte verlegen, es hätte ihr auch ruig mal einfallen können ihren namen zu nennen*

Mein Name ist Sarissia...


*Antwortet sie ruig und mit einer lieblichen stimme, worauf sie dann Mya noch zum Krankenbett begleitet auch wenn diese entschied sich ohne Hilfe daraufzusetzen, Mya gab ihr wohl noch einen versteckten tipp auch wenn es mehr ein scherz war, so schlecht war die idee garnicht die frage die sie sich allerdings stellte war, würde man sie untersuchen? Immerhin war sie eine fremde, sie lächelte Mya an, sie kam sich langsam ziemlich blöd vor sooft wie sie lächelte aber das würde sie nie zugeben, vielleicht war es unhöflich?*

Ach...dafür doch nicht...ihr müsst das nicht wieder gut machen...ich hab gern geholfen...Ihr hättet das selbe bestimmt auch für mich getan, ich hoffe nur euch geht es bald wieder besser.


*Sprach sie sanft und würde Mya und dem Togorianer zur Krankenstation folgen, immerhin wusste sie sonst nicht weiter und alleine hier stehn bleiben wollte sie auch nicht, auserdem hatte man ihr nicht verboten mitzugehn.*

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - auf dem Weg in die Krankenstation - Heiler (NPC), Sarissia und Mya
 
- Lianna – City – Gleiter – Mit Arlen, Niré und EmJay -

Während sich EmJay, neben Niré auf die Rückbank setzte, nahm Arlen neben Chesara auf dem Vordersitz Platz und Chesara setzte den Gleiter in Bewegung, damit sie endlich los kamen. Sie hatte keine genaue Vorstellung davon, wohin sie fahren würden, da auch sie sich nicht gut in dieser Gegend auskannte. Viel mehr als die Basis hatte Chesara von Lianna auch noch nicht gesehen, aber genau deswegen war sie bestrebt, dies zu ändern.

“Ich habe mir überlegt, wenn wir schon hinaus ins Freie fahren, machen wir uns dies auch zu nutze um etwas zu trainieren, wofür man viel Platz braucht.“

Antwortete Chesara auf Arlens Frage, der wissen wollte, was sie heute trainieren würde.

“Die Basis ist zwar groß, aber selbst dort ist man für die eine oder andere Übung etwas beengt. Ich würde euch gerne zeigen, wie man die Macht nutzt, um die eigenen körperlichen Fähigkeiten zu steiern und auszureizen. Mit Hilfe der Macht könnt ihr zum Beispiel nicht nur eure Reflexe trainieren und ausbauen, sondern auch eure Geschwindigkeit erhöhen, wenn ihr lauft oder rennt, oder auch viel höher springen als ihr normalerweise könntet. Daran will ich mich mit euch versuchen.“

Chesara lenkte den Gleiter aus dem Gewerbegebiet hinaus und fuhr über eine viel besuchte Route hinein in die Stadt.

“Aber es wäre für mich auch gut zu wissen, was ihr bisher bereits trainiert habt. Gibt es bereits etwas, dass ihr von anderen Meistern gelernt habt?“

Wollte sie wissen, um sich einen Überblick über die Vorkenntnisse der beiden Schüler zu verschaffen. Dies konnte nie schaden. Sie musste schließlich wissen, wem sie was zutrauen und was sie von ihnen verlangen konnte.

- Lianna – City – Gleiter – Mit Arlen, Niré und EmJay -
 
~~~ Lianna-System ~ Lianna-City ~ Shopping-Mega-Plex ~ Öffentliches Groß-Aquarium ~ mit Miranda ~~~

Ein kleines, gelbes Auge glubschte ziellos in die Weite, bewegte sich kaum. Kein Lidschlag unterbrach das Starren - bis von einer Sekunde auf die andere der Glubscher verschwunden war und an seiner statt nur noch eine Schwanzflosse im Hintergrund zwischen hier weißlichen, da rötlichen Korallen und herumschlingelnden Algen verschwand, bevor im langsamen Gleitflug ein deutlicher größerer Fisch gelangweilt dreinschauend vorbeischwamm. Die durch verborgene Scheinwerfer erleuchteten, gläsernen Becken waren zu dieser wie vielleicht jeder Uhrzeit die einzige echte Lichtquelle im offenbar beinah gottverlassenen Aquarium und warfen ihren dämmrigen, blauen Schein auf dutzende Quadratmeter blanker, unbenutzter Boden und einige wenige hölzerne Bänke. Irgenwie sollte Jibrielle dies hier an irgendetwas erinnern. Tat es jedoch nicht. Das hektische Wabern des Wassers brach das blaue Leuchten mit weißen Linien, die sich wie die Arme einer Krake über die Erde schlängelten. Ein sanftes Brummen und Hallen erfüllte die Luft, zog sich geradezu schnurrend und behaglich um den Besucher zusammen, dämpfte alles ein bisschen und ließ die Welt friedlich wirken. Die gleichförmige Euphonie wurden nur durch die Stimmen der beiden Frauen auf der Bank durchbrochen. Miranda blickte plötzlich wieder sichtlich erheitert, sogar belustigt zu Jibrielle herüber. Fassungslose über ihre Dummheit strich sie die Jedi mit der Hand über die Stirn und die heute so ungewohnt glatten Haare. Aus uralter und schon für verlernt geglaubter Gewohnheit verhakten und verwirbelten sich sogar ein paar Finger an den Haarspitzen, zwirbelten haselnussfarbene Strähnen zusammen.

"Aber nein! Er ist mein Bruder! Mach dir nichts draus, du bist nicht die erste die das denkt."

sagte Miranda, aus unerfindlichen Gründen unglaublich belustigt. Wäre Jibrielle nicht vollauf ausgelastet gewesen, in den Abgrund ihrer eigenen Begriffsstutzigkeit zu starren, hätte sie diese Häme bestimmt noch mehr geärgert.

"Och ne! Bin ich doof!"

keuchte Jibrielle, kniff die Augen zusammen und versenkte das Gesicht in den auf den Oberschenkeln ruhenden Händen. Und sie hatte Miris und Aldridges Ähnlichkeit doch glatte engstirnigerweise für ein Indiz ihrer Liierung gehalten. Wie kleingeistig von ihr. Und jetzt hatte sie völlig zu Unrecht dem armen Kerl das Met über den Schoss geschüttet. War sie denn noch bei Sinnen, so etwas zu tun? Aus welchen Gründen Miranda nun auch immer aufgebracht gewesen - es rechtfertigte nicht dieses rücksichtslose Verhalten! Sie hatte es diesen Abend mal wieder bewiesen: Außerhalb des Ordens war für sie einfach kein Platz in der Welt. Wenn überhaupt im Orden ...

"Ahh ... ja, das erklärt natürlich so einiges."

sagte Jibrielle, als sie sich wieder aufrichtete und erst mit einem zugekniffenen Auge zu Miranda sah.

"Man darf mir offenbar wirklich keinen Alkohol geben. Warum warst du jetzt eigentlich ... so ... sauer ...?"

brachte Jibrielle die Frage kaum noch heraus, war Miranda doch plötzlich deutlich an sie herangerutscht.

"Also du wirst mich gleich sicherlich Ohrfeigen."

Den in die schwarze Lederjacke gekleideten Oberkörper nach vorne gelehnt schaute die DJane, deren braune Haut in diesem Licht noch dunkler wirkte, sie sonderbar an, ein wissendes Lächeln umspielte ihre Züge. Alle Fische im Aquarium zogen scheinbar mit einem Mal laut alle Luft in der Halle ein und hielten den Atem an.

"Würdest du mich bitte vorwarnen?"

Abgesehen von dem Weiß ihrer Augen, dem rosa Glänzen ihrer Lippen und dem starken Rot ihres viel zu einladend aussehenden T-Shirts schien sie nur aus Dunkelheit zu bestehen. Eine Dunkelheit, die Wellen aus Wärme abstrahlen zu schien.

"Und bitte nimm die nicht lädierte Gesichtshälfte ja?"

Jibrielles Gedanken waren zäh wie Zement. Noch immer verarbeiteten sie das "gleich sicherlich Ohrfeigen", während ihre Augen unkontrollierten zwischen Mirandas linker und rechter Pupille, ihrem Mund, der kleinen aber halb im Schatten liegenden Nase und dem Pechschwarzen Haaransatz nahe ihres linken Ohres hin und her.

"Damit ich nach dem Schlafengehen gleichmäßig zerbeult aufwache."

Sanft aber bestimmt umfingen Mirandas Hände Jibrielles Hals und Wangen, ergriffen das ganz und gar der Berührung nachgebende Gesicht der in samtene Paralyse verfallenen Jedi. Für die harrenden Sekunden zeichneten die feinen Linien des marinen Lichtes ländliche Straßen, Kondenstreifen, gleißende Horizonte und andere Kunstwerke in Mirandas Gesicht. Als sich ihr Kopf schließlich die letzten Zentimeter nach vorne beugte und Jibrielle den kraftvollen, weichen Druck auf ihren nicht mehr trockenen Lippen spürte, atmeten alle Fische dröhnend wieder aus. Schließlich erstarrte auch der letzte Gedanke in Jibrielles Kopf vollständig unter den Mirandas zurückhaltenden und doch unbescheidenen Wortgewandheit, sodass sich die Augen der Jedi energisch schlossen. Während ihr Mund jetzt genug Verstand besaß, den Kuss zu erwidern, atmete nun Jibrielle mit heftigen, rhythmischen Zügen soviel Miranda ein, wie sie konnte. Und gerade als ihre Zungenspitze zum ersten Mal Mirandas Schneidezähne berührten, riss der Kuss ab.

"Ja, ich hab sie nicht mehr alle. Also, bitte die rechte Seite ja? Das wars wert!"

hörte Jibrielle, noch unfähig, die Augen zu öffnen, Miranda flüstern. Sie spürte noch die Berührung ihrer Stirn an der ihrigen, doch umfassten keine Handballen mehr ihr Kinn, keine Finger ruhten mehr in ihrem Nacken. Die ganze Welt war wie betäubt, auch wenn das wohlige Brummen des Aquariums wieder zurückgekehrt war. Das Brummen und die so ungleichen und unregelmäßigen Atemgeräusche, die sonst niemand auf diesem Planeten zu hören vermochte. Stück für Stück krachte ein Gedanke nach dem anderen aus dem Regal, um auf ihren Nerven zu zertrümmern. Das war nicht richtig. Ihr Eid. Der Alkohol. Die Lügen. Ihre Rücksichtslosigkeit. Der Orden. Ihr Eid. Der Abgrund ihrer Entschlossenheit, der sich doch mit alledem verband.

"Entschuldigung."

hauchte Jibrielle, während sie sich langsam und mit fast mechanischen Bewegungen zur Seite und damit wegdrehte, bis vor ihrem Gesicht, von dem sich eine Starre über ihr Genick bis in die Zähenspitzen ausgebreitet hatte, nur noch der kühle, leere Raum der Aquariumshalle lag. Nach einem trockenen Schlucken, praktisch keinem Gefühl der Verbundenheit zur Macht und sich unwillkürlich, unwillentlich bewusst seiend, nicht zu wissen, was mit der Gestalt neben ihr gerade geschah, sprach sie.

"Das ... geht nicht. Du bist wirklich nett und siehst gut aus und- Aber so eine Sache- sowas ... ist nichts für mich."

Starr blickten ihre Augen geradeaus, fixierten sich auf eine Koralle hinter dem Glas, umgeben von Tonnen eiskaltem Wasser. Reglos war sie umgeben von kleinen, grünen Fischen, die sich achtlos um sie herum bewegten, Staub aufwirbelten und davonschwammen.

"Ich glaube, es ist besser, wenn ich mich jetzt so langsam nach Hause aufmache. Es ist schon ziemlich spät."

~~~ Lianna-System ~ Lianna-City ~ Shopping-Mega-Plex ~ Öffentliches Groß-Aquarium ~ mit Miranda ~~~
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Meditationsraum - Rilanja und Sarid

Mit leiser Genugtuung registrierte die Jedi-Rätin, wie ihre früher sehr redselige Padawan wieder mehr zu sich selbst fand. Rilanja redete lang und breit wenn auch mit Pausen, erklärte ihre Empfindungen, äußerte moralische Bedenken, mit welchen sie haderte und hinterfragte den Sinn des Lebens als Jedi. Auch wenn Sarids erste Interpretation von der Vision der grüngeschuppten Padawan nicht ganz ins Schwarze getroffen hatte, so hatte diese doch ganz offensichtlich seinen Zweck erfüllt. Rilanja hatte sich ihrer Meisterin wieder geöffnet und zeigte Sarid so, dass die ehemalige Ersatzteilhändlerin ihr voll und ganz vertraute. Zusammen konnten sie beide viel besser den Sinn der Vision entschlüsseln und verstehen, welche Probleme die junge Falleen eigentlich beschäftigten, was jedenfalls ein sehr wichtiger Schritt war, damit die Corellianerin Rilanja auch wirklich dabei helfen konnte. Auch die Verfärbung der Padawan ins Gelbliche zeigte Sarid, welche um die Bedeutung der Farbwechsel der Falleen grob Bescheid wusste, wie sehr dies an Rilanja nagte, als diese sich schließlich wieder auf ein Sitzkissen fallen ließ.

"Es tut wirklich gut mal wieder längere Monologe von dir zu hören. Ich hab das wirklich ein bisschen vermisst, Rilanja",

gab die dunkelblonde Jedi-Rätin lächelnd zu, ehe sie wieder ernst wurde und sich den eigentlichen Fragen der Falleen widmete.

"Ich kann gut verstehen, dass es dir zu schaffen macht, dass du auf Corellia scheinbar zahllose wehrlose Wesen hast töten müssen. Ich weiß auch, dass es kein Vergnügen ist ein Leben zu nehmen und so sehr ich mich auch bemühe es zu vermeiden, das funktioniert leider viel zu oft nicht."

Dabei warf Sarid Rilanja einen bekümmerten Blick zu. Die Jedi-Rätin hatte selbst oft genug den leeren Blick von intelligenten Wesen gewesen, deren Leben sie im Kampf genommen hatte. Es war niemals einfach, damit umzugehen und das sollte es auch nicht sein.

"Aber dennoch, den wichtigsten Punkt übersiehst du in deinem Betrachtungen, Rilanja. Es gibt einen Grund, warum die Jedi sich die Beschützer und Verteidiger der Republik nennen. Das ist die schlichte Tatsache, dass Wesen wie du und ich über dieses ganz besondere Talent verfügen die Macht berühren zu können. Wie du schon sagtest können wir mit all unseren Kräften mehr tun als ein gewöhnlicher Soldat. Aber das macht uns nicht besser oder schlechter als dieser, nur anders. Daran ist aber auch eine viel größere Verantwortung geknüpft. Nur am Rande was die Gefährlichkeit von imperialen Soldaten betrifft, in einer koordinierten Aktion ist sogar ein kleiner Trupp mit der entsprechenden Taktik in der Lage einen Jedi zu töten und ich hoffe sehr, dass du so geschulten Soldaten niemals begegnen wirst, Rilanja. Aber ein Jedi sollte niemals den Kampf suchen, um zu töten oder mutwillig das größtmögliche Blutbad unter seinen Gegnern anzurichten, egal ob sich ein Kampf oder eine Schlacht vielleicht mit brachialeren Mitteln schneller beenden ließe. Wie ich zu dir vor der Schlacht um Corellia schon gesagt habe, vermeide wann immer möglich andere Wesen zu töten."

Dann hielt die Jedi-Rätin kurz inne, um Rilanja Zeit zu geben sich an die Worte der Corellianerin von damals zu erinnern.

"Ich selbst betrachte mich wenn ich kämpfen muss als Schild, als Verteidigerin von Wesen die selbst dazu nicht in der Lage sind und solche gibt es in dieser Galaxis sehr viele. So war es auf Alzoc III und so war es auch auf Corellia. Die Zivilbevölkerungen dort waren zu keinem Zeitpunkt in der Lage sich gegen die Invasoren zu verteidigen. Du hast selbst miterlebt wie es den Talz ergangen ist und über die Lage der Corellianer, welche unterdrückt, ihrer Rechte und Freiheit beraubt und welche nicht zuletzt willkürlich von Imperialen umgebracht wurden als das Imperium vor etwas mehr als fünf Jahren mein Heimatsystem erobert hat, ist auch mehr als genug bekannt, um sicher annehmen zu können, dass sie ohne die Hilfe der Republik und der Jedi ihrem Schicksal hilf- und wehrlos gegenüber standen."

Die Jedi-Rätin schloss kurz die Augen, um die Bilder von Corellia von damals vor ihrem geistigen Auge zu vertreiben als das Sternensystem vom Imperium erobert worden war. Die Zerstörung Coronet Cities, der Jedibasis dort, die Kämpfe und Schreie der Sterbenden als sie von Corellia fliehen mussten, diese Bilder hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt.

"Es geht viel eher um die Frage, ob du trotz deiner Fähigkeiten und Talente zusehen kannst wie Piraten wie die Bad Wolves oder imperiale Soldaten wehrlose Wesen wie Tiere behandeln, unterdrücken und abschlachten - ich kann es nicht. Wenn ich weiß, dass ich irgendwo helfen kann, dass meine Fähigkeiten dazu beitragen können anderen Wesen Freiheit und Gerechtigkeit zurückgeben können, dann fühlte ich mich verpflichtet dies auch zu tun. Dabei bedeutet natürlich im Umkehrschluss auch, dass wir als Jedi immer im Brennpunkt des Geschehens stehen werden, dort wo die Kämpfe am heftigsten sind. Du hast selbst gesehen wie effektiv ein Lichtschwert als Barriere gegen feindlichen Beschuss dienen kann. Die andere Alternative wäre im Fall der Schlacht von Corellia gewesen die republikanischen Soldaten im Häuserkampf allein zu lassen. Was wäre dann passiert? Wieviele Wesen wären dann gestorben, auf beiden Seiten?"

Dabei warf Sarid ihrer Padawan einen langen, bohrenden Blick zu, ehe sie fortfuhr.

"Versteh mich nicht falsch, es geht dabei nicht darum blind irgendwelchen Befehlen zu folgen oder ich was dir als deine Meisterin auftrage. Hinterfrage immer, was du tust. Zweifel sind nichts Schlechtes, denn sie halten unseren Blick wach und bewahren uns vor Selbstgefälligkeit. Sie sind unser moralischer Kompass, welchen gerade wir Jedi nie aus den Augen verlieren sollten."

Dann meldete sich Sarids Komm. Mit einem leisen Seufzen holte die Jedi-Rätin es von ihrem Gürtel. Jedoch antwortete sie nicht sofort auf die Nachricht von Visas, sondern wandte sich erst noch einmal an die grüngeschuppte Falleen.

"Denk darüber nach, warum du wirklich eine Jedi werden willst: Nur wegen dem Prestige, den vielen "Abenteuern", die man dabei erlebt, einem Ausweg aus deinem früheren Leben oder hast du für dich schon einen tieferen Grund gefunden? Wenn nicht, dann solltest du dir in nächster Zeit unbedingt Gedanken darüber machen."

Erst dann las die Jedi-Rätin was ihr die braunhaarige Miraluka schrieb. Der Jedi-Meister Anakin Solo, ein alter Bekannter von Sarid hatte Visas angeboten, dass sie ihn und seine Padawane nach Ilum begleiten könnte, um einen eigenen Lichtschwertkristall zu suchen. Sogleich übermittelte Sarid ihrer Padawan ihr Einverständnis.

- - - Kommnachricht von Sarid Horn an Visas Culu - - -

Hallo Visas,

du hast mein Einverständnis Meister Solo nach Ilum zu begleiten. Das ist für dich nach Corellia eine passende Gelegenheit dich selbst zu beweisen, um auch noch deine letzte Prüfung zu bestehen dir ein eigenes Lichtschwert zu bauen. Ich wünsche dir viel Erfolg und eine sichere Reise. Möge die Macht mit euch sein.

Horn Ende

- - - Ende der Kommnachricht - - -

Visas würde also in Kürze nach Ilum aufbrechen, das war in Ordnung für die Jedi-Rätin. Schließlich würde die Miraluka wenn alles glatt lief schon sehr bald als Jedi-Ritterin allein oder sogar mit einem eigenen Padawan umher reisen. Sarid hoffte nur, dass sie alle heil und unbeschadet zurückkehrten, denn auch Ilum war nicht ungefährlich. Nachdem die dunkelblonde Corellianerin dies dann erledigt hatte wandte sie sich wieder an Rilanja.

"Weißt du, wenn du dich bereit fühlst, dann habe ich einen Vorschlag für dich. Was hältst du davon, wenn du dich einer anderen Art von Herausforderung stellst wie einem Lichtschwertduell im Trainingsraum mit einem anderen Jedi? Ich habe nämlich so ein Gefühl, dass Dengar ein hervorragender Trainingspartner für dich wäre und dir dies gut tun könnte. Du könntest ihn ja mal fragen was er davon hält, sobald er vom Duschen zurückkommt."

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Meditationsraum - Rilanja und Sarid
 
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