CK-2587
The Lone Gunman
[Lianna, Lianna City, Zweigstelle des Geheimdienstes, oberstes Stockwerk, Vorzimmer von Major Keffers Büro]- Cris, Droide
Warren Keffer entpuppte sich als Mensch mittleren Alters, an dem keine Eigenschaft besonders hervorstechen zu schien. Auf den ersten Blick wirkte er genau wie die Sorte Bürokrat, wie sie das Gebäude, in dem sich seine Zweigstelle befand, eigentlich beherbergen sollte, ein Mann, der sich mühelos innerhalb der menschlichen Bevölkerung Liannas bewegen und mit der Menge verschmelzen konnte, wobei anzunehmen war, dass der Major seine Außendienstzeit lange hinter sich gelassen hatte. Die Uniform des Mannes saß perfekt, ein Zeichen dafür, dass er es gewohnt war, sie zu tragen. Er passte in sein karg eingerichtetes Büro, bis hin zum strengen Blick, den er dem unerwarteten Eindringling in selbiges zuwarf.
„Major Keffer“, beeilte Cris sich, das Wort zu ergreifen.
„Lieutenant Cris Sheldon, Sektion 03.“
Der ehemalige Sturmtruppler trat an den Schreibtisch des Majors und legte den seine Befehle anzeigenden Datenblock neben das Terminal, an dem der andere Offizier scheinbar bis zu seinem Eintreten beschäftigt gewesen war. Er mochte in seinem Auftreten etwas forsch wirken, doch gleichzeitig wollte er nicht zu viel Zeit in diesen deprimierenden Büros verbringen – je eher er sich an den Rat der Jedi wandte, desto eher fanden seine Gedanken vielleicht etwas, was ihn ablenkte. Von Noa – und der schier unüberwindbaren Distanz zu ihr.
„Colonel Drayson hat mich damit beauftragt, dem Geheimdienst als permanente Liaison zum Orden der Jedi zu dienen. Ich sollte mich vorher mit Ihnen koordinieren.“
Der Blick des Majors verriet einige Skepsis, doch er griff langsam nach dem Datenblock und deutete schließlich sogar fast einladend auf den Stuhl, der seinem Schreibtisch gegenüber stand.
„Setzen Sie sich, Lieutenant.“
„Danke, Sir.“
Flink huschten die Augen des anderen über den Befehlstext – es durfte nicht lange dauern, bis er sich von ihrer Ordnungsmäßigkeit überzeugt hatte. Drayson war in ihren Anweisungen recht explizit gewesen, außerdem durfte Keffer froh darüber sein, zumindest einen Teil seiner bisherigen Aufgaben auf einen anderen Offizier abwälzen zu können. Soweit Cris informiert war, war der Kontakt zum Orden bisher seine Aufgabe gewesen, neben vielen anderen, was recht deutlich symbolisierte, welchen Stellenwert die Zusammenarbeit mit den Jedi bisher im Geheimdienst genossen hatte.
„Interessant“, sagte Keffer schließlich.
„Und Sie sollen direkt mit dem Rat korrespondieren?“
„Das ist richtig“.
„Hm.“
Der Blick des Majors wanderte von Cris‘ Befehlen zurück auf sein Terminal, in welches er daraufhin eine Reihe von Befehlen eintippte.
„Wie es aussieht, befinden sich aus dem Rat Padme Master, Tomm Lucas und Wes Janson derzeit nicht auf Lianna… uns liegen bestätigte Kontakte vor mit Sarid Horn… Satrek Taphon…“
Keffers Blick war bei wieder bei Cris angelangt.
„Ich würde Ihnen Taphon empfehlen, Sheldon. Von allen verfügbaren Ratsmitgliedern scheint er derjenige zu sein, der einer… intensiveren Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst am aufgeschlossensten gegenüber steht. Sie müssen verstehen – die meisten Jedi haben etwas strikte Moralvorstellungen.“
„Bei allem Respekt, Sir, ich hatte selber bereits einige Kontakte mit dem Orden“, erwiderte Cris gelassen. Keffer wölbte seine Augenbrauen.
„So, hatten Sie das?“
„Deswegen wurde ich ausgewählt. Und Colonel Drayson versicherte mir, auch bei der Wahl meiner Kontaktperson im Rat freie Hand zu haben.“
Keffer vollführte eine abwehrende Geste.
„Das haben Sie, Lieutenant. Ich habe die Befehle gelesen. Ich dachte nur, Sie bräuchten ein wenig Starthilfe… offenbar nicht. An welches Ratsmitglied wollten Sie sich wenden?“
„ChesaraSyonette.“
Cris bemühte sich, ein möglichst unnachgiebiges Gesicht aufzusetzen. Ihm war nicht entgangen, dass Keffer den Namen der Rätin nicht einmal erwähnt hatte, aus welchem Grund auch immer. Vielleicht lag es daran, dass er Satrek Taphon für den geeigneten Kandidaten gehalten hatte und ihr Name erst nach diesem in seiner Liste aufgetaucht war, viel wahrscheinlicher war jedoch, dass der Leiter der Zweigstelle auf Lianna skeptisch war, inwiefern die Rätin zur Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst überzeugt werden konnte. Offenbar war er es, der noch einiges über den Orden – und die ihn führenden Personen – lernen musste.
„Ich hatte bereits öfter Kontakt zu ihr, unter anderem auf Coruscant, im Rahmen des Widerstandes gegen die imperiale Besatzung. Ich vertraue ihr.“
Er machte eine kurze Pause.
„Bedingungslos.“
Der Major lehnte sich sichtlich beeindruckt in seinem Sessel zurück.
„Interessant… ich muss gestehen, Sheldon, die meisten Akten zu den Vorgängen auf Corucant und zu anderen… brisanten Operationen sind mir nicht zugänglich. Vielleicht sollten sie das doch sein, besonders wenn Jedi involviert sind. Oder auch nicht mehr… sich mit denen rumzuschlagen ist jetzt ja ihr Job.“
Der andere lächelte, was seiner letzten Bemerkung etwas an Schärfe nahm.
„Vor diesem Hintergrund denke ich, dass ich Ihnen kaum noch notwendige Informationen liefern kann, über die Sie nicht schon selbst verfügen. Darüber hinaus… Sie werden eine Unterkunft auf Lianna benötigen. Dieser Komplex verfügt über einen kleineren Wohnbereich, aber ich denke, für einen Mann mit Ihren Aufgaben kann ich auch die Mittel für eine etwas… geräumigere Wohnung durchdrücken.“
„Nicht nötig“, wehrte Cris rasch ab.
„Ein einfaches Zimmer genügt.“
„Wie Sie meinen. Sie finden sie im Nachbargebäude, erreichbar über einen Zugangstunnel vom Keller aus. Ich lasse den Verwalter wissen, dass er Ihnen einen Raum zuweisen soll.“
Keffer nickte knapp.
„Ich schätze, das wäre dann alles, Sheldon. Nehmen Sie ruhig unsere Fahrbereitschaft in Anspruch, wenn Sie den Orden besuchen.“
„Danke, Sir.“
Cris erhob sich, schüttelte die Hand des Majors, die dieser ihm angeboten hatte, und verließ das Büro wieder. Ein Ziel abgehakt… es folgte das nächste. Aber fühlen, als hätte er etwas erreicht, konnte er sich trotzdem nicht. Denn das eine Ziel, nach dem zu streben sich lohnte, blieb unerreichbar.
[Lianna, Lianna City, Zweigstelle des Geheimdienstes, oberstes Stockwerk, Vorzimmer von Major Keffers Büro]- Cris, Droide
Warren Keffer entpuppte sich als Mensch mittleren Alters, an dem keine Eigenschaft besonders hervorstechen zu schien. Auf den ersten Blick wirkte er genau wie die Sorte Bürokrat, wie sie das Gebäude, in dem sich seine Zweigstelle befand, eigentlich beherbergen sollte, ein Mann, der sich mühelos innerhalb der menschlichen Bevölkerung Liannas bewegen und mit der Menge verschmelzen konnte, wobei anzunehmen war, dass der Major seine Außendienstzeit lange hinter sich gelassen hatte. Die Uniform des Mannes saß perfekt, ein Zeichen dafür, dass er es gewohnt war, sie zu tragen. Er passte in sein karg eingerichtetes Büro, bis hin zum strengen Blick, den er dem unerwarteten Eindringling in selbiges zuwarf.
„Major Keffer“, beeilte Cris sich, das Wort zu ergreifen.
„Lieutenant Cris Sheldon, Sektion 03.“
Der ehemalige Sturmtruppler trat an den Schreibtisch des Majors und legte den seine Befehle anzeigenden Datenblock neben das Terminal, an dem der andere Offizier scheinbar bis zu seinem Eintreten beschäftigt gewesen war. Er mochte in seinem Auftreten etwas forsch wirken, doch gleichzeitig wollte er nicht zu viel Zeit in diesen deprimierenden Büros verbringen – je eher er sich an den Rat der Jedi wandte, desto eher fanden seine Gedanken vielleicht etwas, was ihn ablenkte. Von Noa – und der schier unüberwindbaren Distanz zu ihr.
„Colonel Drayson hat mich damit beauftragt, dem Geheimdienst als permanente Liaison zum Orden der Jedi zu dienen. Ich sollte mich vorher mit Ihnen koordinieren.“
Der Blick des Majors verriet einige Skepsis, doch er griff langsam nach dem Datenblock und deutete schließlich sogar fast einladend auf den Stuhl, der seinem Schreibtisch gegenüber stand.
„Setzen Sie sich, Lieutenant.“
„Danke, Sir.“
Flink huschten die Augen des anderen über den Befehlstext – es durfte nicht lange dauern, bis er sich von ihrer Ordnungsmäßigkeit überzeugt hatte. Drayson war in ihren Anweisungen recht explizit gewesen, außerdem durfte Keffer froh darüber sein, zumindest einen Teil seiner bisherigen Aufgaben auf einen anderen Offizier abwälzen zu können. Soweit Cris informiert war, war der Kontakt zum Orden bisher seine Aufgabe gewesen, neben vielen anderen, was recht deutlich symbolisierte, welchen Stellenwert die Zusammenarbeit mit den Jedi bisher im Geheimdienst genossen hatte.
„Interessant“, sagte Keffer schließlich.
„Und Sie sollen direkt mit dem Rat korrespondieren?“
„Das ist richtig“.
„Hm.“
Der Blick des Majors wanderte von Cris‘ Befehlen zurück auf sein Terminal, in welches er daraufhin eine Reihe von Befehlen eintippte.
„Wie es aussieht, befinden sich aus dem Rat Padme Master, Tomm Lucas und Wes Janson derzeit nicht auf Lianna… uns liegen bestätigte Kontakte vor mit Sarid Horn… Satrek Taphon…“
Keffers Blick war bei wieder bei Cris angelangt.
„Ich würde Ihnen Taphon empfehlen, Sheldon. Von allen verfügbaren Ratsmitgliedern scheint er derjenige zu sein, der einer… intensiveren Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst am aufgeschlossensten gegenüber steht. Sie müssen verstehen – die meisten Jedi haben etwas strikte Moralvorstellungen.“
„Bei allem Respekt, Sir, ich hatte selber bereits einige Kontakte mit dem Orden“, erwiderte Cris gelassen. Keffer wölbte seine Augenbrauen.
„So, hatten Sie das?“
„Deswegen wurde ich ausgewählt. Und Colonel Drayson versicherte mir, auch bei der Wahl meiner Kontaktperson im Rat freie Hand zu haben.“
Keffer vollführte eine abwehrende Geste.
„Das haben Sie, Lieutenant. Ich habe die Befehle gelesen. Ich dachte nur, Sie bräuchten ein wenig Starthilfe… offenbar nicht. An welches Ratsmitglied wollten Sie sich wenden?“
„ChesaraSyonette.“
Cris bemühte sich, ein möglichst unnachgiebiges Gesicht aufzusetzen. Ihm war nicht entgangen, dass Keffer den Namen der Rätin nicht einmal erwähnt hatte, aus welchem Grund auch immer. Vielleicht lag es daran, dass er Satrek Taphon für den geeigneten Kandidaten gehalten hatte und ihr Name erst nach diesem in seiner Liste aufgetaucht war, viel wahrscheinlicher war jedoch, dass der Leiter der Zweigstelle auf Lianna skeptisch war, inwiefern die Rätin zur Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst überzeugt werden konnte. Offenbar war er es, der noch einiges über den Orden – und die ihn führenden Personen – lernen musste.
„Ich hatte bereits öfter Kontakt zu ihr, unter anderem auf Coruscant, im Rahmen des Widerstandes gegen die imperiale Besatzung. Ich vertraue ihr.“
Er machte eine kurze Pause.
„Bedingungslos.“
Der Major lehnte sich sichtlich beeindruckt in seinem Sessel zurück.
„Interessant… ich muss gestehen, Sheldon, die meisten Akten zu den Vorgängen auf Corucant und zu anderen… brisanten Operationen sind mir nicht zugänglich. Vielleicht sollten sie das doch sein, besonders wenn Jedi involviert sind. Oder auch nicht mehr… sich mit denen rumzuschlagen ist jetzt ja ihr Job.“
Der andere lächelte, was seiner letzten Bemerkung etwas an Schärfe nahm.
„Vor diesem Hintergrund denke ich, dass ich Ihnen kaum noch notwendige Informationen liefern kann, über die Sie nicht schon selbst verfügen. Darüber hinaus… Sie werden eine Unterkunft auf Lianna benötigen. Dieser Komplex verfügt über einen kleineren Wohnbereich, aber ich denke, für einen Mann mit Ihren Aufgaben kann ich auch die Mittel für eine etwas… geräumigere Wohnung durchdrücken.“
„Nicht nötig“, wehrte Cris rasch ab.
„Ein einfaches Zimmer genügt.“
„Wie Sie meinen. Sie finden sie im Nachbargebäude, erreichbar über einen Zugangstunnel vom Keller aus. Ich lasse den Verwalter wissen, dass er Ihnen einen Raum zuweisen soll.“
Keffer nickte knapp.
„Ich schätze, das wäre dann alles, Sheldon. Nehmen Sie ruhig unsere Fahrbereitschaft in Anspruch, wenn Sie den Orden besuchen.“
„Danke, Sir.“
Cris erhob sich, schüttelte die Hand des Majors, die dieser ihm angeboten hatte, und verließ das Büro wieder. Ein Ziel abgehakt… es folgte das nächste. Aber fühlen, als hätte er etwas erreicht, konnte er sich trotzdem nicht. Denn das eine Ziel, nach dem zu streben sich lohnte, blieb unerreichbar.
[Lianna, Lianna City, Zweigstelle des Geheimdienstes, oberstes Stockwerk, Vorzimmer von Major Keffers Büro]- Cris, Droide