Ian Dice
Semiaktiv
Lianna, in der Nähe der Jedi-Basis, Hangar, an Bord der Nightmare, mit Eowyn, draußen die arme, wartende Barabel (NPC)
„Die Flasche von damals?“ lachte Ian leise, „Sicher nicht. Ich habe ihn selbst hergestellt und wahrscheinlich, nein, nicht nur wahrscheinlich: Sirup ist das einzige, was ich kochen kann. Syrtep hat mir auch das beigebracht, immerhin musste jeder Handgriff sitzen und seine kritischen Augen haben alles genau begutachtet.“ Die fehlende Mimik hatte der Nikito durch seine beißenden Kommentare mehr als wettgemacht. „Das zählt ganz sicher nicht zur Kochkunst, geflunkert habe ich also nicht.“ Immerhin war ein Sirup nichts, wovon man sich auf Dauer ernähren konnte und eben einfach kein Essen. Sirup war einfach das, was er war: Sirup. Nicht mehr und nicht weniger.
„Dann sollte ich mich wohl glücklich schätzen, dass du dich ausgerechnet für mich und nicht für Rumb entschieden hast, was?“ Entgegen seines eigentlichen Willen, diesen Satz komplett wie einen Scherz klingen zu lassen, drang doch etwas durch, was deutlich machte, dass Ian das gesagte doch ernster meinte, als es der erste Anschein vermuten ließ. Er war dankbar, nicht unbedingt dafür, dass Eowyn ihm Rumb vorgezogen hatte, aber doch sehr wohl dafür, dass sie ihm – Ian – überhaupt eine Chance gegeben hatte und nicht etwa Wes oder irgendeinem anderen Jedi, der sicher auf eine glanzvollere Vergangenheit zurückblicken konnte.
Schließlich wurden sie beide ernst und Ian spürte deutlich, dass Eowyn ihre Worte meinte, wie sie diese formulierte. Sie brauchte ihn und keine Sekunde später, formulierte sie es genau so, führte das Thema sogar genauer aus. So schön ihre Worte auch waren und so viel sie ihm bedeuten, ein klein wenig ängstigten sie ihn doch. Nicht etwa, weil er Angst vor dem hatte, was sie empfand, nein. Etwas anderes machte ihm Angst und auch wenn er die Stimmung, die so perfekt war, nicht zu ernst werden lassen wollte, wie hätte er ihre Worte einfach so stehen lassen können? „Ich brauche dich auch“, war das erste, was er leise und ebenfalls überzeugt formulierte. „Aber Eowyn, ich muss dich um eine Sache bitten.“ Dabei hätte er ihr viel lieber ein Versprechen abgenommen. „Und ich möchte, dass du es nicht falsch verstehst.“ Viel mehr wollte er nicht, dass sie es falsch verstand. „Ich fühle mich natürlich geehrt, wenn du das sagst und… Eowyn, was ich nicht möchte, ist, das du dich irgendwie komplett abhängig von mir machst. Nicht, weil ich vor habe, dass zwischen uns zu beenden, aber…“ Ian wusste wie es war, wenn der Mensch, den man am meisten liebte starb. Konnte Ian sich jetzt auch nicht im Ansatz vorzustellen, die Beziehung zu Eowyn zu beenden, wusste er doch, dass andere Ereignisse zu so etwas führen konnten. „Ich glaube, es ist wichtig, dass man nicht ohne jemanden leben möchte, aber doch ohne ihn leben kann.“ Leise seufzte er, hoffte, dass sie begriff, was er ihr sagen wollte. Vielleicht… sie würde verstehen, wenn er noch eines hinzufügte. „Tahiri… verstehst duß“ Keinesfalls wollte Ian, dass es Eowyn auch nur im Ansatz so ergehen konnte, wie ihm. Aber die Schwere, die sich ausbreiten wollte, musste er bekämpfen und zwar genau jetzt, denn dieser Moment sollte nicht getrübt werden, schon gar nicht mit einem solchen Thema. „Ich werde auf mich aufpassen, dass verspreche dir,“ und auch diese Worte meinte Ian ernst, aber sie anzufügen, nahm ihm ein wenig das Gefühl, den Moment zerstört zu haben. Doch war diese Befürchtung nicht unbegründet? Sie sprachen über ihre Gefühle und der Wunsch, dass sie sich nicht abhängig machte, entsprach auch einem Gefühl. Dem, sie davor bewahren zu wollen, zu sehr zu leiden. Überhaupt zu leiden. Eowyn bedeutete ihm einfach zu viel, als das er wollte, dass sie ohne ihn nicht existieren konnte, denn bei allem wichtigen Egoismus: Er war von Egozentrik unbedingt zu unterscheiden.
Ob sein Wunsch, nach einem gemeinsamen Zimmer mit ihr, auch egoistisch war? Selbst wenn, selbst wenn, Ian musste ihn äußern und solange er zuließ, dass Eowyn frei entscheiden konnte, konnte er nicht verwerflich sein. Als nach seiner Frage, eine winzige Pause entstand, wurde Ians Nervosität nur größer und sein Herzschlag sogar noch ein wenig schneller. Natürlich, Eowyn stad es absolut frei, zu verneinen, aber der Wunsch, dass sie es nicht tat, war einfach zu groß. Als sie sich schließlich ein wenig zu ihm drehte, wusste Ian gar nicht, was er denken oder fühlen sollte, denn sie starrte ihn ein wenig an. Erschrocken? Verwundert? Ach, wie schwer es ihm fiel, ihren Blick gerade jetzt zu deuten, bis zu dem Moment, als Eowyn zu strahlen begann – da kannte er ihre Antwort, spätestens, als sie seine Wange berührte. Auch sein Gesichtsausdruck veränderte sich, auch aus seinem zunächst unsicheren Lächeln wurde ein Strahlen und instinktiv, legte er seine Arme ein wenig fester um Eowyn. „Mir ging es genauso,“ gab er dann leise zu. „Ich wollte dich schon gestern irgendwie fragen, aber…“ Es war so idiotisch gewesen, es nicht zu tun und so seufzte er leise und lächelte dennoch dabei. „weißt du eigentlich, wie verrückt es ist, dass wir so oft Angst vor den gleichen Dingen haben und dabei immer wieder feststellen müssen, dass unsere Ängste völlig unbegründet sind?“ Fürchteten sie sich nicht auch vor Dingen, die sie sogar beide wollten? Absurd, es war wirklich absurd. „Was du zurücknehmen musst, nein, was wir zurücknehmen müssen, sind diese Ängste und… Unsicherheiten?“ Letzteres spielte sicher auch eine Rolle, da war Ian sich sicher, sehr sicher sogar. „Was aber das Ohrfeigen betrifft, nein, nein, davon muss ich dir aus medizinischer Sicht dringend abraten“, schmunzelte er. „Ich weiß etwas, das wesentlich besser ist und nicht weh tut,“ erklärte Ian, als er seinen Kopf selbst ein wenig mehr zu Eowyn drehte um ihr einen sanften Kuss zu geben.
Lianna, in der Nähe der Jedi-Basis, Hangar, an Bord der Nightmare, mit Eowyn, draußen die arme, wartende Barabel (NPC)