Lianna

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn



„Anstellen? Ich?
“, sah Ian Eowyn mit großen Augen entgegen. Wäre da nicht das bessere Wissen um seine Vergangenheit gewesen, hätte er behauptet, die Unschuld in Person zu sein. So beließ er es bei einem unschuldigen Blick, immerhin war die Barabel auch noch hinter ihnen und ein wenig sicherer fühlte er sich erst, als sie schlussendlich die Türe hinter sich und der Jedi verschließen konnte. Nicht, dass ihre Präsenz nicht ohnehin allgegenwärtig war, aber zumindest in diesen Momenten gelang es Ian gut, auszublenden. Jedenfalls so lange, wie er nicht daran dachte, unter Beobachtung zu stehen.

Nachdem die Kleidung verstaut war, setzte Ian sich zu Eowyn an den Tisch, die für einen Moment so wirkte, als sei sie völlig in Gedanken versunken. „Ja, ich habe tatsächlich ein bisschen so etwas wie“, er gab sich gespielt überlegend, „Hunger.“ Dann teilte er das Essen auf, brach das Kräuterbaguette, das inzwischen zwar kalt, aber sicher nicht ungenießbar geworden war und stellte neben den Kuchen noch die beiden Schüsseln mit dem Milchreis auf den Tisch. Eowyn durchbrach die Scherzhaftigkeit der Situation allerdings, als sie doch wieder Sorge aufklingen ließ, ganz ähnlich wie eben zuvor auf der Nightmare. Wieder war Essen das Thema. Weder der Einsatz von Morichro, noch die Lungenentzündung hatten etwas damit zu tun. Nun ja. Morichro vielleicht ein wenig, denn wann immer er es anwandte, benötigte Ian keine Nahrung. Ian griff über den Tisch hinweg, nach Eowyns linker Hand.
„Mir geht es gut. Es ist bloß…“ Er seufzte, lächelte leicht, vielleicht sogar ein klein wenig verlegen. „Ich hab Ewigkeiten alleine gegessen und das hat nicht zu den Dingen gehört, die ich sonderlich gerne gemacht habe. Also hab ich ein paar andere Wege gefunden.“ Energieriegel, Eiweißriegel und Morichro. Sicher nicht das, was sonderlich schmackhaft war, aber es war einfach gewesen, zwischen durch auf Missionen einen Riegel in sich hinein zu stopfen. „Ich kann Energieriegel nicht umsonst nicht mehr ausstehen.“ Bloß kam überhaupt nichts zu essen schlicht nicht in Frage, weil sich sonst neben Fett eben vor allem Muskeln abbauten und das gehörte zu den Dingen, die Ian tunlichst vermeiden wollte. Auch wenn er sicher kein Bodybuilder war und Stunden Gewichte stemmte: Auf den vorhanden Muskelansatz legte er tatsächlich Wert.

„Und was hier ist, reicht mir völlig. Morgen haben wir sicher kurz Zeit, in das Luxusrestaurant der Basis zu gehen.“ Nicht, das er sonderlich begeistert davon war, aber er würde es als notwendiges Übel ansehen. Dann schnappte Ian sich die Hälfte von dem Brot, nachdem er die andere vorsorglich Eowyn aufgetischt hatte. „Aber wie ist es mit dir?“, wollte Ian dann wissen. „Ich meine… ich hoffe das im Schiff war nicht zu viel?“ Rumb. Eowyn sollte sich schonen. Schuldbewusst und ertappt, sah er zu ihr.


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Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

In Ordnung, das war zwar eine Erklärung, die Eowyn nicht sonderlich gefiel, aber eine naheliegende - und eine, die sich hoffentlich mit der Zeit in Luft auflösen würde. Für einen Moment fragte sie sich, wie diese Wege ausgesehen hatte, bis Ian ihr die Erklärung gab. Energieriegel, die ganze Zeit? Unwillkürlich zeigte ihr Gesicht deutlich, was sie davon hielt. Sicher, die Dinger waren nützlich und sehr praktisch, auf Missionen teilweise sogar lebensrettend, sie hatte es ja erst wieder am eigenen Leib erlebt, aber - freiwillig? Das Kantinenessen müsste schon sehr schlecht sein, damit ich das ertragen würde... meinte sie dann kopfschüttelnd, während sie nach dem Baguette griff. Aber schön, dass es dir so weit gut geht. Das beruhigt mich ein wenig... und vielleicht gewöhnst du dich ja langsam daran, wieder normal zu essen? Das Baguette war kalt, aber tatsächlich noch halbwegs essbar - auch wenn kaltes Packungsessen in der Regel nicht sonderlich wohlschmeckend war. Ein bisschen schmeckte es nach Pappe, aber immerhin hatte es auch noch anderen Geschmack.
Sie drückte sachte Ians Hand.
Tut mir Leid, wenn ich manchmal etwas... besorgt bin... Sie lächelte unsicher. Aber du musst zugeben, man kippt nicht einfach so einmal um... und du hast nun einmal einiges hinter dir. Ich möchte einfach, dass es dir gut geht, so weit, wie es irgendwie möglich ist hier... Vielleicht, nur vielleicht, war es gar nicht so falsch, dass sie beide erst einmal hier festsaßen. Würden sie jetzt gleich nach Coruscant aufbrechen... Es gäbe keine Erholung, keine Ruhe, und die "Altlasten" von Va'art würde Ian ewig mit sich herumschleppen. Was irgendwann Folgen haben würde. So war er gezwungen, nun ein wenig zur Normalität zu kommen, und wenn sie dann - hoffentlich - irgendwann los konnten, dann würde er fit sein für die Aufgaben, die dort auf sie warteten. Kurz schauderte es Eowyn davor - oh ja, dieser Planet würde auch alle Fitness, alls Konzentration und alle Kraft brauchen, die sie aufbringen konnten.

Sie zog die Schüssel Milchreis zu sich heran. Ja, der war tatsächlich, obwohl mittlerweile auf Zimmertemperatur, gar nicht so übel. In Ordnung. Und morgen achte ich vielleicht auch mehr darauf, was da auf meinem Teller landet... Sie schüttelte amüsiert den Kopf. Muss ich mir schon Rügen erteilen lassen, ich sei zu unaufmerksam. Zu unaufmerksam vielleicht, aber ganz sicher nicht "nicht experimentierfreudig"... nein, die Kombination Milchreis und Baguette passte nicht. Nicht gemeinsam. Vielleicht... möchtest du auch morgen ein bisschen mehr Bewegung? Ich weiß, wir können nicht heraus, aber wenn du möchtest, können wir in einen der Trainingsräume gehen. Joseline hatte immerhin auch angeboten, ihm zur Not ein wenig Freiraum zu schaffen. Du kannst da zwar keinen Zehn-Kilometer-Lauf machen, aber ein bisschen was ist schon drin...

Sie schüttelte den Kopf, als sie einen weiteren Bissen Baguette aß, und lächelte Ian danach beruhigend zu. Nein, es war nicht zu viel. Tock Tock... Ehrlichkeit? Ich meine, ja, ich bin müde und ein wenig erschöpft, aber das dürfte dir vermutlich nicht anders gehen? Allerdings sollte sie vielleicht wirklich pausieren morgen. Wenigstens einen Tag... Wenn sie vernünftig war, dann würde sie das tun, und sie sollte nicht mit zweierlei Maß messen. Sie unterdrückte ein Seufzen. Vernünftig zu sein war aber manchmal wirklich schwer...

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„Wenn man ständig auf Missionen ist,“
und fast bei jeder, in akuter Lebensgefahr steckte, „bleibt einfach keine Zeit groß zu Kochen. Einen Riegel kann man schneller essen und Eiweißriegel sind gar nicht so schlecht.“ In jedem Fall waren sie Energieriegeln vorzuziehen und sie hatten mehr oder weniger den gleichen Effekt, vielleicht waren sie sogar noch ein wenig besser, wenn es darum ging, etwas für die Muskeln zu tun. „Oh und ich bin sicher, dass ich mich daran gewöhnen werde“, lächelte Ian dann wissend. Gemeinsam mit Eowyn zu essen war schließlich etwas anderes, als sich in ein paar Minuten einen Riegel einzuverleiben. Gemeinsames Essen – etwas, das Ian sehr gerne hatte. Die beste Form zu zweit zu Essen war ein Picknick zu machen und früher oder später, wenn es ihm endlich erlaubt war, die Basis zu verlassen, rückte auch das nicht nur in den Bereich des Möglichen.


Eowyns folgende Entschuldigung war unnötig und so lächelte Ian ihr abmildernd entgegen.
„Schon in Ordnung. Ich glaube, so lange du nicht übertreibst, fühlt sich das gar nicht so schlecht an“, war dann die ehrlichste Antwort, die er nicht nur Eowyn, sondern vor allem auch sich selbst eingestehen konnte. Jemandem etwas zu bedeuten, nicht egal zu sein, war ein gutes Gefühl. „Auf dem Schiff habe ich einfach ein bisschen übertrieben. Ich wollte, dass alles endgültig wird und zwar richtig.“ Daher war diese enorme Anstrengung so wichtig gewesen. Hinzu kam außerdem, dass Ians Streben nach Perfektion, danach alles absolut richtig zu machen, ihm im Weg stand. Nicht unbedingt, weil er per se alles richtig machen wollte, sondern weil seine Angst zu Versagen zu groß war. „Ich glaube, irgendwie muss ich es schaffen, mich schneller zufrieden zu geben.“ Was fast unmöglich war, wenn er an Coruscant dachte. Was absolut unmöglich war, wenn er an Coruscant dachte. Dabei musste Ian zugeben, dass er noch längst nicht wieder bei seinen vollen Kräften war. Va’art, der dauernde Einsatz Morichro, die Anstrengungen die eher etwas mit seinem Seelenleben zu tun hatte, die Lungenentzündung. „Vielleicht werde ich auch einfach alt“, stellte er dann mit einem schrägen Lächeln fest.


„Morgen werde ich auch besser aufpassen.“
Und überhaupt etwas essen, immerhin zählte die Gabel, die er hinuntergewürgt hatte nun wirklich nicht. „Ich hoffe, dass ich morgen endlich die Daten bekomme, nach denen ich gefragt habe.“ Denn so schön es auch war, Zeit mit Eowyn zu verbringen, Coruscant war wichtig, sehr wichtig sogar. „Aber Bewegung klingt nach einer guten Sache. Auf Dauer werde ich sonst… unerträglich.“ Ian hasste Bewegungsmangel. Immerhin war Va’art was das betraf, ziemlich perfekt gewesen. Bewegung ohne Ende.
Das Baguette schließlich verputzt, schob Ian sich die Schüssel mit dem Milchreis vor die Nase.


Zu viel war es nicht gewesen, behauptete Eowyn dann, bis sie schlussendlich doch zugab, müde und erschöpft zu sein. „Ich denke, wir sollten es morgen beide ein bisschen langsamer angehen lassen.“ Er lächelte, ehe er direkt zugab: „Ich bin ziemlich im Eimer.“ Was weder Unter- noch Übertreibung war. „Deswegen glaube ich auch, dass wir heute gar keine Trance mehr üben müssen.“ Nein, heute wollte Ian das auch nicht. Nicht, weil er erschöpft war, nein. Aber heute war die erste wirklich erwünschte oder sogar geplante gemeinsame Nacht in einem richtigen Zimmer. Nun ja, in einer Zelle, aber… das spielte nur eine untergeordnete Rolle.


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Nun ja, auf Missionen kam auch Eowyn in der Regel nicht zum Kochen, aber... hin und wieder war man schließlich auch nicht unterwegs. Dennoch konnte sie ihr Leben nicht mit dem Ians vergleichen, auch oder vor allem weil sie keine Vorstellung davon hatte, wie es wirklich einmal ausgesehen hatte. Eiweißriegel, gar nicht so schlecht? Irgendwie konnte sie sich das nicht vorstellen.

Sie sah Ian mit schiefgelegtem Kopf an. Ich verstehe das in diesem Punkt... Das heute war sehr wichtig. Aber du hast Recht, zukünftig wäre mehr Aufpassen auf dich selbst wohl eine gute Idee. Ich werde dich morgen daran erinnern... Denn... sie grinste. Denk dran, du bist wirklich alt. Dein Rücken... Der macht nicht mehr alles so mit, wie du gerne hättest. Vorsorglich hielt sie, während sie sich einen Löffel Milchreis in den Mund schob, einen Blick auf das Kissen gerichtet, das momentan noch ruhig und still auf dem Bett lag. Man konnte nie wissen...
Dann runzelte sie die Stirn. Noch immer keine Daten da? Das sieht Joseline eigentlich nicht ähnlich... Vielleicht ging da irgendetwas schief? Ich frage morgen nach. Du brauchst diese Daten... Was, wenn er etwas herausfand? Hier ging es um Schnelligkeit, ein Herauszögern bedeutete nur noch mehr Tote. Sicher, vielleicht war es umsonst... aber vielleicht auch nicht? Ian hatte alleine dadurch schon einen besseren Ausgangspunkt gegenüber allen anderen Forschern, dass er den Ursprung des Virus' genau kannte... vielleicht machte das den entscheidenden Unterschied. Es war eine kleine Hoffnung, an die sie sich klammerte, aber immerhin war es eine Hoffnung, etwas, an das man sich halten konnte.

Dann ist der Plan für morgen ja schon gesichert, sagte sie mit einem halben Lächeln. Bewegung, Daten... und sie sollte sich weitere Gedanken über ihre vorhin gereiften Ideen machen. Einen unerträglichen Ian muss ich auf jeden Fall verhindern. Dass Ian "im Eimer" war - das lag auf der Hand und Eowyn hätte so einiges darauf gewettet, wenn sie viel Besitz gehabt hätte. Was jedoch eigentlich nichts damit zu tun hatte, dass er die Trance nicht versuchen wollte... gerade, wenn es einem nicht gut ging war die Trance eine gute Möglichkeit, Erholung zu finden. Was er eigentlich wissen musste, was wiederum darauf hindeutete, dass das eine Ausrede war.
Sie wusste, dass er Probleme mit der Sache hatte, nur war es ja eigentlich
sein Wunsch gewesen, die Trance zu lernen. Letzten Endes war es aber seine Sache - wenn es ihm zu viel war, sie würde ihn ganz sicher nicht dazu überreden. Jetzt nicht mehr, wo sie in Sicherheit waren, wo es nicht mehr lebensgefährlich war, wenn Ian kaum oder schlecht schlief. In Ordnung, wie du denkst, sagte sie nach einem Moment Bedenkzeit, nahm den letzten Löffel Milchreis und griff wieder nach Ians Hand. Dann verschieben wir das.

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Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


Als Eowyn den Kopf schief legte, zeichnete sich ein warmes Lächeln auf Ians Zügen ab. Er mochte diese kleine Geste, die vielleicht eine Eigenheit von Eowyn war.
Dann gab er ihr die passende Vorlage, für einen Witz über sein Alter und Ian schüttelte lachend den Kopf. „Du hast dich trotzdem für mich, einen Opa entschieden.“ Und in etwas weniger als drei Monaten rückte er der vierzig ein wenig näher. Ein Seufzen folgte, bezüglich der Daten.
„Ich glaube nicht, dass Joseline hier einen Fehler gemacht hat. Wahrscheinlich wird nicht darüber debattiert ob und welche Daten ich bekomme.“ Schließlich war er nicht einfach Ian Dice. Sondern der Ex-Sith, der sich vielleicht unter die Jedi geschlichen hatte, um Verderben über sie zu bringen. Er hoffte, dass er die gewünschten Daten spätestens morgen Abend in seiner Zelle hatte. Selbst wenn sie ihm keine Informationen über das Virus lieferten, ihm Zugang zu anderen medizinischen Daten zu liefern, konnte ebenfalls helfen. Notfalls tat es auch ein Lexikon der Medizin, das Eowyn besorgen konnte. Alchemie war zwar auch nicht sein Spezialgebiet, aber irgendwie würde er helfen können. Und Heilen WAR seine Stärke, so wie der Einsatz verschiedener Machttechniken. Vielleicht ließ sich mit Morichro sogar der Krankheitsverlauf verlangsamen. Hoffentlich.

„Einen unerträglichen Ian willst du auch nicht erleben“, gab er mit einem wissenden Lächeln zu. „Wobei ich mich für dich wohl am Riemen reißen würde.“ Ian war nicht der Typ dafür, seine schlechte Laune auf andere abzuwälzen, aber Bewegungsmangel zählte wirklich zu den Dingen, die ihn rasend machen konnten. Gerade wenn zu viele Gefühle in ihm brodelten, war Bewegung das einzige, was ihm half, sich wieder halbwegs zu regulieren. Sicher war hier niemandem geholfen, ihm auf Dauer zu verwehren, die Basis zu verlassen. Die Auflage, Lianna nicht verlassen zu dürfen, machte ja noch Sinn und vielleicht gab es so etwas wie eine Fußfessel? Wobei Ian diesen Gedanken doch lieber wieder verwarf. Das würde ihm nur noch mehr das Gefühl geben, ein Gefangener zu sein. Trotzdem aber die Möglichkeit von richtiger Bewegung geben.

Was das Verschieben der Tiefschlaftrance betraf, schien Eowyn nicht ganz einverstanden? Die Sekunden, die verstrichen, bestätigte Ian ein wenig in dieser Sicht, auch wenn Eowyns Griff vielleicht ein wenig beschwichtigend war.

„Aufgeschoben bedeutet nicht aufgehoben.“ Einen Spruch, der er eigentlich nicht mochte, der aber zutraf. Dennoch, Ian wollte eine Erklärung anfügen und so räusperte er sich leise.
„Ich möchte heute von selbst einschlafen und selbst wach werden. Schließlich ist das hier so etwas wie die erste Nacht, in der wir nicht auf einem Mond übernachten, sondern in der es wirklich gemütlich sein könnte.“ Schließlich hatte er heute nicht vor, am Schreibtisch sitzend einzuschlafen. Nein, heute war so etwas wie das erste, richtige Übernachten, was Ian für ein paar Sekunden eine fast kindische Aufregung verspüren ließ.


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Eowyn gähnte leicht, bevor sie grinste. Tja, mit dieser Entscheidung muss ich wohl jetzt klarkommen... Aber ich kümmere mich um dich, wenn du bald grau im Schwebestuhl sitzt, keine Sorge. Theoretisch hinkte sie ihm ja nicht viel hinterher, aber praktisch hatte sie niemals über ihr Alter Witze gemacht, es noch nicht einmal genau erwähnt. Und das konnte gerne so bleiben.
Dann aber schüttelte sie den Kopf.
Nein, ich glaube eigentlich auch nicht an einen Fehler, zumindest nicht von Joselines Seite, und genau deshalb möchte ich nachhaken... Ob es an irgendwelchen Bürokratien hängt, oder ob man keine Entscheidungen treffen kann... oder ob eben wirklich einfach etwas schief ging, dass die rechte Hand dachte, die linke erledigt das schon. Aber das... sind Gedanken für morgen. Ja, für morgen, denn heute Abend hatte sie keinen Kopf mehr für irgendwelche Politik oder Überlegungen - woran es letztendlich lag würde sie schon herausfinden, oder auch nicht, falls davor noch etwas eintreffen würde. Aber heute - nein. Es war genug, alles hatte irgendwann seine Grenzen.

Will ich das also nicht? Eowyn schmunzelte in sich hinein. Nein, vermutlich wollte sie das wirklich nicht, und sie konnte sich eigentlich vorstellen, dass Ian ziemlich unerträglich und ungemütlich werden konnte - in Ansätzen hatte sie das schon erlebt. Aber dennoch, in ihrer Anwesenheit hatte er sich eigentlich immer erstaunlich gut im Griff gehabt, selbst, wenn sie ihn zur Weißglut hätte treiben sollen. Für sie am Riemen reißen... das traf es vielleicht auf den Kopf. Wäre er sonst ungeduldiger, emotionaler, einfach unerträglicher, wenn sie nicht da wäre? War er es vielleicht sogar auch, wenn sie nicht da war? Nun ja, in Ansätzen war es, wie gesagt, schon geschehen, aber ernsthaft unerträglich... nein, wenn sie ehrlich war, dann war meistens eher sie selbst unerträglich gewesen. Sie, die Jedi, war die unausgeglichene Person in ihrer Beziehung... wie absurd. Wieder ein Punkt, bei dem sie sich kurz fragte, was Ian an ihr fand, wie er es mit ihr aushielt, was sie an sich hatte. Aber auch dafür war momentan nicht der Moment, und sie hatte ja eigentlich beschlossen, zu lernen, das zu akzeptieren... Ich werde deine Warnung beherzigen und alles daran setzen, das nicht zu erleben, zufrieden? Aber Ian... sie zögerte kurz... gehörte das auch zur übertriebenen Sorge? Vielleicht. Aber dennoch, sie fand, es musste gesagt werden. Halte dich nicht zu sehr zurück, in Ordnung? Ich sage nicht, dass du all deinen Ärger andauernd ungefiltert herauslassen sollst, aber etwas zu sehr zu unterdrücken ist genauso wenig hilfreich - ich denke, das weißt du alles, ich wollte... ach, ich weiß selber nicht, was ich wollte. Sie lächelte seufzend und schüttelte erneut den Kopf. Vielleicht wollte ich einfach nur noch einmal betonen - wenn dir etwas auf der Seele brennt, du weißt, dass du immer mit mir reden kannst, richtig? Nein, das war es auch nicht gewesen, aber vielleicht hatte er verstanden, worauf sie hinauswollte. Es war schön, dass er sich für sie am Riemen riss... aber wenn er dann irgendwann einmal platzte, weil er es zu lange und zu viel getan hatte, dann war das keine schöne Vorstellung.

Sie hatte wohl zu lange gezögert, was die Tiefschlaftrance anging - und dabei war Ian ihr absolut keine Rechenschaft schuldig. Nicht in dieser Sache, auf gar keinen Fall. So hätte er es nicht verstehen sollen, aber seine Betonung darauf, dass er es einfach nur verschieben wollte, sprach Bände. Sein Grund, den er ihr dennoch erläuterte, war jedoch ein völlig anderer, als sie vermutet hatte, und so brauchte sie einen Moment, um sich auf die neue Richtung einzustellen. Ja, sie hatte sich auch nach ihm gesehnt, ja, sie wollte bei ihm sein, aber dennoch, in ihrem Kopf war vorrangig die Hilfe gewesen, und dabei ging es doch um so viel mehr - oder eher, um so viel weniger.
Es ging um Loslassen, um genießen, um beisammen sein - einfach nur um beisammen sein. Etwas, an das sie sich wirklich noch ganz bewusst gewöhnen musste. Wie hatte sie nur so blind sein können, das nicht zu sehen?
Selbstverständlich wollte er heute keine Experimente machen, seinen Geist zurückziehen, quasi verschwinden, wenn sie doch einfach nur zusammen sein konnten, endlich einmal, nebeneinander liegen, träumen, schlafen, sein, einfach nur so, ohne Gefahr, ohne Wache zu halten. Sie und ihr vermaledeiter Kopf, der einfach nur arbeitete, arbeitete... und dabei die einfachsten, wichtigsten Dinge übersah. Sie sollte sich mehr fallen lassen. Einfach nur sie selbst sein, wer auch immer das war.
Sie atmete laut aus und senkte kurz den Kopf. Als sie wieder aufsah, lächelte sie entschuldigend und schüttelte belustigt den Kopf.
Du hast Recht. Du hast einfach nur Recht... Eigentlich hatte sie nichts anderes doch vorhin, vor dem Essen, selber noch gedacht. Es wäre viel schöner, wenn du... da bist. Bei mir... Und... Ihr Lächeln wurde weicher. ...einfach normaler... Wenn er sie festhielt, bei ihr war, ob nun im Traum oder bewusst, und alles so war, wie es sein sollte, normal, nichts Besonderes - nicht die halbe Sterilität eines Experimentes, bei dem sie über ihn wachte.

Sie unterdrückte gerade noch rechtzeitig ein erneutes Gähnen. Auch wenn es eigentlich noch nicht allzu spät war, sie brauchte dringend Schlaf - und Ian wohl genauso. Und wenn sie hier noch länger sitzen blieb, dann schlief sie am Tisch ein, so wie Ian vor zwei Nächten, weil sie nicht mehr aufstehen würde. Sie sah es schon kommen... Keine gute Idee. Seufzend stand sie auf, stellte sich vor den noch sitzenden Ian und nahm sein Gesicht in beide Hände, bevor sie ihm einen Kuss auf die Nasenspitze hauchte.
Ich bin gleich wieder da. Du kannst ja schon einmal... aufräumen... Sie grinste spöttisch mit einem Seitenblick auf den Tisch, der zugegebenermaßen nicht so sonderlich chaotisch war, schnappte ihre Sachen und verschwand in der kleinen Nasszelle.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
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Lianna - Jedi-Basis - vorm Trainingsraum mit Raiken, Jeg Harkness, Allison, Ima-Gun und Matthew

Die Schüler sich zu ihrer Strategie berieten dachte Jo noch einmal kurz an Jeg's Vorschlag. Niman. Sicher wäre es eine gute Idee sich diese Form mal wieder etwas eingehender in Erinnerung zu bringen und ihrem Soresustil einige Komponenten aus dem Stil der Diplomaten hinzu zu fügen.
Es würde ihre Art zu kämpfen jedenfalls unvorhersehbarer machen. Allerdings war das ein Gedanke für ihr eigenes Training, jetzt waren die Padawane dran und Raiken, dem just in diesem Moment wohl der Geduldsfaden riss. Er wollte die Schüler mit der Realität konfrontieren.
Jo seufzte leise aber Raiken war bereits über die Padawangruppe hinweg gesprungen und forderte sie nun direkter heraus.
Sie verstand ja was er tat und vor einigen Jahren hätte sie ebenso gehandelt. Heute jedoch ... hm, war ihr Schüler aus diesem Grund so bedächtig in seinen Handlungen? War sie zu vorsichtig, zu diplomatisch in allem geworden? Fehlte ihr das Feuer der jugendlichen Ungeduld, das in Raiken noch so stark loderte?
Jo schob auch diesen Gedanken bei Seite und nahm wahr wie eine weitere Person (Snow)den Raum betrat. Zum Glück kümmerte sich Jeg direkt um sie und so nickte Jo, zur Begrüßung, nur kurz lächelnd in deren Richtung bevor sie sich wieder ganz der Trainingseinheit widmete.
Raiken hatte die drei Padawane heraus gefordert und auch ihr Trainingslichtschwert war aktiviert, doch noch immer hielt Jo sich zurück. Sie hatte den Schülern die Aufgabe gegeben an zu greifen und die gerade eben erlernten Angriffsroutinen an direkten Gegnern auszuprobieren während sie eine der wichtigsten Lehren der Jedi verinnerlichten. Zusammenarbeit und Vertrauen in den Jedi neben sich.
Hm, sollte sie, zur Erreichung dieses Zieles vielleicht etwas "gemeiner" werden? Jo schmunzelte und in ruhigen fast leisem Tonfall ergriff sie nun auch wieder das Wort.


Absprachen sind gut und richtig, doch langsam solltet ihr wirklich reagieren, sonst könnte es sein, ich ändere die Parameter dieser Übung in der Art ab, dass Raiken und ich vielleicht doch auch zum Angriff über gehen anstatt nur zu reagieren.
Raiken hat nämlich absolut recht, in der Realität da draußen müsst ihr euch zwar abstimmen aber ihr habt dort keine Zeit für Stundenlange Beratungen.


Nach diesen Worten lies sie ihre Hand mit dem aktivierten Lichtschwert kreisen und bewegte sich mit seitlichem Schritt um die Gruppe der Padawane, wenn Raiken ihr dies gleich tun würde könnten sie die Schülergruppe umkreisen wie ein Rudel Wölfe die Beute und die Schüler würden sich für eine Angriffsrichtung entscheiden müssen.
Wenn er es nicht tat würde sie bald auf seiner Höhe ankommen und sie wären eine geeinte Wand gegen Allison, Ima und Matthew. Das hieß, wenn die drei Schüler zuvor nicht etwas gegen die Festigung der Position der Lehrer unternahmen. und das möglichst schnell


Lianna - Jedi-Basis - vorm Trainingsraum mit Raiken, Allison, Ima-Gun und Matthew
 


Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


„Das will ich dir auch schwer geraten haben“, scherzte auch Ian weiter und ließ bewusst aus, dass Eowyn so viel jünger als er, nicht war. Aber Frauen und Witze über ihr Alter waren keine gute Kombination.

Was ihn, schlechte Laune und Eowyns Anwesenheit dabei betraf, wäre ebenfalls keine gute Kombination. Bisher hatte sie ihn zwar durchaus erzürnt erlebt und vielleicht schon ein wenig an der Grenze, aber Ian war sich sehr sicher, dass Eowyn ihn schlimmer gar nicht erst erleben wollte. Zumal er sich selbst auch nicht mehr so erleben wollte. Wut und Zorn waren das eine, völlige Rage hingegen etwas anderes. So sah Ian letztendlich auch auf den Boden, als Eowyn ihm den Rat gab, seinem Ärger auch einmal Luft zu machen. Diesbezüglich wusste sie leider – oder viel eher zum Glück – nicht, wovon sie sprach. Und sie schien dabei zu vergessen, dass er ein Sith gewesen war und diese hielten sich selten zurück. Er musste die Dunkle Seite oder besser ihre leise Stimme unterdrücken, aber wahrscheinlich hatte Eowyn selbst nie Erfahrung damit gemacht. Sicher waren Jedi nicht gefeit davor, diesen Weg nicht zu wählen, dennoch war es etwas anderes, diesen Weg aufzugeben und nicht mehr auf ihn zurückzukehren. Allein wenn er die Wache vor der Tür bedachte und seine Abneigung dagegen, eingesperrt zu sein: Vorhin, als sie ihn davon abgehalten hatte, einfach zu gehen. Ian hätte völlig anders reagieren können, mit weitaus weniger Geduld. Auch der Kommentar der Jedi in der Kantine oder der Blick des Zeltron. Situationen, die er zu anderer Zeit vielleicht weitaus weniger gelassen hingenommen hätte. Zu einer anderen Zeit. Einer Zeit, die zu Ende war.

„Ich weiß“, sagte Ian also und lächelte. „Außerdem habe ich dir etwas versprochen. Und so schlimm ist es hier nicht.“ Allemal besser, als in einem Gefängnis und so lange Ian sich das zurück ins Gedächtnis rief, war alles in Ordnung. Im Grunde war es das wirklich. Nichts von dem, was er in seiner Vision gesehen hatte war eingetreten. Offene Anfeindung, wie im Sith Orden, gab es nicht. Und bisher hatte niemand Eowyn eine Rüge dafür erteilt, dass sie sich auf ihn – Ian – eingelassen hatte. So wenig wie ein übereifriger Jedi ihm geraten hatte, die Finger von ihr zu lassen. Nach und nach würde er sich hier einfinden und Eowyn würde ihm dabei helfen, sich nicht nur wohl, sondern vielleicht auch irgendwie zu Hause zu fühlen.

Was die Tiefschlaftrance betraf, setzte Ian doch zu einer Erklärung an und Eowyn begann zu begreifen.
„Genau das meine ich“, bestätigte er sie dann, mit einem warmen Lächeln. Er wollte mitbekommen, wie sie einschlief. Er wollte sehen, wie sie wach wurde. Anders als auf Va’art wo er sich zurückhalten hatte müssen. Und für den Fall, dass sie zuerst wach war, wollte er nicht durch ein leises Rufen in seinem Bewusstsein geweckt werden, nein. Arm in Arm einschlafen und so ähnlich wieder aufwachen, das war das heutige Ziel. Die Trance konnte warten, sein Wunsch hingegen, Eowyn möglichst lange zu halten eher nicht.
Bereitwillig ließ Ian Eowyns gehauchten Kuss auf seine Nasenspitze zu, ehe sie in der Nasszelle verschwand und Ian die paar Sachen, die da auf dem Tisch standen aufräumte.
Lange dauerte es nicht, bis sie schließlich wieder aus dem minimalistischen Bad kam und Ian innehalten musste, der gerade ein paar Löffel seines Milchreises gegessen hatte.
Es war das erste Mal, dass er sie wirklich richtig mit offenen Haaren sah, mit sauberer Kleidung und hätte er nicht längst in der Höhle erkannt, wie schön sie war, spätestens jetzt wäre es ihm vollauf bewusst geworden. Sie war wunderschön und für einen Moment starrt er sie einfach nur an, ehe er voller Zuneigung lächelte. Was hatte er nur für ein Glück, dass sie sich für ihn entschieden hatte, was hatte er nur für ein Glück?

„Weißt du was?“, fragte er sie leise, als er ein paar Schritte auf sie zuging und ihr mit der Hand über die Wange strich, sie kurz darauf ruhen ließ. „Du bist wunderschön.“ Daran bestand kein Zweifel, denn sie war es wirklich und sie musste es wissen, selbst wenn sie es ihm nicht glauben würde. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er selbst in der Nasszelle verschwand.



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Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Ihre eigene Nasszelle war schon klein, aber hier musste Eowyn aufpassen, dass sie ihre Ellbogen nicht anstieß, wenn sie sich beim Duschen umdrehte. Was nur dazu beitrug, dass sie hier nicht länger verweilte als irgendwie notwendig. Viel länger brauchte sie da schon, um ihre Haare zu lösen; denn auch, wenn sie sie tagsüber in der Regel niemals offen trug, abends genoss sie es, sie einfach fallen zu lassen. Da ihre Haare meistens einen anderen Sinn hatten als sie selbst, dauerte es - und sie hatte irgendwann beschlossen, diese Momente nicht genervt schnell zu beenden, sondern die Ruhe einfach zu genießen. Wenigstens ein paar Sekunden am Tag... Und wenigstens, wenn sie nicht gerade unterwegs war. Da sah es dann doch ganz anders aus.
Beim Blick in den Spiegel konnte sie zumindest feststellen, dass die Augenringe, die sie bei ihrer Ankunft in der Basis noch so angesprungen hatten, langsam schwächer wurden, schon nur noch erkennbar, wenn sie darauf achtete. Blass war sie allerdings noch immer, aber das war auch vermutlich kein Wunder. Dieses Mal erkannte sie auch, was sie bei ihrem ersten eiligen Blick in den Spiegel nach Wochen so gestört hatte - sie war schmaler geworden. Stress? Energieriegel? Sie wusste es nicht, aber es würde sich schon wieder einrenken. Jetzt hatte sie schließlich ein paar Tage Ruhe und richtiges Essen, da machte sie sich keine Sorgen.

Sie schlüpfte in die einfache lange Hose und das normale Shirt, in dem sie immer schlief, und öffnete ein wenig zögerlich die Tür. Sie hatte erst einmal keine Ahnung weshalb, aber sie fühlte sich plötzlich... seltsam. Zurückhaltend, schüchtern... Es war... ungewohnt, das war es wohl, denn in der Regel schlief sie hier alleine in einem Zimmer, beziehungsweise neuerdings eben mit Aketos. Das war ihre Zeit, abseits vom Jedi-Orden, wenn sie die Robe oder die Tarnkleidungen auszog und einfach nur sie selbst war. Nur Eowyn, keine Jedi, keine Großmeisterin, kein Schatten. Oftmals nur ein paar Minuten, da sie meistens sofort einschlief, aber immerhin, es waren
ihre Momente, die nur ihr alleine gehörten. Es war in gewisser Hinsicht so, als ob sie mit ihrer Kleidung auch alles andere ablegen würde - und nun fühlte sie sich beinahe ein wenig schutzlos. Ein verlegenes Lächeln versuchte zögernd, es sich auf ihrem Gesicht breit zu machen, als sie hinaustrat.
Ian saß am Tisch, noch mit seinem Milchreis beschäftigt, und für einen Moment wusste sie unsicher nicht, was sie denken sollte - weshalb starrte er so? Bevor sie sich Erklärungen zurechtsuchen konnte kehrte jedoch das Lächeln auf sein Gesicht zurück, das sie so liebte, und er ging ihr entgegen. Mit seinen Worten, so ehrlich, so aus tiefstem Herzen, hatte sie nicht gerechnet, und verblüfft ließ sie alles mit sich geschehen - seine Hand, ihr Erröten, sein Kuss, sein Verschwinden in der Nasszelle. Erst, als er schon weg war, schüttelte sie wie aus einer Trance aufwachend den Kopf und sah auf die geschlossene Tür, hinter der sich Ian befand. Wunderschön... Die Wärme in ihren Wangen blieb, als sie sich verwirrt wieder abwandte. Sie hatte... so etwas ähnliches wie einen
Schlafanzug an, lockere, einfache Kleidung jedenfalls, und ihre Haare hingen einfach nur hinab, und genau jetzt fielen solche Worte...? Dennoch, ihr Herz klopfte ein wenig schneller, und, so irrational es war, sie freute sich über diese Worte. Himmel, sie fühlte sich wie sechzehn...! Was war nur los mit ihr?

Sie setzte sich seitlich an den Tisch, den Ian mit vermutlich wenigen Handgriffen aufgeräumt hatte, und blickte sich in dem kleinen Raum um. Er hatte sich schon geändert seit dem ersten Nachmittag, als sie hier angekommen waren, die Umstellung der Möbel, und die Kleinigkeiten, die einem sagten, dass ein Raum bewohnt war. Yaro war noch nicht wieder zurück, und so hatte Eowyn einen Moment der Ruhe und des Friedens, nur für sich alleine, bis Ian wieder zurückkam. Sie hörte das Wasser laufen, er würde wohl noch ein paar Momente brauchen.
Sie legte den Arm auf der Rückenlehne des Stuhls ab und stützte ihr Kinn darauf, ließ ihre Gedanken schweifen, mal hierhin, mal dorthin, bis ihre Augen auf ihrer Tasche landete, die noch immer leer neben der Tür lag. Sie konnte eigentlich ihre wenigen Dinge, die sie dabei hatte, darin verstauen, so waren sie aus dem Weg... Immerhin fielen ihr so die Medikamente in die Hände, die sie sonst vermutlich schon wieder vergessen hätte, und ganz unten... ganz unten in der Tasche, da lag noch immer ihr neues "Haustier".
Eowyn lächelte, nahm das Bild mit dem pinkenen Tierchen heraus und setzte sich es betrachtend auf die Bettkante. Es war albern, und es war kindisch, aber... das hier war das erste materielle Geschenk, das Ian ihr gemacht hatte. Und es passte so gut... es war so besonders. Sicher, für ihn mochte es einfach dahergekritzelt gewesen sein, für sie aber... für sie war es so viel mehr.
Es lächelte sie freundlich von unten an, und das Lächeln auf Eowyns Gesicht intensivierte sich, als sie an Ian denken musste, daran, wie er sein konnte, wenn er unbeschwert war, an seinen Humor und seine Art ihr zu zeigen, was sie ihm bedeutete.


Die Tür öffnete sich, und Ian kam heraus - hatte sie ihn, abgesehen von den wenigen Stunden in Jedi-Kleidung, weil nichts anderes da gewesen war, jemals anders als in schwarz gesehen? Besaß er überhaupt andere Kleidung? Allerdings, eine Veränderung gab es - die Ärmel waren kurz, seine Unterarme und Hände deutlich zu sehen. Ein Vertrauensbeweis - oder störte es ihn nicht mehr? Seine Haare waren noch nass, aber vermutlich würden sie in spätestens einer halben Stunde trocken sein.
Noch immer lächelnd hob sie das Blatt Flimsi und sah ihm, die Mundwinkel zuckend, entgegen.
Weißt du eigentlich, dass der hier auch noch keinen Namen hat? Nein, das meinte sie nicht ernst, sie kam nicht auf den Gedanken, einem Bild einen Namen zu geben... Aber es würde sicher interessant sein, seine Reaktion darauf zu sehen, wo er es doch nicht leiden konnte, Namen zu geben. Auch wenn Eowyn keine Ahnung hatte, weshalb.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
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Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


Wurde sie da etwa leicht rot? Sie wurde, aber es spielte keine Rolle, so lange sie begriff und so lange seine Worte irgendwie ankamen. Zugegeben, viel Zeit ließ Ian Eowyn nicht, aber so nahm er ihr unter Umständen auch die Gelegenheit zu einem Protest anzusetzen. Außerdem mussten manche Dinge schlicht aus der Situation heraus gesagt werden, ohne sie vorher zurechtzulegen. Vor allem Komplimente. Nein. Auch wenn Ian damit sicher nicht um sich warf, wann immer er eines machte, kam es ehrlich. Selbst unter der Dusche verschwindend, lächelte Ian erneut. Langsam wurde es zur Gewohnheit, das seine Mundwinkel ständig nach oben zeigten und das bloß durch einen einzigen Menschen. Er würde es genießen, so lange es anhielt und Ian würde sein Bestes geben, damit es auch lange anhielt. Hier würde ihn niemand auf eine Mission senden, die zum Scheitern verurteilt war und die eigens nur deshalb ins Leben gerufen wurde, um ihm das seine zu rauben. Das war nicht der Weg der Jedi. Nein, das war zum Glück nicht ihr Weg.

Fertig mit dem Duschen, zog Ian sich seine eigene Schlafkleidung an und seufzte leise, als er zwangsläufig das Spiegelbild seines Armes sah. Die geplatzte Ader war so deutlich zu sehen, sie hob sich so deutlich von seiner Haut ab. Er hasste dieses Mal und er hasste die Erinnerung, die damit verbunden war. Erneut seufzend, deckte er sie mit der anderen Hand ab, teils erfolglos, denn dieses Mal war einfach zu groß. Eowyn hatte es mit beiden Händen gerade so abdecken können. Seine eigene Hand, die nun einmal keine Pranke war, reichte nicht aus. Jeder Versuch der Heilung war gescheitert. Diese furchtbare Ader war weder zu reparieren, noch zu entfernen gewesen und kein Bactapflaster hatte geholfen. Es war ein bleibendes Mal, ganz genau wie die Narbe auf der Hand, die er noch halbwegs verschmerzen konnte. Die Ader war etwas anderes. Sie erinnerte Ian nicht nur an Alisahs Betrug, sondern vor allem daran, wie stark die Dunkle Seite war und wie wenig er ihr hatte wiederstehen können. Seine Wut war so grenzenlos gewesen, sich zu beherrschen so unmöglich, wie den Tag davon abzuhalten, zur Nacht zu werden. Oh, er würde Eowyns Rat niemals befolgen, sich auch nur halb gehen zu lassen. Auch wenn er wusste, dass sie das nun nicht gerade gemeint hatte. Diesem Teil seiner Wut durfte er keine Kraft mehr geben. Nicht nur, weil er das Versprechen dazu gegeben hatte. Da waren genug unverzeihliche Fehler gewesen und einen weiteren konnte, wollte und durfte er sich einfach nicht leisten. Ian wandte sich von der Ader ab, stützte sich mit beiden Händen am Waschbecken ab und versuchte etwas anderes. Würde es ihm heute gelingen, sich selbst in die Augen zu sehen? Jetzt, nach allem… Nach der Zerstörung der Symbole? Den Blick vom Boden hebend, begann Ians Herzschlag sich zu beschleunigen. Er sah sein Kinn, seine Nase und dann
… er seufzte leise. Nur noch ein Stücken weiter den Blick heben, nur ein klein wenig höher. Für weniger als eine halbe Sekunde hob sich sein Blick, als er sich nahezu automatisch wieder senkte. Es funktionierte nicht. Noch immer nicht. Ob es je funktionieren würde? Ob er etwas anderes darin erkennen würde? Ob er sich überhaupt wiedererkennen würde? Ian hatte keine Ahnung, befürchtete fast, es nie herauszufinden. Vielleicht fiel es ihm deshalb so schwer, daran zu glauben, dass er Eowyn verdiente. Denn wenn er sich selbst nicht in die Augen sehen konnte…
Eowyn. Zumindest sein Lächeln kehrte zurück, als er sich ein klein wenig beeilte, den Bart ein wenig zurechtzustutzen. Einen Vorteil hatte es, sich selbst nicht in die Augen sehen zu können: Man achtete mehr auf den Rest und die Wahrscheinlichkeit, sich zu schneiden, verringerte sich.
Die Haare mit dem Handtuch abgetrocknet, verließ Ian die viel zu enge Nasszelle. Eowyn saß auf der Bettkante und betrachte sein, nein, ihr gekritzeltes Bild.

Pink Bantha hat dir nicht gefallen,“ war seine schief lächelnde Antwort. „Yaro ist auf meinem Mist gewachsen und na ja,“ er verzog überlegend das Gesicht, „ich weiß nicht, was ich davon halten soll, einem Bild, einen Namen zu geben. Das ist irgendwie…“ und da wurde sein Lächeln ein klein wenig herausfordern und sie aufziehend, „kindisch, meinst du nicht?“ Dabei verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Tisch, der unweit des Bettes stand.

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[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres, Raiken, Jeg, Joseline, Matthew]

Ima-Gun Di war natürlich ein geübter Jedi-Meister mit langer Kampferfahrung, und so setzte er sie auch ein: Mit einem stoß der Macht warf er Raiken mühelos auf den Boden während er sich kurz darauf ein hitziges und recht schnelles Duell mit Joseline lieferte, bis er auch sie zu Fall brachte und den Kampf letztlich beendete. Er ging als Sieger aus dem Kampf heraus und zeigte erneut wie machtvoll er doch war - ätsch, das hätte er wohl gerne. Er war nur ein Anwärter, nicht mal ein offizieller Padawan eines Jedi, und beriet sich gerade verzweifelt mit seinen Kameraden darüber wie sie wohl am kürzesten ihr Ende herausfordern könnten. So, oder so ähnlich lief das ganze wohl ab, und mit einem Nicken bestätigte der Nikto Allisons Auffassung:"Du hast recht, es wäre äußerst interessant unsere Fähigkeiten in einem echten Test unter Beweis zu stellen". Kaum hatte er seinen Satz zu ende gesprochen da stand auch schon Raiken hinter die Gruppe und forderte sie heraus. Zu Ima-Guns glück, so dachte er jedenfalls, wurde sein Vorschlag über die Taktik wenigstens positiv aufgenommen, und sofort setzte sich seine Partnerin in Bewegung, ein schnelle und Flinke Umdrehung Richtung Raiken und somit eine waghalsige aber durchdachte Bewegung.

Ima-Gun konnte das natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Seinem Plan nach zu urteilen musste die Gruppe schnell reagieren und den Gegner versuchen in der Überzahl anzugreifen, dann würden sie, eben laut Plan, den Gegner in die Knie zwingen wenn nicht wenigstens verunsichern und ihn zu Fehlern leiten lassen. Wie dem auch war, der Nikto aktivierte sein Lichtschwert und wies seinen anderen Partner, Matthew, mit einer Handbewegung an ebenfalls nun endlich zu reagieren und nicht in der Luft rumzustehen. Zwar nicht Flink, jedoch mit etwas mehr Schwung lief er geradewegs auf Raiken zu hob sein Lichtschwert und versuchte ihn von oben zu treffen. Würde Allison in die Bauchregion schlagen und er auf die Kopfregion, müsste theoretisch gesehen einer von beiden einen Treffer landen, würde der Gegner nicht gekonnt ausweichen oder beide Schläge ziemlich schnell parieren. Falls Matthew sich jedoch doch noch zutrauen sollte das Schwert endlich in die Hand zu nehmen und zu Kämpfen, eventuell sogar jetzt anzugreifen, wäre eine weitere Variable in einer schematischen Rechnung mit enthalten. Präzise gesagt, würde der Mix aus drei Schlägen schwer zu stoppen sein, wäre da nicht eine weitere Variable, welche so leicht nicht zu bestimmen war: Die Macht.

Doch was könnte der Gegner anrichten, welcher durchaus ein geübter Jedi-Ritter mit einer vollendeten Ausbildung war und die "Macht, diese merkwürdig anmutende Kraft welche hinter einer Pseudoreligion stand, mehrfach genutzt hatte? Nun praktisch gesehen in erster Linie gar nichts, denn wenn er sie nicht nutzte, würde auch schlicht nichts passieren, dies wurde schlichtweg im Aktion-Reaktionsprinzip bzw. dem Wechselwirkungsprinzip festgelegt. Doch was wenn? Nun dann, Ständen dem Nutzer durchaus einige Möglichkeiten offen: Durch eine gezielte Nutzung dieser unsichtbaren Kraft wäre es dem Nutzer möglich beispielsweise genug Druck aufzubauen um einer Humanoiden Person, die ersten sieben Halswirbel, wovon praktisch gesehen auch nur ca 3-4 nötig wären, stark zu verbiegen beispielsweise zur Seite um das im Wirbelkanal vorhandene Rückenmark zu beschädigen. Die damit angegriffene Person hätte in erster Linie keine Schäden, außer ein beschädigtes Rückenmark durch welches der Angegriffene womöglich Querschnittgelähmt wäre. Doch bezöge mann den Druck welcher dafür notwendig wäre mit ein, ja dann könnte der Betagte womöglich an inneren Blutungen Sterben.

Wie unmenschlich und grausam musste die macht also wohl sein? Existierte sie nicht als Gleichgewicht in der Galaxis? Und nutzten die Jedi sie nicht auch für Frieden und Gute Taten? Und schloss jemand mit ein, dass sogar die gutmütigen Jedi, Zugriff auf solch gewaltige Kräfte hatten welche dem Restlichen Universum verschlossen waren? Wie unfair musste also die Galaxis sein, wenn sie nur einigen wenigen Zugriff auf diese Kräfte gab? Nun, darüber musste jeder selbst nachdenken. Ima-Gun würde dass wohl ebenfalls irgendwann tun. Nur nicht jetzt, denn es stand ein Kampf vor ihm.

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Ich präsentiere: Meinen kürzesten Post seit wenigstens zehn Jahren! :D
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Pink Bantha war ja auch nun wirklich nicht sonderlich einfallsreich, antwortete sie empört. Oh dieses schiefe Lächeln... Da spielte das beinahe keine Rolle mehr. Stell dir mal vor, man würde dich nur... "schwarzhaariger Mensch" nennen. Das wäre nicht sonderlich nett. Und mit "Yaro" warst du schon wesentlich erfolgreicher als ich. Die "Sandkorn" würde sie einfach nicht vergessen. Dabei war der Name so passend gewesen - klein, hoffnungsvoll. Und am Ende... blieben einfach nur noch zerstörte Hoffnungen. Nein, sie war nicht abergläubisch, wie konnte eine Jedi abergläubisch sein? Aber... sicher war sicher.
Sie stand auf, das Bild noch in ihrer Hand, und näherte sich Ian.
Kindisch? Entsetzt hob sie die Augenbrauen. Du willst doch nicht etwa sagen... ich sei... kindisch? Sie legte das Blatt um ihn herum auf den Tisch und hatte somit die Hände frei, um Ian an der Hüfte zu umarmen. Den Oberkörper leicht zurückgelehnt sah sie Ian skeptisch an. Kindisch... wiederholte sie und schüttelte verletzt den Kopf. Oh Ian... wenn du wüsstest... Einem Blatt einen Namen zu geben, das mag albern sein. Aber das Potential, das in mir ruht, um kindisch zu sein, ist damit noch lange nicht erschöpft... Auf Eowyns Gesicht zeigte sich ein feines Grinsen, während sie mit Hilfe der Macht unauffällig die Überreste des Abendessens in Sicherheit schob. Kindischer ist es zum Beispiel, fuhr sie in einem belehrenden, unschuldigen Tonfall fort, gewisse Dinge nicht zu vergessen und nur auf den richtigen Moment zu warten... Und dieser Moment war jetzt gekommen, als sie Ian, um die Kissenattacke zu rächen, begann, fürchterlich zu kitzeln.

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Denk dir einfach etwas Besseres aus,“ grinste Ian auf Eowyns empörten Gesichtsausdruck hin. „Und besser ‚schwarzhaariger Mensch als überhaupt gar kein Name.“ Jetzt konnte er unbeschwert darüber scherzen, tatsächlich aber war er als Kind fast nie bei seinem Namen genannt worden. Allerdings würde Ian sich davor hüten, ausgerechnet jetzt daran zu denken. „Außerdem stimmt das nicht. Hätte ich die Sandkorn getauft, wäre sie vermutlich auch kaputt gegangen.“ Eben nur mit einem anderen Namen. Eowyn stand schließlich auf, näherte sich und Ian grinste, ob ihres entsetzten Blickes. Den Schalk in ihrem Nacken eindeutig erkennend, lächelte Ian mit amüsiertem Nicken, als Eowyn das Wort wiederholte. „Absolut kindisch,“ setzte er noch einmal nach, als ihre Arme schon um seine Hüfte gelegt waren. Sie hatte etwas vor, ganz eindeutig, ihre versteckte Vorwarnung, war nur ein Beweis mehr. Ian zog die Brauen in die Höhe. „Ach wirklich nur ein Vorgeschmack? Jetzt bekomme ich fast ein bisschen Angst.“ Kurz schielte er hinüber zu dem Kissen, aber wieder damit anzufangen wäre zu offensichtlich gewesen. Eowyn war gerissen, dass musste man ihr lassen. Ihre weitere Vorwarnung ließ noch immer keine Alarmglocken schrillen und so traf es Ian völlig unvorbereitet – immerhin waren seine Arme noch verschränkt – als sie allen Ernstes begann, ihn zu kitzeln. Ziemlich zielsicher dafür, dass sie keine Ahnung darüber hatte ob und wo Ian eigentlich kitzelig war. Mit einem nicht zu unterdrückendem Auflachen versuchte er Eowyn, die aber zu schnell war, auszuweichen, ehe er endlich seine Arme löste um sie so viel besser abzuwehren, was aufgrund seines Lachens, alles andere als einfach war. „Du bist wirklich verdammt fies“, ging das letzte Wort in einem Glucksen unter, als es ihm endlich gelang, mit einem Arm Eowyn abzuwehren. „Was du kannst“, sprang er ein wenig nach hinten, um dem nächsten Kitzeln zu entgehen, „kann ich aber auch!“ So ging er selbst, mit viel unfairerer Methode zum Gegenangriff über, als er Eowyn von hinten schnappte, sie halb umarmte und dabei ihren rechten eigenen Arm zur Bewegungsunfähigkeit verdammt, vorsichtig, sie quasi selbst umarmend, unter ihre Brust drückte. So war sie halb gefangen und seiner eigenen Kitzelattacke ausgeliefert.


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[Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Cantina] - Liia Snow, Jeg Harkness

Liia folgte ganz den Anweisungen des ihr gegenüber sitzenden Zeltroners (Jeg). Zunächst konzentrierte sie sich voll und ganz auf ihren eigenen Körper. Sie spürte ihr eigenes Gewicht, die Schwerkraft die ihn auf dem Boden hielt, hörte ihren Herzschlag in einem langsamen Tackt pulsieren und fühlte wie ihr mit Chlorophyll angereichertes Blut durch ihren Körper floss. Im nächsten Schritt begann sie alles was sie mit ihrem Körper verband auszublenden. Sie fühlte deutlich die Vibrationen, die jede einzelne Bewegung der im Raum befindlichen Personen, jedes Schieben von Stühlen und jedes gesprochene Wort des Jedi-Meisters verursachte. Innerlich war die junge Frau überfordert, so viele verschiedene Eindrücke, die sie noch nie einzeln betrachten konnte, doch sie war wie in Trance, nahm ihren eigenen Körper nicht mehr wahr und reagierte nicht mehr auf äußere Einflüsse. Es gab nur noch ihre Umgebung und die Stimme des Jedi-Meisters.

Als die grauhaarige nun auch noch alles andere ausblenden sollte versuchte sie auch dies, obgleich es eine gefühlte Ewigkeit dauern sollte. Nicht ganz leicht viel es ihr dies zutun, da sie quasi von Reizen der Umgebung überflutet wurde. Stück für Stück pickte sie sich nun jeden einzelnen Eindruck einzeln heraus und fing an sie nach und nach verstummen zu lassen. Für einen kurzen Zeitpunkt fühlte sie rein gar nichts, eine völlige Leere. Nicht einmal die Stimme des Zeltroners vernahm sie noch, doch plötzlich, wie mit einem Mal fühlte sie eine Wärme, eine Wärme die sie bereits schon einmal spürte als sie die Jedi-Basis das erste mal betrat. Dieses Mal war die Wärme jedoch viel stärker, es war als würde Liia geradewegs in einen Stern hineinfallen und bis in ihr Innerstes vordringen ohne zu verbrennen. Sie konnte die Wärme förmlich greifen.

Ohne das sie es selber mitbekam fing sie an zu weinen, Tränen liefen ihre Wangen herab, ehe sie sich an ihrem Kinn trafen und als Tropfen auf den Tisch herabsanken. Noch fasziniert von dieser wohltuenden Wärme wurde ihre Konzentration durch das Geräusch welches das Aufkommen der Tränen auf dem Tisch jäh gestört. Verschreckt riss sie die Augen weit auf und wusch sich hastig die Tränen aus dem Gesicht und schniefte kurz.


"Entschuldigen sie Meister-Jedi, ich weiß nicht auch nicht was los war, da war diese... diese Wärme, dieses mir vertraute Gefühl welches ich schon einmal fühlte als ich die Basis betrat... war das die Macht?"

Frug sie den Zeltroner mit großen Augen ganz ungläubig. Sie konnte nicht glauben das sie dieses Gefühl schon einmal, wenn auch weniger Intensiv wahrnahm. Sie frug sich was das für sie bedeutete. War sie in der Lage die Macht auch ohne eine solche Meditation zu spüren? Tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf, bereiteten ihr Kopfschmerzen, sie wusste nicht wie sie sich in diesem Moment verhalten sollte, was sie denken oder sagen sollte. Sie wartete erst einmal was der Jedi dazu zu sagen hat bevor sie sich in irgendeiner Sache verfährt.

[Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Cantina] - Liia Snow, Jeg Harkness
 
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Vermutlich, nickte Eowyn auf Ians Behauptung, die "Sandkorn" wäre auch nach seiner Taufe abgestürzt. Aber es ändert nichts daran, dass es dennoch mein Name war. Was kein Problem war. Sie war schließlich nicht so bescheuert, sich irgendeine Schuld am Absturz zu geben - das wäre an Lächerlichkeit wohl kaum zu überbieten. Aber Namensgebungen ließ sie trotzdem erst einmal lieber sein.
Er bekam Angst?
Das solltest du auch, nickte sie ernsthaft, bevor sie dann zum Angriff überging.
Sie hatte mehr Erfolg, als sie erhofft hatte. Hatte er es wirklich nicht erwartet, oder war nur die Richtung der Attacke nicht klar gewesen? Ians Reaktion jedenfalls war göttlich, und sie versuchte, es so lange wie möglich hinauszuzögern, dass er zum Gegenangriff startete.
Fies?, fragte sie spöttelnd, als Ian sich schließlich halbwegs befreit hatte. Ich habe dich immerhin ein wenig vorgewarnt! Zumindest so halbwegs. Dass sie etwas plante, das hatte er ahnen müssen... Außer natürlich, er war gegenüber ihr mittlerweile so vertrauensselig, dass er gar nichts mehr wahrnahm. Aber das konnte sie sich irgendwie nicht vorstellen. Nicht Ian.

Und weg war er aus ihrer Angriffsreichweite. Nun ja, mehr als einige Sekunden hatte sie auch nicht erwarten können, aber das war doch wenigstens endlich einmal ein Erfolg. Jetzt sollte sie nur aufpassen... uh oh. Ja, sie hatte den Gegenschlag erwartet, aber sie war viel zu müde, um jetzt ihre langsamen Reflexe ausgleichen zu können. Vielleicht war das alles doch keine so gute Idee gewesen... Aber dafür war es nun zu spät, als sie sich plötzlich in einer Lage wiederfand, aus der sie sich nur schwer wieder befreien konnte.
Und das... versuchte sie zwischen prusten und halbunterdrücktem Lachen herauszubekommen, ist... nicht fies? Das war sogar um einiges fieser als ihr harmloser Angriff, der ihm zumindest noch Spielraum gelassen hatte. Aber... sie hätte es wissen müssen. Sie hatte schon festgestellt, dass Ians Methoden nicht immer der ihren entsprachen.
Eowyn versuchte, sich zu winden und ihre Beweglichkeit zu nutzen, unter Ians Arm herauszuschlüpfen oder sich herauszudrehen, aber ärgerlicherweise hielt er ihren rechten Arm so fest, dass das, gepaart mit der nicht zu unterschätzenden Kitzelattacke, ein schier unmögliches Unterfangen wurde. Und langsam wurde es auch schwer, sich unter Kichern und Winden überhaupt auf den Beinen zu halten...
In Ordnung!, japste sie schließlich und versuchte, halbwegs verständliche Worte herauszubringen. Sie hatte keine andere Wahl, wenn sie nicht an Ersticken eingehen wollte, weil sie wegen Lachens keine Luft mehr bekam. Das wäre irgendwie ein überaus schräger Abgang. Und manchmal musste man Niederlagen auch eingestehen können. Ich kapituliere! Zu mehr war sie nicht in der Lage.

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Oh, natürlich hatte sie ihn vorgewarnt, aber Kitzeln… Ian wäre vermutlich auf alles gekommen, nicht aber, dass Eowyn begann, ihn zu kitzeln. Nachdem das Kissen eigentlich ausgeschlossen war, waren da kaum Optionen gewesen und die vielleicht doch sehr naheliegende – kitzeln – war ihm nicht eingefallen. Ihrer beider Lachen erfüllte den Raum und Ian hatte keine Ahnung, wann er das letzte Mal derart viel gelacht und so albern gewesen war. Dabei störte ihn weder die eine, noch die andere Tatsache und es fühlte sich einfach nur gut an, all das tun zu dürfen, ohne sich darüber Sorgen zu müssen, wie er nun auf andere wirkte und ob er irgendeinem ominösem Orden schadete. Da waren Eowyn und er, die ausgelassen herumalberten, so ausgelassen, als gäbe es nur diesen Moment. Nicht einmal die Barabel vor der Tür kam herein, um eine Rüge, eine Warnung oder ein Wort der Vernunft zu erteilen und sie war auch nicht da, um Eowyn vor seiner Attacke zu bewahren.

„Natürlich ist es das nicht“, gingen Ians Worte halb in ihrem, halb in seinem eigenen Lachen unter und die Unbeschwertheit des Augenblicks, machte Ian dabei nicht nur ausgelassen, sondern glücklich. Eowyn wehrte sich, versuchte sich aus der Doppelumarmung zu winden, aber wirklich etwas ausrichten konnte sie nicht, was vor allem auch an ihrem Lachen und Prusten lag. Ein kleiner Machteinsatz hätte ihr vielleicht geholfen, aber zu seinem Glück kam sie darauf nicht. So schwankten wohl beide ein wenig – Ian, da er nicht bereit war, Eowyn frei zu geben und sie selbst nun mal in Folge ihren vergebenen Befreiungsversuchen, bis sie schließlich aufgab.

Langsam ließ Ian sie frei, hielt jedoch schützend die eigenen Arme vom Körper gestreckt, falls es sich bei ihrer Kapitulation nur um eine Finte hielt und sie zur Rache ausholen wollte.
Frieden?“, war demnach die alles entscheidende Frage, die er stellte, als er Eowyn noch immer leise lachend ansah, dennoch auf der Hut und vorbereitet.

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Eowyn hatte nicht den blassesten Schimmer, aus welchem Grund sie zuletzt so intensiv gelacht hatte. Natürlich, kitzeln brachte einen zwangsläufig sehr zum Lachen, und Eowyn war offensichtlich ziemlich kitzlig und aktuell völlig ohne Selbstbeherrschung. Aber dennoch... so intensiv zu lachen war tatsächlich eine angenehme Abwechslung.
Natürlich war es nicht fies? Von wegen. Nur leider kam sie nicht dagegen an, irgendetwas zu sagen, denn dafür fehlte ihr schlicht und einfach die Luft, die zum Sprechen doch ein wenig notwendig war. Zum Glück reichte es wenigstens noch zu ihrer Aufgabe.
Ein wenig überrascht war sie schon, dass Ian sie nur mit geringem Misstrauen einfach so lockerließ.
Sie an seiner Stelle hätte wohl nicht so gelassen reagiert, und ihm erst ein Versprechen abgenommen oder dergleichen. Oder Kapitulationsbedingungen. Aber sie würde sich ganz sicher nicht beschweren. Sie wankte noch ein wenig, sich nun selber auf den Beinen haltend, und drehte sich vorsichtig um, trat ein, zwei Schritte zurück. Ians... kichern und sein gerötetes Gesicht waren ein Anblick, den sie sich am Liebsten für immer merken würde, so gelöst und locker, fröhlich sah er aus. Sie selbst war damit beschäftigt, erst einmal genug Luft zu bekommen, und ihre Atmung wieder zu beruhigen. Seine von sich gestreckten Arme deuteten daraufhin, dass er ihr nicht traute - was unter anderen Umständen völlig korrekt gewesen wäre - aber heute brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Für eine zweite Runde war sie viel zu müde, sie würde ohnehin sofort wieder ins Hintertreffen geraten. Sie war so schlau, keine Schlachten zu starten, die sie nicht gewinnen konnte - und der Überraschungsmoment war nun einfach auch verschwunden.
Frieden, antwortete sie, bestätigend nickend, und ließ sich erschöpft und gleichzeitig grinsend aufs Bett fallen. Frieden... zumindest momentan. Vielleicht hätte sie es eher "Waffenstillstand" genannt, aber auf diese Kleinigkeiten kam es nun auch nicht an. Das hatte gut getan, nach all den Anstrengungen des Tages - aber jetzt holte die Müdigkeit sie tatsächlich wieder ein. Heute keine Angriffe mehr, sagte sie dann noch hinzufügend, damit Ian ihr wirklich glaubte. Ihr Gähnen tat aber vielleicht auch sein Übriges dazu. Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht, aber ich glaube, heute reicht meine Kraft nur noch dafür, mich hinzulegen und die Augen zu schließen. Was vielleicht etwas übertrieben war. Aber nur etwas. Sich umdrehen würde sie vermutlich auch noch schaffen... oder Ian einen Kuss geben. Dafür reichte die Kraft bestimmt noch.

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Eowyn japste ein wenig, musste noch immer Luft holen, was Ian lächelnd, aber noch immer in Habachtstellung beobachtete. Dann bestätigte sie das Friedensangebot erneut und als sie versprach, nicht mehr anzugreifen, ließ Ian die Arme sinken. „Ich verlasse mich auf dein Wort“, deute er dann noch auf sie, als Eowyn gähnte und damit fast von sich aus bestätigte, wirklich nicht mehr zu einem fiesen Angriff überzugehen, denn dafür schien sie tatsächlich zu müde. Was sie im nächsten Atemzug auch schon bestätigte. Ihre Kraft reichte also nur noch, um sich hinzulegen und die Augen zu schließen? „Gut, dass du schon liegst,“ grinste Ian schlicht, als er sich auf seinem Ellenbogen abstützend, seitlich neben sie legte. Den Kopf auf der Faust aufgelegt, sah er Eowyn einen Augenblick lang an, musste dann lächeln. Ob sie einen Ahnung davon hatte, wie wichtig ihm dieser Tag gewesen und wie schön es für ihn war, ihn nun gemeinsam mit ihr zu beenden? Alles, begonnen mit der kleinen Diskussion, die sie in die Kantine gebracht hatte, das Zerstören seines Lichtschwertgriffes. Mindestens das letzte war von großer Bedeutung gewesen, ein großer, wichtiger Schritt, ein sauberer Abschluss. Ein Symbol, vielleicht auch ein Mahnmal. Nach all dieser Anstrengung die Ausgelassenheit des Abends, das herumalbern, keine ernsten Mienen, keine gerunzelte Stirn, keine Schwere über ihnen, nichts, was da irgendwie zwischen ihnen stand. Fast so etwas wie ein perfekter Tag? Nicht nur fast. Mit einem leicht gedankenverlorenen Lächeln – oder gab es so etwas wie erinnerde? - strich Ian Eowyn sanft über den Arm.

„Ich danke dir für diesen Tag“, flüsterte er leise. „Das was heute geschehen ist, war sehr wichtig für mich.“ Sein Lächeln nahm dem Gesagten die Schwere. „Und weißt du, ich glaube, vielleicht gewöhne ich mich langsam an diese Basis hier. Wäre ich jetzt noch bei den Sith“, leise lachte er dabei auf, „wäre bestimmt schon jemand vor unsere Tür und hätte gesagt, dass man sich so nicht benehmen darf, da man so Schande über den Orden bringt.“ Ganz ähnlich hatten Ysims Worte gelautet, die Ian gerade jetzt überhaupt nicht mehr berührten. „Das gehört sich nicht für einen Sith!“, verstellte er für einen Moment die Stimme, ehe er den Kopf schüttelte. Wie konnte überhaupt jemand auf die Idee kommen, so etwas zu verbieten? So etwas… wie Glück und Liebe? Das war völlig absurd.
„Danke dafür“, wiederholte er voller Ehrlichkeit. „Das alles bedeutet mir mehr, als ich je in Worte fassen könnte.“Sie bedeutete ihm mehr, als es Ian in Worte zu kleiden möglich war und da lehnte er sich ein wenig zu ihr herüber, strich ihr nicht länger über den Arm, sondern sanft über die Wange und legte all das, wofür Worte vielleicht nie genügen würden, in den darauffolgenden Kuss.

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Oh ja, es war wirklich gut, dass sie schon lag - und aufstehen würde sie heute nicht mehr, auf gar keinen Fall. Ian legte sich neben sie, und Eowyn drehte den Kopf, um ihn anzusehen. Sie lächelte ihn an, und schloss dann für einen Moment die Augen. Friedlich... friedlich und erschöpft. Sie könnte wirklich auf der Stelle einschlafen, einfach nur, weil sie sich so wahnsinnig wohl - und auch sicher fühlte.
Sie spürte Ians Berührung an ihrem Arm und öffnete die Augen wieder, drehte sich ebenfalls auf die Seite, wobei ihr Kopf bequem auf ihrer offenen Hand lag. Zum Heben ihres Armes oder ihres Kopfes war sie allerdings zu... natürlich zu müde, nicht zu faul.

Du brauchst mir nicht zu danken, schüttelte sie ansatzweise den Kopf, noch immer lächelnd. Für mich war der Tag genauso besonders. Und das war nicht einfach nur so dahingesagt, nein. Er war... ganz anders gewesen als all die anderen Tage, die sie hier bisher verbracht hatte. So intensiv, so... für sie selbst? Ebenfalls voller Sorgen, das stritt sie gar nicht ab, aber es war... anders, wenn man diese Sorgen teilte. Wenn man nicht mehr alleine war. Dieser Tag, seine Bedeutung, war... wirklich außergewöhnlich.
Überrascht hob sie dann allerdings ihre Augenbrauen. Hatte Ian das gerade ernst gemeint? Er
gewöhnte sich an das hier? Na das wäre doch einmal eine Nachricht.

Daraufhin schüttelte sie allerdings ungläubig den Kopf, als Ian weiter erzählte. Das war doch albern... man brachte Schande über den Orden, wenn man lachte, wenn man Freude empfand? Kein Wunder, dass die Sith griesgrämige, schlecht gelaunte Leute waren. Macht anzuhäufen, sich selbst nicht von anderen ausnutzen zu lassen, das waren die einen Dinge, aber weshalb sollte man dann andere Dinge ausschließen, wenn sie nicht dem widersprachen, was das Ziel war? In welcher Hinsicht schadete tiefes Lachen denn? Das musste man nicht verstehen, das ergab keinen Sinn. Amüsiert schmunzelte sie über seine Imitation. Hatte er sich das auch anhören müssen? Vermutlich... sonst würde er das jetzt nicht betonen. Dabei schnitt der Orden sich damit nur selbst ins Fleisch. So verlor man Anhänger... oder verärgerte sie. Brachte sie dazu, sich irgendwann abzuwenden, und das alles, weil es "Schande" über den Orden brachte? Passte es nicht zum Image, oder was? Als ob irgendjemand wusste, was hinter den Mauern des Ordens vorging. Und im Gegenteil - Sith, die nicht ganz so verbohrt waren, wären vermutlich umso gefährlicher für Jedi, weil noch unberechenbarer. So aber fügten sie sich in genau das Bild, was Eowyn von ihnen hatte.
Nun ja. Eigentlich konnte sie ihnen für ihre Engstirnigkeit wirklich dankbar sein.


Sie hatte keine Chance, Ian etwas zu erwidern, bevor er sie mit einem langen Kuss ablenkte und sie sich ein wenig aufrichtete, um es ihm einfacher zu machen. Ich danke dir ebenfalls, wisperte sie hinterher, und ließ im Unklaren, was genau sie damit meinte - den intensiven Kuss, diesen Tag, die Anwesenheit von Ian selbst? Vermutlich alles zusammen.
Wieder sank sie zurück aufs Bett, blickte Ian von unten an, berührte mit ihren Fingerspitzen seine Wange.
Ein bisschen Nähe wäre schön, sagte sie leicht lächelnd, in Anlehnung an ihre Nacht in der Höhle. Ein bisschen Nähe... auch wenn der Trost dieses Mal unnötig war. Jetzt ist "später", weißt du?, meinte sie ähnlich müde wie zu diesem Zeitpunkt. Und ich hoffe, dass "später" noch eine ganze Weile andauert...

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„Du brauchst es einfach nur anzunehmen“, stupste Ian Eowyn vorsichtig an die Nase, denn für ihn war ein Danke sehr wohl angebracht und nötig gewesen. Eowyn hätte ebensogut sagen können, dass sie nicht mithalf, sie hätte ihn schlicht alleine mit der Aufgabe lassen können. Doch genau das hatte sie nicht getan. Auch nach ihrer kleinen Diskussion war sie nicht beleidigt verschwunden. Und dann war da noch dieser Abend, den sie ebenfalls für sich alleine hätte verbringen können. Dennoch tat es unheimlich gut zu hören, dass der Tag auch für sie besonders gewesen war. Etwas nicht nur zu teilen, sondern es ähnlich zu empfinden machte ein gutes Gefühl, einfach, weil es schön war, zu wissen, dass jemand wirklich Anteil genommen hatte und nicht nur Beisitzer oder lustloser Helfer gewesen war. Ihr überraschtes Hochziehen der Augenbrauen, quittierte Ian dann mit einem Lächeln. „Hey, ich sagte langsam, nicht sofort“. Und vielleicht, aber das fügte Ian besser nicht hinzu. Fest stand, dass Eowyn es ihm einfacher machen würde. Zugegeben, sie war der Hauptgrund für sein Hiersein, aber selbst wenn es 99 % waren, die mit ihr zu tun hatte, ihm war ernst gewesen, als er behauptet hatte, dass sie nicht der einzige Grund war. Dabei war Ian nicht einmal sicher, was er davon halten sollte. Gab er hier den Jedi eine weitere Chance oder sich? Seiner Ansicht. Es ging darum, eine vielleicht festgefahrene Ansicht zu revidieren, zuzulassen, seine Meinung zu ändern. Zumindest hatte er schon erkannt, dass sie zur Liebe eine andere Einstellung hatten und als Ian ein wenig erzählte, oder besser einen Kommentar über ihre seltsame Ansicht fallen ließ, schüttelte auch Eowyn den Kopf.
„Ich glaube, sie fürchten sich davor, dass es sie positiv beeinflussen könnte. Aber ich glaube, heute will ich nicht mehr über ihre Philosophie reden oder nachdenken.“ Schon gar nicht heute, noch weniger jetzt. Er gehörte nicht mehr zu ihnen und jetzt sollten sie keinen Platz mehr einnehmen. Weder für elende Diskussionen, noch für sonst etwas.

Als Eowyn nach ihrem Kuss ebenfalls ein Danke hervorbrachte, war zwar nicht ganz klar, was sie genau meinte, aber Ian tat genau das, was er eben noch selbst gesagt hatte: er nahm es an. „
Gern geschehen“, lächelte er, denn was immer sie genau meinte; den Tag, den Abend, es passte zu allem.
Ihr nächster Satz allerdings war so zweideutig, dass Ian für eine Millisekunde die Stirn runzelte. Ihr zurücksinken auf das Bett, ihr Blick nach oben, die zarte Berührung seiner Wange und dann dieser Satz. Nahe war er schließlich bei ihr, er hatte sie eben noch berührt und… Hätte sie dabei doch nicht so müde geklungen und vor Sekunden gesagt, nur noch die Kraft zum liegen und Augenschließen zu besitzen. Sicher hatte sie die Zweideutigkeit ihres Satzes nicht einmal bemerkt. Ob er sie überhören sollte? Ob er sie überhaupt überhören
wollte? Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte Ian, ob er nicht einfach wagen sollte, einen kleinen Schritt weiter zu gehen. Ein vorsichtiger Kuss, ein vorsichtiges Herantasten – aber da war noch immer diese Wache vor der Tür. Auf der anderen Seite konnte Ian sich kaum vorstellen, dass die Barabel so unhöflich sein würde, sich geistig nicht zurückzuziehen, wenn sie spürte, dass… Kein Gedanke, der Ian sonderlich gefiel. Ob es letztendlich wirklich die Anwesenheit der Wache war, die Ian davon abhielt Eowyn auf eine etwas andere Art zu küssen, sich vorsichtig ein wenig weiter zu wagen? Nein. Zugegeben, auch er war müde und erschöpft, vielleicht nicht derart, aber dennoch. Wenn all das Neuland für Eowyn war, war es vielleicht nicht sonderlich ehrenhaft, die erstbeste Situation auszuprobieren. Ob er seinen Anstand zum Dianoga wünschen sollte? Das hier würde nicht ihre letzte Nacht sein.
So setzte sich ein leicht amüsiertes Lächeln auf Ians Zügen ab, als auch er sich aufs Bett sinken ließ und sich ein wenig näher an Eowyn kuschelte. „
Halt mich fest“, sagte er dann und grinste nun übers ganze Gesicht, sah dann aber weg, um Eowyn die ganze Peinlichkeit – von der sicher war, dass sie auftreten würde – zu ersparen, „wäre wesentlich weniger zweideutig gewesen.“ So wie nahezu jede andere Formulierung auch.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
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