Lianna

[Lianna-Sytem | Lianna | Raumhafen | Raumshuttle] mit Passagieren, Personal

"Sir, wir sind angekommen."

Die Reisehelferin stupste ihn leicht an, damit er aus seinem Schlummer erwachte.


"Ich danke ihnen."

Er nickte ihr kurz als Geste des Dankes zu, schnappte sich dann sein leichtes Reisegepäck und verliess gemeinsam mit den anderen Passagieren das Shuttle. Er hatte sehr gut geschlafen und war deswegen entsprechend ausgeruht und motiviert. Für die wenigen Meter zu dem Gewerbegebiet würde es nicht nötig sein sich von einem der Speederpiloten, die am Rand warteten und bereits mir einigen Reisenden verschwanden, kutschieren zu lassen. Diese Strecke würde er auch zu Fuß gehen können, außerdem würde er den bereits ein wenig von dem Planeten sehen.

Liannas machte einen ruhigen und friedvollen Eindruck auf ihn. Die Touristen oder Geschäftsmänner verteilten sich und dadurch, dass es noch einigermaßen früh war liefen nur hier und da ein paar Einwohner herrum. Er setzte seinen Weg fort bis er bei einem Kasten angekommen war, welchen seine Karte, die auf sein Datenpad einprogrammierte, als die gesuchte Unterkunft der Jedi indentifizierte. Er blieb kurz stehen und betrachtete dieses Ding. Das hier war ein krasser Gegensatz zu seiner Vergangenheit. Auf Serenno gab es schicke, formvollendete, stilvolle Paläste und seine neue Unterkunft war ein hässlicher Klotz. Naja, was solls. Er zuckte mit den Schulter und näherte sich seiner neuen Unterkunft.

Von nahem erkannte er nun ein zierliches, blondes Mädchen vor dem Tempel sitzen. An der Art wie es die Arme um den Körper geschlungen hatte erkannte er, dass sie anscheinend fror. Er nahm seine wärmende Jacke ab und hielt sie ihr hin.

"Frierst du? Du kannst meine Jacke haben. Sie wird etwas zu groß sein, doch sie wärmt hervorragend."

Er setzte sich neben sie.

"Willst du auch eine Jedi werden? Oder bist du schon eine Jedi? Weißt du wo ich mich hier melden sollte oder wen ich ansprechen kann?"

Er liess seinen Blick über den Vorhof schweifen und ihm fiel eine bunt durchgewürfelte Gruppe verschiedener Species ins Auge. Eine kleine Person mit einem Schmetterling auf der Schulter, zwei Personen mit komisch geformten Köpfen, der eine war komisch dreieckig und der andere war höher als der Menschenkopf, sowie noch ein paar andere Kreaturen, die er nicht genau identifizieren konnte. Aus der Eingangshalle hörte er eine Unterhaltung, welche er jedoch nicht verstehen konnte.

[Lianna-System | Lianna City | Vor der Jedibasis] mit Nalini, in der Nähe Nen-Axa, Eleonore, in der Nähe Lerameé, Eowyn, Visas, Chekuja, Gun Laosi, Jacques, 40-77 und Eingangshalle Visas mit Steven
 
Zuletzt bearbeitet:
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | Straße ] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa


„Natürlich verstehe ich das.“

Und wie sie es verstand, sie hatte etwas potenziell Gefährliches getan. Sie war gar nicht auf den Gedanken gekommen das ihr Essen für andere tödlich sein könnte. Innerlich scholt sie sich für diese Unachtsamkeit, in Zukunft, so schwor sie sich, würde sie lieber nachfragen was ihr Gegenüber essen durfte bevor sie noch jemanden umbrachte. Zumindest wusste sie nun welcher Spezies Nen-Axa angehörte. Wenn sie wieder in der Basis war, und Zeit erübrigen könnte, würde sie umgehend Informationen einholen.

Nachdem sie dann auch den letzten Bissen verputzt hatte setzte sie ihre Erklärung fort.


„Lurmen, so nennt man unsere Spezies und unser wichtigster Grundsatz ist das ‚Te Padka‘. Es besagt das jedes Leben heilig ist und es selbst in größter Not oder Gefahr nicht verletzt werden darf. Unsere Lebensweise ist…nun ja…“

Sie zögerte kurz ihr viel nicht das richtige Wort ein. Vermutlich gab es eine ganze Reihe an Wörtern die sie nicht kannte. Angestrengt überlegte sie und wählte dann ein Wort welches ihr passend erschien.

„…er ist ‚einfach‘. Wir leben in einer kleinen Gemeinde, nichts Großartiges. Nicht solche riesigen Häuser wie hier und auch nicht diese schnellen Fahrzeuge. Es ist ruhig und still, ich würde soweit gehen das es keinen anderen Ort gibt an dem man den Göttern näher kommen könnte. Beziehungsweise vermute ich, dass unsere Götter dasselbe sind wie die Macht. Es heißt doch das die Macht alles durchdringt, oder? Und die Galaxie zusammen hält, ganz so wie es in den Legenden unserer Götter geschrieben steht. Zumindest stand das in einer alten Datei im Speicher auf dem Schiff. Es ist eine kurze Abhandlung über Jedi allerdings nicht vollständig und beschädigt.“

Langsam aber sicher verließen die Beiden das Industriegebiet und gelangten in ein freundlicheres Gewerbegebiet. Die nun helleren Farben und schönere Umgebung mit vereinzelten Pflanzen war eine Wohltat für Lerameé.

„Das bringt mich auch auf meine vorherige Tätigkeit, bevor ich entdeckte, dass ich die Macht benutzen kann. Ich sollte in die Fußstapfen meiner Mutter treten und Hohepriesterin werden. Ich hab mich viel mit den Legenden unseres Volkes beschäftigt. Außerdem wurde ich in den Heilkünsten meines Volkes unterrichtet.“

Sie kamen an einem Stand mit einheimischen Früchten vorbei. Es waren kleine rote Kugeln die die Lurmen noch nie gesehen hatte. Um sich diese Früchte angucken zu können musste sie sich auf Zehenspitzen stellen, da sie zu klein war. Aber es amchte ihr ncihts aus. Der Mensch der scheinbar der Besitzer war schaute die Lurmen abschätzig an.
Auf einem Schild neben dem Stand war „Kirschen“ zu lesen. Für einen Creditchip erstand Lerameé eine Handvoll der Früchte, kritisch betrachtete sie diese. Sich an die „Lektion“ von vorhin erinnernd verstaute sie die Früchte in ihrer Tasche, wer wusste schon ob sie diese Dinger Gefahrlos essen konnte? Wenn Nen-Axa ihr Geschenk untersuchen lassen würde, würde sie es mit diesen „Kirschen“ machen lassen.



[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | Straße ] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
[Lianna-System | Lianna City | nahe der Jedibasis | Straße ] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa

Da Nen-Axa noch nie ein Wesen von Lerameés Volk getroffen hatte, war ihre Gedanken- und Gefühlswelt ihm fremd. So hatte er leichte Schwierigkeiten damit, ihre Empfindungen, die sein empathischer Sinn empfing, richtig zu interpretieren. Er glaubte aber, ein kurzes Aufflackern von Schuldbewusstsein zu spüren, als er sie auf die mögliche Unverträglichkeit der lila Frucht mit seiner Körperchemie hinwies. Doch dieser Eindruck verflog schnell wieder, und die kleine Anwärterin fuhr mit ihren Erklärungen fort.

Lerameés Worte bestätigten Nen-Axas Verdacht, dass es sich bei ihrem Volk - den Lurmen - um ein Naturvolk handelte. Unwillkürlich stellte er sich eine kleine Gemeinde von einfachen Hütten vor, umgeben von Äckern und Weiden, inmitten kaum gezähmter Wildnis. Solche Gemeinden gab es auf vielen Planeten. Ein einfaches, hartes und entbehrungsreiches, aber auch friedvolles und erfüllendes Leben.

Lerameé hatte als Schülerin ihrer Hohepriesterin eine wichtige Rolle innegehabt und hatte inmitten ihrer Gemeinschaft gestanden. Dies fügte dem Bild, das der Arconier von ihr hatte, weitere Facetten hinzu, die gut zu den bisherigen passten. Offenbar hatte sie gelernt, Verantwortung zu tragen, sie war gelehrig und wusste um die Bedeutung alter Traditionen. Das meiste von dem, was sie sagte und wie sie sich gab, deutete bisher darauf hin, dass sie eine gute Schülerin abgeben könnte. Aber es war noch zu früh, das mit Sicherheit zu sagen.


Die knappe Beschreibung des ›Te Padka‹ machte ihn jedoch stutzig. Nicht nur, weil es zwangsläufig bedeutete, dass die Lurmen aus Überzeugung Vegetarier war - eine Erkenntnis, die er sich zu merken vornahm. Er würde später nochmals mit ihr auf diesen Grundsatz der Gewaltfreiheit zu sprechen kommen.

Doch nun hielten sie erst einmal an. Ein menschlicher Händler hatte seinen Stand am Straßenrand aufgebaut und bot Obst feil. Wie ein Kind lugte Lerameé über die Kante des Standes und ließ sich ein paar Kirschen einpacken. Sie bezahlte mit Credits - also konnte sie offenbar rechnen und verstand auch das abstrakte Prinzip von Währungen. Das war nicht selbstverständlich für die Angehörige eines Naturvolkes und wohl ein Überbleibsel der Vergangenheit ihres Volkes auf einer ›zivilisierteren‹ Welt. Auch das Lesen hatte sie wahrscheinlich gelernt, wie ihre Anmerkung bezüglich einer Computerdatei über den Jediorden vermuten ließ. Jedenfalls würde es für denjenigen, dessen Schüler sie werden würde, viele Dinge vereinfachen. Wie Nen-Axa wusste, stellte es eine besondere Herausforderung dar, einen Padawan auszubilden, der mit Hochtechnologie und den damit verbundenen Kulturen nicht vertraut war.

Doch dass sie willens und in der Lage war, zu lernen und sich anzupassen, stellte sie eindrucksvoll unter Beweis, indem sie die Kirschen nicht aß (was der Arconier sofort verhindert hätte), sondern sie in ihre Tasche steckte und ihn dabei wissend anlächelte. Die kurze Lektion über die Gefahren fremder Lebensmittel hatte sie offensichtlich schon verinnerlicht.


»Das ist sehr vernünftig«, sagte er anerkennend. »In der Basis werden wir auch die Kirschen untersuchen. Und wir werden in der Bibliothek nachsehen, ob wir medizinische Informationen über die Lurmen finden, aus denen hervorgeht, welche Nahrung du essen kannst.«

Nun setzten sie ihren Weg durch die grauen Straßen Liannas fort. Es war nicht mehr weit bis zu ihrem Ziel. Doch noch blieb Zeit für eine Frage:

»Wie alt bist du denn, nach den Begriffen der Lurmen? Ohne Wissen über dein Volk können wir leider überhaupt nicht einschätzen, ob du schon sehr alt bist oder vielleicht noch ein Kind.«

Kurz darauf erreichten sie den Ort, zu dem Nen-Axa die Lurmen hatte führen wollen: Eine Stätte, der ihr möglicherweise gefiel und ein besseres Umfeld schuf für den weitaus ernsthafteren, bedeutungsvolleren Teil ihres Gespräches, der noch bevorstand.
Von außen machte dieses Gebäude nicht viel her. Es war ebenso grau und rein zweckdienlich wie die meisten in dieser industriell geprägten Gegend von Lianna City. Ein Fabrikgebäude, das sich von anderen nur dadurch unterschied, dass es offenbar schon lange leerstand. Es war heruntergekommen und verfallen und machte dadurch sogar einen noch weniger einladenden Eindruck.

An einer Stelle wies der Zaun, der das mit Müll und rostigem Schrott verunstaltete Grundstück umgrenzte, eine Lücke auf. Nen-Axa schritt hindurch.


»Komm«, forderte er Lerameé mit freundlichem Lächeln auf. »Ich denke, du wirst positiv überrascht sein. - Hab Vertrauen«, fügte er hinzu, als er ihre Zweifel spürte.

Er führte sie über den Hof und um das leerstehende Gebäude herum und dann durch ein Tor, das in einen kleinen Innenhof mündete.

Hier bot sich ein völlig anderes Bild.

Wozu der Hof einst gedient hatte, war nur noch mit Mühe festzustellen. Jetzt jedenfalls hatte er nichts mehr mit dem zugemüllten Vorplatz gemein, und auch nicht mit den grauen Straßen des Viertels, in dem er so versteckt lag. Der Platz war nicht asphaltiert, so dass die Natur ihn schnell hatte zurückerobern können. Samen waren vom Wind herbeigetragen worden und hatten einen Nährboden gefunden. So waren Grünpflanzen verschiedenster Art aufgegangen und bildeten einen kleinen Garten von natürlich-wilder Schönheit, in dessen Mitte das Regenwasser einen ruhigen, algengrünen Tümpel gebildet hatte. Auch Insekten und andere kleine Tiere gab es hier, und da Kletterpflanzen an den umliegenden Mauern hochkrochen und diese nicht nur verdeckten, sondern sogar in das Gesamtbild stimmig einbezogen, konnte man beinahe vergessen, dass man sich auf einem fast vollständig überbauten Planeten befand, auf dem die eigene Flora und Fauna eine Seltenheit darstellte. Nen-Axa hatte dieses kleine Wunder vor einiger Zeit durch Zufall entdeckt.


»Nur wenige Personen kennen diesen Ort«, erklärte er der Lurmen. »Wir kommen gelegentlich zum Meditieren hierher, oder wenn wir eine ruhige Umgebung für ernste Gespräche suchen. Gib gut auf Jah'nia acht: Ich weiß nicht wovon er sich ernährt, aber in Bezug auf fremde Nahrung gilt für ihn das gleiche wie für uns, und es gibt ein paar Tiere hier, die größer sind als er.«

[Lianna-System | Lianna City | nahe der Jedibasis | Straße ] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
Zuletzt bearbeitet:
Lianna City - Jedi-Basis - Bibliothek - Hoodah, Nei und Zolk Nackl

Ehrlich erstaunt blickte Meister Nackl nach oben zu Nei. Sie kannte die SoroSuub Corporation nicht? Von welchem Hinterweltlerwelt stammte sie eigentlich, fragte sich der alte Sullustaner gedanklich sofort. Die Antwort kam dafür recht schnell - von Ruusan. Jedoch wirklich viel mehr als die Eckdaten und einige geschichtliche Ereignisse wusste er von diesem Planeten nicht, so dass er ihren kurzen Ausführungen aufmerksam zuhörte. Aber zudem war er ja auch Bibliothekar, er musste auch nicht alles auswendig wissen - er konnte nachsehen und das tat er auch, indem er einerseits eine Suche nach Ruusan und andererseits nach dem Stichwort Sunrider laufen ließ, was die Rothaarige auch vorgeschlagen hatte. Marvin war ja mit dem Einlesen und Katalogisieren der Daten beschäftigt, was der Droide auch bisher immer zuverlässig und schnell erledigt hatte, so dass zumindest ein großer Teil des in den Regalen verstauten Wissens in diesem Raum schon katalogisiert sein müsste. Die ganzen Kisten im Lagerraum und auch auf dem Boden war ein anderes Thema. Aber sie arbeiteten so schnell sie konnten. Während die Suche lief beantwortete er nach einem kräftigen Schluck Kaff deshalb erstmal Neis Frage nach Sullust.

Die SoroSuub Corporation ist eine galaxisweit agierende Firma, die erst auf dem Abbau von Rohstoffen und Erzen spezialisiert war, aber mittlerweile über den riesiges System von Tochterfirmen verfügt, die von Bergbau angefangen, über Gebrauchsgüter, Waffen, Droiden bis Verpacken von Lebensmitteln und sogar Raumschiffen eine sehr breite Palette an Produkte anbietet. Es kann gut sein, dass dir davon schon irgendwas begegnet ist, nur hast du es vielleicht nicht erkannt. Das Logo ist ein stilisiertes grünes S, also halte mal die Augen offen, das sieht man ständig und fast überall. Halb Sullust arbeitet nur für diese Firma. Deshalb ist diese auch entsprechend einflussreich auf Sullust.

Erzählte der alte Jedi nicht ohne Stolz in seiner tiefen, brummigen Stimme, der aber leider schon lange nicht mehr auf seinem Heimatplaneten gewesen war.

Allerdings ist wohl dein Ruusan angenehmer, sogar Liannas Oberfläche um ehrlich zu sein, um darauf zu leben als meine Heimatwelt. Dort ist die Atmosphäre nämlich voll von Rauch, Staub, Gasen und Asche, so dass wir Sullustaner es vorgezogen haben im Untergrund zu leben. Deshalb besitzen wir eine Vorliebe für Höhlen und verfügen auch über ein ausgezeichnetes Orienterungsvermögen. Dieses braucht man nämlich auch, wenn man sich in diesem Labyrinth aus Tunneln und Höhlen recht finden muss.

Dabei musste der alte Jedi-Meister kurz schmunzeln. Die meisten Padawane hier waren ja bereits damit überfordert sich die paar Gänge und Zimmer in diesem kleinen Gebäude zu merken. Unvorstellbar für einen Sullustaner! Als Meister Nackl dann einen Blick auf das Terminal vor sich auf seinem Schreibtisch warf, bemerkte er, dass die Suche schon abgeschlossen war.

Ah, dann lass uns mal sehen wieviel Wissen über deine Welt und die Sunriders hier noch vorhanden ist.

Er überflog mit geübtem Auge die doch etwas längere Auflistung aller Treffer. Manche sah er sich genauer an, andere ignorierte er völlig. Aber eine richtige Abhandlung darüber, die alles zusammenfasste, gab es offensichtlich nicht oder nicht mehr.

Fest steht, Nei, es gab schon Jedi mit deinem Namen, die von derselben Welt stammten wie du. Ist das dort irgendwie ein bekannter Clanname oder so?

Überlegte er kurz laut.

Wenn nicht, dann hast du recht berühmte Vorfahren, denn eine längst verstorbene Jedi namens Nomi Sunrider hat es mal hier gegeben und sie hatte wohl Nachkommen. Nur leider gibt es entsprechend viele Erwährungen ihres Namens, so dass es bestimmt einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte mehr Informationen über ihre Geschichte und der der Nachkommen hier zu finden.

Ganz der Bücherwurm überlegte er schon wie man Neis Ahnen heraus bekommen könnte.

Du hast nicht zufällig einen Stammbaum deiner Vorfahren dabei oder greifbar, nicht wahr?

Dass auch auf Ruusan einige Treffer entfielen war an der Stelle jetzt nicht mehr ganz so wichtig. Dennoch musste er ihr dies natürlich mitteilen.

Auf Ruusan muss übrigens vor Tausenden von Jahren eine enorme Schlacht zwischen Jedi und Sith stattgefunden haben. Soviel steht fest. Weißt du etwas darüber? Es muss doch bestimmt Überlieferungen oder Legenden auf Ruusan diesbezüglich geben.

Versuchte er mehr darüber aus Nei heraus zu bekommen. Es war schon eine Schande, eine Frau, die so wenig davon hielt Dinge nachzulesen und dabei gab es gerade bei ihr sehr wahrscheinlich noch so vieles über ihre Ahnen zu erforschen.

Lianna City - Jedi-Basis - Bibliothek - Hoodah, Nei und Zolk Nackl
 
Lianna City - Jedi-Basis, vor dem Erweiterungsgebäude - Lidia, Chekuja, Jaques und Eleonore

Eleonore bemerkte in der Macht, dass sich die Aufmerksamkeit des Miraluka auf das neue Gebäude bezog, was sie daran erinnerte, dass sie ganz schön zu tun haben würden, wenn es zum geplanten Zeitpunkt benutzbar sein sollte. Zur Zeit verging kaum eine Woche, ohne dass sie Neuigkeiten von bis dato verschollen geglaubten Jedi hörte. Manche ließen sich auch zur Rückkehr überzeugen, oder kamen von selbst wieder. Natürlich konnte Jaques das nicht wissen, vielleicht sollte sie erklären, was es mit dem Bauwerk auf sich hatte. Zunächst allerdings erzählte der Dunkelhäutige, was er über die Jedi wusste, und das war immerhin schon einiges.

»Ja. Auf politischer Ebene haben wir leider seit langem keinen Frieden mehr, den wir bewahren könnten. Nicht wenige Jedi sind auf die eine oder andere Weise in den Konflikt involviert, der in der Galaxis tobt. Gleichwohl bezieht sich unsere Eigenschaft als Hüter des Friedens auch auf andere Ebenen, von denen manche die Leute wesentlich stärker berühren als ein weitab tobender Krieg. Denke zum Beispiel an die armen Wesen auf Bandomeer.«

Ergänzte die Rätin.

»Im Einklang mit der Macht zu leben ist das Ziel eines Jedi, auch wenn es uns nicht immer gelingt. Im Orden gibt es Regeln, zum Beispiel sich eben nicht von Gefühlen wie Rache leiten zu lassen, die uns helfen, diesem Ziel näher zu kommen. Allerdings sehen sich die meisten Jedi sich selbst nicht gerne als ›mächtig‹.«

Schmunzelte Eleonore und nahm zur Kenntnis, dass Jaques auch bereits wusste, was Machtsensitivität ausmachte und auch schon ein wenig Levitation beherrschte. Bevor sie allerdings antworten konnte, riss sich das Haustier des Miralukas los und kletterte auf Lidias Schulter. Natürlich entschuldigte sich der neue Anwärter sofort bei der offenbar recht schüchternen Arkanier-Abkömmling.

»Ist das dein Haustier?«

Erkundigte sich die cereanische Jedi, um nach einer kurzen Pause hinzufügen:

»Erfahrungen mit Empathie hattest du noch keine, richtig? Damit meine ich, dass du erkennst, wie andere Wesen sich fühlen, wenn du sie in der Macht wahrnimmst, auch wenn man ihnen die Gefühle nicht ansieht.«

Lianna City - Jedi-Basis, vor dem Erweiterungsgebäude - Lidia, Chekuja, Jaques und Eleonore
 
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | Straße ] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa


Das Lob des Arconiers war wie Wasser auf Mühlenräder für Lerameé. Es war ein gutes Gefühl mal etwas richtig gemacht zu haben. Es war zwar nicht so, dass sie ständig Fehler machte, aber gefühlt hatte sie bisher nur solche gemacht vor Nen-Axa. Über die Frage ihres „Führers“ musste sie einmal kurz lachen.'Sehr alt!!'

„Ich bin 16 Standartjahre alt. Ich weiß nicht wie das bei den Menschen oder den…Arcom…Arconiern... „behandelt“ wird, bei den Lurmen ist es kurz vor dem Ritual zum übertreten in die „Welt“ der Erwachsenen.“

Es war ihr peinlich, dass sie den Namen des Volkes von Nen-Axa nicht sofort richtig aussprechen konnte. In Gedanken wiederholte sie ihn solange bis sie sicher war es nicht wieder falsch zu machen.

Der Ort an den Nen-Axa sie führte war ziemlich herunter gekommen, überall Lag Unrat die Wände waren teilweise schief und sowie so machte das ganze Gebäude einen verfallenen Eindruck. Kurz zweifelte sie an den Zielen ihres Gastgebers. ‚Wo brachte er sie hin?‘ Aber bisher hatte Nen-Axa ihr keinen Anlass gegeben ihm zu misstrauen, noch war es gerechtfertigt ihm gegenüber. Immerhin war er ein Jedi!

Seine Worte überzeugten sie dann endgültig und so folgte sie dem viel größeren Wesen. Nen-Axa sollte recht behalten, der Hof der ehemaligen Fabrik glich eher einem bunten Garten als eine Industriebrache. Vor Staunen fiel ihr die Kinnlade nach unten. Es war wie ein kleines Paradies in mitten einer steinernen Wüste.


„Es ist wunderschön…“

Sich staunend im Kreis drehend betrachtete sie die Umgebung. Alles war Grün, kein Asphalt mehr, keine lärmenden Fahrzeuge. Nur Ruhe und das „Rauschen“ war auch wieder auf ein erträgliches Maß gesunken. Die Warnung die Nen-Axa aussprach veranlasste sie den Botenschmetterling eindringlich anzusehen.

„Hast du gehört Jah’nia, bleib immer schön bei mir und iss nichts was ich dir nicht gebe.“

Damit holte sie aus ihrer Tasche ein paar Samenkörner und gab sie dem Tier zu fressen. Der Botenschmetterling zirpte einmal und verspeiste dann die ihm dar gebotene Mahlzeit. Anschließend blickte Jah’ina die lurmen aus klugen, wissenden Augen an. Lerameé stand etwas Ratlos in mitten dieser prächtigen Flora und schaute zu Nen-Axa, im wahrsten Sinne des Wortes, auf. Sie würde gerne Wissen was nun folgen würde, aber ihre Lehrzeit bei ihrer Mutter hatte ihr gezeigt das die Zeit alles offenbarte. Also wartete sie bis Nen-Axa anfangen würde, womit auch immer.


[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | Straße ] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa

Ja, Nen-Axa hatte richtig vermutet: Auch Lerameé gefiel diese kleine, wilde Oase inmitten der Betonwüste. Lianna City mochte eine kunstvolle und teils großartige Architektur haben, aber gerade die Umgebung der Jedibasis gehörte nicht gerade zu den Künstlervierteln, und viele - auch der Arconier - empfanden den allgemeinen Mangel an Natur als bedrückend. Hier jedenfalls waren sie in angenehmerer Atmosphäre, waren ungestört, und weit genug von der Basis entfernt, dass die Lurmen nicht von dem ›Rauschen‹ der vielfältigen Machtpräsenzen irritiert wurde. Hier konnten sie ihr Gespräch in Ruhe fortsetzen und nun auch zum bedeutenderen Teil übergehen. Denn nachdem sich Nen-Axa nun ein erstes allgemeines Bild von der ihm anvertrauten Anwärterin hatte machen können, ging es nun darum, über die konkrete Möglichkeit einer Ausbildung zu sprechen.

Doch der Jediritter überstürzte es nicht. Es wäre ihm geradezu frevlerisch vorgekommen, die Ruhe dieses Ortes zu stören, indem er sofort mit weiteren Fragen auf Lerameé einstürmte. Die wildwüchsige Idylle dieses Ortes sollte erst auf sie und auch auf ihn wirken, so dass sie entspannt und ruhig an das Thema herangehen konnten. So ließ sich Nen-Axa im Schneidersitz in das hohe Gras nieder und schloss die Augen. Durch seinen Wärmesinn konnte er der Lurmen dabei zusehen, wie sie ihren Schmetterling fütterte. Er wartete ab, bis sie damit fertig war, und verharrte auch dann noch einige Augenblicke bewegungslos, bevor er zu sprechen begann. Es war zugleich eine kleine Prüfung für Lerameés Geduld, welche die junge Lurmen aber mit Bravour bestand.

»Dir ist sicherlich bewusst,« begann er in ruhigem Tonfall, »dass verschiedene Individuen einen mehr oder minder stark ausgeprägten Zugang zur Macht haben. Nicht jeder kann lernen, sie zu nutzen; zumindest nicht in dem Maße, wie es für einen Jedi erforderlich ist. Daher müssen wir prüfen, ob du das Potential hast, das Voraussetzung für eine Ausbildung ist.«

Zwei oder drei Sekunden lang schwieg er, beobachtete sie vor seinem inneren Auge und versuchte sich ein Urteil zu bilden. Ja, sie hatte Potential, das konnte er erkennen. Aber Nen-Axa war nicht erfahren genug, um zu beurteilen, wie groß dieses Potential war und ob sie lernen konnte, es zu nutzen.

»Sag, Lerameé Bar'jaraka, welche Ereignisse haben zu dem Entschluss geführt, hierher zu kommen? Hast du schon Erfahrungen mit der Macht gesammelt, vielleicht übersinnliche Wahrnehmung erlebt oder unbewusst Dinge bewirkt, die ohne sie nicht erklärbar sind? Oder hast du vielleicht sogar schon gelernt, diese Kräfte in einem gewissen Maße zu steuern?«

[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa


Es dauerte noch eine kleine Weile bis Nen-Axa begann zu erzählen. Vorher hatte er sich auf den Boden gesetzt und die Augen geschlossen. Nicht wissend was sie tun sollte hatte sie sich auch hingesetzt und zwar genau gegenüber von ihren „Führer“. Jah’nia krabbelte von ihrer Schulter auf ihre Beine und von da auf den Boden dieser kleinen Oase und erkundete die nähere Umgebung um den Arconier und der Lurmen. Das was Nen-Axa sagte sorgte dafür das Lerameé an sich zweifelte. ‚Eine Prüfung? Ob ich die bestehe?‘

Sie würde es einfach versuchen. Auch wenn manch einer sagte man solle etwas machen oder sein lassen, es gäbe gar kein „Versuchen“. Als dann der Arconier ihr die entscheidende Frage stellte ging sie in sich und überlegte. Nach einigen Sekunden des Überlegens und vor allem des Wörterzurechtlegens begann sie mit der „Erzählung“ wie sie zu dem Entschluss kam eine Jedi zu werden und ihre erste „Begegnung“ mit der Macht.


„Es war ungefähr vor vier Monaten. Meine beiden Zwillingsschwestern Ima und Ahia hatten im Dschungel Beeren gesammelt. Sie müssen sich da an irgendetwas verletzt haben. Keiner von uns wusste was es sein konnte und sie selbst auch nicht. Auf jeden Fall verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand stetig. Niemand wusste einen Rat, meine Mutter hat alles probiert, alle uns bekannten Methoden angewandt. Sogar noch einige aus der Zeit vor unserer Flucht. Als alles ncihts half haben wir im medizinischen Log an Bord unseres Schiffes nachgesehen. Aber auch da gab es nichts. Und ich hatte erst recht keine Idee was zu machen war.“

Hier hielt sie kurz inne, überwältigt von den wiederkehrenden Gefühle der Hilf- und Ratlosigkeit und de, Gefühl das bald jemand sterben würde. Kurz wischte sie sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel und fuhr dann mit leicht belegter Stimme, die aber an Kraft gewann, fort.

„Mich dem Unausweichlichem stellend besuchte ich meine beiden Schwestern ein letztes Mal. Ich nahm sie in den Arm und wünschte mir ich könnte ihnen helfen, ich stellte mir vor wie ich das Gift aus ihrem Körper holen würde. Es war so als ob ich es „wirklich“ machen würde. Danach wurde alles schwarz um mich…ich hab wohl das Bewusstsein verloren. Ich erwachte zwei Tage später, Ima und Ahia waren gesund und ich konnte es mir beim besten Willen nicht erklären. Bis mich Vater und Mutter darüber aufklärten, vor meiner Geburt waren drei Fremde bei uns und haben auf ähnliche Art und Weise jemanden geholfen. Es waren Jedi, so denken wir zumindest.“

Lerameé pausierte und nahm einen Schluck Wasser aus ihrer Flasche die sich in der Tasche befand. Nebenbei kam ihr der Gedanke ob sie das Wasser von anderen Planeten auch trinken könnte. Nicht das es sich so wie mit dem Essen verhielt. Vorsichtshalber würde sie sich ihr mitgebrachtes Trinken gut einteilen bis sie genaueres wusste.

„Danach hab ich viel nachgedacht und über das nachgedacht was mir meine Eltern erzählt haben. Die jedi sollen den Frieden schützen und anderen helfen. Das ist nichts anderes als das was ich vorher gemacht habe, nur das mir als Jedi bessere Möglichkeiten offen stehen. Also bat ich meinen Vater mich zu den Jedi zu bringen, dass was dann folgte war eine ein zwei Wöchige Irrfahrt durch die Galaxie. Es ist gar nicht so einfach euren Stützpunkt zu finden.“

Sie lächelte Nen-Axa an. Es war ein gutes Gefühl hier zu sein, sie wusste nicht warum aber irgendetwas sagte ihr das es richtig und wichtig war hergekommen zu sein.

„Während des Fluges hab ich alles an Bord über die Jedi „verschlungen“ leider war es nicht viel und zu dem auch noch beschädigt. Unteranderem wurde auch beschrieben das Jedi mit ihren Gedanken Sachen durch die Luft bewegen können. Ich hab es versucht wie bei meinen Schwestern aber ich hab nur einmal einen Stein dazu bekommen kurz auf zusteigen. Danach und davor hab ich nichts weiter vollbracht, es war auch nicht lange eine Sekunde vielleicht.“

Etwas enttäuscht von dieser kläglichen Leistung dachte Lerameé wieder daran das dies ja ein Test war, vermutlich hatte sie ihn nicht bestanden und konnte jetzt wieder nach Hause gehen.


[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa

Während Lerameés Erzählung öffnete Nen-Axa die Augen wieder, einem unbestimmten Drang folgend, sie so genau wie möglich zu betrachten - obwohl im seine schlechten Sehorgane dabei wenig hilfreich sein konnten. Es überraschte ihn, was er da hörte, und er lauschte den Ausführungen sehr aufmerksam, auf jedes Wort achtend. Als die Lurmen schließlich endete, nickte er nachdenklich und sagte dann:

»Die Macht-Heilung ist eine sehr bedeutende, mächtige Fähigkeit, und man hört selten davon, dass jemand so viel damit vollbringt, ohne dafür ausgebildet zu sein. Dass eine intuitive Machtnutzung eine solche Wirkung entfaltet, lässt erahnen, dass noch viel mehr Potential in dir steckt.«

Potential, das genutzt oder verschenkt werden konnte; und das, ganz gleich ob es geschult wurde oder nicht, sehr viel Gutes, aber ebenso viel Schlechtes bewirken konnte. Es war gut, dass Lerameé hier war: Sie musste ihre Kräfte und sich selbst verstehen lernen, um zu verhindern, dass sie damit Schaden anrichtete. Nen-Axa wusste dies aus eigener, leidvoller Erfahrung.

»Dass du in der Lage warst, kraft deines Willens einen Gegenstand zu bewegen, ohne dass jemand dich dabei angeleitet hat, zeigt auch, dass du lernen kannst, die Kräfte der Macht zu kontrollieren und sie nicht nur intuitiv, sondern bewusst einzusetzen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für einen Jedi.«

Was ihr Machtpotential betraf, brachte Lerameé sicherlich die richtigen Voraussetzungen mit. Auch passende charakterliche Eigenschaften schien sie zu haben, dem ersten flüchtigen Eindruck nach. Aber wusste sie überhaupt, worauf sie sich einließ?

»Es ist gut möglich, dass jemand sich bereit finden wird, dich als seine Padawan-Schülerin anzunehmen - dass du also zum Jedi ausgebildet wirst.

Aber bist du dir denn im Klaren darüber, was es bedeutet, ein Jedi zu sein und wie tiefgreifend sich dein Leben dadurch verändern wird? Viele, die kommen um sich ausbilden zu lassen, sind sich nicht bewusst, dass das Leben eines Jedi nicht so glamourös ist, wie die eigene Phantasie und die Holos es gerne vermitteln. Wir führen ein schlichtes, mühevolles Leben, das vor allem von Pflichten bestimmt wird.

Sobald du ein Padawan und damit ein Teil des Ordens bist, wird man Loyalität und Gehorsam von dir einfordern. Wir werden dir viele Aufgaben stellen und Arbeiten übertragen und wir erwarten, dass du auch die unliebsamen und unangenehmen davon gewissenhaft erledigst. Manchmal wirst du dich langweilen und unterfordert fühlen, dir Abenteuer wünschen. Dann wieder wirst du dich nach Ruhe sehnen, aber von einer Lebensgefahr in die nächste geraten.

Und nach deiner Lehrzeit wird es kaum anders werden. Denn ein Jedi zu sein, bedeutet vor allem, als Jedi zu leben. Es ist eine lebenslange Verpflichtung dem Orden gegenüber, der einen großen Teil deines Lebensweges bestimmen wird. Manche Träume, die du dir noch erfüllen möchtest, sind vielleicht nur schwer mit diesen Verpflichtungen vereinbar.

Wenn du bereit bist, dich auf diesen Weg einzulassen, dann kannst du ganz im Orden aufgehen und als Jedi ein zufriedenes, erfülltes Leben führen, in dem ständigen Bewusstsein, Gutes zu tun und dazu beizutragen, die Galaxis ein Stückchen zu verbessern. Aber du solltest dir vorher über die hohen Anforderungen und über die Tragweite deiner Entscheidung im Klaren sein. Zwar ist es jedem freigestellt, seine Meinung zu ändern und den Orden wieder zu verlassen - aber du solltest diesen Pfad nur beschreiten, wenn du auch vorhast, ihn bis zu Ende zu gehen.«


Der Arconier hatte diese Worte langsam und mit ruhiger Stimme formuliert, die Lurmen dabei fest angeblickt und ihre Reaktionen beobachtet. Ihm fiel auf, dass ihr Puls sich etwas beschleunigte, und auch ihre Emotionen wurden etwas chaotischer. Wahrscheinlich waren diese Sätze nicht das, was sie zu hören erwartet hatte.

Nen-Axa konnte ihr die Entscheidung nicht abnehmen. Niemand konnte das. Aber wie er sie bisher einschätzte, war sie trotz ihrer Jugend reif genug, die Bedeutung dieser Frage und ihre Konsequenzen zu begreifen und das zu tun, was für sie selbst das Richtige war.

Nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal an diesem Tag musste sie sich entscheiden, denn es gab noch mehr, womit er sie konfrontieren musste. Nicht nur ihr Lebensplan, ihre persönlichen Ziele und Träume mussten mit dem Wunsch, eine Jedi zu werden, abgewogen werden. Das nächste würden ihre moralischen Grundsätze und die heiligen Traditionen ihres Volkes sein. Nen-Axas Einschätzung nach würde dies Lerameé weit schwerer fallen als der Verzicht auf einen Teil ihrer Selbstbestimmung.


[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
Lianna - Jedi-Basis - Neues Gebäude - Eowyn, Imperatrice, Joras, Rinson, Jack und Talery

Die Padawane und Eowyn sahen sich in dem neuen Gebäude um. Besonders vielversprechend sah es ja nicht aus, aber Eowyn versuchte optimistisch zu denken. Sicher war das nur der erste Eindruck. Wenn der Staub erst einmal weg, das Gerümpel entsorgt war und man hier mal richtig durchgeluftet hatte konnte man sicher viel daraus machen. In Gedanken versuchte sie, den Raum schon einmal zu planen. Der Eingangsraum sollte freundlich sein, auch wenn es nicht der Eingang zur Hauptbasis war - man würde sich sicher oft genug in diesem Gebäude aufhalten. Vielleicht konnte man ein, zwei mehr Fenster aus der Wand herauskriegen, auch wenn das vielleicht der Statik wegen unter Umständen zu unsicher war... und vermutlich zu teuer. Ein paar natürliche Lampen, Bilder und Pflanzen würden hoffentlich den Raum zu einem ansprechenden Klima verhelfen.

Sie hörte, wie Talery schon begann, Droiden einzuteilen. Die würden sie wohl hoffentlich nicht brauchen, zumindest nicht zum tragen. Zum Säubern allerdings könnten sie unter Umständen vielleicht wirklich nützlich sein, zumindest sofern man in der Basis einen auftreiben konnte, der gerade nichts dringendes zu tun hatte. Beschämt musste Eowyn feststellen, dass sie keine Ahnung hatte, wie es um Putzdroiden in der Basis bestellt war - sie nahm sie einfach als gegeben hin. Auch die Abfallcontainer würden gebraucht werden, das war klar.
Sie bekam am Rande mit, wie Talery und Imperatrice sich über etwaige Hausbesetzer unterhielten - eigentlich eine gute Frage - während sie Joras zu sich rief und ihn beauftragte, sich nach Abfallcontainern und eventuellen Putzdroiden zu erkundigen und außerdem Schwämme, Eimer und sonstiges Putzmaterial für alle zu besorgen. Dann drehte sie sich zu den verbliebenen vier Padawanen um. Jetzt war Organisation gefragt, sonst würden sie hier überhaupt nicht vorankommen. Vier Padawane... moment. Sie sah nur noch drei. Wo war Imperatrice?

In diesem Moment steckte diese den Kopf durch die Tür und informierte sie über die nicht funktionierende Stromversorgung. Schlecht, allerdings war es zu erwarten gewesen. Sie würden also sicher jemanden brauchen, der nach der Elektrizität sah, denn das war etwas, mit dem man keine Scherze trieb. Selbst nicht, um Padawane zu ärgern.
Nun gut. Was sollten sie tun, bis Joras mit den Putzsachen zurückkam? Am Besten würde es wohl erst einmal sein, die alten Empfangsmöbel herauszuschaffen. Irgendjemand würde organisieren müssen, dass man sie abholte und verschrottete... oh je. Da kam wirklich einiges an Arbeit auf sie zu, aber das würde es hoffentlich wert sein.


Also gut. Bis Joras mit Putzmaterial zurückkommt schaffen wir erst mal das Gröbste raus hier. Die alten Möbelstücke hier sind kaum mehr zu verwenden, wir schaffen sie raus auf den Hof. Ein paar Dinge könnt ihr tragen, das meiste wird wohl aber zu schwer sein. Es dürfte aber mittleweile mit eurer Erfahrung in der Levitation nicht mehr ein allzugroßes Problem darstellen. Wenn ihr möchtet könnt ihr am Anfang auch zusammenarbeiten, ihr habt ja gelernt, wie man gemeinsam etwas levitiert.
Talery, für dich wird diese Transportmöglichkeit wohl nocht nicht möglich sein
, sprach Eowyn die junge Caamasi direkt an. Wenn du helfen möchtest kannst du gerne die Dinge übernehmen, die man tragen oder schieben kann, wie den Stuhl dort drüben. Es zwingt dich aber niemand zu etwas - du kannst uns auch ruhig einfach zusehen. Vielleicht lernst du auch dabei etwas... Stillschweigend dachte Eowyn bei sich, dass sie beim Zusehen wohl mehr lernen würde als wie Padawane sich beim Levitieren abmühten. Hoffentlich konnte sie auch sehen, was es bedeutete, zusammenzuarbeiten und wie gut es tat, etwas für andere zu schaffen. Keiner der Jedi hier tat diese Aufräumaktion nur für sich selbst, sie alle schafften etwas gemeinsam für den Orden. Auch solche Dinge mussten getan werden, es waren nicht nur die Missionen und der Krieg, die zählten. Es waren die Lebewesen dahinter, die wichtig waren, und auch der Jedi-Orden brauchte ein gutes Zuhause. Auch wenn sie dafür natürlich am liebsten den Tempel gehabt hätten... Wie viele Jahre war es nun her, dass sie Coruscant Hals über Kopf verlassen hatten? Sie wusste es nicht, aber sie war damals noch sehr jung gewesen.

Sie seufzte. Hoffentlich würden diese Padawane irgendwann einmal ein schöneres Zuhause haben können als diese Basis. Aber vielleicht würde es ihnen ja gelingen, aus diesem schrottreifen Bau etwas ähnliches zu errichten.
Eowyn klatschte aufmunternd in die Hände und musste auf Grund eines spontanen Einfalls plötzlich grinsen.


Also dann, los gehts. Wer als erstes zehn Gegenstände draußen hat hat gewonnen...

Lianna - Jedi-Basis - Neues Gebäude - Eowyn, Imperatrice, Rinson, Jack und Talery

 
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa


Die ersten Sätze die Nen-Axa sprach freuten Lerameé sehr. Es klang für sie wie ein Lob, sie war "geeignet". Was danach aber kam verwirrte sie ein wenig, sie verstand zwar das einige Vorstellungen von Anwärtern nicht dem entsprachen was es wirklich war. Aber wieso Träume aufgeben? Vorher hatte sie mit dem Bewusstsein gelebt ihr ganzes Leben im Dienste ihres Clans zu verbringen. Ihr einziger Traum war es eine Jedi zu werden. Sich noch mal ins Gedächtnis rufend was der Arconier gesagt hatte, entschied sie sich dafür, dass es wohl auf andere gemünzt war. Im Grunde genommen, so entschied Lerameé, war ihre Ausbildung und ihr späteres Leben als Jedi nichts anderes als das Leben einer Hohepriesterin, nur in größeren Maßstäben. Oder war diese Annahme falsch? Zu ihrem Leidwesen gab es auch niemanden den sie fragen konnte. Denn soweit es sie betraf kannte sie keinen anderen, oder andere, Lurmen die ein Jedi geworden war, was nicht heißen musste das es sie nicht gab. Vielleicht das erste Mal in ihren Leben traf sie eine Entscheidung ohne vorher nicht mindestens einen Anderen gefragt zu haben.

„Ich danke euch für eure Einschätzung. Und ich bin mir, darüber im Klaren welche Auswirkungen es für mich hat. Ich bin nichts anderes gewohnt als harte, ehrliche Arbeit im Dienste einer größeren Sache zu verrichten, nur hat sich gerade die Dimension verändert.“

Sie hatte mit fester Stimme gesprochen die höchstens zwischen den Zeilen Unsicherheit ausdrückte ob sie dieser Aufgabe gewachsen war. Sie musste sich eventuell völlig neu orientieren wenn sie falsch lag. Aber es war zu spät sich darüber Gedanken zu machen, immer hin war es das wofür sie hier war. Sie war vielleicht die einzige ihrer Spezies die sich jemals soweit von ihrem Clan entfernt hatte.

„Ich bin bereit diesen „Weg“ zu gehen, auch wenn es lange und beschwerlich werden sollte. Man mag es mir vielleicht nicht ansehen aber ich bin mehr Strapazen gewöhnt als man auf den ersten Blich vielleicht erahnt.“

Dies hatte sie ein wenig trotzig gesagt. So als ob sie sich rechtfertigen müsste, oder sich selbst etwas beweisen.


[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
[Lianna-System | Lianna City | Vor der Jedibasis] Nalini, Skyan Darkus, in der Nähe Nen-Axa, Eleonore, in der Nähe Lerameé, Eowyn, Visas, Chekuja, Gun Laosi, Jacques, 40-77 und Eingangshalle Visas mit Steven

Das junge Mädchen lehnte sich ein wenig auf der Bank zurück und streckte die Beine aus. Die warmen Strahlen der Sonne schafften es zwar, das die Kühle der Nacht aus ihren Gliedern wich, dennoch hielt sie die Arme engumschlungen um ihren Körper. Neugierig beobachte sie das bunte Treiben auf dem Vorplatz der Jedibasis. Wie es schien, war Nalini nicht der einzige Neuankömmling, der den Wunsch verspürte, ein/eine Jedi zu werden. Der köstliche Duft von frischem Gebäck hing in der Luft und machte auch vor ihrer Nase nicht halt. Das leichte knurren ihres Magens erinnerte sie daran, das ihre letzte Malzeit schon eine kleine Weil zurück lag. Ein kleiner Besuch in der Cantine/Messe würde sich auf jedenfall lohnen. Doch vorher wollte sie sich durchfragen, WO und bei WEM sich die Neuankömmlinge bzw. Padawan-Anwärter melden sollten.

So langsam leerte sich der Vorplatz und die Grüppchen verteilten sich. Super, Nalini....wieder mal den Anschluss verpasst. Aber wenn sie sich nicht täuschte, mussten sich im Eingangsbereich noch zwei Jedis aufhalten. Sie setzte sich ein wenig auf und reckte den Hals um besser in die Eingangshallte sehen zu können. Aus dieser trat gerade ein Nautolaner (Gun Laosi) heraus. War er ein Jedi oder handelte es sich bei ihm auch nur um einen Anwärter oder Padawan? Noch bevor Adishree ihn ansprechen konnte, wurde ihr eine Jacke vor die Nase mit den Worten: "Frierst du? Du kannst meine Jacke haben. Sie wird etwas zu groß sein, doch sie wärmt hervorragend.", gehalten. Sie schaute mit hochgezogener Augenbraue von der Jacke zu dem Träger hinauf. Vor ihr stand ein junger Mann (Skyan), den sie auf Anfang 20 schätzen würde. Noch bevor Nalini reagieren konnte, setzte sich dieser neben sie auf die Bank.
"Willst du auch eine Jedi werden? Oder bist du schon eine Jedi? Weißt du wo ich mich hier melden sollte oder wen ich ansprechen kann?"

Das junge Mädchen schlüpfte in die Jacke des Fremden, sie war in der Tat drei Nummern zu gross und hing wie ein Jutesack an ihrem schmalen Körper herunter. Doch sie war tatsächlich noch warm.

„Danke für die Jacke. Ja, mir war in der Tat ein wenig kalt. Allerdings bin ich keine Jedi..zumindest noch nicht. Aber wo bleiben meine Manieren, mein Name ist Nalini Adishree. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“
Sie drehte sich mit einem kleinen Lächlen zu dem jungen Mann um und reichte ihm ihre Hand.

„Ich weiss allerdings auch nicht, wo wir, also die Neuankömmlinge sich Anmelden können. Aber warte mal, ich hab einen Nautolaner gesehen, fragen wir ihn doch einmal...nanu..wo ist er denn hin?“

Suchend blickte sich Nalini nach dem Nautolaner um, doch konnte sie ihn nirgends entdecken. Er musste sich wohl aus ihrem Blickfeld entfernt haben. Dann fielen ihr die beiden Jedis (Steven und Visas) in der Eingangshalle ein.

„In der Eingangshalle habe ich zwei Jedis gesehen. Hoffe die sind noch da. Fragen wir die beiden doch einmal.“

Adishree stand von der Bank auf, schulterte ihre grosse Umhängetasche, krempelte die langen Ärmel der Jacke nach oben, so das ihre Hände frei waren und ging schnellen Schrittes auf den Eingangsbereich zu. Zielsicher steuerte sie die beiden Jedis an.

„Entschuldigen Sie bitte, aber wo kann man sich Anmelden, oder bei WEM muss man sich melden, wenn man ein Padawan werden möchte?“

Fragend blickte Nalini von einem Jedi (Steve) zum der anderen Jedi (Visas).


[Lianna-System | Lianna City |Jedibasis / Eingangshalle] Nalini, Skyan Darkus, Steven und Visa; in der Nähe Nen-Axa, Eleonore, in der Nähe Lerameé, Eowyn, Chekuja, Gun Laosi, Jacques, 40-77
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[Lianna - Lianna City - Jedibasis - Eingangshalle] Visas mit Steven

Steven, hatte bis jetzt noch nicht geanwortet. Er verarbeitete bestimmt das, was Visas gesagt hatte oder dachte ausgiebig darüber nach, was er darauf antworten sollte. Die Miraluka musterte den jungen Mann, der ebenfalls Mitglied des Jedi-Ordens war, mit ihrer speziellen Sicht. Sie rätselte immer noch, welchen Rang er wohl haben mochte, aber solange er nicht antworte, würde es ihr wohl verborgen bleiben. Vermutlich war er fremden Personen gegenüber erstmal sehr misstrauisch gesonnen. Zumindest machte sein Verhalten den Eindruck.

Er hatte immer noch nicht die passenden Antwort parat und dabei sollte es wohl erstmal bleiben, denn Zwei für Visas fremde Personen (Nalini & Skyan) betraten die Eingangshalle. Beides Menschen, oder zumindest Humanoiden, was die blinde Padawan erkennen konnte. Sie waren unterschiedlichen Geschlechts, soviel konnte die Miraluka auch noch sagen und der Präsenz nach zu urteilen waren sie gerade erst hier eingetroffen.

Die beiden kamen ziemlich zielstrebig auf Steven und sie zu. Was die wohl wollten? Aber, wenn Steven seine Sprache nicht wiederfand, müsste Visas das wohl klären. Davon ging sie ohnehin aus. Vor ihnen hielten die beiden an. Sie wollten wirklich was von einem von den beiden.

Das fremde Mädchen, fragte recht direkt, aber höflich danach, wo und bei wem man sich hier melden müsse, um ein Padawan zu werden. Also frischgebackene Neuankömmlinge. Den half man doch gerne. Und wie Visas befürchtet hatte, würde sie das übernehmen. Zumindest wirkte es nach wie vo, dass Steven hochkonzentriert in seine Gedanken vertieft war.

"Willkommen, ihr zwei. Ich bin Visas eine Padawan des Jedi-Ordens, doch derzeit meisterlos. Also hier in der Basis gibt es verschiedene Anlaufstellen, wo ihr euch melden könnt. Am sinnvollsten wäre es jedoch bei Rätin Ta'Asul, sie war vor wenigen Minuten noch draußen vor der Basis. Wahrscheinlich habt ihr sie verpasst oder übersehen.", sagte die Miraluka lächelnd.

"Aber eigentlich ist sie gar nicht zu verfehlen, wenn man ihr über den Weg läuft. Sie ist eine Cereanerin und hat einen für Menschen wohl eher seltsam geformten Kopf. Wo sie sich gerade auffällt kann euch glaube ich am besten 4O-77 sagen, der weiß so ziemlich über alles und jeden in der Basis bescheid.
Ansonsten guckt einfach mal in die Trainingsräume hinein, meistens finden sich dort auch irgendwelche ausgebildeten Jedi oder auch in der Kantine sind manchmal Jedi anzutreffen."
, erklärte sie den beiden Neuankömmlingen.

"Ach und bevor ich es vergesse. Ihr könnt euch über ein Terminal mit Radar in Verbindung setzen. Der teilt euch dann ein Quartier zu. Terminals findet ihr hier in der Einganshalle und im Gang vor der Kantine, ob sonst wo noch ein Terminal ist, kann ich euch gerade nicht sagen. Es ist gerade wohl etwas chaotisch, weil der Orden einen Anbau bekommt und ich bin auch erst vor zwei Tagen hier eingetroffen, weil ich mich auf einer Mission verletzt habe und ich aus versicherungstechnischen Gründen für meinen Meister nicht mehr tragbar war. Ich bin ein bisschen vom Pech verfolgt, was meine Meister angeht.", versuchte sie zu scherzen, doch zog es sie in Wirklichkeit etwas runter und brachte sie auf den Boden der Tatsachen zurück.

"Ich hoffe ich konnte euch damit erstmal helfen. Ansonsten sprecht einfach die Leute, die hier so rumlaufen an. Die Droiden wissen meistens am besten bescheid und können euch noch mehr Details erklären.", beendete Visas ihre Erklärungen, fixierte die beiden kurz und neigte dann ihren Kopf zu Steven.

Er hätte ja ruhig auch mal was dazu sagen können, dachte sich die Miraluka immer noch auf eine Antwort von ihm wartend. Die blinde Padawan nutzte die Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen. Von all ihren Meistern vermisste sie Dhemya am meisten. Sie hatte ihre Machtsensitivität entdeckt und sie war einfach toll gewesen. Schade, dass sie nicht mehr hier ist. Sie war einfach ohne ein Wort verschwunden.


[Lianna - Lianna City - Jedibasis - Eingangshalle] Visas mit Steven, Skyan & Nalini
 
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa

Es überraschte nicht, dass Lerameé sich von seinen etwas düsteren Worten über die Pflichten eines Jedi nicht abschrecken ließ, und er glaubte sofort, dass sie bereit war, diese Verpflichtungen auf sich zu nehmen. Ob sie sich tatsächlich aller Facetten des Jedi-Daseins und der daraus Konsequenzen bewusst war, bezweifelte er; nicht einmal der Arconier selbst war das und würde es vielleicht niemals sein.

Ihre letzten Worte irritieren Nen-Axa ein wenig. Was meinte sie damit, dass man es ihr vielleicht nicht ansah, dass sie Strapazen und beschwerliche Wege gewohnt war? Er hatte schnell den Eindruck gewonnen, dass sie eine für ihr Alter sehr reife und starke Persönlichkeit hatte, und auch ihr Äußeres hatte von Anfang an den Eindruck eines Wesens gemacht, das ein Leben in einfachen und rauen Verhältnissen gewöhnt war. Spielte sie auf ihre Größe an? Schon möglich. Wenn sie ihre Heimatwelt zuvor noch nie verlassen hatte, musste es sehr beängstigend sein, plötzlich von so vielen schier riesenhaften Wesen umgeben zu sein. Nen-Axa war beinahe doppelt so groß und trotz seiner schmalen Figur auch sicherlich mehr als doppelt so schwer wie sie.


»Sei versichert, dass wir dich nicht nach deiner Größe oder deinem Aussehen beurteilen«, sagte der Jedi. »Sie sagen nichts über dein wahres Potential aus. In den Augen der Macht spielen solche Dinge keine Rolle, und es wäre nicht weise, sich vom äußeren Schein täuschen zu lassen.«

Ja, Lerameé gefiel ihm. Aber auch dies war natürlich nicht auf ihr Äußeres bezogen, das er sehr ungewöhnlich und etwas gewöhnungsbedürftig fand. Wie er es nach dieser kurzen Zeit beurteilte, schien sie charakterlich bestens für eine Ausbildung geeignet zu sein, auch wenn er sich natürlich nicht anmaßte, so eine Entscheidung fällen zu können. Ohne es zu wollen, verglich Nen-Axa alle Padawane und Anwärter, die ihm begegneten, immer wieder mit Mya, der Twi'lek, die schon lange vor ihm die Schülerin Eleonores gewesen war und es auch noch eine Weile bleiben würde. Im Vergleich zu dieser eigenwilligen, egozentrischen jungen Frau machten viele von ihnen einen guten Eindruck. Der Arconier hoffte, dass sein erster Padawan einmal weniger wie Mya und mehr wie Lerameé sein würde.

Der Jedi würde es bedauern, wenn die junge Lurmen unverrichteter Dinge wieder abreisen müsste. Aber das, was er ihr noch zu sagen hatte, würde sie abermals auf die Probe und vor eine schwere Entscheidung stellen, sofern er ihre Erläuterungen vorhin richtig verstanden hatte. Es tat ihm sehr leid, dass er sie damit konfrontieren musste, aber er hatte keine Wahl. Es wäre ihr gegenüber nicht fair gewesen, ihr diesen Aspekt zu verschweigen.

Er atmete tief durch für eine längere Erklärung, von der er nicht wusste, ob sie die Lurmen erreichen würde. Seine Miene und Stimme waren sehr ernst, als er fortfuhr:


»Du hast vorhin das ›Te Padka‹ erwähnt. Wenn ich es richtig verstanden habe, bedeutet es die Heiligkeit und Unantastbarkeit allen Lebens, und verbietet euch, selbst in größter Not ein Leben zu nehmen, ist das richtig?

Ich finde dieses Prinzip sehr bewundernswert, und dass eure Kolonie es schafft, einen solchen Grundsatz zu leben, widerlegt alle Skeptiker, die so etwas nicht für möglich halten würden.

Doch Fakt ist leider, dass es nicht überall so ist wie in deiner Heimat auf Maridun. Die Galaxis ist voller Kriege, Konflikte, Verbrechen und Gewalt, nur wenige kleine Flecken sind frei von ihr. Auch manche Jedi entscheiden sich dazu, sich an solche Orte zurückzuziehen und so den Frieden zu finden, wie ihr es getan habt. Doch dies ist eigentlich nicht der Weg, den der Orden beschreitet.

Wir meiden den Schauplatz der Konflikte nicht. Unser Bestreben, den Schwachen und Leidenden zu helfen, denen nicht der Frieden deiner Heimat vergönnt ist, führt uns häufig an die Orte, an denen die schlimmsten Gräuel passieren. Und dies führt dazu, dass wir häufig gezwungen sind, eine Wahl zu treffen, die für dich unvorstellbar schwierig sein muss: Entweder dem Sterben derjenigen, die wir beschützen wollen, tatenlos zuzusehen, oder aber selbst zu deren Schutz zu töten.

Es gibt verschiedene Arten von Frieden, Lerameé. Solchen, der mit Zwang und Unterdrückung einhergeht, der jeden Aufruhr im Keim erstickt. Und solchen, der auf Recht, Freiheit und Wohlstand basiert. Der Krieg, der seit langem in der Galaxis tobt, ist ein Krieg zwischen diesen Weltanschauungen. Der Jediorden hat sich, ebenso wie die Neue Republik, für die Freiheit entschieden. Doch dadurch ergreifen wir Partei in diesem Konflikt, werden zu Teilnehmern am Krieg; manchmal passiv, manchmal aber auch aktiv. Die Verteidigung der Republik und ihrer Grundsätze, auch gegen ihre bewaffneten Feinde, gehört zu den Prinzipien des Jediordens.

Dies hat uns viele Feinde eingebracht. Mächtige, schreckliche Feinde, die den Tod aller Jedi und die Vernichtung unserer gesamten Philosophie anstreben. Die Sith beispielsweise, aber nicht nur diese, machen gnadenlose Jagd auf uns. Wüssten sie, dass du nach Lianna gekommen bist, um eine Jedi zu werden, wäre das bereits genug für sie, nach deinem Untergang zu streben.«

Er seufzte.

»Wir leben gefährlich, vor allem in diesen schweren Zeiten. Und wir sind weit, sehr weit, davon entfernt, in Frieden zu leben. Wir streben stets danach, Frieden in die Galaxis zu bringen, aber allzu oft sind wir selbst ein Teil von Krieg und Tod.

Uns ist nicht entgangen, dass du vorhin unsere Lichtschwerter bemerkt hast. Sie sind nicht nur ein Symbol unseres Standes, sondern Waffen, zum Töten geschaffen. Jeder Jedi trägt sie, selbst diejenigen, die nur Lehrer, Heiler oder Bibliothekare sind, und nur wenigen alten wird es gestattet, darauf zu verzichten. Es ist Teil der Ausbildung eines jeden Padawans, den Umgang mit dieser Waffe zu erlernen und letzen Endes selbst eines dieser Tötungsgeräte zu erschaffen.

Wenn du deine Ausbildung beginnst, wirst du schon bald - und für den Rest deines Lebens immer wieder - im Auftrag des Ordens durch die Galaxis reisen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis du gezwungen wirst, diese Waffe zu ziehen. Glaubst du, dass du sie auch benutzen könntest, Lerameé? Dass du lernen könntest, dich mit der Waffe in der Hand zwischen die Schutzlosen und ihre Feinde zu stellen, sie gegen ein lebendes Wesen zu erheben? Könntest du den Weg der Jedi einschlagen, auch wenn er dem ›Te Padka‹ widerspricht?«


Es kam Nen-Axa vor, als wäre er selbst ein unbeteiligter Zuhörer, während er diese grimmigen, grausamen Worte formulierte. Es lief ihm kalt den Rücken herunter bei dem Gedanken daran, was er gerade gesagt hatte und wie viel schreckliche Wahrheit darin steckte. Die Jedi waren weit davon entfernt, die Verfechter eines wahren, reinen Friedens zu sein, wie die Lurmen ihn in ihrer kleinen, abgeschlossenen Welt lebten. Die Realität der Galaxis war brutal. Seine eigene emotionale Verwirrung war dabei viel zu groß, als dass er seine empathischen Sinne auf Lerameé hätte konzentrieren können, in der sicherlich ein noch größeres Chaos tobte. Er fühlte sich schmutzig und schuldig, weil er ihr das antat.

»Nun erkennst du sicherlich die wahre Tragweite, die dein Entschluss haben wird. Ich« (er verwendete das Wort ›Ich‹ zum ersten Mal an diesem Tag) »bedaure von ganzem Herzen, dass du diese Entscheidung fällen musst. Nimm dir alle Zeit, die du dafür brauchst. Lausche in dich hinein; erforsche deine Gefühle, Lerameé, und vertraue auf sie, dann werden sie dir den Weg weisen.

Möchtest du alleine sein, um ungestört nachdenken zu können, oder wünschst du meine Gegenwart, vielleicht auch Auskunft zu deinen Fragen und Hilfe bei der Suche nach Antworten?«


So bedeutungsschwer seine Ausführungen auch waren, so leer und hohl fühlte sich doch sein Hilfsangebot an. Er fühlte sich selbst ein wenig hilflos in diesem Moment und begann zu ahnen, wie groß die Verantwortung tatsächlich war, die Eleonore ihm übertragen hatte. Wenn er Fehler machte - oder schon Fehler gemacht hatte - konnte Lerameés Leben vollständig zerstört werden. Sie konnte seelisch an diesem Konflikt zerbrechen, und er war vielleicht nicht weise und erfahren genug, dies zu verhindern; oder es überhaupt zu erkennen.

[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa


Bumm! Mit einer einzigen langen Erklärung wurde das was Lerameé für das Normalste der Welt hielt einfach infrage gestellt und anschließend hinfort geweht wie trockenes Laub von einem Herbststurm. Je mehr Nen-Axa erzählte umso unverständlich wurde es für Lerameé. Die Lichtschwerter waren „Tötungswerkzeuge“? Mit Abscheu betrachtete sie den metallischen Zylinder, sie hatte zwar keine Ahnung wie man damit jemanden töten könnte aber sie war sich sicher das der Arconier die Wahrheit sagte. Seine Stimme hatte unheilschwanger geklungen, so wie bei den Alten des Clans wenn sie von den Verfehlungen der Vergangenheit erzählten. War es wirklich so schlecht um diese Republik bestellt wie Nen-Axa erzählte? Wenn ja hatte sie ihre Prinzipien vergessen, dass war das gefährlichste was passieren konnte. Lerameé grübelte, sie würde in ihrer Lehre selber so ein Ding bauen, das einzige was sie bisher hergestellt hatte waren die Salben, Verbände und Tinkturen für die Behandlung verschiedener Verletzungen. Und das einzige was man vielleicht als Waffe betrachten konnte war ihre Bola, allerdings tötete man damit niemanden. Die Lurmen griff nach ihrer Tasche und holte die drei Kugeln die über Seile verbunden war aus dieser und fuhr mit dem Finger über die Seile und nahm eine Kugel in die Hand. Was Nen-Axa da von ihr verlangte war nichts Geringeres als dass „Te Padka“ zu verraten und damit ihr Volk. Sie rief sich die letzte Clan Versammlung ins Gedächtnis: Einige der jüngeren, darunter auch ihr Bruder hatten gefordert das man das „Te Padka“ in gewissen Situationen aussetzen sollte. Ihr Vater war sehr erzürnt das grade sein Sohn an der Lebensgrundlage der Lurmen auf Maridun zweifelte. Nur leider war Whee nicht der einzige der das forderte, im Allgemeinen war es die Jugend die den Wandel herbei sehnte. Lerameé war unentschlossen, sie sollte Hohepriesterin werden und musste die Traditionen würdigen, anderer Seitz kam es ihr auch komisch vor einfach nichts zu machen wenn man die Möglichkeit hatte zu helfen. Es war die pure Zwiespältigkeit die sie um den Verstand brachte. Sie war nicht bereit einfach ihre Tradition und Kultur über Bord zu werfen, aber auch nicht ihr Ziel eine Jedi zu werden dafür aufzugeben. Vielleicht musste man abwägen von Situation zu Situation entscheiden. Vielleicht hatten die Jedis und die Republik aber auch nur nicht entschlossen genug für ihre Prinzipien eingestanden. Man konnte sich doch nicht auf eine Stufe mit den Aggressoren stellen! Es war wirklich zum verzweifeln, auch das Nen-Axa Hilfe anbot verbesserte die Lage nicht wirklich. Auf einmal war Jah’nia wieder da und krabbelte auf ihre Schulter. Er hatte ihr Heute schon einmal geholfen und zwar dabei überhaupt erst auf die Jedi zu zugehen. Er zirpte und sah sie direkt an, wollte er ihr sagen dass man manchmal alter Werte neu definieren musste?

„Ich…Ich weiß es nicht… Ich wurde in dem Glauben erzogen das es das wert ist für das „Te Padka“ zu leben und nötigen Falls zu sterben. Wie kann man sich Verteidiger des Friedens nennen und selber zu den Waffen greifen? Ist das keine Doppelmoral?“

Sie war aufgeregt, dies konnte der Punkt sein wo sich entschied ob sie wirklich für die Jedi geeignet war, allerdings war sie sich mit einem mal gar nicht mehr so sicher ob sie wirklich zu diesen Jedi wollte, wenn die sich einer solchen Scheinheiligkeit bedienten. Allerdings würde sie dann auch nicht in die Lage kommen anderen zu helfen, sie würde nur ihrem Dorf helfen können. Wäre es nicht egoistisch nur wegen der Tradition Fähigkeiten, die helfen können ungenutzt, zu lassen? Lermeé hätte am liebsten ihren Vater oder noch besser ihre Mutter gefragt. Ihr Vater hätte ihr vermutlich gesagt, dass es das allemal wert war. Ihre Mutter war da etwas differenzierter da sie auch noch Heilerin war. Im Grunde genommen war es genau die Diskussion die sich derzeit zwischen Alt und Jung in ihrem Dorf abspielte, nur leider stand sie zwischen den beiden Parteien. Beides machte Sinn und beides hatte auch Nachteile, aber wer war sie zu entscheiden was nun wirklich besser war? Es musste eine Entscheidung her! Sie hatte das Gefühl das sie noch nie so viele Entscheidungen die ihr Leben beeinflussen an einem Tag getroffen hatte. Nen-Axa war wirklich gut darin sie zu fordern. Für eine Millisekunde schweiften ihre Gedanken ab als sie daran dachte das der Arconier sehr oft „Wir“ benutzte, erst einmal hatte er „Ich“ gesagt, sie würde ihn danach fragen wenn die Zeit dafür reif war.

Diese kleine Ablenkung verschaffte ihr die Zeit die Dinge aus einer anderen Distanz zu sehen. Nay, ihre Mutter, hatte ihr immer gesagt das man manchmal Abstand brauchte um eine gute Entscheidung zu treffen, Lerameé hatte nie wirklich verstanden was diese damit meinte aber jetzt glaubte sie es langsam verstanden zu haben. Es WAR egoistisch aus Gründen des Seelenheils oder alter Traditionen Fähigkeiten ungenutzt zu lassen. Sie würde vielleicht einen Teil des „Te Padka“ aufgeben um eine Jedi zu werden aber trotzdem würde sie das Leben ehren und heiligen. Nur würde sie wohl hin und wieder es aussetzen müssen. Wann und wie lange das wusste sie jetzt noch nicht, aber eines war sicher: Eine Waffe zu bauen hieß noch nicht das man sie zum Töten verwenden musste.


„Ich kann den Weg der Jedi beschreiten. Aber dem „Te Padka“ wiedersprechen kann ich nicht. Zumindest nicht gänzlich, dafür ist das Leben zu wertvoll um es einfach wenn es einem gerechtfertigt scheint auszulöschen. Ich werde mit Freude meine Ausbildung beginnen und alles Erforderliche tun um sie abzuschießen, und wenn dazu der Bau eines Lichtschwertes gehört werde ich es ebenfalls machen. Genauso wie zu lernen damit um zugehen. Nur weil man eine Sache herstellt die potenziell tödlich ist, heißt das noch lange nicht das man damit auch töten wird.“

Vor nicht mal einem Tag war sie auf Lianna angekommen und schon jetzt merkte Lerameé wie sich ihre Einstellung zu manchen Dingen änderte. Sie wurde von ihrer Umwelt beeinflusst. Auf Maridun machte man sich keine Gedanken wie es im Rest der Galaxie aussah. Aber hier musste so vieles berücksichtigt werden, dass man es sich wohl nicht leisten konnte in der Vergangenheit zu leben.


[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa

Lerameés Antwort beruhigte Nen-Axa. Die kleine Lurmen war der gewaltigen Aufgabe, diesen Widerspruch zu bewältigen, offensichtlich gewachsen. Sie würde ihren Weg finden. Auch wenn sie die tatsächliche Entscheidung nur hinausschob, hin zu einer Situation in der Zukunft, die sie tatsächlich zwang, zwischen dem Leben des Täters und dem des Opfers zu wählen. Aber eines schien ihm absolut sicher: Sie würde niemals zu denen gehören, die ihre Waffe leichtfertig zogen und Probleme mit Gewalt lösten, wo es noch andere Wege gab.

»Was du sagst, ist weise, Lerameé. Die Empfehlung wird lauten, deinen Wunsch zu erfüllen. Hoffentlich wirst du bald schon einen Meister finden, der dich auf deinem Weg begleitet. «

Sie brachte sowohl Machtpotential mit, als auch die charakterliche Eignung und die Willenskraft, um die Ausbildung zumindest zu beginnen. Alles weitere würde sich später finden.

»Nun hast du so viele Fragen beantwortet; es ist dein Recht, auch selbst Antworten einzufordern. Sicherlich gibt es noch vieles, das du wissen musst und möchtest. Frag uns was immer du willst.«

[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
[Lianna-System | Lianna City | Vor der Jedibasis] mit Nalini, in der Nähe Nen-Axa, Eleonore, in der Nähe Lerameé, Eowyn, Visas, Chekuja, Gun Laosi, Jacques, 40-77 und Eingangshalle Visas mit Steven


„Danke für die Jacke. Ja, mir war in der Tat ein wenig kalt. Allerdings bin ich keine Jedi..zumindest noch nicht. Aber wo bleiben meine Manieren, mein Name ist Nalini Adishree. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“
„Mein Name lautet Skyan Darkus. Ich bin eben gerade erst auf dem Planeten angekommen. Ich stamme aus Serenno, das ist ein Planet im äußeren Rand.“
Verdammt, er hätte sich ohrfeigen können. Da hatte ihn sein Vater zu allen möglichen Höflichkeitskursen und so einen Quatsch mit gezogen und jetzt vergaß er sich vorzustellen. Erstaunlich, dass Nalini noch freundlich reagiert hatte und ihre Verwunderung nur mit einer hochgezogene Augenbraue kundgetan hatte. Er wüsste nicht wie er reagiert hätte, wenn irgendso ein Fremder ankommt und einen die Jacke vor die Nase hält ohne sich vorzustellen. Naja, er warf die Gedanken mit einem geistigen Schulterzucken ab.

„Passt ja wie angegossen!“

, lachte er. Seine Jacke war der zierlichen, jungen Frau um einiges zu groß. Nalini war noch keine Jedi und wohl auch gerade erst eingetroffen. Sie meinte, dass sie einen Nautolaner gesehen hätte, doch als sie einen Blick auf den Platz vor dem Klotz warfen – so richtig sah er das Gebäude nicht als einen Tempel – endeckte weder sie noch er das amphibisch-humanoide Wesen. Er hatte irgendwo mal ein wenig über diese Species gelesen. Wahrscheinlich in der Biblothek seines adeligen Vaters. Es hieß sie könnten die Stimmung einer Person riechen. Dazu können sie auch unter Wasser atmen. Weiterhin sollten ihre Knochen von einer Knorpelschicht überzogen sein, die Brüche fast unmöglich machen sollte. Alles in einem reichlich erstaunlich. Zu schade, dass dieser Nautolaner weg gegangen war. Eventuell würde er ihn ja einmal treffen, er wusste ja nicht wie lange es dauern würde bis er einen Meister finden würde.

Nalini meinte, dass sie alternativ zwei Jedi in der Eingangshalle fragen könnten. Sie standen von der Bank auf und betraten die Eingangshalle. Der Eingang war schlicht eingerichtet. Es zweigten mehrere Gänge ab und in den Ecken standen kleinere Pflanzen, wahrscheinlich um dem grauen Raum ein wenig Kontrast zu geben.

Eine junge Jedi antwortete auf Nalinis Frage hin. Sie war kleiner als auch jünger als er. Visas trug eine beige Augenbinde. Entweder war sie blind oder, was viel sinnvoller war, gehörte sie einer reichlich interressanten Species an, den Mirakula. Beim durchstöbern der umfassenden Biblothel seines Vaters war er auf diese Species gestoßen. Sie besaßen keine Augen, sondern nur schwarze Höhlen, welche sie aber verbargen. Am erstaunlichsten war, dass sie durch „die Macht“ sahen. Sie vertrauten vollkommen auf diese Macht. Verblüffend, dass man so ein Vertrauen in etwas haben konnte, was man gar nicht sehen konnte. Sehr witzig – die Species konnte ja sowieso nicht herkömmlich sehen.

Der zweite Jedi, von männlichem Geschlecht, hielt sich ziemlich zurück und war, soweit Skyan das beurteilen konnte, in Gedanken versunken. Worüber wohl?

Visas erklärte ihnen ausführlich die Möglichkeiten. Er wiederholte während ihren Erläuterungen noch die Namen der jeweiligen Personen, die sie ansprechen konnten. Rätin Ta'Asul, die Cereanerin – er wiederholte den Namen der Species noch im Kopf, da dieser doch reichlich kompliziert war -, er hatte sie bereits vorhin mit dem Quadratkopf gesehen, falls sie sie doch nicht finden würden konnten sie bei 40-77 nachfragen, der anscheinend so etwas wie ein „Droide für alles“ war, sie konnten sich aber auch an einen Droiden namens Radar wenden oder zusätzlich ein paar weitere Jedi fragen, die hier so herumliefen. Während der ganzen Ausführungen der blinden Jedi sagte der junge Mann nichts dazu. Es könnte ja sein, dass er stumm war. Vielleicht gehörte er ja einer Species an, die anders kommunizieren. So kurios war die Idee gar nicht fand er, es gab ja noch reichlich kuriösere Species in der Galaxie.


„Ich danke euch, Visas.“
Er deutete eine Verbeugung an.
„Mein Name lautet Skyan Darkus. Ich bin erst seit kurzem eingetroffen.“
Er wandte sich an Nalini:
„Was meinst du? Ich bin nicht hungrig und ausgeruht, also müsste ich nicht in die Kantine oder eine Runde schlafen. Ich schlage vor, dass wir uns mit dem Quartiermeister in Verbindung setzen sollten um unser Gepäck zu verstauen und dann könnten wir Rätin Ta'Asul aufsuchen. Ich habe sie bereits vorhin im Vorhof gesehen, vielleicht könnten wir ja auch mit dem Anbau helfen. Was meinst du?“

[Lianna - Lianna City - Jedibasis - Eingangshalle] Visas, Steven, Skyan, Nalini
 
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa


Hatte sie bestanden? Sie hatte bestanden! Es war als ob ein großer schwerer Stein von ihrem Herzen fiel. Ein Schatten hatte sich aufgelöst und ihr eine Möglichkeit gegeben mehr Lebewesen zu helfen als es ihr in ihrer Heimat jemals möglich gewesen wäre. Als würde der Botenschmetterling die positiven Schwingungen aufnehmen zirpte er überglücklich und flatterte um ihren Kopf herum. Kurz musste sich Lerameé beruhigen und atmete tief durch. Sie hatte einige Fragen sogar, allerdings fand sie, dass diese eher Fragen für ihren Meister, den sie hoffentlich bald finden würde, waren. Allerdings ein oder zwei würde sie Nen-Axa stellen. Oder auch ein paar mehr.

„Wieso benutzt ihr so häufig „Wir“ anstelle von „Ich“? Benutze ich diese Wörter falsch? Sollte ich dann auch „Wir“ benutzen?“

Da kam sie wieder durch, Lerameés Unsicherheit ob sie nicht doch etwas falsch machte obwohl sie gerade die Weichen für ihr restliches Leben gestellt hatte, ohne direkt jemanden zu fragen ob es richtig war.

„Ihr hattet gesagt dass das Lichtschwert ein „Tötungswerkzeug“ ist. Aber wie soll man mit diesem kleinen Ding jemanden töten?"

Nicht mehr mit Abscheu sondern mit Neugier betrachtete sie den Gegenstand. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen wie man damit jemanden töten würde, außer wenn man jemanden damit abwerfen und gut treffen würde.

„Habt ihr auch einen Clan? Wo kommt ihr her? Musstet ihr auch so viele Entscheidungen treffen wie ich gerade?“

In ihrer guten Laune vergaß sie ganz ihre Erziehung und sprudelte nur so darauf los. Begierig alles an Information auf zu saugen und möglichst viel zu lernen. Wer würde wohl ihr Meister werden? Konnte Nen-Axa auch eine Padawan annehmen? Wenn ja würde sie sich freuen wenn er ihre Ausbildung übernehmen würde. Er forderte sie wie es bisher nur ihre Mutter geschafft hatte und wer gut werden wollte musste einen guten Lehrer haben.


[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa

Nunja, er hatte Lerameé ja selbst dazu aufgefordert, Fragen zu stellen; nun musste er sie auch beantworten, wenngleich ihre erste Frage ihn ein wenig aus dem Konzept brachte.

Nen-Axa zwang sich, das ›Ich‹ zu benutzen, als er antwortete:


»Nunja, eigentlich verwende ›ich‹ die Wörter falsch und nicht du. In der Sprache unseres... ›meines‹ Volkes ist das ›ich‹ nicht üblich, und ›ich‹ konnte mich niemals ganz daran gewöhnen. Wir werden in dem Bewusstsein erzogen, ein Teil einer Gemeinschaft zu sein, und dass das Gemeinwohl immer vor dem eigenen Nutzen zu stehen hat. Daher sprechen wir ganz selbstversändlich in der Wir-Form, wann immer es die Möglichkeit gibt, dass das was wir sagen mehr als nur eine einzige Person betrifft. ›Ich‹ weiß, dass das im Basic unüblich ist und manchmal verwirrt, aber so haben wir es von Kindheit an gelernt und es fühlt sich richtig an.

Was das Lichtschwert angeht...«


Er nahm es vom Gürtel und wog den Griff in der Hand.

»Es projiziert eine Klinge aus glühendem Plasma, die beinahe jedes Material - auch Stein und Stahl und Knochen - mühelos durchschneidet. Es ist ein nützliches Werkzeug mit vielerlei Anwendungsmöglichkeiten, zudem ein mächtiges Symbol und ein Mittel der Abschreckung, und es kann Schutz vor feindlichen Schüssen und Angriffen mit der Macht bieten. Aber vor allem ist es eine Waffe. Nicht so anonym und unpersönlich wie ein Blaster, aber ebenso tödlich.«

Nen-Axa aktivierte die Waffe und binnen einer Sekunde baute sich die gelb gleißende Klinge auf.

»Schon eine leichte Berührung führt zu schrecklichen Verstümmelungen und nicht selten auch zum sofortigen Tod.«

Er deaktivierte die Waffe wieder und steckte sie weg. Dies war weder der richtige Ort noch die richtige Situation für eine Demonstration der Zerstörungskraft eines Lichtschwertes. Niemals hätte er die Ruhe seines wilden Gartens entweiht, indem er rein zu Vorführungszwecken Steine spaltete oder Äste abschlug.

Ihre nächste Frage richtete sich auf seine persönlichen Verhältnisse. Und auch hierauf antwortete Nen-Axa ebenso bereitwillig wie Lerameé zuvor.

»Wir stammen von Cona, der Heimatwelt unseres Volkes.« Ohne es zu merken, war er schon wieder in die Gewohnheit zurückgefallen, in seine Erklärung auch andere - in diesem Fall seine Kinder - mit einzubeziehen. »Klans im eigentlichen Sinne gibt es dort nicht, aber Familiengemeinschaften, die wir ›Nester‹ nennen, und die Teil eines ›Großen Nestes‹ sind, wo ein Rat alle wichtigen Entscheidungen trifft.

Mein Weg hierher nahm einen anderen Verlauf als deiner. Eigentlich hatte ich nie geplant, ein Jedi zu werden, sondern stattdessen ein einfaches, normales Leben nach Art der Arconier zu führen. Aber nach dem Tod meiner Frau, der Mutter meiner Kinder...«
Er zögerte kurz, bevor er fortfuhr. »...war ich sehr wütend und aufgebracht, und es kam zu einer unbeabsichtigten Anwendung der Macht. Nur dass es sich nicht um Heildung handelte wie bei dir. Ich hätte sie beinahe benutzt, um im Zorn zu töten.«

Er konnte sich denken, dass alleine diese Vorstellung ganz unfassbar für Lerameé war.

»Danach suchten wir die Jedi auf und baten sie um Hilfe. So ein Vorfall durfte sich nicht wiederholen. Rätin Eleonore, die du vorhin kurz kennengelernt hast, hat mich ausgebildt und mich gelehrt, meine Gefühle besser zu kontrollieren und die Macht zum Guten einzusetzen.«

[Lianna-System | Liana City | nahe der Jedibasis | brachliegendes Industriegelände | Wilder Garten] Lerameé Bar'jaraka, Nen-Axa
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben