Lianna

-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - auf dem Weg zur Kantine]- Visas mit Riljana

Während sie auf dem Weg zur Kantine waren, ließ die Miraluka die Handlungen und das Gesagte aus dem Trainingsraum noch einmal Revue passieren. Riljana hatte ziemlich viel drauf losgeplappert. Sie sagte einfach geradeheraus, was sie in einem Moment dachte. Sicher war das erstmal eine positive Eigenschaft, aber man konnte sich dadurch genauso gut in verzwickte Situationen katapultieren. Aber im Prinzip hatte sie Recht mit dem, was sie gesagt hatte. Rücken an Rücken – es musste nur eine aus dem Gleichgewicht kommen. Hmm… aber andererseits…
Visas war ziemlich gespannt auf die Einschätzungen und Ratschläge der Jedi-Rätin.

Plötzlich fragte die geschuppte Padawan das blinde Mädchen, wie lange sie schon bei den Jedi sei und, was sie vorher gemacht habe. Sicher die Vergangenheit gehörte dazu, wenn man jemanden näher kennenlernen wollte und eigentlich war da auch nichts, was die Miraluka zu verheimlichen brauchte.

„Wie lange ich bei den Jedi bin. Gute Frage. Ich würde mal schätzen, dass es schon fast dreieinhalb Jahre sind und vorher habe ich ein ziemlich unspektakuläres Leben auf Alpheridies gelebt mit meinen Eltern zusammen. Ein wenig Wind kam erst in mein Leben als ich etwa vor vier Jahren meine Tante auf Corellia besucht hatte und dort von den Jedi gefunden wurde.“, teilte Visas ihrer Mitpadawan den Schwank aus ihrer Jugend mit.

Unweigerlich hatten ihre Füße die beiden Padawane wie von selbst in die Kantine und zum Tisch ihrer Meisterin getragen. Dort saßen Sarid selbst, Farawyn und das kleine Wesen (Laurin) von vorhin aus dem Trainingsraum, dessen Namen sie noch nicht kannte oder irgendwo aufgeschnappt hatte. Es dauerte nicht lange, da fiel die Falleen schon mit der Tür ins Haus und berichtete von ihrer Übung, sodass Visas nicht einmal die Chance gehabt hätte sich zu Wort zu melden, aber immerhin berichtete Riljana so ausführlich, sodass man nichts zu ergänzen hatte und stellte obendrein direkt die Fragen hinterher, die noch ungeklärt waren. Die Miraluka suchte sich einen der freien Plätze auf der Sitzbank aus und gesellte ich zu der kleinen Gruppe, aber irgendwer fehlte. Stimmt Nei, war noch gar nicht hier, sie wollte noch was erledigen, zumindest hatte sie das vorhin noch im Trainingsraum gesagt gehabt.

Doch auch wenig später kam ihre Mitpadawan, die erst seit kurzem beim Jedi-Orden war, in die Kantine in Begleitung einer weiteren Person (Tenia), deren Silhouette ebenfalls wie die eines Menschen aussah. Dieses andere Mädchen schien zunächst nicht sehr gesprächig zu sein, als sie mit Nei am Tisch angekommen war.

Die beiden setzten sich und führten ihr wohl schon begonnenes Gespräch fort, als die Ruusanerin kurz verschwand, um sich etwas Essbares zu holen, auch Visas fand, dass es nicht verkehrt war sich etwas zu holen, Riljana schien ziemlich gut mit ihren restlichen Energieriegeln bedient zu sein, aber die Miraluka wollte etwas anständiges essen, bevor sie zum Schlafen in ihr Quartier gehen würde. Wo wohl Lerameé nun stecken mochte, ob sie auch den ganzen Tag hart trainierte mit ihrem Meister Nen-Axa?

Kurzerhand folgte die blinde Padawan ihrer Mitpadawan und reihte sich hinter ihr ein. Als sie schließlich an der Reihe war, suchte sie sich einen gemischten Salat aus mit verschiedensten Zutaten, die ihr so zusagten. Mit dem Essen ging es zurück an den Platz.

Sarid schien höchstzufrieden mit dem was die beiden fortgeschritteneren Padawane im heutigen Training geleistet hatten und auch Visas war ein klein wenig zufrieden mit sich, obwohl ehrgeizig wie sie war, sie es gerne noch besser gemacht hätte. Aber doch für den Anfang und dafür, dass Riljana und sie sich heute erst kennengelernt hatten, lief es doch schon mal ganz gut.

Natürlich beantwortete sie auch sogleich die gestellten Fragen, um die Unklarheiten für die Padawane zu beseitigen. Interessant. Man weitete also nicht seine Präsenz aus, sondern streckte seine Machtsinne wie tastende Tentakeln aus. Das Anfassen oder Berühren der Mitpadawan und Trainingspartnerin bei dieser Übung, entlastete also in gewisser Weise einen Wahrnehmungsbereich in der Macht, man brauchte einen Tentakel weniger zum Fokussieren.

Allerdings war der Gedanke, später einmal so über ein Schlachtfeld zu hüpfen, wie gerade in der Trainingseinheit sehr beängstigend. Unwahrscheinlich, dass man so lange überlebte!?

Das, was Sarid gerade gesagt hatte, oder zumindest so wie Visas es verstanden hatte, klang sehr hilfreich. Im Kopf der Miraluka verbreitete sich immer mehr das Bild von den Machtsinnen als glibberige Tentakel, die man ausfuhr, um seine Umgebung und alles abzutasten. Zum Glück waren die Machtfühler nicht schleimig und glibberig, obwohl wenn man mit der Macht abgetastet wurde, war das schon ein seltsames Gefühl.

Als Sarid sich an Nei wandte, um sich mit ihr zu unterhalten, nutzte die Miraluka die Gelegenheit, um sich voll und ganz ihrem Salat zuzuwenden. Durch die Türe kamen immer wieder Mitglieder des Ordens hereingeschneit. Und plötzlich war da eine bekannte Aura. Es war die Präsenz des blinden jungen Mannes, den sie seit Corellia vor über drei Jahren kannte. Joras reiste mit ihr zusammen in der Gruppe um Rätin i Eraif.

Schließlich wollte Riljana noch genauere Details über die Präsenz wissen. Was man alles aus ihr erfahren kann? Ob ein erfahrener Machtnutzer eine Präsenz lesen konnte wie ein Buch? Sie schien deswegen etwas besorgt, aufgrund von irgendwelchen Ereignissen in ihrer Vergangenheit. Aus Höflichkeit wollte die blinde junge Frau aber auch nicht weiter nachhaken. Wenn es etwas gab, was sie lieber verbarg, konnte Visas sie verstehen, dass sie besorgt war.

Und anscheinend konnte Sarid der Falleen ihre Sorgen nicht nehmen, sondern bestätigte, dass Machtnutzer bewusst in den Kopf eines Individuums und seine Gedanken eindringen kann. Mit dem oberflächlichen Abtasten der Präsenz erlangte man zu Riljanas Beruhigung nur einen kleinen Einblick in die Gefühlswelt, die zudem schwer zu interpretieren war, aber laut der Rätin gab es Methoden, um seinen Geist und seine Gedanken abzuschirmen gegen solche Gedanken. Während ihre Meisterin dies genauer ausführte verabschiedete sich Farawyn und entfernte sich aus der Kantine. Rätin Horn wollte den Padawanen beibringen, wie sie ihre Gedanken schützen konnten, schlussendlich auch, weil sie in Zukunft Geheimnisse des Ordens vor dem Imperium wahren sollten.

„Ja, das wäre echt gut, wenn wir unsere Gedanken etwas schützen könnten. Ich habe gehört, dass es sogar Jedi gibt, die sich gänzlich verbergen können, also ihre Präsenz, stimmt das?“, fragte die blinde Padawan. Die Frage hatte ihr schon lange auf der Zunge gelegen und jetzt war der passende Zeitpunkt zu fragen, wie sie fand.

Es gesellte sich ein weiteres Wesen (Talery) zu der Gruppe hinzu. Eine solche Silhouette hatte Visas noch nie wahrgenommen. Sie konnte mit ihrer Machtsicht einen Schnabel ausmachen und ein paar Federn. Es schien ganz so, als sei das Wesen mit der glockenhellen Stimme eine Art Vogelwesen, aber kannte die Miraluka keine vogelähnlichen Spezies. Sie gesellte sich zu ihnen, da sie wohl die menschenähnliche Frau kannte, die mit Nei gekommen war. Sie unterhielt sich auch vorwiegend mit diesem Mädchen.

Kaum saß das Vogelwesen und eine relative Ruhe war eingekehrt, bombardierte die geschuppte Padawan ihre Meisterin wieder mit interessanten Fragen, die Visas hätte genauso gut stellen können, allerdings war Riljana ihr immer einen Schritt voraus. Dadurch ließ sich die Miraluka es allerdings nicht nehmen aufmerksam den Ausführungen ihrer Meisterin zuzuhören, weshalb sie nicht bemerkte, dass ein weiteres Individuum ihrer Spezies (Matarr) die Kantine betrat.


-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Kantine]- Visas mit Sarid, Nei, Riljana, Talery, Joras, Laurin und Matarr
 
Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Kantine – Rilanja, Visas, Nei, Sarid, Laurin, Martarr, Joras, Tenia und Talery

Ungläubig und mit leicht geöffnetem, blau lackiertem Schnabel starrte Talery die immer patziger werdende Frau neben ihr an. Schlimm genug, dass diese nicht einmal nachfragte, was mit Caamas geschehen war. Harzmoos machte sich aus Sicht der Caamasi weiter über so ziemlich alles lustig, was die Händlerstochter ihr mitgeteilt oder erzählt hatte. Verletzt hielt sie deshalb jetzt ihren Schnabel, den sie vor Entsetzen über die gefühllosen und bissigen Worte von Harzmoos fest zusammenpresste. Deren abweisendes Händeverschränken entging Talery natürlich auch nicht. Vermutlich glaubte sie ihr kein Wort und war auch noch zufrieden damit. Tenia machte sich ja nicht einmal die Mühe zu versuchen zu verstehen, was ihr die Vogelfrau sagen wollte. Gekränkt ärgerte sie sich schon fast, dass sie Harzmoos überhaupt erzählt hatte, warum sie hergekommen war. So verspottet und gedemütigt hatte sich die junge Caamasi schon lange nicht mehr gefühlt. Hatte sie sich vorher nach dem guten Gespräch mit Silikatschwamm und dem Waschen und Umziehen etwas besser gefühlt, so was dies nun alles dahin.

Sich zumindest um ihres Stolzes Willen um Haltung bemühend ließ sie alle Worte von Harzmoos kommentarlos über sich ergehen. Auch deren eigenartig verkürzte Geschichte warum sie hergekommen war, welche nur sehr kryptische Hinweise darauf gab, was die Braungekleidete bewogen haben mochte nach Lianna zu kommen entlockte ihr keine Erwiderung oder Nachfrage. Allein die ablehnende Haltung dieser Nullianerin entsetzte sie zu tiefst. Dabei hatte Talery sich doch so bemüht freundlich zu sein und auf sie einzugehen. Aber all ihre Anstrengungen waren rundweg nach hinten losgegangen. Sie hatte sich doch immer als so gute Diplomatin gesehen. Hier allerdings hatte sie total versagt. War sie vielleicht doch nicht so begabt wie sie immer geglaubt hatte? Die Reaktion von Harzmoos deutete sehr darauf hin. Diese Erkenntnis schmerzte Talery sehr, hatte sie doch bisher immer gedacht, dass sie bloß den Schnabel aufzumachen brauchte, um alles zu erreichen was sie wollte. Mit einem Mal wünschte sie, sie hätte ihren Eltern besser zugehört als diese ihr immer wieder versucht hatten etwas beizubringen. Talery war naiv genug gewesen zu glauben, dass sie dies nicht nötig hatte, dass sie dies eh schon alles konnte, wusste und ihr alles bereits in die Wiege gelegt worden war. Wie sehr hatte sie sich getäuscht. Dabei kam sie sich so dermaßen dumm und naiv vor.

Nach außen ziemlich unbewegt war sie innerlich sehr mit sich am Kämpfen, dass sie nicht völlig zusammenbrach. Die junge Caamasi war mit der Situation, in der sie sich gerade befand dermaßen überfordert, dass sie einfach nur weglaufen wollte. Aber das ging natürlich nicht, sie war doch kein kleines Kind mehr. Umso mehr wollte sie ihre Eltern nicht enttäuschen – nicht schon wieder. Auch ihr Ansehen von Zimtgras stieg im Nachhinein noch einmal in Talerys Gedanken. Auch die menschliche Jedi hatte viel mehr Geschick und Geduld mit ihr bewiesen als ihr bis gerade eben bewusst gewesen war. Umso kleiner und unfähiger fühlte sie sich stattdessen. Sie wünschte Zimtgras wäre bei ihr, damit sie dieser ihr Herz ausschütten konnte, nicht diesem gefühllosen Wesen neben ihr. Dennoch war sie Harzmoos dankbar. Ihr hatte sie diese Erkenntnis zu verdanken, für die sie selbst allein wahrscheinlich noch sehr lange gebraucht hätte. Ruckartig fuhr ihr Kopf nach oben und suchte für einen kurzen Moment Tenias Blick.


“Das Leben ist eine immer währende Prüfung. Danke für die Lektion, die du mir erteilt hast.“

In diesen philosophischen Worten lag viel mehr von Talery selbst als in all dem, was sie vorher von sich gegeben hatte. Danach glitt ihr Blick wieder auf ihr Müsli, welches sie schon fast mechanisch in sich hinein schob, ohne einen weiteren Gedanken an dessen faden Geschmack zu verschwenden. Es gab wichtigere Dinge, über die sie nachdenken musste, wirklich nachdenken und nicht einfach die Meinungen anderer in sich aufzusaugen. Harzmoos war wie ihr ihre bisher wenig genutzten Caamasiinstinkte sagten hier wohl ebenso hilflos und überfordert wie sie selbst. Nur reagierte die Nullianerin eben ganz anders darauf. Harzmoos wurde eben abweisend und sarkastisch. Talery hingegen brauchte einen Ansprechpartner, nicht für moralische, sondern emotionale Fragen, mit denen sie allein nicht zu recht kam und mit dem sie darüber reden konnte. Einmal mehr sehnte sie sich nach der Anwesenheit von Zimtgras oder ihren Eltern. Mit ihnen würde sie bestimmt über ihr Verhalten reden können, um zu analysieren was Talery mit ihren doch so gut gemeinten Worten falsch gemacht hatte. Sie wollte lernen! Sie wollte keine Enttäuschung mehr sein! Ihr war klar geworden, dass sie mit den Talenten arbeiten musste, um sie zu entwickeln und dass sie an sich selbst arbeiten musste. Auch eine Caamasi wie Talery musste sich das diplomatische Grundgerüst, mit anderen Wesen und Spezies umzugehen erst noch erarbeiten. Allerdings wusste sie noch nicht so recht, ob sie ihr Talent zur Nutzung der Macht auch darin einschließen sollte. Sie war hin- und hergerissen. Es war so schwer hier, so mühsam nur auf sich selbst gestellt zu sein und ohne Plan, was sie mit ihrem Leben wirklich anfangen sollte. Aber sie hatte zumindest angefangen zu denken.

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Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Kantine – Rilanja, Visas, Nei, Sarid, Laurin, Martarr, Joras, Tenia und Talery


Die Caamasi wurde immer schweigsamer. Etwas, dass Tenia sich eigentlich gewünscht hatte, sie jetzt aber doch stutzig werden ließ. Für einen Moment starrte Schnatter Tenia sogar an, gerade so, als habe sie etwas Ungehöriges gesagt oder getan. So überlegte die Nullianerin, was sie bisher von sich gegeben hatte, konnte aber beim besten Willen nicht erkennen, etwas falsch gemacht zu haben. Die Caamasi war diejenige, die Vorschriften gemacht hatte, nicht Tenia. Wenn demnach jemand einen Grund gehabt hätte beleidigt zu sein, dass eindeutig die Nullianerin und nicht die Caamasi. Schließlich hatte Schnatter, als sie nach Caamas gefragt hatte, diesen Unterton gehabt, der Tenia dastehen ließ, als sei sie eine Hinterwäldlerin, einfältig und dumm. Da erwartete sie doch nicht allen Ernstes, dass Tenia noch nachfragte, was genau sich da ereignet hatte? Wenn es so schlimm und bedeutungsvoll war, hätte die Beschnabelte ja selbst weiter erzählen können. Aber sie behielt ihr Wissen für sich, was Tenia ärgerte, aber sicher nicht dazu brachte, weiter zu forschen.

Das die andere sich verspottet und gedemütigt fühlte, blieb vor Tenia verborgen und selbst wenn sie die Gedanken der Caamasi hätte lesen können, begriffen hätte sie wohl nicht, was genau diese Empfindungen herbei geführt hatte.
Lustig gemacht hatte Tenia sich schließlich nicht. Sie hatte nur logisch formuliert, was sie glaubte. Dabei war sie vielleicht nicht besonnen vorgegangen, aber verletzend waren ihre Worte, für ihren eigenen Begriff auch nicht gewesen.
Trotzdem glaubte Tenia etwas zu spüren, was von ihrer Gesprächspartnerin ausging. Da war nicht nur ihre aufgekommene Schweigsamkeit. Hatte sie am Ende ihre Gedanken gelesen und gehört, dass Tenia sie für ziemlich verwöhnt hielt? Jedenfalls fühlte es sich für einen winzigen Moment so an, als wäre Schnatter hilflos und dieses Gefühl kannte Tenia viel zu gut, als das sie es einfach so ignorieren konnte. So starrte die Nullianerin auf die Tischplatte vor ihr, auf der eigentlich ein Teller hätte stehen sollen.

Vielleicht hättest du einfach ein bisschen freundlicher sein können.
Aber war sie denn wirklich unfreundlich gewesen? Schnatter war laut geworden und hatte Tenia mehr oder weniger gemaßregelt, so wie es heute schon häufiger geschehen war. Rosita hatte schließlich drei Mal etwas zu kritisieren gehabt und auch Nei hatte unverblümt und geradeheraus Dinge gesagt, die Tenia überhaupt nicht hatte hören wollen. Dinge, die eigentlich keine der drei hätten sagen dürfen, weil keine von ihnen Tenia kannte.

Die nächsten Worte der Caamasi führten bei der Nullianerin nur mehr zur Verwirrung, weil sie diese nicht zuordnen konnte. Tenia begriff nicht, was Schnatter da überhaupt aussagen wollte. So sahsie doch von ihrem imaginären Punkt auf den Tisch auf, direkt zu der anderen, die den Brei in sich hinein schaufelte, als sei sie ein Roboter.

„Lektion?“ , fragte sie und sah die Caamasi dabei irritiert an.
„Ich verstehe nicht, was du meinst“ , offenbarte Tenia dann eher kleinlaut. Und versuchte, das was bisher gesagt worden war, noch einmal zu rekonstruieren. Aber sie konnte sich beim besten Willen keinen Reim auf die Worte der Caamasi machen.
„Etwas zu essen, was man nicht kennt, ist doch keine Prüfung“, überlegte Tenia dann laut, weil es das einzige war, was sie irgendwie mit dem Satz von Schnatter verbinden konnte. Aber wo lag darin eine Lektion?

Noch immer mit verschränkten Armen, sann Tenia über das Gesagte nach um erneut die Stimme zu erheben.

„Ich meine“, sagte sie dann und überlegte ihre Worte sehr gut,ich wollte dir mit dem Thema Essen nicht zu nahe treten. Worte, die fast wie eine Entschuldigung geklungen hätten. Dabei hatte Tenia ja gar keinen Grund dafür! So brach sie ihren eigentlichen Satz ab um neu zu beginnen. „ Vielleicht kann man in der Stadt etwas kaufen, was gut für Caamasi ist?

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- Lianna - Lola Curich - Jedibasis - im alten Gebäude der Basis - Aketos und vermutlich Eowyns Zimmer - Bad - allein

Aketos genoss das Wasser auf der Haut. Jeden Tropfen der aus dem Duschkopf sprühte, fühlte sie und auch die reinigende Wirkung jener. Dreck, Staub, Schweiß und was sonst noch auf ihrer schönen weißen Haut war, wurde weggespült. Selbst das Lied der Meere von Kamino konnte Aketos sehr entfernt hören und so Summte sie eine Melodie zu dem Konzert, das das Wasser in der Duschkabine veranstaltete. Diese Melodie hatte auch ihre Mutter immer gesummt, als sie damals die kleine Aketos gebadet hatte. Aketos Herz wurde wieder schwer. Wie vorhin, als sie Talery von ihrer Heimatwelt erzählt hatte. Zum Glück sah man die heißen Tränen nicht, die sie bei diesen alten Gedanken vergoss. Sie mischten sich ja auch sogleich mit dem Wasser, das von oben kam. Langsam wurde es auch leichter, denn es schien nicht nur der Dreck von ihrem Körper zu verschwinden, nein, auch ihr Dreck aus der Seele wurde weggespült und sie empfand eine Wärme tief in ihr. Als sie die Augen schloss und tiefer dieser Wärme auf den Grund ging, stellte Aketos fest, dass es die Macht war, die da in ihr glühte und ihr Hoffnung und Kraft gab. Ja... irgendwann würde sie die Ungerechtigkeit sühnen, die an ihr verübt würde. Das schwor sie sich abermals! So leicht würden die Verbrecher auf Kamino und vor allem auch nicht dieser Twi’lek davon kommen. Es war kein Gefühl der Rache, das sie da hegte, zumindest nicht nur.

Aketos schlug die Augen auf. Was war das? Es hörte sich an, als ob jemand eine Wand einreißen wollte. War etwas passiert?! Die Kaminoanerin drehte das Wasser ab und stieg aus der Duschkabine. Sie nahm sich ein Handtuch und lauschte nach draußen, während sie sich abtrocknete. Es war nichts zu hören. Und diese VERFLUCHTEN Handtücher waren auch nicht lang genug, um sie sich um ihren ganzen Rumpf zu bedecken.... kurzerhand Band die Kamino zwei Handtücher aneinander und wickelte sich dann ein. Ihre spezielle Wickeltechnik kam ihr da zu gute. Immer eine gute Figur machen, auch wenn die Materialien total beschi.. bescheiden waren. Ein kurzer Blick in den Spiegel und Aketos legte die Hand auf die Türklinke. Von draußen hörte sie schallendes Gelächter plötzlich. Sie drückte die Klinke und ein Schwall Dampf waberte ins Zimmer vor ihr. Mit eingezogenem Kopf durchschritt sie die Türe und baute sich danach wieder zur vollen Größe auf. KLONK... zumindest bis die Decke kam... warum mussten diese Gebäude auch immer so niedrige Decken haben?! Draußen auf dem Gang waren sie ja auch höher. Da bekommt man ja Genickstarre....

Aketos folgte dann der Lachquelle und erspähte Eowyn. Quasi fast vor dem Bett liegend und sie lachte und lachte. Eine Hand war mit einer Kompresse bedeckt... die junge Padawan blickte sich im Zimmer um... waren da Abdrücke am Türrahmen? Egal. Erst mal die Großmeisterin begrüßen.


Seid mir gegrüßt, Miss El’mireth

sie ging zu der Frau und bückte sich hinunter... die fertige Jedi war immer noch so verdreckt wie sie sie vorhin “verlassen” hatte. Ok, dachte sich Aketos... wie hätte sie auch duschen können, wenn ich hier ja anscheinend ihre Dusche belegt habe.

Ist alles in Ordnung bei Ihnen?

fragte die lange Kamino mit ihrer sanften Stimme, da Eowyn sich immer noch nicht ganz beruhigt hatte. Aber irgendwie freute sich Aketos, das sie ihr Zimmer mit dieser Frau teilen durfte, bzw. umgekehrt: dass die Frau ihr Zimmer mit Aketos teilte.

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Lianna - Jedibasis - Kantine - Laurin, Martarr, Joras

Immer noch etwas verstört von der merkwürdigen Riesenschildkröte (Laurin), die sich verabschiedet hatte, aber doch nicht gehen wollte, freute sich Martarr über die Antwort des Blinden (Joras), der - wie es ihm schien - nur schwer aus eben dieser Rolle schlüpfen konnte.

Warum widerfährt einem "Unschuldigen" etwas der Art Schlimmes wie seinen Hauptsinn zu verlieren und nun völlig orientierungslos umherzuirren? Kann er sich dieses Organ nicht ersetzen lassen? Es gibt doch entsprechende kybernetische Implantate, mit deren Hilfe er wieder sehen könnte? Waren diese zu teuer? Und wenn ja, warum hatte er nicht genug Credits? Lag es an seiner Bildung? seiner Intelligenz? seinem Geschick? Nein, dass will ich ihm nicht unterstellen, aber wer ist dann Schuld? Seine soziale Stellung? Ist das Fair? Ich denke nicht, nur weil seine Familie nicht vermögend ist, wird ihm ein prächtiges leben verwehrt? Und warum gleicht niemand diese Ungerechtigkeit aus? Aber wir sind doch beide hier - im Jedi-Tempel - für einen Neuanfang, für eine zweite Chance. Und abgesehen davon hatten nicht mich selbst meine Machtfähigkeiten vor der Orientierungslosigkeit bewahrt? So gesehen muss ich diese Ungleichheit ausgleichen, ich werde - wenn der Blinde will - ihm versuchen das Macht-Sehen bei zu lehren.

Nach dieser Erkenntnis fühlte sich Martarr seltsam erleichtert, waren es doch diese Überlegungen, die ihn zu dem machten, was er war. Folglich sprach er Joras, dessen Name er noch nicht kannte, voller Inbrunst an:

Wenn du möchtest, kann ich dir versuchen, das Macht-Sehen bei zu bringen?

Alsdann Laurin einige weitere Sätze äußerte, die ihn nur mehr und mehr an die Zähheit eines Reptils erinnerten.

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Jedibasis - Kantine - Sarid, Visas, Tenia, Joras, Martarr, Laurin und Rilanja

Das ruhige Leben von dem Visas sprach fand die Falleen interessant, zumindest von der Idee her, aber auch wenn es sie eigentlich interessiert hätte mehr darüber zu erfahren sah die Geschuppte davon ab weiter nachzufragen. Sie führten alle kein normales Leben mehr, oder hatten besser gesagt ihre Begriffe von Normal etwas verschieben müssen. Wenn sie jetzt Details über ein vergangenes, besseres Leben hörte, das noch dazu niemals ihr eigenes gewesen war - nach einer Übung, in der sie sich auf den Kampf gegen feindliche Horden auf einem Schlachtfeld vorbereitet hatten - würde sie das sicherlich irgendwie aus der Bahn werfen.
Tief drinnen wusste Rilanja, dass das alles ziemlich viel zu verdauen war, auch wenn sie in gewohnter Manier versuchte die "Problemstellung" Stück für Stück anzugehen und beitragsweise zu zerlegen und tot zu diskutieren.
Das ihre Meisterin ihr schließlich sagte, dass sie in der Lage wäre zu spüren wenn jemand Einfluss auf ihre Gedanken nahm trug das zumindest zu ihrer Beruhigung bei, auch wenn sie sich gleichzeitig nicht sicher war ob es so gut wäre zu wissen wenn ihr so etwas widerfahren war. Davon Kenntnis zu haben, dass jemand einem etwas entrissen hatte, ohne zu wissen was es war, stellte sie sich zum Beispiel sehr unangenehm vor. Hatte man einen Freund vergessen, oder eine zu überbringende Nachricht, die über Leben und Tod vieler entscheiden konnte...
Wie immer führten ihre Spekulationen zu nichts, oder zumindest nicht viel mehr außer neuen Fragen, von denen sie die meisten nicht stellen wollte weil sie sich die Antwort ohnehin denken konnte. Es ging dabei dann auch meistens nicht mehr über die Philosophie der Jedi und die Mechanik der Macht, sondern um Sonderfälle, Konstrukte und Gedankenexperimente, mit denen sie üblicherweise irgendwelche in den Nachtstunden erdachten Theorien auf Herz und Drüsen prüfte - mit Vorliebe solche von anderen.


Was genau bedeutet eigentlich "geistig schwach"? Ich meine es wird oft verwendet, also in Filmen, ich meine es ist so etwas wie ein geflügeltes Wort, kommt immer wieder vor, also auch wenn es gar nicht um die Jedi geht... Bedeutet es, dass jeder der irgendwie dumm ist leicht manipuliert werden kann, ich meine jeder der, also, vielleicht kein Studium in Astrogation hinter sich hat? Ich meine so einfach kann es doch nicht sein, also selbst geistig Schwache haben doch Freunde, oder? Das hab ich mich schon oft gefragt, ich meine wenn es nicht um die Intelligenz geht, also die Fähigkeit zu denken, ich meine Sachfragen zu lösen, dann geht es doch um diese emotionale Intelligenz, also das sich in andere hineinversetzen können und so weiter, ich meine das zwischen Personen, also das Auskommen und so. Wenn da die Schwachen gemeint sind würde die Manipulation ja nur bei denen funktionieren, die ohnehin allein sind weil sie keine Bildungen aufbauen können, und würde es das dann nicht überflüssig machen, also ich meine das man die nicht manipulieren müsste weil sie ohnehin bereits beeinflussbar sind?

Rilanja kannte das Gefühl von einer Theorie überzeugt zu sein und zu glauben sie von allen Seiten geprüft zu haben, nur um dann herauszufinden, dass einem wichtige Fakten dabei gefehlt hatten und das grundsolide Produkt all der Denkerei eine extrem dünnwandige Hohlkugel unter Druck war. Irgendwie würde sie den Gedanken nicht los, dass ihr eben ausformuliertes Gedankengebilde leicht in diese Kategorie fallen könnte.
Aus diesem Grund, und auch wegen der andauernden Aufnahme von Energie in Form von geschmacksverstärkten Ballaststoffriegeln, behielt die junge Frau all die moralischen Fragen, meistens ohnehin nur Fragmente, für sich die durch ihren Kopf schwirrten seit Sarid von der Notwendigkeit von Manipulationen auf Ossus gesprochen hatte,
Alles in allem konnte sich die Falleen des Eindrucks nicht erwehren, dass es keine gesonderte Rechtssprechung im Sinne einer Gewaltenteilung bei den Jedi gab. Sie hatte diese Diskussion wie so viele beliebte Klassiker auch immer wieder geführt, aber es war etwas anderes zu wissen wie es in der Realität aussah.
Und es gab noch etwas, das ihr dabei wieder in den Kopf kam.


Wieso darf man als Jedi eigentlich jemanden töten, ohne das der Fall irgendwie untersucht wird?

Die Frau ließ die Frage mehr oder weniger im Raum hängen, weil sie selbst nicht wusste was sie dazu noch sagen sollte. Immerhin war der Mord auf Alzoc III geschehen, und es hatten kriegsähnliche Zustände geherrscht. Sie hatte nicht den Wunsch sich für dieses Trauma auch noch verantworten zu müssen, aber sie wollte wissen wie die Jedi generell über das Thema dankte.
Und vor allem wollte Rilanja endlich diese miese Stimmung aus ihrem Schädel bekommen, die sich eingeschlichen hatte als sie bei Gedanken an eine Schlacht und einen grausamen Tod zwischen Leichen im Matsch erfahren hatte, dass ihre Gedanken nicht mehr nur ihre eigenen und schon gar nicht sicher waren.
Gegessen hatte sie, also bleib nur noch Schlaf oder Jedigkeit, ihre anderen beiden Lieblingsbeschäftigungen, um ihr dabei zu helfen. Aber für den Moment wollte sie Antworten, eigentlich egal was für welche, allein schon um die vielen Fragen in ihrem Kopf zu füttern.


Jedibasis - Kantine - Sarid, Visas, Tenia, Joras, Martarr, Laurin und Rilanja
 
Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Kantine – Rilanja, Visas, Nei, Sarid, Laurin, Martarr, Joras, Tenia und Talery

Aufs Neue wurde Talery von Harzmoos überrascht, als diese einen verwirrten Eindruck zu machen schien und mit ihrer kurzer Aussage rein überhaupt nichts anfangen konnte. Mit einem Caamasiäquivalent zu einem menschlichem Stirnrunzeln, also dem Aufstellen ihrer Stirnfedern beäugte sie die Nullianerin. Das war doch lediglich eine Methapher gewesen, eine philosophische Umschreibung. Legte man auf Null keinen Wert auf Philosophie, auf moralische Erziehung und einen gewissen Verhaltenskodex? Von den Caamasi wurde ja bereits in alten Legenden vermutet, dass ihr moralischer Kodex sogar als Vorlage für die ersten Jedi gedient hatte, um verantwortungsvoll mit ihren Machtkräften umzugehen. Das hatte Talery von frühester Kindheit an gehört und sie war ganz und gar überzeugt von dessen Wichtigkeit und Notwendigkeit. Gab es wirklich Spezies, die sich damit nicht beschäftigten? Das fiel Talery schwer zu glauben. Im Normalfall hätte die Caamasi Harzmoos einfach gefragt. Aber deren spitze Bemerkungen und ihre Ablehnung hatten bei der Vogelfrau schon Spuren hinterlassen. Sie wollte der Frau nicht noch einmal eine Gelegenheit geben so über sie herzuziehen. Das würden ihr Stolz und ihr Ego nicht verkraften.

"Das war lediglich ein Wortspiel von mir, Talery It'Kles. Es ist nicht weiter wichtig."

Gab sie daher bloß kurz zur Antwort. Aber eines half Talery in ihrer momentanen äußerst trüben Stimmung. Die Reaktion Tenias hatte ihr mal als deutlich gezeigt, dass auch andere ihre Schwächen und Probleme hatten. Die Caamasi war nicht allein in ihrem Elend, auch wenn Harzmoos dies bestimmt nicht zugeben würde, davon war Talery überzeugt. Spontan fragte sie sich auch, ob ihre Gesprächspartnerin akut überhaupt zu anderen Gefühlsregungen als Spott und Ablehnung fähig war. War das vielleicht irgendeine Art von Selbstschutz in dieser für sie völlig neuen Situation? Jetzt, da sie auf diesen Gedanken gekommen war ging sie mental nochmal ihr Gespräch zuvor durch. Dass ihre eigenen Worte bei der Braunhaarigen anders angekommen waren, das war offensichtlich. Aber konnte es sein, dass Harzmoos sie vielleicht sogar als belehrend oder besserwisserisch empfunden hatte? Der Gefiederten wurde klar, dass sie ihre Worte solch völlig fremden Wesen gegenüber viel sorgfältiger würde abwägen müssen. Viel vorsichtiger, mit viel mehr Bedacht. Hier war nun leider das Küken schon aus dem Nest gefallen. Aber für zukünftige Begegnungen würde sie sich dies merken!

Als Harzmoos dann plötzlich was sagen wollte, abbrach, um schließlich etwas anders zu sagen, blickte die Caamasi nochmals gelinde erstaunt auf. Tenia machte sich ja doch noch die Mühe mit ihr zu reden? War das ein Anflug von Reue? Ihre Worte interpretierte Talery vorsichtig so, dass die Nullianerin vorschlug sich in Lianna City umzusehen, ob es dort gutes Essen für Caamasi gab. Sonst hätte Talery ja recht ausführlich dargelegt, warum sie dies für unwahrscheinlich hielt. Aber in Anbetracht ihrer Gesprächspartnerin hielt sie sich lieber kurz und klar.


"Ich weiß es nicht, keine Ahnung."

Talery war sich bewusst, dass sie dabei total steif dasaß als hätte sie einen Stützpfeiler verschluckt. Aber sie konnte nicht anders. Sie war noch immer verletzt und traurig und daher alles andere als entspannt. Ihre leicht abstehenden Federn zeigten dies ebenfalls, wobei solche Feinheiten der Caamasimimik für Außenstehende natürlich schwer zu erkennen waren.

"Ich komme schon klar."

Schloss Talery gedanklich das Thema Essen für heute. Ihr Körnerbrei war mittlerweile ohnehin unten und hatte seinen Zweck erfüllt. Hunger hatte sie keinen mehr. In einem Zug leerte sie ihr Glas mit gelblicher Flüssigkeit, irgendeine Obstsaftschorle, deren Namen ihr gerade entfallen war. Es war schon erstaunlich wie sehr der eigene Blickwinkel sich auf so kurze Zeit verändern konnte. Irgendwie hatte die Caamasi das Gefühl als ob sie sich von außen beobachten konnte bzw. als ob sie sich irgendwie ausdehnte. Sie wusste nicht recht, was sie mit dieser Empfindung anfangen sollte. Was war das? Der naheliegendste Gedanke war es auf diese ominöse Macht zu schieben. Kurz deswegen das Gesicht verziehend legte sie ihre Beobachtung gedanklich ad acta. Das war bestimmt nichts, was sie Harzmoos anvertrauen würde. Am Ende glaubte diese dann noch, die Caamasi wollte damit vor ihr angeben. Stattdessen ergriff sie ihr Tablett und machte Anstalten aufzustehen.

"Gute Nacht."

Verabschiedete sie sich mit kurzen, klaren Worte ohne Doppeldeutigkeiten. Sie mühte sich trotz allem respektvoll zu sein. Vielleicht ergab sich ja später doch eine Gelegenheit Harzmoos besser kennenzulernen und dieses missratene Gespräch vergessen zu machen.

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Lediglich ein Wortspiel? Tenia spürte abermals, dass sie begann, sich über Schnatter zu ärgern. Oder aber Talery It’Kles, wie auch immer.
Die Caamasi gab ihr mit diesen Worten, abermals das Gefühl, minderbemittelt zu sein. Genau wie vorhin, als sie gefragt hatte, ob Tenia noch nie etwas von Caamas gehört hatte. Die Nullianerin wusste, was ein Wortspiel war. Aber sie konnte beim besten Willen nicht verstehen, wie etwas zu Essen eine Lektion sein konnte, oder aber eine Lebensprüfung. Demnach gaben die Worte der anderen überhaupt keinen Sinn und diese Selbstgefälligkeit von Talery ärgerten Tenia maßlos. Glaubte sie etwa, as Händlerstochter gleichzeitig auch etwas Besseres zu sein? Als Händler kam man wohlmöglich viel herum und vielleicht gab es Völker, die Essen zu ihrem Lebensinhalt machten und ihm eine besondere Bedeutung zuwiesen. Für Nullianer aber diente Nahrung lediglich dazu, sich zu sättigen und sicher nicht, um Lektionen zu erteilen. Aber Talery erklärte nichts, so wenig wie sie etwas über Caamas gesagt hatte. Wenn sie allen Ernstes glaubte, dass Tenia nachfragen und ihr den Triumph gönnen würde, ihr Wissen zu unterbreiten, damit sie sich einerseits profilieren und Tenias Dummheit andererseits offenbar werden lassen konnte, hatte die Caamasi sich geschnitten.
Wütend wandte die Braunhaarige ihren Blick wieder von der anderen ab um auf die Tischplatte zu starren.

Nicht mal auf Tenias besänftigenden Vorschlag, in der Stadt nach etwas besserem Ausschau zu halten, reagierte die Caamasi anders. Dabei konnte die Nullianerin beim besten Willen nichts dafür, wenn Schnatter –die überhaupt gar nicht mehr plapperte, sondern wortkarg und beleidigt war- sich einfach nicht mit dem zufrieden geben konnte, was es im Orden gab. Sie war ja nicht einmal bereit dazu, in der Stadt nach zu sehen. Vielleicht war sie ja gewohnt, dass sie jemand bediente? Tenia begann mehr und mehr, sich zu ärgern. Dieser Tag hatte bis jetzt eindeutig nichts Positives mit sich gebracht. Außer vielleicht, dass der kleine Streit mit Nei aus der Welt geräumt schien. Aber es hatte allen Anschein, als würde sich mit Talery der nächste anbahnen und Tenia hatte keine Lust sich wieder so aufregen zu müssen. Schließlich hatte sie von der ganzen Geschichte mit Nei noch immer Kopfschmerzen.

Als Talery erklärte, dass sie schon klar kam, hätte Tenia beinahe den Kopf geschüttelt, konnte aber noch im letzten Moment innehalte. Sie ließ sich von ihren Eltern auf einen Planeten schicken und wusste nicht einmal, ob sie dort überhaupt bleiben wollte, um eine Jedi zu werden. Als wäre all das ein Zeichen dafür, dass sie schon klar kam.
Weiterhin die Arme vor der Brust verschränkt und einen Punk auf den Tisch fixierend, schwieg Tenia und versuchte sich zu beruhigen und nichts Unüberlegtes zu sagen. Doch als die Caamasi in Begriff stand zu gehen und Tenia einfach sitzen zu lassen, als sei sie es gar nicht wert, überhaupt länger mit ihr zu sprechen (schließlich musste Talery ja denken, dass Tenia dumm war!), platzte Tenia der Kragen.

„Wäre es so schwer zu erklären, warum Essen eine immer währende Prüfung für das Leben ist? Wie kann das ein Wortspiel sein? Und warum sagst du es überhaupt, wenn es gar nicht wichtig ist?“

Dieses Mal, sah Tenia ihrer Gesprächspartnerin unverblümt entgegen. Wirklich laut geworden war sie nicht, aber eindeutig zu laut für eine Kantine und so spürte Tenia, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Dieser Tag wurde eindeutig immer schlimmer, dabei war er noch nicht einmal zu Ende.
Sie zwang sich dazu ihre Stimme weniger aufgeregt und in geregelterer Lautstärke erklingen zu lassen, als sie sich erneut an Talery wandte.

„Ich wollte nichts falsches sagen und dir nicht zu nahe treten“,
hörte sie sich dann selbst sagen und hätte sich für diese Worte am liebsten geohrfeigt. Nicht, weil sie allein entschuldigend, sondern auch noch rechtfertigend klangen. Aber vielleicht hatte sie wirklich nicht angemessen reagiert? Das hatte sie bei Rosita und Nei schließlich auch nicht getan… Nicht, dass die beiden nicht ebenfalls falsch reagiert hatten! Aber wenn man auf patzige Antworten patzig reagierte, war man nicht besser, als der andere. Jedenfalls war das die Logik von Tenias Mutter und ganz falsch war sie nun nicht.
„könntest du mir also bitte erklären, was du gemeint hast? Dann verstehe ich auch, ob ich nur dumm oder nicht fähig bin eine normale Konversation zu führen.“
Diesmal wirkte Tenia eher resigniert, als beleidigt oder unverschämt.
Sie war eben nicht besonders gut darin Gespräche zu führen. Sie konnte Touristen herumführen und ihnen alles erklären. Aber das war etwas ganz anderes.
Hinzu kam, dass Tenia überhaupt nicht wusste, wie sie die Mimik der Caamasi überhaupt interpretieren sollte. Was bedeuteten Federn die sich aufstellten? Federn, die sich verfärbten? Dinge, die Tenias Augen nicht entgegen waren. Doch aber ihrem Verständnis.

Leise seufzte die Nullianerin, als sie Talery nun beinahe hilfesuchend ansah und sich über sich selbst ärgerte. Warum war sie nicht einfach auf Null geblieben? Da hatte sie zwar auch niemand verstanden, aber wenigstens hatte sie begriffen, was die anderen von ihr wollten.Tenia wollte sich die Sache nicht so einfach machen. Nicht dieses Mal. Sie wusste, dass sie stur und starrsinnig war. Aber das bedeutete nicht, dass sie auch so bleiben wollte. Wie aber sollte man wissen, wann es angebracht war zu sein, wie man war und wann nicht? Und wie sollte man wissen, welche Eigenschaft nun gut war und welche nicht? Denn wenn alle behaupteten, dass man sein sollte, wie man war, aber sich dann doch alle darüber beschwerten, das man war, wie man war, war Tenia mit ihrem Basic am Ende.

Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Kantine – Rilanja, Visas, Nei, Sarid, Laurin, Martarr, Joras, Tenia und Talery
 
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Jedi Basis ~ Kantine ~ mit Sarid, Tenia, Visas, Rilanja, Laurin, Martarr, Joras & Talery

Nei schaufelte den Rest ihrer übermenschlichen Mahlzeit in sich rein, während Sarid ihr den Hinweis gab, dass man auch auf Lianna entsprechende Kosmetik-Artikel kaufen konnte. So würde die Padawan ihre Frisur wieder in den Griff bekommen. Allerdings hatte ihre Meisterin ja keine Vorstellung davon, wie sehr Nei immer auf ihre Haare geachtet hatte. Abgesehen von ihrer Zeit auf Tatooine war die Ruusanerin immer ihrem Lieblingsshampoo treu geblieben, ebenso die dem Hersteller ihrer Färbung.

Gerade als die Padawan reagieren wollte, bemerkte sie ein störrisches Knurren, welches aus ihrer Magengegend zu kommen schien. Verunsichert schaute sie hinunter, als es in ihrem Bauch zu ziehen begann. Hatte sie vielleicht doch etwas übertrieben. Ihr Gesicht verzog sich vor anstrengung, als sie sich schwerfällig hinter dem Tisch hervorzuquetschen begann und sich langsam und mit der Eleganz eines Banthas erhob.


"...ent... schuldigt mich bitte.",

presste Nei heraus, bevor sie benommen wankend in Richtung Gänge wankte. Sie musste ganz schnell in ihr Quartier, bevor hier noch ein Unglück geschah. Von einem Schluckauf begleitet zog sich die vollgefutterte, kurz vor dem Platzen befindliche Ruusanerin den Gang entlang in Richtung "Sicherheitszone".


Jedi Basis ~ Gänge ~ auf dem Weg ins Quartier
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Kantine - Visas, Nei, Rilanja, Tenia, Laurin, Joras, Martarr und Sarid

Kurz nachdem Sarid Nei noch damit aufgezogen hatte, dass sich deren Haare verfärbt hatten stand die Ruusanerin plötzlich auf und entschuldigte sich umgehend. Sie machte den Eindruck, dass ihr Magen wohl wegen ihrem doch recht üppigem Abendessen rebellierte. Verständnisvoll nickte die Corellianerin kurz.

"Natürlich, Nei. Bis morgen dann..."

Verabschiedete sie sich und wünschte ihr dann auch noch eine gute Nacht. Anschließend stellte zum ersten Mal Visas eine Frage, welche bisher nur zugehört hatte. Das wertete die Jedi-Rätin als positives Zeichen, denn es zeigte, dass die Miraluka durchaus Interesse an dem hatte, was Sarid erklärt hatte.

"Ja, es stimmt, dass Jedi sich mit entsprechendem Training ihre Präsenz in der Macht vollständig verhüllen können, Visas. Dieses Verstecken war besonders in den letzten, schweren Jahren für den Jedi-Orden wichtig, um zu verhindern, dass Jedi vom Imperium bzw. dessen Sith entdeckt und ermordet wurden. Das hat schon vielen Jedi das Leben gerettet und ist deshalb auch sehr wichtig. Das werdet ihr morgen auf jeden Fall von mir lernen."

Diese Technik war in der Tat eine, welche Sarid immer ziemlich früh am Anfang jeder Padawanausbildung vermittelte. So hatte Rilanja dies bereits auf Naboo gelernt, wenige Tage nachdem die Corellianerin sie zu ihrer Padawan gemacht hatte. Die Jedi-Rätin wusste zwar auch, dass andere Jedi natürlich auch andere Schwerpunkte legten. Allerdings fiel ihr schwer nachzuvollziehen, warum bisher noch niemand ihrer vorherigen Meister Visas diese wichtige Technik beigebracht hatte. Aber es hatte natürlich wenig Sinn jetzt über die Gründe dafür zu spekulieren. Dies kam morgen auf den Trainingsplan und fertig.

Rilanja hingegen fuhr fort ihrer Meisterin weiter Löcher in den Bauch zu fragen. Die Falleen war selbst nach dem anstrengenden Training noch dermaßen wissbegierig, dass sich die Corellianerin langsam fragte wie die Grünschuppige das machte. Auch die Jedi-Rätin selbst wurde langsam müde und war froh, dass sie sich ein paar Stunden zurückziehen und etwas schlafen konnte. Dennoch wollte sie natürlich noch die gestellten Fragen von Rilanja beantworten. Ganz hatte sie zwar der doch recht umfangreichen Frage ihrer Padawan nicht mehr folgen können, aber den wichtigsten Teil hatte sie mitbekommen, so dass sie diesen auch abhandeln konnte.


"Geistig schwach ist ein ziemlich geflügeltes Wort, das stimmt. Dieser ominöse Zustand hängt sowohl von den Fähigkeiten des betreffenden Jedi ab als auch der geistigen Stärke des Wesens, das beeinflusst werden soll. Es hat mit der Intelligenz direkt nichts zu tun, sondern viel mehr mit dessen Willensstärke. Ein sehr starrköpfiges Wesen, welches z. B. unbedingt auf einen Kampf aus ist kann man kaum durch eine versuchte geistige Manipulation mit der Macht erfolgreich in ein friedliches Lämmchen verwandeln können. Das Wesen würde diesen Versuch wahrnehmen und sich umso heftiger widersetzen. Einfachere Ziele sind unsichere oder leichtgläubige Wesen, besonders dann, wenn sie etwas Bestimmtes glauben wollen. Häufig ist es daher auch eher so, dass niederrangige Wesen leichter zu beeinflussen sind als ranghohe Vertreter einer Organisation oder Institution. Aber eine absolute Sicherheit gibt es natürlich nie. Wenn ihr jemanden aus triftigen Gründen mit der Macht manipulieren wollt oder müsst, dann wägt sorgfältig ab wie ihr am Besten vorgeht. Manchmal gibt es nämlich auch andere, weniger riskante Wege, um zum Ziel zu gelangen."

Dies war nach Sarids Ansicht eine recht umfangreiche Definition von geistiger Schwäche, so dass sie hoffte, dass Rilanjas Wissensdurst zumindest diesbezüglich befriedigt war.

"Was das Töten anderer Wesen auf Missionen für die Republik betrifft, so wird das bei Mitgliedern des Jedi-Orden genauso behandelt wie z. B. bei Polizeikräften oder Angehörigen des Militärs. Jedem ist klar, dass es vorkommen kann, dass jemand zu Tode kommt. Jedi sollten allerdings bemüht sein dies so gut wie möglich zu vermeiden. Sollte der betreffende Jedi dennoch keinen anderen Ausweg sehen oder es geschieht ohne Vorsatz, dann wird dies zu keinen weiteren Konsequenzen für den Jedi führen. Geht der Jedi jedoch auf eine Rechnung vor, nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht oder erfolgt eine Tötung gar auf absichtlich schmerzhafte Art oder ist unnötig, dann wird dem von höherrangigen Jedi nachgegangen und in solchen Fällen gibt es dann natürlich auch Konsequenzen in Form von Bestrafungen und Entzug bestimmter Kompetenzen, wie beispielsweise das Ausbilden von Padawanen oder es wird ihm ein Aufpasser zugeteilt. Im schlimmsten Fall ist sogar ein Rauswurf aus dem Jedi-Orden denkbar und der Fall würde dann den zuständigen Justizbehörden übergeben."

Das waren wirklich fast lauter "fröhliche" Themen, mit welchen sich die grüngeschuppte Padawan da befasste, wunderte sich die Jedi-Rätin. Dennoch war es natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass die angehenden Jedi dies alles wissen sollten. Aber was mochte da alles im Kopf ihrer Padawan vorgehen, dass sie dies so dringend wissen wollte? Die Corellianerin hoffte wirklich, dass Rilanja auf sie zukam und mit ihr redete, falls sie irgendwelche Probleme hatte oder strafrechtlichen Konsequenzen zu fürchten hatte, von denen Sarid noch nichts wusste.

"Gibt es dann sonst noch etwas, was dich bedrückt, Rilanja? Ansonsten würde ich mich nämlich auch gerne so langsam in mein Quartier zurückziehen..."

Es war auch ein langer und ereignisreicher Tag gewesen für die Corellianerin. Sie war von Alzoc III zurückgekommen, hatte zwei weitere Padawane angenommen und den Rest des Tages mit einer immer größer werdenden Anzahl von Padawanen trainiert. Etwas Ruhe würde ihr guttun.

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Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Gun, Kestrel und Brianna

Kestrel war glücklich, als ihre Padawan sie Meisterin und ihre beste Freundin nannte. Diese Beziehung war auch wirklich einmalig, so dass die Ritterin sehr stolz auf Brianna, aber auch auf sich selbst war. Der Ritterin war es auch immer wichtig gewesen die Freundschaft aufrecht zu erhalten und nicht durch Lerninhalte und Tadel zu zerstören. Sie hatte immer und immer wieder das Gespräch mit Brianna gesucht, sobald sie sich gestritten hatten oder sie den Eindruck gehabt hatte, ihre Padawan überfordert zu haben. Sie hatten über alle Probleme geredet und hatten auch zusammen so viel durchgemacht! Kestrel rang fast mit den Tränen, als sie Brianna das Holo zeigte und nochmals sehen konnte, wie gut sich Brianna gemacht hatte. Kestrel war davon überzeugt sie zur Ritterin schlagen lassen zu können.

Die junge Menschin musste grinsen, als Brianna sie nicht nur ihre beste Freundin nannte, sondern nun auch noch “dunkle Meisterin”. Kestrel wusste was ihre Freundin damit meinte. Das Wort “Sith” hatten sie freilich beide mehr als über und ein bisschen was wahres hatte ja die Bezeichnung von der Echani, denn sie würde sie jetzt sehr fordern in der letzten Übung! Wahrscheinlich würde sie wirklich sehr fies werden.


“Okay, wie du willst, Brianna! Ich hatte aber auch nicht vor dich zu schonen, denn ich weiß jetzt, was in dir steckt!”

Meinte die Ritterin auf die Frage ihrer Padawan hin und staunte nicht schlecht, als Brianna sich vor ihr verbeugte. Das hatte sie zuvor nie getan und an sich hatte sie dies auch nie verlangt, zumal sie eh angenommen hatte, dass die Echani dies anstößig finden könnte. Kestrel war daher perplex und gleichzeitig gerührt von dieser Geste.

Schnell ging die Ritterin in Position, in dem sie den Parcours umkreiste und immer wieder wahre Manöver startete, um Brianna aus dem Konzept zu bringen oder nur Finten legte. Doch Brianna war nicht abzulenken. Sie war voll konzentriert und Kestrel spürte die Macht in ihr immer stärker. Noch nie zuvor hatte ihre Padawan solche Energie ausgestrahlt. Sie glühte förmlich. Sie war eindeutig gewachsen in der Macht! Sie ließ sie endlich vollkommen zu! Immer mehr Stolz erfasste die Ritterin, doch sie riss sich zusammen und setzte die böse Miene einer dunklen Meisterin auf und attackierte Brianna immer und immer wieder. Besonders beeindruckend fand Kestrel, wie die Padawan mit den Droiden umsprang, die Machtblase bildete und wie sie schließlich die letzte Übung der Basketbälle meisterte. Schließlich hatte die Padawan 3 Runden absolviert und Kestrel war ebenso außer Atem, wie auch die Echani.


“Einfach fantastisch, Brianna!!”

Keuchte die Ritterin und hielt sich kurz ihren Bauch, in den Brianna hineingetreten hatte, doch sie nahm ihr das nicht übel, denn schließlich hatte sie selbst nicht aufgepasst und wer sagte denn, dass nur Schüler im Training geschunden wurden?

“Natürlich darfst du das Video haben. Ich schenke es dir! Ich bin soo stolz auf dich! Du bist wirklich stark geworden! Das spürt man in dir! Deine Aura hat sich verändert, denn du lässt die Macht vollkommen zu und nutzt sie gut! Vor allem war ich wirklich sehr überrascht wie viele Techniken du instinktiv angewandt hast, welche wir bisher immer nur einzeln geübt haben. Damit meine ich besonders die Machtblase und ganz am Ende die Sache mit Basketbällen! Wenn ich dich heute früh nicht beobachtet hätte, hätte ich niemals angenommen, dass du das mit den Bällen erst heute gelernt hast! Dein Sprung war super! All deine Reaktionen waren schnell und präzise und dein Tempo war so und so unschlagbar! Ich muss sagen...ich habe diesmal gar nichts zu bemängeln, Brianna! Du hast die Aufgabe mit sehr gut beendet!”

Lobt die Ritterin ihre Padawan und umarmte sie und drückte ihr danach das Holovideo in die Hand, sowie neue Lichtschwertteile. Das Brianna ihre Ritterprüfung damit bestanden hatte, wollte sie ihr noch nicht sagen, denn dies sollte eine Überraschung werden, damit die junge Echani nicht die Zeit hatte, um zu protestieren und es sich damit anders zu überlegen.

“Hier! Nimm! Du hast es dir verdient! Wollen wir deinen Erfolg feiern? Ich hätte wahnsinnige Lust dazu, meine Musterschülerin!”

Sagte Kestrel und lächelte sie auffordernd an.

“Ein kräftiges Essen würde uns beiden sicher gut tun!”

Meinte Kestrel grinsend und versorgte danach noch Gun, in dem sie ihm noch ein paar Ratschläge gab, wie er etwas üben konnte.
Danach verschwanden Kestrel und Brianna jeweils auf ihre Zimmer und zogen sich ihre verschwitzten Sachen aus und duschten und Kestrel nutzte ebenso die Zeit, um Sarid zu kontaktieren, um sie von der Beförderung zu unterrichten. Sie erzählte Sarid in allen Details von der Prüfung und brachte ihr auch noch eine Kopie des Holovideos über die Fortschritte von Brianna vorbei und schlug ihrer ehemaligen Meisterin vor, Brianna zu befördern, da sie glaubte, dass sie nun endlich bereit dazu wäre.
Von alledem bekam Brianna nichts mit, denn Kestrel achtete darauf, dass ihre Padawan es nicht bemerkte. Kestrel vereinbarte schließlich mit Sarid einen Termin auf den nächsten Morgen.
Bis dahin besuchte Kestrel mit Brianna ein Lokal ganz in der Nähe, wo sie sich kräftig den Bauch vollschlugen und jeder dies bestellen konnte was er wollte. Aufgeregt erzählten sie noch den ganzen Abend über das so gelungene Training und über die Fortschritte, die Brianna gemacht hatte. Schließlich suchten sie beide ziemlich spät ihre Zimmer auf und Kestrel schlief zufrieden und mit vollen Bauch sehr schnell ein.

Am nächsten Morgen wachte Kestrel jedoch ziemlich früh auf und machte sich rasch fertig. Sie suchte schnell alle Lichtschwertteile zusammen, die Brianna noch benötigte, denn zum Anlass der Beförderung wollte sie der Padawan die letzten Teile schenken, damit sie endlich ihr eigenes Lichtschwert bauen konnte.

Mit eiligen Schritten klopfte sie schließlich an die Zimmertür der Echani und trieb sie an sich schnell fertig zu machen, da angeblich der Rat der Jedi nach ihnen rufen lassen hatte. Kestrel ließ sich weiterhin nichts anmerken und spekulierte auf eine Mission, auf die sie geschickt werden könnten.

Schließlich beeilte sie sich und Kestrel war selbst ziemlich aufgeregt, denn noch nie hatte sie eine Padawan zur Ritterin ernannt. Sie hatte zum ersten Mal eine Padawan vollständig ausgebildet und es erfüllte sie mit Stolz. Vor der Tür des Ratsaales wartete die Ritterin etwas ungeduldig auf ihre Padawan, die sich ausgerechnet heute verspätete. Sie war doch sonst so pünktlich! Hatte sie die Dringlichkeit nicht verstanden?! Außerdem war sie doch bereits angezogen gewesen und musste sich doch nicht ewig schminken oder so. Fast hatte Kestrel den Drang verspürt zurückzulaufen und Brianna entgegen zu gehen, doch da kam diese schon um die Ecke geeilt. Kestrel warf ihr einen leicht vorwurfsvollen Blick zu und betrachtete neugierig und erstaunt die neue Kleidung der Echani. Es war ziemlich ungewohnt an ihr, denn Kestrel kannte sie eigentlich immer nur in den selben Sachen. Deshalb hatte dies also so lange gedauert. Leider blieb nicht viel Zeit, um sie zu loben, weshalb Kestrel sofort an die Tür klopfte und den
Schließlich betraten sie beide den Ratsaal. Sarid war bereits wie vereinbart dort. Kestrel verbeugte sich, ehe sie den Saal voller Ratsmitglieder betrat.


“Guten Morgen!”

Begrüßte Kestrel ihre ehemalige Meisterin, sowie die anderen Ratsmitglieder freundlich und verbeugte sich.

Lianna-Jedi-Basis-Rataal-Sarid, Brianna, Kestrel, NPC’s?
 
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Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Kantine – Rilanja, Visas, Sarid, Laurin, Martarr, Joras, Tenia und Talery

Aus Talery unverständlichen Gründen begann Harzmoos plötzlich mit lauterer Stimme rumzubrüllen als die Caamasi dabei war aufzustehen und ins Bett zu gehen. Einen Moment lang war sie deswegen wirklich versucht die Frau einfach sitzen und sie in ihrer miesen und bissigen Stimmung alleine zu lassen. Tenia war schließlich alles andere als nett zu ihr gewesen. Aber wollte sie genauso schnippig sein wie ihre Gesprächspartnerin? Wollte sie Harzmoos auf die so eine endgültige Art und Weise abservieren, indem sie sie einfach sitzen ließ? Talery war im Grunde ihres Herzens ein gutmütiges Wesen, so dass sie sich schon etwas schlecht fühlte bei dem Gedanken. Andererseits kostete es sie natürlich einiges an Überwindung mehr als kurze Sätze mit dieser unfreundlichen Frau zu reden.

Nach einem tiefen Atemzug setzte sich die Vogelfrau dennoch wieder. Ausschlaggebend dafür war die Entschuldigung Tenias, die diese zwar hätte netter formulieren können. Aber im Vergleich zu derem bisherigen Auftreten war dies ein enormes Zugeständnis, was sogar Talery eindeutig als solches erkannt hatte. Das Tablett mit dem leeren Geschirr stellte sie leise klappernd etwas vor sich auf den Tisch, damit sie sich dort aufstützen konnte.


"Ich habe das eigentlich gar nicht so sehr auf das Essen bezogen, Tenia. Viel mehr darauf, dass ich wohl auch bei weitem nicht eine so tolle, redegewandte Diplomatin bin wie ich bis zu diesem Zeitpunkt geglaubt und gehofft habe. Sonst wären solche Missverständnisse gar nicht erst entstanden, denke ich."

Erwiderte die Caamasi leise und bedächtig, so dass ihre Stimme gar nicht mehr so hell klang wie zuvor.

"Mir ist einfach klar geworden, dass ich noch sehr an mir zu arbeiten habe."

Dabei suchte die Caamasi richtig Tenias Blick und sah ihr tief in die blauen Augen. Sie hoffte wirklich, dass Harzmoos auch verstand, dass sie es ehrlich meinte. Irgendwie hatte Talery währenddessen wieder das Gefühl, dass sie sich aufblähte, aber mit etwas Mühe schob sie diese seltsame Empfindung geistig bei Seite und konzentrierte sich auf ihre Gesprächspartnerin. Sie musste sich wirklich am Riemen reißen, um nicht den sprichwörtlichen Faden zu verlieren.

"Damit wollte ich dich übrigens weder für dumm darstellen noch behaupten, dass du nicht in der Lage wärst eine normale Konversation zu führen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir beide einfach sehr gestresst sind durch die Frage, wo wir bei den Jedi richtig sind oder nicht und dann noch die völlig neue Umgebung, so dass wir deshalb auch beide etwas empfindlich reagiert haben. Ich für meinen Teil glaube... nein ich bin mir sicher, dass dies zumindest bei mir schon der Fall war."

Sprach die Händlerstochter ihre Überlegungen aus einem Gefühl heraus laut aus, welche auch eine halbe Entschuldigung enthielt. Es fiel ihr auch schwer nicht wieder die gestelzten Formulierungen zu verwenden, welche sie sich angewöhnt hatte, sondern bei den kurzen und klaren Ausdrücken zu bleiben. Diese war irgendwie eine Art Schutzschild von ihr geworden, welches sie mit der vertrauten Anwesenheit ihrer Eltern verband. Dass sich ihre Eltern in Wahrheit viel geschickter und gewählter ausgedrückt hatten spielte dabei für Talery keine Rolle. Deshalb fühlte sie sich auch noch verletzlicher als sonst mit ihren eigenen Formulierungen. Unbewusst presste sie währenddessen ihre dreifingrigen Hände fest zusammen, was ein Zeichen für ihre Anspannung und Nervosität bei ihr war. Als dann die leger gekleidete Frau neben Harzmoos (Nei) aufstand und sich entschuldigte beachtete die Caamasi sie nicht weiter. Diese war ja auch nur eine von vielen anderen Jedi hier in der Kantine, die Gefiederte nicht kannte.

Die Caamasi hoffte bloß viel mehr, dass ihre Offenheit nicht wieder nach hinten los ging. Die Unsicherheit diesbezüglich nagte sehr an ihr. Sie fürchtete sich schon fast, dass sie nur wieder eine - oder gar mehrere - patzige Antworten erhielt, welche sie dann nur ihrer eigenen Gutmütigkeit und Leichtgläubigkeit zuzuschreiben hätte. Als instinktive Reaktion darauf stellten sich erneut ihre Gesichtsfedern auf. Diese waren hier ohnehin fast durchgehend in Bewegung. Von Souveränität zeugte dies jedenfalls rein überhaupt nicht. Wieder kamen Talery ihre Eltern in den Sinn als sie sie das letzte Mal zu einer Verhandlung begleitet hatte. Wie gefestigt und sicher hatten diese das Gespräch geführt, ohne Anzeichen von Unsicherheit oder Zweifel. Wie weit war sie davon doch entfernt...


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Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Kantine – Rilanja, Visas, Sarid, Laurin, Martarr, Joras, Tenia und Talery

Talery blieb erst einmal stehen, aber Tenia war sich sicher, dass die Caamasi einfach gehen, und sie hier sitzen lassen würde. Allein dieser Gedanke, machte sie nur noch wütender. Hatte denn nicht der Streit mir Nei gereicht? Und vorher das, was Rosita zu ihr gesagt hatte? Wenn nun auch noch Talery verschwand und sauer war, dann musste das zwangsläufig wirklich bedeuten, dass Tenia nicht mehr lange im Orden bleiben würde. Denn offensichtlich war sie talentfrei , wenn es darum ging, sich mit Nichtnullianern zu unterhalten. Jedes Gespräch, das bisher auf Lianna stattgefunden hatte, war mehr oder weniger nach hinten los gegangen. Tenia hatte diesbezüglich einfach keine Geduld mehr mit sich selbst. Sie war zwar in den Orden gekommen um etwas zu finden, aber diese Sache war sicher kein Streit gewesen. Davon hatte es auf Null genug geben.

Widererwartend drehte sich Talery dann doch um, um zurück an den Tisch zu kehren. Sie stellte ihr Tablett ab und setzte sich sogar wieder hin. Würde sie Tenia nun die Meinung sagen? Sie auf ihr ach so schreckliches Benehmen aufmerksam machen? Ihr irgendwelche Vorhaltungen machen? Gewundert hätte es Tenia nicht. Schließlich sahen sich andre, geradezu dazu auserkoren, ihr den Kopf zu waschen. Eine Tatsache, die Tenia bisher nie wirklich dazu genutzt hatte, das eigene Verhalten richtig zu reflektieren. Tenia war sich ihrer Fehler durchaus bewusst und meistens erkannte sie, wenn ihr Verhalten nicht angebracht war. Aber eine Änderung hatte sie bisher dennoch nicht herbei geführt. Was wohl auch daran lag, das die Nullianerin nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wie man manche Dinge einfach unterließ oder änderte. Wie reagierte man ruhig, wenn man aufgewühlt war? Und wie lernte man, nicht auf andere hinab zu sehen, wenn einem das selbst immer geschehen war? Schließlich tat tenia solche Dinge nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil sie dafür sorgten, sich für den Moment besser zu fühlen. Ganz konkretisiert hatte Tenia diese Erkenntnis zwar auch noch nicht, aber sie hatte die leise Ahnung, dass genau das der Grund war. Weil Tenia aber auf diese ganzen Fragen nie eine Antwort gefunden hatte, hatte sie schlicht und einfach aufgehört, sich weiter damit zu beschäftigen.

Was für ein Glück, als Talery schließich doch etwas sagte und Tenias Frage beantwortete.
„Das ist mir auch klar geworden“, gab Tenia nun ebenfalls leise zu, als Talery gestand, dass sie noch an sich arbeiten musste und vergaß dabei für einen kleinen Moment, was sie da eigentlich zugab.
„Bis jetzt, ist alles schief gegangen, was nur schief gehen konnte“, kam die zweit, leise, aber ehrliche Erkenntnis. Schließlich nagten die jüngsten Ereignisse doch an der Nullianerin, die nach außen hin wohl oft so wirkte, als fühlte sie sich komplett im Recht. Aber auch Tenia überdachte ihr eigenes Verhalten (manchmal vielleicht nur etwas später) und entschuldigte sich, wenn auch nicht laut, so doch in Gedanken. Heute war wirklich alles schief gelaufen. Das mit Rosita war nur der Anfang gewesen. Dann die Sache mit Nei
Kaum auszudenken, was passiert wäre, wenn Tenia die Ruusanerin mit dem Rucksack getroffen hätte. Vielleicht waren es diese Situationen, die dafür sorgten, dass die Nullianerin für einen kurzen Moment vergaß, dass sie vielleicht zu viel von sich preis gab?
„Ich glaube, mir ist das hier einfach alles zu viel. So viele neue Wesen, eine ganz neue Umgebung. Hier ist überhaupt nichts wie auf Null. Und mein diplomatisches Talent, habe ich bisher auch noch nicht gefunden,“ seufzte Tenia schließlich und rieb sich einmal über den Kopf, der immer schlimmer schmerzte.
Damit sie diesen seltsamen Redefluss unterbrechen konnte, presste sie für einen winzigen Moment die Lippen aufeinander. Schließlich hatte sie für ihre Verhältnisse wirklich genug gesagt. So seufzte sie einfach weiteres Mal.

Neu war eigentlich noch untertrieben. Schließlich gab es hier gar nichts, an dass Tenia sich hätte festhalten können. Jetzt, da sie so am Tisch saß und nachdachte, merkte sie das erste Mal, wie sehr sie Null eigentlich vermisste. Es war nicht nur das erste Mal, dass sie auf einem anderen Planeten war, sondern auch, dass sie getrennt von ihrer Familie war. Auch wenn es in der letzten Zeit häufiger Streit gegeben hatte, vermisste Tenia ihre Eltern. Allen voran ihren Vater, der auf ganz Null, der einzige war, der sie nahezu immer verstanden hatte. Bis auf die Sache mit dem jagen, bei der Tenia aber auch nie ehrlich gewesen war…

Demnach hatte Talery recht. Auch die Nullianerin hatte empfindlich reagiert, weil sie überfordert mit den ganzen Ereignissen war. Na ja, empfindlicher als sonst, wäre der Wahrheit doch ein wenig näher gekommen. Aber man konnte es auch mit den Selbsterkenntnissen übertreiben.
Zwischendurch bemerkte Tenia, wie Nei fluchtartig die Kantine verließ. Bestimmt lag das an ihrer üppigen Portion...


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Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Gun, Kestrel und Brianna

Unter dieses besondere Glücksgefühl, das man spürte, wenn man etwas wirklich Großes vollbrachte, mischten sich auch andere, welche Brianna weniger vertraut waren. Zwar erinnerte sie sich nicht besonders gut daran, wie sie sich gerade eben während des finalen Durchlaufs gefühlt hatte, doch sie nahm die Nachwirkungen wahr. Es war seltsam, ein Gefühl der tiefen Verbundenheit, als wäre sie ihr ganzes Leben alleine in ihrem Körper eingesperrt gewesen und hätte nun, ganz plötzlich, den Kontakt zur Außenwelt hergestellt. Es war ein Unterschied zu
wissen, dass die Macht allgegenwärtig war, und es zu spüren. Diesen Aspekt von ihr hatte die Silberhaarige so noch nie wahrgenommen. Einen Großteil ihres Lebens war sie davon ausgegangen, dass das einzige, was sie je wirklich unter Kontrolle haben konnte, sie selbst war – einer der Gründe, warum es so wichtig war zu lernen, eben diese Kontrolle über sich selbst zu perfektionieren. Eben hatte die 24jährige Padawan den Eindruck gehabt, ihr eigenes Selbst erstreckte sich weit über ihren Körper hinaus, oder so erklärte sie sich es jetzt. Auf jeden Fall war es berauschend gewesen, und die Nachwirkungen waren es immer noch.

Die genauso atemlose Kestrel lobte ihre Schülerin über den grünen Klee, so dass die Überlassung des Holovid geradezu zur Nebensache wurde. Auf jeden Fall hätte die Benotung der Übung kaum besser ausfallen können.

„Stark, ja, vermutlich war es das,“

Meinte Brianna gut gelaunt, doch nach Worten ringend, als sie sich gegenseitig drückten. Sonst hatte sie selten den Eindruck von sich, nicht die richtigen zu finden, doch dieses Mal schien es schwer, treffend zu formulieren, wie sie dachte und empfand.

„Ich erinnere mich kaum an Einzelheiten des Laufes, aber ich weiß, dass ich ihn ganz komisch empfunden habe, besonders. Vielleicht mag es aus deiner Sicht nicht akkurat zutreffend sein, und wahrscheinlich ist es vermessen, das zu behaupten, doch ich fühlte mich eins mit der Macht, zumindest mit einem Teil von ihr. Weißt du, es machte dieses Mal nicht den Eindruck, sie zu manipulieren wie ein Objekt, stattdessen konnte ich sie benutzen wie ein Teil von mir. Ich habe von mächtigen Jedi gehört, die wirklich eins mit der Macht waren und vermute, dass es doch noch etwas völlig anderes ist, so dass es womöglich ein bisschen verrückt wirkt, wenn ich das von mir behaupte, aber ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben sollte. Mein eigenes Selbst war größer als ich, so in der Art könnte man es nennen.“

Die athletische junge Frau glaubte schon fast, Rilanja sprechen zu hören, so wirr kam ihr das alles vor. Die Holodisc und die Teile nahm sie indes entgegen und die Einladung zum Essen an.

„Gern! Mir ist auch nach Feiern, das haben wir uns heute wirklich beide verdient nach solch einem anstrengenden Tag! Weißt du, nichts gegen die Cantina hier und die Talz-Küche, aber ich habe das Gefühl, mich seit Naboo nicht mehr satt gegessen zu haben. Siehst du, Loch im Bauch!“

Behauptete Brianna lachend, als sie ihren Bauch ein- und den Saum der Hose von der noch dünner als sonst wirkenden Taille weg zog. Von Gun trennten sie sich einstweilen, alles in allem war die Aufgabe beileibe nichts für einen Neueinsteiger gewesen, so dass sie nachfühlen konnte, dass er sich dabei etwas verloren vorgekommen haben musste. Schließlich hatten auch eklige, schleimige Fischwesen Gefühle.

Der nächste Weg führte die junge Echani-Padawan erwartungsgemäß auf ihr Zimmer, um zu duschen, doch die Prioritäten verschoben sich, als sie den Türöffner betätigte. Ihre mysteriöse Zimmerkollegin war offenkundig hier gewesen und hatte sich nicht nur ganz allgemein breit gemacht, sondern den Raum auch mit einer durch ihre Intensität Kopfschmerzen verursachenden Parfümwolke eingenebelt. Mit zugekniffenen Augen und Nase tastete sie sich zu den Fenstern vor, um sie komplett aufzureißen und sich anschließend sofort unter die Nasszelle zu retten. Nachdem sie ihren kräftigen, alabasterfarbenen Körper mit wohlriechendem Duschgel von Naboo gereinigt und sich rauen Ordenshandtüchern abgetrocknet hatte, steckte sie die Sportsachen in den Wäschebeutel und schlüpfte in zwei der Handvoll nicht primär auf Kampfkunst ausgelegten Stücke in ihrer wiederbeschafften Garderobe. Sie trug jetzt eine passgenaue Kombination aus Hose und langärmeligem Oberteil in farblich abgestimmten, hellen Blautönen, welche dennoch, trotz der Ausrichtung, auf geradezu paranoide, wenngleich Echani-typische Weise die Bewegungsfreiheit so wenig wie möglich einschränkten, um stets kampfbereit zu sein. Als sie fertig und gekämmt war und eigentlich schon gehen wollte, fiel Briannas Blick allerdings auf einen Zipfel feinen Stoffs in der Müllklappe, welcher sofort ihre Aufmerksamkeit erregte. Letztendlich zerrte sie eine komplette Garnitur feiner Klamotten aus edlen Stoffen ans Resttageslicht, welche allerdings für eine weniger muskulöse Frau mit einer eher seltsamen Anatomie geschnitten zu sein schienen. Was davon und von der Tatsache abgesehen, dass sie inzwischen nach Müll stanken, falsch an ihnen war, erschloss sich der Weißhaarigen nicht. Die mysteriöse Zimmerkollegin? Bestimmt war sie ebenfalls noch neu und hatte Müll und Wäschebehältnisse verwechselt. Des Geruchs wegen packte sie die zweifellos teuren Sachen allerdings in einen eigenen Beutel und stellte diesen beim Gehen vor die Tür.

Der Abend mit Kestrel war ganz wundervoll. Das Lokal war eindeutig auf die Beschäftigten der umliegenden Gewerbebetriebe ausgerichtet, doch es war sauber und das Essen reichlich, auch wenn es ungezählte Gänge brauchte, bis Brianna tatsächlich nicht mehr konnte. Anschließend trank sie diverse süße Saftcocktails und verbrachte die Zeit damit, sich mit ihrer Freundin zu unterhalten, Anekdoten auszutauschen und vor allem viel zu lachen. Als die Echani schließlich ungewohnt spät für ihre Verhältnisse ins Bett kam, fand sie ihr Zimmer allerdings immer noch leer vor, von der zweiten Padawan keine Spur.

Am anderen Morgen erschrak die Sportlerin beim Blick aufs Chrono. Halb sechs! Verschlafen! Viel zu spät für die erste Trainingseinheit des Tages! Geschwind ließ sie sich aus dem Bett fallen, freilich nicht ohne dennoch fast geräuschlos zu landen, schlüpfte schnell in die zweite, inzwischen mehrfach unauffällig geflickte Kampfanzugsgarnitur und eilte nach draußen in den Garten. Zumindest erhaschte sie dabei einen Blick auf die zweite Padawan, ein seltsam aussehendes Vogelwesen mit buntem Schnabel (Talery). Das reduzierte Trainingsprogramm beschränkte sich anschließend auf Dehnen, einen eher energetischen Mittelteil und einige Katas zum Schluss, so dass es anschließend reichte, sich ein wenig zu waschen, schließlich schwitzte die durchtrainierte junge Frau im Allgemeinen nicht besonders stark. Als sie fertig war, guckte auch schon Kestrel durch die Tür herein. Sie erzählte etwas davon, dass der Rat sie gerufen hätte und vermutete einen neuen Auftrag als Hintergrund. Brianna seufzte, ließ man ihnen doch, wie es schien, schon wieder keine Ruhe, sich zu erholen und unter vernünftigen Bedingungen zu trainieren, dabei wollte sie doch noch so viel lernen!

Fest stand indes, dass sie nicht in diesem Aufzug vor den Rat treten wollte. Sie hatte etwas in Auftrag gegeben, um bei ihrer Ritterprüfung präsentabel auszusehen, ohne jedoch zu ahnen, dass sie es schon so bald benötigen würde. Vielleicht war es ja trotzdem schon fertig, der Droide hatte von „einigen Tagen“ gesprochen. Ihrer Meisterin sagte sie, dass sie selbstverständlich kommen würde, um sodann ins Untergeschoss zu eilen, zum Quartiermeister, den anscheinend alle hier „Radar“ nannten, und ließ das
immer noch schlafende Vogelwesen zurück.

„Ich hatte mir schon gedacht, dass es eilig sein würde,“

Erklärte die R-97-Einheit weniger als eine Minute später und schob ihr ein dickes Bündel über die Theke.

„Aber ich möchte betonen, dass es wirklich nicht einfach war, all diese Sonderwünsche zu erfüllen.“

Brianna bedankte sich artig. Alles in allem schien der Droide nicht der typische Quartiermeister zu sein, sondern eher bestrebt zu sein, es allen recht zu machen. Als die Silberhaarige unmittelbar nach ihrer Ankunft bei ihm vorgesprochen hatte, hatte sie sich bereits auf einen harten Kampf eingestellt und war dementsprechend geladen gewesen, zumal der durch die Rekonvaleszenz von der Beinverletzung auf der Rückreise von Alzoc III fehlende Ausgleichssport für eine recht üble Laune bei ihr gesorgt hatte. Letztendlich hatte sie damit jedoch offene Türen eingerannt. Die Standardgrößen, welchem normalerweise jedem beinahe passten, passten (welch Wunder) wirklich nicht, außerdem erklärte er Mitleid erwartend, dass sie angesichts der vielen verschiedenen Spezies ohnehin fast permanent Sonderanfertigungen ordern musste. Lediglich als sie ihre Stoffwünsche kundtat, hatte die Silberhaarige das Gefühl, Radar hätte geseufzt, sofern er denn gekonnt hätte. Anschließend hatte er jedoch erwähnt, dass sie nicht die erste Echani hier war und er das alles daher zumindest in Grundzügen bereits kannte.

Das alles war nun natürlich schon Tage her – aufgeregt stürmte die Padawan zurück nach oben und konnte es kaum erwarten, eine der maßgeschneiderten Roben anzuprobieren. Der Stoff war leicht, robust, flexibel, optisch schöner und wesentlich angenehmer auf der Haut als der sonst verwendete und ebenso nach Echani-Machart wie der wesentlich engere, figurbetonte Schnitt. Genau genommen hatte sie Echani-Kampfanzüge bestellt, die gemacht waren, um wie Jedi-Roben auszusehen. Farblich war Brianna allerdings alles andere als mutig gewesen, obwohl sie die in ihren Augen hässlichen Erdtöne ablehnte. Die Hose war grau, die Tunika hellgrau. Die Untertunika, die kaum mehr als ein Unterhemd war und die man von außen ohnehin nur am Kragen sehen konnte, war anthrazit. Die eigentliche Robe, der Umhang, war ebenfalls nochmals raffiniert gestaltet. Man konnte ihn wenden – die eine Seite war seidig glänzend und silberfarben, die andere unauffällig anthrazit. Die eine für repräsentative Zwecke, die andere, wenn sie nicht gesehen werden wollte. Als Brianna sie anzog, trug sie sie silber außen und weit offen, um jeden Eindruck des von ihr gefürchteten „Sacks“ zu vermeiden. Gleichzeitig bedeutete das, dass sich ihre athletisch-schlanke Silhouette gut vor dem anthrazitfarbenen Hintergrund der Robeninnenseite abzeichnete. Hose und Tunika saßen gut und alles war tatsächlich wie erwartet. Radar hatte offenbar ganze Arbeit geleistet. Besonders als sie sich im Spiegel sah, war sie begeistert: es sie
liebte die silberglänzende Seite! Außerdem traf sie fast exakt den Farbton ihrer Haare und sie befand, außerordentlich gut in ihrer neuen Ordenskluft auszusehen.

Die junge Padawan verbrachte noch einige Zeit damit, ihre Bewegungsfreiheit zu überprüfen, die Details vor dem Spiegel zu betrachten, hier und da etwas zurechtzuzupfen und sich noch einmal durchzukämmen, bevor sie das Zimmer verließ und würdevoll Richtung Ratssaal schritt. Nicht ganz überraschend war Kestrel bereits da, ebenso Sarid, mit der sie seit Missionsende kaum gesprochen hatte, und eine Reihe weiterer Wesen in ehrerbietenden Roben. Die Frage war, was diese Leute nun wieder von ihnen wollten.

„Guten Morgen,“

Meinte Brianna und verneigte sich knapp (bewusst knapper als am Vortag vor ihrer Meisterin) vor der Runde.

„Ich bitte die Verspätung zu entschuldigen. Ich wollte nicht in meinen Alltags-Sportsachen vor dem Hohen Rat der Jedi erscheinen.“

Das war natürlich die Wahrheit, aber ob es als Ausrede zählte, zog sie zumindest in Zweifel. Wer sich so kleidete, hatte bestimmt kein Verständnis für diese Dinge.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Ratssaal - NPCs, Eleonore, Sarid, Kestrel und Brianna
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum mit Jaques und Ly'fe

Coris empfand es als merkwürdig die "falsche" Fußstellung trotzdem mit den Holzschwertern zu üben, auf seinem Heimatplaneten wurde immer sehr viel Wert auf die korrekte Ausführung der Kampftechniken gelegt. Ein junger Zabrak durfte sich den gleichen Fehler nur selten zweimal hintereinander erlauben. Aber deswegen sind sie vielleicht auch von Natur aus so ehrgeizig und zielstrebig und die meisten Iridonianer sind begabte Kämpfer, auch die von denen man es nicht erwarten würde wie Büroarbeiter...

Ly'fe fragte Coris ob er den Schwertkampf schon vorher trainiert oder praktiziert hätte, anscheinend schlug er sich wirklich gut darin, andererseits hatte er auch nichts anderes erwartet.


Natürlich! Jeder Iridonianer durchläuft früher oder später eine Art Kampfausbildung.

erklärte er ihm mit Freuden und Gedanken an die Heimat.

Der eine nimmt dies intensiver in Anspruch als ein Anderer aber absolvieren tuen es alle. Natürlich gibt es Ausnahmen aber die Zabrak sind sehr interessiert in der Kunst und dem Sport des Kampfes weshalb es auch etliche Akademien und Schulen auf dem Planeten gibt wo nur dies gelehrt wird.

Er hätte die Möglichkeit gehabt einst auf ein Internat zu gehen und dort von professionellen Meistern trainiert zu werden doch das Interesse für die Jedi kam ihm dazwischen.
Vielleicht wäre es sogar besser gewesen wenn er die Ausbildung in Anspruch genommen hätte... oder sagen wir vernünftiger.
Der Gedanke ein Kind dafür auszubilden um die Galaxie zu bereisen und dort für Ruhe und Ordnung zu sorgen kam ihm immer ein bisschen merkwürdig vor. Vielleicht war er in dieser Hinsicht noch ein bisschen konservativ.


Ist für jeden Ritter eine intensive Schwertkampfausbildung geplant oder ist das eine Entscheidungssache? Gibt es auch Jedi die nicht mit dem Schwert kämpfen?

Erkündigte sich Coris neugierig, er hatte eine Seite an der Ausbildung entdeckt die ihm wirklich zusagt. Bodenständiger als dieser ganze Machthokuspokus.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum mit Jaque und Ly'fe
 
Jedibasis - Kantine - Sarid, Visas, Tenia, Joras, Martarr, Laurin und Rilanja

Die Ausführungen ihrer Meisterin zum Thema geistiger Schwäche leuchteten Rilanja ein. Der Mechanismus des Glauben-Wollens war ihr von früher vertraut, und sie hatte ihn oft für sich genutzt wenn es darum gegangen war Kunden davon zu überzeugen, dass sie mit einem bestimmten Stück Schrott ein besseres, zufriedeneres Leben führen konnten.
Sicher, es hatte Fälle gegeben wo sie mit einem gezielten Ersatzteil dafür sorgen konnte, dass der Kunde in jedem Fall länger lebte, beispielsweise mit einem neuen Sicherheitsventil oder einem Reaktormoderator ohne Mikrorisse, aber die besten Geschäfte hatte sie gemacht, wenn ihr Gegenüber das Teil eigentlich nicht wirklich gebraucht hatte.
Aber das gehörte genauso wenig in die Kantine der Jedibasis und in ein Gespräch mit ihrer Ausbilderin wie die Vorstellung eines zähne- und waffenstrotzenden Sith, der sich vor ihren Augen in einen kuscheligen Wollhufer verwandelte, nur durch Einsatz von geschickter Manipulation mit der Macht.
Die Falleen wusste, dass die zugrunde liegende Aussage Sarids nicht wörtlich zu verstehen war - jedenfalls mit ziemlicher Sicherheit - aber die Idee dahinter erinnerte sie an einige Nächte, in denen sie nicht hatte schlafen können und die tieferen, dunkleren Ecken des Holonets aufgesucht hatte um Zerstreuung zu suchen. Nicht die pornographischen Ecken, die waren meist gut beleuchtet. Nein, sie hatte Foren und Diskussionsgruppen besucht, die sich mit den vielen Theorien über die Geheimnisse der Jedi und teilweise auch der Sith befassten, mit Verschwörungen der tatsächlichen Fähigkeiten die die Macht einem geneigten Individuum bot.
Dort wurde darüber spekuliert ob es möglich wäre ein Schiff im Orbit von der Oberfläche eines Planeten aus abstürzen zu lassen, und es gab sogar jene die Berechnungen anstellten die bewiesen das es denkbar war einen Mond mit Hilfe der Macht aus seiner Bahn zu werfen. Andere befassten sich mit den Möglichkeiten die die Macht zur Beeinflussung anderer Wesen bot, von der kompletten Neustrukturierung einer Erinnerung bis hin zu der Löschung einer ganzen Persönlichkeit um Platz für eine andere zu schaffen - meistens die des Jedi oder Sith.
Sie hatte stundenlang geschmökert, sich amüsiert und sich manchmal auch kleine Diskussionen mit den meist sehr überzeugten Verfechtern dieser wilden Theorien geliefert. Manchmal hatte sie sich gewünscht einen Jedi zu kennen, den sie danach befragen konnte, aber irgendwie erschien ihr die Idee im Moment nicht besonders sinnvoll. Vielleicht später, und dann lieber etwas weniger... Nun, sie wollte nicht das Sarid auf den Gedanken kam, dass sie irgendetwas davon wirklich geglaubt hätte.
Hatte sie schließlich nicht. Kaum. In den meisten Fällen nicht. Eigentlich nur wenn es cineastische Beispiele davon gab...
Aber das war jetzt nicht wichtig. Sie konnte die Corellianerin später noch fragen ob die spontane Neuordnung der Moleküle der Erbsubstanz einer Zelle eines Wesens durch die Macht praktikabel wäre, und ob man dann durch eine Art von Biosignal den Organismus dazu bringen konnte binnen von Sekunden auf die Information dieser Zelle umzustellen und praktisch von einer Lebensform in eine anderen zu wachsen. Dadurch könnte man tatsächlich Sith in Wollhufer verwandeln, und es wäre für einen geübten Anwender sogar möglich sein eigenes Aussehen auf genetischer Basis zu verändern - letzteres oft genutzt in der Kategorie von Filmen deren Hauptdarsteller gerne absprangen, und auch der Grund für Rilanjas Zugeständnis, dass hier vielleicht etwas dran sein könnte.
Aber eben nicht jetzt.


Bedeutet das also, das man als Jedi Nachforschungen anstellen sollte, also um herauszufinden was jemand wahrscheinlich eher glaubt, ich meine je nach dem ob er in einer Organisation ist, also welcher Vorgesetzte eher einen gewünschten Befehl gibt, oder ob in seinem Glauben eine bestimmte Farbe als unheilig gilt oder so etwas? Machen Jedi das denn, also sich auf die Art auf eine Mission vorzubereiten? Ich dachte, also, ich war bisher immer der Meinung Jedi gehen irgendwo hin und tun dann da irgendwas, ich meine irgendwas heldenhaftes. Ich kann mir Jedi nicht hinter einem Schreibtisch vorstellen, aber, also, es wäre wahrscheinlich denkbar. Wer erledigt eigentlich den ganzen Flimsikram für den Orden? Also Berichte und so weiter, Spesenabrechnungen, Rechenschaftsberichte, Steuerunterlagen... Das habe ich mich auch schon länger gefragt...

Aufgrund der fortgeschrittenen Späte des Abends konnte die Geschuppte nicht umhin sich zu fragen ob sie für die Uhrzeit zu viele oder zu verquere Fragen stellte, aber im Moment machte ihre Meisterin den Eindruck sie alle beantworten zu wollen. Auch wenn Rilanja diese Gunst nicht überstrapazieren wollte gab es bei der juristischen Praxis im Orden noch ein paar Punkte, die sie nicht ganz verstand.
Die meisten konnten bis morgen warten, doch eine Sache, die Sarid halbwegs angedeutet hatte, oder die die Falleen zumindest herausgehört hatte, wollte sie noch ansprechen.


Stimmt es eigentlich, dass ein Jedi spurlos töten kann, also ohne, dass man ihm etwas nachweisen kann, ich meine nicht, dass ich so etwas tun oder auch nur in Betracht ziehen würde, aber wenn das geht, würde das nicht bedeuten, also zumindest unterstellen, dass es möglich wäre Verbrecher oder so etwas leise aus dem Weg zu räumen, und das wäre doch dann, ich meine wenn es möglich wäre, also das wäre doch eine ziemliche Versuchung, und wenn es wirklich so ist, also nicht nachweisbar, wie kann man dann sicher sein, dass so etwas nicht passiert? Ich meine auch wegen dem Ruf des Ordens und so...

Irgendwo hatte Rilanja den Faden verloren, und sie wusste auch nicht mehr genau welcher Faden das überhaupt gewesen war, aber im Endeffekt kam sie zu dem Schluss, dass ihre Frage nicht viel wirrer klang als alle anderen, und während sie darüber nachdachte ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war wurde ihr bewusst, dass die Corellianerin langsam ins Bett gehen wollte.

Also wegen mir brauchst du nicht länger auf bleiben, ich denke ich gehe ohnehin bald ins Bett, wenn ich es wieder finde jedenfalls. Ich hoffe nur die Fragen sind kein Problem, und, nun, das mit der Müdigkeit funktioniert bei Falleen wohl auch etwas anders, solange wir Nahrung zu uns nehmen, also Energie, sind wir eigentlich fit, also einsatzfähig, aber Schlaf brauchen wir natürlich auch, und ich denke so lange wie ich schon auf bin nehme ich lieber noch ein paar Riegel mit auf den Weg, nicht, dass ich in irgendeiner Ecke zusammensacke und einschlafe...

erklärte sie in der Hoffnung damit ihre vielleicht in den Augen der Menschin etwas aufdringliche Art zu erklären, wenn nicht sogar zu rechtfertigen. Ein paar Barren gepressten Wohlgefallens einpackend überlegte die Falleen schließlich aus welcher Richtung sie in der Früh gekommen war. Hatte sie überhaupt schon ein eigenes Zimmer?


Jedibasis - Kantine - Sarid, Visas, Tenia, Joras, Martarr, Laurin und Rilanja
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Kantine - Visas, Rilanja, Tenia, Laurin, Joras, Martarr und Sarid

Rilanjas Fragen schienen wirklich kein Ende zu nehmen an diesem Abend. Kaum hatte die Corellianerin die letzten Beiden für die Tageszeit noch sehr ausführlich beantwortet folgten auch schon wieder die Nächsten. Mit etwas Anstrengung ein Gähnen unterdrückend verfolgte die Jedi-Rätin der wie üblich sehr langen Fragestellung ihrer Falleenpadawan. Dabei entlockte ihr Rilanjas Ansicht, dass sich Jedi keine Recherche betrieben und sich nicht für kommende Missionen vorbereiteten, sondern sich quasi einfach ins Getümmel stürzten ein breites Grinsen.

"Das ist zwei eine schöne und vor allem zeitsparende Vorstellung, Rilanja. In der Realität jedoch sind solche Vorbereitungen unabdingbar. Dafür gibt es schließlich auch unter anderem die Jedi-Bibliothek. Und wie du schon sagtest lassen sich so aus Unwissenheit begangene Fauxpas leicht vermeiden oder man kann sogar Vorteile aus tieferem Wissen über den Zielplaneten, dessen Bewohner oder der Zielperson ziehen."

Danach verzog Sarid kurz ihr Gesicht bezüglich des von Rilanja angesprochenem Schreibkram.

"Und nein, Schreibkram bleibt auch Jedi nicht erspart. Was glaubst du wohl, wer dies für die Alzoc III-Mission erledigt hat, hm? Ich natürlich! Das ist in der Regel die Aufgabe des ranghöchsten Jedi. Ich habe das beispielsweise auf dem Herflug nach Lianna erledigt. Steuern allerdings entrichten Jedi keine, genauso wenig wie die örtliche Polizei oder das Justizministerium Steuern zahlen müssen dafür, dass sie für die Republik tätig werden. Dies sind nämlich alles Bestandteile der Republik. Da die Jedi eine gemeinnützige Organisation sind würdest du sogar eine Spendenbescheinigung bekommen, die du von der deiner Steuer absetzen kannst, wenn du den Jedi etwas spendest, Rilanja."

Fügte die Jedi-Rätin grinsend hinzu. Allerdings war Sarid damit noch immer nicht fertig für heute. Seufzend wandte sie sich dann der derzeit letzten Frage der Grünschuppigen zu.

"Grundsätzlich könnten Jedi spurenlos töten. ABER so etwas sollte für einen Jedi niemals nötig sein, denn die Jedi sind KEINE Attentäter und wir halten uns an unseren Moralkodex. Zudem sind wir Jedi Hüter des Gesetzes, weswegen es keinen Grund gibt eventuelle Todesopfer von Missionen zu verbergen. Im Gegenteil, wir sollten dafür immer unbedingt Rechenschaft ablegen, um jeglichen Eindruck in die Richtung zu verhindern, dass wir irgendetwas zu verstecken hätten."

Um weiteren Fragen ihrer wissbegierigen Padawan zuvor zu kommen fuhr sie umgehend fort.

"Dein Stichwort zu Bett gehen ist jedenfalls gut, denn genau das werde ich jetzt machen. Solltest du noch mehr Fragen haben, Rilanja, so merk sie dir bitte bis morgen. Dann stehe ich dir wieder zur Verfügung. Am Besten treffen wir uns morgen dann wieder im Trainingsraum. In diesem Sinne gute Nacht allerseits."

Direkt im Anschluss stand die Jedi-Rätin auf und nahm ihr Tablett mit. Nachdem sie dies zur Theke gebracht hatte verließ sie müde die Kantine. An der Rezeption in der Eingangshalle angekommen ließ sich die Corellianerin den Weg zu ihrem Quartier beschreiben, welches sie bisher noch gar nicht betreten hatte. Es befand sich im zweiten Obergeschoss, so dass Sarid den Turbolift dorthin nahm. Ihr Zimmer war für Liannaverhältnisse wohl vergleichsweise groß. Es war ca. 5 x 5 Meter groß mit abgegrenzter Schlafnische mit Kleiderschrank, einer passablen Erfrischungszelle und einen kleinen Empfangsbereich mit Schreibtisch, einem Regal, weiteren Tisch und vier Stühlen. Die Aussicht aus dem Fenster war ebenfalls gar nicht so übel. Da die Corellianerin nur eine schwarze Reisetasche voll mit ihren Habseligkeiten besaß wirkte das Zimmer ziemlich leer. Aber sich nicht weiter darum kümmernd duschte sie sich erst. Im Anschluss legte sie ihr altes, zerstörtes Lichtschwert in das Regal. Bei Gelegenheit würde sie sich eine kleine Halterung dafür besorgen, da es ein Erinnerungsstück war, welches sie nicht restaurieren wollte. Viel mehr hatte sie die Absicht den eisblauen Kristall zu untersuchen, welchen ihr die Talz geschenkt hatte. Vielleicht eignete dies sich ja als Fokuskristall für ein neues Lichtschwert. Aber dies musste ebenfalls bis morgen warten, denn für heute war sie zu müde und wollte nur noch schlafen.

Am nächsten Morgen stand die Corellianerin früh auf und kleidete sich mit einer typischen Jedirobe an, welche für sie bereits in den Kleiderschränk gehängt worden war. Ihr verbleibendes Lichtschwert hängte sie sich an den Gürtel. Nach einem sehr kurzen Frühstück allein machte sie draußen Ausdauertraining wie ihr Brianna dies noch auf Naboo gezeigt hatte. Schließlich wollte Sarid auch in ihrem Alter noch körperlich fit bleiben. Direkt im Anschluss suchte sie die Jedibibliothek auf. Mit Hilfe von Meister Nackl fand sie heraus, dass sie sich diese geschenkten Kristalle der Talz Permafrostkristalle nannten und sich mit einem entsprechendem Schliff sehr wohl für Lichtschwerter eigneten.

Erfreut über diese Erkenntnis suchte die Jedi-Rätin als nächstes den Ratsaal auf. Dieser sich im zweiten Stock befindliche Raum war im Vergleich zur restlichen Basis sogar relativ schön eingerichtet. Dort begrüßte Sarid die vier sich ebenfalls dort aufhaltenden weiteren Ratsmitglieder, darunter die Cereanerin Eleonore Ta-Asul. Sie besprachen sich über einige Vorkommnisse, darunter dem Mord an einem Padawan in Lianna City, welcher von einem Jedi-Ritter und dessen Padawan untersucht werden würde. Des weiteren tauschte Sarid sich mit ihren Ratskollegen bezüglich der Massenhinrichtung auf Coruscant aus, über die noch immer allgemeines Entsetzen vorherrschte. Außerdem unterhielten sich die anwesenden Räte darüber, welche Jedi-Heiler noch zur Hilfsmission nach Denon aufbrechen sollten. Als das Gespräch auf noch vorzunehmende Beförderungen kam informierte Sarid die anderen Räte, dass Jedi-Ritterin Kestrel Skyfly sie bereits gestern Abend gebeten hatte ihre langjährige Padawan Brianna Kae bezüglich ihrer Eignung zur Jedi-Ritterin zu prüfen. Es bestand Konsens, dass bei Vorliegen aller Voraussetzungen die Beförderung gleich im Anschluss durchzuführen sei. Außerdem wurde ebenfalls beschlossen Kestrel zur Jedi-Meisterin zu erheben aufgrund ihrer langjährigen erfolgreichen Tätigkeit als Jedi-Ritterin, der von ihr bestandenen Prüfungen wie der Gefangenschaft auf Korriban und ihrer tatkräftigen Hilfe beim Alzoc III-Einsatz.

Als sich die mit Kestrel vereinbarte Zeit näherte klopfte es an der Tür. Die Jedi-Ritterin trat mit ihrer völlig neu eingekleideten Padawan ein, welche Sarid, die auf einem der Ratsstühle saß, einen Moment bewundernd ansah.


"Guten Morgen, Kestrel, Brianna. Du hast eine schicke neue Jedirobe an, Brianna, das muss ich schon sagen. Aber nun zu dem Grund, warum ihr hier seid. Kestrel, würdest du bitte ausführen, warum du Brianna dafür bereit hältst sie zur Jedi-Ritterin zu befördern."

Danach glitt Sarids Blick von der Coruscanti zu der Echani.

"Selbiges gilt für dich, Brianna. Nur zu."

Bedeutete sie den beiden mit ihren Ausführungen zu beginnen.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Ratssaal - Kestrel, Brianna, Eleonore, 3 weitere Jedi-Räte und Sarid
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Ratssaal - Kestrel, Brianna, Eleonore, 3 weitere Jedi-Räte und Sarid

Sarid begrüßte sie freundlich, während die anderen Ratsmitglieder eher stumm nickten.Natürlich wurde ihre ehemalige Meisterin auch sofort auf die neue Jedi-Robe aufmerksam, die Brianna trug. Dies war auch wirklich nicht zu übersehen, wenn man sie sonst nur in weiß kannte. Kestrel warf ihr daher einen kurzen stolzen und anerkennenden Blick zu, ehe sie sich wieder zu Sarid wandte, welche nun den Grund für dieses Zusammentreffen ankündigte und sie aufforderte ihr Anliegen zu begründen. Kestrel huschte kurz ein Lächeln über das Gesicht, als sie aus den Augenwinkeln den Gesichtsausdruck von Brianna bemerkte, die von all dem ja noch nichts wusste.

Kestrel trat zum Sprechen einen Schritt nach vorne und überlegte nur ganz kurz wie sie beginnen sollte.


“Ich begleite Brianna nun schon eine lange Zeit. Und in dieser Zeit hat Brianna nicht nur viel gelernt, sondern auch sehr viel erlebt, was nur die wenigsten Padawane durchleben müssen. Ich erlebte sie immer als eine sehr starke Frau. Nicht nur im physischen Bereich, sondern auch im psychischen Bereich. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, doch sie hielt immer durch. Sie gab nie auf! Selbst die Gefangenschaft durch die Sith hielt sie stand! Natürlich gab es Momente wo sie stark an sich zweifelte und die Macht blieb ihr lange ein Rätsel, doch heute ist sie eine selbstbewusste junge Frau geworden und sie beherrscht alle grundlegenden Dinge. Dies bedeutet, den Umgang mit der Macht, sowie auch den Umgang mit dem Lichtschwert. Es gelingt ihr sogar bereits ihre Echanifähigkeiten in einige der Techniken miteinzubauen, was eigentlich schon fortgeschrittene Materie ist. Ich kann ihr nicht mehr viel mehr beibringen. Sie setzt die Machttechniken gut ein und kombiniert jene selbstständig nach Situation und dies fließend.”

Erzählte Kestrel und machte eine kurze Pause und legte einen kleinen Datenträger, mit ausgewählten Szenen von gestern auf den Holoprojektor in der Mitte des Raumes, woraufhin der Raum automatisch leicht abgedunkelt wurde.

“Gestern prüfte ich sie mit einem umfangreichen Trainingsparcours im Trainingsraum. Ich kitzelte mit diesem all ihr Wissen über die Macht und dem Lichtschwertkampf aus ihr heraus. Sie lernte in meiner Prüfung auch sehr schnell noch die letzte Technik hinzu, welche ich abschließend ausgesucht hatte: Die perfektionierte Körperbeherrschung. Und dies nur an diesem einen Tag! Dies bewies mir, dass sie soweit ist eine Ritterin zu werden! Sie lernt so schnell, weil sie die Grundlagen der Macht verstanden hat! Die Macht ist in ihr und ich spüre sie stärker denn je in ihr! Brianna hat sie unter Kontrolle und hat auch das Gespür für sie gewonnen! Außerdem bewies sie mir auch auf der Mission von Alzoc III, dass sie selbstständig arbeiten kann, also ohne meine Anwesenheit und dabei auch auf andere Padawane aufpassen kann. Ich kann sie mir auch als eine gute Lehrerin vorstellen, denn sie half auch bereits anderen Padawanen und machte sehr weise Vorschläge und kann die Macht mittlerweile ebenso gut erklären wie ich.”

Erläuterte Kestrel ruhig, während das Holo abspielte und den letzten Durchlauf von gestern zeigte, wo Brianna wirklich eine Glanzleistung hingelegt hatte. Schließlich endete die Aufzeichnung und die Ritterin nahm den Datenträger wieder vom Projektor und der Raum wurde daraufhin automatisch wieder heller.

“Ich halte Brianna Kae daher für geeignet, eine Jedi-Ritterin zu werden!”

Meinte Kestrel und sah kurz lächelnd zu Brianna rüber, die ihr Glück wohl kaum fassen konnte. Die junge Ritterin hoffte nur, dass der Rat ihren Überlegungen zustimmte. Alle wussten wie schwierig Brianna am Anfang gewesen war und genau deshalb hatte Kestrel auch noch zusätzlich das Anschauungsmaterial mitgebracht, um zu beweisen, was aus der Echani geworden war.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Ratssaal - Kestrel, Brianna, Eleonore, 3 weitere Jedi-Räte und Sarid
 
- Lianna - Lola Curich - Jedibasis - altes Gebäude - Eowyns Zimmer, mit Aketos

Mitten in ihrem Gelächter öffnete sich endlich die Tür zu ihrer kleinen Dusche - und heraus kam ein Eowyn mittlerweile zumindest leicht bekanntes Gesicht. Gut, wenn sie ehrlich war, sie hatte nicht viel Erfahrung damit, Kaminoaner voneinander zu unterscheiden, aber wie viele Personen gab es von diesem Planeten denn hier in der Basis? Wie war doch noch der Name gewesen... Richtig. Aketos. Bevor sie ihr allerdings eine Antwort geben konnte, musste sie irgendwie aufhören zu lachen... Sie gab hier ja ein wundervolles Bild einer Großmeisterin ab. Talerys Reaktion wäre sicher interessant gewesen. Aber wer konnte auch ahnen, dass plötzlich eine fremde Person im eigenen Zimmer auftauchte?
Nach ein paar Sekunden hatte sie es mit einiger Konzentration auch schließlich geschafft, ihr Lachen unter Kontrolle zu kriegen und konnte erst einmal tief durchatmen. Sie lehnte sich erschöpft gegen ihr Bett und blickte Aketos an. Ein bisschen peinlich war das Ganze ja schon.


Ja, alles in Ordnung, keine Sorge. Auch Großmeisterinnen haben manchmal ihre... Momente. Sie rappelte sich schief lächelnd langsam auf und stand schließlich vor ihrer neuen Zimmergenossin - was allerdings den Größenunterschied nur minimal veränderte. Die Situation hier war irgendwie etwas seltsam. Es scheint so, als ob du bei mir einquartiert worden bist. Das Zimmer ist eigentlich ein bisschen klein für zwei Personen, aber das kriegen wir schon irgendwie hin. Vor allem, weil ich sowieso die meiste Zeit unerwegs bin, fügte sie grinsend hinzu und machte sich an ihrem Schrank zu schaffen, um eine frische Robe herauszusuchen. Und eigentlich nur zum Duschen oder Schlafen hier auftauche. Wenn Letzteres überhaupt mal stattfindet. Deshalb... ich bin in zehn Minuten wirder da. Sie warf ihre Kompresse aufs Bett und verschwand mit einem kleinen Winken in der Tür, aus der vor wenigen Minuten erst Aketos gekommen war. Vielleicht war es etwas unhöflich, so schnell zu verschwinden, aber sie brauchte diese Dusche wirklich dringend.
Als sie endlich unter dem warmen Wasserstrahl stand konnte sie schließlich entspannen. Ihre Hand schmerzte noch ziemlich, aber das würde morgen sicher wieder fast in Ordnung sein. Abgesehen von offensichtlichen Zeichen wie Schürfwunden oder blauen Flecken, aber das geschah ihr schon ganz Recht. Das Wasser spülte die Anstrengungen des ganzen Tages weg, und als sie schließlich aus der Dusche stieg und in frische Kleidung schlüpfte ging es ihr schon bedeutend besser. Was eine so kurze Zeit doch ausmachen konnte! Einzig allein ihre nassen Haare nervten beim Durchkämmen nun wirklich ein bisschen, und sie beschloss, diese bei nächster Gelegenheit wieder kurz zu schneiden. Vielleicht hatte jemand in der Basis ja sogar ein bisschen Frisörtalent... Bis dahin aber musste es der Pferdeschwanz tun.

Schließlich betrat Eowyn wieder ihr Zimmer.
Da bin ich wieder, meinte sie, warf ihre Handtücher neben die Kompresse und setzte sich daneben auf ihr Bett, um ihre Schuhe anzuziehen. Hast du dich hier schon ein wenig eingelebt?

- Lianna - Lola Curich - Jedibasis - altes Gebäude - Eowyns Zimmer, mit Aketos
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum - u.a. Coris, Jaques und Ly'fe

Ly'fe war nicht entgangen, dass Jaques irgendwie unzufrieden mit seiner Übungswaffe zu sein schien, so wie er sie prüfend durch die Luft schwang. Außerdem hatte er den Eindruck, dass er sie zwischendrin ausgiebig begutachtete, obwohl man sich bei einem Miraluka da keineswegs sicher sein konnte. Es war schon eine sonderbare Spezies, auch aus Sicht eines Jedi.

»Gibt es irgendein Problem mit deiner Waffe?«

Erkundigte der Bith sich sicherheitshalber – schließlich wollte er ja nicht, dass der blinde Padawan sich Splitter einzog, was bei den Holzstöcken selten, aber nicht ganz ausgeschlossen war.

Schließlich begann aber auch Jaques mit der eigentlichen Übung, doch er schien dabei noch recht unkoordiniert zu sein, da er beinahe seinen Ausbilder traf.

»Vorsicht!«

Rief Ly'fe, der reflexartig zurückzuckte, und ermahnte den Miraluka.

»Mach' nicht schneller, als du die Waffe auch sicher beherrschen kannst. Bei einem Holzschwert ist es, verglichen mit einer richtigen Waffe, noch relativ einfach und es kann auch nicht viel mehr passieren als ein paar blaue Flecken. Aber wir sollten uns trotzdem schon bemühen, die Bewegung möglichst genau auszuführen, um sie auch richtig zu lernen. Hier geht es nicht darum, wer schneller und kräftiger schlägt.«

Coris erklärte derweil, dass er wie alle Iridonianer eine Kampfausbildung durchlaufen hatte und es schien für ihn selbstverständlich zu sein. Der Bith hatte das dagegen nicht gewusst, was aber auch kein Wunder war, da er nie viel mit Zabrak zu tun gehabt hatte. Wie der Anwärter erzählte, hatten diese jede Menge spezialisierter Akademien, wo Kampfkunst gelehrt wurde. Dementsprechend fragte er, ob es auch im Orden eine intensive Kampfausbildung gab.

»Ah siehst du, das wusste ich zum Beispiel nicht. Ich weiß nicht, was du vor diesem Hintergrund als intensiv verstehst – ich meine, wie lang ist diese ›Grundausbildung‹ der Zabrak? – aber jeder Jedi bekommt zumindest den elementaren Stil des Lichtschwertkampfs beigebracht, der wahrscheinlich dem ähnelt, was du von deiner Heimat her bereits kennst. Ob er ihn anschließend noch benutzt, ist dagegen eine andere Sache,«

Erklärte er dem Zabrak. Ly'fe war keineswegs überzeugt, dass die Kampfausbildung sich in Coris' Fall einfacher gestalten würde – immerhin musste der jetzt, wie es schien, so manches umlernen, und der Bith-Jedi war sich keineswegs sicher genug, um sich auf Diskussionen des Für und Wider einzulassen.

»Aber ich kann dir schon ganz generell sagen, dass die Ausbildung nicht nach einem festen Lehrplan erfolgt, sondern sich nach den Begabungen des Schülers richtet und teilweise auch nach den Vorlieben des Meisters. Anderenfalls wäre ja auch ein wesentlicher Vorteil des Einzelunterrichts verschenkt, oder nicht? Wenn du also für den Lichtschwertkampf talentiert sein solltest, und ich denke das bist du, dann wird das wohl auch ein, wenn nicht der Schwerpunkt deiner Ausbildung sein. In dem Fall wäre ich aber nicht unbedingt der richtige Meister für dich, selbst wenn ich einen eigenen Padawan suchen würde. Wir Bith sind nämlich nicht gerade für den Kampf geschaffen – unsere Stärken liegen woanders.«

Wie in der Musik natürlich. Der Jedi-Ritter überlegte sich, ob er vielleicht ein aufmunterndes Stück auf der Fizzz spielen sollte, um das Training etwas zu beleben.

»Jaques, ich möchte, dass du derweil noch weiter trainierst und vor allem auf die korrekte Form achtest, denn ihr sollt anschließend noch miteinander üben!«

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum - u.a. Coris, Jaques und Ly'fe
 
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