Lianna

Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison


Die fürsorgliche Brianna tröstete Padawan-Anwärterin Ribanna , dass sie sich nicht zu entschuldigen bräuchte und zeigte Verständnis und Einfühlungsvermögen, dass es durchaus nachvollziehbar sei, wenn man an einem Tag die zwei wichtigsten Bezugspersonen im Leben verloren hatte, dass man sich schrecklich fühlte. Ribanna schluchzte auf bei ihren Worten. Obwohl hier auf Lianna in der Jedi-Basis alle sehr freundlich und umgänglich waren, kam sich die junge Frau inmitten der vielen Leute dennoch sehr einsam vor, wurde ihr in dem Moment bewusst.Doch als Brianna sie zu sich ran zog und fest umarmte und die junge Anwärterin spürte, dass sie ihr aufrichtig Trost spenden wollte, da kam dieses warme Gefühl auch bei ihr an. Und als könnte die Jedi mit den silbrigen langen Haaren und dem hübschen Gesicht und dem warmen Lächeln Gedanken lesen, versuchte sie Ribanna zu beruhigen, indem sie erwähnte, dass die Anwärterin unter den Jedi nicht allein wäre und man ihr über diese Trauerzeit hinweg helfen wollte. Ribannas Augen hielten ihren Blick fest, auch wenn sie noch immer feucht waren und lauschte weiter ihren Worten. Ribanna sollte lernen, die Entscheidung ihrer Adoptivmutter zu akzeptieren, auch wenn es schwer fiel und auch dabei wolle man ihr helfen. Außerdem hatte sie noch anfangs gesagt, dass es nicht schlimm wäre, eine Machtnutzerin als Mutter zu haben. Das spukte seit etlichen Sätzen durch Ribannas Kopf und überlagerte den Rest ein wenig, so dass sie nun das Wort ergriff.


„Es freut mich zu wissen, dass ich eure Anteilnahme habe und ihr mir helfen wollt. Ich kann Hilfe ganz bestimmt gebrauchen. Es fällt mir unglaublich schwer, zu akzeptieren, dass sich meine Mutter so plötzlich, einfach so, aus dem Leben stahl und mich zurückließ, noch dazu, weil sie doch wusste, dass ich damit in Gefahr geraten würde und sofort im Fokus als nächstes Feueropfer beim Opferungsritual stehen würde. Wie konnte sie das nur tun? Ich hatte sie so unglaublich lieb!! Sie ließ mich einfach allein! Wir hatten doch nur uns beide! Wie konnte sie mir das nur antun?! Und wieso hatte sie mich nicht schon eher gewarnt, was man mit mir vorhatte? Und weshalb ließ sie mich in dem Glauben, ich hätte meine Gabe durch unsere Göttin Daja erhalten? Sie ließ mich mit so vielen offenen Fragen zurück! Ich verspüre nicht nur Trauer in mir, sondern in mir stauen sich viele Vorwürfe an, die ich ihr niemals mehr sagen kann. Am liebsten würde ich mal so richtig laut schreien. Und ich war nicht mal mehr bei ihrer Beerdigung dabei. In dem Brief forderte sie mich auf, unverzüglich noch vorher zu fliehen. Und genau das habe ich gemacht. Ich war so kopflos! So durch den Wind! Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen! Aber, sie hatte alles für mich geplant gehabt und ich folgte gehorsam ihrem letzten Willen. Und ich finde meine Machtbegabung nicht schlimm, aber es ist für mich noch ungewohnt, sie nicht mehr mit der Göttin Daja in Verbindung zu bringen. Und ehrlich gesagt, habe ich mich immer deshalb ein wenig geschämt gehabt und versucht sie zu verstecken. Leider zeigte sich meine Begabung völlig unkontrollierbar aus dem Nichts, na ja bei heftigen Emotionen.“


Ribanna wischte sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht.


„…Davon abgesehen können dir die Jedi-Archive sicherlich dabei helfen, mehr über deine leibliche Mutter herauszufinden, was sicherlich eine spannende, neue Welt ist, deren Erkundung dir noch bevorsteht. …“


Ribannas Atem stockte. Die Jedi-Archive könnten Daten enthalten, die sie zu ihrer leiblichen Mutter führen könnten!? Daran hatte sie bislang noch gar keinen Gedanken verschwendet. Natürlich, sie könnte sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter machen und somit den Grund erfahren, warum sie als Neugeborenes vorm Tempel ausgesetzt worden war! Irgendeinen Grund musste doch ihre Mutter zu so einem großen Schritt bewogen haben. War sie als Baby in Gefahr gewesen? Was veranlasste sonst eine Mutter dazu, ihr gerade wenige Stunden altes Kind vor die Tür eines Tempels auf einem fremden Planeten zu legen und unter humanoiden Ureinwohnern als Menschenkind aufwachsen zu lassen? Und wie ist oder war ihre Mutter? Wie sieht sie aus? Oder lebte sie nicht mehr? Was hatte Ribanna von ihr geerbt? Würde ihre Mutter sich freuen, wenn ihre Tochter sie finden würde und Kontakt aufnehmen würde? Oder war sie auf der dunklen Seite? Fragen über Fragen überfluteten förmlich Ribannas Gehirn.


„…Außerdem kannst du deine Freundin doch immer noch anrufen, oder nicht? Anderenfalls könnten die Jedi auf Chalacta ihr sicherlich eine Nachricht überbringen. Ich kenne Sarid, und es wäre sicherlich eine gute Idee gewesen, sich ihr vor vornherein anzuvertrauen.“,


vernahm Ribanna nun in ihren Ohren und ihr Puls begann zu rasen unmd ihre Augen weiteten sich erstaunt. Wieso war sie nicht selber darauf gekommen?! Ihre trübsinnigen Gedanken vernebelten ihr klares Denkvermögen. Ribanna hielt es sofort für besser, wenn sie nicht direkt bei Suraya anrufen würde. Zum Schluss würde sie ihr noch damit schaden. Die Jedi könnten dem Mädchen eventuell heimlich die Nachricht überbringen. Tja, und warum sich Ribanna nicht selber an die Jedi gewendet hatte, lag zum Einen an ihrem streng eingeimpften Gehorsam gegenüber ihrer Mutter und anderen Respektpersonen, die aus ihrer sehr strengen Erziehung resultierte, zum Anderen war sie so kopflos nach den Geschehnissen gewesen und sie wurde sich erst auf dem dreiwöchigen Flug nach Lianna bewusst, was sie mit ihrem Leben nun anfangen wollte. Man durfte nicht vergessen, dass ihr Leben als Tempeldienerin von frühester Kindheit an fest stand und sie daher nie Zukunftspläne geschmiedet hatte. Sie hatte ihre Zukunft akzeptiert gehabt und lebte im Einklang mit ihrem Glauben und ihr Leben stand zeitlebens als Tempeldienerin fest. Auch wusste sie zu diesem Zeitpunkt nicht, was eine Jedi-Rätin war. Erst auf dem Flug hatte sie sich intensiv mit den Jedi beschäftigt gehabt. Ja, jetzt wusste sie mittlerweile auch, dass sie sich wohl an sie hätte wenden können. Auch war sie eine sehr freundliche Person gewesen. Und vor ihr war ihr das mit dem unkontrollierten Feueranzünden im Kamin mittels der Macht passiert, als sich die Tür des Geheimzimmers geöffnet hatte, womit niemand hatte rechnen können und sie dadurch heftig erschrak. Sicherlich hatte Sarid dies bemerkt gehabt, aber nichts gesagt. Allerdings hatten sich von da an auch die Dinge zeitgleich überschlagen gehabt.



„Heute denke ich auch, ich hätte mich der Rätin Horn anvertrauen sollen, aber in dem Moment …!“


Um Verständnis bittend sah sie Brianna nur an, ihr fehlten die passenden Worte und eine weitere Träne lief ihr über ihre Wange und wurde von ihr verstohlen weg gewischt.


„Die Idee, der Rätin eine Nachricht zu übermitteln, die sie an Suraya weitergeben könnte, fände ich klasse und am besten. Ich möchte meine Freundin nicht in Schwierigkeiten bringen.“


Die Tür öffnete sich in dem Moment zum Trainingsraum und es kamen nun noch drei neue junge Personen (Mara, Mas, Allison) in den Raum, alle freundlich grüßend. Scheu warf auch Ribanna ihnen einen kurzen Gruß zu, war sie schließlich beschäftigt, ihre Tränen abzuwischen, ihr Schluchzen auf ein Minimum zu reduzieren und neue Tränen im Zaum zu halten. Auch war es Ribanna alles furchtbar peinlich und die kleine Nevis war gleich sehr offenherzig und in absoluter Plauderlaune und flötete alles prombt hinaus, so dass die Neuankömmlinge schon nach gefühlten zwei Minuten voll im Bilde waren, was ihre Vergangenheit betraf. Doch Ribanna hatte auch nicht bedacht, dass ein kleines Kind von vier/fünf Jahren zugegen war und alles aufgeschnappt hatte.

Doch schon kurz danach sah Ribanna, dass die drei Neuankömmlinge im Trainingsraum sich entzückend um die kleine Nevis kümmerten und liebevoll mit ihr spielten. Tara, Nevis`Mutter, stand ebenso bekümmert die ganze Zeit dabei und folgte dem Gespräch, auch wenn sie mütterlich immer wieder einen Blick ihrem Töchterchen zuwarf. Auch sie war der Meinung, der Freundin ruhig eine Nachricht zukommen zu lassen. Auch erwähnte sie, dass es wichtig war, dass sie selbst überlebt hätte. Ja, dachte Ribanna und nickte zustimmend. Schließlich war sie jung und wollte leben und nicht auf einem Scheiterhaufen einen grausamen Feuertod sterben, während die Menge jubelte. Das war das Wichtigste gewesen! Sie fragte nach, ob ihre Freundin auch machtsensibel sei und Ribanna schüttelte gleich verneinend mit dem Kopf. Sie war zwar auch zur Tempeldienerin auserkoren worden und noch zwei weitere Mädchen für die insgesamt vier Elemente: Feuer, Wasser, Luft und chalact. Erde, doch machtsensibel war nur sie selbst gewesen. Auf die Frage, ob es viele Machtnutzer im Volk der Chalactaner gab, antwortete Ribanna mit einem Schulterzucken.


„Ich weiß es nicht. Auf dem gesamten Tempelgelände war ich die Einzige. Aber, das chalactanische Volk ist sehr religiös und spirituell und rein theortisch könnten Machtnutzer verborgen darunter leben, so wie ich es tat und man könnte es als göttliche Gabe abtun, bewusst oder unbewusst.“


Dann erhielt Ribanna auch von der Togruta ein warmes sanftes Lächeln voller Mitleid und dabei sagte sie tröstend:


„Es tut mir leid mit deiner Mutter. Das muss wirklich schwer für dich sein. Du bist sehr tapfer!“


Tara hielt sie also für tapfer!? Nun lächelte Ribanna. Das sie sich aussprechen durfte, brachte der jungen Padawan-Anwärterin eine Menge. Es war ihr mit einem Mal viel leichter ums Herz. Und sie wollte sich nun auch wieder der sportlichen Betätigung hingeben. Ablenkung konnte nicht schaden.



Brianna, ob auch ich als Anwärterin, ich hoffe ja bald einen Meister oder eine Meisterin zu finden, schon ein bisschen Lichtschwertkampf üben könnte? Darf ich?“


Mit großen fragenden Augen, deren lange dichte Wimpern des rechten Auges noch eine Träne festhielten, sah sie die Jedi erwartungsvoll an. Die drei dort drüben (Mas, Mara, Allison) waren immerhin eine ungrade Anzahl. Vielleicht könnte irgendjemand im Raum mit Ribanna die ersten Versuche starten? Dies könnte eine spannende Erfahrung für sie werden. Außerdem hoffte sie, dass sie gemeinsam mit Brianna, nach den sportlichen Übungen, eine Nachricht an Sarid bezüglich Suraya verfassen und senden würden.


Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison
 
Zuletzt bearbeitet:
[Lianna – Lola Curich – Jedi-Basis – Großer Trainingsraum – Allison mit Mara, Nevis, Tara, Brianna, Ribanna, Keeda und Mas]

Allison grinste frech, als die Kleine ihr den Ball zuwarf. Sie nahm ihn begeistert an und warf ihn auch gleich wieder zurück, während sie auf die Antwort von ihrer Meisterin wartete. Das Togrutamädchen fing dieses Mal den Ball nicht und meinte daraufhin, sie würde jetzt den Ball zu kullern spielen. Sie musste darüber grinsen, denn als Nevis dem Ball nachlief, sah das noch putziger aus als vorher. Es wärmte deutlich ihr Herz, dass dieses Kind so glücklich war. Sie selbst hatte zwar auch eine ruhige Kindheit, allerdings war solch eine Spielart auf den Baumhäusern nicht so leicht gewesen.

Es dauerte nicht lange, da beantwortete die blondhaarige Jedi schon ihre Frage und es freute sie, dass Mas die Erlaubnis hatte mit zu trainieren. Als sich der braunhaarige Mann nun auch zu dem kleinen Kreis gesellte, fiel ihr auf wie attraktiv er doch war. Nun, viel Auswahl hatte sie früher ja nicht, erst seit ihrer Reise hatte sie haufenweise andere Lebewesen gesehen. Dadurch hatte sie sich ein Bild machen können, was für Typen es so gab. Der junge Mann neben ihr, gehörte wohl zur groß, stark und gut aussehenden Variante. Aber darüber sollte sie sich wirklich keine Gedanken machen, immerhin war sie hier um selber stark zu werden, da wollte sie keine allzu großen Ablenkungen in Kauf nehmen.

Also konzentrierte sich das Mädchen wieder auf die Togruta und den kleinen Kreis der von den drei anderen gebildet wurde. Darüber hinaus bat ihre Lehrmeisterin darum, dass sie ebenfalls in die Knie gingen, was sie natürlich liebend gern tat. Sie bekam als nächstes die Szene mit, in welcher Nevis in die Arme ihrer Meisterin sprang und sie fest drückte. Auch das fand die Padawan unglaublich süß und lächelte breit.

„Süß, nicht wahr?“, flüsterte sie ihn die Richtung von Mas und schmunzelte, als sie Mara und Nevis betrachtete. Sie gaben ein süßes Paar ab.

Ihr entging nicht, dass ihr baldiger Übungspartner am Anfang nicht so erpicht auf das Babysitten war und ein wenig konnte sie es ja verstehen. Er war immerhin ein Kerl. Trotzdem erfreute sie es, dass er sich trotzdem bemühte gute Mine zum bösen Spiel zu machen.

[Lianna – Lola Curich – Jedi-Basis – Großer Trainingsraum – Allison mit Mara, Mas, Nevis, Tara, Ribanna, Brianna und Keeda]
 
Lianna # Lola Curich # Vorort # Battery Park # Café # mit Gustàv​

"Hä? Was?"

fragte Nicky und drehte sich geistesabwesend zu ihrem Kollegen herum. Als Nicole Sheppard – Geschäftsführerin, Bedienung und CEO des kleinen Cafés „Ironiefreie Zone“ im Battery Park, gelegen in Lola Curich auf Lianna – merkte, dass sie gerade Diskus-große Löcher in die Luft gestarrt und seit wer-wusste-schon-wie-vielen Minuten reglos mit dem Besen in der Hand zwischen den Tischen gestanden hatte, schloss sie den schon langsam trocken gewordenen Mund kurz und befeuchtete die Lippen.

"Wiebitte?"

Gustàv blickte sie skeptisch und neugierig an, kratzte sich an seinem kurz gehaltenen, Straßenköter-blonden Vollbart und zeigte Nicky das Comgerät des Geschäfts. Das Display war gesplittert und sah aus, als hätte eine sehr rabiate Spinne ihr Netz darüber gespannt.

"Ich hab gefragt, was zum Geier mit dem Com passiert ist. Der sieht aus wie mein Joypad nach einer Mehrspielerrunde ‚Force Effect‘."

sagte Gustàv, gluckste freudlos und rückte mit der anderen Hand seine dickrandige, schwarze Brille zurecht. Nicky blinzelte, runzelte die Stirn und wischte sich mit dem Handrücken das verschwitzte, ehemals blonde, nun dunkel gefärbte Haar aus dem Gesicht. Sie wandte den Blick wieder auf den zu fegenden Boden. Nun wurde er auch wieder gefegt. Nicky suchte nach einer Antwort.

"Der muss dir wohl runtergefallen sein oder so."

"Waaaaaaaaas? Der ist mir nicht runtergefallen! Ich schon wieder? Immer machst du was kaputt und ich soll schuld sein!"

regte sich Gustàv künstlich auf und lachte laut, während er den Com wieder zurücklegte und mit die restlichen Gläser aus der Spülmaschine in das Regal neben dem Comstation stellte.

"Oder mir – dann ist das Ding vielleicht mir runtergefallen. Ist doch wurscht. So ein kleiner Kratzer … hör auf zu Jammern! Hast du deine Tage?"

"Wie sexistisch!"

grunzte Gustàv trocken und schloss die Spülmaschine. Nicky grinste kurz, streckte ihrem einzigen Angestellten kurz die Zunge raus und bekam im Gegenzug die seine zu sehen. Dann konzentrierte sie sich darauf, mit dem Fegen fertig zu werde, damit sie endlich Feierabend haben konnten. Diesen Samstag war wieder viel los gewesen. Ein angemeldeter Geburtstag hatte sie mal wieder beide zur Arbeit gezwungen. Aber immerhin lief das Geschäft gut. Immerhin das. Viele Tage lang – vielleicht waren es sogar ein paar Wochen – war eigentlich alles okay gelaufen. Nachdem sie das Café an diesem unsäglichen Morgen mit Aldridge wieder aufgeräumt hatte und nach Hause gegangen war, hatte sie an den darauffolgenden Tagen mit der Arbeit, diversen ausgeliehenen Horrorfilmen, einem abgebrochenen Badminton-Kurs und einem frisch begonnenen Squash-Kurs genug auf der Platte gehabt. Und Bier – Bier hatte auch gute Wirkung gezeigt. Doch dann hatte sie vorhin, gut zwei Stunden vor Ladenschluss aus purer Routine vom Café aus ihren privaten Anschluss auf Nachrichten gecheckt und Aldridges Mitteilung abgehört: "Hey Nicole, ich...meld dich mal bei mir...wobei...ach nein musst du nicht..obwohl ich mich freuen würde....weist du was? Vergiss das alles einfach, ich...wir sehen uns..."

"Also wirklich! Ich und was fallen lassen! Mir geht nie was kaputt!"

grummelte Gustàv mit vermeintlich bockiger Stimme und klang dabei wie ein trauriger Bär, nur um danach ins prallerische abzugleiten.

"Bei mir gehen nur dann Sachen kaputt, wenn sie es nicht besser verdient haben!"

Nickys Gedanken fuhren Loopings. Dementsprechend übel war ihr. Völlig egal wie sinnbefreit und nichtssagend Als Worte auch gewesen sein mögen: Auf die Arbeit oder die Unterhaltung mit Gustàv konnte sie sich seit dem Abhören der Nachricht nicht mehr richtig konzentrieren. Stattdessen musste sie beim Aufnehmen der Bestellungen daran denken, wie viel Zucker Miranda immer in ihrem Kaff haben wollte und wie Als dumme, beschissene Ex Dionna hier mal eine Waagenladung Kaff auf Al hatte anschreiben lassen. Das war natürlich gewesen, bevor alles so unfassbar beschissen kompliziert geworden war. Andererseits konnte sich Nicky kaum an eine Zeit erinnern, in der unfassbar kompliziert nicht zumindest der Standard gewesen wäre.

"Was können den deine Joypads dafür, wenn ich dich im Versus mal wieder abziehe?"

entgegnete die Barista laut und versuchte so gleichmütig und desinteressiert wie immer zu klingen. Es fiel ihr nicht schwer. So wenig wie es ihr schwergefallen war, diese Brünette recht desinteressiert anzublicken, die Miri damals im Schlepptau hatte, als sie für Dionnas Streich aufkam und Nicky sagte, sie solle ihrem Bruder nichts davon erzählen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Nicky natürlich kaum etwas weniger interessiert als diese Nichtigkeit. Aus dem unguten Gefühl war später die Gewissheit geworden: Miranda hatte eine neue Liebschaft. Das Mädel hieß Jibrielle. Und diesmal war es wohl etwas Ernstes. Wer hatte das verf#@kt nochmal kommen sehen? Und sie selbst war an jenem Tag von Miranda alte Qualle genannt worden. Reizend.

"Für eine, die immer behauptet, sie fände Videospiele eigentlich zum kotzen, bist du verdammt gut darin, wie eine bekloppte alle über den Haufen zu schießen."

"Für einen, der immer behauptet, so ein krasser Gamer zu sein, stirbst du aber erschreckend häufig. Wie ist deine Bilanz? Drei Tode pro Kill?"

"Ach, hör mir bloß auf. Mir reicht schon das geflame von diesen Arschlochkindern. Es wimmelt da nur so vor denen. Ich sollte einfach nur noch Einzelspielerspiele spielen – dann sterbe und scheitere ich nur noch für mich allein."

sagte Gustàv nun ernsthaft genervt, hing einigen finsteren Gedanken nach und deaktivierte die digitale Kasse, die neben dem antiquierten, gläsernen Kaffeebohnenspender stand. Nicky schob das bisschen Staub auf ein Kehrblech, entleerte diesen im Mülleimer neben der Tür brachte den widerborstigen Besen mit altertümlichen Schauwert nach hinten in die Abstellkammer. Eine verdammte Jedi war diese Jibrielle sogar. Welches normale Wesen sollte da mithalten können? Das war ja so typisch von Miranda: Es konnte nichts gewöhnliches sein, nichts bodenständiges, verlässliches. Was einfach immer da war. Es musste eine Jedi sein. Das Miranda mal wieder nicht gemerkt hatte, wie Jibrielle von Nicky angesehen wurde, lag nicht nur an dem Pokerface der Barista. Sie merkte ja eigentlich nie, was los war. Sie nahm nichts wahr, was sie nicht wahrnehmen wollte, was nicht ihre Neugier oder Wollust gekitzelt hatte. Sie merkte auch nicht, wenn sie etwas furchtbar Gefühlloses sagte. Diese Bemerkung, sie würde, wenn Nicky sich weiter unhöflich verhielt, ihre Mutter anrufen … so ein dummer, gewöhnlicher, kindlicher Spruch. Andere hätten das vielleicht lustig gefunden. Doch Miranda wusste es eigentlich besser.

"Okay, können wir dann?"

fragte Gustàv und lehnte schon an der Tür. Auf seinem Gesicht zeichnete sich nun das wohlige Grinsen ab, dass er immer zeigte, wenn er bald gemütlich auf der heimischen Couch sitzen konnte. Er nahm zwei Zigaretten aus einer kleinen Pappschachtel. Nicole nickte ihm zu, lächelte, nahm ihre Tasche vom Boden und eine Fluppe aus Gustàvs Hand. Dann schloss er hinter ihnen ab und gemeinsam gingen sie zur Rapidbahnstation Battery Park West.

"Wie geht’s der Katze?"

fragte Gustàv und scherrte sich nicht darum, wie geräuschvoll seine Füße über den Kies schlürften. Nicky dachte an das Geburtstagsgeschenk, dass ihr Gustàv vor drei Monaten gemacht hatte. Angeblich hatte er bei seinem Familienbesuch und Urlaub auf Coruscant extra für sie das hässlichste Tier aus dem Tierheim besorgt.

"Ich denke darüber nach, sie einfach Stanlee unterzuschieben. Der merkt wahrscheinlich nicht einmal, ob ihm eine oder zwei Katzen die letzten Haare vom Kopf fressen. Obendrein überlege ich, dich doch gegen Brianne auszutauschen, die während deines verlängerten Urlaubs ausgeholfen hat. Das Twi'lek-Mädchen war so arg fleißig - die ließ gar keine Sehnsucht nach dir aufkommen."

"Uäärgh, Twi'lek. Ich weiß auch nicht …"

"Wie rassistisch von dir!"

"Hey, einige meiner besten Freunde sind Nicht-Menschen! Außerdem sind mir diese Twi'lek viel zu dürr - ich mag meine Frauen vollschlank. So richhhhtig vollschlank!"

Nur mit halben Ohr hörte sie Gustàv zu und lächelte auch nur reflexmäßig auf seine Worte. Während ihre Gedanken kreisten, versuchte sie sich auf das Ausstoßen des Qualmes zu konzentrieren. Wie er einer Fontäne gleich herausschnellte, zerstob und um sie herumwaberte, von ihrem Gang gespalten wurde. Nicky war doch ein Mensch. Und Miri hatte immer auf Menschen gestanden. Und nun hatte sie etwas besseres: eine Jedi. Nicky verfluchte sich selbst. Wie dumm sie gewesen war, sich noch am selben Abend die Haare zu färben, nachdem Mira mit dieser Frau in ihr Kaffee gekommen war. Wie dumm von ihr.

Lianna # Lola Curich # Vorort # Battery Park # Café # mit Gustàv​
 
Zuletzt bearbeitet:
Lianna - Sternenjaegerbasis - Kantine - Amy, Kit, Raiken, die NPC der Staffel und Tomm

Etwas mehr Reaktion hatte Tomm irgendwie doch erwartet. Aber alle schienen die Neuigkeiten ruhig aufzunehmen. Und auch Amy, von der er ein verächtliches Schnauben oder anderweitig Kritik erwartet hatte, meinte lediglich, „sie gehe jetzt packen“. Tomm fragte sich, was sie eigentlich packen wollte, denn außer ihrer Uniform und der üblichen Notration war nicht gerade viel Platz an Bord eines Jägers. Und sie hatte auch nicht gerade üppig viele Sachen gehabt, als sie hier in die Basis gekommen war… Na, sie würde schon wissen, was sie da tat.
Tomm selbst ließ sich das Essen nicht nehmen. Ganz in Ruhe – wer weiß schon, wann er wieder dazu Zeit hatte? Dann stand auch er auf.


„Wir sehen uns dann in fünfzehn Minuten im Hangar.“

Dann brachte sein Geschirr zur Ablage und holte R4. Sein übliches Reisegepäck, ein kleines Bündel, hatte er gar nicht aus dem Jäger geholt. So war er eigentlich sofort abflugbereit. Wenn er ehrlich war, dann war er ganz zufrieden, daß er sein eigenes Gerät hatte und nutzen konnte. Qualitativ war sein alter X-Flügler wohl dem nicht gerade hohen Staffeldurchschnitt deutlich überlegen. Tomm war vermutlich der einzige in der Staffel, der genau wußte, auf was er zählen konnte.
Fünf Standardminuten später war Tomm im Hangar. Mittlerweile hatte man ihm auch mitgeteilt, daß es ein Schiff namens „Lianna 67“ sein solle. Tomm kannte das Schiff nicht und war nicht sicher, ob es eine Fregatte oder auch nur ein Frachter war – es befand sich etwas entfernt von ihnen auf einer äußeren Position des Raumhafens. Vielleicht wußte Amy mehr:


"Ist dir ein Schiff mit dem Namen "Lianna 67" bekannt?"

Unmittelbar vor dem Einsatz hatte man Tomm mitgeteilt, daß Luger abgezogen worden war. Stattdessen sollte ein junger Lieutenant die Staffel verstärken. Tomm war alles andere als begeistert. Sie hätten Lugers Erfahrung gut gebrauchen können.
Sie würden die Jäger jetzt entsprechend den Regeln aufmunitionieren und dann laden. Etwa in einer Standardstunde würden sie Lianna wohl verlassen.


Lianna - Sternenjaegerbasis – Hangar - Amy, Tomm
 
Lianna, Lola Curich - Jedi-Basis, großer Trainingsraum - Mas, Allison, Mara, Nevis, Ribanna, Tara, Keeda und Brianna

Ribanna nahm Briannas Zuwendung gut auf. Sie wurde merklich ruhiger, aber es wäre natürlich viel zu viel verlangt, wenn sie all die furchtbaren Erlebnisse einfach so abhaken und sich anderen Dingen, wie einer Jedi-Ausbildung zuwenden könnte. Zu viele offene Fragen standen auch im Raum. Die Motivation von Ribannas Adoptivmutter war der Echani ebenso sehr ein Rätsel, obwohl sie den Konflikt förmlich riechen konnte, der die Hohepriesterin in diese ausweglose Situation getrieben haben musste. In ihrer Position musste diese irgendeine Verantwortung für diese widerlichen Opferrituale gehabt haben, und zugleich war die eigene Adoptivtochter offenbar auf der Kandidatenliste gewesen. Womöglich hatten die anderen krummen Geschäfte auch damit zu tun, wer konnte das schon sagen? Auf jeden Fall hatte sie nicht gewollt, dass Ribanna starb, so viel stand fest.

Den Rat, dass sie sich an Sarid hätte wenden sollen und dies immer noch tun konnte, nahm die Menschin an, allerdings konnte Brianna das Thema nicht mehr weiter vertiefen, da in dem Augenblick Mara samt Anhang den Raum betreten hatte. Nachdem sie, ihre Padawan Allison und der andere Anwärter (Mas) sich einander vorgestellt und die gegenseitigen Freundlichkeiten ausgetauscht hatten, dockte Nevis bei der blonden Jedi-Ritterin an und requirierte die ganzen Neuankömmlinge für ein Ballspiel, was Brianna alles andere als ungelegen kam. Die kleine Togruta forderte nicht wenig Aufmerksamkeit und sie vernachlässigte ihre von ihr betreuten Padawane. Während Keeda weiterhin fleißig, aber sehr still vor sich hin übte, waren Tara die Übungen auf dem Schwebebalken offenkundig schon etwas langweilig geworden. Nach der Dauer, die sie bereits auf dem Schwebebalken übte, konnte Brianna ihr das auch kaum verübeln.

Die Silberhaarige hielt es zudem nicht für richtig, Ribannas Probleme vor all diesen Leuten auszubreiten, so dass sie sich kurz fasste. Es gab eine Zeit und einen Ort für solche Gespräche, und dies war er sicherlich nicht.

„Eine Mutter, auch eine Adoptivmutter, liebt ihr Kind. Was sie getan, was sie gesagt und verschwiegen hat, tat sie sicherlich, weil sie es für das beste für dich hielt. Sie hat dich weggeschickt, weil sie nicht wollte, dass die etwas zustößt, und wenn du tief in dich hineinhörst und die Gefühle in deinem Innersten wahrnimmst, findest du wahrscheinlich heraus, dass du weißt, dass dies die Wahrheit ist,“

Meinte Brianna mit sanfter, leiser Stimme zu Ribanna.

„Jedenfalls, wenn du mir eine Nachricht an Rätin Sarid gibst, leite ich sie gerne weiter. Wegen mir darfst du auch gerne mittrainieren, ich denke, ein wenig Ablenkung wird dir guttun. Aber versuche, die Macht nicht aus einem Zustand heftiger Emotionen heraus zu nutzen; da ist die dunkle Seite und diese ist gefährlich, wie dir deine zukünftige Meisterin sicher einmal erklären wird. Für den Augenblick wollen wir dies allerdings nicht vertiefen. Nimm' dir ein Übungsschwert aus Holz, du kannst Grundlagen zusammen mit Keeda trainieren.“

Die Echani-Athletin wusste, dass sie Tara über Ribanna ein wenig vernachlässigt hatte und sie musste dies ausgleichen. Vor allem, da die größere Togruta bald eine Ritterin sein würde und ihrem Empfinden nach zuvor auf jeden Fall noch den einen oder anderen vernünftigen Übungskampf gehabt haben sollte. Die junge Frau von Chalacta stand dagegen noch ganz am Anfang; ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es war, ein Holzschwert zu schwingen, reichte für ein erstes Mal.

„Ruft mich, falls ihr Probleme haben solltet. Ich werde mit Tara den Zweikampf üben.“

Leicht wie eine Feder wirkend hüpfte Brianna auf den Schwebebalken und begab sich in Kampfhaltung. Die kräftigen Muskeln zeichneten sich dabei deutlich ab und machten sie zu einer Respekt einflößenden Erscheinung.

„Gut, Tara. Für unsere letzte Übung heute halten wir uns nicht länger mit Grundlagen auf – dies ist ein Kampf. Das heißt, wenn du vom Balken fällst, werde ich nicht unbedingt brav warten, bis du wieder hinaufgeklettert bist. Vielleicht verfolge ich dich auch. Ich möchte, dass du das aufgebaute ‚Terrain‘ zu deinem Vorteil nutzt, falls möglich, und selbstverständlich ohne den anderen Anwesenden in die Quere zu kommen. Erlaubt ist, was du tun kannst, ohne dich oder mich zu verletzen. Wenn du also die Macht einsetzen willst oder deine Knie oder irgendeinen Gegenstand im Raum, so ist das okay für mich. Es wird keine Siegerin und Besiegte geben, denn das wäre relativ witzlos; stattdessen wird der Kampf so lange gehen, wie ich denke, dass du etwas daraus lernst. In Ordnung? Ich bin bereit wenn du es bist.“

Die junge Jedi-Ritterin war in der Tat gespannt, ob die Togruta etwas versuchen würde, was sie nicht gerade geübt hatten, wie Deckung suchen oder die Bälle als Geschosse verwenden oder dergleichen.

Lianna, Lola Curich - Jedi-Basis, großer Trainingsraum - Mas, Allison, Mara, Nevis, Ribanna, Tara, Keeda und Brianna
 
[Lianna-System - Lianna - Jedi-Basis - Garten - am Teich - Rila, Wes Janson u. einige andere]

Dezent tupfte Rila sich mit dem Taschentuch, welches Wes ihr reichte, über ihre blauen Wangen um ihre Tränen aus ihrem Gesicht zu wischen. Ihre Nase lief hinzukommend ein wenig und die presste das Tuch kurz gegen ebendiese, anschließend blickte sie für einen kurzen Moment mit fasziniertem Blick auf Talery. Rila wusste nicht wie ihr geschah, es war ein wohlwollendes Gefühl was in ihr geweckt wurde, sie konnte nicht wirklich glauben das die Macht für so etwas eingesetzt werden konnte, beziehungsweise das sie so stark wirken kann. Ihre schlechte Laune war wie weggeblasen, wie aus dem nichts, sie konnte nicht sagen das es ihr Wunderbar ging, jedoch ging es ihr besser als vorher.

"Danke euch beiden."

Ihr Blick wanderte ohne Umwege zu ihrem menschlichen Gesprächspartner, welcher sie nach denen fragte die sie wieder einfangen wollten.

"Sklavenhändler. Ich bin für sie etwas 'exotisches', sprich etwas mit dem sie viel Geld einbringen können, deshalb ist es ihnen wohl auch wichtig mich wieder zu bekommen. Wer die genau sind und wo die herkommen, weiß ich nicht, aber ich will es nicht wieder so haben wie bisher, das weiß ich."

In einem Ton, welcher bestimmend und berechnend klang gab sie diese Antwort, da sie eigentlich nicht viel über diese Geschehnisse reden will, jedoch würde sie wohl nicht um solche Themen herumkommen wenn sie es hinter sich lassen wollte, es war nun einmal ein Teil ihres Lebens. Noch beflügelt von den positiven Gefühlen die ihr "injiziert" wurden stellte sie mit großen Augen und leicht geröteten Wangen eine Frage.

"Dieses Gefühl, welches ich durch die Machtanwendung ihrer Schülerin erfahren habe.. Gibt es einen Weg, dass ich das auch lernen kann? Nun, ich weiß nicht so recht wie ich es ausdrücken soll.. Ich bin mehr als fasziniert davon, ich würde auch gerne solche Gefühle mit anderen teilen können. So wie ich mich oft fühle sollte sich nämlich kein Wesen fühlen."

Langsam setzte sich aus ihr unerklärlichen Gründen ihr Kopf jedoch gegen die herbeigeführten Gefühle durch und Ernüchterung setzte bei Rila ein. Ihre Augen waren nun nicht mehr geweitet und ihr Kopf senkte sich auch wieder ein kleines Stück, jedoch nicht so das ihr Blick gen Boden ging.

"Tut mir Leid, ich vergaß das solche Techniken den Jedi vorbehalten sind, bzw. nichts was ein Laie zu lernen vermag."

[Lianna-System - Lianna - Jedi-Basis - Garten - am Teich - Rila, Wes Janson u. einige andere]
 
Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison


Brianna erlaubte der jungen Padawan-Anwärterin Ribanna ebenfalls am Lichtschwerttraining teilzunehmen. Ein stolzes Lächeln huschte über ihr verweintes Gesicht. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass man ihr dies erlauben würde. Die sportliche, athletisch gebaute, Jedi mahnte jedoch Ribanna darauf acht zu geben, die Macht nicht aus dem Zustand heftigster Emotionen heraus zu nutzen, da dies wohl der Weg zur dunklen Seite war bzw. dorthin führen würde. Ein wenig überrascht über diese Mahnung nickte Ribanna nur, denn sie wusste beim besten Willen nichts darauf zu erwidern. Erstens hatte sie sich über die dunkle Seite der Macht nie Gedanken gemacht. Sie war im tiefsten Herzen ein guter Mensch. Zweitens spielten ihre Gefühle gerade dermaßen verrückt, dass sie diese schon kaum in Schach halten konnte, wobei das Gespräch soeben sie wesentlich ruhiger und ausgeglichener gemacht hatte, so wie sie eigentlich meistens war: ruhig und sanft. Die Macht, die in ihr unausgebildet schlummerte, hatte sie schon ohne diese Gefühlswallungen kaum in Schach halten können, sobald sie auch nur annähernd aufgeregt war. Allerdings und Ribanna schaute nochmals überprüfend durch den Trainingsraum, gab es hier weder Kerzen, Schalen mit brennbarem Material, noch Laternen, Lampions oder Kamine. Beruhigt dachte Ribanna daran, dass sie dann eigentlich kein Unheil anrichten konnte, denn bisher hatte sich ihre Machtbegabung nur in Bezug zum Feuer gezeigt, indem sie etwas entzündete oder beispielsweise Kerzen löschte. Aber alles völlig unkontrollierbar und unbewusst von ihr! Und nur stets im Bezug zum Feuer! Deshalb hatte man auch auf Chalacta in ihrem besonderen Fall von einer Affinität bzw. Behaftung zum Feuer gesprochen. Sie wollte sich gerne bemühen, die Macht nicht im Zustand heftigster Emotionen heraus zu nutzen, wusste aber nicht wirklich, wie. Bewusst die Macht zu nutzen, konnte sie bisher definitiv überhaupt nicht! Also versuchte sie sich, ohne dass es wohl besonders auffallen würde, noch ein wenig mehr zu beruhigen, denn das half scheinbar und sich auf das bevorstehende Training zu konzentrieren. Sie atmete nochmals tief ein und aus und versuchte ihre mentale Mitte zu finden. Dazu legte sie ihre Hände kurz über ihren Bauchnabel und versuchte tief in ihren Bauch hinein zu atmen und sich auf das Heben und Senken, das Ein-und Ausatmen zu konzentrieren. Darin war sie nicht ungeübt, hatte sie im Tempel Stunden mit Meditieren oder Beten zu gebracht. Sie wusste, sie musste ihr Ying und Yang ins Gleichgewicht bringen, Ruhe und Chaos, Licht und Dunkelheit, Gut und Böse, welches jeder in sich trägt. Dennoch bekam sie den Kopf diesmal nicht völlig frei von Gedanken, so sehr sie sich auch bemühte. Ihr fielen die Worte Briannas ein, dass sie nicht vergessen sollte, dass ihre Mutter sie geliebt hatte und dies zweifelte Ribanna nun wirklich nicht an. Und alles was ihre Mutter getan hatte, aus bestem Gewissen heraus getan hatte, weil sie es für das Beste in dem Moment in dieser Situation gehalten hatte.

Ribanna nahm das Holzlichtschwert entgegen und sollte also mit Keeda, der weiteren, recht stillen, emsig übenden, Togruta trainieren. Schüchtern lächelnd ging Ribanna zu ihr hin und nickte ihr nochmals zu. Sie sollten die Grundlagen üben. Das bedeutete wohl, dass Keeda ihr nicht sehr viel voraus war, was das Lichtschwertraining betraf.Allerdings hatte sie kein Holzschwert wie sie selbst in der Hand. Also ein Stückchen weiter war sie wohl doch!


„Ok, dann wollen wir wohl mal loslegen!“,


sagte sie schüchtern und ziemlich leise deshalb. Es war etwas ganz Besonderes für Ribanna, eine Waffe in der Hand zu halten und nun mit ihr trainieren zu sollen. Aber, sie wollte es unbedingt und ein Anflug von Stolz durchströmte sie.Wenn jetzt Suraya sie so sehen könnte! Wie würde sie staunen! Frauen war es auf Chalacta verboten eine Waffe auch nur anzufassen, geschweige sie zu tragen oder gar mit ihr zu kämpfen. Nicht mal einen Gleiterführerschein durften Frauen auf Chalacta machen. Sie erinnerte sich zu gut daran, dass sie sich anfangs nicht einmal traute, Voron, den männlichen Jedi , auch nur anzuschauen.

Voller Entschlusskraft und Enthusiasmus, die daher rührten, ihr Leben von grundauf ändern zu wollen, hüpfte sie leichtfüßig wie eine Tänzerin, die sie vor drei Wochen noch war, auf einen der Medizinbälle, die im Kreis angeordnet waren. Nach einigen Sekunden wagte sie einen Angriff mit ihrem Holzschwert, auch wenn dieser extrem zaghaft und schulmädchenhaft, ja geradezu als sanftes aneinander schlagen der Klingen zu bezeichnen war.Dabei hielt sie den Griff fest mit beiden Händen umklammert. Ribanna wollte ihrer Übungspartnerin auf keinen Fall weh tun. Genauso schüchern und sanft wie ihr Angriff, war auch ihr Blick, den sie Keeda dabei zuwarf. Dann übten die Beiden eine ganze Weile und Ribanna wandelte sich stets abhängig von ihrer Gegnerin dabei. Es kam ihr ein wenig wie ein Tanz mit einer Partnerin vor. Sie reagierte stets abhängig von ihren Bewegungen. Mal richtete sie sich seitlich aus, mal frontal und die Distanz zwischen ihnen war manchmal kurz, manchmal weit. Angriffs-und Abblockattacken wechselten sich ab. Ribanna konzentrierte sich stark und war nun im Hier und Jetzt angekommen und kein Gedanke störte das Training. Gewissenhaft versuchte sie den Angriffen Keedas auszuweichen, indem sie manchmal eine gekonnte Drehung auf dem Medizinball vollzog und weghüpfte oder versuchte den Schlag abzuwehren. Zielgerichtet versuchte sie wiederrum ihre Angriffe. Stolz bewegte sie ihr Lichtschwert aus Holz, auch wenn ihre Angriffe zaghaft blieben. Auch gelang es ihr nur schwer, die Angriffe abzuwehren. Sie fürchtete sich, getroffen zu werden, was ihre Konzentration allerdings noch steigerte, denn es tat schon ein wenig weh. Am wenigsten Probleme hatte sie mit ihrer Balance. Jahrelanges Tanztraining machten sich hierbei bezahlt. Schon nach wenigen Minuten ging ihr Atem schwer und sie war heftig durchgeschwitzt, aber man konnte ihr anmerken, dass es ihr wahnsinnig viel Spaß machte.

Als die Zwei eine Pause einlegten, nutzte Ribanna die Zeit, um nicht nur etwas zu trinken, sondern holte aus ihrem Rucksack Schreibzeug und verfasste schon mal auf einem Zettel einen kurzen Text, den sie dann Brianna gab. Darauf stand:

Sehr geehrte Jedi-Rätin Sarid Horn,

ich konnte mich nicht verabschieden, da alles so schnell gehen musste und ich dem letzten Willen meiner Mutter folgen wollte. Ich bin gut auf Lianna in der Jedi-Basis angekommen und lasse mich hier zur Jedi ausbilden. Bitte geben sie unauffällig meiner Freundin Suraya weiter, dass es mir gut geht und ich hier bin und ich keine Zeit hatte, mich verabschieden zu können, da mein Leben in Gefahr war. Sagen sie Suraya bitte, dass sie mir fehlt und ich sie lieb habe.

Ribanna Noida, ehemalige Daja-Tempeldienerin


So galt sie wenigstens bei ihrer Freundin nicht als vermisst und verschollen und als weiteres mögliches, noch nicht gefundenes ermordetes Opfer. Dies war ein sehr beruhigender Gedanke.



Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda und Ribanna, Mas, Mara, Allison
 
Zuletzt bearbeitet:
Lianna # Lola Curich # Vorort # Battery Park West # mit Gustàv​

Ein dumpfer Gong erklang und Nicky drückte ihre Zigarette im Aschenbecher auf dem Bahnsteig aus. Mit der anderen Hand kratze sich sich am Kopf, zuppelte ein paar Haare zurecht. Die Nachricht von Aldridge hatte ihre latenten Kopfschmerzen vom Vormittag in ein stetig zunehmendes Hämmern gegen ihre Schläfen verwandelt.

"Vielleicht solltest du wirklich noch jemanden einstellen."

sagte Gustàv nach einer längeren Gesprächspause vorsichtig, suchte nicht den Augenkontakt. Die vom Gong angekündigte Rapidbahn war nun in Sicht und würde in wenigen Sekunden halten. Nicky nickte. Er hatte recht. Dem Café ging es gut und im Moment arbeiteten beide zu viel. Doch Nicky war froh über die Beschäftigung. Und im Moment hatte sie einfach keine Nerven, über derlei Fragen nachzudenken.

"Ich denke drüber nach."

sagte Nicky und lächelte Gustàv zu, der so nett gewesen war, ihr beim warten auf die Bahn Gesellschaft zu leisten. Er wohnte nicht weit weg und ging gewöhnlich zu Fuß zur Arbeit und zurück. Nicky und er umarmten sich kurz, als auch schon die Türen der Rapidbahn aufstießen und mehrere Leute verschiedensten Alters und Rasse herein- und herausstoben.

"Lass dich nicht erwischen!"

rief Nicky dem sich entferndenen Gustàv hinterher. Sie hatte das charakteristische Klappern in seiner Tasche gehört. Außerdem trug er seine mehrfarbige, befleckte Hose. Heute Nacht würde er bestimmt wieder mit seinen Kumpels losziehen. Das wurde nichtmal von den Behörden auf Lianna gerne gesehen.

"Ich?"

rief Gustàv mit wenig überzeugender Unbescholtenheit und zeigte abwechselnd auf sich und seine Tasche.

"Was bin ich, ein Amateur?"

Die Tür schloß sich und Nicky konnte das Grinsen ihres Kollegen nicht mehr sehen. Manchmal beneidete sie ihn. Er war zwar ein oller Nörgler und in nichts wirklich gut - selbst seine "Kunst" war nie wirklich gut geworden. Doch Leidenschaft verspürte er für alle seine Hobbys.

Nicky suchte sich in der vollbesetzten Bahn eine Stange zum Festhalten und stöpselte sich Kopfhörer ins Ohr, wählte sich die ätherischste, schwurbeligste und die mit am wenigsten nach tatsächlicher Sprache klingenden Gesang versehene Musik aus und schloss die Augen, während ihr Verstand etwas abgetäubt wurde von den unwirklichen Tönen. Doch ihr Geist war zu unstet und undiszipliniert, um vollständig zu gehorchen. Ihre Gedanken kehrten zu jenem Abend zurück, an dem sie Miranda und ihre Jedi im HoloTV hatte ansehen müssen, als würden sie ein Leben in einer anderen Dimension führen, fern von den gewöhnlichen Problemen der Leute. Auf einem verdammten Ball waren sie gewesen, bei Shiraya! Und wie sie dann unverstimmt und selbst kaum in der Lage, ihre eigenen Gefühle einzuordnen, mit Aldridge losgezogen war, um sich besinnungslos zu trinken. Und dann hatten sie seine dunklen Augen und seine Haut angemacht - all die Dinge, die er mit Miri gemein hatte - und der ganze Abend war fürchterlich eskaliert.


"And at once I knew ... I was not ... magnificent ..."

murmelte Nicky den Refrain mit, soweit sie die Worte verstand. Die Musik in sich aufsaugend nahm sie kaum das laute Öffnen und Schließen der Türen wahr, während sie eine Haltestelle nach der anderen hinter sich ließ. Sie presste die Augen fest zusammen und versuchte die Bilder von sich zu drängen, die in ihr wieder hervorkrochen. Wie er vor ihr auf dem Bett saß. Wie sie sich völlig übertrieben über ihn hermachte, einer billigen Pornodarstellerin gleich. Wie sie sich gestritten und es dann doch getan hatten ... wie sie ihren Ziehbruder dazu gebracht hatte, es mit ihr zu treiben. Eine Gänsehaut überfuhr sie. Nur um direkt danach die Erinnerung seiner wärmenden Hände auf sich zu spüren. Am nächsten Morgen. Was war passiert? Seine Hände auf ihrem Leib. Hitze stieg in Nicky hoch. Plötzlich wurde sich Nicky eines Körperkontaktes zu ihrer Linken bewusst. Wie vom Blitz gestochen wich sie von der Gestalt neben sich zurück, riss sich die Hörer vom Kopf. Eine junge Zabrak mit schütterem rotem Haar schaute sie verdattert an und nahm ihrerseits die Kopfhörer ab. Sie stand gequetscht zwischen mehreren Leuten. Es war wirklich eng.

"Grabsch mich nicht an!"

fauchte Nicky und machte einen bedrohlichen Schritt auf die deutlich kleinere Frau zu. Diese sah sie verwirrt und nun zunehmend unangenehm berührt an. Nicky merkte, dass die Zabrak ängstlich war.

"Was?"

"Du hast mich schon verstanden! Fass mich nie wieder an mit deinen widerlichen Alienfingern!"


Empörung, Entsetzen und undeutbare Scham stiegen in der Zabrak empor, die nun nicht mehr vorhatte, dort einfach stehen zu bleiben. Rückwärts quätschte sie sich zwischen diversen anderen Fahrgästen davon, doch nicht schnell genug für Nicky.

"Ja, hau bloß ab, du kleine Lesbe!"

rief Nicky und holte tief Luft. Sie registrierte den kleinen Kreis der Stille, der sich um sie gebildet hatte, die taxierende Blicke, die Verachtung in einigen Augen. Die Türen öffneten sich, Nicky rieb sich die linke Schläfe und marschierte reflexmäßig aus der Bahn. Draußen sog sie die kühle Abendluft ein. Die Musik schaltete sie endgültig aus. Sie hatte eh nicht geholfen. Nicole Sheppards Blick wanderte die Straße entlang. Sie war zwei Stationen zu früh ausgestiegen. Den Rest des Weges lief sie.

-----

Ein Miauen mit dem Charme einer Bohrmaschine begrüßte Nicky an der Haustür ihrer Wohnung. Die Katze mit dem einen blauen Auge blieb, seit Nicky sie von Gustàv geschenkt bekommen hatte, manchmal mehrere Tage weg und streunerte durch die Gegend. Und dann war sie plötzlich wieder da, kletterte durch das Fenster des Hausflurs oder kam über die Feuerleiter an Nickys Küchenfenster und verlangte kübelweise Futter.

"Bist du auch wieder da, hmmm?"

Die Katze mit dem gelben Fell ließ sich vor ihr auf den Boden fallen und wurde sogleich wild von Nicky gestruffelt. Mit einem Grinsen auf den Lippen redete die Barista ihr zu:

"Hat unsere Essi etwa Hunger? Hat sie etwa Hunger? Du verfressenes Mistvieh? Na komm rein."

Sie schloss die Wohnung auf. Im Gegensatz zum stehts recht ordentlich aufgeräumten Café glich Nickys Appartment mal wieder einem Schlachtfeld. Überall lagen kurz aufgetragene oder schon müffelnde Klamotten über Stuhllehnen und auf dem Boden, auf dem Wohnstubentisch stappelten sich Fast-Food-Schachteln und in der Ecke standen viele kleine Türme mit alten Zeitschriften. Und zwischen all dem Kram ließ sich mal hier ein billiges, kaum benutztes Instrument, ein Buch mit vergilbten Lesezeichen und sogar ein altes Gesellschaftsspiel finden, dass unheimliche, bräunliche Flecken aufwies. Letztes Wochenende hatte sie es nicht geschafft aufzuräumen. Das Holo-Programm war zu gut gewesen. Oder besser gesagt, das Programm ihrer Flat-Rate-Holothek. Aber dieses Wochenende würde sie bestimmt klar Schiff machen, kein Problem.

"Wollen wir mal gucken, ob wir für nicht dich verfressenenen Mäuseschreck etwas finden."

sagte Nicky müde und öffnete den kleinen Schuhschrank. Eine Etage war mit Schuhen gefüllt. In der anderen standen gut 30 Dosen Katzenfutter.

"Huch, wir haben ja tatsächlich noch was."

Essi fraß und duldete es, dass Nicky sie dabei die ganze Zeit über hinter den Ohren kraulte, auch wenn das ganz sicher lästig war. Nicky betätigte den Anrufbeantworter. Zwei Nachrichten. Als sie Aldridges bekannten Worte hörte, drückte sie sofort auf Löschen. Die zweite Nachricht war neu und zugleich wohl vertraut.

"Hallo Miss Sheppard. Ich wollte nur nochmal bescheid sagen, dass wir ihre Ergebnisse haben. Bitte rufen sie zurück oder kommen sie bei uns in der P-"

Nicky schaltete das Gerät aus. Nein, heute nicht mehr. Heute gab es nur noch Holo-Berieselung. Sollte doch auf ihren Anrufbeantworter sprechen wer wollte - sie würde bis morgen nichts davon hören. Sie musste erneut an Aldridge denken, wie er beim Aufnehmen der Nachricht wohl geklungen hatte. Dann verwandelten sich seine Züge langsam in die Mirandas.

Da klingelte es plötzlich an der Tür und Nicky machte einen Schritt zur Seite, um mit einem Tippen auf den Schalter die Tür zu öffnen, nachdem ihr ein Blick durch den Türspion das Gesicht eines Milchbubies gezeigt hatte.


"Schönen guten Tag, ich bin Jerry von Itzi-Bitzi-Torten! Ihr freundlicher Tortenlieferant aus der Nachbarschaft!"

Ein junger, menschlicher Mann mit Sommersprossen stand vor ihr, grinste von einem Ohr zum anderen und hielt ein großes Packet in seiner Hand. Nicky stemmte eine Hand in die Hüfte und sah ihn stumm an.

"Sie haben einen doppelstöckigen Tarantelkuchen mit Bananenfüllung bestellt?"

Nicky hob eine Augenbraue. Sie hatte Durst. Auf Bier. Nach Tarantelkuchen war ihr nicht. Der junge Mann sah noch einmal auf seinen Bestellschein.

"Sie sind nicht: Herbert Pferdinand Organor?"

Nicky schwieg.

"T'schuldigen sie die Störung. Schönen Abend noch."

sagte der Lieferant und zog sich mit einer leichten Verbeugung von der sich schließenden Tür zurück. Entnervt schlüfte Nicky ins kleine Schlafzimmer und zog im Halbdunkeln Hose, T-Shirt und Unterwäsche aus. Befreit von den beengenden Klamotten schlüpfte sie in ihre eigene Version von Kekshosen und Keksshirt und ging in die Küche, um Bier zu holen. Sie war schon vom Kühlschrank wieder weggetreten, als sie es sich anders überlegte und den Rest vom Discount-Bananenkuchen ebenfalls aus dem Kühlschrank nahm. Den Kuchen stellte sie auf dem Wohnstubentisch ab, auf dem wieder Platz war, nachdem Nicky alle Schachteln auf einer seite des Tisches zusammengeschoben hatte, und nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Bier. Neidisch sah sie Essi dabei zu, wie sie am anderen Ende der Couch alle Glieder von sich streckte und einschlummerte. Doch vor Nickys innerem Auge verwandelte sich immer und immer wieder das Gesicht von Miranda in das von Alridge und wieder zurück, eine Erinnerung mit Miri löste eine mit Aldridge ab und umgekehrt. Nicky, wusste, dass sie niemals erzählen durfte, was mit Al geschehen war. Das konnte die Beziehung der Geschwister unwiederbringlich beschädigen, wenn nicht gar zerstören. "Psst..." hatte Miranda damals gesagt, als sie den Kopf über die Badewanne hielt und Nickys Finger tief in ihrem nassen, schwarzen Haar steckten. Damals hatte sie so verrückte Ideen gehabt, wie sich von Nicky blaue Strähnchen färben zu lassen. Das war unzählige Jahre her und doch standen die Flaschen mit der Farbe noch heute in Nickys Badschrank. Damals hatte Miri gerade angefangen wild herumzudaten. Und Nicky hatte angefangen in ihr mehr zu sehen als die beste Freundin. Miri hatte sie leise herunter gewunken, Nicky hatte sich gebückt und das geflüsterte Geständnis gehört: "Ich muss dir was verraten: Das darfst du aber nicht Mum erzählen." Nicky hatte damals im ersten Moment nicht so recht verstanden. Sie dachte, das Ziepen in ihrer Brust sei daher gekommen, dass es falsch von Miri gewesen war, mit ihrer entfernten Cousine rumgeknutscht zu haben. Da hatte sich Nicky aber nur selbst etwas vorgemacht. Die Erinnerung an Miris nasses Haar löste sich auf und Nicky hörte die Türklingel läuten. Sie stampfte auf die Tür zu und schlug auf den Öffnerknopf.

"Schönen guten Abend, junge Frau! Wenn sie mir eine Minute ihrer Zeit schenken möchten? Kann ich sie vielleicht für dieses Bubble-Bang-Shampoo interessieren? Perfekt zum Reinigen von verdreckten Fenstern, Entfernen von Kalk in der Dusche und Lösen von Kaugummis im Haar..."

"Das soll wohl ein Scherz sein!"

sagte Nicky und wurde mit jeder Silbe lauter. Vor sich sah sie Al und wie ihre Hand einen Shake über seinen Kopf ergoss. Ein Kaugummi, dass sich in seinem Haar verfing.

"Verpissen sie sich bloß, bevor ich wegen Ruhestörung die Cops rufe!"

brüllte sie dem Rodianer hinterher, der schon bei ihren ersten Worten den Rückzug angetreten hatte. Wütend schlug Nicky auf den Türknopf und schritt im Zimmer auf und ab. Schnell ging sie wieder zur Bierflasche, nahm einen tiefen Schluck und stampfte ins Badezimmer. Im Spiegel sah sie ein furchtbares Gesicht an. Ein Gesicht, dem sie die ganze Schuld geben musste. Niemand trug hierfür die Verantwortung. Niemand außer ihr selbst. "Versprichst du's? Dass du nichts verrätst?" hatte Miranda einst gefragt und Nicky hatte sich neben sie an die Badewanne gehockt. Sie war nicht empört gewesen, sondern eifersüchtig. Sie war noch nie eifersüchtig auf eine von Miris Liebeleien gewesen. Dieses Brennen in der Brust hatte sie vorher nur für Jungs empfunden. Doch nie so stark. "Was ist?" hatte Miri sie gefragt, forschend und unschuldig angesehen, unschuldig wie immer. Und da hatte sich Nicky einfach vorgebeugt und Miri hatte den Kuss erwidert.

"Du bist echt weit in deinem Leben gekommen."

sagte das Spiegelbild zu Nicky, versteckte kein bisschen den beißenden Sarkasmus und wischte sich die Tränen aus den Augen. Das Spiegelbild hatte recht. Seine Hände bebten. Nickys Hände bebten. So konnte es nicht weitergehen. Entweder sie würde sich heute Abend besinnungslos trinken oder ... nein, das half ja auch nichts. Das war nur eine kurzfristige Lösung. Sie hörte die Türklingel, ignorierte sie aber. Es musste etwas passieren, etwas musste sich ändern! Sie konnte das Haus niederbrennnen - oder zumindest das Café - und flüchten, eine neue Identität annehmen. Eine Schmugglerin werden. Oder sie löschte alle Menschen mit dem Namen "Trineer" in ihrem Adressbuch, besorgte sich neue Com-Nummern, tauschte Schlösser aus. Auswandern würde aber bestimmt auch helfen. Nickys Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, als sie auf ihre bebenden Hände schaute, wissend, dass sie nichts tun würde. Sie konnte nicht. Sie würde genau so weitermachen. Weil es das war, was sie immer tat. Sie hatte es nicht in sich. Sie würde nur weiterhin so viel austeilen wie sie konnte, und dann würden die Leute vielleicht aufhören, sie anzurufen oder an ihrer Tür zu klingeln.

Sie sah Aldridge vor sich. Wie er sich mit der Hand über die Glatze fuhr, die er Nicky zu verdanken hatte. Sein schönes Haar - das hatte sie auf dem Gewissen. Plötzlich packten ihre zittrigen Hände die Türen des Badschranks, rissen sie auf, wühlten sich durch die Myriaden an Plunder. Dumpf drang das Klingeln der Tür an ihre Ohren, doch sie war zu sehr mit Suchen beschäftigt. Dann fand sie sie: die Haarschneidemaschine. "Jetzt koste ich mal meine eigene Medizin", war der einzige und letzte Gedanke, bevor sie das Gerät an den Strom anschloss und die Schneidefläche an der wummernden, vom Kopfschmerz geplagten linken Schläfe ansetzte. Ein schrilles Brummen begleitete das kribbelnde Gefühl auf ihrer Kopfhaut, als sie den Haarschneider einmal von vorne nach hinten führte. Dann zurück, eine Daumenbreite über der Schläfe setzte sie den nächsten Streich an und führte ihn aus. Ein Hämmern an der Tür brachte ihre Nerven zum zerreißen. Sehr unsanft warf sie die Haarschneidemaschine ins Waschbecke und marschierte aus dem Bad heraus. Ein Prügeln auf den Türöffner ließ sie in ein bekanntes Gesicht blicken. Miranda. Die offensichtlich total verschwitzt und schlecht gelaunt war. Und mit einem Bein in Gips. Nicky schreckte kurz vor ihr zurück und instinktiv wandte sie die linke, rasierte Kopfseite von Mira ab und strich sich das Scheitelhaar über die kahle Stelle.

"Miranda? Was ... Warum hast du nicht angerufen?"

Lianna # Lola Curich # Südvorstadt # Nickys Appartment # mit Miranda​
 
Zuletzt bearbeitet:
Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda und Ribanna, Mas, Mara, Allison

Mara musste innerlich ein wenig grinsen, als sie Mas beobachtete. Er wirkte wie ein Frischling den man gerade ins Wasser geworfen hatte und der versuchte an der Oberfläche zu bleiben. Anders konnte man es einfach nicht beschreiben. Er bedankte sich bei ihr wobei er sie sehr förmlich ansprach. Etwas was Mara nicht ganz so mochte. Ihrer Meinung nach waren sie eine Familie. Natürlich war es respektvoll, dennoch würde Mara dies so nicht aktzeptieren.

Mas, ich heiße Mara und dies genügt auch für meinen Teil. Es wäre mir also lieb, wenn du mich bei meinem Vornamen nennen würdest und das Du verwendest. Förmlichkeit passt hier einfach nicht her.“

Ihr entging nicht ganz, dass der junge Mann sich anfangs nicht ganz wohl gefühlt hatte und es noch weniger tat nachdem sie ihn dazu auffordert mitzuspielen. Doch daran würde er sich gewöhnen müssen. Allison kam gut damit zurecht und so konnte sie auf ihre Schülerin sehr stolz sein. Nevis jedenfalls hatte ihre Geste verstanden und kam auf Mara zu und umarmte sie. Das Glücksgefühl welches durch den Körper der jungen Ritterin jagte war nicht zu beschreiben und sie versuchte es auch gar nicht. Stattdessen konzentrierte sie sich auf das Kind und seine Worte. Die kleine strahlte voller Glück von innen heraus und wollte wissen ob Mara sie den lieb habe. Ein Küsschen folgte und wurde auf die Wange der Blondine gedrückt wodurch dieser ganz warm ums Herz wurde.

„Natürlich habe ich dich lieb, Nevis. Jeder muss dich lieb haben, weil du das süßeste Kind bist was es auf ganz Lianna gibt. Deine hübschen großen Augen verzaubern jeden.“

Sie lächelte das kleine Ding an und schlang ihre Arme um sie, drückte Nevis an sich und hob sie hoch, wodurch Nevis in den Genuss kam auf ihrer Höhe zu sein, was bei fast einem Meter Achtzig lag. Ein kleiner Kuss von ihrer Seite gelangte auf die Wange des Kindes und dann sah sie ihr in die Augen.

„Sieh mal wie schnell du gewachsen bist, Nevis! Jetzt bist du größer als einige andere hier im Raum. Ist das nicht schön? Was denkst du kann man alles hier oben machen? Fliegen vielleicht?“

Mara lächelte das Kind an und ließ dann einen kurzen Blick zu ihrer Schülerin und Mas wandern, welche sich mit Allison unterhielt. Sollten die beiden ruhig, sobald Nevis ihren Spaß gehabt hatte würden sie sich dem Lichtschwerttraining widmen und mal sehen, vielleicht konnte sie die kleine mit einbeziehen je nachdem was ihre Mutter davon hielt. Dies würde Mara jedoch zuvor fragen sollte sie Nevis in einige Übungen mit einbeziehen. Jedenfalls machte Mara ein paar Schritte auf Tara zu, bei der sich um die Mutter von Nevis handelte. Diese befand sich mit Brianna in einem Gespräch wodurch sich Mara dazu entschloss diese noch nicht zu stören sondern darauf zu warten wie Nevis reagierte und ob diese tatsächlich fliegen wollte oder vielleicht sogar eine ganz andere Idee hatte.

Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda und Ribanna, Mas, Mara, Allison
 
Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison


Die kleine Nevis wurde nun auch von Tante Mara hochgehoben. Sie kannte dies sonst nur von ihrer Mutti. Auf dem Arm der netten blonden hübschen Tante Mara zu sein, gefiel ihr sehr. Der Raum bekam eine ganz andere Perspektive für die Kleine. Auch erhielt sie von ihr die meiste Aufmerksamkeit geschenkt und welchem Kind gefiel dies nicht. Neugierig betrachtete sie die kleine Welt des Großen Trainingsraums, eine Welt die Nevis interessant, faszinierend und gewaltig groß vorkam. Von hier oben war alles viel überschaubarer. Sie konnte ihre Umgebung ganz anders wahrnehmen, da sich ihr Blickwinkel stark vergrößert hatte. Dort hinten in der Ecke lagen die Medizinbälle, dort drüben trainierten auf weiteren Medizinbällen Tante Ribanna und Tante Keeda. Sie kämpften miteinander.Tante Brianna übte mit Mutti. Auch sie übten mit Lichtschwertern. Ja, Tante Mara hatte recht, Nevis war jetzt sogar größer als die Mutti zum Beispiel.

Nun bekam Nevis noch einen zuckersüßen Kuss von der liebevollen Tante, die sie bereits fest in ihr Herz geschlossen hatte. Nevis schenkte ihr dafür ein wundervolles hinreißendes Kinderlächeln und schmiegte sich nochmal an ihren Hals an, indem sie ihr kleines Köpfchen schräg auf ihre Schulter legte, nachdem sie gehört hatte, dass Tante Mara sie sehr lieb hatte. Und Nevis hatte die größten Augen, vernahm sie. Tja, sonst war sie hier wohl die Kleinste. Als Tante Mara dann aber vorschlug, dass sie dort oben fliegen konnte, wurde Nevis total aufgeregt. Was hatte Tante Mara für ausgesprochen gute Ideen! Zwar hatte dieses toll und aufregend klingende Spiel noch niemand vorher mit ihr gespielt, doch reichte die Fantasie der fast Fünfjährigen durchaus aus, dass sie sich gut vorstellen konnte, was Tante Mara damit wohl meinen könnte. Daher nickte sie heftig mit ihrem Kopf, was sicher lustig aussah und antwortete mit ihrer niedlich klingenden Stimme:



„Du hast die besten Ideen der ganzen Galaxie! Wir fliegen ganz schnell! Und du hast schicke Haare!“,


und sie begann nach dem Kompliment vor lauter Vorfreude auf das Fliegerspiel zu kichern. Bevor Tante Mara den Flieger mit ihr spielte, ging sie mit ihr auf dem Arm in Richtung Mami, die gerade einen heftigen Schlag mit dem Lichtschwert in Richtung Tante Brianna machte. Ohne zu ahnen, welche Gedankengänge Tante Mara hegte, formte sich in Nevis bereits von selbst der Wunsch, auch zu kämpfen.



„Tante Mara, wenn wir den Flieger gespielt haben, dann spielen wir Kämpfen mit dem Lichtschwert. Ich will auch ein Kinderlichtschwert haben! Ich brauche das dringend!“,


und sie setzte eine ernste, sehr wichtige Miene auf und ihre Stimme klang kindlich überzeugend und ihr Blick verriet, dass sie sich das sehr wünschte. Sie konnte sich nichts Besseres vorstellen, als genau das nachzuahmen, was hier gerade alle Großen im Raum ihr vormachten oder gleich vorhatten, ebenfalls zu tun. Irgendwie verständlich!


Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison
 
Lianna, Lola Curich – Raumhafen - Siva

Ihre Aufgabe war erledigt! Nach Bantha King hatte es keine größeren Probleme mehr gegeben. Na ja. Jedenfalls bis Siva im Heim angekommen war denn da war es dann irgendwie gar nicht mehr so leicht gewesen, einfach so zu gehen. Gerade, was Sirion betraf, war es doch ein bisschen komplizierter, sich zu verabschieden. Nicht so, wie das bei ihr und Satrek der Fall gewesen war. Der schien schließlich völlig unberührt, wenn nicht sogar erleichtert gewesen zu sein, dass sich ihre Wege letztendlich getrennt hatten. Ein bisschen Unmut deswegen fühlte Siva immer noch. Denn bei allem was geschehen war, hätte sie sich doch ein bisschen mehr Verständnis von Satrek gewünscht. Außerdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass er glaubte, dass sie im Selbstmitleid badete. Eben wegen den damaligen Geschehnissen. Es ging um Verantwortung, um nichts anderes. Um Angst, vor Verantwortung. Und während des Fluges zurück nach Lianna konnte sich die Zabrak genug Gedanken über genau dieses Thema machen. Zugegeben, sie hatte die Ausbildung nicht immer ganz ernst genommen, aber das war irgendwie auch verknüpft mit eben jener Angst vor Verantwortung gewesen. Denn je ernster und reifer sie wirkte, desto höher war doch die Wahrscheinlichkeit, schneller befördert zu werden. Aber eigentlich machte das gar keinen Sinn! Trafen Jedi nicht früher oder später zwangsläufig auf Sith? Und vielleicht…. Vielleicht gelang es den Jedi ja auch die Sith von ihren Überzeugungen zu begeistern und nicht jedes Mal mussten Begegnungen so enden, wie die im Tempel. Und bei allem was sie gesehen hatte: Sie hatte doch überlebt. Der Tod des Jedi und die Brutalität von Marrac waren traumatisierend gewesen, aber hatte sie nicht vielleicht genau dadurch gelernt, wie kostbar das Leben war und wie wichtig es war, eben jenes zu schützen?
Es war ihr gelungen, die Kinder von Lianna nach Haarun zu bringen! Vielleicht war das ja ein kleiner Anfang? Der erste Schritt, in Richtung Verantwortung? Na ja. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

Fest stand zumindest, was Siva wollte und durch diese kleine Mission hatte sich dieser Wunsch verstärkt: Schützen. Es ging ja gar nicht darum, die ganze Galaxis zu retten und Siva ging es auch gar nicht darum, sich zu bereichern –was Satrek ihr schon vorgeworfen hatte. Nein. Manchmal sah sie Recht und Unrecht vielleicht ein bisschen anders und sie hatte ihre eigene Vorstellungen von Besitz, aber das änderte ja nichts an dem, was am wichtigsten war: Eben die zu schützen, die das nicht ganz so gut selbst tun konnten. Siva konnte sich selbst ja einiges vorwerfen, aber ganz bestimmt nicht, dass sie nicht gut auf sich selbst aufpassen konnte. Wenn sie aber auf sich selbst aufpassen konnte, dann doch eigentlich auf andere. Immerhin war sie fast ein ganzes Jahr quer durch die Galaxis gereist und das ohne einen festen Wohnsitz! Unterwegs war ganz bestimmt nicht immer alles einfach gewesen, ganz im Gegenteil. Aber sie hatte es geschafft und sie war wieder auf Lianna. Was war das, wenn nicht Verantwortung? Jaaa…. Sie verstand auch, was ihr an dem Gedanken von mehr Verantwortung nicht gefiel. Es ging darum, die Kindheitsschuhe voll auszuziehen. Ja, natürlich, das innere Kind konnte man sich ja bewahren, aber was eben nicht ging, war auf immer selbst ein Kind zu bleiben. Erwachsen zu sein bedeutete, dass man nicht mehr seien Eltern fragte und das sie alles klärten, alles beantworteten. Nein, es ging darum, sich selbst auf die Suche zu machen und der Schutz der Naivität und so was, war dann eben weg. Weil man die Welt mit anderen Augen sah.
Ei, ei, ei, sie wurde ja wirklich hochphilosophisch! Machte man den Schritt des erwachsen Werdens nicht eigentlich langsam? Machte man, wenn man normal war! Sie hatte für die Erkenntnis eben einfach ein bisschen länger gebraucht.

Siva seufzte, als das Raumschiff im Raumhafen Liannas ankam. Jetzt galt es doch eigentlich erst einmal Wes zu finden, um ihm über die erfolgreiche Mission zu berichten. Hm und danach? Jetzt, wo sie nicht befördert, aber auch ohne Meister war… Würde sie sich jetzt erneut auf die Suche nach einem Ausbilder begeben müssen, der ihr den Feinschliff gab? Den musste sie sich ja selber geben… Nur würde das ohne Meister ein bisschen problematisch werden. Da hatte sie bis vor kurzem nicht befördert werden wollen und jetzt? Och Mensch! Wobei… Was hieß hier denn ‚och Mensch‘? Och Zabrak! Vielleicht war das ja wie eine Führerscheinprüfung: Sie brauchte noch ein, zwei Sonderstunden und dann war sie so weit. Aber war sie denn wirklich soweit?
Okay. Die Frage musste sie sich doch eigentlich selbst stellen?

Siva bog in die Gärten des Ordens ein.
„Bist du bereit Verantwortung zu übernehmen?“ fragte sie sich selbst.
„Na ja….Ja.“
Aber wenn da ein Na ja voranging. „Bist du bereit Verantwortung zu übernehmen?“ War vielleicht ein bisschen lächerlich ein Selbstgespräch im Garten zu führen, aber mit Lächerlichkeiten kannte sich Siva aus und diese hier schien doch immerhin ernsthafterer Natur. Ernsthaft lächerlich? Ja… Aber diese Frage lenkte doch eigentlich nur von der viel wichtigeren Frage der Verantwortung ab. Die Kinder waren angekommen. Und sie selbst, sie war auch angekommen. Nicht nur auf Lianna, nein. Irgendwie… irgendwie bei sich selbst. Wenn sie es also geschafft hatte, diese Kinder alle unversehrt auf einen anderen Planeten zu bringen und wenn sie nebenbei gemerkt hatte, dass das, was sie wollte, eben auch nur von ihr getan werden musste, war doch eigentlich alles klar.
„Ich bin bereit Verantwortung zu übernehmen.“ Bah, klang das ernst! Siva musste das noch mal wiederholen aber vielleicht, vielleicht war ein bisschen Ernsthaftigkeit ja auch nicht verkehrt? Sie musste ja nicht so werden sie Satrek. Nur eben auch nicht ganz so bleiben, wie bisher?

Um die nächste Ecke biegend, traf Siva im bisher stillen Garten schließlich doch auf ein paar Jedi. Schon witzig, dass einer von ihnen genau der war, zu dem sie wollte. Wes Janson.
Kurz sammelte sich die Zabrak ehe sie, noch einmal die Schultern straffend, geradewegs auf den Jedi zuging.

Meister Janson?“, sprach sie ihn an. Schließlich musste sie erst mal gucken, ob sie hier nicht in was Wichtiges hineinplatzte. Das ‚Meister Janson‘ war praktisch so was wie ein Klopfen. „Darf ich Euch kurz stören?“

Lianna, Lola Curich - Jedi-Basis, Garten - am Teich - u. a. Rila, Talery und Wes
 
Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison

Mara beobachtete die Kleine auf ihrem Arm und sah das Strahlen des Kindes. Er war so einfach ein so kleines undschuldiges Wesen zu begeistern wenn man wusste was man zu tun hatte. Sie liebte Kinder über alles und seit sie denken konnte hatte sie auf jedes Kind so gewirkt wie auf Nevis. So als ob sie die Sonne sei, der Mittelpunkt von etwas und alle Kinder waren ihr bisher in die Arme geflogen oder hatten sie freudestrahlen angesehen. Nevis tat die Aufmerksamkeit gut die Mara ihr schenkte. Jedes Kind brauchte diese Form von Aufmerksamkeit und Liebe. Da Mara selbst Schwanger war und gefühlsmäßig einen Höhenflug machte war dies so schön wie selten etwas. Sie hatte nicht damit gerechnet so schnell auf ein so kleines entzückendes Ding im Orden zu stoßen. Das es nun doch geschehen war machte sie umso fröhlicher und lenkte sie von ihrer Sorge um Vorin ab. Dieses Kind tat ihr unheimlich gut und bewirkte, dass sie einen weiteren Höhenflug machte. Es war einfach etwas anderes als der übliche Alltag im Orden, das Training, die Gespräche und was man sonst noch so ausübte. Nevis war erfrischend, brachte Leben herein und ihre unschuldige kindliche Art lockerte alles so sehr auf. Ihr hinreißendes Lächeln würde alles dahin schmelzen lassen und es unheimlich erschweren ihr böse zu sein.

Mara musste lachen als das Kind meinte, dass sie die besten Ideen der ganzen Galaxie hatte und den Wunsch äußerte ganz schnell zu fliegen. Nevis fand die blonden Haare toll. Ja da war sie nicht die einzige. Viele Kinder fanden das lange lockige blonde Haar super und auch so waren sie ein Blickfang.

„Danke, meine Süße.“

Nevis Kichern ließ Mara’s Herz einen Sprung machen. Die Kleine wusste einfach wie sie Mara begeistern konnte so wie Mara zu wissen schien wie sie das Kind begeistern konnte. Ein klein wenig überrascht sah Mara ihr kleines Mäuschen an als es erwähnte, dass sie gerne mit einem Lichtschwert trainieren würde. Ob die kleine Gedanken lesen konnte? Vielleicht.

„Dann lass uns zuerst einmal fliegen mein kleiner Engel“, meinte die Ritterin und hob Nevis mit beiden Armen in die Luft, so dass diese zu ihr hinuntersehen musste weil sie sich nun noch weiter oben befand. Dann ließ Mara die Kleine kreisen, hoch und runter, legte sie in Kurven und beschrieb Schrauben während sie dabei mitlaufen musste. Nevis schien es zu gefallen Mara warf die Kleine nach oben um sie wieder aufzufangen.

„Also gut Nevis, jetzt bekommst du deinen schnelleren Flug und dann fragen wir deine Mama ob du mit uns trainieren darfst.“

Mara lächelte sie an, drückte ihr einen weiteren Kuss auf die Wange und griff dann in die Macht. Da das Vertrauen der beiden schon recht tief war dürfte Nevis keine Angst haben. Dennoch würde sie ihr erst einmal erklären was sie vor hatte.

„Mäuschen, ich werde dich jetzt mit Hilfe der Macht fliegen lassen. Du brauchst also keine Angst zu haben, Ok?“

Sie wartete kurz um zu sehen ob das Kind dies verneinte, dann hob sie sie erneut hoch, griff in die Macht und nach der Kleinen und ließ sie dann schweben. Einige Sekunden wartete Mara um ihr ein Gefühl dafür zu geben, dann begann sie die kleine vorwärts schweben zu lassen. Anfangs langsam, dann ein wenig schneller. Mara achtete jedoch genau darauf, dass es nicht zu schnell ging und die Maus sich nicht unwohl fühlen konnte.

Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison
 
Lianna - Sternenjaegerbasis - Kantine - Amy, Kit, Tomm, die NPC der Staffel und Raiken

Amy hatte ihren Teller kaum angerührt und machte sich bereit zum Aufbruch. Etwas misstrauisch sah er ihr nach und dachte sich seinen Teil. Dennoch ließ er sich dadurch nicht verunsichern und widmete sich seinem Essen. Tomm und er ließen sich etwas mehr Zeit. Wer wusste schon, wann sie wieder so viel Ruhe genießen konnten. Ihre erste Mission stand kurz bevor und so langsam bekam auch er kalte Füße. Er hatte keine Ahnung, welches Schiff er nun steuern würde. Vor allem nicht , ob er nun alleine fliegen würde. Tomm erhob sich und brachte sein Tablett , zurück zum Buffet. In fünfzehn Minuten , würden sie sich im Hangar treffen. Stumm , nickte er ihm zu und verspeiste die letzten Bissen. Er tat es seinem Meister gleich und brachte das Geschirr zurück. Er verließ die Kantine und sammelte seine sieben Sachen ein. Viel Gepäck hatte er ja nicht gerade. Einen alten durchlöcherten Rucksack mit wenigen Kleidungsstücken. Die meisten davon , hatte er vom Tempel bekommen. Dann machte er sich auf den Weg zum Hangar. Marlon hatte er schon ewig nicht mehr gesehen. Irgendwie machte er sich schon langsam Sorgen um ihn. Weiters sollte er ja einen Schüler unterweisen. Aber derzeit hatte er noch keine weiteren Nachrichten erhalten. Von Amos hatte er auch nichts neues vernommen. An die Kopfgeldjäger von Tatooine , verschwendete er erstmal keinerlei Gedanken. Er würde sich schon zu verteidigen wissen. Dessen war er sich sicher.

Als er den Hangar erreichte , waren Tomm , Amy und T4 bereits anwesend. Von weitem winkte er ihnen zu. Sprach aber vorerst, kein einziges Wort.

Lianna - Sternenjaegerbasis – Hangar - Amy, Tomm und Raiken
 
[Lianna | Lola Curich | Jedibasis, Großer Trainingsraum | Mas, Allison, Mara, Nevis, Tara, Ribanna, Keeda und Brianna]


Mas bekam, kaum hatte er sich in den Kreis gestellt auch schon den Ball von dem kleinen Mädchen mit den großen Augen und den Tentakeln am Kopf, die wie die eines Twi´lek wirkten zugerollt. Etwas überrascht fing er ihn mit beiden Händen auf und rollte ihn dann sofort zu der kleinen zurück. Dabei versuchte er so gut es ging freundlich zu grinsen, denn die ganze Sache hatte ihn doch ein wenig überrascht, wenn er es ehrlich eingestand, warum sollte das Kind den Ball zu ihm spielen, wo er sich doch nicht wie die anderen so für sie interessiert hatte.

Währenddessen redete die blonde Jedi Ritterin weiter mit ihm. Sie bot ihm das du an, da ihr der Rest zu förmlich war. Mas nickte immer noch ein wenig unsicher.

"Na gut, Mara, ich bin Mas", antwortete er ihr zögerlich. Natürlich war es irgendwie komisch die blonde Frau zu duzen, die für Mas nicht viel älter wirkte, als er es selbst war. Aber sie war trotz allem noch über ihm, also würde es wohl ein wenig dauern, sich an das du zu gewöhnen.

Der Ball war in dieser Zeit noch ein paar Mal durch den Kreis gerollt. Doch dann bedeutete Mara der kleinen dass sie zu ihr kommen sollte, was Nevis auch ohne Umschweife und zögern tat und der Jedi in die Arme sprang. Somit war das Ballspielen auch schon beendet, was Mas nicht unbedingt schlecht fand, wenn er ehrlich war.

Mas betrachtete die Szene ein wenig, als Allison zu ihm flüsterte, wie süß die beiden doch waren.
"Ja, du hast recht, ein wenig sind sie es schon", gab er nach kurzem überlegen zu und etwas verlegen. Und blickte dabei, nachdem er vorher Allison angesehen hatte, noch einmal zu den beiden rüber und konnte beobachten, wie Mara Nevis gerade hoch hob. Dann wandte er sich jedoch ab und wieder Allison zu.

"Hast du schon mal mit dem Lichtschwert trainiert, Allison?", wollte er von ihr wissen. "Oder ist das hier auch dein erstes Mal?", fügte er noch hinzu und wagte noch einmal kurz einen Seitenblick zu Mara die mit der kleinen Nevis auf dem Arm gerade zu den anderen im Raum lief. Es würde also vermutlich noch ein wenig dauern, bis sie wirklich mit dem Lichtschwertraining anfangen konnten, was ihn seufzen ließ. Aber was konnte er denn schon dagegen machen... Mas musste sich wirklich angewöhnen, geduldiger zu sein, ermahnte er sich innerlich wieder.

Plötzlich wurde das Gekicher und Jubeln der kleinen Lauter, was Mas dazu veranlasste, seinen Blick wieder zu den anderen zu wenden. Dort konnte er sehen, wie Mara die kleine Nevis mit Hilfe der Macht über dem Boden schweben ließ. Mas lief ein Gänsehaut-Schauer den Rücken herunter. Wieder wurde er Zeuge einer Demonstration der Macht. Und diesmal wurde nicht nur ein Gegenstand ein wenig schweben gelassen, sondern ein lebendiges Wesen, das trotz dass Nevis ein Kind war, erheblich schwerer war als ein Bauklotz. Er konnte sehen, wie die kleine Nevis immer schneller wurde und durch den Raum flog. Für die Kleine war es sicherlich unglaublich aufregend, während Mas hingegen ein wenig ehrfürchtig zusah und schluckten musste. Es war ein für den jungen Mann die Demonstration von unglaublichem Können, was die Blonde Jedi hier an den Tag legte und von was er Zeuge wurde.

"Unglaublich. Ich bin immer noch sprachlos von der Macht!", brachte Mas hervor, während er wie gebannt Nevis' Weg durch den Trainingsraum verfolgte und ab und zu zu Mara blickte, die auf ihn nicht wirklich angestrengt oder überfordert wirkte. Nein es wirkte eher, als könnte sie so etwas Stundenlang machen und als wäre es eine der leichtesten Übungen eines Jedi. Mas hoffte, dass auch er bald so etwas bewerkstelligen würde können. Zwar würde er diese Fähigkeiten vermutlich er nicht zur Kinderbelustigung einsetzen, aber allein über solche Fähigkeiten zu verfügen war für ihn schon ein wahrgewordener Traum und absolut außergewöhnlich, obwohl es wirklich wie eine leichte Übung aussah und vermutlich auch nichts anderes für einen Ausgebildeten Jedi darstellte.

Dennoch schaffte er es sich von dem Schauspiel loszureißen und blickte Allison an. Er fragte sich, wie viel von dem Wissen Maras Allison wohl schon gelernt hatte und selbst beherrschte. Dabei mischte sich auch ein wenig Neid in seine Gedanken, da sie schon eine Meisterin gefunden hatte, die sie ausbilden würde, während Mas noch nicht mal ansatzweise auf dem Weg war, der Schüler eines Jedi zu werden. Dabei vergaß er, dass er gar nicht wusste, wie lange Allison bereits hier war und wie lange sie hatte warten müssen. Und er selbst war ja nun noch nicht so lange hier.


[Lianna | Lola Curich | Jedibasis, Großer Trainingsraum | Mas, Allison, Mara, Nevis, Tara, Ribanna, Keeda und Brianna]
 
Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison


Nevis wurde von der lieben hübschen Tante Mara in die Höhe gehoben und schon war Nevis der kleine Flieger und es ging hoch und runter, dann wieder seitlich und daraufhin wieder hoch hinaus und es kribbelte ihr im Bäuchlein und Nevis kicherte und gluckste vergnügt. Das machte ja einen Spaß. Sie lachte und lachte und lachte vor Vergnügen. Nevis flog im Kreis herum und dann wieder tiefer! Doch dann hatte Tante Mara eine noch bessere Idee! Nevis sollte noch schneller fliegen dürfen. Dagegen hatte die Kleine nichts einzuwenden. Auch nicht, dass danach die Mami gefragt werden sollte, ob sie mittrainieren dürfe.

Nevis sollte mit der Macht fliegen. Angst sollte sie auch nicht haben. Nein, Nevis war unbedarft und nicht ängstlich. Gefahren nahm sie wie alle Kinder kaum wahr. Sie war eher übermütig und stürmisch und verließ sich eher auf die Erwachsenen und vertraute ihnen voll und ganz, dass jene auf Nevis acht gaben und gut aufpassten. Mit der Macht war sie von frühester Kindheit aufgewachsen und sie konnte sich ein Leben ohne die Macht gar nicht vorstellen. Die Macht war stets ein Thema in ihrem jungen Leben gewesen, seit ihrer Entführung durch den bösen Onkel Jarimoch. An die Zeit davor hatte Nevis keine Erinnerungen mehr. Nur ihre Mutti vergaß sie in Gefangenschaft nie. Die Macht war immer präsent gewesen und selbst Nevis und auch die anderen Kinder hatten unter Jarimoch bereits Übungen gemacht und dadurch konnte Nevis selber schon ein wenig Levitieren. Sie wusste als so ein kleines Kind nichts über die Macht, aber Angst hatte sie davor nicht. Es war eher etwas Gewohntes, etwas Alltägliches wie Essen, Schlafen, Reden. Daher sah sie Mara erwartungsvoll und gespannt an und hoffte, dass es gleich losgehen würde. Sie ahnte nicht, was die blonde Tante mit ihr geplant hatte. Plötzlich wurde Nevis selbst durch die Macht in die Luft gehoben, ohne Tante Maras Hände. Ein wenig erschrocken war sie im ersten Moment schon, welches aber nicht viel länger als ein Wimpernschlag dauerte, da sie Tante Mara vertraute und dieses Gefühl wich der Freude und dem Spaß und der ganzen Aufregung sofort bereits einen Augenblick später und Nevis genoss den Flug kurz unter der Zimmerdecke des Trainingsraumes in luftiger Höhe hoch über den Köpfen der Anderen. Sie breitete ihre Arme seitlich aus und quitschte laut vor Vergnügen und sabberte sogar dabei, was sie aber vor lauter Aufregung selbst nicht merkte. Sie flog über ihre Mutti hinweg und auch über Tante Briannas Kopf hinweg.


Mami, gucke mal! Schau mal wie hoch ich bin! Ich bin ein Raumschiff!“


Sie flog nun in Richtung Tante Keeda und Tante Ribanna und setzte durch Tante Mara zum Tiefflugmanöver an und Tante Ribanna musste sich rasch ducken und Nevis lachte laut schallend darüber. Dann flog sie wieder höher und kreiste einige Male über dem Medizinballring, allerdings hoch oben kurz unter der Decke. Dann flog sie in enormer Geschwindigkeit, dass ihr Hängerkleidchen nur so flatterte vom Flugwind, zu Onkel Mas und Tante Allison rüber, die sich gerade unterhielten und sich wohl gut leiden konnten. Sie flog einige Male über ihre Köpfe hinweg und Nevis winkte ihnen zu. Dann flog sie zurück quer durch den Raum. Ihre Beine hatte sie bequem dabei angewinkelt, als würde sie bäuchlings auf einer Wiese legen und an den Blumen schnuppern. Ihre pinken Glitzerschuhe wirkten wie zwei Heckleuchten. Lachend flog sie über Tante Maras Kopf hinweg und rief ihr zu:


„Noch nicht aufhören! Noch mehr! Und noch schneller!“


Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison
 
Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison

Mara konnte nicht anders als beim Anblick der Kleinen als zu Schmunzeln, welche quietschend durch den Raum flog und ihre Freude kund tat. So unbefangen, so voller Leben, ohne Hintergedanken und frei von allem schlechten. Sie war die pure Lebensfreude, das pure Glück schlecht hin und dieses Glück gab sie an Mara weiter ohne viel zu tun sondern indem sie einfach nur Lachte. Mara hoffte, dass die Maus eine schöne Kindheit haben würde ohne Angst haben zu müssen, ohne in eine Situation kommen zu müssen die ihr ihre Kindheit zu früh nahm. Sie hoffe einfach, dass sie das Lachen der kleinen noch oft hören würde, ihre Unbefangenheit, ihren Elan, das Gluckens und die ungetrübten Augen. Pure Freude strahlte Nevis aus und diese legte sich um Mara wie ein Schleier, dicht gewebt und drang in ihre Seele ein. Sie fühlte die Macht, fühlte wie sie von ihr durchdrungen wurde und dann, dann wie sie nach ihr griff. Im ersten Augenblick hatte sie das Gefühl das eine Vision über sie kommen würde, doch dann stellte sie fest das es anders war. Die Wärme darin tat ihr wohl und sie fühlte wie etwas nach ihr greifen wollte, etwas was fremd zu sein schien und dann doch wieder nicht. Mara hielt in ihren Gedanken inne, versuchte zu erfahren was es war. War es Nevis? Berührte sie die Kleine ohne das sie sich dessen bewusst war? Vielleicht. Mara griff danach, doch was immer oder wer immer es gewesen war, seine Fühler verschwanden so plötzlich wie sie gekommen waren.

Zurück in bei dem Flug der kleinen hörte sie wie jene ihrer Mutti zurief, dass sie ein Raumschiff sei und lächelte. Ribanna musste sich ducken um dem kleinen etwas auszuweichen. Die Flugroute glitt durch den ganzen Raum, dann verlangte Nevis das Mara nicht aufhören solle. Sie wollte mehr und vor allem schneller fliegen. Die Jedi fragte sich ob diese Idee so gut war. Zwar wäre es nicht gefährlich die Geschwindigkeit noch etwas zu erhöhen, aber sie wollte auch nicht dass das Mäuschen zu übermütig wurde. Also ließ Mara sie nach oben bis unter die Decke fliegen und dann in einem Steilflug nach unten und direkt in ihre Arme, welche sie Nevis entgegen streckt.


„Erst einmal genug, meine Maus. Zu viel Übermut ist nicht gut und man entdeckt alles Schritt für Schritt. Jetzt wollen wir erst mal deine Mama fragen ob du mit einem Lichtschwert trainieren darfst und wenn sie ihr Ja gibt, dann werden wir zu Mas und Allison gehen und anfangen.“

Sie behielt die Kleine noch einen Augenblick im Arm, bis sie Brianna und Tara fast erreicht hatten, dann glitt Mara in die Knie und ließ ihren Schützling aus ihren Armen gleiten. Setze sie auf den Boden ab und ließ sie zu ihrer Mutter laufen. Mara folgte langsam um dem Mädchen die Gelegenheit zu lassen als erstes mit ihrer Mama zu sprechen ehe Mara dies tun würde. Immerhin war die Maus alt genug um Wünsche allein zu äußern und Mara wollte nicht das sie den Eindruck gewann nicht als volles Mitglied gewertet zu werden welches eine eigenen Meinung haben durfte und vor allem etwas selbst klären konnte. Mit einem Lächeln blieb sie ein Stück vor Mutter und Kind stehen, beobachtete diese einen Augenblick und sprach dann Tara an.

„Hallo, ich bin Mara. Ich denke, dass deine kleine dir verraten hat was sie gerne machen würde. Mir wäre es wichtig deine Zustimmung zu erhalten ehe ich es ihr erlaube.“

Mara legte ihren Kopf leicht schräg wodurch ihre langes offenes Haar nach vorn fiel und ihr Gesicht einrahmte. Ihre meerblauen Augen ruhten auf Tara und glitten dann zu Nevis, die es vor Ungeduld nicht auszuhalten schien. Falls die Togurta etwas dagegen haben sollte würde Mara dies akzeptieren und mit Allison und Mas allein trainieren. Eine größere Gruppe war jedoch durchaus von Vorteil und zum anderen würde das Kind den beiden erwachsenen etwas verdeutlichen können. Dies war es auch warum Mara sich darüber freuen würde, sollte die Mutti der Maus zustimmen. Von Kindern konnte man viel lernen da deren Geist noch offen war. Sie waren frei in ihrem Geist, frei im denken.

Lianna, Großer Trainingsraum in Jedi-Basis: Nevis, Tara, Brianna, Keeda, Ribanna, Mas, Mara, Allison
 
Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Gärten unweit des Trainingsraumes – Tzun und Padme


Jedes Wesen reagierte anderes. Aber man konnte sagen, daß sich Padawan stürmischer, wenn es denn ihrem Wesen entsprach, verhielten als ausgebildete Jedi. Die Ernennung zum Ritter markierte einen besonderen Höhepunkt im Leben eines Jedi und jeder ging damit anders um.
Und noch einmal verdeutlichte Tzun dieses, in dem er der Aufforderung, sich zu erheben, nicht sofort nachkam, sondern sich sammelte.
Nach einen kurzen Verharren erhob sich Tzun mit den ihm eigenen, maßvollen Bewegungen. Amüsiert dachte Padme kurz daran, daß es sie für ein solches Auftreten eine gewisse Übung gebraucht hatte, ganz zu schweigen davon, wie viele Jahre ins Land gegangen waren.
Und dann stand er vor ihr und antwortete in angemessenen Worten und nahm die Ernennung an.


"Ah, Tzun, du brauchst mir nicht zu danken. Ich bin sehr gerne deine Meisterin gewesen."

antwortete sie ihm lächelnd.

"Ich freue mich so unwahrscheinlich, daß du deinen Weg gegangen bist, auch wenn es einige harte Momente für dich gegeben hat."

Das leichte Zittern in seiner Stimme war ihr nicht ergangen. Und so hoffte sie, daß sich Tzun wieder fangen konnte, in dem seine Meisterin, oder vielmehr ehemalige Meisterin, genau das tat, was sie so oft im Laufe der Zeit getan hatte, nämlich zu sprechen.

"Es ist normal, Tzun, daß du aufgeregt bist. Es ist schließlich ein Meilenstein, den du erreicht hast."

beruhigte Padme.

"Ich bin wirklich gespannt, ob du einen Schüler finden wirst. Und vor allem frage ich mich, wie der Charakter deines Schülers sein wird. Stell dir mal vor, du bekommst eine Padawan wie mich."

Das war in der Tat eine belustigende Vorstellung, denn die Aufgabe wäre mit Sicherheit nicht gering.

"Ich werde mich in diesem Fall, das sage ich dir gleich, sehr darüber amüsieren, wie du damit beschäftigt sein wirst, deinem Padawan hinterher zu hetzen und dir dabei zu überlegen, was dieser als nächstes anstellen könnte. Nur um dann hinterher festzustellen, daß du gänzlich falsch gelegen hast."

Padme lachte bei dieser Vorstellung auf. Vielleicht wäre ein vom Temperament verschiedener Schüler wirklich nicht schlecht für Tzun. Allerdings mußte es nun auch nicht ein solcher Extremfall sein.

"Komm, wir gehen in den Trainingsraum zurück. Mal sehen, ob da noch alles steht. Vielleicht haben sich Neulinge eingefunden, die du direkt in Empfang nehmen kannst. Das gehört auch zu den Aufgaben eines ausgebildeten Jedi."

Sie wußte nicht, ob es für Tzun eine Beruhigung darstellte, daß sie währenddessen an seiner Seite wäre oder ob ihn das nervös machte. Darauf würde sie dann entsprechend reagieren müssen.


Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Gärten unweit des Trainingsraumes – Tzun und Padme
 
- Lianna -Lola Curich - Vorort - Apartmenthaus - Flur - allein -

Diese Treppe, Miranda hatte sie unzählige male in den letzten Jahren genommen, und sie nicht einmal wirklich registriert. Jetzt gerade waren die Stufen zu einem unüberwindbaren Hindernis geworden. Mirandas schwitzte, die Wade ihres gesunden Beines verkrampfte sich langsam aber sicher während ihr in der Gipsschiene gefangener Fuß vor Hitze und Druck pocherte. F*** dich Nicky, dachte sie verärgert, wieso war sie nicht ran gegangen? Die Djane musste nach ihrem Aufstieg rasten, wie eine alte Frau. Miranda hasste es. Die bescheurte Rodianer Familie die sich direkt an ihr durch das enge Treppenhaus quetschen musste, die hasste sie aus. Sie hatte gerade eben wieder begonnen, sich die richtigen Worte zurecht zu legen und jetzt war dank der munter quatschenden Rodianer wieder aus dem Takt gekommen.

Die Naboo setzte sich langsam wieder in Bewegung und nahm die letzten Meter zu Nickys Appartment. Das mit dem Worte zurecht legen war im Grund quatsch, das wusste sie selbst, sie ging nicht zu irgendwem. Sie würde nichts sagen können, das Nicky besänftigen oder trösten können würde. Der Gedanke an ihre Freundin, an ihr süßes Lächeln und ihre wärmende Umarmung, das machte alles gerade nur noch schlechter. Sie hatte Jibrielle, Nicky hatte ihren Gram. Miranda schämte sich für ihr Verhalten...wie musste sie sich gefühlt haben als sie die Übertragung gesehen hatte? Sie hatte alles nur falsch verstehen können? Das sie, als sie mit Jib im Café noch gar nicht mit ihr zusammen gewesen war, das im Endefekt nichtmal in Betracht gezogen hatte, würde sie ihr niemals glauben..niemals...

Miranda hob die Hand und polterte gegen Nickys Wohnungstür, die Anspannung wich mit jedem der festen Schläge. Immerhin gab es jetzt kein Zurück mehr, sie würde das mit Jibrielle jetzt erklären und sich nicht länger damit quälen...wenn Nicky endlich mal die Tür öffnen würde!


"Miranda? Was ... Warum hast du nicht angerufen?"

Nicky schien aus allen Wolken zu fallen, als sie sie erblickte. Miranda fragte sich für eine Nanosekunde ob sie an der falschen Tür geklopft hatte. Vor ihr stand ein Wrack, anstellte der süß grummeligen Blondine stand eine bruinette Fremde vor ihr. Diese Fremde hatte Augenringe, wie schon festgestellt bruinettes Haar und......

„Wow! Soll ich dir noch ein „Gay Pride“ T-Shirt schenken? Dann ist der Look perfekt“

Miranda schob sich an Nicky vorbei und tippte gegen die linke Schläfe ihrer besten Freundin. Ein Undercut? War das ihr ernst? Nicole hatte immer das schönste Haar gehabt, Miranda hatte das schöne Blond stets vergöttert. Und okay, das bruinett stand ihr, bruinettes Haar war seit neustem eh super, aber sich die Haare weg zu rasieren? Epic Fail.

„Und ich habe dich angerufen! Aber du hast deine Nachrichten offensichtlich nicht abgehört“

Die Djane hüpfte in Nicoles Wohnzimmer, und wusste sofort – Nicky ging es wirklich zu hundert Prozent *******. Nicole war was ihre Gefühle anging mehr als schwer zu lesen, das war immer so gewesen, aber ihre Wohnung, wie ihr Zimmer früher auf Naboo zuvor, war stets ein Spiegel ihrer Seele gewesen. Miranda hangelte sich an Möbelstücken in Richtung des Sofas, sie musste auf dem Weg dreckiger Wäsche und Schachteln in denen sich wohl vor Ewigkeiten Essen befunden hatte ausweichen. Nicky war nie er ordentlichste Mensch gewesen, das war sie selber ja auch nicht, aber wenn es SO aussah, dann stimmte was nicht.

„Ich nehm mir das mal ja?“

Miranda langte gierig nach einem angebrochenen Bier auf dem Wohnzimmertisch, warf sich aufs Sofa und schüttelte die Flasche kurz um zu überprüfen ob sich noch Kohlensäure darin befand. Ein Lächeln huschte ihr übers Gesicht, als sie die kleinen Bläschen aufsteigen sah. Wow noch vor kurzer Zeit hatte sie Zeit mit den Jedi, wichtigen Politikern und Akemi Akanato auf der „Promise“ verbracht, jetzt lag sie auf Nickys Sofa und trank altes Bier. Naja immerhin hatte sie diesesmal Klamotten an. Der Schluck zu dem sie angesetzt hatte, der blieb ihr fast im Hals stecken, sie hatte nur Tage bevor sie Jibrielle kennen gelernt hatte, hier mit Nicky geschlafen. Einfach so, ohne Grund, die beiden hatten nichteimal gesprochen. Sie kannten sich eben seit Jahren, sie kannten sich in jeder Facette, eben auch in dieser...

„Es ist schön dich wieder zu sehen Nicole, ich hab dich wirklich vermisst. Das eben war übrigens ein Scherz, der neue Look steht dir, ich muss mich nur daran gewöhnen“.

Sie hatte jedes dieser Worte ernst gemeint, Nicky war nicht weniger als Familie für sie. Familie die sie nicht verlieren wollte, Familie die gerade wirklich mies und fertig aussah. Miranda lächelte sie aus vollem Herzen an, und bat sie mit einem Klopfen auf das Polster sich zu ihr zu setzen.

„Es ist viel passiert in letzter Zeit“.

Die Naboo besah sich Nicoles Züge genau, und erblickte Stein. Falsches Thema.

„Sag mal was steckt Aldridge eigentlich für ein Stock im Hintern? Er war so komisch bei unseren letzten Gesprächen, und dieser komische Trip zu meinen Eltern... hat sich Dionna die verfluchte **** wieder gemeldet ?“

Ein unverfängliches Thema war gut, das war ein guter Start...

- Lianna -Lola Curich - Vorort - Apartmenthaus - Nickys Wohnung - mit Nicky -
 
Lianna - Sternenjaegerbasis – Hangar - Amy, Tomm, Raiken​

Es dauerte nicht lange, da erschien auch schon Tomm im Hangartor. Er schien nachdenklich zu sein und stellte Amy auch promt eine Frage, als er sich zu ihr gesellt hatte. Er fragte sie ob sie ein Schiff Namens "Lianna 67" kannte. Amy runzelte die Stirn. Welch eine seltsame Frage, dass Militär besaß viel zu viele Schiffe, als das Amy sie alle kannte und außerdem war sie erst seit einigen Tagen zurück...

"Wieso? Bereitet dir der Name Sorgen? Aber um auf deine Frage zu antworten. Nein der Name sagt mir nichts, ich war aber auch einige Jahre nicht beim Militär und selbst davor nie Teil der Republikanischen Flotte, daher wundert mich das nicht. Handelt es sich um ein berüchtigtes Schiff hier auf Lianna?", fragte sie neugierig, während sie bemerkte wie Raiken sich zu ihnen gesellte.

Während sie sich nach ihm umsah, bemerkte sie die 3 neuen X-Wing welche im Hangar standen, es sah so aus als hätte Tomm dafür sorgen können, dass sie vollzählig fliegen konnten. Alle drei waren etwas älter, aber auf den ersten Blick in tauglichen Zustand. Trotzdem fehlten zwei ihrer Jäger der Hyperantrieb, was dazu führen würde, dass sie an Board einer Fregatte oder mehrer Frachter zu War stoßen würden. Amy wusste zwar nicht welche Schiffe nun bei der Republik im Einsatz waren, aber zu ihrer Zeit landeten Fregatten welche eine oder mehrere Staffeln aufnehmen konnten nicht, sondern wurden im Raum beladen und Frachter waren zu klein um eine ganze Staffel aufzunehmen, daher war sie gespannt welchen Weg sie gehen würden. Sie hatte noch nie eine Bodenbeladung mit ihren Jägern durchgeführt, dies wäre eine gelungene Abwechslung, aber solange die anderen bald erschienen und sie sich endlich auf den Weg machten, war Amy alles recht.

Nach und nach gesellten sich auch nun weitere Piloten der Staffel zu ihnen und warteten, dass Tomm ihnen mitteilte, wie der Plan aussah.


Lianna - Sternenjaegerbasis – Hangar - Amy, Tomm, Raiken, NPCs​
 
Lianna, Lola Curich - Jedi-Basis, Garten - am Teich - u. a. Rila, Talery und Wes

Wes' grundsätzlicher Eindruck war, dass Rila nicht unbedingt das Mitgefühl anderer Leute gewohnt war. Sie reagierte sehr positiv auf die Anteilnahme durch ihn und Talery und zudem auch sehr gut auf die Machtmut-Übung der Caamasi, was freilich vor allem deren Verdienst war.

Jedenfalls fürchtete Rila die Rückkehr der Sklavenhändler, die ihren exotischen Fang gerne wiederhaben wollten. Die blauhäutige Frau wusste nicht viel Näheres über sie und dennoch war Wes klar, dass sie sie in anderer Hinsicht bereits zu gut kannte.

»Sklaverei ist illegal innerhalb der Grenzen der Neuen Republik, aber mir ist klar, dass es mehr als genug Banden gibt, die sich darum nur wenig scheren, ihre Opfer entführen und auf eine Welt verschiffen, wo man es mit dem Gesetz nicht so genau nimmt. Lianna ist ein entwickeltes, zivilisiertes System und doch liegt es im äußeren Rand. Weder der Kommerzsektor noch der Huttenraum sind allzu weit entfernt. Ich denke, es wäre wirklich das Beste, dich hier zu behalten, bis wir uns sicher sein können, dass du nicht mehr gejagt wirst,«

Dozierte Wes, der im Moment nicht wusste, wie sich die Unterbringung von Nicht-Jedi in den Räumen des Ordens konkret ausgestalten ließe. Möglich, dass Rila sich auch für eine Alternative erwärmen konnte: selbst eine Jedi zu werden. Jedenfalls interessierte sie sich für das Teilen von Gefühlen, ähnlich dem, was Talery geübt hatte.

»Was Talery an dir praktiziert hat, war eine Anwendung der Macht, welche jeder erlernen kann, der über eine gewisse Empfänglichkeit für sie verfügt. Da du sensibel für solche Wahrnehmungen zu sein scheinst, wäre ist gut möglich, dass diese bei dir gegeben ist. Ich kann das hier und jetzt herausfinden und es dauert nur eine Minute oder so – wenn ich darf?«

Da der Taanaber nicht wirklich mit Widerspruch rechnete, näherte er sich der jungen Frau langsam und berührte ihre Schläfen vorsichtig mit den gespreizten Fingern beider Hände. Er konzentrierte sich auf die Macht und berührte mental Rilas Geist. Machtsensitive Personen reagierten auf einen derart plumpen Versuch, in ihren Verstand einzudringen, in der Regel mit einer Art Abwehrreflex. Wes war vorsichtig genug, um nicht versehentlich die unangenehmen Folgen einer Reflexauslösung erleiden zu müssen (wie etwa zurückgestoßen zu werden und im Teich zu landen), und trotzdem stieß er bald auf die instinktive mentale Barriere, und wie stark diese ausgeprägt war beeindruckte Wes.

»Ich habe gute Neuigkeiten für dich, Rila

Verkündete der Jedi erfreut. Die junge Dame hierzubehalten und vor potentiellen Verfolgern zu beschützen war gerade erhebnlich einfacher geworden.

»Du verfügst über Potential in der Macht, und zwar in einem Maße, dass du eine Ausbildung zur Jedi anstreben könntest. Wenn es dein Wille ist, könnte der Orden zu deiner neuen Heimat werden.«

Anschließend wandte der Taanaber sich an Talery, deren Training gerade wieder zwischen den aktuellen Ereignissen unterzugehen drohte.

»Du hast dich übrigens sehr gut geschlagen! Ich denke, für heute können wir den Punkt Machtmut als erledigt ansehen und uns das letzte große Thema ansehen: den Geistes- oder Gedankentrick. Diese Technik dürfte dir wirklich liegen, Talery falls du sie meistern kannst. Als Jedi wirst du dich oft genug in Situationen finden, in der die Kunst der Überredung, richtig angewandt, die Anwendung von Gewalt erspart, etwas, das wir naturgemäß so oft wie möglich anstreben. Aber natürlich ist es relativ schwierig, einer imperialen Patrouille auszureden auf einen zu schießen, sobald sie einen als Jedi erkannt haben. Aber mit der richtigen Machttechniken kannst du sie glauben machen, dass du nur hier bist, um ihnen diese nützlichen braunen Morgenmäntel zu verkaufen, wenn du verstehst was ich meine. Darüber hinaus kann man Leuten auch komplexere Gedanken einimpfen, und so Ziele erreichen, die mit Waffengewalt oder Drohungen unerfüllbar gewesen wären. Früher wurden dafür gerne Drogencocktails und gefährliche Manipulationen der Träume des Betroffenen angewandt, doch mit der Jedi-Technik des Gedankentricks sind derartig gewagte Manöver überholt. Auf meinen Missionen benutze ich oft diese Technik und die darauf aufbauenden Illusionen, um schneller und unkomplizierter ans Ziel zu kommen. Und das üben wir jetzt.«

Erklärte Wes weitschweifig.

»Die grundlegende Vorgehensweise ist ganz ähnlich wie zuletzt, nur statt einem Gefühl versuchst du dieses Mal einen Gedanken oder ein bestimmtes logisches Konzept zu übertragen. In der Grundform ist es üblich, diesen Gedanken laut auszusprechen, oft verbunden mit einer Handbewegung, die die Aufmerksamkeit des Betreffenden umlenken soll. Das Ganze hat gewisse Züge einer Hypnose. Konkret versuchen sollst du den Geistestrick an mir, und zwar werde ich langsam älter, und im Gegensatz zu meinen jungen Jahren habe ich das Problem, dass all die Sahnetorten auf die Hüften schlagen. Ich weiß, ich sollte nicht, und trotzdem finde ich sie bisweilen schwer zu widerstehen. Du sollst nun in mir das unwiderstehliche Verlangen nach Sahnetorten wecken.«

Eigentlich aß Wes nur selten Sahnetorten, aber er konnte sich mit dem Gedanken an ein Stück arrangieren. Er musste allerdings tatsächlich inzwischen aufpassen, nicht zu sehr zuzulegen. Zu weiteren Erklärungen kam der Rat aber nicht mehr, denn eine junge Zabrak machte gerade auf sich aufmerksam. Siva, das ehemalige Sorgenkind seines Jedi-Freundes Satrek wollte mit ihm sprechen.

»Ah, hallo Siva. Ich hoffe, du hattest eine gute Reise. Was gibt's?«

Erkundigte sich Wes bei der gehörnten Padawan.

Lianna, Lola Curich - Jedi-Basis, Garten - am Teich - u. a. Siva, Rila, Talery und Wes
 
Zurück
Oben