Lianna


Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


„Halet, Frea und Eowyn El’mireth“, ließ Ian die Namen kurz ein wenig verklingen. „Klingt doch ein bisschen melodiös und nicht so langweilig wie“, und er lachte, „Ian Dice.“ Aber vermutlich hatte er dankbar zu sein, überhaupt einen Namen zu besitzen. Wobei seine Eltern ihn fast nie bei diesem benannt hatten. „Ich bedauere sehr, sie nicht kennen lernen zu können“, seufzte er dann. Womöglich auch, weil sich der kleine, vielleicht egoistische Wunsch einschlich, eine richtige Familie zu besitzen? Auch. Viel mehr aber, hätte Ian Eowyns Eltern gerne gekannt, um mehr über Eowyn zu erfahren, um die Menschen zu kennen, die sie geliebt und aufgezogen hatten. „Vermutlich hätte ich auch gelacht, hätte ich ein Kind, das so früh irgendwohin wollte.“ Dabei konnte sich Ian kaum vorstellen, jemals Kinder zu haben. Der Gedanke war viel zu abwegig, viel zu absurd. Er als Vater? Niemals! Eowyn hingegen als Mutter? Sie konnte er sich seltsamerweise sehr gut in dieser Rolle vorstellen. Aber auch dieser Gedanke war absurd.

Dann sprach Ian das erste Mal, seit Ewigkeiten richtig über Tahiri. Holte sogar aus, denn wem hätte er von ihr erzählen können? Alisah kannte ihren Namen, wusste, dass Tahiri seine erste, große Liebe gewesen und auch, dass sie ermordet worden war. Viel mehr aber hatte er ihr nicht erzählt und sie hatte nie näher nachgefragt. Es war ein wenig seltsam mit Eowyn über Tahiri zu sprechen, oder von ihr zu erzählen. Musste das nicht verletzend für sie sein? Eigentlich aber, hatte Ian klar gemacht, dass Tahiri Vergangenheit war, auch wenn sie immer ein Teil seines Lebens bleiben würde. Ihren Tod hatte er überwunden und vielleicht half ihm auch das, so offen zu sein. Oder es war schlicht Eowyns Art zuzuhören. Sie hatte ja keine Ahnung, dass sie Tahiri in dieser Hinsicht sehr ähnlich war.
Das war sie, auch wenn sie das nie hören wollte. Sie war sehr eigen, was das betraf. Ich bin sicher, sie hätte eine Menge Geld damit verdienen können, aber sie hätte nie, niemals auch nur einen müden Credit dafür angenommen. ‚Ian, wie könnte ich aus einer Leidenschaft Profit schlagen? Das wäre nicht richtig! ‘ “ Leise lachte er in sich hinein, sah einen Augenblick gedankenverloren ins Leere. „Manchmal hat sie Unterricht gegeben, aber auch dafür hat sie nie etwas genommen.“ Auch wenn Ian nie die Art von Faszination für Tanz entwickelt hatte, den Tahiri hegte und nicht halb so viel Talent besaß, sie hatte es geschafft, ihm das Tanzen wichtig zu machen. Dabei hatte Tahiri immer behauptet, dass Talent überhaupt nicht notwendig war. ‚Du brauchst nur ein bisschen Gehör und ganz viel Gefühl‘. Ihr Denken und Handeln war schlicht anders gewesen, als das von vielen. Bei einer ganzen Menge Dinge hatte Tahiri von Herz und Gefühl gesprochen und ihre feste Überzeugung, dass jeder ein Herz besaß, war unüberbrückbar gewesen. ‚Liebe ist ein Allheilmittel‘, hatte sie immer behauptet, was er früher als fürchterlich naiv befunden hatte. Heute aber? Vielleicht, ja vielleicht hatte sie sogar Recht.

„Oh, das war sie.“ Sie war wundervoll gewesen und es galt nicht zuletzt ihr, dass Ian überhaupt erkannt hatte, selbst fähig für Gefühle zu sein. Ihre Geduld mit ihm war unendlich gewesen und ian hatte sich oft gewundert, wie sie es überhaupt mit ihm ausgehalten hatte, wie es ihr gelungen war, nicht die Beherrschung zu verlieren.
Eowyn wäre ähnlich durchgedreht? Ian schüttelte den Kopf.
„Glaub mir, ich war fürchterlich zu ihr, ich habe sie angeschrien, ihr die schlimmsten Vorwürfe gemacht, ich war völlig außer mir und… ich war fürchterlich, so könntest du niemals sein und so werde ich niemals wieder sein.“ Nein, Ian hatte gelernt sich zu zügeln und vor allem hatte er gelernt, wie man mit anderen umging. Damals war das häufiger ein wenig problematisch gewesen und Tahiri war, öfter als Ian lieb war, seinem Jähzorn ausgeliefert gewesen. Der sich zwar nie gegen sie, aber doch gegen den ein oder anderen Gegenstand gerichtet hatte, manchmal auch in ihrem Beisein.
„Ihr hättet euch gemocht, da bin ich mir sicher. Am Ende wärt ihr vielleicht wie Schwestern gewesen.“ Es hätte Eowyn Spaß gemacht, mit Tahiri über ihn zu reden? Ian lachte. „Wahrscheinlich hätte sie dir erzählt, wie fürchterlich ich koche. Oh und ich bin sicher, sie hätte sich über meine ‚pedantische‘ Ordnung beschwert.“ Sie, die absolute Chaotin und er selbst? Nun Ian selbst war es lieb, wenn er wusste, wo er was finden konnte.

„Sie war ein bisschen größer als du. Vielleicht nur ein paar Zentimeter. Ihre Haare waren braun und schulterlang. Sie beschwerte sich ständig darüber, dass sie so glatt waren.“ Erneut musste Ian lachen. „Wahrscheinlich hätte sie dich lachend, um deine Haare beneidet.“ Sicher hätte sie das. Jeder Versuch, sie lockig zu machen, war zum Scheitern verurteilt gewesen und eine Dauerwelle hatte sie sich nicht getraut. „Sie hatte warme braune Augen, denen man kaum einen Wunsch abschlagen konnte und dann war da ihr verträumter Blick. Manchmal wirkte es, als sei sie ganz woanders." Ja, manchmal hatte es gewirkt, als sei sie zwar körperlich anwesend, aber mit ihrem Geist, ihrer Seele oder mit dem, was sie ausmachte, in einer anderen Welt, einem parallelen Universum.

Ob er ein Bild von ihr hatte? Dutzende, wenn nicht sogar hunderte.
„Ich habe eine ganze Menge Bilder, aber seit ihrem Tod habe ich mir nie wieder eines angesehen.“ Das hatte er einfach nicht gekonnt. Jedes aufgehängte Bild hatte er abgehängt. Die Bilder in seinem Kopf aber waren präsent gewesen. So präsent und so real, dass sie ihn manchmal gequält hatten.
„Ja, ich kann dir welche zeigen.“ Ob er sie selbst wieder sehen wollte? Heute war er zumindest sicher, sie ansehen zu können, ohne dabei ihm Schmerz zu vergehen.
„Ich bin sicher, ihr hättet euch gemocht“, wiederholte Ian dann, mit einem völlig verträumten Lächeln, ehe er sich ein wenig anspannte und Eowyns Blick suchte. „Ich… ich tue dir nicht weh, wenn ich so über sie erzähle?“ Was er vorhin kurz überlegt hatte, kam mit einer nicht verdrängbaren Stärke zurück und er musste sie fragen, denn sie zu verletzen lag ihm ferner, als sonst irgendetwas.



Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

 
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~Lorraine~

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Noa, Lorraine, (Cris, R6-C2)

Ray kicherte, als Noa das Wort betrunken benutzte. Natürlich wusste sie, was es mit Alkohol auf sich hatte – ungefähr jedenfalls. Es kam häufiger in Holofilmen vor und sorgte meistens dafür, dass Erwachsene sich sonderbar verhielten. Einmal war es einem der älteren Jungen im Waisenhaus gelungen, eine Flasche Lomin Ale hineinzuschmuggeln. Der Ärger, den er bekommen hatte, war unvorstellbar gewesen, und Ray war nicht dazu gekommen, etwas aus der Flasche zu probieren. Nicht, dass es sie es vorgehabt hätte. Es hatte ziemlich eklig gerochen und sie hatte sich gefragt, warum Erwachsene freiwillig zu so viel davon tranken.

„War Dad auch betrunken?“, fragte sie, auch wenn sie es sich nicht vorstellen konnte. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass Spaß haben ihm keinen Spaß machte und das Trinken von Alkohol war anscheinend dazu da, den Erwachsenen Spaß zu machen.

„Ich kann dir noch mein Lieblingslied von ihr vorspielen.“

Ray war sofort Feuer und Flamme, als Noa nach weiteren Songs fragte. Mit ihrem Vater hatte sie bisher nicht die Zeit gehabt, sich über wirklich wichtige Dinge wie Musik zu unterhalten, und Selby war in dieser Beziehung ganz einfach… öde. Dabei war er doch sonst so komisch. Seltsam. Aber vielleicht war das einfach so – man konnte nicht in jeder Beziehung cool sein. Womöglich war das nur fair.

Flink huschten ihre Finger über die Bedieneinheit, als sie das nächste Musikstück anwählte.

„Das war ihr erster großer Hit“, erklärte sie Noa begeistert, während die ersten Takte des Lieds ertönten. Rays Augen leuchteten fröhlich, während sie Noa aufmerksam beobachtete, um ihre Reaktionen sofort erkennen zu können.

Ganz wollten ihre Gedanken aber nicht los von dem, was Noa über ihren Vater gesagt hatte – und darüber dass man auf einigen Planeten Tattoos bekommen konnte, wenn man noch nicht 18 war! Wie cool war das denn?

„Ich weiß gar nicht so genau, was Dad arbeitet…“, sagte sie schließlich.

„Als ich ihn gefragt habe, hat er gesagt, dass es was für… die Republik ist. Und für die Jedi.“

Sie zuckte mit den Achseln. Dass er für die Jedi arbeitete war schon ziemlich cool – seinetwegen hatte sie ihre Basis besuchen dürfen! Die tollsten Helden der Galaxis! Doch was machte er für die Jedi, wenn er selbst keiner war? Die Jedi konnten schließlich alles selber machen, was gemacht werden musste, oder nicht?

Selby hat mir auch nichts erzählt. Er hat gesagt, dass es geheim ist.“

Ihre Miene verdunkelte sich leicht, während sie Noa fragend ansah. Ob sie wusste, was er arbeitete? Immerhin war sie seine Freundin! Oder würden sie Ray auch nur sagen, dass das alles furchtbar geheim war, wie Selby es getan hatte?

„Als wir neulich in der Schule über die Berufe unserer Eltern gesprochen haben, konnte ich nur sagen, dass ich nichts sagen darf.“

Was aber nicht schlimm gewesen war. Die meisten Eltern der anderen Kinder hatten irgendwelche öden Bürojobs gehabt. Am Computer sitzen, Besprechungen… langweilig. Rays Antwort hatte immerhin geheimnisvoll geklungen. Aber trotzdem würde sie selbst gerne die Antwort wissen, auch wenn sie es natürlich niemandem verraten würde! Sie konnte ein Geheimnis bewahren. Sie hatte der Aufseherin im Waisenhaus schließlich auch nie verraten, wenn Nira nach dem Lichtausmachen wieder unerlaubt in den Schlafraum der Jungs abgehauen war. Die war drei Jahre älter als Ray gewesen und hatte sich mit heimlich mit Dan getroffen, dem ältesten der Jungs. Ray hatte sie gesagt, dass sie seine Freundin war. So wie Noa Dads Freundin…?

„Hast du Dad lieb?“, fragte sie vorsichtig. Einmal hatte sie gesehen, wie Nira und Dan rumgeknutscht hatten. Zum Glück hatten die beiden das nicht gemerkt. Es hatte ziemlich seltsam ausgesehen, ein bisschen, aber nicht ganz wie in den öden Holoromanzen. Das sollte Spaß machen…?

„Ich meine… so richtig?“

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Noa, Lorraine, (Cris, R6-C2)
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, vor der Empress]- Cris, Noa, Lorraine, (R6-C2)

Bevor er irgendetwas hätte sagen oder auf Noas dann doch etwas überraschten Blick reagieren können, war Lorraine mit der Widerstandskämpferin im Schlepptau an Bord der Empress of Blades verschwunden. Kurz überlegte Cris, ob er wohl sofort die Verfolgung aufnehmen sollte, verwarf diesen Gedanken dann jedoch mit einem leichten Achselzucken. Er hatte wohl fürs Erste genug Dinge gesagt, die weder Noa, noch Lorraine ihm hoch anrechnen würden. Vielleicht war es besser, den beiden die Gelegenheit zu geben, sich ohne ihn aneinander zu gewöhnen.

Ohne ein richtiges Ziel folgte er schließlich R6-C2 und fand den Astromechdroiden an einem der Landegestelle der Yacht, wo er offenbar damit beschäftigt war, das Material einem gründlichen Scan zu unterziehen. Als er Cris erblickte, drehte der Droide leicht seinen Kopf und ließ ihm ein kurzes Zwitschern zukommen.

Cris lächelte.

„Na, R6, kümmerst du dich um die Dame?“

Nach einem bestätigenden Pfeifen setzte der Droide seine Arbeit methodisch und gründlich fort, sodass Cris sich nach ein paar Minuten abwandte, und langsam die Gangway der Yacht hinauf schlenderte. Ihm war die Nachricht wieder eingefallen, die Selby ihm auf dem Datenblock hinterlassen hatte – der Hinweis auf den gesicherten Safe im Frachtraum, den er ohne Lorraines Beisein öffnen sollte. Nun, Lorraine war für den Moment mit Noa beschäftigt – welcher Zeitpunkt eignete sich also mehr?

Natürlich kannte Cris das „Schmugglerversteck“, in dem sich der Safe befand – ein nicht sofort sichtbares und gegen oberflächliche Scans abgeschirmtes Abteil, in dem der Geheimdienst auch Konterbande am imperialen Zoll hätte vorbeischmuggeln können – und brauchte nur einen Handgriff, um die Verkleidung zu lösen und den Sicherheitsmechanismus freizulegen. Eine Abtastung seiner Fingerabdrücke und seiner Netzhaut später öffnete sich der Safe zischend und gab den Blick auf die Gegenstände frei, die Selby dort deponiert hatte. Cris spitzte die Lippen zu einem lautlosen Pfiff.

Schnell war ihm klar, warum der Pilot hatte vermeiden wollen, dass Lorraine bei der Öffnung des Safes zugegen war – in den einzelnen Fächern lagen mehrere Waffen, unter anderem eine BlasTech DL-18 und eine DL-22, sowie dazugehörige Ausrüstung wie Holster, Energiezellen, Reinigungsalkohol, Lampenaufsätze und Zielvisiere, außerdem mehrere taktische Westen und zwei Schockstäbe. Auf einem weiteren Datenblock schließlich fand Cris eine auf seinen Namen ausgestellte zivile Waffenlizenz – durchaus etwas anderes als das Dokument, dass der Geheimdienst ihm als Agenten ausgestellt hatte, aber besser als nichts – und eine letzte Botschaft Selbys.

Cris,

wo auch immer Sie nun hingehen werden, ich kann mir nicht vorstellen, dass es ungefährlicher sein wird, nur weil sie nicht mehr offiziell zum Geheimdienst gehören. Ich denke, jetzt verstehen Sie, warum die Kleine diesen Safe nicht finden sollte.

S.

PS: Halten Sie sich in Form. Man munkelt, dass sie in der Basis der Defender auf Coruscant etwas eingerostet waren.


Beim letzten Satz musste Cris schmunzeln. Er erinnerte sich an das, worauf Selby anspielte – er war in der Basis der Defender in einem kleinen Schießwettstreit gegen Noa angetreten und hatte recht deutlich verloren. Wie nun allerdings Selby von diesem kleinen Intermezzo erfahren hatte, würde wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Rasch schloss Cris den Safe wieder und verbarg ihn hinter seiner Verkleidung.

„Danke, Selby…“, murmelte er schließlich, ehe er sich abwandte und sich tiefer in die Yacht orientierte. Von irgendwo aus dem oberen Deck drang Musik zu ihm vor.

Als Quelle dieser Musik entpuppte sich die Lounge, in der er schließlich Noa und Lorraine wiederfand. Seine Tochter hatte ihre Ankündigung in die Tat umgesetzt und Noa ihre Lieblingsmusik vorgespielt – und diese schien sich das für den Moment sogar gefallen zu lassen. Cris lächelte leicht, während er die beiden, die ihn noch nicht bemerkt hatten, kurz beobachtete. Es hätte bedeutend schlimmer zwischen ihnen laufen können, wenngleich er sich im Klaren darüber war, dass es sich hierbei nicht um sein Verdienst handelte, sondern dass seiner Tochter und ihres gewinnenden Wesens. Schließlich fiel Lorraines Blick auf ihn und Cris räusperte sich leicht. Worüber die beiden sich unterhalten hatten, hatte er nicht verstehen können.

„Hey ihr zwei.“

Er schenkte Noa ein vorsichtiges Lächeln. Ob sie immer noch wütend auf ihn war?

„Habt ihr Hunger?“

Erneut räusperte er sich, dieses Mal etwas verlegen.

„Ich… ich könnte uns etwas kochen.“

Falls die Vorräte der Kombüse denn das eine Gericht hergaben, das Selby ihm beigebracht hatte. Und schon kamen Cris die ersten Zweifel. War das wirklich eine so gute Idee?

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa, Lorraine, (R6-C2)
 
Lianna – Jedi-Basis – Sitzbank im Eingangsbereich – Jeg Harkness und Raiken

Meister Jeg war eine sehr einfühlsame Person , der man vertrauen konnte. Er sprach ihm gut zu und bemühte sich dabei ihn zu beruhigen. Seine Tat , sich schützend vor seine Eltern zu stellen, wurde annerkannt. Rechtfertigte aber noch lange nicht die Tatsache , dass er aus eigenem Vorteil gehandelt hatte. Er besaß Macht , welche der zu seinen Zwecken missbraucht hatte.

"Ich habe mich bemüht , alles zu vergessen und zu vergeben, aber als sie meinen besten Freund ermordet haben, konnte ich nicht mehr klar denken. Diese Kerle haben mich ständig verfolgt. Mir gedroht. "

Meister Jeg sprach darüber, dass er diesen Vorfall hätte melden können.

"Bei allem Respekt. Ich gehe mal davon aus, dass sie die rechtliche Lage von Tatooine kennen. Das hätte nichts gebracht. Sklaven haben keine Rechte. Wir sind weniger wert als Dreck. Und Kopfgeldjäger waren auch anwesend. Mehr als genug. Und meinen Meister habe ich seit dem letzten Auftrag der Nighthawks nicht mehr gesehen. Leider.Aber ich könnte ihm so nicht unter die Augen treten. "

Dann kam zufällig eine Jedi- Rätin vorbei. Die sich seiner Sache annehmen würde. Ihm wurde schlecht. Alleine der Gedanke daran sich vor dem Rat, der ihn einst aufgenommen hatte , rechtfertigen zu müssen, machte ihn fertig . Aber er musste darüber sprechen.


Die Jedi - Rätin war sehr offen und behandelte ihn nicht wie ein Stück Abschaum, was ihm schon sehr gefiel. Sie selbst hatte einmal den Weg zur dunklen Seite der Macht beschritten. Und er konnte ihre Gefühlswelt spüren. Sie hatte auch sehr viel durchgemacht. Und sie hatte offensichtlich ihr Augenlicht verloren. Aber durch die Macht. War es kein Wunder, dass sie auf ihre Art und Weise , ,sehen konnte.


"Keine Sorge. Ich sehe dies nicht als Strafe an. Ich bin schon froh darüber, dass ihr überhaupt Zeit für mich habt. Und mein Anliegen untersucht. Ich gehe mit euch und versichere euch, dass ich keine Gefahr für euch sein werde. Ich habe mein Schwert abgegeben und werde die Macht nicht nutzen um jemandem zu Schaden. "

Lianna – Jedi-Basis – Sitzbank im Eingangsbereich – mit Jeg Harkness und Joseline
 
Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Eowyn zuckte mit den Achseln. Ich finde "Ian Dice" nun nicht wirklich langweilig. Zumindest ist dein Name schön kurz und leicht verständlich. Ihrer war es eher weniger, vor allem, was den Apostroph anging, aber letzten Endes hatte sie sich darüber bisher nicht so viele Gedanken gemacht. Schließlich war es nur ein Name - und es gab weitaus wichtigere Dinge. Viel interessanter fand sie tatsächlich die Frage, wie sie selbst heute reagiert hätte, wenn ein hypothetisches Kind von ihr die gleiche Aufforderung an sie stellte. Sie, die genau wusste, was das Leben als Jedi bedeutete... oh, vermutlich hätte sie doch nicht gelacht. Sie hätte vermutlich den Schreck ihres Lebens bekommen und danach alles, wirklich alles versucht, das Kind irgendwie von dieser Idee abzubringen. Seltsam, dass sie freiwillig ein Leben führte, dass sie niemandem sonst, vor allem nicht ihrem Kind, wünschen würde... ob mehr Jedi das so sahen, oder ob sie mit dieser Ansicht alleine war? Sie hatte niemals über eigene Kinder nachgedacht, und dieser Gedanke bestätigte nur vollkommen ihre Ignoranz dieses Themas. Sie würde ihrem Kind dieses Leben niemals antun wollen.

Aus einer Leidenschaft keinen Profit schlagen... Das hörte sich beinahe schon nach Jedi-Logik an.
Irgendwie... irgendwie kann ich das verstehen. Vielleicht hat sie auch auf jeden Fall verhindern wollen, dass diese Leidenschaft irgendwie zerstört wird... Eine Leidenschaft, die man plötzlich nicht mehr nur aus Freude ausübt, sondern auch zum Teil aus Pflicht, und weil andere etwas erwarten... ich weiß nicht. Ich denke, dabei geht einiges verloren. Nicht nut sympathisch und warmherzig, sondern auch klug.
Wie Schwestern? Wie sehr sie sich immer Geschwister gewünscht hatte. Oh, sie konnte es sich gut vorstellen, wie sie auf dem Sofa saß und mit Tahiri über Ian lästerte, eine Tahiri, die sie niemals gekannt hatte, aber von der sie langsam das Gefühl besaß, dass sie ihr nicht mehr unbekannt war. Eowyn gluckste.
Ich glaube, bei diesen Themen wäre sie allerdings bei mir an der falschen Adresse. Du weißt doch, ich kann selber nicht wirklich kochen. Und sich bei mir über Ordnung zu beschweren wäre für sie kontraproduktiv gewesen. Sie richtete sich wieder komplett auf und warf Ian einen kritischen Blick zu. Allerdings, so pedantisch ist meine Ordnung dann auch nicht. Also wenn du deine Gegenstände gerne abzirkelst und einen Anfall bekommst, wenn ein oder zwei Dinge am falschen Platz liegen... Sie grinste. Vielleicht hätte das doch funktioniert.

Meine Locken? Eowyn seufzte. Und ich hätte sie, wäre ich gerade von einer Mission gekommen, vermutlich um ihre glatten Haare beneidet... Wobei sie prinzipiell nichts gegen diese einzuwenden hatte. Sie waren manchmal einfach nur unpraktisch, und ihre Haare sahen noch viel chaotischer aus, als sie es eigentlich waren. Gut, dass sie auf Va'art keinen Spiegel gehabt hatte, vermutlich hatte sie die ganze Zeit ausgesehen wie ein frisch gerupfter oder aus dem Nest gefallener Gorak-Vogel. Das war der Grund, weshalb sie sie früher eigentlich kurz getragen hatte...
Und wieder war da dieser Klang in Ians Stimme, als er von Tahiri erzählte, sie beschrieb. Dieser kaum merkbare, veränderte Klang, der zeigte, dass er gerade in einer anderen Zeit dachte, und der zeigte, dass Tahiri für ihn niemals ganz fort sein würde. Dass er diesen Weg eingeschlagen hatte... nach solchen Worten, nach dieser Zuneigung, es war zumindest nicht völlig unverständlich. Nicht richtig, bei allen Sonnen, niemals, aber... Eowyn wollte, konnte sich seinen Verlust nicht vorstellen.

Ian, wenn du nicht möchtest... du musst es mir nicht zeigen. Ich verstehe es, wenn es dir schwer fällt. Und auch, wenn er sie nicht teilen wollte. Es waren persönliche Erinnerungen mit diesen Bildern verknüpft, nur die seinen, und vielleicht war es schwer für ihn, sie offenzulegen. Und vor allem, sich daran zu erinnern... wenn er sie seit ihrem Tod nicht mehr angesehen hatte, dann hatte das einen Grund. Keinesfalls wollte sie in diesen Kreis ungefragt eindringen.

Die Unsicherheit, die nun in Ians Blick lag, war offensichtlich, als er seine Frage stellte. Eowyn lächelte ihm beruhigend zu. Nein. Außerdem habe doch ich damit angefangen und nach ihr gefragt... Allerdings... Sie seufzte und sah auf ihre Hände. Es klang lächerlich, und vermutlich würde es ihn nur an seinen eigenen Schmerz erinnern... aber sie hatte ehrlich sein wollen. Es stimmt mich traurig, für euch beide. Wie du von ihr redest... Euer gemeinsames Leben muss wundervoll gewesen sein. Sie muss wundervoll gewesen sein. Ihr wart sicher ein tolles Paar, perfekt füreinander gemacht... Es tut mir Leid, dass es ein Ende fand. Für dich, für sie, für euch... Im Gegensatz zu dem Leben, das Ian mit ihr erwartete - wenn es überhaupt möglich war. Niemals wieder vermutlich würde er so unbefangen sein, würde ein normales Leben führen... und wenn doch, zumindest Letzteres? Es war nicht völlig ausgeschlossen. Im Prinzip... da lag es, so lange er bei ihr war, nur an ihr. Nicht jetzt, sicher nicht, sie konnten nicht einfach davonlaufen. Aber... irgendwann? Sie hatten das Thema schon gehabt, ganz kurz, auf Va'art, aber das war eine andere Situation gewesen. Nein, sie würde es sicher nicht ansprechen, dazu war es erstens zu früh, und zweitens wussten sie nicht, wie alles weitergehen würde. Aber die Vorstellung, dass er, wenn er bei ihr sein wollte, niemals die Möglichkeit haben würde, ein Leben zu führen, das zumindest in Ansätzen etwas Normalität aufwies... Nein, Tahiri war in vielen Dingen die perfekte Frau für ihn gewesen, um das nicht festzustellen musste man... blind sein, und taub noch dazu. Es war nicht so, dass sie sich selbst als völlig ungeeignet empfand. Nur gab es einen Unterschied zwischen einem hoffentlich einfachen, passenden Puzzleteil und dem perfekten Puzzleteil, das nicht nur passte, sondern das Bild auch noch komplett, wunderschön und einzigartig machte.
Und dieses Bild war nun eben unwiderruflich zerstört.
Eowyn seufzte erneut und ergriff Ians Hand.
Tut mir Leid. Ich will dir nicht zu Nahe treten. Sicher sagte sie ihm nichts Neues, und sicher war jeder Tag ohne sie irgendwie ein seltsamer Tag. Sie machte es nicht besser damit, indem sie ihm noch einmal unter die Nase rieb, was er verloren hatte. Sie war wieder einmal das Bantha im Porzellanladen, wie gehabt.

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
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- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - "Empress" - Lounge - Mit Ray -

Es war kein Wunder, dass Lorraine die Musik von Tylorz'vifft gefiel. Die Twi'lek sang von allen, was junge Mädchen interessierte, sie hatte eine klare, angenehme Stimme und vermutlich war ihre Marketingstrategie perfekt darauf ausgerichtet, die Zielgruppe 10-16 Jähriger zu begeistern. Noa hatte früher auch für einen ganzen Haufen toller Stars geschwärmt und sich eingebildet, sie eines Tages treffen, und manche von ihnen sogar heiraten zu können. Das war natürlich extrem albern gewesen, aber es war genau das, was junge Mädchen taten.

"Die Musik ist toll. Und du hast bestimmt alle Alben von ihr, oder?"

Wäre sie noch mal in Lorraines Alter, Noa wäre sicherlich auch sofort Fan geworden. Sie wusste noch genau, wie enttäuscht sie gewesen war, als ihre Lieblingsband damals ein Konzert auf Coruscant gegeben hatte (das einzige das sie jemals dort spielen sollten) und sie nicht hin gedurft hatte. Für die nächsten 24 Stunden war eine Welt für sie zusammen gebrochen. Noa war untröstlich gewesen, so lange bis Rámon sie aus Mitleid zu einem Live-Gig eines Kumpels mitgenommen hatte, der mit seiner Band in irgendeiner Bar gespielt hatte. Sie waren nicht besonders gut gewesen (Noa war zu jung gewesen um das wirklich beurteilen zu können, doch Rámon hatte es Jahre später erwähnt), doch sie hatte sich gleich Hals über Kopf in den Sänger, der natürlich viel zu alt für sie gewesen war, verliebt. An diesem Tag war ihre Vorliebe für Rockmusik geboren.

"Ob dein Dad betrunken war, als wir uns kennen gelernt haben? Machst du Witze?"

Noas Blick machte deutlich, dass der Gedanke ziemlich absurd war.

"Dein Vater ist die Rechtschaffenheit in Person."

Sie grinste Lorraine an. Die würde noch Spaß mit Cris haben, wenn sie erst einmal so weit war ihre eigenen Grenzen auszutesten. In ein paar Jahren. Ob Noa das erleben würde? Der Gedanke kam ihr ganz plötzlich. Sie hatte ja keine Ahnung, was die Zukunft für sie bereit hielt. Cris und sie waren jetzt zusammen, ja, aber... das konnte auch alles ganz schnell wieder vorbei sein. Auf einmal. Puff. Zerplatzt wie eine Seifenblase.

"Und genau deswegen arbeitet er auch für die Jedi, genau. Bisher jedenfalls."

Dass Kinder zum Teil nervige und bohrende Fragen stellten, war an sich ja nichts neues. Ray stellte allerdings Fragen, die jeden Erwachsenen ganz schön in die Bredouille bringen konnten. Sie wollte anscheinend unbedingt wissen, was ihr Vater beruflich machte und ließ dabei durchblicken, dass weder Cris noch Selby ihr darauf eine zufrieden stellende Antwort gegeben hatte. Sie war gar nicht doof, dachte Noa, dass sie es jetzt bei ihr versuchte, und hatte sich damit vermutlich sogar das schwächste Glied der Kette ausgesucht, denn Noa war versucht ihr eine ehrliche Antwort zu geben, nur um bei Ray zu punkten. Gleichzeitig wusste sie aber auch, dass sie ihr auf keinen Fall die Wahrheit sagen durfte.

"Dein Dad ist so eine Art..."

Noa räusperte sich, suchte nach dem passenden Mittelweg. Ja, was war Cris? War er ein gewissenloser Killer, so wie er immer behauptete? Oder war er ein Agent, der um Leben zu retten, manchmal töten musste?

"...Detektiv. Er ermittelt für die Jedi und hilft ihnen, Sachen rauszufinden."

Noa nickte gewichtig. Das stimmte sogar! Auf Naboo hatte er genau das getan, oder nicht? Ihr schlechtes Gewissen meldete sich. Hatte sie bereits zu viel gesagt? Hätte sie Lorraine auch sagen sollen, dass Cris' Job geheim war, so wie Selby es getan hatte? Wie aber sollte Ray ihren Vater besser kennen lernen, wenn sie nichts über ihn erfahren durfte? Er war zwölf Jahre lang nicht für sie da gewesen (was nicht seine Schuld war) und sie hatte eine ganze Menge aufzuholen. Trotzdem... hatte Noa sich jetzt ungefragt eingemischt und hätte sie es besser lassen sollen?

"Erzähl ihm aber nicht, dass ich dir das gesagt habe, ja? "

Schob sie vorsichtshalber hinterher und hätte sich besser bereits für Rays nächste Frage gewappnet. Wenn man einmal angefangen hatte, Antworten zu geben, konnte man dann so einfach wieder aufhören? Ob Noa Cris lieb hatte, wollte Ray wissen, so richtig? Oh je. Das war eine Frage für die Abendnachrichten. Was um Himmels Willen sollte sie darauf antworten? War es nicht viel zu früh, also für sie und für Cris...und überhaupt...? Noa war noch sauer auf Cris, wegen vorhin, doch als sie jetzt seine Stimme hörte, war sie trotzdem froh. War es Ironie, dass er sie in genau diesem Moment rettete, obwohl gerade er ihre Antwort auf diese Frage wohl gerne gehört hätte?

"Oh, hallo."

Noa würde Ray eine Antwort schuldig bleiben. Man musste auch mal Glück haben.

"Wir haben Musik gehört."

Teilte sie ihm mit. Es war wohl kaum zu überhören gewesen. Hunger hatte sie keinen, oder doch? Cris bot sich an, etwas zu kochen. Konnte er das überhaupt? Noa erwog den Gedanken, tatsächlich etwas zu essen, nur kurz.

"Für mich nicht, danke."

Urplötzlich hatte sie das Gefühl, dass sie dringend weg musste. Das alles war etwas viel. Cris, Ray, das Schiff das er gekauft hatte, ein gemeinsames Abendessen...

"Ich muss eh so langsam wieder los."

Totaler Blödsinn, wenn sie ehrlich war. Sie war doch vorhin erst angekommen. Aber bleiben konnte sie auch nicht. Sie störte nur und Cris hatte Zeit alleine mit Ray verdient. Oder war es umgekehrt? Egal, hauptsache Noa verschwand. Sie wollte einfach nur flüchten, auch wenn ihr nicht klar war, warum.

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - "Empress" - Lounge - Mit Ray und Cris -
 

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


Kurz und leicht verständlich war sein Name allemal, aber das war es dann auch schon. Eowyns Name hingegen war klangvoll, aber ihr Schulterzucken machte nur wieder einmal deutlich, dass sie das Kompliment nicht einmal als solches erkannt hatte. Lächelnd, schüttelte er den Kopf, dabei war es viel eher traurig, dass Eowyn Komplimente entweder gar nicht erkannte oder sie nicht annahm oder gar verlegen reagierte. Er würde daran etwas ändern müssen. Auch wenn Ian noch nicht klar war wie: Er würde daran etwas ändern müssen. Nein, viel mehr etwas ändern wollen.

„Du hast Recht, sie hat es damals ganz ähnlich formuliert.“ Tahiri hatte stundenlang darüber philosophieren können. Das Geld und Pflichtgefühl einer Sache ihren Wert nehmen konnten und das es einfach Dinge gab, die anders entlohnt werden mussten. Nicht mit Credits, sondern mit einem guten Gefühl. Und sie hatte erklärt, dass das, was aus einer Sache entstand – und war es nur ein winziges Lächeln – die größte Belohnung überhaupt darstellen konnte. Die kleinen Dinge seien die entscheidenden, die die so häufig übersehen würden, hatte sie gesagt.
Ian war sich so sicher, dass Tahiri und Eowyn sich gut verstanden hätten, dass ihn für ein paar Sekunden fast so etwas wie Wehmut packte. Es wäre schön gewesen, beide zusammen zu sehen, aber die Konstellation, die sich daraus ergeben hätte, war unvorstellbar.
Schlussendlich lachte Ian und verteidigte sich:
„Ich bin kein bisschen pedantisch. Aber wenn ein Tisch so vollsteht, dass du nicht einmal die Tischplatte darunter erkennen kannst…“ Nun, dann war das eben am besten mit Chaos zu beschreiben. Und im Chaos ließ sich nicht arbeiten. Tanzen ja, aber arbeiten? Sicherlich nicht. „Oh, ich bin mir sicher, ihr hättet Themen gefunden.“ Wahrscheinlich sogar eine ganze Menge.

Als Eowyn ihre Locken erwähnte, die Ian wunderbar fand, musste er erneut lachen. „Am Ende hättet ihr euch gegenseitig die Haare gekämmt und euch Zöpfe geflochten.“ Eigentlich war es absurd, aber auch das konnte Ian sich nahezu bildlich vorstellen. Vor Jahren noch hätte ihm das sicher einen heftigen Stich verpasst. Aber jetzt? Jetzt war da etwas anderes, das Ian nicht einmal wirklich benennen konnte. Vielleicht ein wenig Wehmut, aber auch noch etwas anderes.

Leise seufzte er.
„Eowyn, sie ist fast 14 Jahre tot.“ Sicher würde er diesen Tag niemals vergessen. „Ich kann mit dir über sie reden, ohne, dass es mir das Herz zerreißt und wenn du ein Bild sehen möchtest, werde ich es dir zeigen.“ Schließlich war Eowyn nun ein Teil seines Lebens und war es da nicht irgendwie … angebracht, sie an seinem Leben teilhaben zu lassen? Auch an dem, was in der Vergangenheit lag? Auf der anderen Seite war da die Angst, Eowyn damit vielleicht verletzen zu können, schließlich sollte sie nicht das Gefühl bekommen, im Schatten Tahiris zu stehen. Denn das tat sie keinesfalls. Auf seine leise Nachfrage, antwortete Eowyn wie selbstverständlich mit einem Nein und Ian hörte genau hin, ob hinter diesem Nein, vielleicht etwas stand. Da kam das Allerdings. Und mit diesem Allerdings hätte Ian niemals gerechnet. Was Eowyn folgen ließ, traf ihn. Wenn keine Erinnerung an Tahiri dafür gesorgt hatte, seinem Herzen einen Stich zu verpassen, Eowyns Worte taten es gehörig. Dann griff sie nach seiner Hand, dabei war er doch derjenige, der das in diese Augenblick hätte tun müssen! Ian konnte das, was Eowyn da gerade gesagt hatte, unmöglich stehen lassen. Nur was sollte er darauf erwidern? „Eowyn“, sagte er dann leise und versuchte jede Sanftheit in seine Stimme zu legen, als er seien Sitzposition ein wenig veränderte, damit er sie besser ansehen konnte. „Tahiri war wundervoll und ich bin froh darüber, dass sie ein Teil meines Lebens war.“

Wunderbar. Waren das nicht genau die Worte, die Eowyn gerade genutzt hatte, um ihr Bedauern auszudrücken? Kurz schloss Ian die Augen, verzog das Gesicht. So hatte er sich nicht ausdrücken wollen. Das war nicht das, was er ihr sagen, ihr deutlich machen wollte. Ein tiefes Durchatmen folgte, ehe er wieder Eowyns Blick suchte.
„Ich bin dankbar für die Zeit, die ich mit Tahiri hatte, aber ich trauere ihr nicht mehr hinterher. Nicht der Zeit mit ihr und auch ihr nicht länger, auch wenn ich vielleicht manchmal ein bisschen wehmütig an diese Zeit zurück denke.“ Was längst nicht deutlich machte, was Ian Eowyn hier vermitteln wollte. Warum nur, war er so ungeschickt darin, die richtigen Worte zu finden, wenn sie ihm wichtig waren? „Ich werde euch niemals miteinander vergleichen, aber dennoch bist auch du für mich wundervoll.“ Er lachte leise, fast ein wenig verlegen, als er auf ihre Hände sah. Auf Va’art hatte Ian es bereits gesagt, aber er musste seine Worte wiederholen. „Das hier, “ und da erhöhte er sanft den Druck auf ihre Hand, strich ihr mit der anderen über die Wange, „ist mein kleines persönliches Wunder, erinnerst du dich?“ Vielleicht hätte er nicht so darauf pochen sollen, dass sie sich gut verstanden und sich zusammen über ihn lustig gemacht hätten. Denn wären sie sich tatsächlich begegnet und wie Schwestern gewesen, wäre all das, was jetzt zwischen ihm und Eowyn war, sehr wahrscheinlich nicht da. Und der Gedanke, nicht mit Eowyn zusammen zu sein schmerzte. „Dir muss nichts leidtun. Dir soll nichts leidtun. Und du bist mir nicht zu nahe getreten, nicht damit. Ich…“ Die richtigen Worte hatte er sicher längst an sich vorbei ziehen lassen. Vielleicht gab es sie auch nicht. Aber verstand Eowyn denn, was er meinte? Was Ian eigentlich sagen wollte war, dass er Eowyn liebte. Sie und nicht mehr allein Tahiri. Sie, Eowyn und das sicher nicht als jemanden, der im Schatten einer Frau stand, die vielleicht unerreichbar wirkte, nein. Vielleicht waren Tahiri und er, wie füreinander gemacht gewesen. Ja, gewesen. Früher. Aber heute? „Ich liebe dich“, verstehst du?“ Und selbst wenn er nicht sagen konnte, dass er glücklich darüber war, dass die tragischen Ereignisse von damals so stattgefunden hatten: Er war dankbar für das jetzt. Glücklich über sein kleines, persönliches Wunder. Und es hieß Eowyn, nicht Tahiri. Eowyn, nicht Tahiri. "Und ich würde das hier nicht eintauschen wollen." Nein, nicht einmal dann, wenn er die Zeit zurückdrehen konnte.


Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

 
Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Eowyn lachte. Wenn der Tisch so voll steht, dann hat man doch schon wieder eine eigene, neue Arbeitsplatte geschaffen... Wo ist da das Problem? Allerdings musste sie zugeben, dass sie selbst so wohl auch nicht ernsthaft arbeiten könnte. Es sollte aber Leute geben, denen das nichts ausmachte... Sie gehörte ganz sicher nicht dazu. Wobei ihre Arbeit nun in der Regel auch wirklich kein Schreibtischjob war.
Gegenseitig Zöpfe geflochten? Ich bin doch keine acht Jahre mehr, grinste sie empört. Niemals würde sie zugeben, dass sie nur zu gerne einmal ausprobieren würde, wie Frisuren an glatten Haaren funktionierten. Eowyn mochte keinen Sinn für Mode haben, aber Frisuren waren ein anderes Thema. Sie konnten sowohl praktisch als auch schön sein, bei Kleidung funktionierte das ihrer Ansicht nach überhaupt nicht. Am praktischsten war immer noch, was nicht störte und nicht auffiel - und damit fiel so ziemlich jedes modische Detail in den Abgrund. Außerdem, wen interessierte es, was sie beim Auffinden von Artefakten, spionieren oder im Kampf anhatte? Um ihre Haare hingegen musste sie sich ohnehin kümmern, und da hatte sie in ihrer Zeit fernab der Jedi tatsächlich ein wenig dazugelernt.

14 Jahre... Er sagte das so, als ob es eine Ewigkeit wäre. Sicher war es das, irgendwie, aber auch 14, 30, 50 Jahre konnten niemals etwas verschwinden lassen, das einmal dagewesen war. Sie konnten es abschwächen, sie konnten Schmerz vielleicht abdrängen, aber... Ihre Mutter war nun seit zwanzig Jahren tot, und noch immer schmerzte es manchmal ein wenig, noch immer vermisste sie sie, besonders an Tagen wie diesem, in denen sie gerne etwas mit ihr geteilt hätte. Übertrieb sie in seinen Augen? Nicht unbedingt - Ian hatte schließlich nur gesagt, es zerriss ihm nicht mehr das Herz. Es hieß nicht, dass sie ihm nicht fehlte, und Eowyn war sich ziemlich sicher, dass er so etwas zu ihr ohnehin niemals sagen würde. Dafür war er zu aufmerksam, zu einfühlsam.
Doch wenn Ian sagte, dass es ihm nichts ausmachte, dann war es so. Sie lächelte und nickte.
Ich würde es gerne sehen. Tahiri war schließlich Teil seines Lebens gewesen, ein so wichtiger Teil - natürlich interessierte es sie brennend, wie diese wunderbare, intelligente Frau ausgesehen hatte.

Die Frage danach, ob es sie verletzte hingegen war absurd. Wie konnte es ihr wehtun, wenn Tahiri nicht mehr lebte? Wie konnte es ihr wehtun, dass Ian vor ihr ein Leben gehabt hatte? Nein, es tat nicht ihr persönlich weh. Es war einzig und allein die Tatsache, dass die beiden sich verloren hatten, die sie traurig stimmten.

Ihre Worte hingegen hatten Ian... verletzt? Sie hatten zumindest etwas in ihm ausgelöst, sie konnte nicht erkennen was, und sie bereute sie sofort. Wann endlich lernte sie zu unterscheiden - zwischen Dingen, die der Ehrlichkeit wegen gesagt gehörten, und Dingen, die man für sich behielt? Sie hatte auf jeden Fall noch einiges zu lernen.
Er begann so vorsichtig mit ihr zu reden, dass alle Alarmglocken in ihr losschrillten. Versuchte er sich zurückzuhalten, weil er ernsthaft wütend wurde oder - meinte er tatsächlich, ihr irgendetwas erklären zu müssen? Das müsste er nicht. Es war in Ordnung. Sie hatte niemals vor, Tahiri zu ersetzen, sie wusste, dass das niemals möglich war, in keiner Hinsicht. Sie wusste, dass sie nicht sein perfektes Puzzleteil war, aber das war ebenfalls in Ordnung. Es musste nicht immer alles perfekt sein. Sie war glücklich mit dem, was sie hatte...
Seine nächsten Sätze deuteten tatsächlich auf die zweite Möglichkeit hin, und das war immerhin etwas. Das konnte sie aus dem Weg räumen...
Sicher?
Selbstverständlich würde er sie niemals vergleichen. Sie waren zu unterschiedlich. Und wenn er es doch einmal täte - es war nichts dabei. Solche Dinge waren natürlich, und Tahiri
war nun einmal seine Vergangenheit. Daran konnte sie nichts ändern, und sie hätte es auch niemals getan, wenn sie gekonnt hätte - wie auch?
Sein kleines Wunder. Sie schüttelte leicht den Kopf, schloss die Augen, als seine Hand ihre Wange berührte. Nein, das war es nicht, noch immer nicht. Sie hatte schon auf Va'art nicht verstanden, wie er so hatte reden können. Nicht angesichts der Tatsache, dass sie war, wer sie war. Sie war... auf jeden Fall nicht verantwortlich für irgendwelche Wunder. Aber schon auf Va'art hatte sie diesen Satz bei der Eskalation im Turm für ihn ruiniert, und sie würde es nicht noch einmal tun.
Ich erinnere mich, sagte sie möglichst emotionslos. Oh ja, sie erinnerte sich... und sie erinnerte sich auch daran, weshalb sie so durchgedreht war. Ihre Wortwahl war furchtbar gewesen, aber der Kern... Ian interpretierte zu viel, sah zu viel in ihr, das überhaupt nicht da war. Und irgendwann... irgendwann würde er das erkennen.
Die Frage war, was danach geschah.


Sie lächelte ihn an. Oh, es tat ihr aber Leid, nichts würde daran etwas ändern. Aber auch das war in Ordnung, weshalb auch nicht? Es spielte keine allzu große Rolle. Relevant war nur, dass sie Ian trotz ihres Banthamäßigen Auftrittes nicht verletzt hatte. Ian, es ist in Ordnung. Du musst mir nichts erklären. Sie drückte seine Hand. Es ist vermutlich nicht einfach für uns beide.
Er liebte sie. Er brauchte es nicht zu sagen... das wusste sie nun. Sie wusste genau, dass Ian es vorhin ernst gemeint hatte. Sie sah auf ihre Hände.
Ich weiß... Sie wusste, dass er sie liebte, er würde es nicht nur einfach so sagen, dazu kannte sie ihn selbst jetzt schon viel zu gut. Dennoch war eindeutig, was Tahiri ihm bedeutet hatte, und ja, ihre Voraussetzungen waren einfach besser gewesen. So sehr sie es genoss, so sehr sie Ian liebte, alles an ihm... es wäre besser gewesen.
Aber das brauchte Ian nicht zu wissen. Es würde ihm nur ein schlechtes Gewissen machen, überhaupt von Tahiri erzählt zu haben, und das wollte Eowyn um jeden Preis vermeiden. Sie
wollte von Tahiri hören - daran hatte sich nichts geändert, dazu gab es keinen Grund.

Wenn er doch niemals diesen letzten Satz gesagt hätte. Er würde das hier nicht eintauschen wollen. Nicht eintauschen... Einen Moment lang starrte sie ihn entsetzt und verwirrt an. Das meinst du nicht ernst, rutschte es ihr heraus. Was konnte sie ihm bieten? Und verglich er nun nicht doch ein kleines bisschen? Alleine schon die äußeren Umstände - ihr Leben so unstet, sie selbst eine Jedi, und er würde es nicht eintauschen für ein Leben mit der Frau, die ihn perfekt ergänzte, die ihm ein Leben ohne all das hier bot? Nein, das konnte er nicht ernst meinen, erkannte sie schlussendlich. Er sagte es, um sie zu beruhigen, nicht, weil er ernsthaft darüber nachgedacht hätte. Alleine die Vorstellung, das zu tun, war auch irgendwie absurd, nicht nur wegen der Unterschiede, sondern weil diese Idee viel zu abstrakt und unrealistisch war.
Lächerlich.
Eowyn schüttelte den Kopf, versuchte sich erneut an einem Lächeln. Das hier war zu persönlich. Und sie hatte viel zu viel Angst davor, dass einer den anderen verletzen würde, vermutlich eher sie ihn als andersherum.
Lass uns das vergessen, okay? Es ist ohnehin viel zu... abstrakt. Themenwechsel. Zumindest ein wenig. Hast du die Bilder an Bord der Nightmare? Wo ist dein Schiff jetzt überhaupt, hast du es nach Lianna geschickt?

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

„Ich habe keine Ahnung, wo da das Problem liegen könnte“, stieg Ian in Eowyns Lachen mit ein. Sicher brauchte er keine penible Ordnung, aber genügend Platz, etwas arbeiten zu können. Tahiri hatte damals nicht nur häufig seinen Tisch benutzt – obwohl er ihr eigens einen zurechtgemacht hatte – sondern auch ihre ganzen Sachen auf diesem verteilt. Und das hatte ihn gestört, zuweilen sogar wütend gemacht. Doch Tahiri? Hatte an diesem Fehler nie etwas geändert und Ian hatte versucht zu akzeptieren, dass dieses Chaos schlicht zu ihr gehörte.

„Jetzt erklär mir nicht, man ist zu alt, um sich Frisuren zu machen.“ Ein klein wenig echte Empörung stahl sich hinter sein Lächeln. Schließlich war er selbst längst nicht mehr acht Jahre alt gewesen, als er Tahiris Haare für sie gekämmt hatte. Aber was wusste Ian schon über Frauenfreundschaften? Tahiri hatte, manchmal sehr zu seinem Leidwesen, mehr männlich Freunde besessen. Und der Dunkelhaarige war sich sicher, dass Tahiri keinen von ihnen an ihre Haare gelassen hatte.

Das Gespräch nahm einen Verlauf an, der Ian alles andere als gefiel und für mehr als ein paar Sekunden begann er, zu bereuen, von Tahiri überhaupt erzählt zu haben. Seine Zeit mit Tahiri war zu Ende. Eine Zeit die wundervoll gewesen, aber abgeschlossen war. Er hätte doch niemals von Tahiri erzählt, nur um Eowyn das Gefühl zu geben, dass da etwas war, was sie beide niemals erreichen würden. Warum aber kam es ihm so vor, als würde Eowyn genau davon ausgehen? Weil schon auf Va’art so viele Unsicherheiten gewesen waren. Sie hatte es verrückt gemacht, wenn er davon sprach, sie nicht zu verdienen, aber war das, was Eowyn glaubte oder empfand, nicht noch viel schlimmer? Ian war sich sicher, dass er nicht fehlinterpretierte, nein. Dass Eowyn seine Worte fast abtat, verletzte ihn. Die Emotionslosigkeit in ihrer Stimme tat ihr Übriges dazu. Ja, es verletzte ihn. Nicht allein um seinetwillen, nein. Was Ian verletzte war die Tatsache, dass Eowyn nicht erkannte, was sie ihm bedeutete, es vielleicht nicht einmal richtig zuließ, dass er scheinbar unfähig war, es ihr zu zeigen. Was ihn zusätzlich verletzte war auch die Tatsache, dass sie es abtat. Dass sie nicht nur seine Worte abtat, sondern im Grunde auch erneut seine Gefühle absprach. Dass sie sich so wenig wert zu sein schien. Ihm nicht glaubte. Und nicht für eine Sekunde in Betracht zog, dass das, was er zu sagen suchte, vielleicht der Wahrheit entsprechen konnte. Eowyn machte es noch schlimmer und wenn sie ihn nicht ohnehin längst getroffen hätte, tat sie es mit ihren nächsten Worten mit aller Deutlichkeit. Er meinte es nicht ernst? Dieser einfache, vielleicht nur herausgerutschte Satz (umso schlimmer) traf ihn tief und Ian musste nicht zu verbergen suchen, dass er getroffen war. Ihr Lächeln scheiterte kläglich und ihr Versuch das Thema so abrupt zu beenden, es beiseite zu schieben, als sei es völlig nichtig und nicht weiter erwähnenswert, ging über Ians Gefühl, verletzt zu sein hinaus, machte ihn ungehalten, fast wütend. Fast. Eowyn schüttelte sogar den Kopf, nur um Ians Worte noch einmal zu vertreiben? Um deutlich zu machen, wie wenig sie ihm glaubte? Zuerst atmete Ian tief durch, denn jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, wütend zu werden. Dafür war das Thema zu sensibel. Es ging nicht um ihn, sondern in erster Linie um sie. Dann seufzte er, denn anders als Eowyn, war er längst nicht bereit, dass Thema zu wechseln. Aber wenn er jetzt etwas erwiderte, wäre sicher sie diejenige, die ungehalten werden würde. Und da seufzte er erneut. Sollte er aus Rücksicht für sie das Thema wechseln? Es würde
ihm wehtun. Sollte er noch einmal ausholen? Es würde ihr wehtun. Die Situation war absurd. Oder abstrakt, so wie sie es ausdrückte. Bloß konnte er nicht einfach so vergessen, auch wenn da gerade zwei Seiten in ihm kämpften. Ignorieren, was nicht zu ignorieren war? Worte wählen, die sie nie erreichen würden? Selbst verletzt sein oder sie verletzen? Als könne er so klar wissen, was geschehen würde Wieder ein Seufzen, das dritte in Folge, das wohl deutlich machte, wie wenig Ian dazu bereit war, das Thema einfach so auf sich beruhen zu lassen. Bloß war er auch nicht erpicht darauf, eine neuerliche Diskussion zu führen.

„Weißt du, was verrückt ist“, sagte er dann, nach einer gefühlten Ewigkeit. „Wann immer ich sage, dass ich dich nicht verdiene, wirst du wütend.“ Was wie die Einleitung eines Vorwurfs klang. „Und bitte,“ als könne er sie davon abhalten, „verstehe das nicht falsch und bitte, werde nicht wütend, aber,“ und Ian versuchte, seine Worte mit Bedacht zu wählen, leise zu sprechen, ohne Urteil, ohne Vorwurf, „ist das, was du tust, dem was ich tue, nicht sehr ähnlich?“ Eigentlich war es schlimmer. Er behauptete, sie nicht zu verdienen - weil er ein Mörder war - und sie behauptete im Grunde, dass er etwas in ihr sah, was es nicht gab. Dass er irgendwann erkennen würde, sich etwas einzubilden. Genau jetzt tat sie das gleiche. Wo er sie nicht mit Tahiri verglich, verglich Eowyn die Beziehung von Tahiri und ihm mit sich. Um dabei zu verlieren.

„Es ist schade, dass du mir nicht glaubst“, sagte er dann schlicht. Viel mehr war bedauerlich, dass sie sich selbst dabei so abwertete, gerade so, als sei es ein Wunder, dass er sich überhaupt in sie hatte verlieben können. Als wäre sie es nicht wert, geliebt zu werden und als warte sie nur auf den Augenblick, da er erkannte, dass er sich irrte. War es nicht auch ein ‚Ich habe dich nicht verdient‘, das da irgendwo in ihr lauerte? Viel mehr ein, ‚Ich habe es nicht verdient, geliebt zu werden‘ oder ein ‚Ich bin nicht liebenswert‘? Was auch immer es war, es war traurig und bedauerlich.
Nun überlegte Ian tatsächlich und das, sehr genau.
„Ich hoffe, ich werde dich eines Tages davon überzeugen können, dass ich es ernst meine.“ Besser, als ein ‚Wir werden sehen. ‘
„Was die Nightmare betrifft, sollte sie entweder schon auf Lianna sein, oder demnächst hier eintreffen. Und dort befindet sich alles, was ich besitze.“

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

 
[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres :]

Ja, Allison war immer noch genauso schnell und wendig wie Vorhin, dass war also kein Glück oder Zufall. Sie hatte hier anscheinend gut gelernt zu kämpfen, und vor allem dies auch innerhalb des Gefechts einzusetzten. Das war das wichtigste fand Ima-Gun. Niemandem Nutzte die Theorie ohne Praxis. Man könnte jegliche Bewegungen der Besten Schwertkämpfer der Galaxis studieren und alles noch so detailliert aufzuzeichnen - was brachte jemandem dieses Wissen? Besäße man kein Gefühl für die Waffe welche man in der Hand hielt, für die Bewegung war man aufgeschmissen. Man musste eins mit dem Schwert werden, formvolle Bewegungen welche Flüssig ineinander gingen und mit welcher man den Gegner besiegen konnte. Ja, das war die Kunst des Schwertkampfes, eines Kampfes welcher nicht nur dafür da war ohne Emotion den Gegner niederzumetzeln. Bei den Nikto, jedenfalls bei Ima-Guns Stamm, galt der Kampf als ein Opfer an die Götter und der eigene Tod in einem war mehr Wert als irgendeine Tat welche jemand jemand erbringen konnte um die Götter gut zu stimmen. Und da Ima-Gun zu teilen immer noch an seinem Alten Glauben seiner Götter festhält, sieht er den Kampf auch ebenso an. Doch seit er genauer über die Existenz der Macht bescheid weiß und die Lehren der Jedi... Er müsste sich genauer mit jemand versierterem Unterhalten, eventuell einem Meister. Das müsste er sicherlich.

Nachdem Ima-Gun seitlich zuschlug, blockte Allison seinen Schlag auf den Knien. Er war überrascht dass sie nun freiwillig in die Position wechselte aus der er selbst nur Minuten zuvor entflohen war. Hatte Allison also gar nicht ihren Vorteil erkannt den sie dadurch hätte haben können? Es war sicherlich leichter von oben auf den Gegner zu drücken, mit voller Kraft, als sich kniend und von unten dagegen zustemmen - es hing aber auch von der eigenen Körperlichen Kraft ab die eine Person zu besitzen mochte. Der Nikto schätzte sich selbst als einigermaßen Kräftig und Sportlich ein, wie das bei Allison aussah, darüber konnte er nur Vermuten. Er vermutete also dass sie wohl neben Kampfübungen, deren Wert er selber hier entdeckt hatte, auch Ausdauertraining unternahm. Blitzschnelle Reaktionen konnte man mit Gewisser Kondition besser parieren als ohne. Schließlich käme so Sauerstoff leichter zum Gehirn und man erschlaffte nicht all zu schnell. Er war zwar kein Mediziner, aber er hatte das selbst bei sich bemerkt, und anscheinend war das bei seinem Gegenüber auch so.

Ima-Gun stemmte sich also gegen ihre Waffe und versuchte sie weiter nach unten zu drücken, wie geplant. Er hoffte dass die Plastikwaffen diesem Druck standhielten den die Beiden da aufbauten, ansonsten würden sie einfach geradlinig ineinander fallen. Und es war sicher unschön von einem lauten Knacksen oder einem Brechgeräusch unterbrochen zu werden welches die Stäbe zerbersten ließe und sie dann aufeinander liegen würden.
Aber waren diese Stöcke nicht extra dafür konstruiert worden? Hatten sich nicht hunderte Ingenieure der Republik, tausende Wissenschaftler und Forscher zusammengesetzt um diesen Stab herzustellen? Waren nicht Milliarden von Credits in den Bau dieses, in seiner Komplizierten Einfachheit so eleganten, einsatzfähigen Kampfstabes investiert worden? Die Republik hatte wohl keine Kosten und Mühen gescheut um den Jedi dieses Funktionstüchtige Gerät zur Verfügung zu stellen, welches sicherlich auch bei den Spezialeinheiten aller Truppengattungen des Militärs zu finden war. Wie hoch waren wohl die Schwarzmarktpreise? Bei der Black Sun müsste man wohl einen Enormen Batzen an Geld hinterlegen um eines dieser Begehrten Geräte zu erhalten, geschweige denn es viele einem Sith in die Hände! Es wäre nicht auszumalen mit welcher Brutalität das Imperium dann mit einer Wunderwaffe dieser Bauart die Galaxis erneut der Neuen Ordnung hätte Unterwerfen können....

[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres :]
 
Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Sie machte es immer schlimmer! Egal was Eowyn sagte, sie merkte genau, wie sie Ian traf, ein Mal, zwei Mal, sie sah und spürte es genau, auch wie er darum kämpfte, nicht die Fassung zu verlieren. Oh hätte sie nur nichts gesagt! Weder vorhin, noch jetzt, hätte sie einfach nicht reagiert, sich irgendwie im Griff gehabt, aber nein, sie hatte ja etwas sagen müssen. Sie könnte sich ohrfeigen. Es war doch alles gut gewesen, sie hatte mit all dem kein Problem gehabt. Vielleicht... heute war zu viel geschehen. Vielleicht war sie noch emotionaler als sonst. Noch unfähiger. Vielleicht sollte sie gehen, Ian in Ruhe lassen, laufen gehen, irgendwie abschalten. Sie wollte nicht, dass hier noch irgendetwas eskalierte, nicht heute, nicht, wo Ian gerade versprochen hatte, sich im Griff zu haben - sie durfte das alles nicht aufs Spiel setzen, nur weil sie irgendein Problem hatte.
Andererseits wollte sie nicht gehen. Und jetzt zu gehen würde auch nur ein falsches Signal senden. Das hatte auch schon im Turm nicht funktioniert.
Vielleicht ging Ian auf den Themenwechsel ein. Vielleicht sah er es ähnlich wie sie, vielleicht... Sie musste sich irgendwie entschuldigen. Sie wollte ihn nicht verletzen. Das Problem war nur... Sie verstand ja nicht einmal genau, weshalb es geschehen war.

Sein Seufzen spannte sie nur auf die Folter und sie wandte verzweifelt den Blick ab. Sie war so unfähig! Sie schaffte es nur, dass noch viel früher das eintrat, vor dem sie sich tief innen fürchtete. Nähe, Liebe, all das war so kompliziert! Sollte es nicht viel einfacher sein? Und sie war so hilflos und unwissend wie ein neugeborenes Banthajunges. Es war zum Verrücktwerden!
Als er wieder sprach hatte er sich im Griff, dennoch konnte sie ihn nicht ansehen. Ihre Stiefel waren fürchterlich dreckig... Wütend? Sie wurde wütend? Sie wurde nicht wütend, sie wurde vielleicht... aufgebracht... verärgert... und zwar zu Recht! Es war
ihre Entscheidung! Auch wenn sie es immer noch furchtbar fand, dass irgendjemand sie "verdienen" sollte. Sie alleine war dafür verantwortlich, es waren ihre Taten und Überlegungen und Gefühle.
Sie schnappte lautlos nach Luft, als er diesen Vergleich zog. Ähnlich?
Ähnlich? Er sprach ihr ein Recht ab. Sie hatte ihm nie gesagt, dass sie "ihn nicht verdiente", oder, dass er ohne sie besser dran wäre oder dergleichen. sie hatte sich niemals gewehrt gegen die aufkommenden Gefühle. Sie hatte irgendwann zugelassen... Was war es denn, das sie tat? Was meinte er zu wissen? Was tue ich Ian, was? fragte sie mit knirschenden Zähnen. Jetzt wurde sie wütend. Aber sie sollte es nicht. Er meinte es nicht böse, im Gegenteil, sie hatte ihn irgendwie verletzt. Und er hatte sie darum gebeten.
Eowyn schloss die Augen und atmete tief durch. Entspannen... Ruhe. Nachdenken. Analysieren. Passiv.

Schade, dass sie ihm nicht glaubte. Es sagte es mit einer Ruhe die schlimmer war als jeder aufgebrachte Tonfall. Nicht glaubte. Nicht glaubte... Sie glaubte ihm! Sie riss die Augen auf. Was sollte sie nicht glauben? Dass er... er meinte doch nicht ernsthaft... Sprach er davon, dass er sie und Tahiri nicht verglich? Dass Tahiri Vergangenheit war? Dass er sie liebte? Sie
glaubte ihm! All das! Wie konnte er denken, dass sie ihm nicht glaubte, ihn nicht ernst nahm? Diesmal wirklich entsetzt starrte Eowyn Ian an. Wie hatte sie geschafft, ihn das glauben zu lassen? Sie war eine elendige... sie war furchtbar!
Sie wandte ihr Gesicht wieder ab und vergrub es in ihren Händen. Wenn es einen Moment gab um zu sagen "du hast mich nicht verdient", dann war es wohl dieser hier.

Wie durch Watte drangen Ians nächste Worte zu ihr. Ernst meinen? Sie wusste doch, dass er es ernst meinte... weshalb dachte er, dass sie ihm nicht glaubte, dass sie nicht glaubte, dass er es ernst meinte? Weil sie ihn nicht ernst genommen hatte, dass er sie nicht eintauschen würde? Aber das
konnte er nicht ernst meinen. Sie war kein Vergleich... Sie hatte es nicht böse gemeint. Sie sprach ihm doch nicht... Oh doch. Zumindest in diesem Punkt hatte er Recht. Doppelmoral.
Die Auskunft über die Nightmare nahm sie nur am Rande wahr, während sie noch einmal das Gespräch durchging. Sein kleines Wunder. Nein, sie mochte es nicht, wenn er so redete. Aber auch hier... er empfand so. Wie konnte sie etwas dagegen sagen, und wenn es ihr noch so unangenehm war, und wenn sie es noch so wenig verstand? Auch er verstand nicht, weshalb sie ihn lieben konnte. Oder hatte es zumindest anfangs nicht getan... Und ging es ihnen nicht ähnlich? Wie ging Ian damit um, wie schaffte er es nur, davor keine Angst zu haben? Sie hatte Angst... fürchterliche Angst. Diese Nähe... Sie kam damit nicht klar.
Sie konnte das nicht.
Unbewusst stand Eowyn auf, wollte fort; rennen, laufen, sich bewegen, nur um festzustellen, dass der Raum dafür zu klein war und sie nicht verschwinden
konnte, und so lehnte sie sich nur an die Wand, mit diesem schweren Durabetonklotz auf ihrer Brust, der sie beinahe am atmen hinderte. Wie hielt man es aus, diese Angst, dass all das verschwand, wenn man nur kurz blinzelte, dass all das nur einen Bruchteil des Lebens andauerte, dass dann schon wieder diese Leere war? Wie machte Ian das? Wie schaffte er das, er hatte doch schon Tahiri verloren, wie konnte er sich erneut auf jemanden einlassen? Kurz und intensiv? Von wegen! Er hatte Recht gehabt, von Anfang an. Wie funktionierte es, wie konnte man darauf vertrauen, dass all die vielen negativen Dinge nicht irgendwann überhand nahmen? Wie konnte man glauben, dass jemand einen kannte, dass alles nicht nur eine Illusion war, etwas, das man sich einbildete?
Sie liebte Ian. Sie wusste es. Sie war sich sicher. Wie konnte er ihr glauben? Wie glaubte er ihr, dass es nicht nur ein Trugbild war, das sie liebte?

Ian... Mit erstickter Stimme versuchte sie, zu erklären. Aber es ging nicht. Sie würde ihm noch viel mehr wehtun als vorhin schon. Und sie würde ihm nicht mehr wehtun. Sie wollte ihm nicht mehr wehtun... Wie konnte sie erklären, wenn ihn das verletzen würde? Weshalb schaffte er etwas, das sie nicht konnte, wo es für ihn doch noch viel schlimmer sein müsste? Und was, was bei allen Sonnen war so faszinierend an ihr, dass er das alles mit ihr ertrug?
Jetzt war es ohnehin schon zu spät. Sie hatte ihn verletzt, tief, wie es schien, und wenn sie jetzt gar nichts sagte, dann wurde es sicher nicht besser. Es tat ihr Leid? Schon wieder? Sie konnte sich nicht
schon wieder entschuldigen, andauernd entschuldigte sie sich, und es folgten keine Änderungen, nein, andauernd schaffte sie es, dass sie sich wieder entschuldigen wollte...
Ich habe Angst, Ian, rutschte es schließlich aus ihr heraus. Ich habe solche Angst... Ich weiß nicht, wie du das machst! Es war viel zu früh für so etwas. Viel zu früh. Aber sie hatte angefangen, und sie konnte es nicht mehr stoppen. Ich habe Angst, dass du gehst, ich habe Angst, dass da wieder nichts mehr ist, ich habe Angst, dass du andere Dinge siehst, ich habe Angst, dass du merkst, dass all dieser Stress, der Ärger, das Unverständnis, das ich verursache, dass all das es nicht wert ist. Ich habe Angst, immer und immer wieder das Falsche zu sagen, dich zu verletzen, bis auch das dich vertreibt... Wie machst du das? Wie hältst du das aus? Und dabei, jetzt flüsterte sie nur noch, dabei sollte ich doch keine Angst haben. "Es gibt keine Gefühle"... und ich glaube dir doch... ich glaube dir so sehr, ich vertraue dir...

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 




Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


Eowyn wurde wütend und war nicht genau das vorhersehbar gewesen? Musste auf die Bitte, dass sie nicht wütend werden sollte, nicht Wut folgen? Schon allein, weil diese dämliche Bitte wütend machte? Die Situation, die Ian hatte vermeiden wollen, war eingetreten. Immerhin, jetzt waren sie bei dem Thema, wechselten es nicht. Deutlich bemüht, sich unter Kontrolle zu halten, stellte Eowyn die Frage danach, was sie tat und Ian glaubte, sich auf ein Minenfeld begeben zu haben. „Dir deinen eigenen Wert absprechen“, kam die leise, vorsichtige Antwort. Außerdem sprach sie ihm seine Gefühle ab, auch wenn sie das nicht bemerkte, auch wenn es genau das war, was sie ihm einst vorgeworfen hatte. Es war genau der Punkt gewesen, der dafür gesorgt hatte, dass sie sich eisern angeschwiegen hatten. Bis Eowyns Zusammenbruch gefolgt war. So hielt Ian es nicht für klug, das auch noch zu erwähnen. Ohnehin, er wollte sie nicht belehren, vielleicht lag er auch falsch, aber konnte er, nach allem, was er über Eowyn wusste, wirklich so falsch liegen? Nein! War es arrogant, sich so sicher zu sein? Er hoffte nicht. Hoffte stattdessen, Eowyn irgendwie zu erreichen, aber sie war so ungehalten und so gefangen. Gefangen in sich selbst. Und dann kam ihre Verzweiflung. Nicht so wie auf Va’art, aber dennoch deutlich spürbar und dann offensichtlich, als sie ihr Gesicht in den Händen vergrub und diesmal berührte Ian sie nicht. Viel mehr ließ er zu, dass sie Abstand zwischen sie brachte, indem sie aufstand und Ian machte selbst keine Anstalten, ihr zu folgen, folgte ihr allein mit dem Blick. Alles andere wäre einfach nicht richtig gewesen. Da war die leise Befürchtung, dass sie den Raum verlassen konnte, jetzt, mitten in ihrem … schwierigen Augenblick. Doch sie tat es nicht, was den Dunkelhaarigen beinahe erleichtert aufatmen ließ. Sie lehnte sich gegen die Wand, sah zu ihm herüber und hätte Ian gewusst, wie zu reagieren, wie er das richtige tun könnte, er hätte es sofort getan. So aber sah er sie nur an, wartete ab – denn das schien das einzige zu sein, was jetzt angebracht, was richtig war. Dann kam sein Name und danach nichts. Wobei, nicht nichts, sondern ein ganzer Schwall belastender Gefühle, direkt von ihr zu ihm, die den kleinen Raum zu sprengen drohten. Da stand sie, an der Wand und da saß er, noch immer auf dem Bett und ob es Hilflosigkeit war, in der beide gefangen waren? Ian sah Eowyn einfach nur an, wartete ab und wenn nichts mehr kam, würde er entscheiden müssen. Ob er etwas sagte, ob er etwas tat, oder ob er einfach nur dasaß und schweigend wartete.

Ich habe Angst, Ian.


Und war es nicht das, was auch er so oft spürte? Was er auf Va’art, auf Coruscant und auch hier schon so oft gespürt hatte?

Ich habe solche Angst,

wiederholte sie und da wurde ihre Angst spürbar, so deutlich spürbar. Er wusste es doch, er wusste es doch. Eowyns Dämme schienen zu brechen und da war mehr als eine Angst. Lauter Ängste. Aber war die Hauptangst nicht die, ihn zu verlieren? Die Angst des Verlustes und damit die Angst vor der drohenden Einsamkeit?

Ian erhob sich, nicht ohne Eowyn dabei aus den Augen zu lassen, stand auf.

„Ich habe auch Angst, Eowyn“, gab er leise zu und es war nicht das erste Mal, dass er seine Furcht zugab. „Was ich dagegen tue?“ Er lächelte traurig, sah sie dabei an. „Ich sehe dich an und sage mir, dass es sich lohnt, gegen diese Angst zu kämpfen.“ Da machte er einen kleinen Schritt auf sie zu. „Ich sehe dich an und sage mir, dass dieser eine Moment, dieser eine Moment, in dem die Angst nicht da ist, stark genug ist, diese Angst zu verdrängen. Ich sehe dich an und ich weiß, dass mich jeder Moment, in dem wir uns nahe sind, jedes Lächeln, jede kleine Geste, für den Stress und für den Ärger entlohnt.“ Auch Ians Stimme wurde leiser, aber er bemühte sich, nicht zu flüstern. Nein, er wollte jetzt nicht flüstern, denn das, was er zu sagen hatte, war zu wichtig. „Es gibt Gefühle und wenn wir sie sehen, sie erkennen, und sie richtig einordnen, uns nicht besiegen lassen, ihnen die Stirn bieten, dann gibt es Harmonie und kein Chaos mehr davon.“ Es war in Ordnung Angst zu empfinden und es war so wichtig, sie zu erkennen.

„Ich habe auch Angst, “ wiederholte er dann.
„Sehr große sogar. Aber Eowyn, ich weiß, dass ich nicht alleine durch diese Angst gehen muss., weil du da bist. Natürlich, da war keine Garantie, es gab für nichts eine Garantie, schon gar nicht für die Ewigkeit. Aber da waren Augenblicke, Momente. Und da waren ihre Gefühle.
„Auch du musst nicht alleine durch diese Angst gehen, Eowyn, denn ich bin bei dir und ich möchte, ich will diesen Weg mit dir gehen.“ Noch immer war er ein gutes Stück von ihr entfernt sofern man bei diesem kleinen Raum wirklich von Entfernung sprechen konnte. „Ich weiß, dass es nicht immer einfach sein wird, nicht immer einfach ist, dass wir uns manchmal fürchterlich nerven werden“, ein leises lachen konnte Ian dabei nicht verhindern, denn einfach war es bisher doch nie gewesen, hatte sie das aber abgehalten? Nein! „Unser Abenteuer, hm? Und glaubst du, nach allem was bisher geschah, ich gäbe einfach kampflos auf?“ Sicher nicht, niemal. „Du hast Angst, ich habe auch Angst“, wiederholte Ian nun mehr das dritte Mal, als er seine Hand ausstreckte, sie Eowyn hinhielt. „Aber weißt du, was das Gegenteil von Angst ist? Liebe.“ Und damit hatten sie genau das, was sie benötigten. „Also lass uns gemeinsam die Angst besiegen.“



Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

 
Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Hatte sie einen Fehler gemacht? Hatte sie zu viel gesagt? Es war lächerlich. Wie konnte sie Ian ausgerechnet heute an den Kopf werfen, dass sie Angst hatte? Noch vor ein paar Stunden war die Angst für ihn vermutlich ungreifbar groß gewesen - und auch jetzt war da sicher nicht alles verschwunden. Auch sie selbst hatte Angst gehabt, aber keinen Moment hatte sie diese Angst über sich siegen lassen. Warum jetzt? Wie hatte sich das alles so hochgeschaukelt, dass ihre Angst so hervorgebrochen war? Sie hatten sich doch nur normal unterhalten...!
Eowyn schloss die Augen und schlang ihre Arme um sich. Sie war beinahe schon hysterisch. Das hier war nicht mehr Va'art. Das hier war
Lianna, und wenn es auf Va'art schon falsch gewesen war, sich gehen zu lassen, dann war es hier... Es würde sie nicht wundern, wenn die Tür aufging und die Wache hereinkäme, um nach dem Rechten zu sehen.
Sie war in Sicherheit. Ian ebenfalls, zumindest momentan. Sie hatten Zeit.

Es war wirklich absurd. Sie war eine Jedi! Sie war jahrelang in gefährlichen, teils lebensbedrohlichen Einsätzen gewesen, sie hatte Kämpfe ausgefochten, ja verdammt, sie hatte im Krieg gekämpft. Was anderen Leuten Angst machte, war beinahe ihr Alltag. Aber wenn es um Nähe, Freundschaft, Liebe ging... da bekam sie keine Luft und zitterte. Wie konnte das sein?!? Was machte sie nur falsch?
Ängstlich öffnete sie die Augen wieder. Ian war aufgestanden - immerhin schüttelte er momentan noch nicht den Kopf und meinte verwundert, weshalb sie sich so anstellte... aber vielleicht kam das noch.

Sie hatte geahnt, dass er vielleicht auch Angst hatte, aber wenn ja war es noch viel beeindruckender, dass er nicht durchdrehte.
Er sah sie an und sah all das? Er sah sie einfach nur an und
erkannte? Wie ging das? Eowyn starrte Ian an. Ja, auch sie war glücklich über jedes Lachen von Ian, auch sie war froh, wenn es ihm gut ging. Und als sie an die unbeschwerten Momente vorhin dachte, da wurde ihr klar, dass die Angst, Ian zu verlieren dort weit, weit in den Hintergrund gerückt gewesen war. Sie wurde groß, wenn sie grübelte, und wenn sie begann, zu zweifeln - an sich selbst. Was hatte Ian vorhin gesagt? Sie hatte ihm nur halb zugehört, war damit beschäftigt gewesen, nicht wütend zu werden. "Dir deinen eigenen Wert absprechen." Und jetzt verstand sie plötzlich, weshalb sie Ian vorhin so verletzt hatte. Kurz schloss sie die Augen und atmete tief durch, als ihr das klar wurde. Sie machte nicht nur sich selbst klein... nein. Dass er sie nicht aus dem Zimmer geworfen hatte, dass er überhaupt noch mit ihr sprach, so ruhig...

Ja, es gab Gefühle... aber sie sollten sie nicht beherrschen. Sagte Ian nicht Ähnliches? Aber sie sollte all das früher erkennen. Sie sollte in der Lage sein, gegen ihre Angst anzugehen, all ihre Gefühle unter Kontrolle zu haben. Was früher nicht leicht gewesen war, war heute... beinahe unmöglich. Sie machte Rückschritte, und das war einfach nicht gut. Lianna hatte daran nichts geändert. Rein gar nichts.

"Aber wie erkenne ich sie rechtzeitig?", fragte sie verzweifelt. "Und wie biete ich die Stirn - wie, wenn sie mich so überrennen?"

Bei allen Sonnen, er war so vernünftig, so... vertrauensvoll. Irgendwo zu Recht - sie würde für ihn da sein, er konnte alles mit ihr teilen. Wieso konnte
sie das nicht - wieso konnte auch sie nicht darauf vertrauen, dass er sie liebte wie sie war, mit all ihren Verrücktheiten und Problemen, unbegründeten und begründeten Sorgen, ihren Ängsten? Wieso unterstellte sie ihm, dass er gehen würde? Weil... sie selbst am Liebsten gehen würde? Sich zurücklassen würde, um neu zu beginnen, wäre das irgendwie möglich? Weil sie schon zu oft davongelaufen war?
Unvorstellbar, dass Ian noch immer hier stand, ihr noch immer sagte, dass sie nicht alleine war, wo es doch eigentlich andersherum der Fall hätte sein müssen. Aber waren nicht genau
das die Gedanken, die fehl am Platz waren? Das war verwirrend, und einen Moment lang drehte sich alles in ihrem Kopf, bis Ian sie herausriss.
Unwillkürlich zuckten ihre Lippen. Sie würden sich nerven? Das war wohl nichts Neues. Das war auch nichts, wovor sie Angst hatte. Damit kam sie klar. Aber alles andere...

Er hielt ihr die Hand hin - deutlich eine Aufforderung. Liebe das Gegenteil von Angst? Würde sie sich nicht so sehr wünschen, dass er Recht hatte, sie hätte ungläubig den Kopf geschüttelt. Sicherheit war das Gegenteil von Angst, und war nicht Liebe auch davon das genaue Gegenteil, wie sie soeben feststellte? Liebe gab keine Sicherheit...
Seine Hand war da, wartete darauf, dass sie sie ergriff. Noch mehr Nähe, noch mehr Verlust, mit jedem Moment, der verging.
Ihr Abenteuer. Oh ja, das war wahrhaftig mehr Abenteuer als alle Missionen, die sie schon hinter sich hatte. Das hier war weitaus persönlicher. Das hier hatte die Kraft, sie völlig zu verändern, und es würde sie verändern.

Aber über was dachte sie eigentlich nach? Sie hatte sich doch längst entschieden, das hier war lächerlich! Was zog sie da eigentlich in Betracht? Sie hatte doch nichts zu verlieren. Sie würde sich doch von ihrer Angst nicht das nehmen lassen, was das beste war, das ihr passieren konnte? War sie von Sinnen? Ihre Angst würde sie zerfressen, und irgendwann... nein! Sie liebte Ian, sie brauchte ihn, er machte sie glücklich. Es war zwar beängstigend, wie viel Macht er über sie hatte, aber hatte das nicht auch sein Gutes? Vertrauen und Glaube, nichts anderes brauchte sie. Und vielleicht hin und wieder die Fähigkeit, mit Ian vernünftig zu reden... Die Ängste waren noch immer da, aber sie würden wohl auch niemals völlig verschwinden. Jetzt war nur wichtig, dass sie Ian glaubte. Sie verstand es nicht... aber sie musste ihm glauben, und irgendwann würde sie vielleicht auch verstehen.

Zögernd machte sie einen Schritt auf Ian zu, dann noch einen. "Lass mich nicht allein", war der Wunsch, der ihr wieder auf der Seele brannte. Wie oft hatte sie das schon zu Ian gesagt? Und wie oft hatte er dem entsprochen? Es würde vielleicht der Tag kommen, an dem alles anders war. Doch wieso diesen Tag fürchten, wenn Ian doch hier war?!?

"Bleib bei mir", bat sie daher, formulierte ihre Bitte anders. Sie war nicht allein, so lange er da war, und an nichts anderes wollte sie denken. "Zumindest ein Weilchen..." Seine Hand ignorierte sie, umschlang seine Taille, genoss kurz seine Nähe (oh und wie sie das genoss, wie konnte sie davor Angst haben?!?) und sah ihn an.
"Danke. Und wenn ich wieder durchdrehe, erinnere mich an das hier. Ich... gebe mir Mühe. Und..." Sie holte Luft und lächelte vorsichtig. "Ich freue mich darüber, dass es dein ernst ist, und irgendwann werde ich es wirklich verstehen." Blieb noch eine Sache. Sie suchte seinen Blick.
"Ian, ich liebe dich. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Auch wenn es manchmal so scheinen mag, dass ich dir nicht glaube... ich glaube dir. Ich glaube mir nicht, aber... ich arbeite daran. Ich gebe mir auch hier Mühe. Und vielleicht..." Sie lächelte schief. "Vielleicht brauche ich einfach manchmal einen kleinen Schubs, okay?"

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
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Lianna - Jedi-Basis - Empfang

Mit einer verschrammten, abgewetzten Ledertasche, deren ehemalige, schmucklose Eleganz sich nur erahnen ließ, in der Hand stand Qan an der Rezeption. Haare berührten seine Stirn. Sein erster Gedanke war, dass er sie schneiden müsste, dann fiel ihm ein, dass er hoffentlich bald ein Padawan sein würde und seine Frisur dem entsprechen sollte. Während er auf die Abfertigung der Gotal vor ihm wartete, wanderte sein Blick umher. Er fragte sich, ob dieser Ort unwürdig für Jedi war oder ob seine Einfachheit den Geist des Ordens verkörperte und entschied sich schnell für Letzteres.
"Nächster!", rief der Droide in einer emotionslosen Frauenstimme.
"Ich bin gerade angekommen. Mein Name ist Qan Bu Kaz. Ich war-"
"Scan abgeschlossen. Identität bestätigt. Ankunft registriert"
, unterbrach ihn der Droide.
Qan wartete einen Augenblick und sprach:
"Okay, kannst du mir sagen, wo ich jetzt hin soll?"
"Holokarten aktualisiert. Hinweis: Unterbringung ist temporär."
"Wie, temporär?"
"Zeitlicht begrentzt, auf bestimmte Zeit"
, erläuterte der Droide so desinteressiert wie möglich, gerade so, als ob er es nicht wollte, seine Programmierung ihn aber dazu zwang.
Qan schüttelte den Kopf.
"Ich meine wieso temporär?"
Mit einem minimalen, kurzen Schulterzucken gab der Droide zu: "Anwort unbekannt."
Qan fragte sich, ob sich eine Maschine langweilen konnte. Er spielte an seinem Link herum, öffnete einige Menüs. Unter der Bezeichnung und Nummer eines Droiden und dessen Einsatzort, konnte seine Leistung oder sein Service bewertet werden.
"Ein Punkt?!, empörte sich der Droide. "Bewertung: Ein Punkt?!"
Qan zuckte mit den Schultern und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer.

Lianna - Jedi-Basis - Weg zu den Quartieren
 

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


Es war so unheimlich schwer, die richtigen Worte zu finden, einfach schon deshalb, weil es um so viel mehr ging. Das, was man mit sich trug, ließ sich nicht einfach weg reden, war Teil von einem selbst und Argumente halfen vielleicht, wenn es um Logik ging, aber hier ging es um Gefühle. Ängste. Um Dine die vielleicht viel weiter zurücklagen und nicht nur die jetzige Situation, sondern auch frühere betrafen. Das machte es so schwer, denn Argumente zogen hier nicht. Da war die Möglichkeit zu handeln, zu versuchen, anders zu überzeugen und da war das große Wort, vor dem auch Ian sich so lange gefürchtet hatte. Vertrauen. Anders aber ging es nicht und der beste, der wichtigste Anfang war, sich selbst zu vertrauen. Und sich Dinge zuzutrauen. Mit sich selbst ein bisschen besser umgehen. Was so einfach klang, war so schwer, Ian wusste es doch selbst und es brach ihm fast das Herz, Eowyn so zu sehen. Mitansehen zu müssen, wie sie sich selbst umklammerte, sehen zu müssen, dass sie diese ganzen, irrationalen Ängste mit sich trug. Und es stimmte ihn traurig, dass sie nicht erkannte, wie wundervoll sie eigentlich war und dass ihre Ängste so unbegründet waren. Sie hatte bereits so viel in ihm verändert, wann würde es ihr gelingen, etwas in sich zu ändern? Wann würde es ihm gelingen, ihr dabei zu helfen?

Wie sie ihre Angst rechtzeitig erkannte, vermochte Ian nicht zu sagen. Denn meistens erkannte er selbst die Angst erst, wenn sie schon längst da war, über ihm schwebte und ihn halb verschlang.

„Ich weiß nicht, wie man rechtzeitig erkennt“, gab er daher zu, auch wenn es Ian viel lieber gewesen wäre, eine konkrete Antwort zu geben, mit der sie beide etwas hätten anfangen können. Doch er wusste es nicht und sicher würde er sich hier keiner Lüge bedienen. Die andere Frage war da schon wesentlich leichter zu beantworten. „Du tust es doch schon längst. Indem du darüber redest.“ Genau das war der Anfang. Eowyn behielt ihre Angst nicht für sich, nein. Sie sprach darüber und dadurch nahm sie Gestalt an, wurde greifbar und durch ihre Greifbarkeit war es möglich, der Angst die Stirn zu bieten. Irgendwie musste sie das doch erkennen und er hoffte, er hoffte so sehr, dass ihr das begreiflich wurde.

Die Angst, dass alles einmal zu Ende sein konnte, wie sollte er sie Eowyn nehmen? Vielleicht, indem er ihr schon jetzt deutlich machte, dass er da war, das er aushielt, durchhielt. Und er war bereit dazu mit ihr zu gehen, nicht nur durch schwierige Situationen, nein, notfalls auch durch die Hölle. Ihm war es ernst gewesen, als er gesagt hatte, dass er all das nicht eintauschen wollen würde. Er hatte sich bewusst entschieden, auch nach Lianna zu kommen, hier zu bleiben und das, obwohl er es hasste, eingesperrt zu sein. Und im Grunde war er ein Gefangener. Doch er war bereit dazu, all das hinzunehmen, all das auf sich zu nehmen, weil es ihm die Möglichkeit gab, mit Eowyn zusammen zu sein.

„Eowyn, ich bleibe bei dir, ich bin bei dir.“ Da gab es gar keinen anderen Ort, an dem er sein wollte. Sie musste nur endlich begreifen. „Ich habe viel mehr, an etwas langfristiges gedacht, als nur an ‚ein Weilchen‘“, lächelte er dann, als sie endlich näher kam. Da war seine Bereitschaft auf Lianna zu bleiben, sogar vorerst hier bei den Jedi und das, obwohl er diesen Ort noch immer nicht wirklich mochte, ihn vielleicht nie wirklich mögen würde. Aber Eowyn war hier und damit veränderte sich die Sachlage. Ian erleichterte es ungemein, als Eowyn näher kam, seine Hand zwar ignorierte, ihn aber wieder umarmte und so war es der Dunkelhaarige, der vor Erleichterung ausatmete, sie selbst auch mit seinen Armen umschloss.
„Ich weiß“, kam dann seine eigene, leise Bestätigung, denn ob ihres mangels an Vertrauen zu sich selbst, wusste er bereits. „Ich werde dir dabei helfen, mit einem Schubs, mit was auch immer“, lächelte er Eowyn schließlich entgegen, „in jedem Fall mit Zeit.“ Er liebte diese Frau vor sich, die so voller Zweifel war, einfach viel zu sehr, als alles aufzugeben, bevor es eigentlich richtig beginnen konnte. Und da waren so viele Möglichkeiten, so vieles, dass er mit ihr noch erleben wollte. Erleben würde. Er wäre ein absoluter Narr gewesen, diese Chance nicht zu ergreifen, sein kleines, persönliches Wunder – und das würde sie immer für ihn bleiben – nicht zu erkennen.
Dann schenkte er Eowyn ein anderes Lächeln.
„Außerdem, sieh dich um. Ich bin hier ein bisschen gefangen,“ und er sagte es nicht mit Bedauern in der Stimme, „und deswegen kann ich gar nicht anders, als ein Weilchen zu bleiben.“


Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn




 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa, Lorraine, (R6-C2)

Noa und Lorraine hatten also Musik gehört. Nun, so viel war Cris natürlich klar gewesen – doch auch wenn er wusste, dass es ihn vermutlich nichts anging, hätte er doch nur zu gerne gewusst, worüber die beiden sich parallel unterhalten hatten. Leider schien auch seine Tochter wenig geneigt, ihn diesbezüglich aufzuklären, wenngleich sich ihr Gesicht bei der Erwähnung von Essen sichtlich erhellte.

Anders als bei Noa – die Widerstandskämpferin machte Cris schnell klar, dass sie keinen Hunger hatte und somit auf sein Angebot nicht eingehen würde. Tatsächlich kündigte sie im selben Atemzug an, dass sie sich wieder auf den Weg machen musste – nach der halben Standardstunde, die sie sich maximal an Bord er Empress befunden haben konnte.

„Oh… okay.“

Cris wusste nicht, wie gut es ihm gelang, seine bittere Enttäuschung ob dieser Entwicklung aus seiner Stimme zu verbannen, doch Lorraines Reaktion übertönte ohnehin sämtliche subtile Anzeichen, die es dafür hätte geben können.

„Warum musst du denn schon gehen?“, fragte das Mädchen Noa.

„Wir haben uns noch gar nicht alles angehört!“

Noa hat bestimmt viel zu tun“, informierte Cris Lorraine, auch wenn er selbst nicht glaubte, dass sie jetzt noch Dinge bezüglich ihrer journalistischen Tätigkeit zu erledigen hatte – selbst wenn die Arbeitszeiten einer Journalistin wohl bedeutend volatiler waren als beispielsweise die eines Finanzbeamten. Nein, vielmehr vermutete er, dass Noa ihn bestrafen wollte – dafür, dass er mit dem Kauf der Empress in ihren Augen eigenmächtig gehandelt hatte. Er war mittlerweile bereit, einzugestehen, dass er sie tatsächlich vorher hätte befragen sollen, doch dass sie ihn jetzt einfach stehen lassen wollte erschien ihm reichlich unfair.

„Ach so.“

Etwas betrübt ließ Lorraine den Kopf hängen.

„Ist R6 noch hier? Dann kann ich mit ihm noch ne Runde Dejarik spielen, während du das Essen kochst.“

„Er ist unten und schaut sich die Landekufen an… da findest du ihn bestimmt.“

„Okay!“

Bevor sie aus der Lounge flitzte, blieb Lorraine noch kurz bei Noa stehen und – was Cris dann doch etwas überraschte – umarmte sie impulsiv.

„Tschüss, Noa! Nächstes Mal hören wir uns den Rest an!“

Und schon war sie verschwunden, auf der Suche nach dem Astromechdroiden, der ihr ein besserer Spielkamerad gewesen war als ihr eigener Vater, und hatte Noa und Cris alleine gelassen. Der Cris räusperte sich und zuckte unbeholfen mit den Achseln, da er nicht wirklich wusste, was er Noa jetzt sagen sollte. Er hatte sie vermisst, doch jetzt, da ihre Absicht im Raum hing, schon wieder zu gehen…

„Tja… ich schätze, du meldest dich dann, wenn du wieder Zeit hast…?“

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa, (Lorraine, R6-C2)
 
Lianna – Jedi-Basis – Sitzbank im Eingangsbereich – mit Raiken und Jeg Harkness

Jo schmunzelte kurz. Er würde keine Gefahr für sie sein? Sie war sich klar, dass es ein kleinwenig überheblich von ihr war auf diese Aussage hin zu schmunzeln , dass selbst ein ungeübter mit Glück einen geübten Kämpfer schädigen konnte und Raiken ganz sicher kein ungeübter Anfänger war. Aber sie hatte keine Angst das Raiken ihr schaden konnte, selbst wenn er es wollte.
Abgesehen von dem kurzen Moment der Amüsiertheit war da aber auch das Wissen, das er mit Sicherheit nicht nur sie selbst mit dieser nicht vorhandenen Gefahr gemeint hatte und das unterstrich ihren Eindruck von dem jungen Jedi!
Dass er sein Schwert abgegeben hatte wusste sie außerdem bereits, war es doch auch Inhalt der kurzen Zusammenfassung von Meister Harkness gewesen und so nickte Jo langsam aber nachdrücklich.


Das weiß ich, war doch deine Verfehlung nicht gegen wirklich Unschuldige gerichtet, wenn ich das bisher gehörte richtig interpretiere.

Ja, sie musste ihre Sicht der Dinge andeuten denn für den Moment, wenn Raiken nicht selbst bei diesem Thema blieb, wollte Jo nicht direkt weiter auf das eingehen was geschehen war. Sie war der Meinung er brauchte Abstand um dann mit klarem Blick auf das zurück sehen zu können was geschehen war.

Und was das Zeit haben angeht, was wären wir für Jedi wenn wir keine Zeit für Andere hätten.
Außerdem unterhalte ich mich gerne! Als ich noch eine Padawan war, war ich eine richtige kleine Plaudertasche und böse Zungen behaupten doch glatt ich hätte mich in der Hinsicht nicht groß geändert.


Leise lachte Jo und wandte sich nun zum gehen, sie mussten nicht unbedingt weiter hier im Eingangsbereich auf dem Präsentierteller bleiben denn das es hier in der Jedibasis immer neugierige Padawanohren gab war ein überaus offenes Geheimnis und außerdem hatte sie da noch einen Hintergedanken. Er hatte die Kontrolle verloren, im Kampf, in einer Anspannungssituation.
Ihm Ruhe und Sicherheit zu gönnen war eine art der Therapie. Ihn im Trainingsraum zu beobachten eine Andere.
Gemessenen Schrittes liefen sie nun die Gänge entlang und Jo leitete ihre Schritte gezielt in eine bestimmte Richtung.


Wie lange ist es eigentlich her, das du hier warst? Hast du schon unseren schönen Garten gesehen. Er hat sich schnell zu einem Ruhepol in der Basis entwickelt. Leider hab ich viel zu wenig Zeit um dort zu entspannen oder zu meditieren.

Man könnte meinen Jo's Ziel war eben dieser Garten, denn auch die Richtung stimmte in etwa. Allerdings hatte sie ein anderes Ziel und so fühlte sie in die Trainingsräume, an denen sie nun vorbei gingen, um einen zu finden der nicht leer war, in dem aber auch nicht zu viele trainierten.
Und während sie suchte plauderte sie wie nebenbei weiter.


Vorhin, als ich zu euch getreten bin habe ich gehört wie du von deinem Meister gesprochen hast.
Du warst mit ihm für die Truppen der Neuen Republik tätig?


Es konnte natürlich sein, das er nicht darüber sprechen wollte und Jo würde das auch akzeptieren, aber sie glaubte auch das es ihr helfen könnte ihn besser ein zu schätzen wenn sie noch viel mehr über Raiken und die Geschehnisse um ihn herum erfuhr.

Lianna – Jedi-Basis – Gänge vor den Trainingsräumen – mit Raiken und Jeg Harkness
 
Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Es fühlte sich so gut an, Ian zu umarmen... Es war beinahe wie eine Droge, auch wenn sie in diesen Dingen nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen konnte. Eowyn lehnte den Kopf an seine Brust und schloss die Augen. Nähe mochte Angst machen... Aber diese Nähe tat gleichzeitig verdammt gut, und die Angst sollte sich gefälligst in den Sarlacc verziehen.
Etwas Langfristiges? Er sollte ihr keine Hoffnungen machen, Hoffnungen, die irgendwann enttäuscht würden... Mit einem Weilchen wäre sie erst einmal zufrieden. Etwas langfristiges hingegen klang... ernst, und ihr Herz klopfte ein kleines bisschen schneller. Zeit. Gemeinsam. Langfristig... Erst langsam, Stück für Stück wurde Eowyn klar, was ihnen alles offenstand, wenn alles weiter gut ging, und sie würde sich
ernsthaft Gedanken darüber machen müssen. Keine Spielereien mehr, kein was wäre wenn. Denn wenn Ian irgendwann frei seiner Wege gehen können würde... Noch einmal - zum Sarlacc mit ihren zögerlichen Hoffnungen. Ian glaubte daran, sie würde ebenfalls.
Langfristig klingt schön... Oder sagte er es nur, um sie... Verflixt noch eins! Nein! Langfristig klingt sehr schön, betonte sie erneut, um besonders sich selbst klarzumachen, dass sie aufhören sollte, alles zu hinterfragen.

Was ihr Erleichterung verschaffte war die Tatsache, dass Ian ihre Gefühle nicht in Frage stellte. Sie hatte vorhin Dinge gesagt, die sie so niemals gemeint hatte, auf den Blickwinkel kam es wohl an. Wenn Ian das nicht verstand, oder von nun an an ihren Aussagen und ihrem Empfinden zweifeln würde - das wäre überhaupt nicht gut. Aber er klang ehrlich, und dann würde sie darauf vertrauen, dass er mit ihr sprechen würde, wenn dem nicht so war.
Danke, sagte sie erneut und grinste Ian verlegen an. Denk dran, eventuell ordentlich zu schubsen... Du weißt, meine Leitungen sind lang.

Sie runzelte die Stirn, als Ian seine momentane Situation ansprach. Gut, dass er dies nicht als ernsthaftes Argument gebracht hatte. Tadelnd sah sie ihn an. Du weißt genau, dass das keine Rolle spielt. Es gibt einen Unterschied zwischen hier sein und bei mir sein. Und ich hoffe doch sehr, sie sah ihn schief an, dass du von letzterem redest. Zumindest will ich dir das geraten haben... Oh, das wollte sie wirklich. Ihm und ihr. Aber er meinte es nicht ernst, das wusste sie - zum Glück für ihn.
Hingegen
machte es ihr tatsächlich ein wenig Gedanken, wie es Ian in der Basis in der nächsten Zeit gehen würde. Er mochte sich freiwillig in diese Situation begeben haben, aber so lange er noch keinen Zugang zu den Daten über das Virus hatte und den Bericht fertig hatte... Er würde sich zu Tode langweilen. Sie musste irgendwie für Ablenkung sorgen, auch wenn ihr noch nicht ganz klar war, wie sie das anstellen sollte. Abgesehen vom Tanzen. Was hatte er vorhin über die Nightmare gesagt? Müde lehnte sie den Kopf wieder an Ians Brust. In dem Sinne ganz praktisch, dass er so groß war... Weshalb war sie so erschöpft? Sie hatte stundenlang im Hyperraum geschlafen... nicht sonderlich gut, aber es sollte ausreichen, um irgendwie über den Tag zu kommen. Es sah ihr nicht ähnlich, einen Nachmittagsschlaf einzuschieben. Oder war es auf Lianna sogar schon später? Oder gar früher? Eowyn fiel auf, dass sie in keinem Moment daran gedacht hatte, nachzusehen, wie die Ortszeit eigentlich war. Es war Tag - das hatte irgendwie gereicht.

Wie war das vorhin mit der Nightmare? Ist sie hier? Entschuldige, ich habe vorhin... nicht richtig zugehört. Eowyn gähnte leicht. Stang. Sie hatte noch so viel zu tun, nichts da mit schlafen. Aber vor allem - wollte sie nicht gehen, auf gar keinen Fall. Nicht jetzt. Um nichts in der Welt, und wenn sie hier später im Stehen einschlafen würde. Wenn sie hier ist... brauchst du etwas? Ich glaube, es ist keine gute Idee, die Basis so bald zu verlassen. Ich kann dir etwas holen, wenn das für dich in Ordnung ist. Sie wusste schließlich nicht, ob es ihm etwas ausmachte, wenn sie in seinen Sachen herumwühlte. Sie selbst hätte damit kein Problem - aber ihr Besitz hier in der Basis ließ sich auch in eine Tasche packen. In ihrem Elternhaus sähe das womöglich anders aus. Das Weilchen hier wird womöglich länger dauern... Aber auch sonst... sag Bescheid, wenn dir etwas fehlt. Egal ob etwas wirklich Relevantes oder nur Zerstreuung, ja? Eowyn kuschelte sich ihren Kopf ein wenig zurecht und schloss die Augen. Ich möchte dir so gerne helfen, dir die Zeit hier irgendwie erträglicher machen. Ich weiß, dass ich zumindest zum Teil dafür verantwortlich bin, dass du jetzt hier festsitzt... Nein, ich habe deshalb keine Schuldgefühle, schob sie hinterher, bevor er irgendetwas falsch interpretierte. Aber trotzdem. Lass mich dir helfen... dann habe ich zumindest das Gefühl, irgendetwas tun zu können.

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
[ Lianna - Lola-Curich - Straße zwischen Jedi-Basis und Raumhafen ] Rilanja, Talery und Zasuna


Zasuna verfolgte die flüchtenden Rotjacken noch einige hundert Meter mit Hilfe ihrer Machtsinne, bis sie sich sicher war, dass die Raufbolde so schnell nicht zurückkehren würden und die Gefahr demnach gebannt war. Ihre angepannten Muskeln lockerten sich wieder ein wenig, ihre Hände entfernten sich von den beiden Lichtschwertgriffen an ihrem Gürtel. Um ein Haar hätte hier ein wildes Gemetzel stattgefunden. Sie war heilfroh, dass es offenbar mehr oder weniger durch Zufall beziehungsweise ein Missverständnis nicht so weit gekommen war.

Talery lobte Rilanja und machte eine Andeutung hinsichtlich von Pheromonen, die Zasuna nicht nachvollziehen konnte. Was wollte sie damit sagen? Die Rotjacken waren doch vor den heraneilienden Sirenen davongeeilt, weil sie diese für Polizeifahrzeuge gehalten hatten. Was hatte die grünhäutige Jedi-Ritterin damit zu tun, außer, dass sie sich ihnen mutig in den Weg gestellt hatte? Aber deswegen wollte die Miraluka jetzt keine Diskussion anfangen. Anschließend äußerte die Caamasi den Wunsch zur Jedi-Basis zurückzukehren.


"Ich möchte auch lieber zur Basis zurückkehren."

Es war nicht so, dass sie Angst gehabt hätte. Zasu war sich ziemlich sicher, dass sie siegreich aus einem Kampf mit den Rotjacken hervorgeganen wären. Aber irgendwie hatte sie für heute genug unschöne Überraschungen erlebt. Zudem wurde es höchste Zeit mit ihrer Lektion in der Bibliothek fortzufahren.

Eine blecherne Stimme direkt vor ihr ließ sie zusammenzucken und inne halten. Scan? Blutspuren? Medizinische Hilfe? Es dauerte einige Sekunden, bis ihr klar wurde, dass man sie angesprochen hatte. Trotz ihrer äußerst ausgeprägten Machtsinne hatte sie immer noch so ihre Problemchen damit, hochtechnisierte Objekte wahrzunehmen und zu sehen. Wenn der Droide nichts gesagt hätte, dann hätte sie ihn wohl einfach über den Haufen gerannt. So nahm sie ihn immerhin als grauen Schleier wahr, wenn sie sich genau darauf konzentrierte. Und was antwortete man in so einem Fall? Sie würde sich auf gar keinen Fall von so einem... Dingsda behandeln lassen. Wenn man den Filmen folgen konnte, dann waren die meisten Droiden dumme Blechbüchsen. Abgesehen von den meist lustigeren kleinen Mechaniker-Droiden und den kaltblütigen Attentäterdroiden natürlich. Letztere konnten sogar den Jedi gefährlich werden. Erstere auch, aber nur wenn sie im falschen Moment eine Müllpresse oder Turbolift an- bzw. ausschalteten.


"Äh... negativ."

lautete ihre äußerst unspektakuläre Antwort. Sie hoffte, dass das Technikgeschöpf das auch verstehen und sie nicht weiter zuplappern würde. Bei ihren Verletzungen handelte es sich schließlich nur zum Schürfwunden. Diese konnte sie selbst versorgen und dann gleich noch eine weitere Trainingseinheit daraus machen, indem sie ihre Selbstheilungskräfte durch die Macht anwandte.

Zasuna umrundete den Medidroiden, stoppte dann aber wieder ab um auf Rilanja zu warten, die damit beschäftigt war ihr Lichtschwert wegzupacken und sich noch eine Kleinigkeit zum Essen zu besorgen. Bei der Frage bezüglich des Siezens war Zasu sich abermals unsicher. Was sollte sie dazu sagen? Weil man das eben so machte? Sie hatte das nie anders kennen gelernt und es war ein Zeichen des Respekts, vor allem gegenüber Vorgesetzten. Da gehörten zum Siezen schließlich normalerweise auch noch Vorname, Nachname und Rang dazu. War das jetzt ein Angebot von Rilanja sie von nun an zu duzen? Oder vielleicht sogar nicht nur ein Angebot, sondersn sogar eine direkte Aufforderung?


"Wäre es denn nicht etwas seltsam, wenn Jedi-Ritter und Jedi-Padawane sich untereinander duzen würden?"

Sie warf die Frage damit einfach mal so in die Runde, in der Hoffnung damit nichts falsches zu sagen und gleichzeitig etwas konkreter zu erfahren, was jetzt eigentlich der Sinn der Frage gewesen war.

Der Rückweg zur Basis verlief ansonsten ohne weitere Zwischenfälle und kam der Jedi-Padawan deutlich schneller vor als der Hinweg. Und das, obwohl sie nicht mehr so intensiv am diskutieren waren.
Vor dem Eingang der Basis konnte sie auf einmal ihre Trainingspartnerin Ca'sim ausmachen. Die Selonianerin war mit einem Rucksack beladen und wirkte aufgeregt. Als sie Zasuna erkannte, rannte sie zu ihr rüber.


"Hallo Zasuna. Ich muss unsere Trainingskämpfe für die nächste Zeit leider absagen. Ich wurde zusammen mit meiner Meisterin und vielen anderen nach Coruscant beordert. Dort wird offenbar dringend Hilfe benötigt. Es geht in drei Stunden los. Keldaran kümmert sich um Penzius, aber sei so lieb und schau ab und zu mal nach, ob es ihm gut geht."

und damit war sie auch schon weg. Zasuna konnte ihr nur noch ein "Möge die Macht mit dir sein" hinterherrufen, war sich aber schon nicht mehr ganz sicher, ob sie das noch gehört hatte. Keldaran war der Zimmergenosse der Selonianerin und Penzius ihre geliebte Zimmerpflanze. Auch wenn der Zabrak nicht gerade einen grünen Daumen hatte, so war sich Zasuna doch sicher, dass die Pflanze in guten Händen war. Sie fragte sich, welche Art der Hilfe auf Coruscant wohl benötigte wurde. Vielleicht beim Aufbau des Jedi-Tempels. Das klang auf jeden Fall nach einer interessanten Aufgabe. Sinnvoller als ohne Meister hier herumzusitzen. Die Bibliotheken des Tempels mussten die auf Lianna um ein Vielfaches überragen. Also würde ein Wechsel nach Coruscant auch für ihre Studien von Vorteil sein. Und zu guter letzt war da noch ihr Traum. Sie war fest davon überzeugt, dass sie auf Coruscant mehr über den Verbleib ihres Meisters erfahren würde. Es blieb also nur noch das Problem, dass sie als Padawan allein wohl kaum ohne Einverständnis des Rates auf diese Reise gehen konnte. Und den Rat deswegen zu behelligen war einfach nicht angemessen.

Nachdenklich blieb die rothaarige Frau mit dunkler Augenbinde stehen und dachte nach. Ihr Blick fiel schließlich auf Rilanja. Hatte sie nicht auf dem Hinweg mehr oder weniger angeboten ihr zu helfen?


"Die Frage ist mir etwas unangenehm aber: Ihr hattet nicht zufällig vor kurzfristig nach Coruscant zu reisen? Ich... würde Euch gerne begleiten.


[ Lianna - Lola-Curich - Straße zwischen Jedi-Basis und Raumhafen ] Rilanja, Talery und Zasuna
 

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


Als Eowyn ihren Kopf an seine Brust lehnte – eine inzwischen so vertraute Geste – dankte Ian im Stillen irgendwem für diesen Augenblick und für das Glück, das ihm geschenkt worden war. Jene Momente wie dieser waren die, von denen er gesprochen hatte. Ein paar Minuten, in denen sie frei sein konnten. In der keine Angst sich ihrer bemächtigte, in dem sie einfach sein konnten, was sie waren. Und Ian wusste, dass sie so viele Möglichkeiten hatten, nahezu alle. Denn inzwischen war er der festen Überzeugung, dass auch die Republik Gnade zeigen würde.
Langfristig klang schön? Ian lächelte. Langfristig klang sehr schön? Sein Lächeln wurde noch ein wenig breiter. „
Ich weiß“, wiederholte er daher noch einmal und drückte Eowyn einen sanften Kuss auf den Kopf. Sie würde noch sehen, wie ernst ihm das Wort ‚langfristig‘ war. Bei allen Vorwürfen, die er sich machen konnte, gehörte sicher nicht dazu, jemals mit Gefühlen andere gespielt und wilde Versprechungen gemacht zu haben, die zu halten, er nicht bereit war.

„Ordentlich schubsen?“, grinste er schließlich zurück. „Ich weiß nicht, klingt das nicht ein bisschen brutal?“ Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er sie an. „Nicht, dass ich hier noch Ärger bekomme.“ Ein weiteres Grinsen folgte, ehe er ein wenig Ernst in seien Stimme und in seinen Blick legte. „Wir bekommen das schon hin, da bin ich mir sicher.“
Ihr tadelnder Blick sorgte letztendlich doch wieder für ein lachen.
„So, so, du drohst mir also schon wieder? Blaue Flecken und nun das? Ich weiß nicht, was ich von dieser rebellischen Seite halten soll.“ Er gluckste leise in sich hinein. „Aber ich habe deinen Ratschlag gehört und weise dich darauf hin, dass meine Logik ausreichend ist um den Unterschied zwischen hier sein und bei dir sein, zu erkennen. Zumindest…“ und er zog die Stirn kraus, als würde er länger überlegen, „wenn ich genauer darüber nachdenke.“ Dann folgte ein tadelnder Blick von seiner Seite. „Und wenn du ein bisschen nachdenkst, weißt du bestimmt auch wieder, dass ich nicht hier bin, weil ich Fabrikgebäude sonderlich schön finde.“ Oder weil er die Jedi sonderlich sympathisch fand. Vor allem hatte er sich bereit erklärt, auf Lianna zu bleiben, wegen ihr. Auch wenn das seine Freiheit mehr als nur ein wenig einschränken würde.

„Ich denke, dass mein Schiff entweder schon hier ist oder demnächst eintreffen sollte.“ Zumindest hoffte Ian, dass der Nightmare nicht das gleiche Schicksal geblüht hatte, wie der Sandkorn. „Ein paar Kleidungsstücke wären nicht verkehrt, denn ich glaube, ich fühle mich in meinen eigenen Sachen ein bisschen wohler, als in dem hier.“ Nicht, dass er Ansprüche stellen wollte, aber so richtig passte die Kleidung, die man ihm gegeben hatte einfach nicht. Wo in der Weite ein wenig eingespart hätte werden können, hätte die Länge ein wenig mehr Stoff vertragen können. „Aber vielleicht können wir auch zusammen auf mein Schiff. Nicht, weil ich verschwinden und dich entführen will“, er lächelte schief, „sondern weil das Schiff recht groß ist und ich selbst noch nicht weiß, was ich überhaupt hier her holen will.“ Na ja, außerdem war sein Schiff geeigneter dafür zu tanzen, als dieser kleine Raum. „Und sollte ich nicht gehen dürfen, mache ich dir einfach einen Lageplan.“ Wobei Ian stark hoffte, dass die Regeln nicht so streng sein würden. Ihn auf Dauer in diesem Zimmer festzuhalten würde ihn früher oder später wahnsinnig machen, dass musste auch den Jedi bewusst sein. Zumindest dann, wenn sie ihm nicht irgendetwas zur Beschäftigung gaben.



Eowyn schien seine Gedanken zu lesen, denn sie sprach mehr oder weniger genau das an, wovor er sich ein wenig fürchtete.
„Das werde ich“, versicherte Ian ihr daher, obwohl er sich sehr klar darüber war, dass er sie kaum immer rufen würde. Immerhin hatte sie Verpflichtungen, von denen er sie nicht abhalten wollte. Aketos war da nur eine und er würde sicher nicht so egoistisch sein und nur an sich denken.

Ein paar Minuten der Zweisamkeit wurde ihnen noch gegönnt, ehe es verhältnismäßig leise an die Türe klopfte. Bestimmt handelte es sich um den Heiler und so tat Ian sicher gut darin, sich nicht nur wieder abzuschirmen, sondern sich auch in der Macht zu verschleiern. Sicher war sicher. Ein wenig widerwillig löste Ian sich von Eowyn – er wusste selbst nicht weshalb, vielleicht weil es ihm seltsam vorgekommen wäre, jemanden so zu empfangen? – als er deutlich laut „
Herein“, sagte. Nur wenige Sekunden später betrat ein Sullustaner mit eine, FX-7 Droiden die Zelle und warf erst einen Blick auf Eowyn, deute eine leichte Verbeugung an, und sah dann zu Ian. ‚Mein Name Tahn Rumb und ich bin hier, um Euch ein paar medizinischen Untersuchungen zu unterziehen. ‘ Dann wanderte der Blick des Sullustaners erneut zu Eowyn. ‚Vielleicht wartet Ihr besser draußen, Großmeisterin El’mireth?‘ kamen für Ians Ohren eher vorsichtig formulierte Worte, ‚es sei denn, der werte Herr‘, welch seltsame Wortwahl, ‚hat nichts dagegen?‘ Und so wanderten die schwarzen Augen des Heilers wieder zu Ian. „Schon in Ordnung“, erklärte dieser und ließ sich mehr oder weniger bereitwillig zu einem Stuhl führen, schlicht, weil er den anderen zu enorm überragte, was die Untersuchung nur unnötig erschwert hätte.

Ein paar Proben – Blut und Speichel – wurden entnommen und die Daten im Droiden eingelesen.
„Und, bin ich schwer krank?“, entsprach wohl nicht dem Humor des Jedi. Ob sein Blick unwirsch wurde, oder Ian es sich nur einbildete? Nun, die Stimmlage machte es deutlich. ‚In Anbetracht des Virus solltet Ihr Eure Scherze ein wenig überdenken. Aber um Euch zu beruhigen, nein, dass seid Ihr nicht. ‘ Ian verbat sich ein Augenrollen. An das Virus hatte er gerade tatsächlich nicht gedacht, viel eher hatte er versucht, der Situation an unangenehmen Gefühl zu nehmen. Was eindeutig hervorragend funktioniert hatte. Ein paar weitere Untersuchungen erfolgten und der Droide sammelte weiter schön brav seine Daten. ‚Eure Lungenentzündung ist gut am Abheilen. Ich werde Euch für abends ein Medikament da lassen, das den Heilungsprozess unterstützt. Dennoch solltet Ihr Euch noch ein wenig schonen. ‘ Nun, da er kaum einen Marathon in seiner Zelle zurücklegen konnte… aber diese Worte behielt Ian besser für sich. ‚Ansonsten keine Anzeichen auf eine Krankheit. 'Die Brandwunde ist gut verheilt‘. Eine Narbe weniger, wunderbar. ‚Habt Ihr Euch schon einer Untersuchung unterziehen lassen? ‘, wandte sich der Nichtmensch schließlich ganz an Eowyn, als er die Behandlung Ians höflich aber bestimmt, als beendet erklärte.


Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn, Tahn Rumb (NPC) und Droide

 
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