Eben gerade habe ich das Finale gesehen.
Ich fürchte, dass ich diese Nacht nicht gut schlafen werde.
Aber im ernst: Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
In Staffel 6 wirkte einiges so hanebüchen und dilletantisch. Gruppen trennten sich auf, um nur eine Folge später wieder vereint zu werden.
Charaktere sagten im einen Moment mal hüh, mal hott, wie es ihnen gerade in den Kram passte, liefen zum Punkt A, dann B, dann wieder A.
Handlungen von Charakteren machten wenig später bereits keinen Sinn mehr, usw.
Einige Paradebeispiele: Desmond wird von Rose und Bernard vor Smokey gerettet. Wenig später taucht Smokey auf und sammelt ihn wieder ein.
Ebenfalls seltsam: Smokey befiehlt Sayid, Desmond umzubringen. Dabei benötigt er doch Desmond, um die Insel zu verlassen bzw. zu zerstören?
Schade auch, dass einige meiner Lieblingscharaktere sich in Staffel 6 einfach nur komisch und völlig untypisch benommen haben. Claire, die wohl irgendwie eine zweite Rousseau spielen sollte. Letzendlich wird hier aber wie so oft nicht so klar, was genau eigentlich mit ihr passiert ist dass sie so strange drauf ist.
Desmond, der sowohl in der Inselhandlung als auf in der ALT mit einem dämlichen Dauergrinsen durch die Gegend lief.
Sayid, der ja die meiste Zeit in Staffel 6 einfach nur ein Zombie war.
Und natürlich John Locke, den es ja bereits in Staffel 5 recht schnell nicht mehr als lebendige Person gab.
Diese ganze "Stöpsel"-Geschichte, die Sache mit dem Licht, all das wirkte bei mir beim ersten Eindruck irgendwie zu merkwürdig und auch fehl am Platz.
Nach dem Mini-Endkampf zwischen Jack und Locke, der vermutlich nicht nur mich an die finale Begegnung zwischen Neo und Agent Smith (Matrix Revolutions) erinnerte, als Smokey tot auf dem Felsen und Jack im sterben lag, war ich versucht "soll das alles gewesen sein?" zu rufen.
Dieser gesamte Jakob/"Titus"-Handlungsstrang, der in der vorletzten Folge begonnen wurde, ist mir einfach nur suspekt. Er beantwortet nichts und wirkt einfach nur zusammengeschustert. Irgendwie passte in Staffel 6 so gar nichts zusammen, was echt schade ist, denn noch in Staffel 5 habe ich mit einer einigermaßen befriedigenden Auflösung gerechnet.
Die Flash Sideways...naja, ich hatte wirklich gehofft, dass es hier noch so etwas wie Handlungsrelevanz für das Inselgeschehen geben wird. Aber dann waren sie am Ende doch für die Katz.
Insgesamt war es nichts desto trotz ein recht emotionales Finale, aufgrund dem Wiedersehen mit alten Charakteren, und Jacks Tod neben Vincent an der selben Stelle, wo er in Staffel 1 aufgewacht ist.
Aber trotz allem: Irgendwie reicht das alles nicht.
Man verabschiedet sich von der Show mit einem absolut unbefriedigten Gefühl, und das hat die Serie wirklich nicht verdient, meiner Meinung nach.