Malastare

// Malastare // Pixelito // Untergrund // Versammlungssaal // Ulera, Tores, Givin und andere //

Schweigen herrschte. Ulera stand in der Mitte eines großen Raumes, um sie herum Männer und Frauen die mit ihr den Widerstand führten. Auch wenn sie sie deren Anführerin war, so repräsentierten sie die einzelnen Familien. Man hatte darauf geachtete viele kleine Verstecke aufzubauen um dort im Geheimen agieren zu können. Eine einzige Zentrale war zu gefährlich. Die Vernetzung lief reibungslos, allerdings hatte man sich dazu entschlossen die Technik abgeschottet zu halten um es Feinden nicht zu ermöglichen an Informationen zu kommen. Das Leben konnte einem eine Lehre sein und da Tores der Sicherheitsbeauftrage war unterlag es ihm dafür zu sorgen, dass alles reibungslos verlief. Dennoch mussten sich die einzelnen Gruppen oder besser gesagt deren Anführer hin und wieder treffen um sich aus zu tauschen und über das weitere Vorgehen zu informieren. Sie waren eine Einheit, gehörten zusammen und nur als Ganzes würden sie vorgehen. Gemeinsam waren sie stark und nur wenn sie sich einig waren würde es Sinn machen weiter vor zu gehen.

„Wie sollen wir weiter vorgehen, Ulera? Deine Nachricht an den Rat der Jedi und den Senat ist nicht so ausgefallen wie wir es erhofft haben. Genau genommen hat der Senat sich überhaupt nicht gerührt“, wollte Givin wissen, ein Sullustaner.

Ulera dachte einige Sekunden über seine Worte nach. Sie konnte nicht leugnen, dass es nicht ganz das war was man erwartete hatte. Allerdings hatte sie schon Tores erklären müssen dass er seine Ansichten diesbezüglich ändern musste.

„Diese ganze Sache ist nicht so einfach, Givin. Wir sprechen hier davon Malastare vom Imperium zu lösen weil das Volk sich wünscht zur Republik zu gehören. Der Friedensvertrag der geschlossen wurde zwischen beiden Parteien macht es der Republik nicht möglich einen Krieg zu beginnen. Den Frieden zu brechen können sie sich nicht leisten. Dies bedeutete jedoch nicht, dass wir keine Hilfe erhalten werden. Es macht einen Unterschied ob die eigenen Reihen – denn noch zählen wir als Imperiale – sich gegen ihre eigene Regierung stellt oder ob sie sich an die Gegenpartei wendet. Ich werde den Senat darum bitten mich zu empfangen und unser Anliegen anzuhören.“

Ein Raunen ging durch die Menge. Rufe wurden laut. Innerhalb von Sekunden war die Ruhe verschwunden, man sprach wild durcheinander, brachte etwas hervor, stampfte es wieder ein und grub etwas neues aus. Auch wenn die Zahl übersichtlich war, sie sprachen von zehn Anwesenden, Ulera eingeschlossen, so konnte dies bereits schon zu viel sein.

„Denkst du wirklich das dies eine gute Idee ist, Ulera? Wenn du Malastare verlässt um dich an den Senat zu wenden würde dies bedeuten das wir unsere Anführerin vorerst nicht bei uns haben. Davon abgesehen das uns dies schaden könnte, besonders dann wenn die Imperialen dahinter kommen und auf die Idee kommen sollten dich aufzugreifen. Ich bitte dich, überlege dir dies“, sagte Givin, welcher sich in diesem Augenblick als Wortführer entpuppte.

Auch wenn sie ihn verstand, wusste wie besorgt jeder einzelne um sie war, so wusste sie auch, dass etwas geschehen musste. Dies alles musste geklärt werden, der Senat konnte helfen und vielleicht auch die Jedi. Ihr Anliegen musste friedlich gelöst werden und dies würde ihnen nur gelingen wenn sie sich dafür einsetzte.

Givin, alles im Leben bedeutete Risiken. Nur wenn wir uns dieser Risiken bewusst sind, sie abwägen und versuchen sie so gering wie möglich zu halten – solange dies machbar ist – haben wir die Chance Veränderungen herbei zu führen. Mag sein das ihr es als Gefährlich anseht wenn ich mich in den Schoß der Republik wage und das Imperium dies erfährt. Doch wenn ich hier verharre, nichts tut und darauf bestehe das man uns hier aufsucht, kann dies weitreichendere Konsequenzen bedeuten als wenn eine einzelne Person sich auf den Weg zum Senat macht.“

Wieder wurde Gemurmel laut.

„Ich muss Givin zum Teil zustimmen Ulera, aber ich muss auch dir zustimmen. Dennoch wirst du nicht alleine reisen. Ich werde dich begleiten“, wandte sich Tores an die Runde.

Damit hatte die Kel’Dor gerechnet. Der Bothan würde nicht von ihrer Seite weichen und für sie in den Tod gehen sollte er dies als notwendig erachten. In ihm hatte sie einen wunderbaren Freund, Beschützter und einen Familiären Ersatz. Sie war nur froh, dass Andras, ihr kleiner Sohn nicht mehr auf Malastare verweilte sondern mit seinem Jedi Lehrer den Planeten verlassen hatte.

„Einverstanden, Tores. Ich weiß ohnehin dass du mich niemals alleine ziehen lassen würdest. Was euch alle angeht, vertraut darauf was ich tun werde. Bisher sind wir nicht gescheitert noch haben wir etwas einbüßen müssen. Unserer Halt ist es zu verdanken das wir hier sind. Wenn ihr nicht Ruhe bewahrt scheitern wir. Ich weiß das ich auf jeden einzelnen von euch vertrauen kann. Schon so lange stehen wir Seite an Seite, gemeinsam und kämpfen. Jeder von euch ist für den anderen da, stärkt, baut auf, unterstützt, gibt Mut. Dies alles sind Attribute die wichtig sind. Lasst uns also nicht aufhören weiterhin Hand in Hand zu arbeiten. Wir werden es schaffen! Malastare wird es schaffen ein Teil der Republik zu werden. Dies habe ich versprochen. Das Volk hat es verdient und allein um sie geht es.“

Das nun folgende Gemurmel war Zustimmung. Die Kel’Dor schaffte es immer und immer wieder der Fels in der Brandung zu sein. Die Wellen schafften es einfach nicht sie zu zerstören und dies war ein Grund warum man sie zur Anführerin gewählt hatte. Es war ihre Liebe, ihre Aufopferung, ihr Versprechen – an das alle glaubten – ihr Enthusiasmus welches sie alle zusammen hielt. Ulera hatte es ihnen schon einmal bewiesen und sie würde es wieder tun, dessen war sich das Volk sicher und ebenso deren Vertreter. Wer wenn nicht sie!?

„Es wird einiges an Vorbereitung bedeuten um letztlich aufbrechen zu können. Also sollten wir die restlichen Themen besprechen und dann solltest du dich ans Werk machen“, bat Tores die Frau die er über alles liebte.

Ulera nickte. Diesem Rat würde sie nur zu gerne folgen und so setzte sie es in die Tat um. Zwei Stunden später waren sie und Tores allein. Sie hatte sich an einen der Tische gesetzt, währen ihre Finger über ihr Kom glitten.

** Kom Nachricht an den Hohen Senat **

Priorität: Hoch
Verschlüsselunge: Sehr Hoch

Hoher Senat,

in Anbetracht er Ereignisse auf meiner Welt, dem immer lauter werdenden Ruf der Bürger Malastares, bitte ich darum von Ihnen empfangen zu werden um eine Lösung zu finden. Eine Lösung die es meiner Welt gestattet das Imperium zu verlassen und sich der Republik anzuschließen.

Ich bin mir sehr wohl dessen bewusst wie schwierig dies, welche Herausforderung es bedeuten könnte. Doch in Zeiten des Friedens möchte ich alles daran setzten eine friedliche Lösung zu finden. Eine Lösung mit der alle Parteien leben können ohne den Frieden zu gefährden. Mir ist dies ein besonderes Anliegen, da das gesamt Volk Malastares in mir seine Vertreterin sieht. Um keinen Preis möchte ich erleben wie wir einem Krieg entgegen gehen, weil die Bürger Malastares sich dazu verleiten lassen könnten aus eigenem Antrieb genau dies zu tun. Wenn Bürger des Imperiums, denn noch sind sie solche – auch wenn sie sich nicht als solche sehen – sich gegen ihre eigenen Regierung stellen, so ist mir klar das dies auf kurz oder lang zu Krieg führen wird. Dies kann ich nicht zulassen.

Ich weiß, dass sie sehr wahrscheinlich mit den verschiedensten Anlässen beschäftigt sein werden, vieles davon wird oberste Priorität haben und dennoch bitte ich um eine Audienz um mein Anliegen persönlich vorzutragen, mein Volk zu beruhigen und vielleicht sogar Unterstützung zu erhalten. Verhandlungen zu führen wäre das was ich vorschlagen würde.

Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit sollten der Anker eines jeden sein.

Ulera
Widerstandskämpferin auf Malastare

** Kom Nachricht Ende **


Damit überflog sie noch einmal die Nachricht ehe sie diese abschickte. In der Hoffnung, dass der Senat sich bei ihr melden und sie zu sich einladen würde. Dann wandte sie sich an ihren Bothanischen Freund, lächelte und sprach das weitere Vorgehen mit ihm durch.

// Malastare // Pixelito // Untergrund // Versammlungssaal // Ulera & Tores //
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / /Pixelito / Raumhafen / Anabell / Cockpit ] Mol und Spectre


Auch Spectre hatte ich in die Kabine zurückgezogen und sich umgezogen Sie trug nun unauffällige, robuste Kleidung, die bequem und zweckmäßig war. An Ihrer Seite hing Ihr Blaster. Immer wieder waen ihr Zweifel gekommen. Zweifel ob es richtig war das Imperium zu verraten. Alles zu hintergehen was richtig und gut war und sie hatte sich mehrfach erwischt, wie sie zu der Kom-Anlage des Schiffes sah und sich selbst melden wollte. Aber sie schaffte es dem Drang zu widerstehen, den die Konditionierung ihrer Ausbildung ihr aufzwang.
Früher wäre so etwas nicht passiert, in den guten alten Tagen des Imperiums, denen Ihr verstorbener Mentor, nein... der sadistische Haufen Bathascheiße, der sich als Ihr Ausbilder aufgespielt hatte, nachgetrauert hatte.
Wütend hatte sie mehrfach auf das Kissen ihres Lagers eingeschlagen, während Tränen über ihre sonst so kalten und abweisenden Gesichtszüge rannen und ihr etwas Menschlichkeit verliehen.
Dann war das Signal ertönt, die Annäherung an das System. Sie wischte sich die verräterische Flüssigkeit aus dem Gesicht und straffte sich.
Es war ein Auftrag, mehr nicht. Aber ein Hauch Unsicherheit blieb.
Sie begab sich ins Cockpit und schleuste die Anabell durch die Fragen der Raumhafenkontrolle.
Klang sie noch kälter und unnahbarer als sonst? Viel Mol etwas auf?
Schließlich setzten sie zur Landung an. Nahezu perfekt setzte das Schiff auf und Mol bekam die ersten Informationen.
Sie sah den Zabrak an und nickte. Ein Ad’ika namens Secarda also. Gut.

"Ich schlage vor, dass wir uns erst einmal trennen. Du nimmst Kontakt zu Secarda auf und triffst Dich mit ihm. Versuch etwas brauchbares über die hiesige Rangerstation herauszufinden.
Ich werde mich in den Cantinas am Raumhafen umsehen und Kontakt mit den Rangern herstellen. Wir halten per Comlink Kontakt. Einverstanden?"

Erste Regel: Informiere Dich über den Feind. Je mehr Informationen vorlagen, desto weniger Zwischenfälle konnten passieren.
Sie prüfte den Inhalt Ihrer Taschen.


"Und dann wirst Du dem Kontakt mitteilen, dass er verbreiten soll, dass eine imperiale Attentäterin auf Malastare auf der Suche nach höherrangigen Black Sun Mitgliedern ist. Er soll das so einfließen lassen, als ob es real wäre. Wir wissen nicht ob die Ranger die untersten Ränge nicht ebenfalls infiltriert haben. So ist unsere Geschichte glaubhafter. Mallory kann dich ja geschickt haben weil ihr die Information irgendwo abgefangen habt. Überleg Dir was sinnvolles.
Noch Fragen? Sonst können wir loslegen. Ich gehe zuerst und Du schleichst Dich in 30 Minuten raus."

Fragend sah sie den Hünen im Pilotensessel an.



[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / /Pixelito / Raumhafen / Anabell / Cockpit ] Mol und Spectre
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / /Pixelito / Raumhafen / Mall ] Mol, sowie viele Zivilisten

Das Sportcafé Pods Schicksal befand sich in der hintersten und abgelegendsten Ecke der Raumhafenmall. Eigentlich war das Gebäude eine modern angehauchte Einrichtung, die dem Besucher mit viel Transparistahl zeigen wollte, wie galaxisoffen und gut situiert Pixelito, die Hauptstadt von Malastare war. Überall wurde an riesigen Bildschirm Werbung für örtliche Produkte und vor allem die Podrennen gemacht, die an allen erdenklichen Orten abgehalten wurden. Alles war erfüllt vom lauten Schnattern der Touristen, die die zahlreichen Modeboutiquen und Hochpreisdesignercafés frequentierten, und den abgerissen aussehenden Zabrak in ihrer Mitte kaum eines Blickes würdigten.

Beinahe hätte Mol das Sportcafé nicht gefunden. Der Bereich in dem es sich befand, wirkte nicht so als würde es zum offiziell zugänglichen Gebiet gehören. Der Transparistahl wich hier klaustrophobschen Durastahlwänden, die mehr als nur einen Putzdurchgang vertragen konnten. Die Schaufenster des Cafés selbst waren mit billig aussehenden Plastoidplatten in weiß und blau ausgestattet, die den Blick auf das Wettgeschäft in seinem Innern beschränken sollten. Über der Tür prangte der Name in Leuchtbuchstaben, von denen zwei bereits ihren Dienst versagt hatten. Direkt darunter konnte man lesen, dass der Zutritt nur nach Erreichen der Volljährigkeit gestattet war.

Ein skeptischer Ausdruck huschte über Mols Gesicht. Das war also der Ort an dem sich Ad’ika Secarda mit ihm treffen wollte. Klischeehaft auf eine Weise, die das Café nicht ganz so offensichtlich machte wie einen anderen Ort. Mit einer knappen Bewegung korrigierte er den Sitz des Ohrstöpsels seines Comlinks und prüfte mit einem Blick auf das kleinen Gerätes, das die Verbindung hergestellt worden war. Die Idee sich zu trennen war garnicht mal so dumm. Sie würden weniger Verdacht erwecken wenn sie nicht zusammen unterwegs waren, allerdings konnte er sich auch vorstellen, dass der Ad’ika sich gerne selbst ein Bild von der Chiss machen wollte, doch das konnte er später immernoch.

Kurz schnaufte Mol zufrieden und trat dann auf die undurchsichtige Schiebetür, die sich wie durch Geisterhand vor ihm öffnete. Innen war Pods Schicksal nicht viel schöner als außen. Überall verteilt standen kleine Tische mit jeweils einem eigenen Holoterminal, an dem die Sportwetten abgegeben werden konnten. An der Decke, die deutlich höhe war als es zu Beginn den Anschein gehabt hatte, hing ein alter Podracer, der sicherlich bereits bessere Tage gesehen hatte. Fahren würde das Ding auf jeden Fall nicht mehr. Daher vermutlich der Name des Cafés.

Kurz sah der massige Zabrak sich um und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen, von denen jedoch niemand aufsah, geschweige denn als Secarda zu erkennen gab. Die meisten Anwesenden waren Dugs, allerdings machten ihnen die anwesenden Gran deutlich Konkurrenz. Hier und dort waren noch ein paar Menschen zugegen, doch ihre Zahl war ihre Anzahl überschaubar. Alles in allem waren es etwa zwei Dutzend Wesen, die das Café mit Leben füllten. Einige weitere Sekunden wartete er, setzte sich dann jedoch, als sich immernoch niemand meldete an einen Einzeltisch nahe des Ausgangs. Secarda würde sich dann schon melden.

Um den Schein zu wahren besah er sich das Wettterminal und las sich die Liste einzelnen Kontrahenten durch. Mit einem leicht faschistoiden Zug waren sie nach ihrer Spezies geordnet und dann erst nach ihren Namen. In der Liste gab es auch Menschen, jedoch rangierten die irgendwo ganz unten in den Toplisten. Wenn er es richtig las, hatte bisher nur einer von einem Dutzend Teilnehmer es einmal in die Top drei geschafft.

„Darf ich Ihnen etwas zu trinken bringen?“

Sprach ihn plötzlich eine quäkende Stimme an und Mol sah auf. Überrascht zog er beim Anblick des kleinen, blauen Aleena die Brauen hoch, der sich, um mit ihm auf einer Augenhöhe zu befinden, auf verlängerten, mechanischen Beinen bewegte. Es wirkte lustig, aber es schien zu funktionieren.

„Eine blaue Milch bitte.“

Sagte der Zabrak trocken. Er hatte in der letzten Zeit deutlich zu viel Alkohol getrunken und musste diese Gewohnheit dringend ablegen. Zigaretten waren besser – sie machten immerhin nicht unzurechnungsfähig.

„Kommt sofort!“

Sagte der Barkeeper und hob zu einer lächerlichen Imitation eines Salutes die Rechte an den langen Schädel.

„Sie wirken als wären Sie neu in der Stadt. Dürfte ich Ihnen einen Tipp geben auf welchen Kandidaten sie setzen sollten? Das ist eigentlich nicht üblich, aber Gesetze bedeuten schließlich nichts.“

Augenblicklich horchte Mol auf. Das war der Satz gewesen, an dem sich Mitglieder der Black Sun erkannten. Der Barkeeper musste also wenigstens etwas mit der Organisation zutun haben. War er gar Secarda?

„Warum nicht? Mein Kodex lautet nie Hilfe abzulehnen. Und der bedeutet alles.“

Antwortete er mit einer Variation der berühmten Antwort und sein Blick traf den es Barkeepers, der fast unmerklich nickte.

„Heute hat wohl Kragenda Jeodori, ein Anacondaner, die besten Karten. Einfach Doppelklick auf seinen Namen. Aber jetzt zu ihrer Bestellung.“

Mit klickenden Schritten entfernte sich der Barkeeper und Mol wandte sich wieder dem Terminal zu. Der besagte Anacondaner war rasch gefunden und nach einem Doppelklick auf seinen Namen öffnete sich ein kleines Chatfenster am unteren Rand des Bildschirms. So funktionierte das also. Kein Wunder, schließlich war er nur ein Bechesmy und Spectre überhaupt kein Mitglied. Man wollte wohl kein unnötiges Risiko eingehen. Ein leises Klingeln ertönte und ein Schriftzug mit der Aufschrift ‚AiS hat den Chat betreten‘ erschien im Fenster. Soweit so gut.

Kurz ließ Mol seinen Blick über die Anwesenden schweifen, konnte jedoch niemanden entdecken. War Secarda überhaupt im Raum? Es war auch irrelevant. Etwas unbeholfen begann er zu tippen und bekam wenige Sekunden nach dem Abschicken seiner Nachricht eine Antwort. Knapp erklärte er Mallorys Auftrag und stellte dann, wie von Spectre gefordert die Frage nach den Rangerstationen. Die Antwort war simpel. Man wusste, dass die örtlichen Ranger eine Spur hatten, jedoch nicht wann diese Zuschlagen würden und was sie konkret wussten. Diese Informationen mussten erst noch beschafft werden. Dazu kamen noch ein paar interessante Details über den Chef der Rangerstation.

Francois LaPlace hatte erst vor ein paar Wochen seinen korrupten Vorgänger abgelöst und schien fest entschlossen zu sein die kriminelle Präsenz auf seinem Planeten zu zerschlagen. Secarda schrieb, dass der Mensch entfernt werden müsse, oder zumindest soweit eingeschüchtert, dass er keine weiteren Schritte ergreifen würde. Also noch ein Ziel. Zum Schluss erwähnte er noch Spectres Wunsch, dass verbreitet werden solle, dass eine Attentäterin nach hochrangigen Black Sunlern fahndete. Diese Antwort dauerte einen Moment länger und resultierte in einem nichtssagenden ‚mal sehen‘. Großartig. Mol tippte ein ‚Okay‘ in das Chatfenster und AiS verließ den Chat. Augenblicklich verschwand der Verlauf. Das Gespräch hatte etwa eine Viertelstunde gedauert. Grade genug Zeit, dass er seine Blaue Milch hatte leeren können. Um den Schein zu wahren setzte er einige Credits auf den Anacondaner, erhob sich von seinem Platz und verließ das Café.

Unverfänglich ging er ein paar Schritte und zog erneut sein Comlink aus der Tasche. Rasch war Spectre angewählt und eine Nachricht getippt, die bestätigte, dass er soweit fertig war.

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[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / Pixelito / Raumhafen] Spectre


Sie verließ die Anabell und atmete tief durch. Die Luft eines Planeten sagte sehr viel über deren Einheimische aus. Malastare gefiel ihr nicht besonders. Die Luft am Raumhafen von Pixelito war stickig und schmeckte… zäh.

Sie kontrollierte noch einmal den Sitz ihrer Ausrüstung und ging zum einem Terminal um sich einen Stadtplan aufzurufen. Das positive an Gebäuden wie einer Station der Spacerangers war, dass man sie einfach fand. Sie merkte sich die Adresse und machte sich auf den Weg in die Zillo-Beast-Cantina in der Stadt. Sie lag in unmittelbarer Nähe zu der Rangerstation, es war daher logisch, dass sich diese dort trafen, sei es zu Pausen oder nach Dienstschluß. Sicherlich, sie hätte eines der Taxen am Raumhafen nehmen können, aber Sie wollte noch etwas von der Atmosphäre der Stadt in sich aufnehmen. Außerdem konnte man nie wissen, ob man unterwegs nicht etwas auffing.

Pixelito war ähnlich vieler der zentraleren Welten in die Höhe gebaut worden. Malastare war trotz der hohen Technisierung in der Stadt Pixelito noch recht ursprünglich. Vielleicht ein weiterer Punkt, was den hier stattfindenden POD-Rennen ein gewisses Plus gab. Tatooine hatte Tusken und Wüste, Malastare unberechenbare Methanseen und Wälder. Die hier einheimischen Dugs waren seltsame Wesen, die auf Ihren Händen liefen und ihre Füße wie Hände benutzten. Alles sah irgendwie verdreht aus. Sie schüttelte den Kopf und ging weiter, während über sie die Gleiter donnerten.

Schließich erreichte sie die Cantina, deren Werbeschild von einer riesigen Bestie mit Tentakelbeinen gehalten wurde. Die Karikatur sollte wohl ein Zillo-Beast darstellen, eine Kreatur, die nach Aussagen der Systeminformationen über den Planeten, ausgestorben war. Mit einem letzten Blick die Straße entlang betrat sie die Cantina.

Man merkte sofort, dass hier ein anderes Klientel gastierte als an den typischen Bars der Raumhäfen und Schmugglerhöhlen. Alles war penibel sauber und ordentlich, keine schummrige Ecke war zu sehen und auch bei den Gäste fehlte der schmierige Touch.

Sie sah sich kurz um und setzte sich dann an die Theke. Ein Dug, der Barkeeper und Bedienung in einem war, rief Ihr ein


„Moment bitte…“

in akzentfreiem Basic zu während er einen Caf zu seinem Tisch brachte. Als er zurückkam bestellte Spectre etwas Einfaches zu Essen und ebenfalls einen Caf, um sich dann einen freien Tisch zu setzen. Sie beobachtete die anderen Gäste, insbesondere die Ranger, und lauschte den Gesprächsfetzen. Es waren die Standartgespräche, die es wohl in jeder Cantina gab. Politik, galaxis oder örtlich, jeder wusste es besser. Sie verzog das Gesicht. Sie hatte einen Einblick erhalten was alles hinter der Fassade los war und wie manchmal ein Rädchen ins nächste griff um Großes zu bewegen. Politik war nichts anderes als das Verschleiern der wahren Ziele des Einzelnen. Sie stürzte den letzten Rest des Cafs herunter, gezahlt hatte sie wie üblich direkt als der Dug serviert hatte, stand auf und ging hinaus.

Ihr Kom piepte, eine Nachricht von Mol. Jetzt hatte sie einen Namen zu dem noch unbekannten Gesicht. Ein Mann mit Ambitionen, gut, damit ließ sich arbeiten.

Sie betrat das Gebäude und ging direkt zu dem Empfang. Eine menschliche Frau gesetzteren Alters sah sie unter einer viel zu dicken Schicht Schminke an und lächelte.


„Willkommen bei den Spacerangern, was kann ich für sie tun?“

„Ich möchte mit Francois LaPlace sprechen.“

„Haben Sie einen Termin?“ die Sekretärin sah Spectre über den Brillenrand an.

Wortlos zückte sie ihren Ausweis, der sie als Agentin des imperialen Geheimdienstes ausgab, und hielt ihn der besseren Tippse kurz hin, zu kurz um Details wie den Rang zu erkennen.

„Nein, aber es wäre für alle Beteiligten besser, wenn ich schnell einen bekommen würde und meine Identität nicht aufgedeckt wird. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“

Die Frau riss die Augen auf und schluckte als sie in das emotionslose Gesicht der Chiss blickte.

„Sagen sie mir jetzt wo ich ihn finde, oder muss ich suchen?“

„F..f…..fahren sie in den zweiten Stock und dann den Gang nach links.“


„Geht doch….danke.“

Die Chiss lächelte die Sekretärin an und machte sich auf den Weg.



[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / Pixelito / Station der Spaceranger] Spectre, NSCs
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / Pixelito / Raumhafen / Mall ] Mol, sowie viele Zivilisten

Einige Sekunden starrte Mol auf das Comlink und sah zu wie das Angekommen-Häkchen sich grün färbte. Spectre hatte die Nachricht also gelesen. Doch anscheinend war sie grade beschäftigt, denn noch schrieb sie nicht zurück. Unwillig zuckte er mit den Schultern und machte Anstalten weiterzugehen. Wohin jetzt? Die Chiss war allem Anschein nach noch nicht soweit und zurück zur Anabell wollte er nicht schon wieder zurück. Vielleicht konnte er sich Pixelito ein wenig ansehen. Immerhin war er das erste Mal auf Malastare und würde vermutlich so schnell auch nicht wieder hierherkommen.

Gedacht getan. Um möglichst schnell möglichst mobil zu sein, wenn
Spectre schrieb, mietete er sich ein rostiges, altes Speederbike von einem noch rostigeren und älteren Neimoidianer und war wenige Minuten später in das unterwegs, was das Holonet als Toptouristenmeile beschrieb. Der Verkehr war mäßig und so kam er gut durch, was ihm schon jetzt ermöglichte, einen Blick auf die Architektur zu werfen – nicht das ihn die sonderlich interessiert hätte. Wie auf den meisten Planeten dominierten auch hier die Hochhäuser, allerdings war es schwer an ihnen rechte Winkel zu finden. Viele gebogene Strukturen und vor allem Kuppeldächer prägten das Bild.

Am Raumhafen waren viele Nichtmenschen unterwegs gewesen und grade in der Mall hatten Menschen eine Minderheit dargestellt. Doch je weiter er jedoch vordrang, desto mehr änderte sich das. Obwohl diese Spezies in der Demographie nur einen Bruchteil ausmachte, waren sie in der Innenstadt eigentlich komplett unter sich. Warum war auch nicht verwunderlich. Immerhin herrschte hier das Imperium und hatte seine xenophobe Doktrin auch natürlich bis auf diesen eigentlich komplett von Aliens bevölkerten Planeten getragen.

Mol parkte sein Speederbike auf einem schmuddeligen, kleinen Parkplatz, der zwar abgelegen, aber dafür umso billiger war. Er zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und wischte sich einige Schweißtropfen von der Stirn, die sich trotz der eigentlich angenehmen Kühle des Tages dort gebildet hatten. Zunächst merkte man es kaum, doch wenn man sich eine Weile auf Malastare aufhielt, fiel die erhöhte Schwerkraft schon spürbar ins Gewicht. Noch einmal sah er sich um und machte sich dann zu Fuß weiter auf den Weg. Sein Ziel war eine Plaza, an der sich laut Holonet eine Statue eines historisch bedeutenden Ereignisses zwischen Dug und Gran befinden sollte. Zusammen mit einer ganzen Menge Cafés und ähnlichen Etablissements.

Dass
Mol sich im Imperium befand, merkte er spätestens, als er die Plaza betrat. Beinahe augenblicklich wurde er von einer Gruppe Soldaten ins Auge gefasst, die misstrauisch in seien Richtung starrten. Bis jetzt hatten sie offenbar locker an ihrem Swift Assault 5 Hoverscout gelehnt, spannten sich jedoch merklich an, als sie den massigen Zabrak erblickten, der die meisten Menschen in seiner Umgebung sicherlich um zwei Köpfe überragte. Das, verstärkt durch die Tatsache, dass er mit seinem Echsenledermantel, dem hier und dort löchrigen Tanktop und den braunen Cargopants förmlich nach Söldner schrie, machte ihn sicherlich nicht zu dem Idealgast, den die Soldaten hier sehen wollten. Mol konnte förmlich spüren, wie unerwünscht er hier war. Verdammtes Imperium. Verdammtes arrogantes Menschenpack. Gut, dann würde er nur einen Caf trinken und wieder fahren. Was soll‘s. Er war zwar noch nie – mit friedlichen Absichten – auf einem imperialen Planeten gewesen, doch er war sich sicher, dass schon nichts passieren würde, wenn er nicht provozierte.

Praktischerweise musste
Mol sich speziesbedingt nicht wirklich durch die Menge an Menschen kämpfen. Die meisten warfen ihm einen verwirrt-angeekelten Blick zu und bildeten dann eine Gasse, bevor sie sich wieder ihrer eigenen Touristengruppe zuwendeten. Auf der einen Seite was das angenehm, auf der anderen Seite fühlte der massige Zabrak sich doch ein wenig beleidigt. Warum hielten diese imperialen Wichte ihre eigene Spezies eigentlich für so überlegen, dass sie sich einen derartigen Rassismus erlauben konnten? Menschen waren garantiert nicht die stärkste Spezies und auch mit Abstand nicht die schlauste. Garantiert auch nicht die Schnellste, sonst wären die Podrennwetten auf sie deutlich höher. Das einzige was man ihnen zugutehalten konnte, war, dass sie wohl die zahlenmäßig am stärksten vertretenen Aliens waren. Aber was für einen Herrschaftsanspruch hatte man, wenn man wie die Karnickel rammelte?! Mit wenig Überraschung stellte Mol fest, dass dieser erste bewusste und friedliche Besuch eines imperialen Planeten seine Vorurteile gegen dieses Volk nicht unbedingt zerstreute, sondern eher noch bestärkte.

Verdrießlich versuchend den blanken Rassismus um sich herum zu ignorieren, machte er sich auf den Weg zu einer der der weniger elitär aussehenden Cafés. Kurz warf er den Soldaten und ihrem Hoverscout noch einen Blick zu, da rammte irgendetwas mit voller Wucht seine Magengrube und er konnte sich grade noch an einer Laterne festhalten, um von der erhöhten Schwerkraft nicht zu Boden gerissen zu werden. Verwirrt sah er sich um und sah sich einem kleinen, puterrot angelaufenen, bärtigen Menschen gegenüber, der offenbar nicht richtig hingesehen und mit voller Wucht in ihn hineingestolpert war.


„Mach deine dämlichen Augen auf, du dummdreister Hornaffe!“

Schnauzte das Männchen und baute sich mit seiner fast schon annähernd imposanten Größe von grob einem Meter sechzig vor Mol auf. Das hatte etwas derartig Putziges, dass sein sich in Anfängen bildender Zorn, von dem halb erfolgreichen Versuch im Keim erstickt wurde, ein Lachen zu unterdrücken. Was sogar noch schwerer wurde, als er einen Blick auf die Begleiter des Giftpaketes auf zwei Beinen erhaschte. Die blonde Frau und der Junge im Teenageralter deuteten wohl das Kräuseln seiner Lippen so, dass er gleich den stolzen Familienvater hochnehmen und an einem Stück verschlingen würde.

„Findest du etwa lustig?! DU GRENZDEBILES…ALIEN!“

Schrie das Männlein, das die Regung in Mols Gesicht sogar richtig gedeutet hatte und addierte eine weitere Rotschattierung auf sein Gesicht hinzu. Zusammen mit dem braunen Bart hatte es etwas von den Hinterlassenschaften eines Rancors mit ernsthaften Verdauungstraktproblemen. Mol wusste das, er hatte sowas schon gesehen. Was nicht unbedingt dazu beitrug seinen Anflug von Heiterkeit zu zerstreuen.

„Tut mir leid, dass ich keine Augen auf Höhe meiner Eier habe. Vielleicht sollten Sie sich Stelzen zulegen, dann sieht man Sie besser. So als Tipp.“

Wäre es physikalisch möglich gewesen, dem Menschen wäre vermutlich Dampf aus den Ohren gekommen. Bevor es jedoch noch eskalierte, drehte Mol sich um und ging einfach weiter auf den Laden zu, die Schimpftirade hinter ihm ignorierend. Ein weiterer Blick und ein Grinsen galt den Soldaten, die inzwischen noch bedeutend weniger glücklicher aussahen als grade noch. Und das war eine Leistung! Irgendetwas sagte ihm, dass er sehr bald schon fahren und sein Glück nicht allzu sehr strapazieren sollte. Trotzdem machte es ihm Spaß den Autoritäten ein wenige auf der Nase herumzutanzen. Es hatte etwas Erfrischendes, dass gegenseitig keine tödliche Gefahr drohte. Wenn er es recht bedachte, war das organisierte Abknallen und abgeknallt Werden einer der Aspekte, die er vom Leben in der Armee nicht vermisste. Auch wenn er diese Leute immernoch absolut nicht leiden mochte.

Die Verkäuferin des Ladens war ihm da schon deutlich lieber. Vermutlich war es den generischen Menschen um ihn herum noch nicht aufgefallen, doch bei der großen, dunkelhaarigen Frau mit den leicht exotischen Augen handelte es sich keineswegs um eine von ihnen, sondern um einen Fastmenschen.
Mol hatte bisher eigentlich durchweg gute Erfahrungen mit Epicanthix gemacht, vor allem da ein kriegerischer Aspekt in ihrer Kultur stark vertreten war. Diese hier nahm jedoch mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck seine Bestellung entgegen und raunte ihm zu, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass grade niemand lauschte:


„Du bist entweder sehr mutig, oder sehr dumm. Ich würde dir raten mit niemandem mehr aneinander zu geraten, sonst wirst du einkassiert. Falls nötig unter irgendeinem Vorwand.“

„Keine Sorge. Ich passe schon auf.“

Antwortete Mol und nahm den dampfenden Plastoidbecker mit dem Caf entgegen und zwinkerte ihr zu. Nur austrinken und sich wieder auf den Weg machen. Das war die Prämisse. Doch wenn er ihn trinken wollte, dann wenigstens mit Stil. Nach weiteren fünf Minuten war die Mitte der Plaza erreicht, wo sich die Statue, bei der es sich eigentlich um einen Brunnen handelte, befand. Eigentlich war das Ding ganz schön, wenn man davon absah, dass man hier offenbar von Autoritätenseite versuchte eine Balance zwischen dem Vorhaben den Platz attraktiv für Touristen zu halten und der Notwendigkeit die örtliche Kultur zu schmähen zu finden. Irgendwer hatte die Plakette auf der erklärt wurde um welches historische Ereignis es sich handelte, mit einer Reihe von obszönen Zeichnungen unleserlich gemacht. Jemand anderes hatte sich wohl besonders lustig gefunden, dem Dug-Gesandten einen Schnurbart auf die Oberlippe zu sprühen. Andere Schmierereien waren eher halbherzig entfernt worden. Man sah deutlich, dass man die dargestellten Nichtmenschen vermutlich viel lieber durch die Herrenrasse ersetzt hätte.

Betont gelassen setzte
Mol sich auf den Rand und nippte an seinem Caf. Die umgebenden Menschen warfen ihm zwar ab und an noch misstrauische Blicke zu, waren jedoch größtenteils zu ihren Gesprächen zurückgekehrt. Was aber auch nicht unbedingt so positiv war, wie man meinen mochte. Die paar Fetzen, die der Zabrak heraushörte vermiesten ihm das Heißgetränk, wenn er ehrlich war. Beispielsweis beklagte sich eine stark übergewichtige Dame, wie hässlich doch die dargestellten Aliens waren und machte ein Kind seine Eltern darauf aufmerksam wie gruselig es doch die dreigeteilten Arme des Dug fand und wurde darin sogar noch bestärkt. Menschen waren wirklich ein furchtbar arrogantes und widerliches Volk. Mallory mochte darin eine Ausnahme bilden, doch konnte Mol ihn dafür aus ganz anderen Gründen nicht leiden. Der einzig vernünftige den er je getroffen hatte, war Daniels gewesen. Aber das war ja bekanntlich der eine in tausend. Schade dass der Soldat inzwischen tot war.

Schließlich war der Becher soweit geleert und
Mol machte Anstalten zu gehen. Tief holte er Luft um sich erneut durch die Menge zu drängen, da tauchte plötzlich ein bekanntes Gesicht irgendwo auf Schulterhöhe der Menge auf. Brauner Bart auf rotem Grund – der cholerische Giftzwerg war zurück. Und diesmal wollte er wohl die volle Ladung. Mit vor Wut zitterndem Bart baute er sich vor dem vier Köpfe größeren und doppelt so breitem Zabrak auf und richtete den Finger anklagend auf ihn.


„DU hast meine Brieftasche geklaut! Du DRECKIGES Pack! Rück sie sofort wieder raus!“

Mol war so perplex über die abstruse Anschuldigung, dass er diesmal nun wirklich nicht mehr an sich halten konnte und daher laut loslachte.

„Haha! Ich soll Ihre Brieftasche geklaut haben?“

Keuchte er hervor und bog sich wie ein Baum im Orkan

„Gucken Sie sich diese Finger an“

Lachte er und hielt dem Menschen seine tellergroße Rechte ins Gesicht

„Mit denen reiße ich Ihnen eher ein zweites Arschloch als das ich unauffällig in Ihre Tasche komme!“

Mol ließ sich rücklings wieder auf den Brunnenrand fallen und wischte sich die Tränen aus den Augen. Fest erwartete er eine erneute Tirade zu hören zu bekommen, doch seltsamerweise blieb das Männlein stumm. Warum, wurde einen Moment später klar, als eine verhältnismäßig tiefe und resolute Frauenstimme ertönte:

„Gibt es hier ein Problem?“

Mol sah auf und erstarrte. Oh verdammt, die Soldaten waren angekommen. Alle fünf hatten sie sich vor ihm aufgebaut und starrten mit finsteren Mienen auf den sitzenden Zabrak und den stumm tobenden Menschen herab.

„NATÜRLICH gibt es hier ein Problem! Haben Sie keine Augen im Kopf?! Dieses…dieses DING hat mich gestoßen und dabei meine Brieftasche gestohlen! Nehmen Sie ihn gefälligst fest!“

Spuckte er und wirkte, als wolle er Mol im nächsten Augenblick an die Kehle springen. Die imperiale Offizierin wirkte ein wenig pikiert, wie mit ihr umgegangen wurde, überging das jedoch gekonnt und wandte sich dem Hünen zu:

„Erheb dich und streck die Arme aus. Versuch garnicht erst etwas zu verstecken, wir finden ohnehin alles.“

Halb war er versucht Widerstand zu leisten, besann sich dann jedoch eines Besseren. Von allen schlechten Ideen die er heute gehabt hatte, wäre das zweifellos die unbestrittene Königin. Also erhob er sich und folgte der Anweisung. Zähneknirschend ließ er es zu, dass einer der Soldaten ihn mehr als unsanft begann gleich mehrmals abzutasten und alles zu Tage förderte, was sich in seine Taschen verbarg. Natürlich wurde das Zeug grob auf einen Haufen befördert. Unter den Argusaugen der gaffenden Menge, durfte er anschließend Mantel und Stiefel ausziehen, die noch einmal gesondert gefilzt wurden. Natürlich fand man die fehlende Brieftasche nicht. Mols eigener, einem verschwitzten und abgewetzten Fetzen aus Banthaleder, warf der Mensch nur einen angeekelten Blick zu und verneinte die Frage der Soldatin. Anschließend wurde alles vermutlich als Beweismittel eingesackt und der Blaster und die beiden Vibrodolche noch einmal gesondert abgepackt.

Mols noch so geringen Hoffnungen, dass jetzt Schluss war und er gehen gelassen werden würde, wurden enttäuscht. Obwohl man nichts gefunden hatte, wurde dem Menschen sein nichtmal geringer finanzieller Schaden durch den Verlust seiner Börse aus der Tasche des Zabrak erstattet, diesem Schockhandschellen angelegt und er in Richtung des Hoverscout geführt. Spätestens jetzt begann er langsam wütend zu werden.

Die Fahrt verlief schweigend. Die angewiderten Blicke der Soldaten sprachen jedoch Bände. Auf der örtlichen Polizeistation wurde er den Beamten dort übergeben und in einen muffigen Verhörraum gebracht. Die nächsten zwei Stunden gehörten zu den zähesten, die er je erlebt hatte. Gefühlt tausend Mal erklärte er den Beamten, dass er nur auf der Durchreise war und die Plaza aus Neugier besucht hatte. Gestohlen hatte er sowieso nichts und überhaupt. Irgendwann sahen die Beamten wohl auch ein wie sinnlos eine Fortführung des Verhörs war, gaben
Mol seine Sachen zurück und brummten ihm eine saftige Geldsumme wegen Störung der öffentlichen Ordnung auf. Zähneknirschend und mühsam beherrscht verließ er endlich, nach zweieinhalb Stunden die Wache und holte tief Luft. Immerhin hatte er etwas gelernt: Nicht als Aliens auf menschlich gut besuchte Orte im Imperium gehen. Am besten größere Menschengruppen direkt meiden, in der Republik waren die mindestens genauso rassistisch, wenn man nach tarisianischen Maßstäben ging.

Beinahe schon ein wenig nervös zog er sein Comlink aus die Tasche, trotzdem ein wenig neugierig wie angepisst
Spectre war, dass er fast drei Stunden nicht zu erreichen gewesen war.


[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / Pixelito / Vor der Polizeiwache ] Mol, sowie ein paar Zivilisten
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / Pixelito / Station der Spaceranger] Spectre, NSCs




Mit dem stolzen Schritt und der Nase in einer Region die jedem deutlich machte, dass er der letzte Dreck war, folgte Spectre der Route der Frau am Schalter. Sicherlich hatte diese bereits den ‚Chef‘ informiert.

Sie bestieg den Fahrstuhl mit den transparenten Wänden und drückte auf den Knopf für die 2. Etage. Langsam und fließend setzte sich der Turbolift in Bewegung, der zwar nach denselben technischen Prinzipien gebaut war aber den Zusatz ‚Turbo‘ nicht verdiente. Sie war alleine uns hatte so die Zeit noch einmal kurz zu reflektieren um was es hier eigentlich ging. Sie fasste sich an die Nasenwurzel und drückte kurz, als der Kopfschmerz kam.

Aber die Erinnerung an jeden einzelnen Schlag und jede einzelne Erniedrigung ihrer Vorgesetzten waren in der Chiss stärker.

Mit einem sanften Ruck hielt der Lift und die Türen glitten auseinander um den Blick auf den Schlichten Quergang freizugeben, der mit wenigen Grünpflanzen bestückt waren, die nicht der heimischen Flora entstammten. Spectre erkannte sofort die nüchterne Simplizität des imperialen Militärstils. Sie wandte sich nach links und lief direkt in zwei Ranger, die wohl als Wache fungierten.

Sie blieb stehen und nickte den beiden knapp zu.


“Wo finde ich das Büro von Francois LaPlace?“


Der Ranger zu ihrer Rechten hob eine Augenbraue und warf seinem Kollegen einen argwöhnischen Blick zu.

„Und was wollen sie von Mr. LaPlace?“


Sie seufzte und griff in ihre Jackentasche um den Ausweis zu zücken. Mitten n der Bewegung fror sie ein, als sie plötzlich in 2 Blasterläufe starrte.

“Keine falsche Bewegung, Chiss…“

Fuhr der Rechte sie an und drückte ihr den Blaster in die Seite während er mit seiner freien Hand Ihre grob auf den Rücken drehte. Schmerzerfüllt verzog sie das Gesicht und ging in die Knie. Der Zweite steckte grinsend seinen Blaster weg und sah sich kurz um. Dann begann er sie zu durchsuchen, grob und ohne Rücksicht entwaffnete er sie und zog schließlich den Ausweis aus der Tasche. Mit mißmutigem Gesicht hielt er seinem Kollegen den Ausweis vor die Nase. Dieser schnaufte und stieß Spectre von sich, so dass diese der Länge nach hinfiel.

„Geheimdienst? Was will so ne Spionagetussi hier?“

Langsam richtete sie sich wieder auf und strafft ihr Kleidung. Sie sah kühl von einem zum anderen.

„Das habe ich mit Mr. LaPlace zu besprechen, nicht mit einfachen Fußtruppen.“

„Folgen Sie mir… Agent… und keine Dummheiten.“

anwortete der Ranger abfällig. Dann eskortierten Sie Spectre zu dem Büro des Leiters. LaPlace war ein unauffälliger mitvierziger mit grauen Schläfen und einem getrimmten Vollbart, der unter einer Hakennase wuchs. Die stechenden harten Augen zogen in ihren Bann und man wusste sofort, dass dieser Mann unbestechlich war, seine ganze Haltung drückt aus, wofür er stand.

Er blickte auf und hob eine Augenbraue während er die beiden Spaceranger fragend ansah. Der Fummler trat vor und überreichte Spectres Ausweis seinem Vorgesetzten.


„Sir!“

salutierte er und trat zurück. LaPlace schien also eine Militärlaufbahn zu haben. Nachdenklich musterte er Spectre, dann den Ausweis.

„Sie haben sicher Verständnis, wenn wir Ihre Identität prüfen lassen, Agent. In der Zwischenzeit würde mich interessieren, was sie von mir möchten.“

Er lächelte sie an, aber es war ein falsches Lächeln.

In der nun folgenden halben Stunde erklärte Spectre ihm, dass sie einen Liquidierungsauftrag hatte. Einen der Köpfe der Black Sun, die ihr Fühler zu weit in imperiales Gelände steckte. Um das Ziel aber lokalisieren zu können, musste sie die benötigten Informationen aus Mitarbeitern der BS herausquetschen. Da seine Anti-Korruptions-Agenda den selben Personenkreis betrafen, ging es um Informationsaustausch. Außerdem wollte sie nicht seine Spitzel abgreifen.

Mit wenigen gezielten Zwischenfragen vervollständigte er das Bild und schließlich wurden Sie vom Piepsen seines Coms unterbrochen.


„Sehr gut, Agent. Soeben kam die Bestätigung. Wo ist der Missionsleiter?“


„Agent Alek Oorald ist dabei einen Black Sun Piraten zu beobachten. Er ist als Mensch unauffälliger und besser dafür ausgebildet.“

Zustimmend nickte der Chef der Spacerangers.

„Und warum sollte ich ihnen helfen und ihnen die Informationen geben?“

„Weil sie wenn sie es nicht tun nur verlieren können. Es wäre sehr gut möglich, dass wir den falschen Schmuggler aufgreifen und ihnen ihre Offensive vermasseln. Zudem werden wir den Haufen unruhig machen. Eine zusätzliche Gefahr für ihre Informanten.

Uns wiederrum bringt es den Vorteil nicht bei null anfangen zu müssen. Es ist also eine klassische win-win-Situation. Alle Informationen, die wir erhalten und nicht relevant für unseren Auftrag sind, werden wir ihnen natürlich zur Verfügung stellen.“


Das Zucken seines Mundwinkels zeigte ihr deutlich, dass er den Köder geschluckt hatte.

„Ich werde sie auf dem laufenden halten und heute Abend ihrem Vorgesetzten meine Entscheidung mitteilen.“

„Einverstanden.“

Ein Klos bildete sich ihn Ihrem Hals. Er wollte mit Alek sprechen. Verdammt…

„Würden Sie die Agentin bitte nach draußen begleiten, meine Herren? Danke.“

Dann wurde sie hinausbegleitet. Sie hatte gerade ihre Ausrüstung wieder verstaut, als ihr Com piepte. Mol. Sie drückte den Anruf weg. Jetzt, hier in der Zentrale der Ranger konnte sie nicht sprechen.

Sie steckte den Blaster ein und verlies das Gebäude in Richtung Taxistand. Erst im Taxi tippte sie eine Nachricht an Mol.

‚Treffen in der Starportcantina. Nimm dir ein Zimmer.‘

Zuerst suchte sie die Anabel auf und legte den Blaster ab und wechselte die Kleidung. Dann packte sie ein paar Kleinigkeiten ein, ihre Slicerausrüstung und Aleks Com und machte sich auf dem Weg um Mol zu treffen.

Als sie die Cantina betrat, zog sie die Blicke einiger Anwesender auf sich. Sie hatte einen hochgeschlitzten weißen Rock an, unter dem ihre blaue Haut wie ein Leuchtfeuer schien. Dazu passend ein eng anliegendes bauchfreies Oberteil. Sie fühlte sich unwohl. Die Reaktionen der anderen darauf waren verstöhrend und schwer einzuschätzen. Aber sie war für den Plan unausweichlich. Sie vermutete stark, dass LaPlace sie beobachten lies, also musst sie mit Mol zusammenkommen, ohne das die Ranger Verdacht schöpften.

Sie lies den Blick schweifen und, das hatte sie lange üben müssen, blieb kurz an dem ein oder anderen Ganoven oder Raumfahrer hängen. Alles große und muskulöse Typen, ehe sie mit einem aufgesetzten Lächeln zur Bar ging, nicht ohne einen gewissen Schwung in die Hüfte zu legen. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Barkeeper servierte dieser ihr einen Dagobah-Swamp-Soda. Dann drehte sie sich wieder um du lies den Blick erneut suchend durch den Raum gleiten während sie an dem Drink nippte.




[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / Pixelito / Kantina im Raumhafen] Spectre, Mol, NSCs
 
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Von allen Reaktionen die Spectre auf seinen Anruf hätte zeigen können, brachte sie tatsächlich eine, die Mol nicht vorausgesehen hatte. Sie ging einfach nicht dran. Einen Moment starrte der massige Zabrak auf sein Comlink, dann zuckte er die Schultern und lachte. Vermutlich war sie noch immer mit ihrem Teil des Plans beschäftigt und hatte seine Abwesenheit einfach nicht bemerkt. Es war vermutlich besser so. Er entschied dass es jetzt Zeit war zur Anabell zurückzukehren und da auf weitere Anweisungen zu warten, also winkte er sich ein Taxi heran und zahlte im Voraus eine Fahrt zurück zur Plaza, wo er sein gemietetes Speederbike geparkt hatte.

Nachdem er den Gran ausbezahlt hatte – vier menschliche Fahrer hatten ihn zuvor ignoriert – warf er noch einen Blick auf sein Konto und erschrak. Das Geld ging langsam wirklich zur Neige. Grade noch genug für die nächste Rate des Dauerauftrags, der noch immer für Elias‘ Krankenhauskosten lief und dann würde es das fürs erste gewesen sein. Hoffentlich kam das Honorar für den Piratenauftrag bald und am besten warf das hier auch noch ein paar Credits ab, sonst hatte er ein ernsthaftes Problem! Er traute es den Krankenhäusern auf The Wheel – dorthin war der Echani verlegt worden – ernsthaft zu, dass sie ihn einfach im Koma sterben lassen würden, kam das Geld nicht rechtzeitig rein. Wieder einmal rächte es sich, dass er ein zu kleines Licht in der Black Sun war, um solches zu verhindern.

Das Taxi brauste los und schlängelte sich schneller als das imperiale Fahrzeug durch die Straßen. Sie waren beinahe an der Plaza angekommen, da vibrierte Mols Comlink endlich. Eine Nachricht von Spectre, ungefähr im gleichen Tonfall wie sie sprach. Zwei Sätze ohne irgendwelche überflüssigen Worte, pure Information und Anweisung. Er solle sich in der Starportcantina ein Zimmer nehmen und sich dort mit ihr treffen. Dann eben so. Mol verzichtete auf eine Antwort. Was hätte er auch schreiben sollen, was in irgendeiner Weise unnütze Information enthielt?

Wenige Minuten später hatte er das Taxi verlassen und sein Speederbike von seinem schmuddeligen Parkplatz geholt. Mit wehendem Mantel brauste der Zabrak zurück in Richtung des Raumhafens, an dem sich das genannte Etablissement offensichtlich befand. Diesmal dauerte der Weg länger, da im Laufe der Zeit der Berufsverkehr angebrochen war und die Bewohner von Pixelito von ihren Arbeitsstellen in Richtung ihrer Wohnungen aufbrachen. Nach einer ganzen Weile im Stau, kam er dann aber dennoch, wenn auch schon etwas genervt, an. Das Bike schloss er auf dem Raumhafenparkplatz ab und lud sich dann die Position der Cantina auf sein Datapad.

Der Laden war schnell gefunden. Der Zählerin sein Dank befand er sich wieder im Teil des Raumhafens, der durch ein ungeschriebenes Gesetz für die Aliens reserviert war. Das Gebäude war überraschenderweise freistehend, machte dafür jedoch einen eher schmuddeligen Eindruck. Auch die ein- und ausgehenden Wesen machten nicht unbedingt den Eindruck bester Gesellschaft. Es war der Typ Lebewesen, dem man lieber nicht mit voller Geldbörse nachts in einer engen Gasse begegnen wollte. Mit einem Grinsen musste
Mol sich eingestehen, dass er hier zumindest in Sachen Look voll reinpasste. Wenn man es recht bedachte, tat er berufswegen noch ein paar schlimmere Dinge als Leute auf der Straße auszurauben. Mit einem Schaudern dachte er an den toten Baragwinsäugling und die anderen Insassen der Dawn of Destiny, die durch unter anderem sein Zutun grade in die Sklaverei verkauft wurden. Nein. Mol passte hier voll rein.

Kurz straffte er seine Schultern, dann betrat er den Laden. Man sollte zwar ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen, aber drinnen sah es so aus wie draußen. Viele muskulöse Typen des Schlags Schlägertyp, die sich bereits um 1700 am Nachmittag hoffnungslos die Kante gaben. Kurz ließ er seinen Blick schweifen, ob Spectre schon angekommen war und tatsächlich! Selbst unter den Anwesenden war die blaue Haut der Chiss am Tresen auffällig. Doch noch auffälliger war ihr Aufzug, der – in Mols bescheidener Meinung – genausowenig zu ihr passte wie ein Hutte auf eine Wompratte. Im Endeffekt konnte man beides erzwingen, aber es war im keinen Fall gut für die Wompratte.

Der Zabrak konnte sich auch nicht wirklich vorstellen, dass sie freiwillig in soetwas rumlief. Das passte einfach nicht zu ihr. Entweder wurde sie also dazu gezwungen (unwahrscheinlich), oder sie wollte nicht auffallen, während sie sich mit ihm traf. Letzteres war deutlich wahrscheinlicher. Dann eben unauffällig. In ihrem Aufzug war er sicherlich nicht der erste schräge Typ der sie ansprach…

Noch einmal straffte er sich, drückte seine Brustmuskulatur nach vorne, die sich unter dem Tanktop vorteilhaft abzeichnete und begann auf die Bar zuzusteuern. Dabei bemühte er sich um einen unterschwellig machohaften Gang. Er hatte mal jemanden sagen hören, dass man einfach so tun musste als liefe man auf drei Beinen. Nicht das er genau das umsetzte, aber die Richtung stimmte.

An der Bar angekommen stellte er sich scheinbar zufällig neben die Chiss und lehnte sich lässig auf die Tischplatte aus billigem Spanholz, die noch immer – oder schon wieder – irgendwie zu kleben schien.

„Ein Taris-Tilter!“

Schnauzte er dem Wirt, einem bärtigen Menschen um die vierzig zu und machte mit einer Handbewegung klar, dass er keine Lust zu warten hatte. Offensichtlich gespielt lässig (so quatschten Flachzangen mit mehr Blut unter der Gürtellinie als im Hirn doch Frauen an, oder nicht?) drehte er sich zu Spectre, ließ einmal seine Augen über ihre Rundungen schweifen und sagte dann so eklig lüstern wie er es grade schaffte ohne ihr vor die Füße zu reihern:

„Alter…Baby…hat es eigentlich weh getan als du vom Himmel gefallen bist?“

Warum tat er das eigentlich? Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da kam er sich schon schmutzig vor. Billige Anmachen. Widerlich. Vor allem zwischen verschiedenen Spezies…das war einfach nur falsch. Aber vermutlich grade die richtige Portion Schmalz, um irgendwelche Beobachter davon abzuhalten Verdacht zu schöpfen…

„Oder warst du zu blau um das zu merken?“

Ein falsches Lachen über seinen eigenen furchtbar schlechten Witz entrang sich seiner Kehle und er wandte sich erneut an den Barkeeper:

„Ein Drink für die Dame mit den glühenden Augen, die fast so heiß brennen wie meine Leidenschaft!“

Er hoffte inständig, dass das Theater halbwegs überzeugend rüber kam. Schauspielunterricht war schon eine gute Dekade her… Konnte er sich damit rausreden, dass seine Rolle betrunken war? Vermutlich. Es ging ja primär darum sich mit ihr zu besprechen und fürs erste reichten da einige wenige Worte. Absolut machohaft legte er den Arm um Spectre und lehnte sich dann nach vorne, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Für einen Beobachter musste das folgende wie betrunkenes Liebesgeflüster aussehen, doch Mol hatte nichts dergleichen im Sinn.

„Was soll der Aufzug? Wirst du beobachtet? Spiel mit, können uns aufm Zimmer besprechen.“

Raunte er und entfernte sich dann wieder, um Spectres Drink entgegen zu nehmen.

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Für einen ganz kurzen Moment versteifte sich die Chiss, ehe die mühsam antrainierte Routinen griffen. Als Mol sie in den Arm nahm und ihr einen Kuss auf die Wange drücken wollte, legte sie den Kopf im letzten Moment gekonnt zur Seite, so dass seine Lippen keinen Kontakt fanden. Sie lächelte leicht als Mol sich wegdrehte und lies ihren Blick über den muskulösen Körper des Zabrak wandern. Dann sah sich sich noch einmal suchend um
.

"Und sind das jetzt hohle Worte oder ist hier wenigstens ein richtiger Mann? Ich bin kein einfaches Straßenflittchen, bei mir musst Du Dich schon anstrengen."

Amüsiert und hochnäsig wie es nur jemand konnte, der sich für etwas besseres hielt, sah sie ihn von unten an. Wie eine Adlige, die auf ein Abenteuer aus war...
Sie nahm einen Schluck von dem Drink und leckte sich lasziv über die Lippen während sie Mol in die Augen sah.


"Was macht so ein starker Kerl wie Du nur den ganzen Tag so alleine?"

"Hey Süße, wenn Du nen richtigen Kerl suchst, dann musst Du hier an den Tisch kommen. Jemand von Deinem Kaliber spielt doch Längen über dem verranzten Zabrak."

rief es plötzlich von einem der Tische in den Nähe und ein Hüne von einem Cathar winkte breit grinsend während sich der Devaronianer an seiner Seite köstlich amüsierte.

Spectre sah von Mol zu dem Tisch und schmunzelte. Dann ging sie hüftschwingend zu dem Tisch und beugte sich zu den beiden hinunter.

"Große Töne könnt ihr ja spucken, ist auch was dahinter?"

säuselte sie, jedoch so laut, dass es alle verstehen konnten. Und das was auch nicht so schwer, denn mittlerweile gab es fast nur noch vereinzelte Gäste, deren Blicke nicht auf die Chiss oder die buhlenden Männer gerichtet waren.

"Soll ich den Kurzen an der Bar für dich vermöbeln, ja?"

sagte der Cathar und stand auf, wobei seine beeindruckende Größe voll zur Geltung kam. Ein wahres Prachtexemplar seiner Gattung.

"Oh ja... zeigt mir doch wer der Stärkere ist."

antwortet darauf hin Spectre mit einem leichten Beben in der Stimme, woraufhin der Cathar sich streckte und die Gelenke knacken lies.
Es war jenes Beben in der Stimme, das für viele pure Erotik war. Aber es hatte einen völlig anderen Hintergrund.
Spectre, sich auf einmal bewusst, dass sie im Mittelpunkt der großteils männlichen Gäste befand, war psychisch völlig überfordert von der Situation. Was sollte sie jetzt tun? Was erwartete man von ihr? Was wäre geschickt um die Tarnung nicht platzen zu lassen? Und erst als sie es ausgesprochen hatte, das erste was ihr einfiel um abzulenken, viel ihr auf, das Mol diese Schlägerei, die vielleicht um sich greifen würde, auch gut verlieren konnte? Und dann? Was würde der Cathar tun? Oder die anderen Gäste?
Ihre Gedanken überschlugen sich, drehten Kreise und versuchten einen Ausweg zu finden den es nicht gab. Ihre Mimik entgleisten zu einem völlig verwirrten Gesichtsausdruck, der fast an ein Kind erinnerte das man vor ein zu komplexes Rätsel stellte.
Glücklicherweise sah das fast niemand, denn alle achteten nur noch auf den Cathar, der mit den für diese Rasse typischen eleganten Schritten auf Mol zuging.



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Spectres Reaktion nach zu schließen hatte er die falsche Chiss angequatscht. Die blauhäutige Humanoide zeigte keinerlei Zeichen des Erkennens und spielte die Eisprinzessin. Stört sie sein Auftritt? War sie so eitel, dass sie sich selbst zum Schein ‚richtig‘ abschleppen lassen wollte? Ärger durchzuckte Mol und die Orbalisken an seinem linken Arm begannen zu jucken. Ein Teil von ihm wollte sie einfach packen und auf ein Zimmer zu schleifen, doch er beherrschte sich.

„Wenn…du wissen willst wer hier ein richtiger Mann ist…schau dir einfach meine Arme an…“

Presste der Zabrak heraus und zwang sich zu einem weiteren Lächeln. Waren seine schauspielerischen Fertigkeiten zuvor schon miserabel gewesen, so sah es nun als hätte ein Fünfjähriger ein Grinsen in einen tarisianischen Kürbis geschnitzt. Immerhin schien die Chiss darauf anzuspringen, denn nach einem langgezogenen Schluck aus ihrem Drink stellte sie die Frage was so ein starker Kerl wie er den ganzen Tag alleine machte. Es hätte immernoch so einfach sein können…wenn sich nicht eine Stimme vom Nachbartisch eingemischt hätte.

Ein wütender Blick offenbarte einen quadratischen Cathar (ungefähr so breit wie hoch), sowie einen deutlich schmaleren Devaronianer, die sich offenbar grade köstlich amüsierten. Es gab eine Menge was Spectre in dieser Situation hätte tun können, um das ganze auf eine vernünftige Schiene zu lenken…zu den beiden Schleimbeuteln rüberwandern, auch noch auf ihre Provokation einzugehen und ihnen den Auftrag geben Mol zu vermöbeln gehörte nicht unbedingt dazu. Der Zabrak traute seinen Ohren kaum. Was bei Malachor war in diese überblaue Schlampe gefahren?! Beinahe Augenblicklich wich sein Ärger unbändiger Wut und das Jucken weitete sich zu einem Brennen aus. Sie wollte dass er sich um sie prügelte? Bitte sehr. Ein tiefes Brummen entwich Mols Kehle, dass dem Cathar vor ihm alle Ehre gemacht hätte.

Dieser hatte sich inzwischen erhoben und schlich elegant auf ihn zu. Kurz schloss der Zabrak die Augen und ließ seinen Mantel von den Schultern gleiten. Ein Blick offenbarte dass der Kater ungefähr seine Größe hatte, sich jedoch deutlich imposantere Muskeln unter dem hellgrauen Pelz bahnbrachen. Vermutlich hatte nur selten die Definition Muskelkater so gut gepasst wie hier. Unter seinem wachsenden Zorn konnte Mol grade noch feststellen, dass er den Nichtmenschen ebenfalls wütend machen musste. Er konnte sich selbst nicht mehr herunterfahren, also musste der Cathar auf sein Niveau, sonst war sein Sieg vorprogrammiert. Nur gut dass diese Spezies einen relativ offensichtlichen Trigger hatte, wenn man sich ein wenig mit ihren Eigenheiten beschäftigt hatte.

„Kannst du auch noch anderes als angeben…Kater?“

Fragte er seinen Gegenüber zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und ließ seine Gelenke knacken. Cathar hassten es mit Katzen verglichen zu werden und so war auch dieser beinahe sofort komplett hochgefahren. Mit einem Fauchen und ausgefahrenen Krallen warf er sich auf Mol der grade noch ausweichen konnte. Den Krallen – nicht dem massigen Körper. Hart landete er auf dem Rücken, konnte sich aber grade noch wegrollen, bevor er festgenagelt werden konnte. Blitzschnell war er wieder auf den Beinen und trat mit seinen schweren Stiefeln zu. Sein Gegner fauchte wütend, zeigte aber ansonsten keine Reaktion. Auch er war wieder auf den Beinen und begann den Zabrak leicht geduckt zu umkreisen. Ein Brummen verließ seine Kehle und schien den ganzen Raum vibrieren zu lassen.

Auch Mol hatte sich in Kampfstellung begeben und wartete, obwohl seine Wut ihm gebot wie ein Berserker auf den Cathar loszustürmen. Grade wollte er dem Drängen nachgeben, doch sein Gegner war schneller. Geistesgegenwärtig riss er die Hände nach oben und packte die pelzigen Pranken bevor sie auf ihn niedergehen konnten. Blitzschnell zuckte sein Knie nach vorne und traf den Kater zwischen die Beine. Diese Röhrte auf, riss seine Rechte los und schmetterte sie Mol so heftig ins Gesicht, dass dieser den Halt verlor und rücklings in die Theke krachte. Der Protestschrei des Wirtes ging in dem Klirren berstender Gläser beinahe unter.

Der Nichtmensch setzte nach und versenkte seine Klauen tief in die Tischplatte, an der sich Mols Kopf grade noch befunden hatte. So spielte man also? Das konnte er auch. Seine Hand ertastete einen der Barhocker, packte ihn und schwang ihn nach vorne. Das saß. Der Cathar taumelte, einen sich rasch ausbreitenden roten Fleck auf der Stirn. Jedes nüchterne Wesen hätte den Kampf vermutlich an der Stelle als beendet angesehen, doch in Mols Brust loderten die eisigen Flammen kalter Wut. Blitzschnell stieß er sich nach vorne und schmetterte seinem Gegner mit aller Kraft den linken Unterarm ins Gesicht. Normalerweise landeten Katzen immer auf allen vieren…diese Tat das nach dem Kontakt mit den konvexen, stahlharten Parasiten an seinem Arm definitiv nicht mehr. Mit verdrehten Augen und mindestens einem gebrochenen Kiefern landete er neben Spectre, wo er auch liegenblieb.

Schwer atmend konnte Mol sich grade noch beherrschen nicht noch einmal nachzusetzen und den haarigen Kopf auf dem Kneipenboden zu Brei zu schmettern. Stattdessen packte er seinen Mantel, stürmte auf die Chiss zu und warf sie sich kurzerhand über die Schulter. Mit einem beinahe unsichtbaren Gelbstich in den dunklen Augen funkelte er den Barkeeper an, der sich hinter seinem Tresen verkrochen hatte und fragte drohend:

„Zimmer?!“

Ein zitternder Finger wurde gehoben und der Zabrak stürmte die gewiesene Treppe nach oben und in die erste geöffnete Tür hinein. Offenbar handelte es sich wirklich um ein Zimmer, denn ein breites Doppelbett stand einladend gemacht in der Mitte des Raumes. Wie ein benutztes Hemd pfefferte Mol die Chiss auf das Bett und schmetterte die Tür hinter sich zu.

„Was…zum FICK…sollte das?!“

Brüllte er und starrte sie mit wutverzerrtem Gesicht an. Irgendetwas an seinem rechten Ohr begann zu jucken, also griff er danach und riss das störende Wasauchimmer kurzerhand ab. Hatte eh nur noch ein einem Fetzen gebaumelt. Seine Augen weiteten sich, als seine Finger rot und klebrig zurückkamen. Kalt erwischt hob er das Ding vor seine Augen und stellte zu seinem Entsetzen fest, dass der den unteren Teil seines Ohres in den Fingern hatte, sauber vom Rest von scharfen Catharklauen getrennt. Der Anblick erwischte ihn derart auf dem falschen Fuß, dass er darüber beinahe seine Wut vergaß. Jetzt fühlte er plötzlich auch das Blut, dass seinen Hals hinabströmte und sein Tanktop tränkte. Mit ausdruckslosem Gesicht warf er das Stück Fleisch zu Spectre aufs Bett, wo es augenblicklich einen großen, roten Fleck auf den weißen Laken formte.

„Ich hoffe zu bist zufrieden.“

Murmelte er. Kaum hatte er den Mund geschlossen, drang der Klang von Sirenen durch die geschlossene Tür.

„Du musst sehr zufrieden sein.“


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[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / Pixelito / Starpointcantina] Mol, Spectre, andere Gäste


„Kannst du auch noch anderes als angeben…Kater?“

Stieß Mol zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und ließ seine Gelenke knacken. Der Cathar brüllte auf und stürzte sich auf den Zabrak. Und während Mol sich mit dem Cathar prügelte, wandte sich der Devaronianer Spectre zu.

„Na Süße? Wenn sich sie beiden hirnlosen Muskelberge fertig gemacht haben, wie wärs mit uns beiden?“

Spectres Gedanken drehten sich im Kreis, sie sah wie sich der Mund des Devaronianers bewegte, sah die Schemenhaften Bewegungen des Kampfes, konnte aber nichts machen. Was wollten die alle von ihr? Alles lief wie in einem Film ab, in Zeitlupe. Der Devaonianer schien das als Einladung zu sehen und sein Gesicht näherte sich dem Ihren und als er ihre Lippen berührte kam sie wieder zu sich. Ihr Blick verfinsterte sich während sie mit ihrer Linken hinter seinen Kopf griff um ihn festzuhalten. Er verstand das natürlich als Aufforderung weiter zu machen, stoppte jedoch abrupt als sich die Gabel durch die Hose in sein Gemächt bohrte. Spectre hatte nicht zu fest zugestochen, aber die Drohung war eindeutig. Langsam und mit schreckgeweiteten Augen lehnte sich der Devaronianer wieder in seinem Stuhl zurück.

Von alledem hatte Mol natürlich nichts mitbekommen, denn just in diesem Moment schaltet er den Cathar aus. Schwer atmend packte er seinen Mantel, stürmte auf die Chiss zu und warf sie sich kurzerhand über die Schulter, wo diese vor Schreck aufqietschte. Mol funkelte er den Barkeeper an, der sich hinter seinem Tresen verkrochen hatte und fragte drohend:


„Zimmer?!“

Der zitternder Finger zeigte auf die Treppe nach oben. Mol stürmte mit Spectre auf der Schulter hinauf und in die erste geöffnete Tür hinein und warf die Chiss auf das Bett. Krachend flog die Tür hinter ihnen zu.

„Was…zum FICK…sollte das?!“

Mol griff sich an sein Ohr. Mit ausdruckslosem Gesicht warf er das Stück Fleisch zu Spectre aufs Bett, wo es augenblicklich einen großen, roten Fleck auf den weißen Laken formte. Stumm folgte sie mit ihrem Blick dem blutigen Fetzen und blickte das Stück Fleisch auf dem Bett schließlich an. Sollte sei etwas fühlen? Wäre Mitleid angebracht, oder....

„Ich hoffe zu bist zufrieden.“

Kaum hatte er den Mund geschlossen, drang der Klang von Sirenen durch die geschlossene Tür.

„Du musst sehr zufrieden sein.“

Spectre sah verwirrt zu ihm hoch. Verwirrt und mit Schreck geweiteten Augen. Langsam kroch sie von ihm weg und zog den versteckten Vibrodolch aus dem Stiefelschaft um ihn abwehrend vor sich zu halten.

„Wenn Du glaubst ich bin so einfach zu haben, dann probiers nur.“

Fauchte sie ihren Gegenüber an, der Gesichtslos vor ihr stand. Ihre Erinnerungen überlagerten die Realität. Dort stand nicht mehr Mol und es war auch nicht mehr das Zimmer auf Malastare. Es war Teil der Ausbildung gewesen… Nar Shadaa… Überall Blut... damals, so hatten Ihre Ausbilder nachher gesagt, wurde sie um Killer.
Damals war sie gestorben...

Dann war die Erinnerung weg und sie sah über ihre Klinge den Zabrak vor sich. Ihr schwindelte, aber sie fing sich.


„Was…Wo…?“

Spectre sprang vom Bett um aus dem Fenster zu sehen. Gut, zumindest waren es nicht die SpaceRanger.

„Ich glaube LaPlace lässt mich beobachten.“

Stellte sie nüchtern fest und ging zu der kleinen Waschnische um sich das kleine Notfallmedipack zu greifen, hielt aber inne. Sie blickte kurz an sich herunter, aber ihre Kleidung war sauber geblieben. Mol hatte sie auf der andern Schulter getragen. Zufrieden nickte sie während sie auf Mol zuging.

„Wir müssen die Tarnung aufrecht erhalten, leg Dich aufs Bett.“

Sie ging an ihm vorbei zur Tür und öffnete ein Stück, nach unten lauschend. Sie hörte die Polizisten bereits die Gäste befragen. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie nach oben kamen. Sie schloss die Tür und sah zu Mol.

"Was? Jetzt mach schon, sie sind gleich oben..."

Dann ging sie an Mol vorbei zum Bett, nahm ein Laken und wickelte sich dieses um. Prüfend besah sie sich im Spiegel, der an der Wand hing. Aber Ihr Rock war zu lang und auch die Schuhe würden auffallen. Kein Risiko... Also zog sie Schuhe und Rock unter dem Laken aus und lies sie neben dem Bett liegen.



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Mit blankem Unverständnis in den Augen beobachtete Mol wie Spectre auf dem Bett rückwärts krabbelte und einen Vibrodolch aus ihrem Stiefelschaft zog. Ihre wütenden Worte verstärkten es nur. Glaubte sie er wolle sie vergewaltigen?! Ein weiteres Mal in wenigen Minuten fragte er sich, ob er nicht doch die falsche Chiss erwischt hatte, doch nein! Das hier war Spectre. Ganz sicher! Er erkannte den bitteren Zug um ihren Mund wieder. Trotz ihres irrationalen Verhaltens waren es noch die selben Augen. Nur was zur Hölle war dann los mit ihr?!

„Was zur Hölle ist los mit dir?!“

Fauchte er und tastete nach seinem Blaster. In diesem Zustand war sie eine Gefahr! Was wenn es ihr plötzlich einfiel doch wieder imperiale Sicherheitsbeamte auf ihn zu hetzen oder gar mit ihrem Vibrodolch auf ihn zuzustürzen… Er hielt sich zwar für einen verhältnismäßig guten Nahkämpfer, doch er war sich nicht sicher ob er gegen die Ausbildung einer imperialen Attentäterin ankommen würde. Er hatte ja bereits gegen Mallory keine Chance. Das kalte Metall des Griffes fühlte sich beruhigend in seiner Hand an, doch bevor er die Waffe ziehen konnte, geschah etwas anderes.

Die blanke Wut in Spectres Blick wich Verwirrung und mit leiser Stimme stammelte sie zusammenhanglose Fragen. Dann, urplötzlich sprang sie auf und stürzte zum Fenster. Rasch sah sie hinaus und stellte dann mit ihrer üblichen Stimme fest, dass LaPlace sie beobachten ließ. Diese Frau war doch vollkommen irre! Kühl gab sie dem Zabrak, der noch immer wie angewurzelt da stand, die Anweisung sich aufs Bett zu legen, da sie die Tarnung aufrecht erhalten müssten und wiederholte sich, als Mol der Anweisung nicht sofort folgte. Die Chiss hatte inzwischen die Tür erreicht.

Plötzlich löste Mol sich aus seiner Erstarrung. Misstrauisch verengten sich seine Augen zu schlitzen und mit einem leisen Schaben von Durastahl auf Stoff zog er den Blaster aus seinem Holster. Es klickte unangenehm laut, als die entsicherte Waffe sich auf den schwarzhaarigen Hinterkopf der Frau richtete. Ein lautes Brummen entrang sich der Kehle des Zabrak. Oh wie wünschte er sich grade sein Team bei sich zu haben. Seinetwegen auch Mallory. Dass er nur nicht alleine gegen dieser irren Geheimdienstlerin gegenüberstehen musste.

„Ohh nein.“

Sagte er gefährlich leise und entblößte seine blitzenden Zähne. Seine beiden Herzen schlugen wie Kriegstrommeln in seiner Brust.

„Ersteinmal erklärst du mir was hier gespielt wird. Was. Ist los. Mit dir?!“

Knurrte er durch die zusammengebissenen Zähne. Der Takt seiner Herzen verschnellerte sich, als durch die geschlossene Tür Schritte und Stimmen drangen. Das mussten die Sicherheitsbeamten sein. Kurzentschlossen richtete er den Blaster auf das Schloss und drückte ab. Der Schuss verfehlte Spectre nur um wenige Zentimeter und bohrte sich in die robuste Vorrichtung. Da die Cantina am Raumhafen lag, hatte der Besitzer offenbar ordentlich in die Sicherheit seiner Kunden investiert. Mit dem zerstörten Schloss brauchte man eine Weile, bis man durch die massive Durastahltür brechen konnte.

„Los! Raus mit der Sprache!“

Sagte er laut und zog sich ein paar Schritte zurück, dass er zwar Spectre noch im Blick hatte, aber von der Tür aus nicht mehr gesehen werden konnte. Den Blaster hatte wer wieder auf sie gerichtet. Diesmal ihren Torso.

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Fast wie ein Raubtier zeigte er ihr die Zähne, zog den Blaster und schoss knapp an ihr vorbei ins Schloss.

„Ersteinmal erklärst du mir was hier gespielt wird. Was. Ist los. Mit dir? Los! Raus mit der Sprache!“

Die Wut des Zabrak lag fast greifbar in der Luft.

Sie drehte sich langsam zu ihm und ihr eisiger Blick glitt zu seiner Waffe und verfolgte den Lauf bis zu ihr selbst. War es jetzt soweit? Bedrohte er sie?


„Nimm… die… Waffe… runter…“

Presste sie hervor und kämpfte den Impuls herunter sich zu verteidigen. Sie hatte sich leicht in die Knie begeben, war kampfbereit. Von außen musste es aussehen wie zwei Raubtiere die sich belauern.

„So sieht es bei Euch also aus. Behandelt man so jemanden der ‘dazu gehört’?“

Spielte sie verbittert auf seine jetzt so hohl klingenden Worte an, die er auf der Anabell von sich gegeben hatte. Sie entspannte sich, auf diese Entfernung, so erkannte sie, hatte sei keine Chance gegen Mol. Aber er hatte Recht. Er wusste nichts über sie, gar nichts. Und wenn sie es genau nahm wusste sie selbst so gut wie nichts über sich.

„Gut, Du hast den Blaster, deine Regeln. Und was soll ich Dir sagen? Du hast keine Ahnung was du da wissen willst! Glaubst Du ernsthaft das geht einfach so an einem vorbei wenn man zum Killer ausgebildet wird? Ich hab den ersten mit 8 umgebracht. Mit 8! Ich…. Ich…. Ich bin nicht so gut.. wenns … wenns um soziale Kompetenz geht. Das sind alles… trainierte Muster… um zu töten. Ich kann nichts anderes“

Stotterte sie fast heraus und lies resigniert den Kopf hängen als sie alles davonschwimmen sah, Ihr Leben, ihre Zukunft, alles…

Der Teppich auf dem Boden war ausgetreten und alt. Einige dunklere Flecken ließen erahnen, dass dieses Zimmer schon viele tragische Geschichten gesehen hatte. Stellenweise war der Flor nicht mehr vorhanden. Wer ihn wohl hergestellt hatte? Die grauen Wände aus Beton waren nicht einmal gestrichen. Öde, trist und hoffnungslos. Das Bild über dem Bett hing leicht schief und zeigte die bergige Landschaft eines Planeten. Schneebedeckte Höhen ragten über dem kahlen Massiv auf. Wie es sich wohl dort anfühlen würde, wie der Wind riechen würde? Ihre Gedanken drifteten ab als sie versuchte sich zu zwingen aus den Routinen auszubrechen. Den Gegner in Sicherheit wiegen und dann zuschlagen. Nichts von Wert preisgeben….aber was war an Ihrem Leben schon wertvoll?

Dann richtete sie sich wieder ruckartig auf. Trotz sprach jetzt aus Ihrer Haltung und Stimme.


„Also, Mol, deine Entscheidung. Was willst du? Erschießt Du mich jetzt und setzt Dich ab?“

Etwas polterte an der Tür als sie versucht wurde zu öffnen und Ihr Blick flog zu dem zerstörten Schloss.

„Plecar, ich glaube ich habe was gehört…“

War dumpf hinter der Tür zu hören.

„Die Tür ist verbarrikadiert... Los aufmachen!“

Dumpfe Schläge donnerten gegen den grauen Durastahl und lies die Tür zittern.

„Du bist der Boss…. Deine Wahl… aber du solltest Dich schnell entscheiden. Du kannst Du aus dem Fenster entkommen.“

Der Klang ihrer Stimme war wieder kalt und gefühllos, wie der Blick dem sie ihm zuwarf und er fühlte sich in die Situation ihrer ersten Begegnung zurückversetzt.



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Langsam drehte Spectre sich um und wies ihn mit einem drohenden Unterton in der Stimme an, den Blaster runterzunehmen. Innerlich lachte Mol auf. Das konnte ihr so passen, dass er einfach aufgeben würde. So einfach war das alles nicht mehr. Eventuell hätte sie es sich vorher überlegen sollen. Heiß pulsierte der Schmerz an seinem Ohr und nach wie vor spürte er einen warmen Strom seinen Hals hinablaufen. Verdammte Scheiße. Der Kampf war unnötig gewesen!

Dem Zabrak war nicht entgangen, dass die Chiss leicht in die Knie gegangen war. Machte sie sich bereit zum Angriff? Sollte sie doch. Solange er den Blaster hatte, würde sie mit einem rauchenden Loch im Gesicht bei ihm ankommen. Halb erwartete er ein derartiges Ereignis. Spectre hatte sich in den letzten Minuten ungefähr so zurechnungsfähig gezeigt wie ein irrer Serienmörder in einer Militärkontrolle.

Ihr Verhalten war ein starkes Stück, doch fast noch irrationaler war das was sie sagte. Bitter fragte sie ob er so jemanden behandelte der ‚dazu gehörte‘. Mol erinnerte sich nur zu gut an seine eigenen Worte die er an Spectre gerichtet hatte. Sie jetzt, in diesem Kontext wiederholt zu hören, machte ihn noch eine Spur wütender.

„SO behandel‘ ich jemanden die einen übergroßen Cathar auf mich hetzt und mich anschließend mit einem scheiß Messer bedroht!“

Fauchte er sie an und packte seinen Blaster noch eine Spur fester. Was sollte er mit ihr tun? Sie war kein Mitglied der Black Sun, also konnte er sie erschießen ohne negative Konsequenzen fürchten zu müssen. Abgesehen von einer Anzeige wegen Mordes auf imperialem Gebiet. Ihre Antwort fiel jedoch überraschend aus. Mit tatsächlicher, echter Emotion in der Stimme gab sie etwas über ihr Leben Preis. Sie war zum Killer ausgebildet worden. Mit acht hatte sie ihr erstes intelligentes Wesen getötet. Sie konnte nichts dafür…sie wurde von den trainierten Mustern geleitet. Mol wurde schlecht. Er hatte gewusst, dass das Imperium nicht unbedingt zimperlich bei der Ausbildung vorging. Doch Kinder zum Töten zu zwingen? Das war doch krank!

Es hatte etwas von eine Déjà-vu. Plötzlich erinnerte er sich, wie Sliff ihm erzählt hatte dass er ein Sith gewesen war. Auch ihn hatte er töten wollen. Doch trotz aller Umstände die ihn geformt hatten, war er im Kern ein guter Kerl. Traf das auch auf Spectre zu? War ihr Verhalten den Traumata ihrer Kindheit geschuldet? Oder log sie? Nein. Das hier klang echt. Und eine andere Erklärung klang unlogisch. Was war also zu tun? Konnte er ihr vertrauen? Hatte er eine Wahl?! Er konnte sie nicht im Stich lassen. Was Spectre brauchte war jemand auf den sie sich verlassen konnte. Doch konnte er das sein? Glitzernde Schweißtropfen traten auf seine Stirn. Er zögerte so lange, dass die Chiss ihn nach seiner Entscheidung fragte. Dass er sich nicht absetzen würde war ihm inzwischen fast klar...

Plötzlich ertönten Stimmen vor der Tür. Die Autoritäten waren da, es war an der Zeit sich zu entscheiden. Dumpfe Schläge hallten auf dem Durastahl und übertönten beinahe Spectres Stimme, die vorschlug, dass er jederzeit aus dem Fenster entkommen konnte. Dann fiel Mols Entscheidung.

„In deinem…Plan brauchtest du doch einen Black Sunler zum festnehmen… Wehe du lässt mich jetzt hängen. Du hast die eine Chance. Vergeigst du‘s, hast du größere Probleme als mangelnde soziale Kompetenz.“

Tief holte er Luft, dann wandte er den Blaster von ihr ab. Beinahe wiederwillig legte er die Mündung zwischen den Ausläufer seines linken Schlüsselbeins und seiner Schulter. Mit einem sanften Druck seines Fingers löste sich ein Schuss und höllischer Schmerz brandete durch seinen Körper. Mol schrie und vom Schmerz geblendet ging er rücklings zu Boden. Er hatte grade noch die Geistesgegenwart Spectre den Blaster zuzuwerfen, als die Tür mit geschmolzenem Schloss nach innen flog und zwei imperiale Sicherheitsbeamte hereinstürmten. Dann verschwand auch der letzte, trauriger Rest seiner Konzentration wie Butter in der Sonne. Gleißende Lichter brannten vor seinen Augen, während er sich hin und herrollte und seine Reste auf die stinkende Schusswunde in seiner Schulter presste.

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Sie hatte nicht ernsthaft geglaubt, dass er sich fürs das bleiben entscheiden würde. Es war unlogisch und brachte keinen Vorteil. Völlig perplex sah sie zu wie Mol den Blaster auf sich selbst richtete und abdrückte.

„…Du hast die eine Chance. Vergeigst du‘s, hast du größere Probleme als mangelnde soziale Kompetenz.“

Schwangen seine letzten Wort nach, als er ihr den Blaster zuwarf, den sie mehr aus den trainierten Reflexen fing denn mit Absicht. Sie sah noch auf den sich am Boden windenden Mol als schon die Tür aufflog und die beiden Sicherheitsbeamten ein Mensch und ein Dug mit gezogenen Blastern hineinstürmten.

Sie lies den Blaster sofort sinken und sah zu dem ungleichen Paar während sich ihre Haltung straffte.


„Waffe fall…“

Weiter kam der Mensch nicht, als Spectre im in Wort fiel.

„Agent Spectre vom imperialen Geheimdienst. Sie stören eine Ermittlung.“

Der Dug kniff mißtrauisch die Augen zusammen während der Mensch sie mit offenem Mund anstarrte.

„Ausweis!“

bellte der Einheimische ihr entgegen während seine Waffe immer wieder zwischen Spectre und Mol hin und her schwenkte.

„Natürlich. Achten sie darauf, dass dieser Verbrecher nicht abhaut.“

Das Wort Verbrecher spie sie fast aus während sie die Waffe auf den Tisch legte und langsam ihren Ausweis zückte und den beiden reichte. Wortlos prüften diese den Ausweis. Dann reichte ihr der Mensch ihn zurück.

„Officer Plecar, mein Kollege Merwe, der Barbesitzer hat uns wegen einer Schlägerei gerufen. Waren sie daran beteiligt?“

„Natürlich, es tut mir leid, dass sie jetzt umsonst hier sind, aber den Zabrak benötige ich noch. Ich glaube auch kaum, dass er, nachdem sie die schmerzlose Methode an die benötigten Informationen zu kommen so rüde unterbrochen haben, nach der Befragung noch für Wert für sie sein wird.“

Sie warf einen bedeutungsschwangeren Blick auf den Blaster, der auf dem einfachen Tisch lag. Der Mensch schluckte schwer.

„Ich würde vorschlagen, dass sie vermerken, dass ein Täter unerkannt entkommen konnte und nehmen das Pelzknäul unten mit. Ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn von mir in ihrem Bericht nichts erwähnt wird. Mein Auftrag ist geheim und soll es auch bleiben. Habe ich mich klar ausgedrückt?“

Die beiden Sicherheitsbeamten sahen sich an. Kein normaler Beamter legte sich gerne mit dem Geheimdienst an und Spectre hatte ihnen sogar noch ein plausible Geschichte aus dem Papierkrieg geliefert. Andererseits störte es den Dug schon, so etwas durchgehen zu lassen und sein Kopf legte sich schräg. Sein Kollege Plecar wusste genau was jetzt kam und seufzte. Merwe war bekannt, oder besser berüchtigt dafür mit dem Kopf durch die Wand zu müssen.

„Natürlich Ma’am, genauso machen wir es…“

„Richten Sie dem Inhaber aus, ich werde für die Schäden aufkommen.“

„Selbstverständlich….“

Der Dug schien etwas sagen zu wollen, aber der Mensch viel ihm ins Wort.

„Nein Merwe, glaub mir das ist schon richtig so. Lass uns den Cathar einpacken und verschwinden.“

Warf der Mensch schnell ein und zog, nachdem er die Waffe weggesteckte hatte, den Dug mit hinaus. Spectre drückte hinter ihnen die Tür zu, die nicht zur Gänze schließen wollte.

Seufzend lehnte sie sich gegen die Tür und schloss für einen Moment die Augen. Dann nahm sie das Medipak von der Wand am Eingang, ein Hoch auf die Mindeststandards des Hotelfachs, und ging zu Mol um diesen zu versorgen.


„Warum?“

Mehr sagte sie nicht während sie die Verpackung der sterilen Wundauflage aufriss.

Zum Glück waren Sicherheitsbeamte der planetaren Regierungen in der Regel arbeitsscheu und legten sich nicht gerne mit übergreifenden Parteien der Regierung an.
Wie sie den Blick des Dug einschätzte würde sein Kollege auf der Fahrt ins Revier noch eine harte Diskussion haben, ob das ganze denn richtig gewesen war.




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Im Nahhinein wusste Mol nicht wie er die Würde bewahrt hatte während des Gesprächs zwischen Spectre und den Sicherheitsbeamten nicht durchgehend zu schreien. Kalter Schweiß floss über seine Stirn während heißer Schmerz durch seinen Körper brandete. Der Zabrak war nicht das erste Mal verwunden worden, doch das hier war anders. In der Regel hatten eine Rüstung und einige Meter zwischen ihm und dem Blasterfeuer gestanden. Das hier schmerzte ähnlich wie seine Verwundung damals auf Corsin, als er seine gesamte Einheit verloren hatte.

Den Inhalt der Unterhaltung bekam er natürlich nicht mit, wohl aber das die Sicherheitskräfte schließlich verschwanden. Hatte Spectre sie also überzeugt. Ebenfalls bekam er die einzelne Frage mit, die die Chiss stellte, als sie wieder zu ihm trat. Warum. Warum hatte er es getan? Die Antwort war vermutlich einfach. Oder? Es war Mols ambivalente Persönlichkeit. Einerseits war er ein herzensgutes Wesen, während er auf der anderen Seite ohne zu zögern tötete. Auch der Verkauf unschuldiger Wesen und der Tod eines Säuglings hatte nicht mehr als vorrübergehendes Bauchgrimmen bedeutet. Es war der Teil seiner Persönlichkeit der durch die Orbalisken auf dem Vormarsch war, obwohl die helle Seite noch immer vorhanden war…

Mol blieb Spectre eine Antwort schuldig. Zu sehr war er damit beschäftigt die Zähne auf einander zu pressen und nicht zu schreien. Lediglich dumpfe Stöhnlaute entrangen sich seinen Lippen, während die Chiss sich neben ihn kniete. Seine Augen folgten der kleinen Injektionspistole, die sie an seine Halsschlagader führte und schlossen sich dankbar, als das Schmerzmittel seine Blutbahn betrat. Natürlich brachte das die Schmerzen nicht komplett zum Schweigen – dafür hätte es deutlich mehr davon gebraucht – doch es kühlte sie zumindest auf ein Maß herab, das halbwegs erträglich war.

„Warum…ich das…gemacht hab?“

Fragte er gepresst, während Spectre damit begann das verbrannte Tanktop mit einer Verbandsschwere von seiner Schulter zu schneiden. Ein Rest blieb in sein Fleisch gebrannt zurück, der Rest offenbarte das kauterisierte, nässende Loch darunter.

„Weil…ich Leute die mich brauchen…nicht einfach im Stich lasse. Darum.“

Erneut stöhnte er, als sie damit begann den Verband um seine Schulter zu wickeln. Der Schmerz war grausam, doch wurde es besser, als das sterile, weiße Gewebe ersteinmal seine Schulter bedeckte. Vermutlich hatte das billige Ding aus dem Verbandskasten einer abgewrackten Raumhafencantina Bacta nicht einmal von Ferne gesehen, doch war es wohl mit Schmerzmitteln getränkt worden. Dennoch brauchte er Spectres Hilfe, um sich wieder auf die Beine zu hieven. Jetzt ächzte auch die Chiss unter seinem Gewicht, doch schließlich stand er – wenn auch wackelig – auf eigenen Beinen.

„Jetzt…karr mich schon zu den Rangers…je schneller wir sind desto eher kann ich mir ein Krankenhaus von innen ansehen…“

Brummte er und musste sich mit der rechten am Bett abstützen, um nicht umzufallen. Diese Schmerzmittel waren stärker als er angenommen hatte. Er hatte auch angenommen, dass es jetzt sofort losgehen konnte, doch es tat sich ein weiteres Problem auf. LaPlace hatte verlangt mit Spectres vorgesetzten zu sprechen. Es lag auf der Hand das das nicht mehr ganz so einfach war… Dennoch hatte Mol eine Idee. Wenn er sich recht erinnerte hatte seine Einheit mal den imperialen einen ähnlichen Bären aufgebunden…

„Dein Chef…hatte doch sicherlich ein persönliches Com. Er könnte aufgezeichnete Anrufe von sich darauf haben. Damit könnten wir zumindest seine Erscheinung fälschen…man muss es nur irgendwie einrichten, dass es nicht auffällt, dass die Lippenbewegungen nicht übereinstimmen. Eine holographische Störung…ein Rauschen in der Leitung…wenn man so will.“

Begann er, machte jedoch eine Pause, als eine neue Schmerzwelle durch seinen Arm flutete. Nach etwa dreißig Sekunden fuhr er fort:

„Ich vermute dass ein Stimmenverzerrer zur Ausrüstung eines…IGD-Agenten gehört…eine männliche Stimme hättest du schonmal…“


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Als sie die Wunde von Mol fachmännisch versorgte rückte er mit der Sprache heraus.

„Weil…ich Leute die mich brauchen…nicht einfach im Stich lasse. Darum.“


Sie ließ seinen Kommentar so stehen, was gab es dazu schon zu sagen. Sie legte den Verband an und fixierte ihn, was den Zabrak zu einem aufstöhnen veranlasst. Sie half ihm hoch und setzte ihn auf das Bett, dessen Federmatratze quietschend nachgab. Sein Stand war einfach zu wackelig.


„Danke… aber das wird nicht nötig sein.“

Sie rang sich ein Lächeln ab.


„Ich hab sie mit ein paar Geheimdienstanspielungen abgewimmelt. Dafür haben sie den Cathar und der Devaronianer mitgenommen. Die haben ja auch angefangen.“

Dann kleidete sie sich wieder an und verstaute die Waffen während Mol seinen Vorschlag zu LaPlace vortrug. Sie schmunzelte und holte das Com von Alek aus Ihrer Tasche sowie ihrer Slicertools und legte sie auf den orangen Hardplast-Tisch, der, wie der Rest des Zimmers, auch schon bessere Tage gesehen hatte.


„So ähnlich habe ich mir es auch gedacht, Mol. Du übernimmst Alec und ich mich selbst. Das sollte ausreichen. LaPlace kennt Alec höchstens von einem Foto.“

Sie sah zu Mol, dem es sichtlich nicht berauschend ging.

„Hälst Du das durch?“


Dann begann sie den Comlink des toten Agents aufzuschrauben und an den Verdrahtungen zu basteln. Dann nahm sie ein Datenpad aus der Tasche und schloss es an das Com an um die Stimmdaten auszulesen. Natürlich war bei der Standartsoftware ein Stimmmodul dabei und während das Programm die Daten lud, sah sie wieder zu Mol.

„In ein paar Minuten können wir es testen.“

Ihr Blick war wieder kalt und nicht zu deuten. Mol sah eindeutig überhaupt nicht gut aus. Seine Haut war fahl und blass, Schweiß stand auf der Stirn.

Mol?“

Besorgt stand sie auf und näherte sich dem Zabrak, der nicht zu reagieren schien. Als sie ihn erreicht hatte legte sie ihm die Hand auf die Schulter.



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Offenbar würde es noch eine Weile dauern, bis ihn die Imperialen in ihre Gewalt bekommen würden. Spectre erklärte die beiden Sicherheitsbeamten erfolgreich abgewimmelt zu haben. Sie waren immerhin mit dem Cathar und dem Devaronianer abgezogen. Kurz überlegte Mol ob er sie an ihren ursprünglichen Plan erinnert sollte beließ es aber ersteinmal dabei. Der Schmerz trübte seine Gedanken und vermutlich verstand er daher irgendetwas nicht.

Immerhin schien seine Idee bezüglich der LaPlace-Charade nicht ganz verkehrt zu sein. Spectre gab an sich etwas ähnliches bereits überlegt zu haben und bestärkte, dass der Rangerchef ihren ehemaligen Vorgesetzten, Alec, höchstens von einem Foto kennen konnte. Das einzige Problem am Plan saß jedoch neben ihm. Mol hatte garnicht gemerkt wie sie sich hingesetzt hatten und so verstand er durchaus die Beweggründe hinter der Frage der Chiss ob er sich das zutraute. Diesmal brauchte er nicht ganz so lange bis er schließlich antwortete:

„Hmm…wird schwer. Wir…dürfen das Gespräch nicht zu lange dauern lassen. Anschließend wäre aber professionelle Hilfe…echt gut…“

Schweigend sah der Zabrak zu, wie Spectre ein Comlink (vermutlich das Gesuchte) aus der Tasche zog und begann daran herumzuschrauben. Die Tätigkeit hatte etwas Hypnotisches und so bemerkte er garnicht wie die Zeit verstrich. Erst als etwas seine Schulter berührte schreckte er auf und wäre beinahe vom Bett gefallen. Verdammte Blasterwunde! Na hoffentlich hatte das Ding wenigstens eine positive Auswirkung. Er hatte quasi eine Kugel für Spectre gefangen. Und das nachdem sie einen übergroßen Kater auf ihn gehetzt und ihn mit einem Vibrodolch bedroht hatte.

„Sind wir…soweit?“

Fragte er und erhielt eine positive Antwort. Probeweise schaltete die Chiss das Comlink ein und ein holographisches Bild ihres verschiedenen Vorgesetzten baute sich vor ihren Augen auf. Ein weiterer Knopfdruck und es begann sich zu bewegen. Die Tonspur war offenbar ausgeschaltet worden, denn kein Laut drang aus dem kleinen Gerät.

„Mein Name ist Alek…“

Sagte er probeweise und schaute Spectre fragend an. Er hatte den Nachnamen des Geheimdienstlers noch nicht erfahren. Die Chiss gab Auskunft und er wiederholte den Namen.

„…Oorald.“

Es war ein Name wie jeder andere. Obwohl…passte doch irgendwie zu ihm. Mol bemerkte wie seine Gedanken abdrifteten und riss sich zusammen. Je schneller sie das hier über die Bühne brachten, desto eher konnte er sich versorgen lassen. Kurz schweiften seine Gedanken zu Dxun zurück. Auch da war er verwundet worden. Hatte er sich da nicht die Finger aufgeschnitten? Er wusste es nicht mehr. Seither war wieder so viel passiert.

„Okay. Ich bin soweit.“

Stellte er trocken fest und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Spectre nickte und mit flinken Fingern begann sie damit eine Nummer einzutippen. Die Leitung klickte einige Sekunden lang, bevor sich schließlich das holographische Konterfei eines Menschen mittleren Alters über den Kommunikator aufzubauen begann. Das markanteste an ihm waren vermutlich die imposante Hakennase und ein wohlgetrimmter Vollbart. Alles in allem war es kein Gesicht, dass der Zabrak auf Anhieb leiden konnte.

Oorald hier.“

Meldete er sich und versuchte seiner schwach bebenden Stimme so viel Festigkeit wie möglich zu gehen. Offenbar funktionierte das falsche Gesicht, denn LaPlace verzog keine Miene, sondern antwortete:

„Hier spricht Francois LaPlace. Ich nehme an ihre…Assistentin hat sie über die Gegebenheiten informiert?“

Fragte er kühl und strich sich mit einer unbewussten Bewegung seine schnurgraden Barthaare noch einmal glatt.

„Nein hat sie nicht. Ich war bis grad beschäftigt und werde es auch gleich wieder sein, also fassen sie sich kurz!“

Gab Mol scharf zurück und versuchte seinen Schmerz nicht zu blocken, sondern zu kanalisieren. Blieb nur zu hoffen, dass der Mensch sich eine derartige Antwort bieten lassen würde…

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Spectres Finger flogen nur so über die Eingabefelder des Pads um die Illusion des Verstorbenen über die Kamera zu legen. Sie schluckte kurz als Mol LaPlace so anfuhr.

Währenddessen verfinsterte sich das Gesicht des Rangerkommandanten sichtlich.


„Mr. Oorald. Sie haben um eine Kooperation gebeten, oder besser ihr Lakai.“

stellte er Spectres Aussage falsch dar,

„Sie möchten Informationen von mir. Oder hat die kleine Blaue ihre Kompetenzen überschritten? Das dachte ich mir….“

Er sah nach unten.

„Meine Informanten berichten mir, dass sie grade am Raumhafen eine Schlägerei angezettelt hat, auf eine ziemlich …. anrüchige Art und Weise. Vielleicht sollte ich sie festnehmen lassen?“

Offensichtlich versuchte er mehr zu erfahren und war sich auch nicht zu schaden den Geheimdienst seinerseits unter Druck setzen zu wollen. Vielleicht hatte Mol auch nur einen schlechten Moment erwischt, wer wusste das schon so genau. Zudem war offensichtlich, dass er Spectre tatsächlich beobachten hatte lassen.

Spectre sah zu Mol und hielt ihm das Pad hin.


Dort stand:

„Nicht nachgeben, wir wollen seine Informanten schützen, unser Ziel liegt viel weiter oben.“

Sie sah Mol aufmunternd an. Aber innerlich nagte der Zweifel, ob der verletzte Mol das durchhalten konnte, oder ob die Orbalsiken einen Strich durch den Plan machen würden.

Sie legte das Pad wieder ab und tippte etwas Neues.

„Lass dich von dem Notonianischen Schlammwurm nicht irritieren. Du bist das Imperium!“

Hielt sie ihm hin. Sie lächelte aufmunternd. Das erste Mal das er die Chiss lächeln sah.




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Natürlich war es nicht so einfach wie man hatte hoffen können. Es war wohl zu viel zu glauben gewesen, dass der Imperiale vor ein paar scharfen eines angeblichen Geheimdienstmitarbeiters kuschen würde. Im Gegenteil. Der Mann schoss zurück und brachte Spectres in der Tat wirklich fragwürdigen Aktionen in der Etage unter ihnen zur Sprache. Der Mensch hatte sie also wirklich beobachten lassen. Risikofreudiges Miststück dem Geheimdienst auf die Finger zu schauen. Zumindest glaubte dass man genau das im Imperium sein musste, wenn man das wagte. Spätestens sein ‚Angebot‘ Spectre festzunehmen war mindestens gewagt zu nennen.

Angestrengt kämpfte der Zabrak die Schmerzen nieder, die ernsthaft begannen seinen Verstand zu vernebeln. Zu allem Überfluss begannen nun auch die Orbalisken an seinem Arm zu zwicken und zu kribbeln und versuchten ihn wütend auf diesen dummen kleinen Beamten zu machen, der seine Position in einem fremdenhassenden System voll ausnutzte um seinen typisch menschlichen Größenwahn und Xenophobie an Nichtmenschen wie ihm und Spectre auszunutzen. Einen Augenblick überlegte Mol was er dem Mann antworten sollte. Die hastig getippten Nachrichten der Chiss auf ihrem Datapad suggerierten ein aggressives Vorgehen, was auch so Mols Ansatz gewesen wäre. Man musste wissen wann man laut und/oder beißend werden durfte. Er hatte lange genug seine Truppe befehligt um genau das zu wissen. Doch brauchte er dafür eigentlich einen klareren Kopf als er jetzt grade zur Verfügung hatte.

Kurz zögerte er, dann bedeutete er Spectre ihm einen weiteren Aenestetik-Shot aus dem Medikit zu geben. Zwar stand auf den Dingern eindeutig in Großbuchstaben, dass man definitiv nicht zwei in Folge nehmen sollte, doch das hier war grade wichtiger. Die Chiss zögerte einen Augenblick, dann zuckte sie die Schultern und kam der Anweisung nach. Die Nadel spürte er garnicht mehr, dann schwand urplötzlich ein weiteres großes Stück Schmerz und er konnte wieder besser denken.

„Empfangen Sie noch, Oorald?!“

Sagte LaPlace plötzlich und Mol merkte, dass das Ganze länger gedauert hatte als veranschlagt. Verdammt. Hastig räusperte er sich und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das imperiale Arschloch vor ihnen.

„In der Tat. Ich habe nur soeben ein Statusupdate bekommen. Sie werden das entschuldigen.“

Das war keine Bitte

„Und nun zu Ihnen und meiner Assistentin. Sie hat in beiden Fällen klar innerhalb des von mir etablierten Kompetenzbereiches agiert. Sie war sogar so freundlich Sie zu…bitten. Vermutlich drücken Sie schon zu lange diesen Sessel um noch von der Notwendigkeit zu wissen sich gegebenenfalls in Undercoverarbeit die Hände schmutzig zu machen. Nebenbei Erwähnt, die Aktion war ein voller Erfolg und ein Verdächtiger festgenommen.“

Hätte Mol sein eigenes Gesicht gehabt und nicht nur die Holoprojektion Ooralds, er hätte jetzt einen stechenden Blick aufgesetzt, mit den er schon einen zwei Meter fünfzig großen Wookiee in Grund und Boden gestarrt hatte. Leider waren ihre Möglichkeiten begrenzt und so musste er sich darauf verlassen, dass Spectre das schon schaukeln würde.

„Generell würde ich an Ihrer Position von Begrifflichkeiten wie Lakai und solchen…Angeboten…“

Mol musste sich am Bett festkrallen, als die Welt plötzlich begann zu verschwimmen. Er war sich nicht ganz sicher ob das an den wieder stärker werdenden Schmerzen lag oder an der zweiten Dosis Betäubungsmitteln…doch er konnte jetzt nicht aufhören…

„Es könnte sonst sein, dass ich mich in Zukunft nicht mehr an DIESE Position denken muss, wenn ich mich mit Ihnen befasse. Es gibt da gewisse Aspekte Ihrer Vergangenheit die zwar sehr interessant zu lesen sind, jedoch einem aufrechten Verfechter der Neuen Ordnung nicht unbedingt gut zu Angesicht stehen.“

In klarem Kopf hätte Mol sich auf einen Bluff dieses Kalibers vermutlich nicht eingelassen. Der Gewinn mochte groß sein, doch das Risiko noch viel größer. Doch das fiel ihm erst auf als die Worte seinen Mund verlassen hatten. Unwirsch wischte er sich einen Speichelfaden von seinen langsam aber sicher taub werdenden Lippen. Doch das Kind war nunmal in den Brunnen gefallen. Jetzt hieß es: Flucht nach vorne.

„Es geht in dieser Angelegenheit um Dinge die weit oberhalb Ihrer Lohnkategorie befinden. Ihre Optionen zu Antworten sind daher denkbar begrenzt. Was wollten Sie mir also sagen?“


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Spectre beobachtete Mol skeptisch. Der Zabrak begann beim Antworten zu zögern und schwankte leicht. Das sah nicht gut aus. Hatten sie die Verletzung unterschätzt? Die Verzögerung kaschierte sie mit kurzen Kontaktunterbrechungen. Effekte, die mobile Verschlüsselung mit sich bringen konnte. Dann winkte er sie herbei. Die Schmerzen waren offensichtlich zu stark geworden. Und sie setzte ein zweites Anästhetikum. Wenn Mol weniger massiv gebaut wäre, hätte ihn der Schock umgehauen. So aber konnte er sich aufrecht halten. Aber die Chiss fragte sich wie lange. Sie hielt die Luft an als Mol schließlich diesen Bluff brachte, der deutlich zeigte, wie schlecht es ihm ging. Er wollte das Gespräch auch beenden.

Es vergingen einige Sekunden, in denen LaPlace seinen Gegenüber fast hasserfüllt anfunkelte.

Volltreffer! Sie konnte es nicht fassen. Welche Leiche es auch immer war, sie schien dick genug zu sein um LaPlace zu solch einer Reaktion zu bewegen.


„Nun gut, Oorald. Wie sie… wünschen.“

Er spie das letzte Wort aus.

„Ich sende Ihnen unsere Unterlagen zu. Aber ich will weder sie noch den süßen Arsch ihrer blauen Mitarbeiterin morgen früh auf Malastare erwischen. LaPlace Ende.“

Die Verbindung blieb noch einen Moment aufrecht um den Empfang einer Datei zu gewährleisten. Ein leises Ping! bestätigte den Abschluss des Downloads, den Spectre am Datapad bestätigte und die Datei sofort nach Spyware checkte. Ein Standartvorgehen…

Dann drehte sie sich zu Mol um.

Sie konnte es nicht fassen. Sie hatten die Daten, zumindest solange LaPlace sie nicht an der Nase herumgeführt hatte. Aber das würden sie bald wissen...



[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / Pixelito / Starpointcantina / Zimmer 3 ] Mol und Spectre
 
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