[Malastare | Pixelito | Zentrum | Miethalle] Tyber Zann, Flint und Kidd Oki (NPCs), Niara und Caid Navas
Die illustre Gruppe betrat eine recht geräumige Halle, in der eine Vielzahl von Speedern stand. Mehrere Verkäufer tummelten sich zwischen den Fahrzeugen und führten weitere potenzielle Kunden herum. Caid hatte seinen Hut abgelegt, seinen Mantel zugeknöpft und machte auf diese Weise einen relativ seriösen Eindruck, auch wenn ihm die Atemschläuche noch immer eine exotische und bedrohliche Note verliehen. Obwohl dieser Betrieb wie jeder andere selbstverständlich so viele Credits wie möglich verdienen wollte, würden sich sicherlich nicht an jedermann ihre Fahrzeuge verleihen. Es lohnte sich für sie bestimmt nicht, wenn sie die Leihgebühr einstrichen und dafür ihre Speeder niemals wieder sahen. Ein Gran, Caid schätzte ihn schon etwas älter ein, stürzte sich unverzüglich auf die Gruppe, die aus Niara, Tyber Zann und seinen Begleitern Kidd und Flint sowie den Duros selbst bestand und überschütte sie mit Begrüßungsfloskeln.
„Meine Partner und ich befinden uns das erste Mal auf dem wunderschönen Planeten Malastare“, antwortete Caid in einem etwas hoch gestochenen Tonfall. Innerlich musste er über sich selbst schmunzeln. Normalerweise pflegte er eine tiefe und knurrige Redensart, aber um seine Rolle angemessen zu verkaufen, hob er seine Stimmlage extra um einiges an und sprach die Worte überdeutlich aus. Er besaß in solchen Angelegenheiten bereits einiges an Erfahrung, schließlich hatte er sich schon öfters unerkannt unter fremde Gruppen mischen müssen, um sich seinem Zielobjekt unauffällig anzunähern, oder sich unter falscher Identität in ansonsten für ihn verschlossene Orte reingeschmuggelt. „Wir suchen zwei oder drei Gleiter, mit denen wir die Faszination von Pixelito erkunden können. Wenn sie so freundlich wären uns einige Modelle zu zeigen.“
Der Gran zeigte sich äußerst enthusiastisch und begann gleich ihnen mehrere Modelle vorzuführen. Schweigend lief die Gruppe neben ihm her, während er Lobeshymne nach Lobeshymne über die Vorzüge jedes einzelnen Gleiters absonderte. Caid war alles andere als begeistert von diesem nervigen Geplärre, aber natürlich machte er gute Miene zum bösen Spiel und nickte ab und zu mal anerkennend oder beeindruckt, wenn es gerade passte und den Gran zufriedenstellte. Während der Duros versuchte sich ein Bild davon zu machen, welche Fahrzeuge für sie brauchbar sein könnten, vernahm er die Einschätzungen von Zann und Niara. Sie hatten recht, die zwei Speeder, an denen sie gerade standen, besaßen Platz für fünf Passagiere und verfügten zudem über einen Holonetzugang. Das würde genügen und außerdem wurde der Duros allmählich ungeduldig mit dem geschwätzigen Verkäufer. Nicht dass dieses harmlose Geschäft noch mit dem durchlöcherten Kopf eines Gran endete.
„Ich denke, wir nehmen diese beiden da“, unterbrach Caid den Verkäufer abrupt und deutete auf die beiden Speeder, die nach Einschätzung seiner Begleiter passend waren. „Wenn sie nichts dagegen hätten, würden wir gern so schnell wie möglich die Formalitäten regeln, damit wir endlich ihre prächtige Hauptstadt bestaunen können“, fügte er mit einem freundlichen Lächeln hinzu, sofern das überhaupt möglich war, jedoch auch mit einem gewissen Nachdruck in der Stimme, damit der Gran Bescheid wusste, dass er sein Ziel erreicht hatte seine Ware an den Mann gebracht zu haben und sie jetzt mit seinem Geschwätz nicht mehr behelligen musste.
„Natürlich, natürlich, wie der Herr wünscht. Wenn sie mir bitte folgen würden“, antwortete der Gran schon beinahe unterwürfig und setzte sich in Bewegung. Während sich Zann entschuldigte, um sich um seine Leute zu kümmern, begaben sich Niara und Caid in den hinteren Teil der Halle, um dort die letzten lästigen Formalitäten hinter sich zu bringen, bevor sie sich endlich ihrer wahren Aufgabe zuwenden konnten. Der Duros füllte die Geschäftsvereinbarung aus und unterschrieb mit dem Namen eines gewissen Nuhl Bodongo. Zum Schluss musste er noch einen ID Ausweis hinterlegen, was prinzipiell immer der unbequemste Teil einer solchen Angelegenheit darstellte. Aber in diesem Fall machte sich der Kopfgeldjäger wenig Sorgen.
Caid besaß einige wenige gefälschte IDs von besserer oder schlechterer Qualität, die alle ihren Preis gekostet hatten. Der Ausweis, den er dem Gran in die Hand drückte, war jedoch keine Fälschung. Er hatte ihn vor einiger Zeit einem unschuldigen Duros-Passanten abgenommen, der sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufgehalten hatte und in einem Feuergefecht zwischen Caid und seinem Zielobjekt ums Leben gekommen war. Die Ähnlichkeit zwischen diesem Bodongo und Caid war noch nichtmal sonderlich groß, aber für einen Nicht-Angehörigen seiner Spezies reichte es allemal aus und außerdem wurde das Gesicht des Kopfgeldjägers mittlerweile von Atemschläuchen geschmückt, die eine korrekte Zuordnung zusätzlich erschwerten. Der Gran betrachtete einige Augenblicke den Ausweis, bevor er nur knapp nickte und ihn zu den Formularen legte.
Es hatte mehrere Gründe, weswegen Caid die Speeder unter falscher Identität mietete. Ein Grund lag in einer seiner obersten Maximen als Kopfgeldjäger. Er war stets darauf bedacht so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen, auch wenn das in letzter Konsequenz oft nicht möglich war, wenn sich das Zielobjekt seiner Gefangennahme widersetzte und es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam. Der zweite Grund hatte mit der hohen Präsenz des imperialen Militärs auf Malastare zu tun. Zwar würde er jede Auseinandersetzung mit ihnen aus dem Weg gehen, aber falls es hart auf hart kommen sollte, sollten sie nicht in der Lage sein seine Identität zu ermitteln, an die sie mit etwas Aufwand ansonsten über den Speederverleih kommen könnten. Der dritte Grund erschien lapidar, war aber die entscheidende Motivation seine Identität zu verbergen. Caid konnte sich nicht sicher sein, dass sie dem alten Gran seine Fahrzeuge heil zurückbringen würden und er wollte mit Sicherheit nicht für Schäden und Verluste aufkommen, die vermutlich die Bezahlung dieses Auftrags um einiges überstiegen und nur um seinen wahren ID Ausweis zurückzubekommen.
Nachdem der Duros einige hundert Credits als Anzahlung geleistet hatte, war das Geschäft endgültig beschlossene Sache. „Die Speeder gehen auf mich“, sagte Caid beiläufig zu Niara, während sie sich auf einen Seitenausgang der Halle zu bewegten. Auf halben Weg stieß auch die mittlerweile beträchtlich gewachsene Gruppe um Zann zu ihnen und gemeinsam betraten sie eine Seitenstraße, die ebenfalls an der Halle angrenzte und in der belebten Hauptstraße mündete, über die sie den Speederverleih betreten hatten. Der Mensch mit den weißen Haaren und der auffälligen Narbe stellte pflichtbewusst jeden seiner Leute vor und erkundigte sich darüber, ob die Speeder bereit waren.
„Die Formalitäten sind geklärt. Der Gran wollte die Fahrzeuge noch schnell bereit machen und sie dann rausbringen“, antwortete der Duros knapp, bevor er noch einmal die Gruppe um Zann genauer betrachtete. Er musste zugeben, dass es wirklich eine bunte Truppe war, die ihrer bisherigen illustren Zusammenstellung noch weitere Facetten hinzufügte. Hinzugekommen waren fünf weitere Personen und die Piratenbande bestand nun neben dem menschlichen Anführer, dem einschüchternd wirkenden Feeorin und dem Mon Calamari zusätzlich aus einem Nautolaner, einem Aqualishaner, einem Quarren sowie einem Rodianer und Trandoshaner. Insbesondere die letzten beiden Mitglieder zogen Caids Aufmerksamkeit auf sich. Die Spezies der Rodianer war dafür bekannt zahlreiche fähige Kopfgeldjäger hervorgebracht zu haben, jedoch hatte Zann vorhin nichts davon erwähnt, dass dieser hier sich zuvor in diesem Geschäft verdingt hätte. Der Trandoshaner, von dem der Mensch schon gesprochen hatte, machte den typischen Eindruck seiner Spezies. Groß, kräftig, gefährlich. Ihn auf seiner Seite zu haben könnte sich später als nützlich erweisen.
Einige Minuten später öffnete sich der Seitenausgang und nacheinander steuerte der Gran die beiden Speeder heraus. Als er die Schlüssel übergab und die nun angewachsene Gruppe skeptisch beäugte, konnte man ihm anmerken, dass er bei dem Anblick mittlerweile nicht mehr so sicher war, ob er ein gutes Geschäft abgeschlossen hatte. Und ob er seine Fahrzeuge heil wieder bekommen würde. Aber das konnte Caid reichlich egal sein. Die Formalitäten waren geklärt, die Speeder standen bereit und mit Nachdruck wies der Duros den verunsichterten Verkäufer darauf hin, dass er sie nun alleine lassen konnte. Etwas widerwillig verschwand dieser dann auch endlich wieder in der Halle und die Gruppe teilte sich ohne Umschweife auf die zwei Speeder auf, wobei Niara, Zann und Caid im vorderen Vehikel Platz nahmen.
„Dann wollen wir doch erst einmal schauen, wo die Reise hingeht“, sagte Caid, während er den Holonet-Zugang aktivierte. Zügig hatten sie die öffentlichen Informationen über den Ort aufgerufen, der sich „Heulende Schluchten“ nannte. Schnell kristallisierte sich heraus, dass ihre Suche nach diesem Zejatto unter Umständen gar nicht so einfach werden würde. Die Heulenden Schluchten befanden sie etwa 20 Kilometer nördlich von Pixelito und waren von Dschungel umgeben. Sie waren eine Ansammlung von einem Geflecht aus Schluchten und Tunneln, die sich um die größte und tiefste Schlucht schlängelten, auf dessen Grund sich ein großer Fluss namens Phebo seinen Weg bahnte. Weitere spezielle Informationen gab es wenige, außer dass es anscheinend mehrere sehr kleine Siedlungen gab, die sich in Ausbuchtungen der Schluchtwände befanden und zum Großteil von ärmlichen Dugs bewohnt wurden.
Weitere nennenswerte Orte waren die kleine Stadt Nixo, die etwa einen Kilometer nördlich der Heulenden Schluchten lag und dessen größte Attraktion die örtliche Podracer-Strecke war. Desweiteren lag anscheinend auf halber Strecke zwischen Pixelito und Nixo eine Kaserne oder zumindest ein Übungsplatz des imperialen Militärs, aber darüber waren wenige bis gar keine Informationen vorhanden und man konnte sich lediglich die Stelle auf der Karte denken, wo diese Einrichtung lag. Mit diesen Informationen im Gepäck setzten sich die beiden Speeder schließlich in Bewegung, verließen die Seitenstraße und hielten nordwärts, um die Hauptstadt des Planeten hinter sich zu lassen…
[Malastare | Pixelito | Zentrum | Zwei Speeder] Niara, Tyber Zann + Crew und Caid Navas