Seth Caomhin
Baron von Wolfenstein
Ich halte übertriebene Qualitätsansprüche schon für einen monströsen Anspruch. Mass Effekt 2 war richtig richtig gut, verglichen mit jedem anderen existierendem Computerspiel.
Das die gesamte Industrie möglicherweise in einer Krise steckt und grundsätzlich schlechte Qulität abliefert, erschwert natürlich eine objektive Bewertung von ME2. Aber ob das wirklich eine Tatsache ist, ist Kaffeesatzleserei, da man schwer sagen kann was ohne Krise möglich gewesen wäre.
Du bist einfach 50 Jahre zu früh geboren, an den Spielen in 50 jahren hättest vielleicht nicht so viel zu meckern.
Wie gesagt, die Qualitätsansprüche sind nicht übertrieben und nicht monströs. Ich kann nichts dafür, wenn im Rollenspielgenre nicht genug Konkurrenz herrscht und Bioware sich keine Zeit lässt. Die Fehler und Schwächen existieren und sind allesamt unnötig. Monströs wäre mein Anspruch, würde ich Dinge verlangen, die so schlicht und ergreifend nicht möglich wären. Zum bspw. eine nahezu fotorealistische Grafik oder annähernd reale Physik.
Wenn wir jetzt in einer Krise stecken, zu welchem Zeitpunkt und in Verbinung mit welchen Spielen und Studios war das anders? Wann war der Spiele-Konsument kein Lamm?
Grüße Sera
Nicht allzulange her. Man kann mehr oder weniger die Zeit vor der Bethesda Pferderüstung ansetzen.
Es wird noch weitere DLCs geben, die eine direkte Verbindung zu Mass Effect 3 schaffen sollen. Wie umfangreich, die sein werden, und ob die Verbindung gelingt, wird man sehen müssen. Im Cerberus Network gibt es ja immer die Citadel News und vor einiger Zeit gab es da Berichte von einem unbekannten, riesigen Schiff, das ein Forschungsschiff zerstört hat. Sowas ähnliches könnte ich mir vorstellen. Man untersucht das Verschwinden von irgendwem und entdeckt dann am Ende, dass die Reaper in der Milchstraße angekommen sind. Perfekter Cliffhanger für ME3. Dann hätte ich auch weniger Probleme damit, wenn ME3 dann in medias res anfängt. Denn dass die Reaper kommen, ist ja klar.
Ich weiß schon, das man erst letztens wieder DLCs angekündigt hat. Vermutlich auch welche die ihr Geld wert sind, insbesondere wenn sie die Lücke schließen. Problematisch daran ist natürlich, dass sie wertvolle Ressourcen verschwenden und nicht früher damit angefangen haben. Genug Zeit hatten sie ja, immerhin waren die DLCs der ersten Monate ja fertig gewesen. Da hätte man direkt mit einem atmosphärischen Addon anfangen können den man eventuell dreigeteilt herausbringen hätte können. Jetzt liegt nur noch ein Jahr zum Release. Schade, dass man die Möglichkeit verpasst hat, denn ich denke es hätte richtig geil sein können.
Dann muss man eben auf die Komplettpakete warten, die dann alle DLCs enthalten, wenn man sich nicht "abzocken" lassen will. Zumindest bei Rollenspielen gibt's das ja eigentlich immer.
Eine Garantie gibt es nicht für Komplettpakete, daher ist das schwierig. Zumal Dinge am ersten Tag wie Shale und die Wächterfeste bei Dragon Age leider ja tatsächlich Abzocke sind und für diese Dinge sollte man wohl kaum bezahlen (ja ich weiß, Shale war Gratis aber nicht für Gebrauchtkäufer).
Es ist doch meine Sache, ob ich jetzt DLCs kaufe oder nicht. Natürlich setze ich mich mit dem Thema auseinander, sonst würde ich ja jeden Scheiß (aka Kostüme für Street Fighter, The Force Unleashed, usw.) kaufen. Bei einem Rollenspiel wie Mass Effect 2 was ohnehin schon genug bietet, oder Fallout 3, da kaufe ich gerne DLCs, weil die Spiele ohnehin einen verdammt hohen Spielwert haben.
Ebenso wie Red Dead Redemption oder GTA IV.
Habe ich mir die DLCs für Mass Effect 2 gekauft, die das Spiel nur um Waffen und Kostüme erweitern? Nein. Ich habe mir nur die DLCs gekauft, die mir Storyelemente bringen. Ob die nun herausgeschnitten wurden oder nicht, ist mir dabei herzlich egal, da ich in Mass Effect 2 eh schon einiges an Zeit investiert habe.
Und ganz ehrlich: bei 5 bis 10 Euro, rege ich mich nicht auf.
Wenn mir ein DLC ein bis zwei Stunden Spielspaß bietet und 7 Euro kostet, dann immer her damit. Gibt Spiele für die lege ich 60 Euro auf den Tisch und erhalte 5 Stunden Spielzeit. Auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Und DLCs sind für die Entwickler und Publisher sehr gut, die durch den Gebrauchtmarkt jede Menge Geld verlieren, dass dann in die Kassen von Vereinen wie GameStop fließt. Da kaufe ich gerne DLC oder Spiele "first-hand", wenn GameStop dann keine Kohle kriegt.
Seit wann verliert man Geld am Gebrauchtmarkt? Ich bin mal gespannt ob die Argumentation noch woanders funktioniert, zum Beispiel wenn Ikea anfangen würde irgendwelche Schrankteile wegzulassen und noch mal zur Kasse bittet und natürlich kann man den schrank dann nur ohne dieses extra gekaufte Teil verkaufen. Natürlich, der naive Computerspiele findet es völlig korrekt, was die Firmen machen, denn die würden einem doch nie was böses wollen. Ein Spiel geht 50 Stunden, der Dreiviertelstunden DLC wird für 5 Euro gekauft. Total prima, wenn man der Mathematik nicht fähig ist, könnte man tatsächlich glauben ein tolles Geschäft abgeschlossen zuhaben, insbesondere wenn dieser DLC in einem extrem nahen Zeitpunkt zum Spielrelease veröffentlicht wird.
Nein, DLCs sind nicht zu rechtfertigen, sind sie nicht tatsächlich eine neue, nachweisbare Arbeit, die transparent dargelegt werden sollte und hinzu in einem Abstand von mindestens drei, besser aber noch sechs Monaten erfolgt. Denn so sind DLCs eindeutig eine Abzocke, da sie keine neue Arbeit darstellen. Ja der Kunde wird sogar mancherorts erpresst. "Kaufst du nicht diese Edition, kriegst du nicht das volle Spiel!". Wohlbemerkt, es ist natürlich nicht etwa wie bei Filmen in der in einem langen Abstand noch einmal eine Edition erscheint, die eine neue Sichtweise ermöglicht, in der weitere Drehs und Computerbearbeitungen erfolgten. Nein diese Editionen kommen am selben Tag, inhaltlich verschieden. Sowas nenn ich eins sicher nicht: Kundenfreundlich.
Im übrigen bin ich sicher kein Weichei, wenn ich mir Spielinhalte kaufe und damit eine verachtenswerte Politik unterstütze.
Ich entsinne mich irgendwo gelesen zu haben, dass man beim Kauf eines Videospiels lediglich die Lizenz erwerbt es zu nutzen, aber nicht "das Spiel" selbst kauft.
Und selbst wenn das nicht der Fall wäre, erwirbt man nur das Recht das Spiel zu spielen, nicht das Recht sich die DLCs 'anderweitig' zu besorgen.
Ja ich glaube, das haben wir alle irgendwo mal gelesen. Doch eine Rolle spielt das nicht. Man stelle sich vor, jemand würde einem die Lizenz erteilen ein Buch zulesen aber nicht es als Türstopper zu verwenden. Ist das etwa eine richtige Gesetzgebung? Ich würde eher sagen, der Verbraucher wurde hier nie beachtet, sondern nur die Interessen der Firmen selbst, womit sich ihnen Tür und Tor öffnet den Kunden richtig schön auszuquetschen, was er traurigerweise auch noch mit sich machen lässt. Das er mehr davon hätte, wenn man diese Gesetze schleunigst zurechtstutzen würde, scheint er dagegen nicht zu erkennen. Doch zum Glück, kann man in seinen eigenen Vier Wänden ja tun was man will und daher auch entsprechend darauf reagieren.