@Darth_Vader567
Keine Ursache, ich bin immer gerne behilflich.
@TheObedientServant
Zu SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Kurt Meyer, genannt Panzer-Meyer gibt es verschiedene Ansichten und Bewertungen.
Ich persönlich kenne leider weder sein Buch, noch das seines Sohnes.
Mit seiner militärischen Laufbahn bin ich jedoch recht gut vertraut.
Ich persönlich halte Kurt Meyer für einen der vielen "Nur-Militärs" in Reihen der Waffen-SS, in einem Zuge mit Paul Hausser, Otto Gille, Felix Steiner, Otto Kumm oder Wilhelm Bittrich.Wie diese Offiziere war er wohl auch beseelt von dem Elitegedanken der Waffen-SS, die Untermenschentheorie eines Heinrich Himmlers oder Adolf Hitlers lehnte er jedoch eher ab.
Militärisch war seine Laufbahn äusserst erfolgreich.
Zu Beginn des Krieges noch im Range eines SS-Hauptsturmführer(Hauptmann) stehend, stieg er im Verlauf des Krieges bis zum SS-Brigadeführer(Generalmajor) auf.
Als Kompaniechef,Abteilungskommandeur, Batalionskommandeur und Regimentskommandeur hatte er sich durch sehr schnelle Kampfführung einen Namen gemacht. Zuweilen war er auch als SS-Sturmbannführer(Major) der Kommandeur der Aufklärungsabteilung der "Leibstandarte Adolf Hitler".
Kurt Mayer war bis auf Afrika und Jugoslawien an allen Fronten des II.WK im Einsatz.
Zum SS-Oberführer(Oberst) befördert, war Kurt Meyer zu Beginn der Invasionsschlacht Kommandeur des SS-Panzergrenadier-Regiment 25, welches im
Rahmen der 12.SS.Panzerdivision "Hitlerjugend" im Raum um Caen im Einsatz war.
Nachdem der bisherige Kommandeur der Division, SS-Brigadeführer und Generalmajor der waffen-SS Fritz Witt am 16.06.1944 gefallen war, übernahm Kurt Meyer die 12.SS-Panzerdivision. Mit dieser wurde er zunächst in Caen eingeschlossen. Nach dem Ausbruch aus der Stadt hatte die Divison nur noch ca. 25% ihrer Stärke, mit der sie in den Kampf um Caen gegangen war.
Später wurde die Division im Kessel von Falaise nochmals eingeschlossen und schwer zur Ader gelassen.
Aber auch hier konnte Kurt Meyer, wenn auch unter schweren Verlusten, seine Division aus dem Kessel führen.
Kurt Meyer geriet am 07.09.1944 in alliierte Gefangenschaft und wurde nach dem Krieg vor ein kanadisches Kriegsgericht gestellt.
Es wurde ihm vorgeworfen, den Befehl zur Ermordung kanadischer Gefangener erteilt zu haben.
Obwohl die Vorwürfe niemals bewiesen werden konnten, wurde Kurt Meyer zum Tode durch die Kugel verurteilt.
Allerdings machten sich viele prominente Leute für ihn stark, sodaß man in Kanada
einsah, daß man ein Fehlurteil gefällt hatte.
So wurde Kurt Meyer zunächst zu lebenslanger Haft begnadigt und im Jahre 1954 endgültig in die Freiheit entlassen.
Meine persönliche Wertung des SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Kurt Meyer :
Kurt Meyer war zweifelos ein sehr tapferer und fähiger Offizier, der auf taktischen Gebiet,angefangen mit der Führung einer Kompanie bis hin zur Führung einer Division, überdurchschnittliches geleistet hat.
Er war i.m.A. ein ritterlich kämpfender Soldat und Offizier, der die Kampfführung auf dem Boden des damaligen Kriegs und Völkerrechts geführt hat.
Allerdings muß erwähnt werden, daß er als Befehlshaber für Verbrechen, die von Truppen unter seinem Befehl verübt wurden, wenn auch nicht persönlich schuldig, so zumindest verantwortlich war.
SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Kurt Meyer war Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuzes mit Schwerter und Brillanten.
Hier noch eine kurze Biographioe Kurt Meyers und eine kurze Beschreibung seiner Division :
Kurt Meyer:
Kurt Meyer
SS-Brigadeführer (1.9.44)geboren 23. Dezember 1910 Herxheim (Pfalz)gestorben 23. Dezember 1961 Hagen (Westfalen)
1925 NSDAP-Beitritt, nach längerer Arbeitslosigkeit 1929 Anwärter bei der Landespolizei, 15.10.31 zur SS. Als Sturmbannführer wurde Meyer am 1.9.40 Kommandeur der Aufklärungsabt. der Leibstandarte-SS "Adolf Hitler", mit der er am Balkanfeldzug und am Krieg gegen die UdSSR teilnahm. Zum Standartenführer befördert (21.6.43), besuchte Meyer, der sich mit seiner schneidig-schnellen Kampfführung den Spitznamen "Panzermeyer" erworben hatte, einen Lehrgang für Regimentsführer an der Panzertruppenschule Wünsdorf, wurde SS-Oberführer (1.8.43) und erhielt das Kommando über das Panzergrenadier-Regiment 25 der 12. SS-Panzerdivision "Hitlerjugend", die er vom 16.6. bis 6.9.44 als jüngster Divisionskommandeur in den harten Abwehrkämpfen gegen die alliierten Invasionstruppen führte, wobei die Division so schwere Verluste erlitt, dass sie im September 44 neu aufgestellt werden musste.
Ritterkreuz (18.5.41) mit Eichenlaub (23.5.43) und Schwertern (27.8.44).
12.SS-Panzerdivision"Hitlerjugend" :
"Hitlerjugend"
Beiname zunächst einer Panzergrenadierdivision, dann der 12. SS-Panzerdivision. Gemäß Verfügung des SS-Führungshauptamts (SSFHA) vom 24.6.43 wurde die "Hitlerjugend" seit 20.7.43 auf dem belg. Truppenübungsplatz Beverloo aufgestellt. Zusammen mit der 1. SS-Panzerdivision Leibstandarte-SS "Adolf Hitler" (LAH) sollte die neue Division das 1. SS-Panzerkorps bilden. Durch "Führerbefehl" vom 21.10.43 wurde sie als Panzerdivision formiert aus Führerschulen der HJ, Angehörigen von Wehrertüchtigungslagern der HJ und Stämmen der LAH. Neben den Divisions-Truppen (Nr. 12) umfasste sie das SS-Panzerregiment 12, die SS-Panzergrenadierregimenter 25 und 26 und das SS-Panzerartillerieregiment 12. Im Mai 44 verlegte die "Hitlerjugend" in den Raum Evreux (Frankreich) zur Abwehr der erwarteten alliierten Invasion, in deren Verlauf sie beim Kampf um Caen, im Kessel von Falaise u.a. schwere Verluste erlitt und im September 44 aus dem Kampf gezogen werden musste. Nach Auffrischung erfolgte schon Anfang Dezember 44 die Rückverlegung an die West-Front zur Teilnahme an der Ardennenoffensive im Rahmen der 6. SS-Panzerarmee, im Januar 45 beim Kampf um Bastogne bei der 5. Panzerarmee. Erneut aufgefrischt wurde die Division im Februar 45 nach Ungarn transportiert und nahm dort an den Kämpfen um die Gran-Brückenköpfe und an der dt. Offensive östl. des Plattensees zum Entsatz von Budapest teil. Mitte April 45 baute sie im Wiener Wald östl. von Altenmarkt eine feste Abwehrstellung auf, wurde am 5.5.45 aus der Front gelöst und geriet am 8.5.45 bei Enns in amerikan. Gefangenschaft.
Kommandeure: SS-Brigadeführer Fritz Witt bis 16.6.44 (gefallen), SS-Oberführer Kurt Meyer bis 6.9.44, SS-Obersturmbannführer Hubert Meyer (i.V.) bis November 44, SS-Oberführer Hugo Kraas.
Ich hoffe, daß ich Deine Frage zu Deiner Zufriedenheit beantwortet habe.
Wenn nicht, bitte nochmals nachfragen.