@Lützow
Ich persönlich sehe die Schlacht von Sedan ebeso wie Du als historisch äusserst bedeutsam an.Neben den von Dir genannten Gründen, denen ich ausnahmslos zustimme, kennzeichnet ein sehr bedeutendes Merkmal die Schlacht.
Zum ersten mal in der Geschichte der modernen Kriege.
Erstmals griffen Zivilisten eines Dorfes in die gefechte ein, und atackierten die deutschen Truppen, die wiederum mit aller Härte gegen diese illegale Kampfführung vorgingen, und gefangene Zivilisten vor Standgerichte stellten und erschossen.
Auch liegt eine hohe Bedeutung in der Tatsache, daß Kaiser Napoleon III. in der Schlöacht von Sedan in deutsche Gefangenschaft geriet.
Alles in allem war man sich im II.Reich der Bedeutung der Sedan-Schalcht bewußt, was man mit dem "Sedan-Tag" auch jedes Jahr zum Ausdruck brachte.
@Lord Crudelito
Waren auf der Schleswig-Holstein nicht Flak-Mannschaften kaserniert ?
So, heute ist der 01.09.
Heute vor 69 Jahren begann mit dem Auslösen des Falles "Weiß", dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen der II.WK.
Der "Fall Weiß" war der Deckname für den deutschen Angriff auf Polen. Die erste Weisung für "Weiß" erfolgte schon am 03.04.1939 und beauftragte die deutsche Wehrmacht, "die polnische Wehrmacht zu vernichten. Hierzu ist ein überraschender Angriffsbeginn anzustreben und vorzubereiten." Bei Auslösung von "Weiß" und Eröffnung des Polenfeldzugs hieß es in Hitlers Weisung Nr. 1 für die Kriegführung: "Nachdem alle polit. Möglichkeiten erschöpft sind, ... habe ich mich zur gewaltsamen Lösung entschlossen. Der Angriff auf Polen ist nach den für den Fall Weiß getroffenen Vorbereitungen zu treffen."
Der Polenfeldzug begann am 01.09.1939 um 4.45 Uhr (nicht 5.45 Uhr, wie in Hitlers Rede vor dem Reichstag gesagt).Durch den Angriff erfolgte am 03.09.1939 die britische und die frzanzösiche Kriegserklärung an das Deutsche Reich. Vorausgegangen war eine Phase hektischer Vermittlungsversuche um die Beilegung der deutsch-polnischen Differenzen (u.a. Korridor und Danzig). Sie scheiterten letztlich an Hitlers Willen zur gewaltsamen Lösung der angeblichen brennenden "Raumfrage". Zwar wurde der bereits für den 26.081939. gegebene Angriffsbefehl noch einmal zurückgenommen - Italien hatte sich für nicht kriegsbereit erklärt -, doch dann ordnete Hitler nach kurzen weiteren Scheinverhandlungen die Auslösung des Falles "Weiß" an. Den propagandistischen Vorwand lieferte der SD mit einem vorgetäuschten polnischenAngriff auf den Reichssender Gleiwitz.
In 2 Angriffskeilen stieß das Gros des aktiven deutschen Heeres (57 Divisionen, davon 6 Panzer-, 4 leichte und 4 mot. Divisionen) aus Pommern und Ostpreußen - mit der Heeresgruppe Nord unter dem damaligen generaloberst und späteren generalfeldmarschall Fedor von Bock mit der 3. und 4. Armee - sowie aus Schlesien und der Slowakei mit derHeeresgruppe Süd unter dem damaligen Generaloberst und späteren generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt mit der 8., 10. und 14. Armee - mit rund 2500 Panzern konzentrisch in Richtung Warschau vor, unterstützt durch die Luftflotten 1 und 4 mit insgesamt1939 Flugzeugen, von denen 1538 am Tag des Angriffs einsatzbereit waren. Die polnische Heeresleitung unter Marschall von Polen Eduard Rydz-Śmigły hatte das Gros der Kräfte - 26 Infanteriedivisionen und 10 Kavallerie-Brigaden - entlang der 1900 km langen Grenze aufmarschieren lassen. Insges. mobilisierte Polen 40 Infanteriedivisionen und 16 Brigaden (davon 11 Kavallerie und 2 mot.) mit 1132 leichten Panzerfahrzeugen. Die polnischen Luftstreitkräfte bestanden aus 66 Bombern, 277 Jägern, 203 Mehrzweckflugzeugen und 199 Aufklärern = 745 Maschinen. Die Flotte war mit 1 Minenleger, 4 Zerstörern, 5 U-Booten und einigen kleineren Einheiten bedeutungslos; 3 Zerstörer liefen schon vor Angriffsbeginn nach Großbritannien, die U-Boote entkamen, alle anderen Einheiten wurden Opfer der deutschen Luftwaffe. Bis zum 07.09.1939 waren alle polnischen Armeen (sie entsprachen etwa der Stärke eines deutschen Korps) im Grenzgebiet entweder durchbrochen, zerschlagen oder zum Rückzug gezwungen. Die Angriffe der deutschen Luftwaffe auf die rückwärtigen Verbindungen führten zu schweren Schäden am Verkehrsnetz und den Fernmeldeeinrichtungen und verzögerten oder unterbanden die Heranführung von Nachschub und Reserven. Auch an der Zerschlagung der polnischen Frontarmeen hatte die Luftwaffe großen Anteil. Schon am 05.09.1939 hatte Marschall Rydz-Smigly den allgemeinen Rückzug hinter die Weichsel befohlen. Aus psychologischen und wehrwirtschaftlichen Gründen sowie in der eigentlisch berechtigten Hoffnung auf einen Angriff der französischen Armeen im Westen hatte er in Überschätzung der eigenen Kräfte den ungünstigen Grenzaufmarsch gewählt. An der unheilvollen Entwicklung konnte auch die am 06.09.1939 anlaufende, eher symbolisch und regional begrenzte "Offensive" der französichen 4. Armee unter GeneralRequin im Vorfeld des Westwalls nichts ändern, weil sie nicht zum Abtransport deutscher Divisionen aus Polen zwang.
Zwischen dem 08. und 13.09.1939 kam es bei Radom zur ersten Kesselschlacht des Krieges, in der die deutsche 10. Armee 65 000 Soldaten der poln.ischen Armee "Preußen" unter General Dab-Biernacki gefangen nahm. Bereits am 110.9.1939 hatte das deutsche I. AK Warschau von seinen östlischen Verbindungen abgeschnitten. Vom 17. bis 20.09.1939 brachte die Heeresgruppe Süd bei Lublin 60 000 Gefangene ein. Zugleich vollzog sich das Schicksal der polnischen Armeen "Posen" und "Pomerellen" 170 000 Gefangene wurden eingebracht. Bis 15.091939. verlor die polnische Luftwaffe 330 Maschinen, davon die meisten im Luftkampf und nicht am Boden (nur 50), wie die deutsche Propaganda gemeldet hatte.
Am 17.09.1939 griff von Osten die Rote Armee mit 2 Heeresgruppen ,der Weißrussischen Front unter General Kowalew mit den Armeen 3, 11, 10 und 4 sowie die Ukrainische Front unter dem damaligen Armeegeneral und späteren Marschall der Sowjet-Union Timoschenko mit der 5., 6. und 12. Armee - nach den im deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrag festgelegten Gebieten, die 1918 bis 20 an Polen verlorengegangen waren. Gegen diese gewaltige Übermacht konnte Polen nur noch Reste von 9 Divisionen und 3 Brigaden aufbieten, die den sowjetischen Vormarsch nicht einmal behinderten. Am Tag des sowjetischen Einmarschs floh die polnische Regierung nach Rumänien, die Reste der Luftstreitkräfte folgten (116 Maschinen). Der endgültige Zusammenbruch war nur noch eine Zeitfrage: Die seit dem 19.09.1939 eingeschlossene, von 120 000 Mann unter Divisionsgeneral Rómmel(nicht mit Erwin Rommel verwandt) verteidigte Hauptstadt musste am 28.09.1939 nach Beschießung und schweren Luftangriffen kapitulieren. Die auf der Halbinsel Hela abgeschnittenen Reste der polnischen Marine unter Konteradmiral Unrug ergaben sich am 02.10.1939, und am 06.10.1939 endete der Polenfeldzug mit der Kapitulation von 16 857 polnischen Soldaten bei Kock . Die polnische Armee verlor gegen die Wehrmacht 70 000 Tote, 133 000 Verwundete und 700 000 Gefangene; die Rote Armee meldete 217 000 gefangene Polen bei 737 eigenen Toten und 1859 Verwundeten. Die deutsche Wehrmacht hatte an Verlusten: 10 572 Tote, 3409 Vermisste und 30 322 Verwundete, dazu 217 Panzer, 285 Flugzeuge und ein altes Minensuchboot.
Eine Vorahnung der Leiden der kommenden Besatzungszeit vermittelte schon während des Polenfeldzugs der Terror der den deutschen Angriffsarmeen folgenden Einsatzgruppen und der sowjetischen Sicherheitspolizei NKWD. Polen wurde zwischen Deutschland und der Sowjetunion geteilt. Die deutsch besetzten Gebiete (ca. 90 000 km² mit 10 Mio. Einwohnern) wurden z.T. dem Reich angegliedert (Warthegau, Danzig-Westpreußen), der Rest wurde im Generalgouvernement zusammengefasst. Der Abschluss des Polenfeldzugs brachte jedoch kein Ende des Kriegszustands, da die Westmächte das Ergebnis der Gewaltpolitik Hitlers nicht hinnehmen wollten und seine vagen Friedensangebote ablehnten.
Was hier begann, war wohl die größte Tragödie in der Geschichte der Menschheit.
Das alte Europa versank in einem Meer von Feuer und Blut.
Polen starb zuerst, und Deutsachland und Japan starben zuletzt.
Der II.WK brachte auch das Erstarken des wohl schlimmsten politischen Systems aller Zeiten, des Kommunismus.
Der Kommunismus brachte mehr Menschen den Tod, als der gesamte II.WK
Und der II.WK zeigte mit dem Völkermord an den europäischen Juden auch, wozu Menschen fähig sind.
Und er teilte die Welt in zwei Lager.
Die Nachwirkungen des II.WK sind heute noch allgegenwertig.
Die Welt von heute, ob man es glauben will oder nicht, ist immer noch das Ergebnis des II.WK, der heute vor 69 Jahren begann, und morgen vor 63 Jahren wieder endete.
Am Ende waren ca. 55 Milionen Menshen tot, und weite teile Europas und Japans in Trümmer.
Hier kurz das wohl berühmteste Bild zum Beginn des II.WK :