Heute ist der 70.Jahrestag des sogenannten "Adlertag"
"Adlertag" war der Deckname für den Beginn der Luftschlacht um England am 13.8.1940.
Der am "Adlertag" ausgelöste verschärfte Luftkrieg gegen Großbritannien sollte zur Erringung der Luftherrschaft über Kanal und Insel führen als Voraussetzung einer Truppenlandung in Großbritannien welche unter dem Namen Seelöwe bekannt wurde. Gemäß Führerweisung Nr. 17 für die Führung des "Luft- und Seekriegs gegen das englische Mutterland" wurden die Luftflotten 2 unter Generalfeldmarschall Albert Kesselring in den in Niederlanden, Belgien und Nord/Ost-Frankreich, 3 unter Generalfeldmarschall Hugo Sperrle in Nord/West-Frankreich und 5 unter Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff in Norwegen bereitgestellt. Sie verfügten über insgesamt 2355 Maschinen, die am "Adlertag" bei 34 Verlusten rund 1500 Einsätze gegen die britischen Inseln flogen. Die RAF verlor 13 Maschinen und sieben Piloten.
Seelöwe :
Seelöwe war der Deckname für die geplante Landung von Wehrmachttruppen in Großbritannien. Nachdem schon im Winter 39/40 in der Seekriegsleitung erste Überlegungen für eine Invasion der britischen Insel angestellt worden waren, rückte sie nach Erreichen der Kanalküste im Frankreichfeldzug durch deutsche Truppen in den Bereich des Möglichen. Bei einem diesbezüglichen Vortrag des OB der Kriegsmarine,Großadmiral Erich Raeder am 20.05.1940 blieb Hitler jedoch reserviert, da er nach einem Sieg auf dem Festland mit dem Einlenken Londons rechnete. Als die British Expeditionary Forces aus Dünkirchen entkommen waren und auch der Zusammenbruch Frankreichs nicht die erwünschte Wirkung auf Großbritannien ausübte, wurde am 02.07.1940 der Befehl zu Vorbereitungen und am 16.07.1940 mit Weisung Nr. 16 das Unternehmen "Seelöwe" in Auftrag gegeben: Bis zum 15.08.1940 sollte in den Kanalhäfen "Transportraum für 260 400 Mann, 61 983 Pferde, 34 200 Fahrzeuge, darunter Panzer, Artillerie und 52 leichte Flakbatterien der Luftwaffe" bereitgestellt werden. Die dafür erforderliche Flotte sollte die 9 .Armee unter Generaloberst Adolf Strauß und 16.Armee unter dem damaligen generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Ernst Busch in drei "Treffen" übersetzen, wozu allerdings zuvor die Luftherrschaft über dem Ärmelkanal zu erringen und die britische Flotte durch Minensperren und geeignete Ablenkungsangriffe fernzuhalten war.
Obwohl als "überraschender Übergang" geplant, ließ sich weder die Truppenmassierung von 40 Divisionen, später auf 25 reduziert, noch das Zusammenziehen der zahllosen, größtenteils im französischen Hinterland requirierten Transportmittel verheimlichen, sodass wegen britische Luftangriffe, denen insgesamt 51 Prähme, 9 Dampfer und 1 Schlepper zum Opfer fielen, der ohnehin nicht haltbare Termin weit hinausgeschoben werden musste. Es fehlte obendrein an geeigneten Landungsschiffen, die erst von Heer und Marine in fieberhafter Eile entwickelt werden mussten, darunter so verblüffende Gefährte wie die Herbert- und die Siebelfähren und so phantastische wie das Kriegskrokodil. Die dafür und für die Armierung der anderen Einheiten erforderliche Material- und Werftaufwendungen verzögerten alle anderen Seerüstungsaufgaben bedenklich, sodass nach Scheitern der Luftwaffe(durch Hitlers Schuld) beim Kampf um die Luftherrschaft "Seelöwe" zunehmend illusorisch wurde. Zwar konnte die Kriegsmarine am 16.09.1940 einsatzbereit melden: 168 Truppentransporter, 1975 Prähme, 100 Küstenmotorschiffe, 420 Schlepper, 1600 Motorboote, doch war zwischen OKH und OKM immer noch das Vorgehen strittig: Die Marine forderte einen kleinen Landestreifen von nur 110 km Länge zwischen Folkstone und Brighton, um die Sicherungskräfte nicht zu zersplittern, das Heer verlangte die Ausdehnung bis mindestens zur Isle of Wight und die Nachführung der 6. Armee unter Generalfeldmarschal Walter von Reichenau weit westlich bei Portland; das sei erforderlich wegen der britischen Verteidigungskräfte, bestehend aus 26 Felddivisionen - 8 an der Ost-Küste bis zum Wash, 7 anschließend bei Dover, 3 als Reserve um London, 5 an der Süd-Küste und 2 im Westen. Hitler entschied sich wegen der begrenzten Mittel für die kleine Lösung, die aber auch immer wieder verschoben wurde. Herbststürme und der sich abzeichnende Konflikt im Osten führten am 12.10.40 schließl. zu dem Entschluss, "Seelöwe" aufs nächste Jahr zu vertagen. Die Vorbereitungen sollten "nur noch als politisches und militärisches Druckmittel" aufrechterhalten werden. Am 10.01.1941 wurden auch sie endgültig eingestellt,da man sich in Deutschalnd voll auf den bevorstehenden Schlag gegen die Sowjet-Union konzentrierte.
Intersessant sind auch die Abwehrpläne der Briten gegen eine mögliche Landung Deutschlands auf der britischen Insel.
Neben brenneden Öl soll Chruchill selbst den Einsatz von Giftgas angeordnet haben.