Heute vor genau 71 Jahren, am 01.09.1939 begann mit dem sogenannten Polenfeldzug(Fall Weiß) der II.WK.
Der Polenfeldzug war der von Adolf Hitler am 01.09.1939 um 4.45 Uhr (nicht 5.45 Uhr, wie in seiner Rede vor dem Reichstag gesagt) ausgelöste Krieg gegen Polen, der sich zum 2. Weltkrieg ausweiten sollte Großbritanien und Frankreich, welche mit Polen einen Bündnisvertrag hatten erklärten nach dem Ablauf eines Ultimatums am 03.09.1939 dem Deutschen Reich den Krieg..Einzelne Staaten des britischen Commonwealth wie Kanada,Indien,Australien und Neusseland folgten kurz darauf. Eröffnet wurden die Kampfhandlungen durch den Beschuß der Danziger Westerpaltte durch das deutsche Linienenschiff „Schleswig Holstein“ (Ob jetzt die Bomben auf Wilun schneller waren entzieht sich meiner Kenntnis, daher halte ich mich hier an die offiziele Version mit der SH)Vorausgegangen war eine Phase hektischer Vermittlungsversuche um die Beilegung der deutsch.-polnischen Differenzen (u.a. Korridor und Danzig). Sie scheiterten letztlich an Hitlers Willen zur gewaltsamen Lösung der angeblichen brennenden "Raumfrage". Zwar wurde der bereits für den 26.08.1939 gegebene Angriffsbefehl noch einmal zurückgenommen - Italien hatte sich für nicht kriegsbereit erklärt -, doch dann ordnete Hitler nach kurzen weiteren Scheinverhandlungen die Auslösung des Falles "Weiß" an.
Interessant ist das Taktieren des Duce in dieser Angelegenheit.Nachdem der in dem Brief, den der Botschafter Italiens Bernardo Attolico Hitler übergab sein großes Bedauern über die nicht vorhandene Kriegsbereitschaft Italiens zum Ausdruck gebarcht hatte sagte er, Italien könne sofort seiner Bündnispflicht nachkommen, wenn Deutschland das Kriegsmaterial liefere das Italien benötigte.
Da der Duce daran jedoch nicht wirlklich interessiert war, war die Liste dermaßen überzogen daß der damalige Aussenminister Italiens, Graf Galeazzo Ciano, ausrief "Das reicht um einen Stier umzulegen.Sofern ein Stier lesen kann"
Doch zurück zum Fall Weiß : Den propagandistische Vorwand lieferte der SD mit einem vorgetäuschten polnischen Angriff auf den Reichssender Gleiwitz.
In 2 Angriffskeilen stieß das Gros des aktiven deutschen Heeres mit 57 Divisionen, davon 6 Panzer-, 4 leichte und 4 mot. Divisionen aus Pommern und Ostpreußen , mit der Heeresgruppe Nord unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Fedor von Bock mit der 3. und 4. Armee – sowie der aus Schlesien und der Slowakei angreifenden Heeresgruppe Süd unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Gerd von Runstedt(der Generalstabschef der Heeresgruppe Süd zwar z.s.Z. der damalige Generalleutnant und spätere Generalfeldmarschall Erich von Manstein) mit der 8., 10. und 14. Armee - mit rund. 2500 Panzern konzentrisch in Richtung Warschau vor, unterstützt durch die Luftflotten 1 unter dem damaligen General der Flieger und späteren Generalfeldmarschall Albert Kesselring und 4 unter dem damaligen General der Flieger und späteren Generaloberst Alexander Löhr mit insgesamt 1939 Flugzeugen, von denen 1538 am Tag des Angriffs einsatzbereit waren. Die polnische Heeresleitung unter Marschall von Polen Eduward Rydz-Smigly hatte das Gros der Kräfte - 26 Infanteriedivisionen und 10 Kavallerie-Brigaden - entlang der 1900 km langen Grenze aufmarschieren lassen. Insgesgesamt mobilisierte Polen 40 Infanteriedivisionen und 16 Brigaden (davon 11 Kavallerie und 2 mot.) mit 1132 leichten Panzerfahrzeugen. Die polnischen Luftstreitkräfte bestanden aus 66 Bombern, 277 Jägern, 203 Mehrzweckflugzeugen und 199 Aufklärern = 745 Maschinen. Die Flotte war mit 1 Minenleger, 4 Zerstörern, 5 U-Booten und einigen kleineren Einheiten bedeutungslos; 3 Zerstörer liefen schon vor Angriffsbeginn nach Großbritannien, die U-Boote entkamen, alle anderen Einheiten wurden Opfer der deutschen Luftwaffe. Bis zum 07.09.1939 waren alle polnischen Armeen (sie entsprachen in Stärke und Gliederung in etwas deutschen Korps) im Grenzgebiet entweder durchbrochen, zerschlagen oder zum Rückzug gezwungen. Die Angriffe der deutschen Luftwaffe auf die rückwärtigen Verbindungen führten zu schweren Schäden am Verkehrsnetz und den Fernmeldeeinrichtungen und verzögerten oder unterbanden die Heranführung von Nachschub und Reserven. Auch an der Zerschlagung der polnischen Frontarmeen hatte die Luftwaffe großen Anteil. Schon am 05.09.1939 hatte Marschall Rydz-Smigly den allgemeinen Rückzug hinter die Weichsel befohlen. Aus psychologischen und wehrwirtschaftlichen Gründen sowie in der eigentlich berechtigten Hoffnung auf einen Angriff der frzanzösich/britischen Armeen im Westen hatte er in Überschätzung der eigenen Kräfte den ungünstigen Grenzaufmarsch gewählt. An der unheilvollen Entwicklung konnte auch die am 06.09.1939 anlaufende, eher symbolischen und regional begrenzte "Offensive" der französichen 4. Armee unter General Requin im Vorfeld des Westwalls nichts ändern, weil sie nicht zum Abtransport deutscher Divisionen aus Polen zwang.
Zwischen dem 08. und 13.09.1939 kam es bei Radom zur ersten Kesselschlacht des Krieges, in der die deutsche. 10. Armee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Walter von Reichenau 65 000 Soldaten der polnischen Armee "Preußen" unter General Dab-Biernacki gefangen nahm. Bereits am 11.09.1939 hatte das deutsche I. AK Warschau von seinen östlichen Verbindungen abgeschnitten. Vom 17. bis 20.9. brachte die Heeresgruppe Süd bei Lublin 60 000 Gefangene ein. Zugleich vollzog sich das Schicksal der polnischen Armeen "Posen" unter General Kutrzeba und "Pomerellen" unter General Bortnowski: 170 000 Gefangene. Bis 15.9.1939 verlor die polnische Luftwaffe 330 Maschinen, davon die meisten im Luftkampf und nicht am Boden (nur 50), wie die deutsche Propaganda gemeldet hatte.
Zwischen dem 09.09.1939 und dem 12.09.1939 kam es aus deutscher Sicht bei dem Fluß Bzura zu einzigen Krise des Polenfeldzuges.
Die Bzura ist ein Fluss in Polen, der nördlich Lodz entspringt und unterhalb von Warschau in die Weichsel mündet. An der Bzura entschied sich der Polenfeldzug, nachdem dort die polnischen Armeen "Posen" unter General Kutrzeba und "Pommerellen" unter General Bortnowski von den deutschen Angriffskeilen eingeschlossen worden waren. Vom 09.09 bis 12.09.1939 unternahmen die polnischen Verbände starke Ausbruchsversuche, indem sie die deutsche. 8. Armee unter Generaloberst Johannes Blaskowitz in der Flanke zu fassen suchten. Der OB der d Heeresgruppe Süd, Generalfeldmarschall Gerd von. Rundstedt, warf daraufhin das XV. AK und das XVI. Panzerkorps in den Rücken von General Bortnowskis Armee während die deutsche 8. Armee den Ausbruch nach Süden blockierte, wobei sich v.a. die 30. Infanteriedivision des Generalmajors Kurt von Briesen auszeichnete. Nach Scheitern weiterer Ausbruchsversuche mussten die Polen am 190.9.1939 bei Kutno die Waffen strecken, 170 000 Mann gingen in Gefangenschaft.
Am 17.09.1939 griff von Osten die Rote Armee mit 2 Heeresgruppen ,dieWeißrussische Front unter General Kowalew mit den Armeen 3, 11, 10 und 4 sowie der Ukrainischen Front unter dem späteren Marschall der Sowjet-Union Semjon Konstantinowitsch Timoschenko mit der 5., 6. und 12. Armee - nach den im Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffsvertrag festgelegten Gebieten, die 1918 bis 20 an Polen verlorengegangen waren. Gegen diese gewaltige Übermacht konnte Polen nur noch Reste von 9 Divisionen und 3 Brigaden aufbieten, die den sowjetischen Vormarsch nicht einmal behinderten. Am Tag des sowjetischen Einmarschs floh die polnischen Regierung nach Rumänien, die Reste der Luftstreitkräfte folgten (116 Maschinen). Der endgültige Zusammenbruch war nur noch eine Zeitfrage: Die seit dem 19.09.1939 eingeschlossene, von 120 000 Mann unter Divisionsgeneral Rómmel verteidigte Hauptstadt musste am 28.09.1939 nach Beschießung und schweren Luftangriffen kapitulieren. Die auf der Halbinsel Hela abgeschnittenen Reste der polnischen Marine unter Konteradmiral Unrug ergaben sich am0 2.10.1939, und am 06.10.1939 endete der Polenfeldzug mit der Kapitulation von 16 857 polnischen Soldaten bei Kock (östl. Deblin). Die polnische Armee verlor gegen die Wehrmacht 70 000 Tote, 133 000 Verwundete und 700 000 Gefangene; die Rote Armee meldete 217 000 gefangene Polen bei 737 eigenen Toten und 1859 Verwundeten. Die deutsche. Wehrmacht hatte an Verlusten: 10 572 Tote, 3409 Vermisste und 30 322 Verwundete, dazu 217 Panzer, 285 Flugzeuge und ein altes Minensuchboot.
Eine Vorahnung der Leiden der kommenden Besatzungszeit vermittelte schon während des Polenfeldzugs der Terror der den dt. Angriffsarmeen folgenden Einsatzgruppen und der sowjetischen Sicherheitspolizei NKWD. Polen wurde zwischen Deutschland und der Sowjetunion geteilt. Die deutsch besetzten Gebiete (ca. 90 000 km² mit 10 Mio. Einwohnern) wurden z.T. dem Reich angegliedert (Warthegau, Danzig-Westpreußen), der Rest wurde im Generalgouvernement zusammengefasst. Der Abschluss des Polenfeldzugs brachte jedoch kein Ende des Kriegszustands, da die Westmächte das Ergebnis der Gewaltpolitik Hitlers nicht hinnehmen wollten und seine vagen Friedensangebote ablehnten.
Am 22.09.1939 fand an der deutsch/sowjetischen Demarkationslinie bei Brest-Litowsk eine gemeinsame Siegesparade der deutschen und sowjetischen Truppen statt die auf deutscher Seite von dem damaligen General der Panzertruppe Heinz Guderian und von sowjetischer Seite von dem damailgen Brigadekommandeur und späteren Generaloberst Semjon Moissejewitsch Kriwoschein abgenommen.
Bei dem anschliessenden Umtrunk hob Kriwoschin sein Wodkaglas und trank auf die „ewige Feindschaft“ zwischen dem deutschen und dem sowjetischen Volk.
Von seinem Dolmetscher auf den Fehler hingewiesen verbesserte sich Kriwoschein
auf „ewige Freindschaft“.
Etwas 2 Jahre später wurde das „R“ wieder gestrichen.
Dieser hier begonnene Weltkrieg sollte das Gesicht der Welt für immer verändern.
Seine Folgen reichen bis in unsere Zeit.
Nach dem Krieg erfolgte die Teilung Europas in Ost und West, und der Sozialismus trat seinen Siegeszug an, welcher weit über 100 Milionen Menschen das Leben kosten sollte.
Die Namen eines Mao, Pol Pot und Ho Chi Minh sind blutrot ausgeleuchtet. Von Josef Stalin gar nicht zu reden. Allerdings hatte dieser ja schon vor und während des Krieges gewütet.
Der II.WK zeigte auch wozu Menschen fähig sein können.
Ganzen Völkern und Religionsgemeinschaften wurde von Seiten der Nationalsozialisten das Lebensrecht abgesprochen. Auch die Namen der VLs wie Birkenau, Treblinka, Sobibor, Majdanek und Belzec sind blutrot ausgeleuchtet und beflecken die Waffenehre Deutschlands bis in unsere Zeit hinein.
Ganze Städte wurden planmäßig und vorsätzlich durch gewaltige Bomberflotten vernichtet,
durch planmäßiges Flächenbombardements wurden gezielt Feuerstürme entfacht die nur ein Ziel hatten : Die Tötung von Zivilisten. Dies war .m.E. die Befleckung der Waffenehre der Siegermächte.
Aber der Krieg brachte auch große Feldherren wie Generalfeldmarschall Erich von Manstein, Marschall der Sowjet-Union Georgie Konstantinowtisch Schukow oder Field Marshal Sir Bernhard Law Montgomery und General of the Army Douglas McArthur hervor.
Und er ermöglichte der Technik einen sehr großen Sprung nach vorne.
Das Atom wurde gespalten, die ersten Rakete startete und der erste Düsenjet flog durch die Lüfte.
Alles Dinge, die wir heute als selbstverständlich hinnehmen, ohne dass die meisten Menschen darüber nachdenken, wie sie zustande gekommen sind..
Wer denkt heute über das ursprüngliche Ziel der Kernspaltung nach, wenn er sein Licht einschaltet und sein Strom von einem Atomkraftwerk kommt ?
Wer sitzt gebannt vor dem Fernseher und betrachtet sich Bilder von Start und Landungen von Space Shuttles ohne darüber nachzudenken, warum die erste Rakete gebaut wurde ?
Wer steigt jedes Jahr in seinen Flieger in den Urlaub, ohne darüber nachzudenken, wie es zur Entwicklung des Turbinenantrieb gekommen ist ?
Vom Radar will ich gar nicht erst sprechen.
All diese Dinge, die uns heute so selbstverständlich vorkommen sind Kinder des II.WK.
So gesehen war der Krieg auch immer(so pervers es auch klingen mag) ein Träger des Fortschritts welcher die Menschheit in ihrer technischen Entwicklung weit voran gebracht
Hat. Und nein, ich will hier nicht den Krieg verherrlichen, sondern nenne unbestreitbare Fakten.
Was am 01.09.1939 auf einem Kriegschiff begann, dass sollte 6 Jahre und 1 Tag später auf einem Kriegsschiff wieder enden. Am 02.09.1945 kapitulierte das Japanische Kaiserreich an Bord der USS Missouri und der II.WK war zuende.
An seinem Ende waren ca. 55 Millionen Menschen tot.
Der Holocaust hatte gezeigt, dass selbst in der Neuzeit Menschen noch in den Zustand tiefster Barbarei zurückfallen können.
Das Deutsche Reich sowie das Japanische Kaiserreich wurden von den Siegern hart und grausam wie keine besiegten Völker zuvor bestraft. Ihre Identität und ihre Selbstachtung wurden ihnen genommen. Ihre Völker wurden umerzogen und ihre politischen, militärischen und teilweise auch ihre kulturellen Werte wurden ihnen abgezüchtet..
Ob berechtigt oder nicht mag dahingestellt sein. Doch war i.m.A. der alte Spruch „vae victis“
Nie so zutreffend wie im Falle Deutschlands und Japans. Ich weiß, weder Japan noch Deutschland waren an ihrem Schicksal unschuldig.
Zur Ehre der Sieger muß jedoch gesagt werden, dass der sich abzeichnende Ost-West Konflikt auf die unmittelbare Behandlung der besiegten Völker positiv auswirkte.
Ich bin sicher, dass das Strafgericht über Deutschland und Japan weitaus härten ausgefallen wäre, hätte es keinen Ost-West Konflikt gegeben.