Militärgeschichte

Fielen die ersten Bomben nicht auf Wielun von 29 Stukas geworfen und zwar um 04.40 Uhr nach polnischen Angaben?

Und ich meine es gab um 04.33 Uhr oder so noch ein Angriff von 3 JU 87 B auf die Weichselbrücke Dirschau mit dem Zweck die Sprengung im Vorfeld zu verhindern.

.

Ja, die Luftwaffe flog kurz vor dem Beginn des Angriffs in den polischen Luftraum ein, um gleichzeitig mit der Bodenoffensive über ihren Ziel zu sein.
Inwieweit jetzt die Bomben vor den Granaten der SH fielen kann ich jetzt auch nicht sagen.
Für mich waren immer die Schüsse der SH der Beginn des Krieges.
Selbst die Polen sagten lange, daß das erste deutsche Geschoß, welches die Westerplatte traf die erste "Kriegsbombe" gewesen sei.


Die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung war aber nach der Rede Hitlers im Gegensatz zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges keineswegs euphorisch, sondern in ernster Stimmung, als ob sie vorausahnen würden, wie viel Zerstörung, Opfer und Leid dieser Krieg bringen würde.

Richtig.
Die Stimmung im Volke war nicht wie 1914.
Man begrüßte den Krieg keinesfalls.
Zwar war der Pole im Volk nicht besonderst beliebt, und auch hatte man mit dem Staat und dem Volke Polen nicht viel Mitleid, aber man fürchtete doch einen neuen großen Krieg, da man sich diesmal sicher war, daß die westlichen Demokratien in den Krieg eingreifen würden.
Das geht aus Geheimberichten des SD sowie auch aus den Berichten der illegalen SPD ganz klar hervor.
Es hat während des II.WK eigendlich nur ein einziges Mal ehrliche Befallsbekundungen aus dem Volke gegeben. Und das war nach dem Sieg über Frankreich bei Hitlers Rückkehr nach Berlin.
Und auch Teile der Wehrmachtsführung machten Hitler auf die Gefahr eines erneuten Weltkrieges aufmerksam.
Der Chef des Generalstabes des Heeres, der damalige General der Artillerie und spätere Generaloberst Franz Halder wies den Führer mehrfach darauf hin, daß jedeweder von deutschland ausgehende Krieg unweigerlich in einem neuen Weltkrieg münden werde.


Andererseits gab es meines Wissens auch keine Proteste von Bürgern gegen den Krieg, jedenfalls nicht öffentlich.

Naja, das wäre ihnen auch schlecht bekommen.
 
Und auch Teile der Wehrmachtsführung machten Hitler auf die Gefahr eines erneuten Weltkrieges aufmerksam.
Der Chef des Generalstabes des Heeres, der damalige General der Artillerie und spätere Generaloberst Franz Halder wies den Führer mehrfach darauf hin, daß jedeweder von deutschland ausgehende Krieg unweigerlich in einem neuen Weltkrieg münden werde.

Das nicht jeder Wehrmachtsoffizier diesen Krieg befürwortete, zeigt schon der Rücktritt Becks, doch auch ein zweifelnder Halder sah davon ab, gegen Hitler zu opponieren, als der Krieg gegen Polen beschlossen wurde. Durch die politischen Erfolge Hitlers, ob nun der Anschluss des Saarlandes '35, die Remilitarisierung des Rheinlandes '36 oder der Anschluss Österreichs '38, hatte er vorerst alle Bedenken, die groß genug gewesen wären, in einer Revolte zu enden, hinweggefegt. Es gab von Seiten der Generalität (noch) keinen Widerstand, lediglich das Aufzeigen möglicher Risiken. Man vertraute auf den "Führer", seine Entscheidungskompetenz und den Glauben an das Prinzip der geteilten Verantwortung.
 
@Jedihammer: Natürlich - die deutsche Bevölkerung hatte sich offensichtlich schon an das NS-Terrorregime angepasst und war komplett eingeschüchtert. So etwas Ähnliches wie eine Friedensbewegung existierte nur nach dem Ersten Weltkrieg und während der Zwanziger Jahre, da gab es so schockierende Plakate von furchtbar entstellten Verletzten, aber auch Protestkampagnen 1928 gegen den Bau des damals "Panzerschiff A" genannten "Westentaschenschlachtschiffes" Deutschland, das später als Schwerer Kreuzer klassifiziert und in Lützow umbenannt wurde.
Noch ne Frage: Weißt du Genaueres über den ursprünglich für 26. August geplanten Kriegsbeginn und die Verschiebung?
 
(...)
Noch ne Frage: Weißt du Genaueres über den ursprünglich für 26. August geplanten Kriegsbeginn und die Verschiebung?

Ich bin zwar nicht Jedihammer, aber beantworten kann ich dir das trotzdem.:) Der Angriffsbefehl wurde zurückgenommen, weil Hitler noch am Tag des Befehls von dem Beistandsvertrag zwischen England und Polen erfuhr, zumal Italien meldete, noch nicht kriegsbereit zu sein. Kurz darauf setzte man einen neuen Termin fest, den 1. September 1939.
 
@Aurelian: Danke sehr für deine Infos, aber das steht auch in einem meiner Bücher (Kurt Zentner, Illustrierte Geschichte des Zweiten Weltkrieges) und in einem meiner Beiträge ein Stückchen weiter oben. ;)
Ich hab dazu mal eine richtig detaillierte Beschreibung gelesen, weiß aber nicht mehr wo...
 
.
Noch ne Frage: Weißt du Genaueres über den ursprünglich für 26. August geplanten Kriegsbeginn und die Verschiebung?

Der Angriffsbefehl war schon für den 26.08.1939 gegeben.
Am 25.08.1939 empfing Hitler u.a. noch den Botschafter Frankreichs,Robert Coulondre.
Dieser gibt Hitler als französischer Offizier sein Ehrenwort, daß Fankreich an der Seite Polens kämpfen würde, sollte dieses Land angegriffen werden.
Er gibt aber auch sein Ehrenwort, daß Paris bis zum Schluß alles versuchen wird, auf Warschau einzuwirken.

Kurz darauf überbringt der Botschafter Italiens,Bernardo Attolico,dem Führer einen Brief des Duce, in dem dieser Hitler erklärt, daß Italien nicht kriegsbereit ist.

Auch wird an diesem Tag über den schwedischen Unternehmer Birger Dahlerus
nochmals ein britisches Verhandlungsangebot übermittelt.
Aus diesen Gründen befiehlt Hitler gegen 18.00 Uhr, den Angriff zu stoppen.

Der Chef des Heersnachrichtenwesens, der damalige Generalleutnant und spätere General der Nachrichtentruppen Erich Fellgiebel kann jedoch die äuseren Flügel in der Slowakei und in Ost-Preussen nicht mehr erreichen.
Deshalb setzt man u.a. Aufklärungsflugzeuge ein, die mitten unter den vorrückenden Truppen auf der Straße landen.

Der neue Termin für den Angriff auf Polen wurde von Hitler erst am 31.08.1939 um 19.40 Uhr befohlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jedihammer: Sehr gut, vielen Dank für deine Infos!
Ich hab auch noch was gefunden - siehe meinen Post vor deinem - über den Angriff auf den Jablunkapass. Insgesamt soll der Angriffstermin im August 1939 drei Mal verschoben worden sein, hab ich gelesen.
 
@Jedihammer: Sehr gut, vielen Dank für deine Infos!
Ich hab auch noch was gefunden - siehe meinen Post vor deinem - über den Angriff auf den Jablunkapass. Insgesamt soll der Angriffstermin im August 1939 drei Mal verschoben worden sein, hab ich gelesen.

Diesen Spiegelbericht kann ich nur mit Magendrücken akzeptieren.
Zum einen ist er voller handwerklicher Fehler

Siehe z.B. die lapidare Bezeichnung "7.Division"
Was für eine Division ?


Und den ehemaligen SS-Offizier Hans Bernd Gisevius würde ich persönlich nicht unbedingt als Widerstandskämpfer bezeichnen.


Was die Verschiebung angeht, so war dies eine leidige Unart Hitlers.
Fast alle wichtigen Offensiven der Wehrmacht sind im Verlauf des II.WKs mehrfach verschoben worden.
Im Falle von Polen war der 1.September die letzte Möglichkeit, wegen er zu erwartenden Herbstregen.
 
Heute vor genau 71 Jahren, am 01.09.1939 begann mit dem sogenannten Polenfeldzug(Fall Weiß) der II.WK.


Der Polenfeldzug war der von Adolf Hitler am 01.09.1939 um 4.45 Uhr (nicht 5.45 Uhr, wie in seiner Rede vor dem Reichstag gesagt) ausgelöste Krieg gegen Polen, der sich zum 2. Weltkrieg ausweiten sollte Großbritanien und Frankreich, welche mit Polen einen Bündnisvertrag hatten erklärten nach dem Ablauf eines Ultimatums am 03.09.1939 dem Deutschen Reich den Krieg..Einzelne Staaten des britischen Commonwealth wie Kanada,Indien,Australien und Neusseland folgten kurz darauf. Eröffnet wurden die Kampfhandlungen durch den Beschuß der Danziger Westerpaltte durch das deutsche Linienenschiff „Schleswig Holstein“ (Ob jetzt die Bomben auf Wilun schneller waren entzieht sich meiner Kenntnis, daher halte ich mich hier an die offiziele Version mit der SH)Vorausgegangen war eine Phase hektischer Vermittlungsversuche um die Beilegung der deutsch.-polnischen Differenzen (u.a. Korridor und Danzig). Sie scheiterten letztlich an Hitlers Willen zur gewaltsamen Lösung der angeblichen brennenden "Raumfrage". Zwar wurde der bereits für den 26.08.1939 gegebene Angriffsbefehl noch einmal zurückgenommen - Italien hatte sich für nicht kriegsbereit erklärt -, doch dann ordnete Hitler nach kurzen weiteren Scheinverhandlungen die Auslösung des Falles "Weiß" an.
Interessant ist das Taktieren des Duce in dieser Angelegenheit.Nachdem der in dem Brief, den der Botschafter Italiens Bernardo Attolico Hitler übergab sein großes Bedauern über die nicht vorhandene Kriegsbereitschaft Italiens zum Ausdruck gebarcht hatte sagte er, Italien könne sofort seiner Bündnispflicht nachkommen, wenn Deutschland das Kriegsmaterial liefere das Italien benötigte.
Da der Duce daran jedoch nicht wirlklich interessiert war, war die Liste dermaßen überzogen daß der damalige Aussenminister Italiens, Graf Galeazzo Ciano, ausrief "Das reicht um einen Stier umzulegen.Sofern ein Stier lesen kann"
Doch zurück zum Fall Weiß : Den propagandistische Vorwand lieferte der SD mit einem vorgetäuschten polnischen Angriff auf den Reichssender Gleiwitz.

In 2 Angriffskeilen stieß das Gros des aktiven deutschen Heeres mit 57 Divisionen, davon 6 Panzer-, 4 leichte und 4 mot. Divisionen aus Pommern und Ostpreußen , mit der Heeresgruppe Nord unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Fedor von Bock mit der 3. und 4. Armee – sowie der aus Schlesien und der Slowakei angreifenden Heeresgruppe Süd unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Gerd von Runstedt(der Generalstabschef der Heeresgruppe Süd zwar z.s.Z. der damalige Generalleutnant und spätere Generalfeldmarschall Erich von Manstein) mit der 8., 10. und 14. Armee - mit rund. 2500 Panzern konzentrisch in Richtung Warschau vor, unterstützt durch die Luftflotten 1 unter dem damaligen General der Flieger und späteren Generalfeldmarschall Albert Kesselring und 4 unter dem damaligen General der Flieger und späteren Generaloberst Alexander Löhr mit insgesamt 1939 Flugzeugen, von denen 1538 am Tag des Angriffs einsatzbereit waren. Die polnische Heeresleitung unter Marschall von Polen Eduward Rydz-Smigly hatte das Gros der Kräfte - 26 Infanteriedivisionen und 10 Kavallerie-Brigaden - entlang der 1900 km langen Grenze aufmarschieren lassen. Insgesgesamt mobilisierte Polen 40 Infanteriedivisionen und 16 Brigaden (davon 11 Kavallerie und 2 mot.) mit 1132 leichten Panzerfahrzeugen. Die polnischen Luftstreitkräfte bestanden aus 66 Bombern, 277 Jägern, 203 Mehrzweckflugzeugen und 199 Aufklärern = 745 Maschinen. Die Flotte war mit 1 Minenleger, 4 Zerstörern, 5 U-Booten und einigen kleineren Einheiten bedeutungslos; 3 Zerstörer liefen schon vor Angriffsbeginn nach Großbritannien, die U-Boote entkamen, alle anderen Einheiten wurden Opfer der deutschen Luftwaffe. Bis zum 07.09.1939 waren alle polnischen Armeen (sie entsprachen in Stärke und Gliederung in etwas deutschen Korps) im Grenzgebiet entweder durchbrochen, zerschlagen oder zum Rückzug gezwungen. Die Angriffe der deutschen Luftwaffe auf die rückwärtigen Verbindungen führten zu schweren Schäden am Verkehrsnetz und den Fernmeldeeinrichtungen und verzögerten oder unterbanden die Heranführung von Nachschub und Reserven. Auch an der Zerschlagung der polnischen Frontarmeen hatte die Luftwaffe großen Anteil. Schon am 05.09.1939 hatte Marschall Rydz-Smigly den allgemeinen Rückzug hinter die Weichsel befohlen. Aus psychologischen und wehrwirtschaftlichen Gründen sowie in der eigentlich berechtigten Hoffnung auf einen Angriff der frzanzösich/britischen Armeen im Westen hatte er in Überschätzung der eigenen Kräfte den ungünstigen Grenzaufmarsch gewählt. An der unheilvollen Entwicklung konnte auch die am 06.09.1939 anlaufende, eher symbolischen und regional begrenzte "Offensive" der französichen 4. Armee unter General Requin im Vorfeld des Westwalls nichts ändern, weil sie nicht zum Abtransport deutscher Divisionen aus Polen zwang.

Zwischen dem 08. und 13.09.1939 kam es bei Radom zur ersten Kesselschlacht des Krieges, in der die deutsche. 10. Armee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Walter von Reichenau 65 000 Soldaten der polnischen Armee "Preußen" unter General Dab-Biernacki gefangen nahm. Bereits am 11.09.1939 hatte das deutsche I. AK Warschau von seinen östlichen Verbindungen abgeschnitten. Vom 17. bis 20.9. brachte die Heeresgruppe Süd bei Lublin 60 000 Gefangene ein. Zugleich vollzog sich das Schicksal der polnischen Armeen "Posen" unter General Kutrzeba und "Pomerellen" unter General Bortnowski: 170 000 Gefangene. Bis 15.9.1939 verlor die polnische Luftwaffe 330 Maschinen, davon die meisten im Luftkampf und nicht am Boden (nur 50), wie die deutsche Propaganda gemeldet hatte.
Zwischen dem 09.09.1939 und dem 12.09.1939 kam es aus deutscher Sicht bei dem Fluß Bzura zu einzigen Krise des Polenfeldzuges.
Die Bzura ist ein Fluss in Polen, der nördlich Lodz entspringt und unterhalb von Warschau in die Weichsel mündet. An der Bzura entschied sich der Polenfeldzug, nachdem dort die polnischen Armeen "Posen" unter General Kutrzeba und "Pommerellen" unter General Bortnowski von den deutschen Angriffskeilen eingeschlossen worden waren. Vom 09.09 bis 12.09.1939 unternahmen die polnischen Verbände starke Ausbruchsversuche, indem sie die deutsche. 8. Armee unter Generaloberst Johannes Blaskowitz in der Flanke zu fassen suchten. Der OB der d Heeresgruppe Süd, Generalfeldmarschall Gerd von. Rundstedt, warf daraufhin das XV. AK und das XVI. Panzerkorps in den Rücken von General Bortnowskis Armee während die deutsche 8. Armee den Ausbruch nach Süden blockierte, wobei sich v.a. die 30. Infanteriedivision des Generalmajors Kurt von Briesen auszeichnete. Nach Scheitern weiterer Ausbruchsversuche mussten die Polen am 190.9.1939 bei Kutno die Waffen strecken, 170 000 Mann gingen in Gefangenschaft.

Am 17.09.1939 griff von Osten die Rote Armee mit 2 Heeresgruppen ,dieWeißrussische Front unter General Kowalew mit den Armeen 3, 11, 10 und 4 sowie der Ukrainischen Front unter dem späteren Marschall der Sowjet-Union Semjon Konstantinowitsch Timoschenko mit der 5., 6. und 12. Armee - nach den im Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffsvertrag festgelegten Gebieten, die 1918 bis 20 an Polen verlorengegangen waren. Gegen diese gewaltige Übermacht konnte Polen nur noch Reste von 9 Divisionen und 3 Brigaden aufbieten, die den sowjetischen Vormarsch nicht einmal behinderten. Am Tag des sowjetischen Einmarschs floh die polnischen Regierung nach Rumänien, die Reste der Luftstreitkräfte folgten (116 Maschinen). Der endgültige Zusammenbruch war nur noch eine Zeitfrage: Die seit dem 19.09.1939 eingeschlossene, von 120 000 Mann unter Divisionsgeneral Rómmel verteidigte Hauptstadt musste am 28.09.1939 nach Beschießung und schweren Luftangriffen kapitulieren. Die auf der Halbinsel Hela abgeschnittenen Reste der polnischen Marine unter Konteradmiral Unrug ergaben sich am0 2.10.1939, und am 06.10.1939 endete der Polenfeldzug mit der Kapitulation von 16 857 polnischen Soldaten bei Kock (östl. Deblin). Die polnische Armee verlor gegen die Wehrmacht 70 000 Tote, 133 000 Verwundete und 700 000 Gefangene; die Rote Armee meldete 217 000 gefangene Polen bei 737 eigenen Toten und 1859 Verwundeten. Die deutsche. Wehrmacht hatte an Verlusten: 10 572 Tote, 3409 Vermisste und 30 322 Verwundete, dazu 217 Panzer, 285 Flugzeuge und ein altes Minensuchboot.

Eine Vorahnung der Leiden der kommenden Besatzungszeit vermittelte schon während des Polenfeldzugs der Terror der den dt. Angriffsarmeen folgenden Einsatzgruppen und der sowjetischen Sicherheitspolizei NKWD. Polen wurde zwischen Deutschland und der Sowjetunion geteilt. Die deutsch besetzten Gebiete (ca. 90 000 km² mit 10 Mio. Einwohnern) wurden z.T. dem Reich angegliedert (Warthegau, Danzig-Westpreußen), der Rest wurde im Generalgouvernement zusammengefasst. Der Abschluss des Polenfeldzugs brachte jedoch kein Ende des Kriegszustands, da die Westmächte das Ergebnis der Gewaltpolitik Hitlers nicht hinnehmen wollten und seine vagen Friedensangebote ablehnten.

Am 22.09.1939 fand an der deutsch/sowjetischen Demarkationslinie bei Brest-Litowsk eine gemeinsame Siegesparade der deutschen und sowjetischen Truppen statt die auf deutscher Seite von dem damaligen General der Panzertruppe Heinz Guderian und von sowjetischer Seite von dem damailgen Brigadekommandeur und späteren Generaloberst Semjon Moissejewitsch Kriwoschein abgenommen.
Bei dem anschliessenden Umtrunk hob Kriwoschin sein Wodkaglas und trank auf die „ewige Feindschaft“ zwischen dem deutschen und dem sowjetischen Volk.
Von seinem Dolmetscher auf den Fehler hingewiesen verbesserte sich Kriwoschein
auf „ewige Freindschaft“.
Etwas 2 Jahre später wurde das „R“ wieder gestrichen.
Dieser hier begonnene Weltkrieg sollte das Gesicht der Welt für immer verändern.
Seine Folgen reichen bis in unsere Zeit.
Nach dem Krieg erfolgte die Teilung Europas in Ost und West, und der Sozialismus trat seinen Siegeszug an, welcher weit über 100 Milionen Menschen das Leben kosten sollte.
Die Namen eines Mao, Pol Pot und Ho Chi Minh sind blutrot ausgeleuchtet. Von Josef Stalin gar nicht zu reden. Allerdings hatte dieser ja schon vor und während des Krieges gewütet.
Der II.WK zeigte auch wozu Menschen fähig sein können.
Ganzen Völkern und Religionsgemeinschaften wurde von Seiten der Nationalsozialisten das Lebensrecht abgesprochen. Auch die Namen der VLs wie Birkenau, Treblinka, Sobibor, Majdanek und Belzec sind blutrot ausgeleuchtet und beflecken die Waffenehre Deutschlands bis in unsere Zeit hinein.
Ganze Städte wurden planmäßig und vorsätzlich durch gewaltige Bomberflotten vernichtet,
durch planmäßiges Flächenbombardements wurden gezielt Feuerstürme entfacht die nur ein Ziel hatten : Die Tötung von Zivilisten. Dies war .m.E. die Befleckung der Waffenehre der Siegermächte.
Aber der Krieg brachte auch große Feldherren wie Generalfeldmarschall Erich von Manstein, Marschall der Sowjet-Union Georgie Konstantinowtisch Schukow oder Field Marshal Sir Bernhard Law Montgomery und General of the Army Douglas McArthur hervor.
Und er ermöglichte der Technik einen sehr großen Sprung nach vorne.
Das Atom wurde gespalten, die ersten Rakete startete und der erste Düsenjet flog durch die Lüfte.
Alles Dinge, die wir heute als selbstverständlich hinnehmen, ohne dass die meisten Menschen darüber nachdenken, wie sie zustande gekommen sind..
Wer denkt heute über das ursprüngliche Ziel der Kernspaltung nach, wenn er sein Licht einschaltet und sein Strom von einem Atomkraftwerk kommt ?
Wer sitzt gebannt vor dem Fernseher und betrachtet sich Bilder von Start und Landungen von Space Shuttles ohne darüber nachzudenken, warum die erste Rakete gebaut wurde ?
Wer steigt jedes Jahr in seinen Flieger in den Urlaub, ohne darüber nachzudenken, wie es zur Entwicklung des Turbinenantrieb gekommen ist ?
Vom Radar will ich gar nicht erst sprechen.
All diese Dinge, die uns heute so selbstverständlich vorkommen sind Kinder des II.WK.
So gesehen war der Krieg auch immer(so pervers es auch klingen mag) ein Träger des Fortschritts welcher die Menschheit in ihrer technischen Entwicklung weit voran gebracht
Hat. Und nein, ich will hier nicht den Krieg verherrlichen, sondern nenne unbestreitbare Fakten.
Was am 01.09.1939 auf einem Kriegschiff begann, dass sollte 6 Jahre und 1 Tag später auf einem Kriegsschiff wieder enden. Am 02.09.1945 kapitulierte das Japanische Kaiserreich an Bord der USS Missouri und der II.WK war zuende.
An seinem Ende waren ca. 55 Millionen Menschen tot.
Der Holocaust hatte gezeigt, dass selbst in der Neuzeit Menschen noch in den Zustand tiefster Barbarei zurückfallen können.
Das Deutsche Reich sowie das Japanische Kaiserreich wurden von den Siegern hart und grausam wie keine besiegten Völker zuvor bestraft. Ihre Identität und ihre Selbstachtung wurden ihnen genommen. Ihre Völker wurden umerzogen und ihre politischen, militärischen und teilweise auch ihre kulturellen Werte wurden ihnen abgezüchtet..
Ob berechtigt oder nicht mag dahingestellt sein. Doch war i.m.A. der alte Spruch „vae victis“
Nie so zutreffend wie im Falle Deutschlands und Japans. Ich weiß, weder Japan noch Deutschland waren an ihrem Schicksal unschuldig.
Zur Ehre der Sieger muß jedoch gesagt werden, dass der sich abzeichnende Ost-West Konflikt auf die unmittelbare Behandlung der besiegten Völker positiv auswirkte.
Ich bin sicher, dass das Strafgericht über Deutschland und Japan weitaus härten ausgefallen wäre, hätte es keinen Ost-West Konflikt gegeben.

polen_03.jpg


westernplatte2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für den interessanten Artikel... Dennoch wollte ich dich schnell auf einen kleinen Zahlendreher hinweisen... s.o.

Jaja, ich und meine Tastatur:D
Aber danke für den Hinweis.
Ich habe es geändert.

Im Übrigen möchte ich hier an einen der besten und ritterlichsten hohen Offiziere der Deutschen Wehrmacht erinnern, welcher heute vor 119 Jahren geboren wurde.
Am 01.09.1891 wurde der spätere General der Panzertruppe Wilhelm Ritter von Thoma geboren.

Von Thoma wurde am 01.09.1891 in Dachau/Oberbayern geboren. Sein Vater war königlicher Forstbeamter.
Nach der Schule, am 23.09.1912, meldete er sich zunächst für 2 Jahre beim 3.Bayerischen Infanterieregiment „Prinz Karl von Bayern“ in Augsburg als Offiziersaspirant. Bei diesem Regiment wurde er am 20.05.1913 Fähnrich und am 01.08.1914 Leutnant.
Bei Beginn des 1.Weltkriegs kämpfte von Thoma in den Vogesen, in Lothringen, vor Nancy-Epinal, an der Somme und bei Peronne.
Im weiteren Verlauf des Krieges kämpfte er an fast allen Fronten und erlebte die berühmte Tankschlacht von Cambrai mit. Nachdem er sich mehrfach bewährt hatte und mehrmalig verwundet (insgesamt wurde von Thoma während des 1. und 2.Weltkrieges insgesamt 20mal verwundet) wurde, erhielt er am 05.06.1916 das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens, womit die Verleihung des persönlich Adels einherging (Die Bezeichnung „Ritter von“ wurde dem Namen beigefügt). Am 18.04.1918 erfolgte noch seine Beförderung zum Oberleutnant.
Kurz vor Kriegsende wurde er gefangen genommen und kam in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Seine Entlassung erfolgte im September 1919.
Im Jahr 1920 wurde er in die Reichswehr übernommen. Von Juli 1922 an tat er 8 Jahre lang Dienst in der 7.(bayerischen) Kraftfahrabteilung.
Am 01.02.1925 wurde er Hauptmann und Chef der 2.Kompanie dieser Abteilung, die in Würzburg stationiert war. Im Anschluss an diese Zeit durchlief er mehrere Stationen, u.a. 1930 Stabsdienst beim Gruppenkommando 2 in Kassel, 1931/1932 in der 7.Sanitätsabteilung in München, 1933/1934 im Stab der 7.Division, ehe er am 01.04.1934 zum Major befördert wurde und am 15.10.1934 zum Kommandeur der II. Abteilung/Panzerregiment 4 ernannt wurde.
Im Spanischen Bürgerkrieg befehligte von Thoma, seit 01.08.1936 Oberstleutnant, die Panzerabteilung der „Legion Condor“ und wurde mit der spanischen Medalla Militar mit Brillanten und dem deutschen Spanienkreuz in Gold mit Brillanten ausgezeichnet und erhielt am 01.04.1938 die Beförderung zum Oberst. Nach der Rückkehr aus Spanien erhielt er das Kommando über das Panzerregiment 3 in Wien.
Während des Polenfeldzuges führte er sein Regiment im Rahmen der 2.Panzerdivision bis an den Bug. Am 05.03.1940 wurde er ins Oberkommando des Heeres (OKH) versetzt und erhielt die Dienststellung eines „Generals der Schnellen Truppen“.
Am 01.08.1940 die Beförderung zum Generalmajor erhaltend, übernahm er die 17.Panzerbrigade, bis er schließlich die Führung der 17.Panzerdivision übernahm und mit dieser am Russlandfeldzug teilnahm. Er zeichnete sich während der Kesselschlacht um Kiew besonders aus, wofür ihm am 31.12.1941 das Ritterkreuz verliehen wurde.
Vom 23.05. - 01.07.1942 nochmals als „General der Schnellen Truppen“ im OKH tätig, wurde er am 01.08.1942 zum Generalleutnant befördert und übernahm er am 01.09.1942 das Kommando über das Deutschen Afrika-Korps. Wenig später, am 24.10.1942 auch vertretungsweise das Kommando über die deutsch-italienische „Panzerarmee Afrika“. Zusätzlich wurde er noch zum General der Panzertruppen befördert.
Am 04.11.1942 geriet von Thoma, während er die Verteidigung von Tel el Mampsra in vorderster Linie führte, in britische Kriegsgefangenschaft. Ob der erfahrene und tollkühne General, er erlebte während seiner Dienstzeit nicht weniger als 192 Panzergefechte, dies evt. freiwillig tat war später stark umstritten.
Nach dem Krieg lebte er in Dachau und verstarb am 30.04.1948 im Alter von 56 Jahren.
Quelle :Die Ritterkreuzträger der Wehrmacht und der Waffen-SS

Ritter von Thoma wurde in beiden Weltkriegen nicht weniger als 20 Mal(!!!!!!!!!!!!!!) verwundet.
Er liebte den Kampf ob der Würze, die er seinem Leben gab.
Als Beweis für das hohe ritterliche Denken General von Thoma sei hier folgendes erwähnt.
Er gratulierte seinem Gegenspieler,Major-General John Charles "Jock" Campbell, in einem persönlichen Schreiben zu dessen Verleihung des Victoria Cross.

Ritter von Thoma :
a2f02367b7fee7b19afe5b31798d9a3f.jpg



Gleichzeitig wurde heute vor 109 Jahren der sowjetische Generalleutnant Andrei Andrejewitsch Wlassow geboren.

Andrei Andrejewitsch Wlassow

sowjet. Generalleutnant (März 42) geboren 1. September 1900 Lomakino bei Gorki gestorben 1. August 1946 Moskau (hingerichtet)
Besuch eines Priesterseminars, 1919 zur Roten Armee, 1930 KPdSU-Mitglied, 1938 Chef des Stabes beim sowjet. Militärberater in China, 1939 Kommandeur der 99. Schützendivision. Im Januar 41 wurde Wlassow Kommandierender General des IV. mechanisierten Korps, mit dem er nach dem dt. Überfall bei Lemberg kämpfte. Im September 41 OB der 37. Armee, verteidigte er Kiew, übernahm am 30.11.41 die Führung der 20. Armee und hatte wesentl. Anteil am Abwehrsieg vor Moskau. Im März 42 wurde Wlassow als OB der 2. Stoßarmee in den Wolchow-Kessel eingeflogen, wo er am 12.7.42 in dt. Gefangenschaft geriet. Er stellte sich der dt. antibolschewist. Propaganda zur Verfügung, unterzeichnete am 19.9.42 sein erstes Flugblatt, das die Rotarmisten zum Überlaufen aufforderte, und gründete am 27.12.42 das "Smolensker Komitee". Sein Plan, aus sowjet. Hilfswilligen und Kriegsgefangenen eine Freiwilligenarmee zur Befreiung Russlands von der Sowjet-Diktatur zu bilden, wurde von Hitler lange blockiert. So konnte Wlassow, der vergebl. auf eine Änderung der verhängnisvollen dt. Besatzungspolitik im Osten gehofft hatte, erst am 10.11.44 mit der Bildung der ersten Division beginnen und am 10.2.45 auf dem Truppenübungsplatz Münsingen als "OB der russ. Streitkräfte" (28.1.45) die Wlassow-Armee übernehmen. Südwestl. Prag in US-Gefangenschaft geraten, wurde er am 12.5.45 an die Sowjets ausgeliefert, die ihn mit 9 seiner Generäle zum Tod verurteilten.

Quelle : Jedihammers Archiv

Andrei_A_Wlassow.jpg
 
Da verwendet jemand deine Texte, oder ist das deine Seite?

Ich habe da ein CD-Lexikon, welches ich als Schablone benutze.
Falsche Daten ersetze ich durch richtige Daten, wenn nötig füge ich wichtige und fehlende Daten dazu.
Ich habe in meinem Archiv viele Texte, die ich auf diese Art und Weise erstellt und verbessert habe.
Kann sein, daß man sich auf der von Dir verlinkten Seite auf das selbe Lexikon bezieht.
 
Vor 65 Jahren hat Japan kapituliert

Jedihammer hat es zwar schon kurz erwähnt, aber ich möchte es nochmal ein bisschen genauer erzählen:

Heute vor 65 Jahren, am Sonntag, 2. September 1945, unterzeichneten um 10.30 Uhr Ortszeit an Bord des US-Schlachtschiffs USS Missouri, das in der Sagami-Tokio-Bucht vor Anker lag, der japanische Außenminister Shigemitsu Mamoru und der Chef des japanischen Generalstabes General Umezu Yoshijirō, sowie General Douglas MacArthur, Admiral Chester Nimitz und die Vertreter der Streitkräfte der alliierten Staaten die Urkunde über die bedingungslose Kapitulation Japans. Damit war der Zweite Weltkrieg zu Ende.
Es waren genau sechs Jahre und ein Tag vergangen, seit am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg mit dem deutschen Angriff auf Polen begonnen hatte.
Die Kapitulation Japans hatte in der Geschichte keine Parallele, denn zum ersten Mal kapitulierte ein Staat, an dessen Küsten die gegnerische Flotte nicht gelandet war. (Quelle: Janusz Piekalkiewicz, Seekrieg 1939-1945)
Hier noch ein paar Fotos dazu, die ich im Internet gefunden habe:

capitulation1945_200q.jpg

Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde

BE042686.jpg

Ankunft der japanischen Delegation an Bord der USS Missouri

uss_missouri.jpg
 
Nach langer Zeit mal wieder ein Jahrestag aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg von mir:

Am 2. September des Jahres 1864 fiel die Die Stadt Atlanta/Georgia in die Hand der Unionstruppen unter dem Kommando von William T. Sherman.
Durch die Erfolge bei Vicksburg und Chattanooga im Verlaufe des Jahres 1863 war es den Nordstaatlern gelungen sowohl den Mississippi als auch den Staat Tennessee unter ihre Kontrolle zu bringen. Somit besaß die Union eine ideale Ausgangsbasis für großangelegte Operationen direkt ins Kernland des Gegners. Die Stadt Atlanta im Bundesstaat Georgia bot sich als Ziel geradezu an. Neben einem Verkehrsknotenpunkt, an dem sich drei wichtige Eisenbahnlinien trafen war die Stadt im Laufe des Krieges zu einem großen Industriestandort geworden, in seiner Bedeutung nur noch durch die Hauptstadt der Konföderation Richmond (VA) übertroffen.
Nachdem Ulysses S. Grant – der Held von Vicksburg – von Präsident Lincoln zum Oberbefehlhaber aller Unionstruppen ernannt und auf den östlichen Kriegsschauplatz abgezogen worden war, um direkt gegen Lee’s Nordvirginia-Armee zu kämpfen, ging das Kommando auf dem westlichen Kriegsschauplatz an Grant’s langjährigen Vertrauten Sherman. Diesem unterstand der Wehrbereich Mississippi und somit drei bedeutende Großverbände mit einer Gesamtstärke von ca. 100.000 Mann: Die Cumberland-Armee (Thomas), die Tennessee-Armee (McPherson) sowie die Ohio-Armee (Schofield).
Ihm gegenüber stand der erfahrene General Joseph E. Johnston und dessen Tennessee-Armee (CS) die es zusammen mit der Mississippi-Armee (Polk) auf zusammen ca. 65.000 Soldaten brachte.
Im Mai 1864 setzte Sherman seine Truppen von den Bereitstellungsräumen im Norden Georgias in Marsch in Richtung des ca. 100 Meilen entfernten Atlanta. Johnston wusste, daß Sherman ihm zahlenmäßig weit überlegen war, und so verlegte sich der als „Meister der Defensive“ bekannte Kommandeur auf eine Reihe von Rückzugsgefechten, in denen er Sherman zwar die ein oder andere taktische Niederlage (z.B. am Kennesaw-Mountain) beibringen, aber nicht verhindern konnte, daß die Unionstruppen immer weiter nach Atlanta vorrückten. In Richmond sah man Johnstons Verhalten mit großer Sorge, sodaß der konföderierte Präsident Jefferson Davis ihn schließlich am 17.Juli 1864 durch den weitaus aggressiveren Texaner John Bell Hood ersetzte. Dieser griff auch sogleich an, wurde jedoch am 22.7. bei Peachtree Creek sowie am 28.7. bei Ezra’s Church geschlagen, sodaß sich die konföderierten Truppen schließlich doch nach Atlanta zurückziehen und dort eingraben mussten.
Nachdem es Sherman im Laufe des Augusts nicht gelang einen entscheidenden Durchbruch zu erzielen und die Stadt zu nehmen schickte der Ende des Monats das Gros seiner Armee in Richtung Süden, um bei Jonesborough die dort verlaufende Macon & Western Bahnlinie zu unterbrechen, was die Verteidiger der Stadt von ihrer letzten Versorgungsader trennte und Hood nichts anders übrig blieb, als die Stadt zu evakuieren. Sherman zog am 2. September 1864 in Atlanta – oder was davon übrig war – ein und telegraphierte an seinen Präsidenten in Washington: „Atlanta is ours and fairly won.“ (Atlanta ist unser und redlich gewonnen).
Die Folgen der Einnahme von Atlanta waren weitreichend. Nicht nur, daß eine bedeutende Waffenschmiede der Konföderation in die Hände der Union gefallen war, wog die Tatsache viel schlimmer, daß die Nordstaatler nun in der Lage waren, in großem Stil direkt im „tiefen Süden“, dem Herzland der Konföderation, große militärische Operationen durchzuführen, und die ausgebluteten eigenen Truppen nicht mehr in der Lage waren, dies zu verhindern, von einigen Nadelstichen vielleicht abgesehen. Somit erwies sich Grants Strategie, den personell und wirtschaftlich weit unterlegenen Gegner an sovielen Schauplätzen wie möglich zu beschäftigen, sodaß dieser seine Truppen nicht mehr zu den gerade bedrohten Frontabschnitten transportieren konnte, als lange gesuchter Schlüssel zum Erfolg.
Politisch half der Fall von Atlanta die Wiederwahl Abraham Lincolns zu sichern. Die Bevölkerung im Norden war kriegsmüde. Zwar verwickelte Grant auf dem östlichen Schauplatz Lee in eine Reihe blutiger Schlachten (Wilderness, Spotsylvania Court House, Cold Habour usw.), die jedoch allesamt keine Entscheidung herbeiführten. Da kam ein symbolträchtiger Sieg wie der in Atlanta gerade recht, sodaß Lincoln die Wahl im November mit großem Vorsprung vor seinem Widersache McClellan, der für einen Kompromis-Frieden mit dem Süden eintrat, gewinnen konnte.
Für Sherman stellte Atlanta lediglich eine Zwischenstation dar, eine Ausgangsbasis für weitere Feldzüge durch das Konföderierte Kernland, welche schon bald mit dem Marsch zum Meer und dem Feldzug durch die „Carolinas“ Wirklichkeit werden sollten.
Für die Stadt selber waren die Kampfhandlungen eine Katastrophe. Viele Gebäude waren bereits durch den andauernden Beschuß während der Belagerung zerstört worden, zudem brannten die Südstaatler bei ihrem Rückzug alles, was entfernt kriegswichtig war nieder. Die geflohenen oder evakuierten Bewohner der Stadt kehrten jedoch noch vor Ende des Krieges zurück und begannen mit dem Wiederaufbau, der so schnell von statten ging, daß Atlanta den Beinahmen „Phoenix-City“ erhielt. Heute gehört Atlanta zu einer der größten Städte der USA und ist ein bedeutendes Industrie- und Handelszentrum.
Kulturell wurden die Ereignisse von Atlanta des Jahres 1864 vor allem durch den Roman „Vom Winde verweht“ (1936) von Margaret Mitchell verarbeitet, wobei die Zerstörung der Stadt auch einer der dramatischen Höhepunkte der gleichnamigen Verfilmung darstellt. Durch Mitchell’s Werk steht der Fall von Atlanta bis heute als Sinnbild der romantisierenden Verklärung des Niedergangs des „Old South“.

Sherman (vordere Reihe, 3. v.r.) und sein Stab während der Belagerung:

ShermanAtlanta.jpg


Zerstörung von Eisenbahnanlagen südlich von Atlanta:

571px-Sherman_railroad_destroy.jpg


Atlanta heute:

250px-Atlanta%2C_Panorama_bei_Nacht.jpg



C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kapitulation Japans hatte in der Geschichte keine Parallele, denn zum ersten Mal kapitulierte ein Staat, an dessen Küsten die gegnerische Flotte nicht gelandet war. (Quelle: Janusz Piekalkiewicz, Seekrieg 1939-1945)
Hier noch ein paar Fotos dazu, die ich im Internet gefunden habe:

Betraten nicht bereits am 28.08.1945 US-Soldaten das japanische Festland und besetzten den Flughafen Atsugi ?
Und ging nicht am 30.08.1945 die gesamte 11.Airborne Division an Land ?


Aber mal eine Frage an Dich oder an den Lord :
Ist es wahr, daß Fleetadmiral Nimitz bereits vor der Unterzeichnung jedweden Jubel an Bord der Missouri verbot ?


Heute vor genau 132 Jahren, am 02.09.1878 wurde Werner von Blomberg geboren der der erste Generalfeldmarschall des III.Reiches werden sollte.

Werner von Blomberg trat als Offizierssohn am 13. März 1897 nach dem Besuch der Haupt-Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde als Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Hannoversches Füsilier-Regiment Nr. 73. In diesem wurde er dann auch zum Leutnant befördert. 1904 heiratete er eine Offizierstochter, aus dieser Ehe gingen 5 Kinder hervor. Im Herbst 1904 wurde er zur Kriegsakademie kommandiert. Am 18. Mai 1907 wurde er zum Oberleutnant befördert. 1908 wurde er dann für drei Jahre zum großen Generalstab kommandiert. Dort wurde er am 20. März 1911 zum Hauptmann befördert. Erst Anfang 1914 erhielt er wieder ein Truppenkommando als Chef einer Kompanie vom Infanterie-Regiment Nr. 130. Bei Ausbruch wurde er dann zum Ia der 19. Reserve-Division ernannt. Diese Position behielt er dann für fast zwei Jahre, wobei ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen wurden. Er wurde dabei auch am 22. März 1916 zum Major befördert. Im Sommer 1916 wurde er dann zum Ia des XVIII. Reserve-Korps ernannt. Im Herbst dieses Jahres wurde ihm das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Ab Februar 1917 wurde er dann zum Ia der 7. Armee ernannt. Im Juni 1918 wurde ihm der Pour le mérite verliehen. Im gesamten Krieg wurden ihm noch viele weitere Orden verliehen. Seine beiden Brüder sind in diesem Krieg gefallen. Nach dem Krieg wurde er als Major in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1920 zum Oberstleutnant befördert. Mitte Juni 1921 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Erich Wöllwarth zum Chef des Stabes der 5. Division der Reichswehr ernannt. Im Januar 1925 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er zum Chef der Heeres-Ausbildungsabteilung (T 4) ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1925 zum Oberst befördert. Am 1. April 1927 wurde er zum Chef vom Truppenamt (TA) ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1928 zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1929 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant als Nachfolger von Generalleutnant Friedrich Freiherr von Esebeck zum Kommandeur der 1. Division der Reichswehr in Königsberg ernannt. Damit wurde er gleichzeitig auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis I ernannt. 1932 gehörte er zur deutschen Delegation bei der Abrüstungskonferenz in Genf. Ebenfalls 1932 starb seine Frau. Ende Januar 1933 musste er sein Kommando an Generalleutnant Walther von Brauchitsch abgeben. Nur wenige Stunden vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde von Blomberg am 30. Januar 1933 von Paul von Hindenburg aus der Reichswehr verabschiedet. Ihm wurden gleichzeitig die Charakter als General der Infanterie verliehen. Am gleichen Tag wurde er dann zum Reichswehrminister ernannt. Entgegen der Erwartung schloss er sich aber eng mit Hitler zusammen. Bereits Mitte Mai 1933 wurde er geheim zum Reichsverteidigungsminister und Befehlshaber der gesamten Wehrmacht ernannt. Am 31. August 1933 wurde er zum Generaloberst befördert. Proteste gegen die Ermordung der Generale von Schleicher und von Bredow im Zusammenhang mit dem "Röhm-Putsch" und gegen die Entfernung jüdischer Offiziere wurden von ihm unterdrückt. Nach dem Tod von Hindenburg veranlasste von Blomberg die persönliche Vereidigung der Reichswehr auf Hitler. Am 1. Juni 1935 wurde er dann zum Oberbefehlshaber über die gesamte Wehrmacht ernannt. Am 20. April 1936 wurde von Blomberg an Hitlers Geburtstag zum ersten Generalfeldmarschall der Wehrmacht befördert. Am 1. Juni 1936 wurde er dann zum Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht ernannt. Am 30. Januar 1937 wurde ihm das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen. 1937 wurde er auch zum Chef des Infanterie-Regiment 73 ernannt. Im Januar 1938 heiratet er mit den Trauzeugen Hitler und Göring eine ehemalige Prostituierte, was ihm dann wegen verschärfter Heiratsvorschriften für Wehrmachtsangehörige zum Verhängnis wurde. Am 26. Januar 1938 ist er von seinen Posten zurückgetreten. Als letzte Bezeugung der Loyalität gegenüber Hitler schlug er diesen selbst als seinen Nachfolger vor. Der ganze Vorgang ist auch als Blomberg-Fritsch-Affäre in die Geschichte eingegangen.

Obwohl Blomberg nach 1938 nicht mehr verwendet wurde, wurde er nach dem Kriegsende 1945 von den Alliierten als Kriegsverbrecher verdächtigt und verhaftet. Für den Hauptkriegsverbrecherprozess in Nürnberg wurde von Blomberg als Zeuge vor das Internationale Militärtribunal zitiert und inhaftiert. Im März 1946 ist er in Nürnberg in einem amerikanischen Militärlazarett gestorben.
Quelle : Lexikon der Wehrmacht


Genau 6698 Tage nach der letzten Beförderung eines deutschen Offiziers zum Generalfeldmarschall(Hermann von Eichhorn am 18.12.1917) hatten die Deutschen Streitkräfte am 20.04.1936 wieder einen aktiven Generalfeldmarschall


Werner von Blomberg:

GFM%20Werner%20von%20Blomberg.jpg
 
@Jedihammer - Antworten auf deine Fragen: Mit "Landung an gegnerischer Küste" ist so etwas Ähnliches wie die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 gemeint. Eine solche gab es bekanntlich auf den japanischen Hauptinseln nicht.
Zum Jubelverbot: Ich habe die Biografie über Fleet Admiral Nimitz von E. B. Potter gelesen und meine, da sei so etwas erwähnt worden, dass es keinen Jubel an Bord geben dürfe, um die japanische Delegation nicht zu demütigen, und dass da die Flaggen beider Oberbefehlshaber, also von General MacArthur und Nimitz, gehisst werden mussten, was sonst noch nie der Fall war. Die Amerikaner achteten da sehr streng auf Disziplin und Höflichkeit etc., damit die feierliche Zeremonie auch ja nicht gestört wurde.

Zu deiner Erinnerung an Werner von Blomberg: Irgendwie ist das schon äußerst merkwürdig. Angeblich war Erna Gruhn bei der Polizei / Gestapo etc. schon lange als Prostituierte / Aktmodell etc. bekannt - und trotzdem konnte / durfte der Reichskriegsminister sie heiraten? Oder ließ man ihn so ganz bewusst in eine heimtückische Falle laufen? Die gesamte Affäre sieht mir sehr nach Letzterem aus. Weißt du da Genaueres dazu?

@Crimson: Chapeau, ich bin sehr beeindruckt von deinem Beitrag, das hab ich gar nicht gewusst, dass du Experte für den Amerikanischen Sezessionskrieg bzw. Bürgerkrieg bist!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu deiner Erinnerung an Werner Blomberg: Irgendwie ist das schon äußerst merkwürdig. Angeblich war Erna Gruhn bei der Polizei / Gestapo etc. schon lange als Prostituierte / Aktmodell etc. bekannt - und trotzdem konnte / durfte der Reichskriegsminister sie heiraten? Oder ließ man ihn so ganz bewusst in eine heimtückische Falle laufen? Die gesamte Affäre sieht mir sehr nach Letzterem aus. Weißt du da Genaueres dazu?

Zumindest bei Blomberg war Hitler wohl eher überrascht, als die Vorwürfe gegen Erna Gruhn bekannt wurden.
da kamen die Hinweise eher aus dem Rotlichtmilieu.
Der damalige OB des Heeres, Generaloberst von Fritsch hat wohl auch einen anonymen Hinweis erhalten, und auch die Gestapo hatte Wind von der sache bekommen.

Werner von Blomberg selber wußte wohl um die Vergangenheit seiner Frau, hat dies bei der Bitte um Erlaubnis zur Eheschliessung Hitler gegenüber verschwiegen. Sonst hätte er wohl kaum die Erlaubnis zu Heirat bekommen und Hitler wäre wohl auch kaum als Trauzeuge aufgetreten.
Auch weigerte der GFM sich, die Ehe annullieren zu lassen.
Hitler nutzte im Falle Blombergs die Gunst der Stunde, um neben von Fritsch noch einen unbequemen Mahner los zu werden.
 
@Jedihammer: Danke für deine Antwort, so habe ich es auch gelesen, dass Blomberg selbst davon wusste, es aber verschwieg. Allerdings dachte ich, es wäre Hitler und Göring schon vor der Hochzeit intern und geheim durch Himmler oder einen anderen hochrangigen SS-Offizier bekannt gegeben worden.
Zur sogenannten Blomberg / Fritsch-Krise gab es vor einigen Jahren mal ein Fernseh-Dokuspiel "Zwei aus dem Weg", das habe ich gesehen, aber da kam das nicht richtig schlüssig zum Ausdruck, wann und wie die Vergangenheit Erna Gruhns bekannt wurde.
 
Zurück
Oben