Heute vor genau 70 Jahren,am 08.11.1942 erfolgte die Operatin „Torch“. Torch war die Codebezeichnung für die Landung anglomerikanischer Truppen in französich Nord-Afrika. Die ursprünglich "Gymnast" genannte Operation "Torch" kam erst nach erheblichen Kontroversen zustande, da die USA einen direkten Angriff auf das deutsch besetzte europäische Festland von England aus über den Ärmelkanal favorisierten. Französich Nord-Afrika erschien ihnen als Umweg und stand zudem unter Kontrolle Vichy-Fkanreichs, war also völkerrechtlich neutral. Angesichts der sich zuspitzenden Lage im Mittelmeerraum ergaben sich im Sommer 1942 jedoch Aspekte, die Roosevelt schließlich am 24.07.1942 der Landung zustimmen ließen. Es schien nun, nach dem Fall Tobruks, nicht mehr ausgeschlossen, dass Rommel mit seiner deutsch/italienischen Panzerarmee Afrika zum Suezkanal durchstoßen und damit Großbritannien aus dem Mittelmeer vertreiben könnte. Einen Monat später zeigte zudem der Landungsversuch bei Dieppe, dass an der französichen Kanalküste eine Invasion nur unter Aufbietung ungeheurer Kräfte hätte gelingen können. Mit "Torch" wollte man nun Rommels Position im Rücken bedrohen, eine Basis für Angriffe gegen Italien, den schwächeren Bundesgenossen der Achse, gewinnen, die scheinbar dem Zusammenbruch nahe Rote Armee möglichst rasch entlasten, das faschistische Spanien vom Kriegseintritt auf Seiten Deutschlands abschrecken und auch einem deutschen Zugriff auf die französichen Besitzungen in Nord-Afrika zuvorkommen. Das Risiko einer französichen Gegenwehr versuchten die Alliierten durch geheimdienstliche Vorbereitung zu verringern u.a. durch das Weygand-Murphy-Abkommen.Dies war eine Vereinbarung zwischen dem Bevolmächtigten Vichye-Frankreichs Nord-Afrika Armeegeneral Maxime Weygand und dem US-Generalkonsul in Algerien Robert Daniel Murphy vom 26.02.1941 .Ebenso kam es zu einem Geheimtreffen des damaligen Major-General und späteren General Mark Wayne Clark mit kooperationsbereiten französichen Offizieren in Algier am 23.10.1942. Offiziell nämlich galt die immer wieder betonte Weisung Marschall Pétains, französich Nord-Afrika gegen jeglichen Angriff mit Waffengewalt zu verteidigen wie seinerzeit Dakar, wobei die antibritischen Ressentiments seit dem Überfall von Mers el-Kebir eine wesentliche Rolle spielten.
Es musste daher auch vermieden werden, dass die alliierten Absichten zu früh erkannt wurden, wenn schon die umfangreichen Schiffsbewegungen nicht zu verbergen waren.
Für die Operation waren angesetzt: Die Western Task Force unter dem damaligen Rear Admiral und späteren Admiral Henry Kent Hewitt aus den USA, gesichert durch 2 Schlachtschiffe, 1 Träger, 4 Geleitträger, 3 Schwere und 4 Leichte Kreuzer, 38 Zerstörer und zahlreiche andere Einheiten, mit 35 000 US-Soldaten die an der marokkanischenKüste an Land gehen und Casablanca einnehmen sollten. Komandeur dieser US-Truppen war der damalige Major-General und spätere General George Smith Patton.
Aus Großbritannien setzte sich die Center Task Force unter dem damaligen Commodore und späteren Rear Admiral Sir ThomasTroubridge in Marsch, gesichert durch 1 Führungsschiff, 2 Geleitträger, 2 Leichte Kreuzer, 1 Flakkreuzer, 13 Zerstörer und diverse kleinere Einheiten, hatte sie den Auftrag 39 000 Mann US-Landungstruppen im Raum Oran an der algerischen Küste abzusetzen. Diese Truppenm standen unter dem Befehl des damaligen Major-General und späteren Luitenent-General Lloyd Fredendall.
Ebenfalls kam aus Großbritannien die Eastern Task Force unter dem damaligen Vice-Admiral und späteren Admiral Sir Harold Martin Burrough , bestehend aus 1 Führungsschiff, 1 Monitor, 3 Flakschiffe, 8 Zerstörer und weitere Kriegsschiffe sowie die britische Force O mit 1 Träger, 1 Geleitträger, 3 Leichten Kreuzern und 5 Zerstörern.Diese brachte 23 000 britische und 10 000 amerikanische Soldaten an Land die Algier nehmen sollten.
Diese Streitmacht stand untder dem Befehls des damaligen Luitenent-General und späteren General Sir Kenneth Arthur Noel Anderson.
Landungen weiter östl. wurden aus Sorge vor deutschen Luftangriffen von Sizilien aus zunächst vermieden, was sich rächen sollte. Trotz der Niederlage Frankreichs 1940 war die französische Afrikaarmee nicht zu unterschätzen, da sie in den beiden letzten Jahren reorganisiert worden war und u.a. über die geretteten Reste der Luftwaffe verfügte. Hinzu kam ein Zufall,mit dem die Planer der Angloamerikaner nicht rechnen konten.Admiral Francois Darlan, Oberbefehlshaber der Vichy-Streitkräfte, befand sich aus privaten Gründen in Algier und band Oberbefhlshaber der Afrikaarmme,dem damaligen Armeegeneral und späteren Marschall von Frankreich Alphonse Juin die Hände für ein eventuelles Arrangement mit den Angloamerikanern. Zwar gelang überall die völlige Überraschung der Verteidiger, doch kam es danach an allen Landeköpfen zu Gefechten, bei denen die französiche Marine 1 Kreuzer, 9 Zerstörer und 8 U-Boote verlor, 803 Mann fielen, rund1000 wurden verwundet. Die Alliierten verloren beim Versuch, in den Hafen von Algier einzudringen, 1 Zerstörer, in Oran 2 Sloops, außerdem v.a. durch deutsche Luft- und U-Boot-Angriffe 1 Geleitträger, 1 Flakschiff, 3 Zerstörer, 6 kleinere Kriegsschiffe und 18 Transporter mit 199 338 BRT, 700 Angreifer waren gefallen. Erst am 10. 11.1941 um 11.20 Uhr fand sich Darlan zum Waffenstillstand bereit; in Casablanca schwiegen die Waffen erst gegen Abend. Nachdem er schon am 09.11.1942 die diplomat. Beziehungen zu den USA abgebrochen hatte, verurteilte Marschall Pétain am 13.11.1942 in einer Rundfunkansprache Darlans Vorgehen scharf und ließ ihn ablösen, teilte aber insgeheim sein Einverständnis mit.
Als Reaktion auf die Landung forderte das OKW ultimativ von Vichy die Zustimmung zur Verlegung deutscher Truppen nach Tunesien, die am Morgen des 09.11.1942 von Sizilien aus begann .Der alliierte Plan, Rommels Armee nach der Niederlage von El Alamein in Libyen einzuschließen, wurde damit vereitelt, obwohl die gelandeten Verbände rasch vorstießen und durch Luftlandungen u.a. bei Bône am12.11.1942 und Souk el Arba am16.11.1942 der deutschen Besetzung zuvorzukommen versuchten. Der Krieg in Tunesien zog sich noch bis Mai 1943 hin. Als weitere deutsche Antwort auf "Torch" erfolgte am 10./11. 11.1942 die Auslösung des Unternehmens "Anton" zur Besetzung auch der bisher unbesetzten Zone Frankreichs.
Der Oberbefehl über die das Gesamtunternehmen sowie die Operationen zu Lande lag bei dem damaligen Luitenenet General und späteren General of the Armay Dwight David Eisenhower.
Die maritimen Operationen unterstanden dem Oberbefehlvon Fleetadmiral Sir Andrew Browne Cunningham.
Wie üblich wird dieser Bruch der Neutralität durch die Angloamerikaner als kriegsbedingte Notwendigkeit betrachtet während deutsche Verstöße gegen die Neutralität als Verbrechen bezeichnet werden.