| Mon Cal – Coral City – Appartement | – Mjrn
Es war ihr mehr als schwer gefallen einzuschlafen. Stunden hatte sie noch wach gelegen und gewartet das sich Müdigkeit einstellte, während sie immer wieder mit ihren Gedanken gerungen hatte. Das sie sie in diesem Moment hätte abstellen sollen, war einfach unmöglich gewesen. Immer zu kreisten sie um diesen einen Mensch. Liam. Er hatte sie, durch seine schüchterne, zurückhaltende Art so sehr fasziniert. Sie wollte ihn unbedingt kennen lernen, besser, tiefer. Ihre Gefühlswelt stand Kopf. Mjrn hatte zu keinem Zeitpunkt damit gerechnet an jenem Typ Mann gefallen zu finden, noch dazu einem Menschen – wenn sie es auch nicht absolut ausschloss. Aber Liam hingegen... Sein Blick, die einfachen Gesten und Mimiken hatten die Twi’lek gefangen. Erst als sie sich einfach gesagt hatte, sie würde das nächste Treffen abwarten, hatte sie Ruhe gefunden. Am nächsten Morgen, als sie erwachte konnte sie sich nu an vage Eindrücke ihrer Träume erinnern, nichts spezifisches, nur das es keine Albträume sondern angenehme gewesen waren. Die Beine dicht an ihren Körper gezogen saß sie jetzt auf einem Stuhl und starrte auf den Balkon und die Stadt, das Meer hinaus. Nippte dabei verträumt blickend an ihrem Kaf und Liam ging ihr nicht aus dem Kopf.
„Ich liebe ihn.“
Murmelte die blauthäutige über den Rand ihrer Tasse. Hinein in ein leeres Appartement, unhörbar für den, der diese Worte hören sollte. Dennoch war sie in keinem Moment schweren Gemüts, irgendwie wusste sie einfach, das er sich bei ihr melden würde. Und in eben jener hoffnungsvollen Stimmung begann sie ihren Tag. Schaffte Ordnung in ihrem kleinen Heim, ging einkaufen, neue Lebensmittel und Pflegeartikel. Sie schaffte es damit ganze 4 Stunden zu füllen und sich zu beschäftigen, aber mit der Zeit konnte Mjrn sich immer schlechter ablenken. Letztlich war es genau das gewesen. Ablenkung. Unweigerlich kehrten ihre Gedanken zu Liam zurück.
Gegen Mittag jedoch wurde sie unsanft aus eben jenen Gedanken gerissen. Die Pflicht rief und hatte sie, ziemlich abrupt, da sie einfach nicht mehr daran gedacht hatte, wieder ans Militär erinnert. Die Lieutenant sollte sich unverzüglich in der nächsten Basis einfinden, womit ohne Zweifel das Hauptquartier hier auf Mon Cal gemeint war, das was sie bevor sie Liam getroffen hatte, schon so oft besucht hatte und sie immer wieder mit leeren Händen zurück gekehrt war. Innerlich bereitete sie sich schon darauf vor, nicht laut zu werden, wenn man sie mit einem Pack Frischfleisch zusammenstecken würde. Aber so gemein würde keiner sein, außer vielleicht ein Sith Lord der sich in die Hierarchie des Sternenjägerkorps verirrt hatte. Und das war ja nun wirklich unwahrscheinlich. Und so schlüpfte die geschmeidige ex Tänzerin in ihre Uniform. Der Weg ins HQ wurde von ihr bewusst per Fuß bestritten. Sie hatte Zeit und konnte nochmals ihre Gedanken ordnen, zur Ruhe bringen. So strich sie vor dem Eintreten noch einmal kurz ihre Uniform zurecht und legte sich die ihre Lekku lässig um den Hals. Drinnen war ihr der Weg schon so vertraut das sie selbst den ihr entgegenkommenden Offizieren gekonnt auswich und sie nur wenig später vor einem Büro stand. Jenem Büro in das man sie zitiert hatte. Sie wurde sogar recht freundlich empfangen. Ihren Argwohn wegen des zweifelsfrei kommenden, neuen Befehls, wich aber nicht. Wurde vielleicht auch gerade deswegen nochmals größer. Am meisten plagte sie der nagende Gedanke, ob man sie noch einen A-Wing würde fliegen lassen. Das ganze erwies sich jedoch als eine mittelmäßige Enttäuschung. Sie bekam nicht mehr, als ein Datapad und den Befehl sich bei einem gewissen Offizier – seines Zeichens Staffelführer und ihr neuer Vorgesetzter – zu melden. Auf dem Schiff dem er zugeteilt war und das, so schnell als irgend möglich. Also trat sie, dieses Mal mit Taxi, die Heimreise an...
„Also, was brauche ich alles…?“
Grübelte sie über ihren Habseligkeiten und dem leeren Seesack neben ihr. Langsam und sporadisch packte sie Kleidungsstück um Kleidungsstück ein, mehrere Uniformen die sie mitgenommen hatte. Galauniform, zwei normale und einen Trainingsanzug den sie von der Republik hatte. Hygieneartikel, Zigaretten, mehrere Datendiscs auf denen sich Musik oder Bücher befanden. Und das ein oder andere Soldatenallerlei das man als einfache Frau in diesem Krieg, als Lebewesen von Zeit zu Zeit benötigte. Nicht vollkommen voll, aber gut gefüllt, schulterte sie die Tasche und machte sich dann, einigermaßen guter Dinge auf den Weg zur Straße, ein Speeder würde sie abholen und zum nächsten Shuttle bringen. Selbiges hob eine Stunde später, zusammen mit einigen anderen Soldatenrekruten und Piloten an Bord ab. Mehrere Zwischenstopps wurden gemacht und zu guter letzt befand sich lediglich Mjrn und zwei weitere Piloten an Bord. Ihr Ziel war, ebenso wie bei gut 70% der anderen, ein Mon Cal Kreuzer im Orbit, dessen Hangar sie, nachdem das Shuttle abgehoben hatte, noch immer musterte. Wie bei den meisten Mon Cal Schiffen war der Hangar hier auch eher klein, daher wirkten die Jäger und Shuttles die ihn füllten ein wenig riesig, aber das war, ebenso wie die anderen neuen Staffelkameraden, eine Frage der Gewöhnung. Der Mann der sie erwartete, war ohne Zweifel ihr neuer Staffelkommandant. Mjrn war es, die nach dessen Begrüßung als erste etwas sagte.
„Schickes Schiff haben sie hier. Etwas klein, aber macht ’nen ganz netten Eindruck.“
Mit einem schwachen Grinsen wand sich der Mann an sie.
„Noch gehört das Schiff unserem Kommandanten, oder eher noch der Republik, als mir kleinen und unbedeutenden Staffelcaptain.“
„Ah richtig. Unser neuer Kommandant ist? Nicht das ich ihm nachher begegne und wer-weiß-was passiert.”
A-Wing Piloten unter sich, dachten wohl alle vier im selben Moment, denn ein Schmunzeln konnte keiner zurückhalten. Und Mjrn war wirklich froh, das sie diesen Jäger würde weiterhin fliegen können.
„Commander Liam Vastell.”
Schlagartig rückte alles in weite ferne. Ihr Herzschlag setzte für einen Moment aus und Mjrn hatte das Gefühl als versagten ihr die Knie. Das… das war sein Schiff! Bei den Göttern! Die Überraschung musste ihr ins Gesicht geschrieben stehen.
„Alles in Ordnung Lieutenant?”
„J-ja. Ja, alles in Ordnung. Wo werden wir denn ab jetzt untergebracht? Ich würd’ gern diesen Seesack hier loswerden…“
Brachte sie schnell das nächste Thema hervor, während ihre Gedanken vor und zurück rasten. Sie würde ihn wieder sehen. Ganz bestimmt, jetzt war das fast unausweichlich. Aber… er war ihr Vorgesetzter. “Oh ihr Götter, was sollte das nur? Bin ich nicht schon genug gestraft?“ murrte sie, trotz allem jedoch mehr als gut gelaunt und schulterte ihr Gepäck, als es in Richtung der Pilotenquartiere ging.
| Orbit von Mon Calamari – MC40b ‘Rising Hope’ – Gänge | – Mjrn + Staffelleader & 2 Piloten