Mon Calamari (Calamari-System)

[Calamari-System | Äußerer Bereich | Gefechtszone | DSD 'Viribus Unitis' | Brücke] Sei’lar mit Kapitän Teage und Mannschaft

Die Spannung auf der Brücke der 'Viribus Unitis' nahm zu, je länger man ins Unbekannte vorstieß und auf den „Feind“ warten musste. Wie würde der Fein sich ihnen stellen? Wahrscheinlich würde es der feindliche Kommandant nicht riskieren einen riskanten Sprung direkt an Sie zu machen. Auch wenn es militärisch manchmal durchaus Sinn machte das Risiko eines solchen Sprunges einzugehen, würde man wohl vollständig ausschließen wollen dass es hier bei dieser Demonstration zu einem Unfall kam. So hatte Sei’lar keine Bedenken dabei die Formation weiterhin relativ lose zu halten und seine schwachen Begleiter ungeschützt zu lassen.

Das taktische Hologramm war so eingestellt das man quasi die gesamte Gefechtszone sehen konnte. Was es zwar nicht mehr möglich machte einzelne Einheiten zu erkennen, ihm jedoch einen guten Gesamtüberblick geben würde. Ganz am Rand des Übungsgebietes war sowohl die neutrale 'Galactic Voyager' als auch die beiden CC-7700 zu sehen welche die Aufgabe hatten das Übungsgebiet vor überraschenden Gästen zu bewahren.


„Neuer Kontakt! Republikanische ID, Manöver-Code feindlich!“

Die Stimme des Sensoroffiziers der 'Viribus Unitis' durchbrach die angespannte Betriebsamkeit der Brücke. Zeitgleich erschien der neue Kontakt auf dem Hologramm, nicht viel mehr als ein Symbol für ein unbekanntes Objekt, aber in Rot. Der Manöver-Code wies das Objekt eindeutig als „Feindlich“ aus.

„Kontakt nähert sich uns aus dem inneren des Systems, Geschwindigkeit 60 MGLT!“

Das war schnell, für ein Schiff dieser Größe. Die Executor-Klasse schaffte nur 40 MGLT, und selbst ein kleinerer MC102 schaffte nur 50 MGLT. Die Distanz erforderte jedoch keine sofortigen Maßnahmen und so bot sich erst einmal die Option sich den Feind näher anzuschauen.

„Details!“

Die Antwort ließ etwas auf sich warten und Sei’lar sah wie Kapitän Teage, der neben ihm stand kurz davor war nochmals nachzufragen. Als Oberleutnant Targon antwortete.

„Entschuldigen Sie, vorläufige Sensorinformationen lassen auf eine Masse von mindestens dem zehnfachen eines Sternenzerstörers schließen. Das Design lässt auf den ersten Blick auf ein Schiff nach MonCalamari Design schließen.“

Ein kleineres Hologramm zeigte ihnen das neue Objekt. Viel mehr als eine ungefähre Form war aber nicht wirklich zu erkennen. Es wies die typischen Merkmale eines MonCal Schiffes auf.

„Probleme Leutnant?“

„Nein, Herr Kapitän. Es gab nur eine Anomalie bei den Sensorwerten, welche berücksichtigt werden musste.“

Der Devaronianer wandte sich wieder seinem Platz und seiner Sensormannschaft zu.

„Flaggschiff hat die das Objekt als 'Viscount' identifiziert!“, meldete Oberleutnant Numbs und Sei’lar merkte wie sich die Hologramm Beschreibung entsprechend änderte.

„Audionachricht von der von der 'Independence'!“

Admiral Ralassi hatte vor ihren neuen Gegner zuerst zu beobachten und sich ihm nicht gleich zu stellen, eine Vorgangseise für die sich auch Sei’lar entschieden hätte. Kapitän Teage gab die Anweisung dem übermittelten Kurz einzuschlagen und die Geschwindigkeit zu reduzieren. Auch hielt sie fest dass die Schlacht noch nicht verloren war und sie vollsten Einsatz erwartete. Sei’lar konnte zwar nicht an einen Sieg glauben, aber das würde ihn nicht davon abhalten sein Bestes zu geben und seine Leute wussten das er dies von ihnen erwartete. Der Schwenk des Verbandes nach Steuerbord hatte Sei’lars Einsatzgruppe am weitesten vom Gegner entfernt, die quasi sicherste Position im Verband. Der Kurs sorge dafür dass die Zeit zum Kontakt mit der 'Viscount' sich noch etwas verzögern würde, ein zusammentreffen würde er aber nicht verhindern können. Bis dahin hieß es Informationen sammeln und die Daten über die 'Viscount' welche Sei’lar angezeigt wurden waren noch immer nicht besonders hilfreich.

„Sensoren, können sie mir Details zur 'Viscount' geben?“

„Irgendetwas stimmt nicht, Herr Kommodore! Sie Sensordaten die wir enthalten sind grundsätzlich in Ordnung, aber es gibt zu viele Anomalien in den Werten. Wir haben die Daten mit denen der 'Argyll' abgeglichen, die 'Argyll' empfängt im Grunde dasselbe wie wir. Aber der Informationsgehalt der Auswertung der Daten ist zu niedrig. … Ein Schiff dieser Größe hätten wir schon früher sehen sollen.“

„Störaktivitäten?“, fragte Fregattenkapitän Cunningham.

„Möglich, wir prüfen derzeit einige Möglichkeiten, aber ich kann derzeit noch nicht wirklich sagen was los ist. Möglicherweise ist es auch nichts.“

„Halten sie uns auf dem laufenden, Leutnant!“

Während Oberleutnant Targon zu seiner Station zurückkehre, versuchte Sei’lar die Situation einzuschätzen. War ihr jetziger Kontakt ein Köder? Wenn ja stellt seine Einsatzgruppe den entgegengesetzten Angriffspunkt dar. Sei’lar würde auf Nummer sicher gehen.

„Einsatzgruppe! Formation Agir 4A einnehmen! 'Blitz' – Staffel starten. Kommunikation bitten sie um Bestätigung das es sich bei dem Objekt um die 'Viscount' handelt.“

Die vier Schiffe seiner Einsatzgruppe änderten sofort nach Erhalt der Befehle ihren Kurs um die Angewiesen Formation einzunehmen, ohne dabei den allgemeinen Kurs zu verlassen den Admiral Ralassi vorgegeben hatte. Agir 4A würde dafür sorgen das die 'Argyll', 'Daylight' und 'Detonation' einen weit vorgelagerten Schirm bilden würden, soweit dies mit drei Schiffen möglich war. Ein Schirm der in die genaue Gegenrichtung zeige als von wo sich die 'Viscount' näherte, dem symbolischen Rücken des Verbandes. Die A-Wing Staffel der 'Argyll' verließ ihren Hangar und hielt sich in unmittelbarer Umgebung der Fregatte. Das schlimmste was ihm passieren konnte war das er sich lächerlich machte, immerhin war die 'Viscount' noch weit genug weg um die Einsatzgruppe wieder umzuformieren.

[Calamari-System | Äußerer Bereich | Gefechtszone | DSD 'Viribus Unitis' | Brücke] Sei’lar mit Kapitän Teage und Mannschaft


 
[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Militärkomplex des Republikanischen Geheimdienstes, Shuttle des planetaren Sicherheitsdienstes | Leland Fontaine, Arkadi Durval, Officer Mellando]


Der Mon Calamari war ziemlich aufgeregt und plapperte schnell, dass es sie zu einer Besprechung im Hauptquartier der planetaren Sicherheitskräfte brachte. Fontaine nickte knapp und schwieg dann den Rest der Fahrt, wobei es ihm Agent Durval nachmachte. Beide wollten vor diesem Plappermaul nicht näher in irgendwelche Details gehen und Officer Mellando schien nichts mehr zu sagen zu haben, oder traute sich einfach nicht lästige Fragen zu stellen, was Fontaine sehr erleichterte.

Er hasste neugierige Fragen von uneingeweihten. Klar, die Neugier lag auch in seinem Beruf verankert und an sich war es auch nichts schlechtes, nur diese Neugier war eben einfach nur äußerst nervig, da man alle Fragen entweder abwimmeln musste, oder ihnen ausweichen musste oder einfach direkt sein Gegenüber darauf hinweisen konnte, dass es sich um Geheimnisse handelte. Wobei letzteres steigerte die Neugier des Gegenübers meist ins unermessliche.

Glücklicherweise dauerte der Flug nicht zu lange und führte sie nur in die Außenbezirke von Coral City, wo sich der riesige Komplex der Planetaren Sicherheitskräfte befand. Sicherlich kam er von der Größe her fast an den Komplex des Geheimdienstes heran, wenn auch die Architektur eine völlig andere war. Der Geheimdienstkomplex war in einer funktionalen Bauweise von intergalaktischen Architekten gestaltet worden und hatte deshalb auch keinen wirklich ästhetischen Anspruch. Das Hauptquartier von DacSec war hingegen von der Einheimischen Baukunst der Mon Calamari inspiriert. Dadurch war zwar ebenfalls eine hohe Funktionalität gegeben, aber das Gebäude hatte auch einen gewissen Ästhetischen Anspruch.

Officer Mellando landete das Shuttle nahe bei der Zentrale auf einem kleinen Landefeld, das vermutlich für Besondere Gäste reserviert war und winkte ihnen, als sie das Shuttle verlassen hatten zum Abschied zu, bevor er wieder abhob.


Vermutlich war das für ihn das Highlight des Monats und jetzt muss er wieder Streifendienst schieben, schoss es ihm durch den Kopf.

Am Seiteneingang des Gebäudes, der direkt bei ihrem Landefeld lag, erwartete sie bereits ein weiterer Sicherheitsbeamter der Mon Calamari und überreichte ihnen zwei Besucherpässe, die sie als wichtige Personen vom Geheimdienst auswiesen, aber keine Namen trugen. Er schloss daraus, dass man hier ihre Namen vieleicht nicht wusste, da sie vermutlich der Geheimhaltung unterlagen.

Er führte sie in einen Besprechungsraum und eröffnete ihnen, dass bald jemand zu ihnen kommen würde. Es war ein kleiner Besprechungsraum, der für etwa acht Personen ausgelegt war. Er war funktional eingerichtet, wobei der Komfort der Stühle auf den ersten Blick dürftig wirkte.

Als er sich aber in einen Stuhl fallen ließ und seinen Koffer neben sich abstellte, fiel ihm auf, dass die Stühle doch wundersamer weise etwas bequemer waren als sie aussahen.

Agent Durval erkundigte sich kurz darauf, ob es sein erster Feldeinsatz war. Er nickte.

"Ja, ich bin eigentlich Nachrichtenanalyst und erst seit ein paar Jahren wirklich dabei", begann er zu reden. "Und bei ihnen? Militärdienst und dann vom Geheimdienst abgeworben worden? Oder hat ihr Auftreten einen anderen Grund?"


Im Ersten Moment klang die Frage fast wie eine Beleidigung, doch er war sich sicher, dass sein gegenüber sie nicht so auffassen würde. Schließlich fiel seine Haltung einem Aufmerksamen Beobachter ins Auge oder etwa nicht?

Er war zwar ein gute Analyst und vielleicht auch ein passabler Feldagent, aber in Sachen Smalltalk war er doch eher schlecht. Es war auch in seinem Beruf selten vonnöten. Als Analyst ging es um Fakten und nochmal Fakten und nicht darum, wie jemand das Wetter fand.

Er ordnete seine Gedanken. Es war gerade unwichtig, über so etwas belangloses Nachzudenken. Viel eher war die Frage wichtig, wie viel vorarbeitet DacSec bereits geleistet hatte. Mussten sie von Null anfangen oder galt es nur die letzten paar Schritte mit zu planen?

Von der Antwort auf diese Frage hing ab, wie lange ihr Einsatz dauern würde. Er für seinen Teil hoffte, dass die eigentlich Feldarbeit letztendlich von DacSec erledigt werden würde.

Dabei erinnerte sich an die Blasterpistole, die so schwer ein seiner Seite wog. Er hatte noch nie eine Waffe wirklich benutzt, außer bei seiner Ausbildung und darüber war er, wenn er ehrlich war auch ganz froh. Doch was wenn er jetzt bald vor der Entscheidung stand, zu schießen oder erschossen zu werden?

Konnte er wirklich abdrücken?

Zum Sterben war er nicht hierhergekommen, aber vielleicht lief es ja genau darauf heraus...



[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval]
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval


Aufmerksam ließ Arkadi seine ruhigen hellblauen Augen durch den Besprechungsraum schweifen. Wie bei einer Behörde zu erwarten war er eher zweckdienlich eingerichtet und der Anzahl der Stühle nach zu urteilen war er für 8 Personen gedacht. Ein großer Holoprojektor befand sich in der Mitte des Tischs. Aus Gewohnheit verschränkte der ehemalige Soldat die Arme hinter dem Rücken und stellte die Füße schulterbreit auseinander. Er stand lieber, konnte aber auch verstehen, warum sich Agent Fontaine lieber setzte. Die Stühlen waren wohl doch nicht ganz so unbequem, wie sie aussahen.


Die beiden Agenten begannen ein unverfängliches Gespräch, das allerdings nicht unbedingt den klassischen Formen des Smalltalks entsprach. Agent Fontaine bestätigte Arkadis Frage mit einem Nicken und erklärte, dass er eigentlich Nachrichtenanalyst und erst ein ein paar Jahren Teil des Geheimdiensts war. Kein blutiger Anfänger, aber auch kein erfahrener Veteran. Der groß gewachsene Mann erkundigte sich, wie es den bei Arkadi war, und vermutete richtig, dass der blonde Agent früher Soldat gewesen war, fragte aber auch, ob sein Auftreten vielleicht einen anderen Grund hatte.


Jemand anderes hätte die Formulierung vielleicht als Angriff oder Spitze empfunden, aber Arkadi störte sich nicht daran. Er war sogar eher zufrieden, dass seinem Partner das nicht entgangen war, er schien ein recht guter Analyst zu sein. Der blonde Agent nickte knapp, seine Antwort war kurz und präzise.


„Acht Jahre Schwere Infanterie, die letzten drei davon Verwendung als Zugführer. Im Rang eines Sergeants aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und vom Geheimdienst übernommen worden.“


Diese Antwort würde wohl auch die letzten Zweifel über seine Vergangenheit ausräumen. Arkadi war nicht wirklich jemand, der gerne über Belanglosigkeiten sprach, er bevorzuge effiziente und zielorientierte Kommunikation. Das Bedürfnis mancher Leute, die es offenbar liebten von ihrem Seelenleben bis zum Wetter alles durch zu besprechen, war ihm fremd. Schon als Kind war er eher ein ruhiger Typ gewesen, der lieber wenige Worte sprach, aber dafür solche mit Gewicht.


Zum Glück für die eher weniger an Smalltalk interessierten Agenten öffnete sich kurz darauf die Tür des Besprechungsraums und eine energisch wirkende Mon Calamari in Uniform der DacSec betrat flankiert von einem menschlichen Adjutanten den Raum. Die weibliche Polizistin trat auf ihn Arkadi zu, schüttelte ihm kräftig die Hand und begab sich dann zu Agent Fontaine, den sie auf dies selbe Weise begrüßte, ihr menschlicher Begleiter beließ es bei einem höflichen Nicken und Lächeln.


„Gentlemen, willkommen bei der Zentrale von DacSec. Ich bin Captain Aguanara, mein Begleiter hier ist ist Detective Walsor. Ihre echten Namen kenne ich nicht und laut meinen Vorgesetzten soll ich sie auch nicht kennen, also überspringen wir den Teil, einigen uns auf Decknamen und kommen gleich zum Punkt. Bitte setzten sie sich.“


Captain Aguanara schien die Sorte Wesen zu sein, die keine Zeit mit Floskeln verlor. Eine Qualität, die Arkadi zu schätzen wusste. Gehorsam kam er der Aufforderung nach und setzte sich kerzengerade in seinen Stuhl, der gar nicht so unbequem war wie gedacht. Detective Walsor nahm neben ihm Platz, Captain Aguanara am Kopfende und Agent Fontaine gegenüber von Arkadi.


„Wir sind froh, dass wir Hilfe vom Geheimdienst erhalten. Black Banner hat sich als weitaus gefährlicher herausgestellt als angenommen. DacSec weiß nicht, wie gut die Terroristen über unsere Ermittelungen informiert sind, also läuft das hier im kleinsten Kreis und unter größter Geheimhaltung.“


Zustimmend nickte Arkadi und ergriff das Wort, nachdem die Mon Calamari fertig war.


„Uns sind die Dossiers über diese Gruppe bekannt. Was haben Ihre Ermittelungen zusätzlich ergeben?“


Seine kühle Frage ließ die Mon Calamari verärgert seufzen, sie schüttelte ärgerlich den Kopf.


„Nicht viel. Wie sie wissen, begann Black Banner als kleiner Zirkel von radikalen Studenten an der Universität Dac. Ihre Aktionen waren zunächst von geringem Interesse für die Strafverfolgung, Farbbomben, Graffiti-Parolen, Sachbeschädigung und Flugblätter, solche Dinge. Mit der Zeit wurde ihr Vorgehen immer rabiater, es tauchten Drohbriefe gegen Senatoren und Offiziere der Streitkräfte auf und es gab mehrere Sabotageversuche an Speedern, die glücklicherweise rechtzeitig aufgedeckt wurden, ebenso wie zwei Briefbomben, die rechtzeitig entschärft werden konnten. Richtig übel wurde es dann vor ca. drei Monaten. Detective Walsor...“


Der menschliche Polizist, dessen braunes Haar etwas unordentlich wirkte, aktivierte auf den Wink seiner Vorgesetzten den Projektor und räusperte sich. Das holographische Abbild eines zerstörten Lagerhauses erschien, an einer der Mauerreste war in dicken schwarzen Buchstaben „Tod der Republik“ zu lesen.


„Vor zwei Wochen gelang es Black Banner, sich Zugang zu dem Lagerhaus einer bedeutenden Chemiefirma hier auf Dac zu verschaffen. Sie legten die Überwachungskameras lahm, töteten zwei Sicherheitsleute und einen Arbeiter der Nachtschicht und entwendeten explosive Chemikalien in großer Menge. Dann legten sie Feuer und hinterließen diese Parole sowie ein kurzes Bekennerschreiben. Darin ist von dem Kampf gegen das „korrupte, represssive und militaristische Regime des Nichtmenschen-Senats und seiner Lakaien, dem tyrannischen Jedi-Orden“ die Rede und es wird damit gedroht, dass Black Banner „Vergeltung“ für diese „Verbrechen“ üben würde.“


Der Polizist machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort.


„Die bislang identifizierten Mitglieder von Black Banner, die wir bis dahin auf dem Schirm hatten, sind untergetaucht. Wir vermuten, dass sie die Chemikalien zum Bau einer oder mehrerer Bomben verwenden wollen. Neben der großen Sprengkraft sind diese Chemikalien auch sehr giftig und könnten enorme ökologische und gesundheitliche Langzeitschäden anrichten. Zudem haben wir verdächtige Aktivitäten auf dem Schwarzmarkt für Waffen bemerkt, jemand hat im großen Stil Handfeuerwaffen, Messer und militärische Ausrüstung wie Funkgeräte und leichte Körperpanzer erworben. Es liegt nahe, dass Black Banner neue, uns bis jetzt noch nicht bekannte Mitglieder in größerer Zahl gewinnen konnte und offenbar auch von uns unbemerkt seine Finanzquellen erheblich erweitert hat.“


„Potenzielle Unterstützung durch fremde Gruppen oder Staaten?“


Fragte Arkadi nachdenklich. Das Imperium war trotz des Friedensvertrags der erste Verdächtige, der ihm einfiel, aber es gab auch noch andere potenzielle Unterstützer. Kopfschüttelnd verneinte Walsor.


„Keinerlei Anhaltspunkte dafür. So wie es aussieht, ist Black Banner eine eigenständige Gruppierung. Ihre Ideologie ist zwar nicht weit von pro-imperialen Positionen entfernt, aber sie nehmen in ihren Schreiben keinerlei Bezug auf das Imperium. Ihr Hauptmotiv scheint Hass gegen die Regierung und die Jedi zu sein, verbunden mit Anti-Nichtmenschen-Gedankengut.“


Nun meldete sich wieder Captain Aguanara zu Wort.


„Unsere Ressourcen reichen nicht aus, um allein wirklich effektiv gegen Black Banner vorgehen zu können. Die Terroristen sind clever und konnten DacSec bis jetzt mehrmals täuschen, also kommen sie ins Spiel, meine Herren. Vergessen sie nicht, dass wir unter Zeitdruck stehen. Die Konstruktion der Bomben ist angesichts der Gefährlichkeit der Chemikalien kompliziert und zeitaufwändig, aber möglich und Black Banner scheint über die dafür notwendigen Fachkenntnisse zu verfügen.“


Mit einer Bewegung ihrer Flossenhand rief die Mon Calamari ein neues Bild auf, es zeigte die Satellitenaufnahme eines ehemaligen Industriegebiets in den Randbezirken von Coral City.


„Auflärungsdaten lassen vermuten, dass zumindest einer der an dem Überfall auf das Lagerhaus beteiligten Speeder in Richtung dieses Gebiets unterwegs war, dort haben wir ihn verloren. Ich schlage vor, dass sie sich dort umsehen. Meine Leute sind gut, aber keine Spione. Wir haben Beamte in Zivil in der Nähe, aber es besteht das Risiko das Black Banner diese bereits auf dem Schirm hat. Also schicken wir sie rein. Noch irgendwelche Fragen?“


Nachdenklich betrachtete Arkadi das Satellitenbild und warf dann einen Blick in Richtung seines Partners. Das konnte ein sehr gefährlicher Einsatz werden.


[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval, Captain Aguanara, Detective Walsor
 
[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval]


Er hatte mit seiner Annahme recht behalten, Agent Durval war ein altgedienter Soldat, also konnte er auf eine größere Erfahrung im Bereich Von Feldeinsätzen zurückgreifen und konnte ebenso besser mit Waffen und der Situation im Allgemein umgehen, aber das war sicherlich nichts schlechtes.


Für mehr Smalltalk war auch keine Zeit mehr, denn eine Mon Calamari mit einem Menschen in Begleitung, wobei der Mann definitiv einen niederen Rang als die Frau einnahm.


Sie schüttelte zuerst Agent Durval und dann ihm die Hand, während der Adjutant es bei einem Nicken beließ.



Sie stellte sich als Captain Aguanara vor und ihren Begleiter als Detektiv Walsor. Dann ging sie ohne Umschweife zum eigentlichen Thema über. Sie forderte alle auf sich zu setzen, was sie mit Ausnahme von Fontaine auch taten und dann begann sie auch schon mit ihrer Präsentation, der Fontaine natürlich aufmerksam lauschte.



Agent Durval wollte wissen, ob es zu den Informationen aus dem Dossier noch weitere Erkenntnisse zu den Terroristen gab.



Sie erzählte zuerst von den Anfängen der Gruppierung, die ihm ja schon im großen und ganzen bekannt waren, kam dann aber auf Detektiv Walsor zurück, der die Ereignisse in der jüngsten Zeit berichten würde. Die Black Banner hatte sich einerseits durch einen Einbruch Waffenfähige Chemikalien und auf dem Schwarzmarkt alle möglichen Waffen und militärische Utensilien angeeignet.



Das war äußerst beunruhigend. Aber noch viel beunruhigender war, dass DacSec quasi keinen Anhaltspunkt hatte, wo die Bomben gebaut wurden oder auf welche Ziele sie gerichtet werden würden.


Er kratzte sich am Kinn, während sein Partner sich nach Verbindungen zu anderen Gruppen erkundigte. Die Frage wurde von Detektiv Walsor verneint, dann ergriff wieder der Captain das Wort.


Sie führte aus, dass Black Banner über die Kenntnisse verfügte, eine chemische Bombe zu bauen, dann rief sie das Bild eines Industriegebiets auf und erklärte, dass sich die Spur dort drinnen verliert und dass wohl der wichtigste Anhaltspunkt war.


Als sie wissen wollte, ob es noch Fragen gab räusperte er sich kurz.


"Ma'am, wenn ich kurz noch ein paar Details erfragen darf. Wie lange benötigt man, die besagte Bombe zu bauen, sagen wir unter optimalen Bedingungen? Wie dicht besiedelt ist das Gebiet dort?",



fragte er mit ruhiger Stimme.


Nach einer kurzen Pause fuhr er fort.



"Ich würde gerne, bevor wir wirklich Agenten rein schicken Scans des Gebiets haben, sowie ein paar Kameradrohnen positionieren, damit wir das Gebiet optimal überwachen können. Wie viel konnten ihre Zivile Ermittler dort im Gebiet bis jetzt herausfinden? Denn das Gebiet scheint mir recht groß, von daher ist es äußerst wichtig es möglichst einzugrenzen. Außerdem werden wir Pläne des Gebietes sowie von dessen Untergrund benötigen", fuhr er in einem leicht bestimmenden Ton fort, was der Mon Calamari zwar nicht zu gefallen schien, aber sie nahm es ohne Kommentar hin.


"Ach und bevor ich es vergesse: Wie viele Ressourcen stehen uns denn überhaupt zur Verfügung?", fügte er noch abschließend hinzu, bevor er wieder schwieg und in Gedanken versank.



Das A und O einer jeden Geheimdienstoperation war gute Information. So konnte man die Risiken minimieren und den Erfolg maximieren. Daher galt es zu allererst die Fährte der Terroristen quasi wieder aufzunehmen, auch wenn diese möglicherweise nur noch schwer zu finden war. Denn dies würde es ihnen doch sicherlich ein wenig erleichtern, als das Gebiet nach Anzeichen von Terroristen abzusuchen. Zugegeben, es gab Vereinigungen, die es nicht gut verstanden sich vor Überwachung zu tarnen, aber dies schien bei Black Banner definitiv nicht der Fall zu sein. Sie besaßen offenbar eine sehr gute Organisation und es würde Leland nicht wundern, wenn es mehrere kleine Posten um die Basis, falls sie in diesem Industriegebiet lag, vor allen Verdächtigen Aktivitäten zu warnen. Daher war es also sehr gefährlich, sich als Agent dort zu bewegen, da die Augen des Feindes ebenfalls überall waren.


Aber im Gegensatz zu Black Banner, verfügte der Geheimdienst über Möglichkeiten, Gebiete zu überwachen, ohne dauerhaft Agenten dort zu stationieren. Einerseits gab es unbemannte Drohnen, die Hochauflösende Bilder auch aus größeren Höhen lieferten, zum anderen konnte man spezielle, getarnte Droiden einschleusen, oder an markanten Punkten kleine Kameras und Wanzen installieren.


Agent Fontaine hatte mittlerweile bereits einen gewissen Plan gefasst, der in seinen Augen vorsah, zu versuchen, jemanden bei Black Banner einzuschleusen und diese verdeckten Ermittler dann zu beobachten. Des weiteren hielt er es für gut, trotzdem den größten Teil des Gebiets zu überwachen, da es hier schließlich darum ging, möglichst schnell Ergebnisse zu erzielen.


Er blickte beiläufig zu Agent Durval, um sich zu vergewissern, wie er auf seine Frage reagierte.


Dann ging er wieder innerlich dazu über seinen groben Plan ein wenig zu verfeinern. Vielleicht war es möglich, ein wenig Equipment vom Geheimdienst zu bekommen, mit dem beide besser vertraut waren. Natürlich wusste er noch, dass es im Dossier geheißen hatte, das Alles Equipment von den Planetaren Sicherheitsbehörden gestellt werden würde. Dennoch würde es vielleicht nötig werden, um wirklich einen schnellen Erfolg zu erzielen, auch Geheimdienstequipment zu verwenden.



[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval. Captain Aguanara, Detektiv Walsor]
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval, Captain Aguanara, Detective Walsor


Nachdenklich betrachtete Arkadi das Holo des Industriegebiets, seine hellblauen Augen fest darauf gerichtet als könnte er hindurch sehen. Black Banner war ziemlich clever, sich dort zu verstecken. Viele leere Gebäude, vermutlich geringe Bevölkerung, es war ein guter Ort um sich zu verstecken. Agent Fontaine schien ein pflichtbewusster Analyst zu sein, er stelle der weiblichen Polizistin die Frage, wie lange es dauern würde, die Bombe zu bauen, und wie dicht besiedelt das Industriegebiet war. Neugierig richtete Arkadi den Blick auf die Mon Calamari, die kurz überlegte und etwas auf ihrem Datenpad nachsah.


„Schwer einzuschätzen, aber laut meinen Experten mindestens 12 Tage. Das hängt davon ab, wie viele Mitglieder mit entsprechenden Fachkenntnissen Black Banner hat, wie gut ihre Ausrüstung ist und wie ungestört sie arbeiten können. Was die Besiedlung angeht...das Gebiet ist relativ dünn besiedelt. Es war früher ein Zentrum der planetaren Industrie, erlebte aber dann einen Niedergang und viele Firmen zogen weg. Es gibt noch einige aktive Unternehmen dort, aber der Großteil der Gebäude steht leer.“


Antwortete Captain Aguanara. Die Terroristen waren keine Amateure. Das es noch ein paar Firmen dort gab hieß das es niemanden auffallen würde, wenn mal ein Transportspeeder dort auftauchte, und die geringe Besiedlung erlaubte es ihnen ungestört zu arbeiten und notfalls auf andere Verstecke ausweichen zu können. Um die Terroristen zu finden würde man weitaus mehr brauchen als nur ein paar Zivilbeamte am Boden. Arkadis Partner dachte offenbar in die selbe Richtung, nach einer kurzen Pause schlug Fontaine vor, erst einmal gründliche Scans durchzuführen und Kameradrohnen in Position zu bringen, er wollte außerdem wissen was die Polizeibeamten vor Ort herausgefunden hatten und betonte, dass es wichtig war das Gebiet einzugrenzen und Pläne davon zu bekommen.


Ein winzige, hauchdünne Andeutung eines Lächelns huschte kurz über Arkadis Gesicht. Fontaine schien sein Handwerk zu verstehen, der große Agent wollte außerdem noch wissen, wie viele Ressourcen ihnen überhaupt zur Verfügung standen. Captain Aguanara schien es nicht gewöhnt zu sein, dass man sie so direkt aufforderte, und für einen Moment schwieg die Mon Calamari, dann antwortete sie aber ruhig.


„Schön, sie sind der Experte. Aber vergessen sie nicht, dass wir hier unter enormen Erfolgsdruck stehen. Wenn die Sache schiefgeht, dann werden Köpfe rollen, auch meiner. Also gut. Sie bekommen die Pläne und die Berichte meiner Ermittler umgehend. Bis jetzt ist der beste Hinweis ein verdächtiger Speeder, der in Richtung Osten des Gebiets unterwegs war als wir ihn verloren. Was den Rest angeht...“


Die Mon Calamari machte eine kurze Pause, griff nach ihrem Datenpad und schrieb etwas, wartete kurz und nickte dann zustimmend.


„Sie bekommen ihre Kameradrohnen vom Geheimdienst, aber für die Überwachung am Boden werden wir auf unsere Polizeidroiden und meine Beamte am Boden angewiesen sein. Haben sie schon einen weitergehenden Plan?“


Erkundigte sich die Polizistin und sah Fontaine erwartungsvoll. Arkadi nickte seinem Partner solidarisch zu um ihm zu zeigen, dass er die Überlegungen des anderen Agenten gut fand.


[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval, Captain Aguanara, Detective Walsor
 
[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval. Captain Aguanara, Detektiv Walsor]



Mindestens 12 Tage? Eine ziemlich unschöne Zahl, da Black Banner vermutlich schon nahezu zwei Wochen an der Bombe herum werkelte. Das bedeutete ihnen blieb sehr wenig Zeit.


Immerhin war das Gebiet dünn besiedelt und so konnte man vielleicht leichter verdächtige Aktivitäten feststellen als in dichter besiedelten Gebieten, aber er war sich nicht sicher, ob es sich dabei wirklich um einen richtigen Vorteil für sie handelte.


Bei Der Andeutung des Captains, dass sie unter Erfolgsdruck standen, nickte er stumm, das brauchte sie ihm nun wirklich nicht zu sagen.


Es war auch schön für ihn zu hören, dass der Speeder ihr einziger Anhaltspunkt war und dass Der Captain ihnen ein paar Spionagedrohnen genehmigte.


Das am Boden die Polizeiagenten eingesetzt werden würden, war für ihn von Anfang an klar gewesen.


Er hatte alles mit einer starren Miene über sich ergehen lassen. Auch als sich der Captain nach einem Plan von ihm erkundigte, blieb seine Miene ziemlich ausdruckslos. Er wollte keine falschen Hoffnungen wecken, sie aber auch nicht durch seine Mimik determinieren.


"Nun, mein Plan sieh im großen und ganzen primär Informationsbeschaffung vor. Zuerst werden wir uns jede Information über bekannte Gesichter von Black Banner und über den Speeder besorgen, wobei wir die Informationen sowohl der Geheimdienstdatenbanken als auch ihrer Daten zur Hilfe ziehen können",



begann er und erntete ein zustimmendes Nicken der Mon Calamari, die offensichtlich so etwas in der Art erwartet hatte.


"Parallel dazu schlage ich vor, das Industriegebiet so gut wie möglich durch versteckte Agenten, Kameras und Drohnen zu überwachen, damit wir jede verdächtige Aktivität aufzeichnen können, Hierzu würde ich gerne eine kleine Basis am Rande des Industriegebiets errichten, damit wir zur Not schnell Verstärkung am Geschehen haben. Selbstverständlich sollte das alles möglichst zivil und in einem guten Rahmen ablaufen. Ich hatte an einen kleinen Schrott- und Droidenhandel gedacht. Nicht besonders gut ausgerüstet, aber so würde es nicht auffallen, wenn wir mit Droiden durch das Industriegebiet ziehen. Natürlich sollten wir uns trotzdem nicht zu auffällig verhalten, denn damit steht und fällt alles. Sicherlich werden sie misstrauisch sein, wenn eine neue Firma gerade jetzt gegründet wird, aber noch misstrauischer, wird sie eine erhöhte Aktivität von Droiden und Menschen im Gebiet sicherlich auch machen", fuhr er fort. Dann machte er einen kurze Pause um sich beim Captain und bei Detektiv Walsor umzusehen, ob sie verstanden, um was es ging.



"Daher sollten wir wirklich maximal drei oder vier Agenten dauerhaft und vor allem sichtbar dorthin verlegen. Und so etwas müsste im Rahmen der Ressourcen liegen, da wir das alles sehr schnell werden auf die Beine stellen müssen. Selbstverständlich bin ich für jede Art von Tarnungsidee ihrerseits offen, aber das scheint mir in diesem Fall die unscheinbarste zu sein. Dennoch werden wir Speeder der Polizei brauchen, die sich in Reichweite des Industriegebietes befinden, aber doch so weit weg, dass sie nicht bemerkt werden, damit wir schnell eine große Zahl Kräfte zusammen ziehen können, da davon auszugehen ist, dass Black Banner einen schnellen und guten Fluchtplan in der Tasche hat", fügte er nun noch an, bevor er länger schwieg.



"Entschuldigen sie, aber hätten sie vielleicht ein Glas Wasser für mich?", kam als nächstes die Frage von ihm, da er einen doch ziemlich trockenen Mund durch das ganze Gerede bekommen hatte.



Captain Aguanara nickte und drückte auf einen Kommunikator an ihrem Handgelenk.



"Bringen sie bitte etwas Wasser in den Konferenzraum 4C!", sagte sie in das kleine Gerät und blickte dann in die Runde. "Oder kann ich ihnen etwas anderes anbieten, Agent Durval?", fügte sie an seinen blonden Partner gewandt an.



Kurz Zeit darauf kam eine junge Frau in zivilen, an eine Sekretärin erinnernden Klamotten in den Konferenzraum, mit einem Tablett auf dem sie die bestellten Getränke brachte.


Er war dankbar für den Schluck Wasser, auch wenn es lauwarm war. Zwar war er auch nichts anderes von seinem Büro beim Geheimdienst gewohnt, aber dennoch bevorzugte er wann immer es möglich war, alle Getränke, außer klassischen Heißgetränken, eiskalt.


Nachdem er getrunken hatte fuhr er fort.


"Es wäre ebenfalls von Vorteil, wenn wir jemanden bei Black Banner einschleusen könnten, ich hatte da, entschuldigen sie, wenn ich so direkt bin, sofort an Agent Durval gedacht, der mit dem richtigen Hintergrund versuchen könnte, ihre Reihen zu infiltrieren, dafür wäre es aber wichtig, dass er ungesehen hier herauskommt und ich der einzige bin, dem seine verdeckte Identität bekannt ist, denn wir können bei verdeckten Operationen wie diesen nie vorsichtig genug sein", fuhr er dann mit wieder feuchter Kehle fort und blickte dabei zu seinem Partner.



Er hoffte, das sich Agent Durval dabei nicht zu arg überrumpelt vorkam, schließlich war es letztendlich immer noch seine Entscheidung, es zu tun oder eben auch nicht, da er es ihm schließlich nicht befehlen konnte, da sie den gleichen Rang bekleideten.



[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval. Captain Aguanara, Detektiv Walsor]
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval, Captain Aguanara, Detective Walsor


Es war nun offenkundig, dass sie unter erheblichem Zeitdruck standen. Laut Captain Aguanara benötigte man ungefähr 12 Tage, um aus dem Chemikalien eine einsatzfähige Bombe zu machen, wobei man natürlich nicht genau wissen konnte, wie gut die Terroristen ausgerüstet und geschult waren. Aber selbst für den Fall, dass die Bombe noch nicht komplett fertig war, stellte sie aufgrund der darin verwendeten Chemikalien bereits jetzt eine Bedrohung dar.


Immerhin kam den Ermittlern entgegen, dass das Industriegebiet nicht allzu dicht besiedelt war. Aktivitäten von Black Banner würden deutlich ins Auge fallen, umgekehrt galt das natürlich auch für die Ermittler selbst. Sie würden vorsichtig und subtil vorgehen müssen, durften sich aber gleichzeitig auch nicht erlauben, zu viel Zeit zu verlieren. Die Balance war entscheidend.


DacSec schien jedenfalls kräftig Druck zu machen, natürlich war die Behörde auch um ihr Ansehen besorgt, es stand einiges auf dem Spiel. Ein erfolgreicher Anschlag auf der sicher geglaubten Zentralwelt der Neuen Republik würde Panik und Furcht auslösen und den Eindruck erwecken, dass sich die Neue Republik nicht effektiv schützen konnte. Andere Terrorgruppen würden sich durch den Erfolg bestärkt fühlen und auch das Imperium würde Schwäche wittern. Entschlossen starrte Arkadi auf das Holo. Das würde er nicht zulassen.


Zum Glück gab es eine vielversprechende Spur, den Polizisten vor Ort war ein verdächtiger Speeder aufgefallen. Es war das klassische Problem, das jede verdeckt operierende Gruppe kannte: Wie bekam man Personal, Ausrüstung und Versorgungsgüter unauffällig von A nach B? Dies war mit etwas Glück die Achillesferse von Black Banner. Äußerlich ließ sich der blonde Agent, wie auch sein Partner, nichts anmerken, seine Miene war aufmerksam und ruhig.


Neugierig hörte Arkadi zu wie Agent Fontaine seinen Plan erläuterte, der groß gewachsene Analyst wollte sich hauptsächlich auf die Informationsbeschaffung konzentrieren, die Grundlage einer jeden erfolgreichen Operation. Zu diesem Zweck würde er die bekannten Mitglieder von Black Banner und den verdächtigen Speeder mittels der Datenbanken beider Behörden genauer unter die Lupe nehmen. Ein guter Plan, zustimmend nickte der ehemalige Soldat dem Agenten zu.


Agent Fontaine hatte offenbar in kurzer Zeit einen wirklich guten Plan entwickelt, er wollte das Industriegebiet möglichst gründlich mit allen verfügbaren Kräften sowohl am Boden als auch aus der Luft überwachen lassen und er schlug vor, eine kleine vorgeschobene Operationsbasis, getarnt als Droiden- und Schrotthandel, am Rand des Gebiets einzurichten. Das würde eine gute Tarnung für die Droiden und Beamten vor Ort sein.


Weiterhin schlug der Analyst vor, dass sich Polizisten bereithalten sollten um Black Banner notfalls den Fluchtweg abschneiden zu können. Höflich meldete sich Arkadi knapp zu Wort.


„Ich schlage zudem die Verlegung eines Sondereinsatzkommandos an den Rand des Gebiets vor. Es ist möglich, dass wir das Versteck der Terroristen schnell stürmen müssen, dafür sind normale Polizisten nur bedingt geeignet.“


Etwas mehr zusätzliche Feuerkraft war nie verkehrt, und die Spezialeinheiten von DacSec hatten eine Ausbildung genossen, die sich durchaus mit der des Militärs messen konnte und sie für solche Operationen weitaus besser qualifizierte als gewöhnliche Polizisten. Captain Aguanara nickte zustimmend, dann trat eine kurze Pause ein, als Agent Fontaine um ein Glas Wasser bat. Höflich lehnte Arkadi das Angebot ab und wartete geduldig, bis die Besprechung weitergehen konnte.


Nun kam der Teil, der den Ex-Soldaten betraf. Agent Fontaine schlug ziemlich unvermittelt vor, dass Arkadi mit einer entsprechenden Tarnidentität ausgestattet Black Banner infiltrieren sollte und verwies darauf, wie wichtig entsprechende Geheimhaltung dafür war. Fragend sah der Analyst zu dem blonden Mann, der kurz überlegte und dann zustimmend nickte, seine Stimme verriet keine Überraschung.


„Sinnvoll. Black Banner hat kürzlich größere Mengen an militärischer Ausrüstung erworben und hat offenbar seine Reihen mit neuen Rekruten aufgefüllt. Wahrscheinlich brauchen sie noch mehr Leute, besonders solche mit Fachkenntnissen. Ich schlage als Hintergrund daher einen unehrenhaft entlassenen Soldaten vor. Damit hätte man auch ein Motiv, sich Black Banner anzuschließen.“


Bei dem Gedanken, dass er wohl schon bald ganz dicht an den Terroristen dran sein konnte, verspürte Arkadi eine gewisse Sorge, aber er konnte sich gut verstellen und für den Part des verbitterten Veteranen würde er gar nicht mal so viel schauspielern müssen.


[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval, Captain Aguanara, Detective Walsor
 
[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval. Captain Aguanara, Detektiv Walsor]



Seine Ausführungen zu seinem Plan wurden mit Wohlwollen und Zustimmung aufgenommen. Auch Agent Durval schien es nicht zu viel auszumachen, dass er ihm die Rolle des verdeckten Agenten zuwies, nein er schlug sogar bereits einen sehr guten Rahmen für seine Rolle vor. Auch wünschte er die Verlegung eines Sondereinsatzkommandos in die Nähe des Industriegebietes.



Er nickte zustimmend. alles Punkte die nicht vernachlässigt werden durften.


"Sehr gut, meine Herren damit wäre denke ich fürs erste alles geklärt. Ich werde alles veranlassen und sie so schnell wie möglich ins Einsatzgebiet verlegen. Außerdem werde ich ihnen den Zugang zu unserem Polizeinetzwerk beschaffen, damit sie immer Informationen beziehen können", meldete sich nun Captain Aguanara wieder zu Wort.



Er nickte zustimmend.


"Und noch etwas: Ich finde ihre Idee mit dem Schrotthandel nicht besonders gut, wir besitzen bereits einen kleinen Posten im Industriegebiet, der ausreichend vernetzt sein sollte, ich werde auch veranlassen sie so schnell wie möglich dorthin zu bringen", fügte sie noch an.



In ihren Worten lag ein Ton, der keine Wiederrede zuließ. Immerhin war das immer noch die Operation von DacSec und nicht des Geheimdienstes, somit würden sie sich wohl ihren befehlen letztendlich doch beugen müssen.


"Gut, wie sie wollen, Captain", antwortete er zustimmend.



"Ich werde sie jetzt alleine lassen, bis ich alles in die Wege geleitet habe, dann lasse ich sie abholen", sagte die Mon Calamari, während sie bereits im Begriff war, aufzustehen.



Sie schüttelte beiden Agenten die Hand und verließ dann das Zimmer. Detektiv Walsor jedoch blieb sitzen und fixierte die beiden weiter.



"Ich habe noch etwas zu sagen, meine Herren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Black Banner hier in unserem Hauptquartier wie auch in anderen Einheiten Informanten oder Maulwürfe unterhält, daher sollten sie äußerst vorsichtig vorgehen und nicht jeden Schritt mit jedem teilen, auch nicht mit dem Captain oder mir, wenn es nicht unbedingt sein muss", fügte der Detektiv noch einmal in einem verschwörerischen Ton an.



Dann erhob auch er sich und schüttelte beiden die Hand.


"Ich werde gleich noch einmal wiederkommen, um ihnen einen Computer zu bringen, mit dem sie bereits erste Informationen einholen können", sagte er, im hinausgehen.



Er nickte zustimmend, dann, sobald sich die Tür geschlossen hatte, wandte er sich wieder Agent Durval zu.



"Ich hoffe, es stört sie nicht, dass ich ihnen die Rolle des Undercover-Mannes zugestanden habe", begann er zu reden.


"Jedenfalls glaube ich, dass das unsere beste Möglichkeit ist, schnell ihre Basis ausfindig zu machen. Wobei mich die potentiellen Maulwürfe hier im Gebäude ein wenig stören, denn sollte einer von ihnen sie zu Gesicht bekommen, wird er ihre Identität sicher ohne weiteres an Black Banner weitergebend und das wäre weder für ihre Sicherheit noch für unsere Mission dienlich. Ich hoffe, sie haben eine Idee, wie wir diese Tatsache am besten übergehen?", wandte er sich nun mit einer Frage direkt an ihn.



Für ihn persönlich gab es zwei Möglichkeiten: Entweder man versuchte, ihn ungesehen hier herauszubekommen, was schlichtweg unmöglich schien, oder man musste Agent Durval später im Einsatz in irgendeiner Weise verfremden, sodass er nicht mehr als derjenige, der er war zu erkennen war.



Schweigend betrachtete er das Gesicht seines Gegenübers, trank noch einen Schluck des ekligen lauwarmen Leitungswassers und überlegte, wie man sein Gesicht am besten verändern konnte.


Am einfachsten war es sicher, ihm die Haare zu färben und ihn einen Bart wachsen zu lassen, aber möglicherweise würde das nicht ausreichen und er wollte wirklich so gut wie kein Risiko eingehen, sofern es nicht nötig war.


"Jedenfalls der Hintergrund mit dem unehrenhaft entlassenen Soldaten gefällt mir gut", sprach er seine Gedanken mehr zu sich selbst gewandt laut aus.



"Aber als Motiv reicht das noch nicht direkt aus. Es muss noch eine größere Verbitterung über die Republik und die Senatoren vorherrschen... Vieleicht irgendein Einsatz, bei dem durch schlechte Entscheidungen der Politik etwas schreckliches geschehen ist?", fuhr er fort, immer noch in Gedanken versunken. Wobei es natürlich beabsichtigt war, das Agent Durval seine Gedanken mitbekam und somit auch Äußerungen dazu beitragen konnte.



Der Captain hatte schließlich unmissverständlich klar gemacht, dass Erfolge erwartet wurden und er wollte auch gar nicht daran denken, was passierte, wenn die Bombe mitten im Zentrum von Coral City explodieren sollte. Es würde sicherlich ein Terroranschlag utopischen Ausmaßes geben, der zehntausende Tote fordern würde und das galt bei allem was Heilig war um jeden Preis zu verhindern!



[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval]
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval, Captain Aguanara, Detective Walsor


Die Planungen für den bevorstehenden Einsatz schienen gut voranzukommen. Captain Aguanara wirkte zufrieden und erklärte, dass sie alles notwendige veranlassen würde und den beiden Agenten auch Zugriff auf das Polizeinetzwerk erhalten würde, um eine reibungslose Kommunikation zu ermöglichen. Schon bald würden in das Einsatzgebiet verlegt werden, Arkadi spürte wie ihn diese Aussicht belebte. Er würde schon bald eine Chance bekommen, diese Terroristen ein für alle Mal auszuschalten.


Captain Agunara wies allerdings auch entschlossen darauf hin, dass DacSec bereits einen getarnten Posten im Industriegebiet hatte, und daher lehnte sie Agent Fontaines Idee mit dem Droidengeschäft entschieden ab, die weibliche Mon Calamari bestand darauf, denn schließlich war dies hauptsächlich eine Operation von DacSec und die Entscheidungsgewalt lag bei ihr, ebenso wie die Verantwortung. Neugierig sah Arkadi zu seinem Partner, Agent Fontaine verhielt sich diplomatisch und stimmte zu.


Es war wohl besser so, denn schließlich hing viel von einer erfolgreichen Zusammenarbeit ab. Zufrieden erhob sich die Polizistin, erklärte das sie die Agenten nun allein lassen würde und eine Abholung für sie organisieren würde, sobald alles bereit war. Dann schüttelte sie ihnen die Hände und verließ den Raum, Detective Walsor blieb hingegen. Der Mann mit dem unordentlichen Haar beugte sich etwas nach vorne und berichtete in vorsichtigem Ton davon, dass Black Banner wahrscheinlich Informanten im Hauptquartier von DacSec und/oder bei den anderen Einheiten hatte, er riet zu großer Vorsicht.


Beunruhigt dachte Arkadi über die Worte des Polizisten nach, während dieser den Agenten ebenfalls die Hand schüttelte und mit dem Versprechen, er werde bald noch einen Computer vorbeibringen, den Raum verließ. Nachdenklich sah der blonde Ex-Soldat mit seinen kühlen blauen Augen dem Mann hinterher und wartete, bis die Tür wieder zu war.


Agent Fontaine nutzte den Moment und wandte sich an ihn, er schien sich Gedanken darüber zu machen ob es Arkadi vielleicht störte, für die Undercover-Mission vorgeschlagen worden zu sein. Der blonde Agent reagierte mit einem höflichen Kopfschütteln.


„Im Gegenteil. Das ist genau die richtige Aufgabe für mich.“


Sein Partner erläuterte, wie genau er Arkadi ein die Terrorgruppe einschleusen wollte, und verlieh seiner berechtigten Sorge angesichts möglicher Informanten Ausdruck. Wenn jemand Black Banner über die Aktion informieren und Arkadis Tarnung auffliegen würde, dann würden die Terroristen entkommen und ihren Anschlag durchführen können. Um sein eigenes Leben machte sich der Veteran weniger Gedanken, er hatte sich in dieser Hinsicht eine gewisse fatalistische Haltung angeeignet. Agent Fontaine erkundigte sich nach einer Idee, und Arkadi überlegte einen Moment.


„Option 1: Wir verändern mein Aussehen entsprechend der zu erstellenden Tarnidentität. Dafür brauchen wir allerdings Ausrüstung vom Geheimdienst und wenn es einen oder mehrere Informanten hier gibt, dann würde ich auch mit verändertem Aussehen auffliegen, wenn mich dieser Informant entdeckt und Verdacht schöpft. Alternative: Wir sorgen für einen Feueralarm in diesem Teil des Gebäudes, deaktivieren die Kameras und schmuggeln mich ungesehen zum Hintereingang raus.“


Die Idee kam ihm recht spontan. Sie würden dafür wohl Captain Agunara und/oder Detective Walsor einweihen müssen, aber so konnte man gleichzeitig auch den Kreis der Verdächtigen eingrenzen. Wenn nur die beiden von dem Plan wussten und er trotzdem aufflog, dann musste einer der beiden der Maulwurf sein. Gleiches galt für einen Beamten, der nicht vorschriftsgemäß den vom Feueralarm betroffenen Bereich verlassen würde, sondern versuchen würde ihm zu folgen. Angesichts der Tatsache, dass er nicht genau wusste, ob man sie in diesem Moment vielleicht abhörte, nickte Arkadi seinem Partner lediglich zu und vertraute darauf, dass der kluge Analyst sich seinen Teil denken konnte.


Das Gespräch kam nun auf Arkadis fiktivem Hintergrund zurück, Agent Fontaine schien seine Gedanken laut auszusprechen und stimmte ihm zu, dass ein unehrenhaft entlassener Soldat eine gute Grundlage war. Berechtigterweise fügte er allerdings hinzu, dass noch ein wirklich starkes Motiv fehlte, etwas das den Hass auf Senat und Republik erklären würde. Der Analyst hatte eine Idee dazu, und Arkadi nickte zustimmend.


„Es gab vor ein paar Jahren einen Zwischenfall auf Ando Prime. Auf Bitte des Senats hin entschied das Oberkommando, dass es vor der Landung kein Orbitalbombardement auf die feindlichen Stellungen geben sollte, da diese zu nah an zivilen Siedlungen lagen. Die Verluste der ersten Landungswelle waren...enorm. Man könnte meiner fiktiven Dienstakte hinzufügen, dass ich dort gedient habe. Ich bin mit den Ereignissen dort gut vertraut und kann glaubhaft darstellen, dort beteiligt gewesen zu sein. Wir haben zudem den Vorteil, dass der Kommandant vor Ort ein Nichtmensch war – ein Rodianer, wenn ich mich recht entsinne. Angesichts von Black Banners Haltung gegenüber Nichtmenschen wäre das zusätzlich nützlich. Man könnte der Akte den Vermerk hinzufügen, dass ich mit in Konflikt geriet und deshalb unehrenhaft entlassen wurde.“


Das klang in Arkadis Ohren nach einer guten Grundlage. Viele Soldaten waren verwundet an Körper und Seele aus dem Krieg nach hause gekommen und hatten mit Problemen zu kämpfen, aber nur die allerwenigsten waren wohl verbittert genug, um sich an Anschlägen gegen die Regierung zu beteiligen, der sie einst die Treue geschworen hatten. Seine Überlegungen wurden kurz unterbrochen, als Detective Walsor auftauchte und wie versprochen den Computer ablieferte. Höflich nickte Arkadi dem Polizisten zu und wartete, bis dieser den Raum verlassen hatte.


„Prüfen Sie den Computer lieber besonders gründlich. Wir wissen nicht, wer alles Zugang dazu hatte und wie vertrauenswürdig Walsor ist.“



Meinte Arkadi und seine hellblauen Augen waren kurz misstrauisch auf die Tür gerichtet. Maulwürfe waren eine Plage, die jede Operation zunichte machen konnten. Zum einen, indem sie Informationen lieferten, zum anderen, weil der bloße Verdacht es würde sie geben zu Paranoia und Misstrauen führte. Sie durften sich von Black Banner nicht das Handeln vorschreiben lassen.


[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval
 
[Calamari-System | Weltraum | Sammelpunkt nahe der Gefechtszone | DNT Bright Giant | Brücke] Joya No, Pascal de Lieven

Während Pascal de Lieven sich Mühe gab, Nos Wünsche und Anweisungen in die Tat umzusetzen, beobachtete dieser genauestens die Bildschirme und Hologramme, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Den Anweisungen der Admiralin entsprechend änderte die Bright Giant ihren Kurs, um zusammen mit den anderen Schiffen der Gruppe den Gegner zunächst aus der Distanz zu besehen, bevor sie in Feuerreichweite kamen. Das Problem, das No damit hatte, war, dass es schwierig war, dessen Reichweite einzuschätzen. Immerhin hatten sie es mit einem noch nicht da gewesenen Schiffstyp zu tun. Eine andere hochmoderne Schiffsklasse der Neuen Republik, die Majestic und ihre Schwesterschiffe, hatten Turbolasergeschütze, deren Reichweite deutlich über das normale Maß hinausging; falls sie hier mit etwas Ähnlichem zu tun hatten, konnten sie durch den Versuch, auf Nummer Sicher zu gehen, eine besonders böse Überraschung erleben. Aber das war reine Spekulation, die sich bisher nicht auf Daten stützte, denn das Super-Schlachtschiff weigerte sich vehement, Informationen über sich preiszugeben. Die Sensoren spuckten bislang kaum etwas Verwertbares aus. So mussten sie raten und schätzen, um einen ungefähren Eindruck davon zu bekommen, womit sie es hier zu tun hatten. De Lievens Idee, die Bewaffnung eines MC102 auf dieses Kaliber hochrechnen zu lassen, war interessant, aber die Ergebnisse gefielen No gar nicht; wenn die Zahl und Feuerkraft der Geschütze tatsächlich proportional zur Größe wuchs, dann stellte die Viscount auf jeden Fall alles bisher Dagewesene in den Schatten. Ein Schiff, das kriegsentscheidend sein konnte - vom Stapel gelaufen, kurz nachdem ein Friedensvertrag unterzeichnet und dieser Krieg offiziell beendet worden war. Der Kaminoaner erinnerte sich rege an seine Erlebnisse im Shinbone-System, in dem es, dem Waffenstillstand zum Trotz, zu einem Kampf um die Gewalt über die legendäre Subjugator gekommen war. Das Imperium hatte damit eine potentielle Terrorwaffe in seine Gewalt gebracht, nun baute sich die Republik selbst eine. Er konnte sich denken, worauf das hinauslaufen würde, und er freute sich nicht auf die Zukunft, deren Geburt er seit den Waffenstillstandsverhandlungen auf der Reliant aus nächster Nähe mitverfolgen konnte. Aber all das spielte jetzt keine Rolle. Er hatte eine Aufgabe, die in Form der plumpen Silhouette der Viscount vor ihm lag, und musste sich voll auf sie konzentrieren, wenn er sie mit einem Höchstmaß an Effizienz erledigen wollte.


»Können Sie beim Gegner Waffenaktivität oder Jägerstarts beobachten?« fragte er.

»Nein, Captain!«
lautete die Antwort eines der Sensorikoffiziere. »Aber das muss nicht heißen, dass es keine gibt: Wir haben keine Vergleichswerte, ob wir es hier mit einem normalen oder gesteigerten Energieausstoß zu tun haben. Jäger könnten wir nur dann als einzelne Objekte registrieren, wenn sie sich von dieser riesigen Masse weit genug entfernen. Zu allem Übel bekommen wir keine vernünftigen Messwerte.«

»Woran liegt das?« wollte der Kaminoaner wissen. Das war die Art von Nachrichten, die er gar nicht gerne hörte, denn sie kündeten davon, dass hier etwas schief lief und womöglich jemand seinen Pflichten nicht mit ausreichendem Eifer nachkam.

»Möglicherweise Störsignale, um unsere Sensoren zu täuschen.«

»Finden Sie die Ursache und stellen Sie sie ab.«

»Ja, Sir!«

Weiter beobachtete der Captain die Aktivitäten des fremden Schiffes, das sich nach wie vor mit beachtlich hoher Geschwindigkeit näherte. Durch die von Ralassi angeordnete Kursänderung konnten sie den Zeitpunkt des Zusammentreffens noch eine Weile hinauszögern, aber sie hätten die Konfrontation selbst dann nicht ganz verhindern können, wenn sie sich direkt vom Feind wegbewegt hätten - die Viscount war trotz ihrer Größe offenbar schneller als manche kleineren Schiffe ihres Verbandes. Allerdings war es auch nicht ihre Aufgabe, dem Kampf aus dem Weg zu gehen, sondern sie sollen sich dem Supersternenzerstörer stellen und ihn publikumswirksam bekämpfen. Die wenige Zeit, die sie gewannen, konnte nur dazu beitragen, ihre Ausgangssituation zu verbessern, indem sie möglichst viele Daten sammelten, sich Pläne zurechtlegten und ihre Formation an die Gegebenheiten anpassten. In dieser Hinsicht unternahm die Kampfgruppe unter Gilad Sei'lar etwas, das Captain No nicht wirklich verstand: Er schickte einen Teil sener Jäger nach hinten, vom Gegner weg. Zuerst sah es so aus, als wollte er sie zurück zu den beiden Sternenkreuzern in Reserve schicken, um deren Einheit zu verstärken, doch sie verharrten in einiger Entfernung, so als wollten sie gegen Angriffe von hinten absichern. Die Überlegung, die zu diesem Entschluss geführt hatte, war für den Kaminoaner nicht nachvollziehbar, aber das lag vermutlich daran, dass er unerfahren im Einsatz von Sternenjägern war.

»Jägerstarts von der Viscount!« meldete die Sensorik nun mit hörbarer Aufregung, die dem Captain nicht gefiel. »Sechs Staffeln, Sir; ein ganzes Geschwader! Fliegen dem Mutterschiff voran, bisher ist ihre Absicht nicht klar erkennbar.«

Damit hatte er gerechnet. Ein Schiff dieser Größe, das nicht mit einer hohen Zahl von Jägern bestückt war, konnte er sich kaum vorstellen. In seinem gewaltigen Innern wäre zweifellos Platz für weit mehr als ein Geschwader. Mit den zweiundsiebzig Maschinen, die man den Angreifern nun entgegenwarf, konnte man - je nachdem, um welche Typen es sich handelte - eine Menge Schaden anrichten.

»Staffel Gamma soll sich bereithalten, einen Angriff auf die Bright Giant abzuwehren. Commander de Lieven, sollten nicht wir das Angriffsziel der Jäger oder Bomber sein, lege ich in Ihr Ermessen, Teile der Staffel zur Unterstützung unserer Verbündeten einzusetzen, falls Sie das für angebracht halten. Die Verteidigung unseres Schiffes muss jedoch Priorität haben.«

Die Nahverteidigung eines Schlachtkreuzers der Dauntless-Klasse bestand nur aus 30 einläufigen Laserkanonen. Die Schweren Ionenkanonen und die Turbolaser waren wenig effizient gegen Sternenjäger und konnten nur durch Glückstreffer etwas ausrichten. Somit war klar, dass sie die X-Wings brauchten. Joya No hoffte, dass nicht die vollen sechs Staffeln sich auf sie stürzen würden. Die Piloten mochten noch so gut sein, in diesem Fall wäre die Übung für die Bright Giant rasch zu Ende.

[Calamari-System | Weltraum | Sammelpunkt nahe der Gefechtszone | DNT Bright Giant | Brücke] Joya No, Pascal de Lieven
 
[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval]



Wider erwarten erklärte Agent Durval, dass er genau der richtige Mann für die Aufgabe war, das freute ihn zu hören, da er so einerseits nicht Undercover arbeiten musste und er seinen Partner vorhin nicht vor den Kopf gestoßen hatte.


Und es freute ihn auch zu hören, dass Agent Durval ebenfalls ihr aktuelles Dilemma erkannte und er brachte auch ein paar Ideen ein. Zugegeben, er fand die Ideen seines Partners, zumindest die zweite schon ein wenig außergewöhnlich.



"Nun ja, die zweite Option klingt mir ein wenig zu weit hergeholt. Was wir beide uns einfach vom Captain ein paar Sichtundurchlässige Helme besorgen und unsere Gesichter damit schützen? Somit würden wir schon mal kein so großes Aufsehen erregen und wären selbst hier auch besser getarnt...", schlug er vor. Es schien ihm eine wesentlich bessere Alternative zu sein, als das komplette Gebäude evakuieren zu lassen.



Auch bei der Konstruktion des Hintergrundes kam ihm Agent Durval zur Hilfe und brachte einen Zwischenfall auf Rando Prime ins Gespräch, der ziemlich gut in seinen Hintergrund passte.



"Das klingt sehr gut. Jetzt müssen wir nur noch ihre Akte so in das Netzwerk der Polizeikräfte platzieren, dass es passt. Was halten sie davon, wenn wir dem ganzen noch ein paar Verhaftungen wegen Hetze gegen den Senat beifügen. Nichts Ernstes, würde ich sagen, nur ein paar kleinere Delikte", fuhr er weiter fort.



Kurz darauf kehrte auch schon Detektiv Walsor zurück und brachte einen Tragbaren Computer.



"Hören sie Detektiv, könnten sie uns zwei Polizeiuniformen und zwei Sichtundurchlässige Helme bringen?", fragte er den Detektiv noch, bevor dieser gehen wollte.



"Außerdem wollte ich fragen, ob es vielleicht möglich ist, dass sich zwei ihrer Polizisten für uns beide beim Verlassen des Gebäudes ausgeben, damit wir unbehelligt das Gebäude verlassen können. Allerdings wäre es von Vorteil, wenn diese beiden Lockvögel unsere Gesichter nicht sehen können. Somit wären dann nur der Captain und sie wirklich in unser Aussehen eingeweiht!", fügte er noch hinzu.



Der Detektiv nickte eifrig, wobei er zu Agent Durval blickte, offenbar um von ihm eine Reaktion zu erwarten.



"Ich werde mich kurz mit dem Captain beraten und dann alles in die Wege leiten!", mit diesen Worten verabschiedete er sich wieder.


Dann wandten sie sich beide dem Computer zu. Agent Durval merkte an, dass dieser womöglich verwanzt war. Er nickte zustimmend und fasste in die Innentasche seines Jacketts.



"Zum Glück sind unsere Kommunikatoren mit einer Scansoftware ausgestattet, die alle Arten von elektronischen oder maschinellen Wanzen finden kann!", sagte er ein wenig zu triumphierend.



Dann stellte er das Gerät entsprechend ein und scannte zuerst die mechanischen Bestandteile des Systems, die Hardware. Als dieser Scan negativ abgeschlossen war, schloss er den Kommunikator an den Computer direkt an und ließ hier noch einen Scan laufen. Als auch dieser negativ verlaufen war atmete er erleichtert auf.


"So wie es aussieht scheinen sie es nicht für nötig zu erachten, den Computer zu verwanzen", stellte er fest und packte seinen Kommunikator wieder weg.



Dann schaltete er den Computer ein. Nachdem er hochgefahren war, wurden Zugangsdaten und ein Passwort verlangt. Er fluchte innerlich. Das hätte der Detektiv doch wissen können!


Jetzt waren sie dazu verdammt zu warten, bis ihnen jemand die Zugangsdaten zum Polizeinetzwerk verschaffte. Zwar hatte der Kommunikator auch eine Funktion zum Hacken von Software eingebaut, doch er wollte sich nicht dadurch hervorheben, dass er unnötigerweise und unberechtigt in Systeme von DacSec eingedrungen war.


"Der Computer ist verschlüsselt und mit Zugangserkennung versehen, daher werden wir wohl warten müssen, bis wir die Zugangsdaten von jemandem ausgehändigt bekommen!", stellte er nüchtern fest.



Jetzt hieß es also mehr oder weniger untätig warten.




[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval]
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Restaurant "Royal Reef" | Separee] Vigo Zula (alias Vilnok Moor), Vares Mernarus

Im Lauf der Jahre war es Vilnok Moor gelungen, die Mimik und Gestik von Humanoiden zu erkennen und zu verstehen. Zweifellos eine nützliche Fähigkeit, sowohl im Geschäft der organisierten Kriminalität als auch in der Politik. Leider aber scheiterte diese Fähigkeit oft an Personen, die den gleichen Eifer in die Kunst investiert hatten, ihre Ansichten zu verbergen oder zu verschleiern. Zu diesen zählten viele Senatoren, die ihren Erfolg nicht zuerst auf Authentizität und ein überzeugendes Programm, sondern auf Taktik und Winkelzüge stützten. Es war schwer zu sagen, ob Vares Mernarus zu diesem Schlag gehörte, aber das wenige, was Moor wusste, deutete zumindest darauf hin. Er war ein erfolgreicher Unternehmer, ein hochrangiger Politiker und zugleich ein Verbündeter der Black Sun; ein solches Spiel mit mehreren Rollen konnte man nicht treiben, wenn man nicht genau wusste, was man tat, denn ein einziger Fehlgriff konnte alles zum Zusammenstürzen bringen. Er wusste das aus eigener Erfahrung. Der Erfolg des Menschen basierte auf Lügen und Täuschungen, also war anzunehmen, dass er auch den Chevin täuschen würde; denn er konnte ja nicht wissen, dass dieser über sein Doppelleben bereits bescheid wusste. Die Grußworte Mernarus' klangen freundlich, sein Wunsch nach Freundschaft beinahe naiv, in seiner Anmerkung über den leeren Terminplan schwang ehrlich klingendes Bedauern über das Scheitern seiner Mission auf Rishi mit. Das alles war geeignet, einen guten ersten Eindruck zu machen und Sympathien zu wecken. Moor alias Zula nahm ihm nichts davon ab. Er war froh darüber, dass er wusste: Es handelte sich um eine Maske. Denn ob er sie andernfalls durchschaut hätte, war fraglich. Er hatte es hier mit einem gerissenen Mann zu tun, der entweder ein wertvoller Verbündeter oder ein gefährlicher Gegner sein konnte, vielleicht sogar beides gleichzeitig.


Mit einem Lächeln entblößte er seine pflastersteingroßen Zähne, bevor er sich langsam in dem breiten Sessel niederließ, der für ihn hier aufgestellt worden war. Das Sitzmöbel passte sich seiner Körperform an. Was für eine schöne Metapher für seinen Gesprächspartner. Die Frage war nur, ob er sich ebenfalls auf das Spiel einlassen sollte. Er hatte ebenfalls langjährige Routine darin und konnte es stundenlang durchhalten. Wenn er es darauf anlegte, würden sie den ganzen Abend Smalltalk betreiben, gewürzt mit kleinen Anspielungen, ohne der Wahrheit jemals wirklich nahe zu kommen, und am Ende ohne Ergebnis auseinander gehen - wie sie es Politiker bei ihren Verhandlungen häufig taten. Aber er war nicht hier, um mit dem Senator von Eriadu zu sprechen; ihm ging es eher um die Person hinter der Maske, zu deren zahlreichen Facetten ein Pateessa der Black Sun gehörte. Er beschloss, den Menschen zu überrumpeln, indem er ihm die Maske einfach vom Gesicht riss. Ohne politische Eleganz, ohne diplomatische Winkelzüge - einfach ein paar klare Worte. Aber im richtigen Moment, und trotz aller Diskretion, die das ›Royal Reef‹ seinen Gästen versprach, war der nicht gekommen, solange sich Servierdroiden im Raum befanden.

Einer der Robo-Kellner trug soeben eine Vorspeise auf: Finger- und mundgerechte Häppchen, die eine ungewöhnliche und damit als exklusiv geltende Kombination typischer Zutaten der calamarischen Küche darstellten. Wasserpflanzen, Meeresfrüchte, Fisch; allerdings ausgefallen gewürzt und sehr geschmackvoll angerichtet. Ein anderer Droide schob einen kleinen Repulsorschlitten, auf dem - von frisch geschnittenen Tangblüten umrankt - diverse Flaschen mit überaus teuren Getränken standen. Wortlos deutete Moor mit dem riesigen Finger auf eine Flasche mit einer schwarzen, dicken Flüssigkeit, ohne sich ganz sicher zu sein, was sie beinhaltete; sie stammte dem Etikett nach von Cirrus und war über dreißig Jahre alt. Aber das galt in vielen Kreisen ja bekanntermaßen als Qualitätsmerkmal. Ein schlanker Kelch, der in den Händen des Chevin ungemein klein und zerbrechlich aussah, wurde mit der öligen Substanz gefüllt; sie verbreitete einen würzigen Kräuterduft. Auch Vares Mernarus hatte sich einen Aperitif gewählt.

»In der Tat ein kluger Satz, verehrter Kollege. Ich kenne das Sprichwort nicht, werde Sie aber gerne zitieren. Nun, dann wollen wir hoffen, dass dieses Gespräch eine Basis für ein fruchtbares Miteinander bilden wird, vielleicht sogar für eine Freundschaft. Auf einen ebenso erfolgreichen wie angenehmen Abend!«

Er hob das Glas, um mit dem Menschen anzustoßen. Die Servierdroiden stellten unterdessen noch ein paar weitere Getränke auf den Tisch, die als passend zu den Vorspeisen galten. Dann entfernten sie sich. Der Chevin kannte die Abläufe hier und wusste, dass sie nicht so bald zurückkommen würden, sofern nicht einer der beiden Gäste den vergoldeten Rufknopf am Rand des Tisches betätigte. Sie waren nun unter sich. Moor griff nach einem Häppchen, das aus den Eiern eines einheimischen Meeresreptils gemacht war.

»Nun, da wir ungestört sind, möchte ich sogleich auf mein Anliegen zu sprechen kommen, wenn Sie erlauben.«

Nun steckte er das Häppchen in den Mund und kaute es genüsslich, was zu einer kleinen Kunstpause führte. Er wollte Mernarus die Zeit geben, darüber nachzudenken, was ihm der Senator von Vinsoth wohl anbieten oder von ihm fordern könnte - um dann all diese Theorien mit einem Schlag zu zerschmettern. Er schluckte, fixierte den Menschen mit einem funkelnden Blick aus seinen tiefschwarzen Augen und fuhr dann fort:

»Ich weiß, dass Sie für die Black Sun arbeiten, als Gegenleistung für gewisse Unterstützung bei Ihren geschäftlichen und politischen Bestrebungen. Allerdings konnten Sie bisher nicht viel von Wert liefern, weshalb sich auch die Rendite, die Sie daraus ziehen konnten, in Grenzen hält.

Wir haben einiges gemeinsam, Senator Mernarus. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen uns: Ich bin bereits da, wo Sie vielleicht einmal sein könnten. An der Spitze! Und wenn wir heute abend eine Übereinkunft treffen können, dann werde ich dafür sorgen, dass Ihr Aufstieg in unserer Organisation wesentlich rascher von statten gehen wird, als Sie das aus eigener Kraft vollbringen könnten.

Meinen Namen kennen Sie bereits. Allerdings bin ich in gewissen, exklusiven Kreisen, zu denen auch Sie sich ab jetzt zählen können, auch noch unter einem anderen bekannt. Man nennt mich Zula und ich bin ein Mitglied des Rates der Vigo. Ich bin sicher, dass Sie dieses Geheimnis hüten werden wie Ihren Augapfel. Denn wie Sie merken, weiß ich auch über Sie bescheid und kann Ihr gesamtes Lebenswerk mindestens so schnell vernichten wie Sie meines. Wir unterhalten uns nun also gewissermaßen auf Augenhöhe. Ist das die Art von Freundschaft, die Sie sich erhofft haben, Pateessa?«

[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Restaurant "Royal Reef" | Separee] Vigo Zula (alias Vilnok Moor), Vares Mernarus
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval, Captain Aguanara, Detective Walsor

Es war gut, dass Arkadi einen fähigen Analysten wie Agent Fontaine als Partner zugeteilt bekommen hatte. Der großgewachsene Mann schien wirklich ein schlauer Kopf zu sein und brachte eine ebenso simple wie geniale Idee ins Spiel, er schlug vor sich zwei verspiegelte Helme bringen zu lassen, so würden sich die beiden Agenten leicht tarnen können und auch in der Umgebung der DacSec-Zentrale nicht auffallen.


Das war wohl deutlich einfacher als Arkadis Plan, einen Teil des Gebäudes mittels eines falschen Feueralarms räumen zu lassen, und würde wohl deutlich weniger Aufmerksamkeit erregen. Zustimmend nickte der blonde Ex-Soldat.


„Gut. Simpel und effektiv.“


Antwortete er knapp. Sie kamen wieder auf seinen fiktiven Hintergrund zu sprechen und Agent Fontaine schlug vor, der ins System einzufügenden Akte noch ein paar Verhaftungen wegen Hetze gegen den Senat einzufügen und so für Black Banner glaubwürdiger auszusehen. Erneut nickte Arkadi und legte nachdenklich die Fingerspitzen aneinander. Die Infiltration einer Terrorgruppe war kein leichtes Unterfangen, jedes Detail musste sitzen und der kleinste Fehler konnte zur Enttarnung führen.


Es dauerte nicht lange bis Detective Walsor zurückkehrte, der Polizist trug den versprochenen tragbaren Computer bei sich und stelle ihn vor Agent Fontaine auf den Tisch. Arkadis Partner instruierte den Mann, der sich schon zum Gehen umgedreht hatte, und Fontaine fügte seinem Plan noch ein Täuschungsmanöver mit zwei Lockvögeln hinzu. Detective Walsor nickte eifrig, er schien sehr motiviert bei der Sache zu sein und warf Arkadi einen Blick zu. Als Reaktion nickte der schlanke blonde Agent lediglich knapp und sah den Polizisten mit seinen kühlen hellblauen Augen ausdruckslos an.


Der Polizist hatte offenbar mit einem Lob oder ähnlichem gerechnet, zuckte dann mit den Schulter, versprach sich um alles zu kümmern und verließ dann den Raum. Arkadi sah ihm wachsam nach. Er traute hier niemanden, und uneingeschränkt vertraute er ohnehin nur sich selbst. In seinem Beruf war das ein ganz natürlicher Überlebensmechanismus.


Entsprechend dieser Einstellung war Arkadi froh, dass Agent Fontaine mit Hilfe des Geheimdienst-Kommunikators den Computer auf Wanzen untersuchen konnte, der Analyst schien ziemlich stolz darauf zu sein. Der Geheimdienst verfügte in der Tat über Mittel, die anderen verwehrt blieben, aber nach Arkadis Ansicht fehlte trotzdem noch vieles. Das Budget für den Geheimdienst und das Militär mussten massiv erhöht werden, wenn die Neue Republik sich allen Gefahren stellen wollte, die ihre Existenz bedrohten. Dazu zählte für den Veteranen trotz oder auch gerade wegen des Friedensvertrags das Imperium. Niemals durfte man sich in Sicherheit wiegen, so lud man nur potentielle Feinde dazu ein zuzuschlagen.


Die Überprüfung des Computers ergab, dass dieser nicht verwanzt war, eine erfreuliche Nachricht, allerdings tauchte bald ein neues Problem auf. Offenbar wurden Zugangsdaten und ein Passwort verlangt, und diese Daten waren den Agenten nicht mitgeteilt worden. Agent Fontaine meinte nüchtern, dass sie nun wohl warten mussten.


Misstrauisch runzelte Arkadi die Stirn. Jede Minute, die sie nicht an dem Fall arbeiten konnten, brachte Black Banner einen Schritt näher zum Ziel.


„Inkompetenz oder Sabotage?“


Fragte er leise an seinen Partner gewandt. Es war natürlich möglich, dass man schlicht vergessen hatte die Agenten zu informieren, solche Fehler gab es in großen Behörden und besonders unter Stress. Aber es konnte auch Absicht dahinterstecken.


„Gibt es eine Möglichkeit, wie Sie trotzdem Zugang bekommen können? Unser Zeitfenster ist nicht sehr groß.“


Erkundigte sich der Ex-Soldat und überlegte, wie sie das Problem lösen sollten.


[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval
 
Outer Rim - Mon Calamari- System - Dac - Coral City - Bürokomplex - Sitzungsraum



Das Wetter zeigte sich an diesem Vormittag von seiner launischen Seite. Der Himmel war wolkenverhangen und der Wind trieb das zu höheren Wellen zusammen.

In dem Sitzungsraum, der einen wunderbaren Blick auf die "Skyline" von Coral City ermöglichte, spürte man den Wind aufgrund der Bauweise natürlich nicht direkt, aber es bedurfte nur wenig Vorstellungskraft, mit welcher Kraft der Wind auf die Fassade traf.

Im Sitzungsraum war es den ganzen Vormittag über nicht weniger stürmisch zugegangen und jetzt blickten alle zu der breiten Fensterfront, wo sich gegen den wolkenverhangenen Himmel, aus dem heraus gerade die Sonne ein kleines Gastspiel gab, eine schmale, hochgewachsene Gestalt abzeichnete.

Alle warteten auf die Entscheidung, die heute zwangsläufig fallen mußte und die maßgeblich entscheidend dafür war, ob die Arbeit von Monaten einfach vom Tisch gefegt wurde oder sich bewähren durfte.

Sowohl Befürworter und Gegner dieser Idee hatten sich sehr engagiert darin gezeigt, ihre Position deutlich zu machen und diese Position als Vorteil für die Rescources & Employment Management Cooperation, kurz R.E.M., herauszustellen.

Und nun waren sie alle dazu verdammt, zu warten, wie die Entscheidung ausfiel, denn bei R.E.M. fielen die wichtigsten Entscheidungen durch den Mehrheitseigner. Und dieser Mehrheitseigner stand am Fenster und keiner konnte wirklich sagen, wie dieser zu dem Thema stand.


Jedoch ahnte niemand in diesem Raum, daß die Entscheidung bereits längst gefallen war. Eigentlich traf nicht einmal das zu, denn strenggenommen hatte die Entscheidung erst zu dieser Situation geführt. Aber niemand war in diese Pläne eingeweiht gewesen, die sie von einem im Laufe der Zeit liebgewonnen Freund übernommen hatte. Diese Umsetzung war eine abgespeckte Version dieser Pläne, aber die Realisierung der eigentlichen Pläne war in unerreichbare Ferne gerückt, so daß sie sich für diesen Weg entschieden hatte.

Marana Che Tah, Herzogin von Hapan, Mehrheitseignerin der R.E.M. hatte jahrelang gewartet, behutsam einen Schritt nach dem anderen gemacht und nun diskutierten man hier ernsthaft darüber, ob man die Eröffnung wagen sollte.

Nun, sie würde mit Sicherheit niemanden auf die Nase binden, das nun ihre Pläne genau hier gipfelten und deswegen tat sie so, als überlege sie.

Leider nahmen es zwei Manager, einer aus dem Inner Rim, der andere aus dem Mid Rim, dieses Schweigen, die Debatte erneut zu eröffnen.

Nun es war Zeit, das ganze Gerede zu beenden, sie konnte sich bessere Einsatzmöglichkeiten der hier versammelten Leute vorstellen als Debattieren über das Pro und Contra einer Entscheidung, die längst getroffen war. Es war sowieso ungewöhnlich genug, daß dieses Treffen hier stattfand, für gewöhnlich zog sie vor, Holonet- Konferenzen durchzuführen.

Aber sie wollte nicht, daß diese Pläne durchsickerten und Knall auf Fall die Bekanntmachung herausgeben.



"Genug!"


Marana erhob ihre Stimme nicht, aber ihre Worte waren durchdringend genug, um die Anwesenden zum Schweigen zu bringen. Langsam drehte sie sich von der Fensterfront weg, die Sonne wärmend auf ihrem Rücken spürend.


"Ich habe mir ihre Dossiers durchgelesen und mir ihre Argumente angehört. Schlußendlich trage ich die Verantwortung und mir obliegt die letzte Entscheidung."


begann sie nachdenklich.


"Ich teile die Einschätzung, daß es die Eröffnung ein großes Wagnis darstellt und nicht dieser Geschäftszweig uns nicht geringeren Ärger bescheren kann."


Die Gegner witterten Siegesluft. Marana unterdrückte ein Lächeln.


"Ich bin mir auch im Klaren darüber, daß wir viele Arbeitsstunden in Genehmigungen und Ausarbeitungen gesteckt. Zudem sind bereits nicht geringere Kosten dadurch entstanden, diverse, wenn auch notwendige Anschaffungen zu tätigen."


Aber genau das war das Ziel gewesen und sie hatte endlich das Gefühl, daß die Zielgerade nahe war.


"Schlußendlich ist die letzte Frage, die im Raum steht, ob uns das Geschäftsfeld liegt oder nicht."


Die Anspannung wuchs und die Neugier in den Gesichtern ebenso.


"Deswegen denke ich, wenn wir es nicht machen, dann wird es jemand anders tun. Ich bin nicht gerne Zweite. Wir haben hier die Möglichkeit, etwas Neues zu schaffen und die Umstände könnten nicht besser sein, denn im Moment stehen die Zeichen auf Veränderung. Und zwar friedlicher Veränderung. Und was könnte den Leuten besser gefallen, als der Dekadenz zu frönen."


Damit war die Bombe geplatzt. Sie sah bei den Befürwortern absolute Begeisterung in den Gesichtern, die Gegner dagegen schienen akute Zahnschmerzen bekommen zu haben.


"Und unter welchen Namen soll unser Unternehmen an den Start gehen? Offiziersklub ist eher ungeeignet."


fragte ein ziemlich junger Manager, der seinen älteren Kollegen durch seinen Enthusiasmus nicht wenige graue Haare beschert hatte, neugierig nach.


"Dem stimme ich zu."


meinte Marana nachdenklich, aber dann kam ihr eine Idee und sie lächelte.


"Nun, bedienen wir uns einfach an den Sagen der Galaxis und nennen es nach einer Verheißung von Reichtum, die lange Zeit durch die Galaxis geisterte."


Marana war in den Jahren auf vielen Planeten gewesen und Geschichten hatten sie immer besonders interessiert. Und hier war eine davon.


"Sorgen Sie dafür, daß alle Bemühungen für eine schnellmöglichste Eröffnung forciert werden. Es versteht sich von selbst, daß hier keine Panne unterlaufen darf."


ordnete Marana an.


"Und Machtnutzer? Wie wollen sie mit denen verfahren? Sollen diese Zugang bekommen?"


Das war anscheinend ein Problem, das so manchem unter den Nägeln brannte.


"Natürlich. Aber wir werden Datenbanken unterhalten und permanent einen Abgleich mit den Besuchern machen. Machtnutzer haben einfach Spielverbot. Arm möchte ich nicht werden, geschweige denn irgendwelche Machtnutzer reich machen."


Diese Lösung schien die Anwesenden zufrieden zu stellen und Marana wandte sich zum Gehen.


"Meine Damen und Herren, ich danke für die Zusammenkunft. Bitte begeben sie sich umgehend an die Arbeit und bewahren sie Stillschweigen. Ich wünsche keine Pressemeldungen vor einer Mitteilung von unserer Seite."


Marana nickte den Anwesenden freundlich zum Abschied zu.


"Und der Name?"


Marana war schon fast an der Tür angekommen, als diese Frage in den Raum geworfen wurde.


"Ah, entschuldigen Sie bitte. Das hatte ich fast vergessen zu sagen."


Marana lächelte breit.


"Der Name lautet "Xim's Vault"!"


Mit diesen Worten verließ Marana den Konferenzraum und schritt zu ihrem Büro




Outer Rim - Mon Calamari- System - Dac - Coral City - Bürokomplex - Gang zu Maranas Büro
 
Mon Calamari - Coral City - Senatskomplex - 1. Stock - Sitzungssaal 14- Surondu Floras, Turima Belandri, jeweiliges Gefolge

Die Anzahl der noch anwesenden Senatoren und deren Begleiter beim Sitzungssaal 14 verringerte sich schnell. Zurück blieben neben der Hapanerin noch Botschafter Floras und einige andere, welche ihren Antrag unterstützt hatten. Selbstverständlich bedankte sich der Dickhäuter für die Unterstützung Turimas, was sie wohlwollend zur Kenntnis nahm. Dies würde sich gewiss herumsprechen und den Ruf der Hapaner nur eigennützige Opportunisten zu sein langsam aber sicher verbessern. Außerdem entsprach es auch der persönlichen Ansicht der blonden Diplomatin, dass die Republik dringend tätig werden musste, um den inneren Zusammenhalt zu stärken, besonders da durch den Friedensvertrag mit den Imperium der bisher immer so präsente äußere Feind nun etwas in den Hintergrund getreten war.

"Nichts zu danken, Senator Floras. Ich bin nach wie davon überzeugt, dass dies nicht nur für Ihre Heimatwelt ein wichtiges Zeichen der Republik ist, sondern auch für viele andere Welten. Die Neue Republik muss sich meiner Ansicht nach wieder aktiver um die Belange ihrer Mitglieder kümmern, besonders nach dem doch etwas überraschenden Ende des Krieges. Dies ist eine Gelegenheit der Konsolidierung, der Stärkung und es passt gut, dass wir mit Shimia beginnen. Lassen Sie mich Ihnen versichern, dass dies auch gewiss nicht der letzte Planet sein wird, der die Unterstützung der Republik bekommt, wenn es nach mir geht. Ich hoffe, dass ich dabei auch auf Ihre Mithilfe zählen kann, Botschafter. So wie es den Anschein hat steht der Mitgliedschaft Shimias in der Republik nichts entgegen, so dass Sie in absehbarer Zeit ebenfalls ein wertvoller Verbündeter werden können."

Natürlich schmierte sie damit im übertragenen Sinne Floras etwas Honig ums Maul, aber letztlich war ihre Wortwahl korrekt. Zudem brauchte sie Mitstreiter, welche ihre Ansichten teilten, nachdem der einflussreiche Senator von Ishi Tib, Ulo Sammandi auf Chalacta tragischerweise verstorben war. Dieser hatte Turimas Ansichten ebenfalls unterstützt. Wie es aber bei seinem Nachfolger oder Nachfolgerin aussah wusste die Hapanerin noch nicht. Diesbezüglich musste sie unbedingt ihre Ohren offenhalten.

Der Senator von Lianna, Vergilius blieb ebenfalls noch einen Moment stehen, um den Pacithhip seine Glückwünsche auszusprechen.

"Botschafter Floras, meinen Glückwunsch zur gewonnenen Abstimmung. Sie werden spätestens in ein paar Tagen informiert werden wie die Republik es am Sinnvollsten erachtet der Piratenplage in Ihrem Heimatsystem ein Ende zu bereiten",

umriss der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses kurz das weitere Vorgehen für den Fall, dass der Botschafter nicht darüber Bescheid wusste. Turima verfolgte die Worte des älteren Mensch sowie jene von Senator Arl Jensei II mit einem Lächeln. Das war jedenfalls ein gutes Anzeichen dafür, dass es auch noch vernünftige und mitfühlende Senatoren gab, auch wenn sie für sich selbst zugeben musste, dass sie auch einige Hintergedanken diesbezüglich hatte.

"Aber noch etwas anderes, Botschafter. Haben Sie vor an der angedachten Gedenkfeier auf Corellia teilzunehmen? Im Holonet war diesbezüglich ja schon einiges zu lesen gewesen."

begann die Hapanerin ungezwungen. Sie selbst hatte ja überlegt dorthin zu reisen.

Mon Calamari - Coral City - Senatskomplex - 1. Stock - Sitzungssaal 14- Surondu Floras, Turima Belandri, jeweiliges Gefolge
 
Outer Rim – Calamari System – unterwegs zur Gefechtszone - [DNT] "Bright Giant" – Brücke - Joya No, Pascal de Lieven; Sprechverbindung zur Staffel Gamma


Mit einem leichten Stirnrunzeln betrachte Pascal die Darstellung auf dem Taktikholo. Die "Viscount" war riesig, aber damit waren die Daten, die ihnen vorlagen mehr oder minder schon erschöpft.
Sie wußten gar nichts und die hereinkommenden Daten waren dermaßen spärlich, daß man Tröpfeln bereits als reißenden Fluß bezeichnen konnte.
Er ärgerte sich in diesem Augenblick maßlos über dieses Manöver, denn während sie selbst rätseln mußten, welche Spezifikationen die "Viscount" aufwies, bekamen die Imperialen diese Informationen frei Haus geliefert. Zeitnah. Ohne Aufwand und ohne auch nur Trinkgeld bezahlen zu müssen.
Wer immer diese Idee gehabt hatte, war nun wirklich nicht die hellste Kerze auf der Torte, dachte sich der Corellianer wütend.
Aber es brachte ihm auch nichts, sich weiterhin in seine Verärgerung zu steigern, denn das lenkte nur unnötig ab und der Captain war sicherlich nicht so verständnisvoll, ihm einen Schnitzer durchgehen zu lassen. Wollte er also wirklich nicht das Deck schrubben, dann mußte er sich zusammenreißen.
Und das tat Pascal auch energisch und winkte nachdrücklich zwei Analytiker der Alpha- Schicht heran.


"Wir haben also das Problem, daß unsere Sensoren nicht die gewünschten Daten liefern. Das bedeutet entweder, die Sensoren werden gestört, oder aber unsere Sensoren sind schlicht und ergreifend mit der Datenmenge zu überfordert."

So oder so, das Ergebnis blieb dasselbe, ihnen lagen nur unzureichende Daten vor und sie agierten blind gegen einen Gegner, der um ein vielfaches stärker war als sie. Zumindest war das die Annahme und alles andere anhand der Größe zu vermuten, wäre töricht gewesen. Zudem war unwahrscheinlich, daß die Republik ein Vermögen für den Bau eines Luxus- Raumschiffes ausgab, an dessen Bord Militärs ihren Urlaub verbringen durften.

"Ich möchte, daß Sie beide die vorliegenden Daten, die wir als gesichert ansehen können, noch einmal noch einmal sichten. Teilen Sie das Schiff in Planquadrate ein, tragen sie die entsprechenden Daten ein und versuchen sie anhand der vorhandenen Datensätze die übrigen zu errechnen."

erklärte Pascal den beiden.

"Ich muß sie nicht darauf hinweisen, daß die Sache mehr als eilig ist. Wegtreten."

Beide machten sich umgehend auf den Weg, schließlich waren ihre Konsolen durch die reguläre Schicht besetzt und für diese Arbeit konnten sie keinen regulären Platz beanspruchen.
Pascal ging derweil zu Joya hinüber.


"Sir. Möglicherweise wäre es günstiger, nicht zu versuchen, mit allen Sensoren alles zu erfassen, sondern die Sensoren konzentrierter einzusetzen. Wenn unsere Verbündeten ebenso verführen, wären die Datenausbeute wohl größer als im Moment."

schlug er behutsam vor. Sicherlich konnte man einerseits einwenden, daß es hier nur eine Übung war und man früh genug herausfände, wie gut das gegnerische Schiff bestückt war, aber schlußendlich konnten sie immer im Gefecht unvermittelt einen solchen feindlichen Schiff begegnen. Und dann waren solche Dinge überlebenswichtig.
Ziel dieser Übung war es auch, den Umgang mit solchen Situationen zu erlernen und neue Wege zu finden.


"Jägerstarts von der Viscount!"

meldete die Sensorik nun mit hörbarer Aufregung, die Pascal absolut nicht gefiel.

"Sechs Staffeln, Sir; ein ganzes Geschwader! Fliegen dem Mutterschiff voran, bisher ist ihre Absicht nicht klar erkennbar."

Pascal blickte nach wie vor angespannt auf die Darstellung der "Viscount". Die Meldung von dem Start der Jäger war zeitnah gemeldet worden. Was genau hieß das jetzt? Hatte das riesige Schiff noch eine besondere Hülle spendiert bekommen? Effektive Störsender installiert?

"Klassifizierung der Jäger!"

forderte er mit bestimmter Stimme die notwendige Information ein, während seine Gedanken rasten.
Ein ganzes Geschwader…, es wäre immens wichtig zu wissen, ob die Jäger in der Lage waren, einen Hyperraumsprung zu vollführen.
Je nach Typ wären die Jäger durchwegs in der Lage, ihren Verband zu beschäftigen und dafür zu sorgen, daß die "Viscount" sich ohne viel Aufwand in Schußweite bringen konnte.
Kommodore Gilad Sei'lar schien ähnliches zu befürchten, denn anders konnte sich Pascal nicht erklären, warum er seine Schiffe soweit auseinandergezogen hatte.
Schmerzhaft wurde ihm bewußt, wie ungeschützt der Hintern der "Dicken Lady" war.
Die Delta- Staffel war im Moment so verteilt, daß sie im Fall eines Angriffs der "Viscount" noch ziemlich geschützt wäre. Weiter nach vorne mochte Pascal die Staffel im Moment nicht schicken. Und er mußte darauf vertrauen, daß Captain Herjin mehr als nur angeben konnte und in dieser Art von Kampf geschult waren.
Er haßte es mit einer ihm fremden Staffel in einen Kampf zu ziehen. Seine drei Geschwader waren ihm vertraut und er hatte dafür gesorgt, daß sie als Einheit mit dem Schiff fungieren konnten.


"Ja, Sir, jedoch erscheint es mir im Moment besser, wenn die Staffel bei der "Bright Giant" verbleibt. Das Geschwader wird nicht das einzige gewesen sein."

erwiderte er auf Joya Nos Befehl.



Outer Rim – Calamari System – unterwegs zur Gefechtszone - [DNT] "Bright Giant" – Brücke - Joya No, Pascal de Lieven; Sprechverbindung zur Staffel Gamma
 
[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Großraumbüro | Detektiv David Walsor, Polizeibeamte]


Seine Hände zitterten ein wenig, als er den speziellen Kommunikator aus seinem Anzug fischte und ihn aktivierte.

Er sollte alles, was sich im Bezug auf Black Banner tat melden. So war sein Auftrag. Dafür bekam einen schönen Batzen Credits und er konnte sich indirekt an Captain Aguanara rächen, der Frau, die ihm seine Karriere verbaut hatte. Und dies ließ sie ihn immer spüren. Auch jetzt, da er Laufbursche für die beiden Agenten des NRGD spielen musste. Nicht nur, dass sie einen Computer verlangt hatten, nein, diese schwarze Agent verlangte jetzt auch nach zwei Polizeioveralls und verspiegelten Helmen. Tz. Was hatte er wohl damit vor? Er konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Jedenfalls musste er berichten, dass ein verdeckter Agent in die Organisation eingeschleust wird.

Er wählte die vorgegebene Nummer, die sich permanent änderte und sicherlich nicht direkt zum Hauptquartier der Organisation zurückzuverfolgen war, und legte den Kommunikator an sein Ohr. Auf den Lautsprecher verzichtete er aus guten Gründen.

Eine gewisse Zeit tat sich gar nichts, dann klickte die Leitung und am anderen Ende meldete sich eine verfremdete, geschlechtslose Stimme.

"Gibt es Neuigkeiten?", erkundigte sie sich knapp.

Walsor schluckte.

"Ja, ähm die gibt es. So wie es aussieht, hat sich Dacsec beim Geheimdienst Unterstützung besorgt und die wollen jetzt jemanden bei ihnen einschleusen!", begann er und wollte gerade in die Details gehen, als die Stimme ihn unterbrach.

"Wegen so etwas kleinem sollten sie in Zukunft nicht mehr anrufen, das gefährdet nur sie und ihre Integrität! Glauben sie mir, wir werden den Agenten genauso finden, wie alle, die wir vorher bereits entlarvt haben. Wir sind diesen Calamares immer einen Schritt voraus", war die Stimme in einem endgültigen Ton ein.

Der Detektiv schluckte noch einmal hörbar.

"Gut, verstanden", krächzte er hervor, dann wurde die Leitung von seinem Gesprächspartner unterbrochen.

Zwar hatte er seine Aufgabe erfüllt, aber dennoch kam er nicht zu Ruhe. Er wischte sich über die Stirn. Was sollte er jetzt tun? Er konnte keinen weiteren Anruf wagen und er war sich sicher, dass die Agenten diesmal Erfolg haben könnten.

Vielleicht konnte er sie in eine Falle locken? Dann musste er aber dafür sorgen, dass er ihr Fahrer war und das würde sicher im Nachhinein ans Licht kommen.

Somit waren ihm die Hände fürs erste gebunden.

Immer noch zitternd, schaltete er den Kommunikator wieder aus und verstaute ihn ganz unten in den Tiefen seiner Tasche.

Er musste jetzt wieder zu den beiden Agenten gehen und ihnen die Overalls mit den Helmen bringen. Die Frage war, ob sie ihn dann bereits nach den Zugangsdaten für den Computer fragen würden. Bewusst hatte er sie ihnen noch nicht gegeben um Zeit zu schinden.

Zuerst allerdings begab er sich in das Materiallager, um zwei Blau-Weiße Polizeioveralls zu holen, wie sie von den meisten Polizisten hier getragen wurden. Dazu nahm er sich noch zwei verspiegelte, blaue Speederhelme, wie es die Agenten von ihm gefordert hatte.

Mit den geforderten Kleidern beladen bestieg er einen Turbolift, um wieder zum Konferenzraum in dem die beiden Agenten saßen zurück zu kehren.


[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Turbolift | Detektiv David Walsor, Polizeibeamte]
 
[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval]


Agent Durval fand seine, etwas dezentere Idee ebenfalls gut. Und er hatte recht, sie war simpel und effektiv gehalten. Genau so mochte er es aber auch, schließlich stand hier der Feueralarm in keinen Verhältnis zur Wirkung, die sie erzielen wollten.


Er fragte sich ebenfalls, wieso ihnen das Passwort für den Computer noch nicht mitgeteilt worden war, doch Sprach Agent Durval seine Gedanken laut aus. Es stimmte entweder es handelte sich um Inkompetenz oder um Sabotage.

Er selbst was sich nicht sicher und wollte sich auch kein Urteil erlauben. Am Sachverhalt änderte es sowieso nichts, selbst wenn sie den Grund wüssten, sie kamen nun einmal nicht in die Datenbank der Polizeibehörde.

"Ich bin mir selbst nicht sicher, was der Grund dafür sein kann, dennoch ist der Sachverhalt eindeutig und nicht sehr zufriedenstellend, wenn sie mich fragen!", antwortete er seinem Partner.


Auf die Frage, ob er dagegen etwas tun könnte, nickte er zögerlich.

"Nun ja, ich könnte versuchen, mit Hilfe unseres Kommunikators und meinen rudimentären Grundkenntnissen im Hacken von elektronischen Geräten, die Sicherheitsverschlüsselung zu umgehen und uns so direkten Zugriff auf die Datenbank zu verschaffen!", eröffnete er seinem Kollegen.


"Allerdings ist das auch mit Risiken verbunden und ich weiß nicht, wie es der Polizeibehörde selbst gefallen würde, dass ich in ihr geschütztes Netz eindringe...", fügte er noch an und blickte seinen Kollegen an und fuhr sich kuz mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand über den Nasenrücken.


"Andererseits haben sie recht, unser Zeitfenster ist klein und ich denke in diesem Fall, vorausgesetzt es sollte mir tatsächlich gelingen, die Verschlüsselung zu umgehen, wird man sicherlich ein Auge zudrücken", entschloss er sich nach kurzem überlegen.


Er zog also wieder den Kommunikator heraus und verband ihn mit dem Computer. Sobald die Verbindung aufgebaut war, erschien ein kleines, schwarzes Fenster auf dem Computerbildschirm, was mehrere Eingabemöglichkeiten suggerierte. So gab es die Möglichkeit, eine elektronische Wanze zu installieren, alle Daten die lokal auf dem Gerät gespeichert waren zu löschen und eben verschlüsselte Zugänge und Dateien zu öffnen.
Er wählte die dritte Möglichkeit aus und schon begann das kleine Wunderding zu arbeiten und es erschien ein Fortschrittsbalken auf dem Display.

"Offensichtlich ist dieses Gerät schon so weit ausgereift, das es autark entschlüsseln kann", bemerkte er ein wenig erstaunt und auch erleichtert.

Entschlüsselung und Hacking waren nie sein Spezialgebiet gewesen. zwar hatte er rudimentäre Einblicke in dieses Betätigungsfeld erhalten, war aber ansonsten nicht weiter in die Tiefe gegangen.

Er blickte auf den sich langsam füllenden Fortschrittsbalken.
"Ich schätze, trotz allem, dass sich die Entschlüsselung noch ein wenig hinziehen wird, wie zu erwarten, hat DacSec ihre Datenbank sehr gut verschlüsselt. Aber so wie ich das mit meinen dürftigen Kenntnissen feststellen kann, ist dieser Zugang nicht so stark verschlüsselt wie andere!", meldete er sich wieder zu Wort um seinen Partner darüber aufzuklären, dass es trotz allem nicht innerhalb von Sekunden bewerkstelligt sein würde.


Das Entschlüsselungsprogramm arbeitete also munter vor sich hin und er wusste nicht so recht, was sie so lange tun konnten, schließlich konnte Detektiv Walsor auch jeden Moment mit ihren geforderten Overalls und den Helmen wiederkommen.

Kaum hatte er daran gedacht, öffnete sich auch schon die Türe und der Detektiv trat mit den geforderten Kleidungsstücken beladen in den Raum, wobei er ein wenig überfordert mit den ganzen Kleidern wirkte und ja Fontaine erkannte auch eine mögliche Spur von Verwirrtheit in seinen Zügen.

Er übernahm das Wort fürs erste.
"Danke, Detektiv, sehr freundlich von ihnen", bedankte er sich mit einem freundlichen Lächeln bei dem Polizisten.

"Ach, was ich ihnen noch sagen muss, es ist wirklich nur eine Kleinigkeit, aber ich glaube im ganzen Getümmel ist es wohl untergegangen, das wir noch keine Zugangsdaten für das Polizeinetz haben", fuhr er fort, lächelte und machte eine kurze Pause.

"Also nicht dass sie jetzt wegen mir Ärger bekommen, hoffe ich doch, aber ich sah mich gezwungen, mir selbst Zugang zu den Daten zu verschaffen, da wir wie sie sichernachvollziehen können unter enormem Zeit- und Erfolgsdruck stehen", endete er nun sein Geständnis mit einem beschwichtigenden und entwaffnendem Lächeln.

Der Detektiv schien offenbar etwas peinlich berührt zu sein, kein Wunder, wie er sich dachte, schließlich wollte man vor dem Geheimdienst, den man sowieso schon als letzte Rettung um Hilfe gebeten hatte, eine möglichst gute Figur machen.
Er riskierte einen Blick auf den Fortschrittsbalken der Entschlüsselung und konnte feststellen, dass der Balken mittlerweile bei nahezu 90 % Fortschritt war, somit würde es wohl nicht mehr lange dauern.

"Und wie sie sehen, wird ein Zugangscode fürs erste auch nicht mehr nötig sein, allerdings möchte ich mich nicht immer während des laufenden Einsatzes, wenn ich Informationen benötige ins System hacken müssen und ich denke meinem Partner geht es ähnlich, also wäre für später sicherlich ein Zugangscode von Vorteil", fuhr er sofort fort.


Er ließ dem Detektiv so gut wie keine Zeit zu irgendeiner Erwiderung, so dass dieser nur ein wenig überrumpelt dreinblickte.
"Äh ja... natürlich, meine Herren, da ist uns wohl äh ein kleiner Fehler unterlaufen, den ich sofort beheben werde. Und hier sind die geforderten Utensilien. Benötigen sie sonst noch ähm irgendetwas?", meldete sich nun der Detektiv zu Wort.

Fontaine schüttelte mit dem Kopf.Er hatte den mittelalten Mann sichtlich aus seinem Konzept gebracht und ihn verwirrt zurückgelassen. Ein wenig tat es ihm ja Leid, aber jetzt war es auch nicht mehr zu ändern.

"Ich für meinen Teil bin zufrieden, wenn sie mir vor unserer Abreise einen Zugangscode verschaffen, wie sieht es bei ihnen aus?", antwortete Fontaine etwas schneller als sein Partner und blickte danach zu ihm, um Agent Durval noch Platz für Erwiderungen zu lassen.



[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Hauptquartier des planetaren Sicherheitsdienstes DacSec, Besprechungsraum | Leland Fontaine, Arkadi Durval, Detektiv Walsor]
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval


Nachdenklich betrachtete Arkadi den Computer auf dem Schreibtisch. Ein hochmodernes Gerät, speziell für die Bedürfnisse von DacSec entwickelt, sicher so teuer wie ein kleiner Speeder, und doch ohne die notwendigen Zugangsdaten vollkommen nutzlos. Wieder einmal zeigte sich der Wert von Informationen. Wissen war Macht, und das eigene Wissen möglichst effektiv einzusetzen war die Grundlage des Erfolgs.


Agent Fontaine meldete sich zu Wort, der Analyst meinte, dass er selbst nicht genau wusste, was der Grund für ihr Problem war, und er war offenbar verärgert und meinte, dass die Situation alles andere als zufriedenstellend war. Zustimmend nickte Arkadi seinem Partner. In seiner Militärzeit hatte er eine Reihe von recht derben Bezeichnungen für solche Situationen aufgesammelt. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie seine Einheit mit neuen und von dem Hersteller als besonders leistungsfähigen Nachtsichtgeräten ausgestattet worden war. Leistungsfähig waren sie in der Tat gewesen – in den 10% der Fälle, in denen sie funktionierten. Selbst die beste Technik garantierte nichts.


So wie es aussah, gab es allerdings trotzdem eine Möglichkeit, sich Zugang zu den Daten zu verschaffen. Agent Fontaine erklärte, dass er mit Hilfe des Kommunikators und seiner Fähigkeiten als Hacker Zugang erlangen konnte, dies aber mit Risiken verbunden war, nachdenklich strich sich der Analyst über die Nase, dann stimmte er Arkadi zu und machte sich ans Werk, der Ex-Soldat nickte ihm bekräftigend zu.


„Tun sie, was nötig ist. Es stehen zu viele Leben auf dem Spiel, als das wir Rücksicht auf DacSec nehmen könnten.“


Meinte der blonde Agent. Sein Partner machte sich ans Werk und berichtete erstaunt, dass der Kommunikator wirklich in der Lage war, die Entschlüsselung zu knacken. Das war eine gute Nachricht. Es war also möglich, die Verschlüsselung zu knacken, allerdings würde das eine Weile brauchen. Arkadi nickte und behielt die Tür im Auge.


Wie als hätte er auf diesen Moment gewartet, trat in der mit den verlangten Uniformen und Helmen gut beladene Detective Walsor ein und wirkte etwas verwirrt. Agent Fontaine übernahm zunächst das Reden, bedankte sich lächelnd bei dem Polizisten und erläuterte ausgesucht höflich die Situation, dann verlangte er für die Zukunft die Zugangscodes. Der Detective, der angesichts seines schon etwas höheren Alters wohl kein Überflieger war, wirkte etwas überrumpelt und antwortete stockend, Arkadi bemerkte, dass eine seiner Hände ganz leicht zitterte bevor der Mann sie in der Hosentasche verbarg.


Walsor war offenkundig nervös und der Situation nur unzureichend gewachsenen, kaum der richtige Mann für diesen Job. Oder gab es noch einen anderen Grund? Arkadi misstraute aus Prinzip allem und jedem, und der Polizist verhielt sich verdächtig. Vielleicht war er wirklich nur nervös, vielleicht steckte aber auch mehr dahinter. Agent Fontaine sprach wieder und meinte, dass er zufrieden sein würde, wenn er den Zugangscode vor der Abreise erhalten würde, und fragte dann, wie es bei Arkadi aussah.


Mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck, aber leicht funkelnden kühlen hellblauen Augen und einer gewissen Schärfe in der Stimme wandte sich Arkadi an den Polizisten.


„Es wird keine weiteren Fehler mehr geben, Detective. Bringen sie ihren Laden in Ordnung, oder ihnen werden die Konsequenzen nicht gefallen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“


Angesichts der scharfen Worte zuckte der Mann beinah zusammen und er nickte bekräftigend.


„Ja, ähm...sie können sich auf mich...“


Ohne ihm die Chance zu lassen den Satz zu vollenden unterbrach Arkadi den Polizisten.


„Es heißt: „Ja, Sir“. Sie haben offenkundig nicht gedient, also werde ich ihnen erklären, wie das hier läuft: Sie reißen sich verflucht nochmal zusammen und erledigen ihren Teil. Verstanden?“


Etwas eingeschüchtert senkte Walsor den Blick.


„Ja, äh...Sir.“


Arkadi nickte knapp und vollführte eine herablassende Geste mit der Hand.


„Sie können wegtreten.“


Wie ein geprügelter Hund senkte der Polizist den Kopf und schlich aus dem Raum. Mit einem wütenden Funkeln den Augen sah Arkadi ihm nach.


„Inkompetenter Weichling...“


Murmelte der Ex-Soldat mehr an sich gewandt. Hoffentlich würde es in Zukunft besser laufen.


[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Besprechungsraum in der Zentrale der planetaren Sicherheitsbehörde DacSec | Agent Leland Fontaine, Agent Arkadi Duval
 
[Calamari-System | Äußerer Bereich | Gefechtszone | DSD 'Viribus Unitis' | Brücke] Sei’lar mit Kapitän Teage und Mannschaft

In ihrer neuen Formation bewegete sich Sei'lars Eisnatzgruppe weiter durch den Äußeren Bereich des Calamari-Systems. Zwei Holodispays vor ihm zeigten Sei'lar einerseits den eigenen Verband anderseits die ständig aktualisierten Informationen über ihren „Feind“. Welche immer noch nicht viel mehr als als ein grobes Abbild dessen war was auf sie zu kam, ohne Zweifel jedoch war es gigantisch. Für Sei'lar und den Großteil seiner Kampfgruppe war warten angesagt, derzeit versuchte man hauptsächlich Informationen zu sammeln um sich im klaren zu sein mit was man es genau zu tun hatte.

„Sternenjägerstarts in Geschwaderstärke von der 'Viscount'!“, es war wieder Oberleutnant Targon Stimme die durch die Brücke halte. Sofort erschienen die entsprechenden taktischen Symbole auch am Hologramm. Der Leutnant schien angespannt zu sein, ohne jedoch Überfordert zu wirken. Trotz der Tatsache das es an ihm und seiner Mannschaft lag die unklare Situation in der sie sich befanden aufzuklären und sie bisher keine wirklichen Erfolge vorweisen konnten. „Sternenjäger formieren sich vor der 'Viscount', noch keine Ziele erkennbar.“

„Alle Sternenjäger starten!“ Sei'lars Befehl war gelassen, es gab keinen Grund zur Hektik, aber es gab auch keinen Grund die Sternenjäger noch viel länger zurück zuhalten, wahrscheinlich waren sie der einzige Wert in dem man den „Feind“ überlegen war. Immerhin stellten vier Gruppen Sternenjäger auf ihrer Seite bereit. „Vorläufige Befehl Selbstschutz und Gruppenschutz!“

Die vier Staffeln an Sternenjäger welche bisher noch in den Hangars der 'Viribus Unitis' und der 'Argyll' in Bereitschaft gestanden hatten verließen nun ihre Hangars und schlossen sich langsam der A-Wing Staffel an welche bereits gestartet war. Noch immer gab es keine Bestätigung von der 'Independence' das es sich bei dem Objekt wirklich um die 'Viscount' handelte.

„Korrektur von Feinddaten, feindliches Objekt bewegt sich mit 40 MGLT nicht 60 MGLT!“, die Stimme des Devaronianers klang merklich erfreut. „Der „Feind“ führt tatsächlich Störaktivitäten durch, die Sternenjäger haben jedoch seine tatsächliche Geschwindigkeit verraten. Noch immer keine neuen Erkenntnisse von der 'Viscount' selbst. Erkenntnisse wurden an das Flaggschiff weitergegeben.“

„Danke, weiter so Leutnant!“

Die neue Geschwindigkeit führe zu einer Reihe von Veränderungen am Hologramm vor Sei'lar. Die Situation hatte sich geändert, vor allem andern hatten sie Zeit gewonnen, die Zeit bis zum Feindkontakt war gerade gestiegen, und wenn dies die Höchstgeschwindigkeit der 'Viscount' war dann würden zumindest einige Schiffe schneller sein, was ihnen mehr Möglichkeiten im kommenden Gefecht geben würde.

„Sternenjäger gestartet!“

Admiral Ralassi fordert die 'Blitz'-Staffel für eine Aufklärungsflug an.“

„Übergeben sie die Staffel an die 'Independence', aber behalten sie sie weiter im Auge!“

Hauptmann Kre'fey bestätigte den Befehl und machte sich sofort daran die entsprechenden Anweisungen zu geben. Sei'lar konnte die Anforderung durchaus nachvollziehen. Immerhin war die 'Independence' mit ihrer Gruppe dem „Feind“ am nächsten und würde damit ihre eigenen acht Staffeln am ehesten brauchen um den feindlichen Sternenjäger gegenüber zu treten, während Sei'lars Gruppe am weitesten vom „Feind“ entfernt war und damit durchaus für einen Aufklärungsflug herangezogen werden konnten ohne ihre erste Linie zu schwächen. Wie Sei'lar am Hologramm sehen konnte setzte sich die Staffel kurz darauf in Bewegung und raste in Richtung der 'Viscount'.

„Die Befehle für die 'Blitz'-Staffel lauten sich dem „Feind“ schnell zu nähern, so viele Daten wie möglich zu sammeln, sich dem Feind jedoch nicht stellen und wieder zurück ziehen. “, informierte ihn Hauptmann Kre'fey.

„Meldung von der 'Independence'. Trotz Störaktivitäten geht man derzeit mit 98% Wahrscheinlichkeit davon aus das es sich bei dem Objekt um die 'Viscount' handelt.“

Was wohl bedeute das man sich quasi sicher war nur auf Grund der Störaktivitäten nicht ausschließen konnte das es sich eventuell doch um etwas anderes handelte. Noch zögerte Sei'lar aber seine Gruppe wieder auf die 'Viscount' auszurichten. Inzwischen passierte die 'Blitz'-Staffel in angemessenem Abstand die 'Bright Giant' und setzte ihren Flug in Richtung der Gruppe um die 'Independence' fort. Wo sich gerade die zwölf Staffeln der Kampfgruppe bereits formiert hatten und einen Abwehrschirm um das Schlachtschiff, die beiden Kreuzer, sowie die die vier Fregatten des Typs MC30 bildeten, welche die Kampfgruppe bildeten.

„Neue Feinddaten: Länge der 'Viscount' beträgt 17 000 Meter, Plus-Minus 75 Meter!“

Sei'lar musste innerlich schmunzeln. Fünfundsiebzig Meter war die halbe Länge einer Korvette des Typs CR90. Da war noch viel Spielraum für Korrekturen. Damit war das Schiff um ca. 200 Meter kürzer als ihr Gegenstück die imperiale Executor-Klasse, dafür war die aber um Jahrzehnte jünger als diese und Sei'lar konnte sich nicht vorstellen das man ein Schiff dieses Ausmaßen entwickelt hatte und es dann doch schwächer war als sein imperialer Gegenpart.

[Calamari-System | Äußerer Bereich | Gefechtszone | DSD 'Viribus Unitis' | Brücke] Sei’lar mit Kapitän Teage und Mannschaft


 
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