Arkadi Duval
Necessary evil
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Industriebezirk | Agent Arkadi Duval alias Randon Morel
Der Industriebezirk war nicht viel anders, als Arkadi der Beschreibung nach erwartet hatte. An vielen Wänden verkündeten Schilder die Schließung des entsprechenden Betriebs und an einigen Gebäuden konnte man deutlich Rost und andere Spuren erkennen, die darauf hinwiesen, dass dort schon länger nicht mehr gearbeitet wurde. Die Luft war unangenehmer als die sonst frische und klare Luft Mon Calamaris, und hier und da sah man einige Passanten oder Lieferwagen, die zu den wenigen noch aktiven Unternehmen gehörte.
Es war ein Ort des Verfalls, ein Monument an längst vergangene bessere Zeiten. Der Agent fragte sich, ob die Anführer von Black Banner einen Sinn für Symbolik hatten oder diesen Ort nur aus pragmatischen Gründen als Versteck ausgewählt hatten. Arkadi ging mit leicht gesenktem Kopf und lockerer Körperhaltung durch die Straßen, seine Kleidung und Verhalten waren unauffällig und er sah sich so beiläufig und ruhig um, dass wohl kein Beobachter Verdacht schöpfen würde.
Innerlich schüttelte der Ex-Soldat den Kopf. Der verfallene Industriebezirk schien alles zu verkörpern, das in der Neuen Republik falsch lief. Seiner Meinung nach war es ein Symptom für die Schwäche der Politiker und ihre Entscheidung, den Krieg nicht fortgeführt zu haben. Vor seinen Augen entstand ein neues Bild des Bezirks, mit hunderten von Aktivität erfüllten Fabriken, in denen zehntausende Arbeiter mit Begeisterung und Sorgfalt Rüstungsgüter für die Streitkräfte der Neuen Republik herstellten, in denen Plakate an jeder Wand die Bürger an ihre Pflicht erinnerten und anspornten und in denen sich lange Schlangen von mutigen Männern und Frauen aller Spezies vor den Rekrutierungsbüros bildeten.
Nur so würde man das Imperium endlich besiegen können, die Galaxis von seiner Tyrannei und Unterdrückung befreien, die sich wie ein schwarzes Leichentuch über die vom Imperium kontrollierten Welten gelegt hatte und den Drang nach Freiheit und Gleichheit unter knochenweißen Sturmtruppenstiefeln begrub. Nur wenn die Neue Republik sich endlich entschließen würde, alle Kräfte zu mobilisieren und mit wahrem Feuer in den Herzen zu kämpfen, nur wenn man sich alle unter dem Banner versammelten und all die Zweifler, Heuchler und Sympathisanten des Imperium endlich verstummt waren, nur dann würde man den unterdrückten Völkern wirklich helfen können und der Galaxis einen Frieden bringen, der diesen Namen auch verdient hatte.
Stattdessen hatte man einen „Friedensvertrag“ unterzeichnet und damit alle verraten, die im Kampf gegen das Imperium gestorben waren, ihre Körper und Seelen verloren hatten, ihre Freunde und Kameraden hatten sterben sehen. Arkadi war ein loyaler Mann und er glaubte von ganzem Herzen an die Neue Republik, aber er hasste das, was er als Appeasement gegenüber Massenmördern und Tyrannen ansah. Man hätte weiterkämpfen sollen, weiter und weiter, mit allen Mitteln, bis zum letzten Mann wenn nötig, man hätte Denon wenn nötig tausendmal wiederholen sollen, so lange bis das Imperium endlich vollständig besiegt war.
Und nun war er hier auf der Hauptwelt der Neuen Republik und jagte Terroristen, die Bürger eben dieser Republik waren und sie zerstören wollten. Ein Krebsgeschwür am Herzen der Neuen Republik, und er würde seinen Teil dazu beitragen, um es zu vernichten, bevor es wachsen konnte. Der Feind im Innern war mindestens so gefährlich wie der Feind vor den Toren.
Trotz seiner Überlegungen blieb er wachsam und behielt seine Umgebung genau im Auge, er bemerkte wie zwei Personen auf seiner Straßenseite auf ihn zukamen. Unauffällig musterte der die beiden. Es handelte sich um einen großgewachsenen, kräftig wirkenden Mann mit Glatze und entschlossenen stahlgrauen Augen, neben ihm lief eine schlanke und recht junge Frau, deren schwarzes Haar in einen Pferdeschwanz gebunden war. Beide trugen unauffällige Kleidung und bewegten sich normal, aber etwas ließ Arkadi stutzig werden.
Es waren ihre Augen. Die beiden hatten nicht den abgestumpften, müden Blick von Arbeitern, die der Agent bisher gesehen hatte, ganz im Gegenteil, ihre Augen waren wachsam und entschlossen. Auch ihre Schritte waren bei näherem Hinsehen zu schnell, zu eifrig, und die Hände der Frau waren glatt und weiß. Nie im Leben arbeitete sie direkt in einer der Fabriken, und ihre Kleidung war zu schlicht für die einer Angestellten in der Verwaltung.
Arkadi behielt sein Tempo bei und blieb ruhig, während sich die beiden ihm näherten. Er spürte ihre Blicke auf sich, legte sich einen Plan zurecht und wartete ab, bis sie auf der selben Höhe waren. Beiläufig wich er dem bulligen Mann aus, tat dies aber bewusst eine Sekunde zu spät und so prallte seine Schulter auf die des Mannes, der zornig innehielt und ihn an der Schulter packte.
„Pass gefälligst auf wo du hinläufst, du Idiot! Hast du keine Augen im Kopf?“
Fuhr der glatzköpfige Mann ihn an. Arkadi stoppte, hob seinen Kopf und funkelte seinen Gegenüber ebenfalls wütend an.
„Das ist also der Dank, den man für seinen Dienst bekommt. Für einen Mistkerl wie dich habe mich nicht abknallen lassen.“
Antwortete der Veteran und legte Wut und Bitterkeit in seine Stimme. Er war gespannt, wie der andere Mann reagieren würde, und zu seiner Überraschung nahm dieser seine Hand von Arkadis Schulter, zögerte kurz und nickte dann knapp.
„Wo du hast du gedient?“
Erkundigte sich der glatzköpfige Mann und hob eine Hand, als seine Begleiterin etwas sagen sagen wollte. Arkadi spielte seine Rolle weiter, richtete sich auf und nahm Haltung an.
„Sergeant a. D. Randon Morel, 59. Infanteriebataillon, Schwere Infanterie. „Immer stark“.
Antwortete der Agent knapp und betonte das Motto der Einheit. Arkadi hatte im 58. Bataillon gedient, war aber zeitweise dem 59. zugeteilt worden und kannte die Einheit daher so gut wie seine eigene. Sein bulliger Gegenüber dachte kurz nach und streckte ihm dann zu seiner Überraschung die Hand entgegen.
„Corporal a. D. Valak Roche, 58. Marinebataillon, „Felsenfest“. Ist mir eine Ehre, einen anderen Veteranen zu treffen. Aber was machen sie an diesem besch***Ort, Sergeant? Hat man euch Schlammkriechern nicht „gute Jobchancen auf dem zivilen Arbeitsmarkt“ versprochen?“
Erkundigte sich Roche nun deutlich höflicher. Arkadi vollführte ein bitteres Grinsen und spuckte auf den Boden.
„Ja, versprochen hat man uns verdammt viel. Und trotz unserer höheren Intelligenz im Vergleich zu euch Ledernacken wurde nichts draus. Tolle Ironie, was?“
Seine Antwort ließ Roche ein tiefes, kehliges Lachen ausstoßen. Die Rivalität zwischen Armeesoldaten und Marines war wohl so alt wie die Teilstreitkräfte selbst, aber Arkadi war sich sicher, dass mehr hinter diesem Gespräch steckte. Roche und seine Begleiterin stachen trotz ihrer Bemühungen aus der Umgebung heraus, und die einzigen die das taten waren entweder Polizisten in Zivil...oder von Black Banner.
„Zumindest können wir mit unseren Waffen umgehen. Wie siehts mit ihnen aus, Sarge? Können sie die Kanone in ihrer Jacke auch bedienen oder dient die nur zur Show, um die finsteren Gestalten hier zu verscheuchen?“
Fragte Roche jovial, aber mit einer Spur Misstrauen in der Stimme, Arkadi bemerkte wie seine Begleiterin nach einem Miniblaster an ihrem Rücken tastete. Der Agent blieb ruhig und lächelte dünn. Der glatzköpfige Mann war gut und hatte seine Waffe bemerkt, aber in diesem heruntergekommenen Bezirk trugen wohl sowohl Kriminelle als auch besorgte Bürger eine Waffe und es gab genügend dunkle Kanäle, über die man an eine kommen konnte.
„In diesem Bezirk ist das Tragen einer Waffe so überlebenswichtig wie auf Ando Prime. Aber das muss ich ihnen und ihrer Freundin ja nicht sagen...Corporal. Sie tragen wenigstens eine etwas männlichere Waffe als diesen Miniblaster, nach dem ihre Freundin tastet.“
Erwiderte Arkadi ruhig und sah seinem Gegenüber gelassen in die Augen. Für einen Moment herrschte angespanntes Schweigen, dann lachte Roche und bedeutete seiner Begleiterin, die Waffe stecken zu lassen.
„Nicht schlecht. Sie waren auf der Suche nach einem Job hier, nicht wahr?“
Arkadi nickte und senkte seine Stimme enttäuscht.
„Die Arbeitsmarktlage für unsere Sorte ist miserabel. Ich hätte jeden Job angenommen, wirklich jeden, aber diese verdammten Nichtmenschen nehmen sie mir immer wieder weg. Und die Senatoren unterstützen diesen Dreck, weil sie sich davon Wähler versprechen. Ich sag ihnen was, dieser ganze verfluchte Planet mit seinen ach so schönen Ozeanen und Fischköpfen kann meinetwegen zur Hölle fahren.“
Verkündete Arkadi wütend und steigerte sich in die vorgetäuschte Tirade rein. Roche überlegte kurz, warf dann seiner Begleiterin einen fragenden Blick zu, und als sie nickte wandte sich der glatzköpfige Mann leise an Arkadi.
„Meine Rede. Hören sie, Morel, ich kenne ein paar Leute, die vielleicht einen Job für sie haben. Keine verdammte Fließbandarbeit oder Fischköpfen die Flossen reinigen, sondern „richtige“ Arbeit, für sie ihren alten Fähigkeiten einsetzen können. Sie kriegen die Gelegenheit, es denen so richtig zu zeigen. Aber ich warne sie: Einmaliges Angebot, und wenn sie es vermasseln oder versuchen uns reinzulegen, dann sind sie Fischfutter. Also..Interesse?“
Arkadi überlegte, biss sich auf die Lippen und schien einen Moment mit sich zu ringen, dann nickte er entschlossen und schüttelte die ihm dargebotene Hand.
„Ich bin dabei.“
So fing es also an...
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Industriebezirk | Agent Arkadi Duval alias Randon Morel
Der Industriebezirk war nicht viel anders, als Arkadi der Beschreibung nach erwartet hatte. An vielen Wänden verkündeten Schilder die Schließung des entsprechenden Betriebs und an einigen Gebäuden konnte man deutlich Rost und andere Spuren erkennen, die darauf hinwiesen, dass dort schon länger nicht mehr gearbeitet wurde. Die Luft war unangenehmer als die sonst frische und klare Luft Mon Calamaris, und hier und da sah man einige Passanten oder Lieferwagen, die zu den wenigen noch aktiven Unternehmen gehörte.
Es war ein Ort des Verfalls, ein Monument an längst vergangene bessere Zeiten. Der Agent fragte sich, ob die Anführer von Black Banner einen Sinn für Symbolik hatten oder diesen Ort nur aus pragmatischen Gründen als Versteck ausgewählt hatten. Arkadi ging mit leicht gesenktem Kopf und lockerer Körperhaltung durch die Straßen, seine Kleidung und Verhalten waren unauffällig und er sah sich so beiläufig und ruhig um, dass wohl kein Beobachter Verdacht schöpfen würde.
Innerlich schüttelte der Ex-Soldat den Kopf. Der verfallene Industriebezirk schien alles zu verkörpern, das in der Neuen Republik falsch lief. Seiner Meinung nach war es ein Symptom für die Schwäche der Politiker und ihre Entscheidung, den Krieg nicht fortgeführt zu haben. Vor seinen Augen entstand ein neues Bild des Bezirks, mit hunderten von Aktivität erfüllten Fabriken, in denen zehntausende Arbeiter mit Begeisterung und Sorgfalt Rüstungsgüter für die Streitkräfte der Neuen Republik herstellten, in denen Plakate an jeder Wand die Bürger an ihre Pflicht erinnerten und anspornten und in denen sich lange Schlangen von mutigen Männern und Frauen aller Spezies vor den Rekrutierungsbüros bildeten.
Nur so würde man das Imperium endlich besiegen können, die Galaxis von seiner Tyrannei und Unterdrückung befreien, die sich wie ein schwarzes Leichentuch über die vom Imperium kontrollierten Welten gelegt hatte und den Drang nach Freiheit und Gleichheit unter knochenweißen Sturmtruppenstiefeln begrub. Nur wenn die Neue Republik sich endlich entschließen würde, alle Kräfte zu mobilisieren und mit wahrem Feuer in den Herzen zu kämpfen, nur wenn man sich alle unter dem Banner versammelten und all die Zweifler, Heuchler und Sympathisanten des Imperium endlich verstummt waren, nur dann würde man den unterdrückten Völkern wirklich helfen können und der Galaxis einen Frieden bringen, der diesen Namen auch verdient hatte.
Stattdessen hatte man einen „Friedensvertrag“ unterzeichnet und damit alle verraten, die im Kampf gegen das Imperium gestorben waren, ihre Körper und Seelen verloren hatten, ihre Freunde und Kameraden hatten sterben sehen. Arkadi war ein loyaler Mann und er glaubte von ganzem Herzen an die Neue Republik, aber er hasste das, was er als Appeasement gegenüber Massenmördern und Tyrannen ansah. Man hätte weiterkämpfen sollen, weiter und weiter, mit allen Mitteln, bis zum letzten Mann wenn nötig, man hätte Denon wenn nötig tausendmal wiederholen sollen, so lange bis das Imperium endlich vollständig besiegt war.
Und nun war er hier auf der Hauptwelt der Neuen Republik und jagte Terroristen, die Bürger eben dieser Republik waren und sie zerstören wollten. Ein Krebsgeschwür am Herzen der Neuen Republik, und er würde seinen Teil dazu beitragen, um es zu vernichten, bevor es wachsen konnte. Der Feind im Innern war mindestens so gefährlich wie der Feind vor den Toren.
Trotz seiner Überlegungen blieb er wachsam und behielt seine Umgebung genau im Auge, er bemerkte wie zwei Personen auf seiner Straßenseite auf ihn zukamen. Unauffällig musterte der die beiden. Es handelte sich um einen großgewachsenen, kräftig wirkenden Mann mit Glatze und entschlossenen stahlgrauen Augen, neben ihm lief eine schlanke und recht junge Frau, deren schwarzes Haar in einen Pferdeschwanz gebunden war. Beide trugen unauffällige Kleidung und bewegten sich normal, aber etwas ließ Arkadi stutzig werden.
Es waren ihre Augen. Die beiden hatten nicht den abgestumpften, müden Blick von Arbeitern, die der Agent bisher gesehen hatte, ganz im Gegenteil, ihre Augen waren wachsam und entschlossen. Auch ihre Schritte waren bei näherem Hinsehen zu schnell, zu eifrig, und die Hände der Frau waren glatt und weiß. Nie im Leben arbeitete sie direkt in einer der Fabriken, und ihre Kleidung war zu schlicht für die einer Angestellten in der Verwaltung.
Arkadi behielt sein Tempo bei und blieb ruhig, während sich die beiden ihm näherten. Er spürte ihre Blicke auf sich, legte sich einen Plan zurecht und wartete ab, bis sie auf der selben Höhe waren. Beiläufig wich er dem bulligen Mann aus, tat dies aber bewusst eine Sekunde zu spät und so prallte seine Schulter auf die des Mannes, der zornig innehielt und ihn an der Schulter packte.
„Pass gefälligst auf wo du hinläufst, du Idiot! Hast du keine Augen im Kopf?“
Fuhr der glatzköpfige Mann ihn an. Arkadi stoppte, hob seinen Kopf und funkelte seinen Gegenüber ebenfalls wütend an.
„Das ist also der Dank, den man für seinen Dienst bekommt. Für einen Mistkerl wie dich habe mich nicht abknallen lassen.“
Antwortete der Veteran und legte Wut und Bitterkeit in seine Stimme. Er war gespannt, wie der andere Mann reagieren würde, und zu seiner Überraschung nahm dieser seine Hand von Arkadis Schulter, zögerte kurz und nickte dann knapp.
„Wo du hast du gedient?“
Erkundigte sich der glatzköpfige Mann und hob eine Hand, als seine Begleiterin etwas sagen sagen wollte. Arkadi spielte seine Rolle weiter, richtete sich auf und nahm Haltung an.
„Sergeant a. D. Randon Morel, 59. Infanteriebataillon, Schwere Infanterie. „Immer stark“.
Antwortete der Agent knapp und betonte das Motto der Einheit. Arkadi hatte im 58. Bataillon gedient, war aber zeitweise dem 59. zugeteilt worden und kannte die Einheit daher so gut wie seine eigene. Sein bulliger Gegenüber dachte kurz nach und streckte ihm dann zu seiner Überraschung die Hand entgegen.
„Corporal a. D. Valak Roche, 58. Marinebataillon, „Felsenfest“. Ist mir eine Ehre, einen anderen Veteranen zu treffen. Aber was machen sie an diesem besch***Ort, Sergeant? Hat man euch Schlammkriechern nicht „gute Jobchancen auf dem zivilen Arbeitsmarkt“ versprochen?“
Erkundigte sich Roche nun deutlich höflicher. Arkadi vollführte ein bitteres Grinsen und spuckte auf den Boden.
„Ja, versprochen hat man uns verdammt viel. Und trotz unserer höheren Intelligenz im Vergleich zu euch Ledernacken wurde nichts draus. Tolle Ironie, was?“
Seine Antwort ließ Roche ein tiefes, kehliges Lachen ausstoßen. Die Rivalität zwischen Armeesoldaten und Marines war wohl so alt wie die Teilstreitkräfte selbst, aber Arkadi war sich sicher, dass mehr hinter diesem Gespräch steckte. Roche und seine Begleiterin stachen trotz ihrer Bemühungen aus der Umgebung heraus, und die einzigen die das taten waren entweder Polizisten in Zivil...oder von Black Banner.
„Zumindest können wir mit unseren Waffen umgehen. Wie siehts mit ihnen aus, Sarge? Können sie die Kanone in ihrer Jacke auch bedienen oder dient die nur zur Show, um die finsteren Gestalten hier zu verscheuchen?“
Fragte Roche jovial, aber mit einer Spur Misstrauen in der Stimme, Arkadi bemerkte wie seine Begleiterin nach einem Miniblaster an ihrem Rücken tastete. Der Agent blieb ruhig und lächelte dünn. Der glatzköpfige Mann war gut und hatte seine Waffe bemerkt, aber in diesem heruntergekommenen Bezirk trugen wohl sowohl Kriminelle als auch besorgte Bürger eine Waffe und es gab genügend dunkle Kanäle, über die man an eine kommen konnte.
„In diesem Bezirk ist das Tragen einer Waffe so überlebenswichtig wie auf Ando Prime. Aber das muss ich ihnen und ihrer Freundin ja nicht sagen...Corporal. Sie tragen wenigstens eine etwas männlichere Waffe als diesen Miniblaster, nach dem ihre Freundin tastet.“
Erwiderte Arkadi ruhig und sah seinem Gegenüber gelassen in die Augen. Für einen Moment herrschte angespanntes Schweigen, dann lachte Roche und bedeutete seiner Begleiterin, die Waffe stecken zu lassen.
„Nicht schlecht. Sie waren auf der Suche nach einem Job hier, nicht wahr?“
Arkadi nickte und senkte seine Stimme enttäuscht.
„Die Arbeitsmarktlage für unsere Sorte ist miserabel. Ich hätte jeden Job angenommen, wirklich jeden, aber diese verdammten Nichtmenschen nehmen sie mir immer wieder weg. Und die Senatoren unterstützen diesen Dreck, weil sie sich davon Wähler versprechen. Ich sag ihnen was, dieser ganze verfluchte Planet mit seinen ach so schönen Ozeanen und Fischköpfen kann meinetwegen zur Hölle fahren.“
Verkündete Arkadi wütend und steigerte sich in die vorgetäuschte Tirade rein. Roche überlegte kurz, warf dann seiner Begleiterin einen fragenden Blick zu, und als sie nickte wandte sich der glatzköpfige Mann leise an Arkadi.
„Meine Rede. Hören sie, Morel, ich kenne ein paar Leute, die vielleicht einen Job für sie haben. Keine verdammte Fließbandarbeit oder Fischköpfen die Flossen reinigen, sondern „richtige“ Arbeit, für sie ihren alten Fähigkeiten einsetzen können. Sie kriegen die Gelegenheit, es denen so richtig zu zeigen. Aber ich warne sie: Einmaliges Angebot, und wenn sie es vermasseln oder versuchen uns reinzulegen, dann sind sie Fischfutter. Also..Interesse?“
Arkadi überlegte, biss sich auf die Lippen und schien einen Moment mit sich zu ringen, dann nickte er entschlossen und schüttelte die ihm dargebotene Hand.
„Ich bin dabei.“
So fing es also an...
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Industriebezirk | Agent Arkadi Duval alias Randon Morel