CK-2587
The Lone Gunman
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Vergnügungsviertel]- Cris
Die Sonne war immer tiefer gesunken, während Cris versucht hatte, sich mehr schlecht als recht in Coral City zurechtzufinden, prangte allerdings immer noch mit satten Farben über der Stadt und war noch nicht ganz hinter den Häusern verschwunden. Kälter würde es jetzt allerdings wirklich und die Versuchung war mehrere Male sehr groß, sich einfach ein Robotaxi oder ähnliches Transportmittel zu besorgen und sich so die Suche zu ersparen und den Weg zu verkürzen. Cris widerstand dieser Versuchung. Es war fast so, als wollte er sich auch physisch für die Worte bestrafen, die er Noa ins Herz gejagt hatte, als wäre jede Blessur seiner Füße im Rahmen des scheinbar – da er sein Ziel nicht kannte – endlosen Fußmarsches ein kleines Stückchen Buße, wenn schon nicht vor der Welt und erst recht nicht vor ihr, dann zumindest vor sich selbst.
Sich fast krampfhaft an dem Beutel festhaltend, dessen Inhalt er in jenem Souvenirladen erworben hatte, kämpfte Cris um jedes Wort, jeden Satzbaustein, alles, was er würde sagen können, wenn er Noa wieder unter die Augen trat. Wenn sie ihm dies überhaupt gestattete. Ein fragwürdiges Wenn, im Grunde ein sehr schwaches Falls. Sie, die eine Vase auf ihn geschleudert hatte, weil er ihr ihrer Meinung nach nicht deutlich genug gemacht hatte, dass er sie gerne zum Abendessen ausführen würde, hatte mit einiger Gewissheit noch weitaus drastischere Reaktionen in der Hinterhand, drastischer auch als die Eistüte in seinem Gesicht. Unglücklicherweise hatte sie mittlerweile auch genügend Zeit gehabt, sich welche zu überlegen. Zeit, in der womöglich auch ihr Gemüt abgekühlt war, in der sie die Dinge nüchterner betrachtete. Nichts fürchtete Cris mehr, als dass diese Nüchternheit sie zu dem Schluss kommen ließ, dass sie die ganze Sache bedenkenlos abhaken konnte. Dass er nicht mehr war als eine bloße Randnotiz ihrer im Grunde erfolgreichen Reise nach Mon Calamari.
Während immer neue Schreckensszenarien seine Gedanken beherrschten und somit jede Chance, sich eine Art Drehbuch, einen Plan zurechtzulegen, gründlich zunichte machten, fand Cris zumindest endlich einen Teil der Stadt, den er meinte, als zum Regierungsviertel zugehörig identifizieren zu können. Die Straßen, denen er nun folgte, wurden immer vertrauter, bis er schließlich, nach Umrundung einer Kurve, die großen Lettern erkennen konnten, die vom Golden Republic kündeten. An Stelle von Erleichterung verspürte er in diesem Moment jedoch eine Mischung aus anderen, gänzlich gegenteiligen Gefühlen. Jetzt gab es keinen Aufschub mehr. Entweder, er entschied sich, die Aussprache mit Noa zu suchen und sich der Antwort zu ergeben, die das Schicksal für ihn bereit hatte – oder erwies sich wieder als Feigling und gab sich die Antwort selbst, eine Antwort, die bedeuten würde, dass er Noa nie wieder sah. Und es sich niemals verzeihen würde. War das noch eine Wahl?
Langsam schleppte sich der ehemalige Sturmtruppler – angesichts seines so gut wie ruinierten Hemdes unter dem missbilligenden Blick der Mon Calamari an der Rezeption (wobei der Blick dieser Spezies auf ihn immer missbilligend oder skeptisch wirkte) – durch das Foyer, hin zum Turbolift und ließ sich in die zweithöchste Etage tragen. Dort im Korridor passierte er zunächst die Tür zu der Suite, in der Selby und er untergebracht waren – und blieb stehen. Noch konnte er einfach verschwinden, sich in sein Bett legen und abwarten, bis Noas Flug nach Coruscant ihm jede Entscheidung abnahm. Vielleicht sollte er sich auch ein frisches Hemd anziehen, bevor er ihr unter die Augen trat.
Er ging weiter. Insgeheim wusste er, dass er sie entweder jetzt aufsuchte, oder niemals. Je länger er wartete, desto stärker würden seine Zweifel werden. Er musste sie jetzt sehen. Er musste ihr sagen, was er empfand. Für sie. Er musste sie um Verzeihung bitten. Zur Not auch auf Knien.
Vor der Tür ihrer Suite musste er ein letztes Mal Überwindung aufbringen. Das Pochen seiner Knöchel gegen das kalte Material der Tür schien unnatürlich laut.
Nichts geschah.
Cris meinte zu spüren, wie in diesem Moment irgendetwas in ihm zerbrach, irgendeine Barriere, die die Verzweiflung bis zuletzt zurückgehalten hatte. Er klopfte wieder, doch immer noch rührte sich nichts. Sie war nicht da – vielleicht schon weg, früher abgeflogen – oder aber, sie wusste ganz genau, dass nur er um diese Uhrzeit an ihrer Tür klopfen würde, und war nicht bereit, sie ihm auch nur zu öffnen. Das Resultat war in beiden Fällen dasselbe – er war zu spät. Seine Chance verloren. Noa verloren. Für immer.
Mit Beinen, die scheinbar jedweder Kraft beraubt waren, wankte Cris mehr, als er ging, zurück in Richtung der zweiten Suite und klopfte schwach an die Tür, die Selby erstaunlich schnell öffnete. Der Gesichtsausdruck des Piloten wirkte seltsam, fast als wüsste er ganz genau, was passiert war. Denn so hatte er Cris bereits einmal angesehen.
„Selby…“
Die Hand des Piloten hob sich leicht, während er halb aus dem Türrahmen trat und den Blick auf den Rest der Suite freigab.
„Ich glaube, hier ist jemand, den Sie suchen“, sagte er leise, während Cris die eine Person erblickte, die dort auf dem Sofa saß. Noa. Erleichterung, Schmerz, Furcht, Zuneigung, Schuld – all das meinte er in diesem Moment auf einmal zu empfinden. Er brachte kein Wort heraus.
„Ich werde mir mal eine Beschäftigung für den Abend organisieren…“
Und dann war der Pilot weg, die Tür hinter sich geschlossen. Cris war mit Noa alleine, starrte sie an. Selbst, wenn er es geschafft hätte, sich ein paar Worte zurechtzulegen, so wären sie spätestens in diesem Moment spurlos verpufft. Was sollte er ihr sagen? Was konnte er ihr sagen? Es gab keine Worte, die ungeschehen machen konnten, was er getan hatte. Oder doch?
„Hallo, Noa…“
Cris schluckte, wurde sich dann des Beutels bewusst, den er immer noch in der Hand hielt, und stellte ihn auf einer Anrichte neben sich ab. Er wagte es nicht, auch nur einen Schritt weiter auf sie zuzugehen, fast, als befürchtete er, sie so zu einer Reaktion zu zwingen. Eine Reaktion, die nur vernichtend ausfallen konnte.
„Ich… ich hab etwas mitgebracht. Für Camilla und Ricardo.“
Hastig packte er den Gegenstand aus dem Beutel aus. Es handelte sich um eine kleine, aus fossilen Korallen, wie jene, denen Coral City ihren Namen verdankte, geschnitzte Miniatur der Stadt in einem gläsernen Behälter. Als Besonderheit war zudem ein winziger Holoprojektor installiert worden, der bei Bedarf den die Stadt umgebenden Ozean simulieren konnte, mal ruhig, mal stürmisch. Nicht ganz wahrheitsgemäß und maßstabgetreu konnte man zudem Whaladons erkennen, die sich durch die Wellen pflügten und ab und zu Sprünge aus dem Wasser vollführten.
„Ich dachte mir, weil es… weil es meine Schuld ist, dass du nicht mehr dazu gekommen bist, etwas zu besorgen, wäre das nur… angemessen…“
Seine Stimme verlor sich ins Leere. Natürlich änderte das überhaupt nichts. Sollte es auch nicht – doch immerhin hatte das Souvenir ihn dazu gezwungen, das Wort zu ergreifen und nicht sofort wieder aus der Tür hinaus zu flüchten. Seine Kehle fühlte sich an wie zugeknotet. Die vergebene Gelegenheit, Andenken für ihre Familie zu besorgen, konnte er kompensieren. Nicht aber seine verletzenden Worte.
Er ertrug es kaum, sie anzusehen, wie sie dort auf dem Sofa saß. Warum hatte er sie so grob von sich gestoßen? Warum?
„Ich habe heute den schlimmsten Fehler meines Lebens gemacht“, sagte er schließlich leise.
„Ich habe mein Herz ignoriert und eine wundervolle Frau schlimmer mit meinen Worten verletzt, als ich es mit meinen Händen je tun könnte. Ich habe geglaubt, ihr und mir so Schmerzen zu ersparen.“
Es kostete ihn einiges, ihrem Blick standzuhalten, rechnete er doch in jedem Moment, in ihren Augen Wut, Zorn, Ablehnung und Enttäuschung erkennen zu müssen.
„Ich habe mich geirrt. Ich war… anmaßend. Dumm. Um Fehler aus meiner Vergangenheit nicht zu wiederholen, habe ich sie durch einen noch schlimmeren ersetzt, anstatt das Offensichtliche zu tun. Das Wagnis einzugehen.“
Er schluckte mühsam.
„Was ich mir selbst angetan habe, kann ich mir verzeihen. Nicht aber, was ich dir angetan habe. Nicht, wenn du es nicht kannst.“
Schnell fuhr er fort:
„Wenn ich die Möglichkeit hätte, es ungeschehen zu machen, würde ich es tun. Aber das kann ich nicht. Alles, was ich kann, ist dir zu sagen, dass jedes Wort, das ich dir bis zu jenem Zeitpunkt gesagt habe, der Wahrheit entspricht. Dass jede Geste, jede Berührung aus tiefstem Herzen gekommen ist.“
Cris atmete spürbar aus, bevor sich sein Blick schließlich senkte.
„Bitte verzeih mir, Noa.“
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Suite]- Noa, Cris
Die Sonne war immer tiefer gesunken, während Cris versucht hatte, sich mehr schlecht als recht in Coral City zurechtzufinden, prangte allerdings immer noch mit satten Farben über der Stadt und war noch nicht ganz hinter den Häusern verschwunden. Kälter würde es jetzt allerdings wirklich und die Versuchung war mehrere Male sehr groß, sich einfach ein Robotaxi oder ähnliches Transportmittel zu besorgen und sich so die Suche zu ersparen und den Weg zu verkürzen. Cris widerstand dieser Versuchung. Es war fast so, als wollte er sich auch physisch für die Worte bestrafen, die er Noa ins Herz gejagt hatte, als wäre jede Blessur seiner Füße im Rahmen des scheinbar – da er sein Ziel nicht kannte – endlosen Fußmarsches ein kleines Stückchen Buße, wenn schon nicht vor der Welt und erst recht nicht vor ihr, dann zumindest vor sich selbst.
Sich fast krampfhaft an dem Beutel festhaltend, dessen Inhalt er in jenem Souvenirladen erworben hatte, kämpfte Cris um jedes Wort, jeden Satzbaustein, alles, was er würde sagen können, wenn er Noa wieder unter die Augen trat. Wenn sie ihm dies überhaupt gestattete. Ein fragwürdiges Wenn, im Grunde ein sehr schwaches Falls. Sie, die eine Vase auf ihn geschleudert hatte, weil er ihr ihrer Meinung nach nicht deutlich genug gemacht hatte, dass er sie gerne zum Abendessen ausführen würde, hatte mit einiger Gewissheit noch weitaus drastischere Reaktionen in der Hinterhand, drastischer auch als die Eistüte in seinem Gesicht. Unglücklicherweise hatte sie mittlerweile auch genügend Zeit gehabt, sich welche zu überlegen. Zeit, in der womöglich auch ihr Gemüt abgekühlt war, in der sie die Dinge nüchterner betrachtete. Nichts fürchtete Cris mehr, als dass diese Nüchternheit sie zu dem Schluss kommen ließ, dass sie die ganze Sache bedenkenlos abhaken konnte. Dass er nicht mehr war als eine bloße Randnotiz ihrer im Grunde erfolgreichen Reise nach Mon Calamari.
Während immer neue Schreckensszenarien seine Gedanken beherrschten und somit jede Chance, sich eine Art Drehbuch, einen Plan zurechtzulegen, gründlich zunichte machten, fand Cris zumindest endlich einen Teil der Stadt, den er meinte, als zum Regierungsviertel zugehörig identifizieren zu können. Die Straßen, denen er nun folgte, wurden immer vertrauter, bis er schließlich, nach Umrundung einer Kurve, die großen Lettern erkennen konnten, die vom Golden Republic kündeten. An Stelle von Erleichterung verspürte er in diesem Moment jedoch eine Mischung aus anderen, gänzlich gegenteiligen Gefühlen. Jetzt gab es keinen Aufschub mehr. Entweder, er entschied sich, die Aussprache mit Noa zu suchen und sich der Antwort zu ergeben, die das Schicksal für ihn bereit hatte – oder erwies sich wieder als Feigling und gab sich die Antwort selbst, eine Antwort, die bedeuten würde, dass er Noa nie wieder sah. Und es sich niemals verzeihen würde. War das noch eine Wahl?
Langsam schleppte sich der ehemalige Sturmtruppler – angesichts seines so gut wie ruinierten Hemdes unter dem missbilligenden Blick der Mon Calamari an der Rezeption (wobei der Blick dieser Spezies auf ihn immer missbilligend oder skeptisch wirkte) – durch das Foyer, hin zum Turbolift und ließ sich in die zweithöchste Etage tragen. Dort im Korridor passierte er zunächst die Tür zu der Suite, in der Selby und er untergebracht waren – und blieb stehen. Noch konnte er einfach verschwinden, sich in sein Bett legen und abwarten, bis Noas Flug nach Coruscant ihm jede Entscheidung abnahm. Vielleicht sollte er sich auch ein frisches Hemd anziehen, bevor er ihr unter die Augen trat.
Er ging weiter. Insgeheim wusste er, dass er sie entweder jetzt aufsuchte, oder niemals. Je länger er wartete, desto stärker würden seine Zweifel werden. Er musste sie jetzt sehen. Er musste ihr sagen, was er empfand. Für sie. Er musste sie um Verzeihung bitten. Zur Not auch auf Knien.
Vor der Tür ihrer Suite musste er ein letztes Mal Überwindung aufbringen. Das Pochen seiner Knöchel gegen das kalte Material der Tür schien unnatürlich laut.
Nichts geschah.
Cris meinte zu spüren, wie in diesem Moment irgendetwas in ihm zerbrach, irgendeine Barriere, die die Verzweiflung bis zuletzt zurückgehalten hatte. Er klopfte wieder, doch immer noch rührte sich nichts. Sie war nicht da – vielleicht schon weg, früher abgeflogen – oder aber, sie wusste ganz genau, dass nur er um diese Uhrzeit an ihrer Tür klopfen würde, und war nicht bereit, sie ihm auch nur zu öffnen. Das Resultat war in beiden Fällen dasselbe – er war zu spät. Seine Chance verloren. Noa verloren. Für immer.
Mit Beinen, die scheinbar jedweder Kraft beraubt waren, wankte Cris mehr, als er ging, zurück in Richtung der zweiten Suite und klopfte schwach an die Tür, die Selby erstaunlich schnell öffnete. Der Gesichtsausdruck des Piloten wirkte seltsam, fast als wüsste er ganz genau, was passiert war. Denn so hatte er Cris bereits einmal angesehen.
„Selby…“
Die Hand des Piloten hob sich leicht, während er halb aus dem Türrahmen trat und den Blick auf den Rest der Suite freigab.
„Ich glaube, hier ist jemand, den Sie suchen“, sagte er leise, während Cris die eine Person erblickte, die dort auf dem Sofa saß. Noa. Erleichterung, Schmerz, Furcht, Zuneigung, Schuld – all das meinte er in diesem Moment auf einmal zu empfinden. Er brachte kein Wort heraus.
„Ich werde mir mal eine Beschäftigung für den Abend organisieren…“
Und dann war der Pilot weg, die Tür hinter sich geschlossen. Cris war mit Noa alleine, starrte sie an. Selbst, wenn er es geschafft hätte, sich ein paar Worte zurechtzulegen, so wären sie spätestens in diesem Moment spurlos verpufft. Was sollte er ihr sagen? Was konnte er ihr sagen? Es gab keine Worte, die ungeschehen machen konnten, was er getan hatte. Oder doch?
„Hallo, Noa…“
Cris schluckte, wurde sich dann des Beutels bewusst, den er immer noch in der Hand hielt, und stellte ihn auf einer Anrichte neben sich ab. Er wagte es nicht, auch nur einen Schritt weiter auf sie zuzugehen, fast, als befürchtete er, sie so zu einer Reaktion zu zwingen. Eine Reaktion, die nur vernichtend ausfallen konnte.
„Ich… ich hab etwas mitgebracht. Für Camilla und Ricardo.“
Hastig packte er den Gegenstand aus dem Beutel aus. Es handelte sich um eine kleine, aus fossilen Korallen, wie jene, denen Coral City ihren Namen verdankte, geschnitzte Miniatur der Stadt in einem gläsernen Behälter. Als Besonderheit war zudem ein winziger Holoprojektor installiert worden, der bei Bedarf den die Stadt umgebenden Ozean simulieren konnte, mal ruhig, mal stürmisch. Nicht ganz wahrheitsgemäß und maßstabgetreu konnte man zudem Whaladons erkennen, die sich durch die Wellen pflügten und ab und zu Sprünge aus dem Wasser vollführten.
„Ich dachte mir, weil es… weil es meine Schuld ist, dass du nicht mehr dazu gekommen bist, etwas zu besorgen, wäre das nur… angemessen…“
Seine Stimme verlor sich ins Leere. Natürlich änderte das überhaupt nichts. Sollte es auch nicht – doch immerhin hatte das Souvenir ihn dazu gezwungen, das Wort zu ergreifen und nicht sofort wieder aus der Tür hinaus zu flüchten. Seine Kehle fühlte sich an wie zugeknotet. Die vergebene Gelegenheit, Andenken für ihre Familie zu besorgen, konnte er kompensieren. Nicht aber seine verletzenden Worte.
Er ertrug es kaum, sie anzusehen, wie sie dort auf dem Sofa saß. Warum hatte er sie so grob von sich gestoßen? Warum?
„Ich habe heute den schlimmsten Fehler meines Lebens gemacht“, sagte er schließlich leise.
„Ich habe mein Herz ignoriert und eine wundervolle Frau schlimmer mit meinen Worten verletzt, als ich es mit meinen Händen je tun könnte. Ich habe geglaubt, ihr und mir so Schmerzen zu ersparen.“
Es kostete ihn einiges, ihrem Blick standzuhalten, rechnete er doch in jedem Moment, in ihren Augen Wut, Zorn, Ablehnung und Enttäuschung erkennen zu müssen.
„Ich habe mich geirrt. Ich war… anmaßend. Dumm. Um Fehler aus meiner Vergangenheit nicht zu wiederholen, habe ich sie durch einen noch schlimmeren ersetzt, anstatt das Offensichtliche zu tun. Das Wagnis einzugehen.“
Er schluckte mühsam.
„Was ich mir selbst angetan habe, kann ich mir verzeihen. Nicht aber, was ich dir angetan habe. Nicht, wenn du es nicht kannst.“
Schnell fuhr er fort:
„Wenn ich die Möglichkeit hätte, es ungeschehen zu machen, würde ich es tun. Aber das kann ich nicht. Alles, was ich kann, ist dir zu sagen, dass jedes Wort, das ich dir bis zu jenem Zeitpunkt gesagt habe, der Wahrheit entspricht. Dass jede Geste, jede Berührung aus tiefstem Herzen gekommen ist.“
Cris atmete spürbar aus, bevor sich sein Blick schließlich senkte.
„Bitte verzeih mir, Noa.“
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Suite]- Noa, Cris