Mon Calamari (Calamari-System)

[Calamari-System | Weltraum um Mon Calamari |YT-2400-Klasse Frachter "Wild Hunt" | Etara


Sanft fiel der YT-2400 Frachter „Wild Hunt“ aus dem Hyperraum um die Wasserwelt Mon Calamari. Der von corellianischen Ingenieuren entwickelte leichte Frachter war ein weitverbreitetes und beliebtes Modell und fiel daher in dem dichtem Verkehr um die Hauptwelt der Neuen Republik nicht auf. Elegant reihte sich das Raumschiff in die vorgeschriebenen Flugrouten ein und kurz glühten seine Manövriertriebwerke auf, als der Frachter etwas beschleunigte und sich in das Gewirr aus Frachtschiffen, Passagiertransportern, Shuttles, Zollkorvetten und Yachten begab.


Ein zufälliger Beobachter hätte an dem grauen Frachter wenig bemerkenswertes festgestellt. Es war schlicht eines von vielen Schiffen und gehörte noch dazu zu einer derart häufig produzierten Modellreihe, dass man ihn kaum eines zweiten Blickes würdigte. Im Vergleich zu den riesigen Großtransportern oder den eleganten Yachten um ihn herum war er schlicht nicht auffällig genug, um eine genauere Rechtfertigung zu begründen.


Hätte sich der zufällige Beobachter allerdings dazu aufgerafft, das Schiff gründlicher unter die Lupe zu nehmen, dann wären ihm einige Besonderheiten aufgefallen. Für sich genommen waren auch diese kein Grund für größeres Interesse, die YT-2400-Reihe war bekannt für die Leidenschaft, mit der sich Bastler in der ganzen Galaxis für Modifikationen, Aufrüstungen und Upgrades auf sie stürzten und manchmal keine Schraube an der anderen ließen. Ein solcher Extremfall war die „Wild Hunt“ nicht.


Ihr Antrieb war etwas leistungsfähiger als das Standardmodell, die werkseigenen Navigationscomputer waren durch neuere Modelle ersetzt worden, und die in Türmen untergebrachten Laserkanonen waren für eine höhere Schussfrequenz modifiziert worden. Alles bewegte sich im normalen und legalem Rahmen und entsprach dem, was man eben von dem Schiff eines Frachterkapitäns, der mehr als nur eine Route benutzte und auch mal öfter von seiner Heimatwelt wegkam erwartete. Es war gewöhnlich, normal und in keinster Weise aufregend.


Genau das, was die Frau im Cockpit des Frachters der Galaxis vermitteln wollte. Auf sie traf nicht nur ihrer Meinung nach keines der drei Adjektive zu. Behaglich räkelte sich Etara, die Pilotin des Frachters, auf ihrem Stuhl vor der Steuerkonsole und grinste zufrieden, ihre weißen Zähne blitzten wölfisch auf. Man fand für die schlanke, dunkelhaarige Chiss mit den speziestypischen leuchtend roten Augen und der blauen Haut viele Adjektive, die oft mit ihrem angenehm femininem Körper zu tun hatten, aber „gewöhnlich“ war bestimmt nicht darunter. Zumindest hatte sie bis jetzt kein Mann und keine Frau so genannt.



„R9, übernimm die Steuerung und mach dich bereit, der Flugkontrolle unsere Daten zu übermitteln.“


Wies die Chiss Mitte 20 ihren weiß-roten Astromechdroiden neben sich, der bestätigend piepte und sich ans Werk machte. Der Droide nahm ihr einige Arbeit ab und erlaubte es ihr, den Frachter alleine zu fliegen. Etara war nicht scheu – nichts würde ferner von der Wahrheit liegen – aber ihre „Berufswahl“ erforderte weitaus mehr Diskretion als gewöhnliche Tätigkeiten, und im Gegensatz zu einem Gedächtnis konnte man den Speicher eines Droiden einfach löschen. Nicht zuletzt musste sie ihren Gewinn nicht teilen, dachte sich Etara verschmitzt und strich über ihre weiße Lederjacke, die sie passend zu der gleichfarbigen Hose und grauen Stiefeln trug.


Keines dieser Kleidungsstücke war billig, und ein gewöhnlicher Frachterkapitän konnte sich den teuren Stoff, der sich perfekt an die Haut der jungen Frau schmiegte, wohl ohne einige Jahre Arbeit leisten. Etara musste zwar keinen Copiloten bezahlen, R9 war glücklich, wenn er ab und zu ein Ölbad und ein paar neue Ersatzteile bekam, aber das war nicht das Geheimnis ihres Erfolgs. Das Geheimnis ihres Erfolgs lag weiter hinten im Schiff, gut gesichert und ordentlich verstaut im Frachtraum.


Der dort gelagerte corellianische Whiskey war zwar nicht unbedingt billig, aber auch er allein hätte ihren Lebensstil nicht finanzieren können. Um an die Quelle ihres Wohlstands zu gelangen musste man im wahrsten Sinne des Wortes tiefer graben und die Kisten genauer unter die Lupe nehmen. Ein findiger und motivierter Zollbeamter hätte dort, nach gründlicher und zeitaufwändiger Suche, sorgfältig getarnte und mit Stoff gefüllte Hohlräume entdeckt.


In diesen Stoff war die Quelle ihres Wohlstands eingenäht: Glitterstim. Die aufwändigste und teuerste Variante der in den Gewürzminen Kessels geförderten Drogen, beliebt bei Künstlern, Geschäftsleuten und Lebemännern, in anderen Worten: Bei all denen, die es sich leisten konnten. Eine kleine Dosis dieser potenten Droge führte zu einer gesteigerten Wahrnehmung und einem Rauschzustand, manche erhielten sogar telepathische Fähigkeiten, zumindest für eine Weile. Glitterstim machte schnell süchtig, und wer einmal davon gekostet hatte, der wollte meist mehr.


Etara wusste, wovon sie sprach. In ihrer Jugend auf Nar Shaddaa, dem berühmt-berüchtigten Schmugglermond, hatte sie ebenfalls Glitterstim konsumiert. Der Stoff war unglaublich und hatte ihr Sinneswahrnehmungen verschafft, die sie kaum für möglich gehalten hatte. Andererseits war er aber auch verflucht teuer, und sie hatte sich zwingen müssen, ihren Konsum zu minimieren und sich andere Quellen für ihre Verlangen zu suchen. Schrittweise war ihr die Idee gekommen, vom Konsumenten zum Logistiker für diese heiße Ware zu werden und so ihre Taschen zu füllen.


Ihre Kontakte in der Unterwelt des Mondes hatten sich rasch bezahlt gemacht und schon bald hatte sie kleinere Mengen geschmuggelt, schließlich mehr und mehr. Die heutige Lieferung die bisher größte. Ein Kontaktmann auf Nar Shaddaa hatte sich um die Beschaffung gekümmert, ihr die notwendigen Papiere beschafft und ihr die private Landebucht genannt, in die sie die Ware liefern sollte. Wenn alles klappte, dann würde sie einen beträchtlichen Gewinn einstreichen.


Zunächst aber musste sie an dem Zoll von Mon Calamari vorbeikommen. Zur Vorbereitung der Lieferung war sie schon mehrmals zur Hauptwelt der Neuen Republik geflogen und hatte unverfängliche Waren wie Baumaterial oder Alkoholika geliefert, damit die Behörden sie in ihrem System als unverdächtig einstuften. Zudem nutzte sie die Hauptverkehrszeit, während der der Zoll bereits an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit war und keine Kapazitäten für wirklich aufwändige Kontrollen hatte.


Es klappte wie am Schnürchen. Der an Bord gekommene Zollbeamte überprüfte kurz und sichtlich in Eile ihre Handelspapiere und das Frachtverzeichnis, sah sich die Kisten an und gab dann die Erlaubnis zum Weiterflug. Etara lächelte dem bedauernswerten Beamten zum Abschied kokett zu und bescherte ihm damit wohl das Highlight seines arbeitsreichen und mit einem kargen Gehalt belohnten Tages, dann setzte sie sich erleichtert an die Steuerkonsole und flog die ihr genannte private Landebucht an.


Routiniert landete sie ihr Schiff, überprüfte die Systeme und warf dann einen Blick aus dem Sichtfenster. Sie wurde bereits erwartet. Ein etwas dicklicher Gotal, der von grimmig dreinblickenden Rodianern flankiert wurde, winkte ihr zu und wies in Richtung des bereitstehenden Ladedroiden und Speeders. Etara nickte ihm zu, verstaute dann ihre beiden DL-44 Blasterpistolen an ihrem Hüftholster und verließ ihr Schiff über die geöffnete Frachtrampe.



Syndric? Unser gemeinsamer Freund auf Nar Shaddaa schickt Ihnen seine Grüße und hofft, dass der Whiskey Ihnen zusagt.“


Meinte Etara an den Gotal gewandt. Er passte auf die Beschreibung, die man ihr gegeben hatte, dennoch würde er erst die vereinbarte Antwort geben müssen, bevor sie ihm die Drogen aushändigen würde. Syndric grinste und legte sich jovial die Hand auf den Bauch.


„Der Whiskey ist wie immer ganz ausgezeichnet, da bin ich mir sicher. Allerdings wollte mir unser Freund diesmal noch ein Geschenk dazu geben. Ich hoffe doch, Sie haben es nicht verloren?“


Die Chiss lächelte dünn und nickte zufrieden, dann deutete sie auf die geöffnete Laderampe.


„Das Geschenk wartet dort auf Sie. Ich nehme an, Sie haben die Entschädigung für meine Unkosten dabei?“


Der Gotal lachte guttural und gab einem seiner Leibwächter ein Zeichen, der daraufhin einen Koffer hervorholte und ihn öffnete. Etara warf einen prüfenden Blick auf die Creditchips darin, ihre roten Augen funkelten zufrieden.


„Ausgezeichnet.“


Hauchte die Chiss. Gemeinsam machten sich die Kriminellen auf den Weg zur Laderampe. Der Gotal begab sich ins Innere des Frachters und überprüfte nun seinerseits das Glitterstim. Er wirkte zufrieden, übergab Etara den Geldkoffer und wies seine Männer dann an, die Ladung zum Speeder zu bringen. Ein kurzes Händeschütteln und die übliche Floskel, dass es ein Vergnügen gewesen war, mit ihm Geschäfte zu machen, dann waren der Gotal und seine Männer verschwunden und Etara um gut 15.000 Credits reicher.


Befreit streckte sich die Chiss etwas, nahm den Geldkoffer und kümmerte sich darum, dass ihr Schiff in der Landebucht bleiben konnte. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren nahm sich Etara einen Teil des Geldes, verstaute den Rest sicher, meldete ihrem Kontaktmann den Erfolg und machte sich dann hochzufrieden, abenteuerlustig und in Spenderlaune auf den Weg in die Innenstadt von Coral City.



[Calamari-System | Mon Calamari | Innenstadt von Coral City | Etara, Passanten
 
[Mon Calamari | Coral City, Appartement von Senator Luiss Nev | Luiss Nev, Darch Takyan]


"Was soll das heißen, dass es hier bereits ein Syndikat gibt, das sich auf meinem Planeten breit macht?", tönte er seinen Leibwächter etwas ungehalten an.

Sie standen auf dem Balkon seines Appartements, Luiss ein Glas correlianischen Whiskey und Darch eine Zigarette in der Hand. Gerade hatte sein Leibwächter das Thema auf die Unterwelt von Mon Calamari und Coral City im speziellen gelenkt, da der Senator und Pateessa in der Unterwelt der Hauptstadt von Dac Fuß zu fassen gedachte. Das erwies sich jetzt schwieriger als er erwartet hatte, aber auch das würde er in den Griff bekommen.

Seine Waffenfabrik wuchs stetig weiter und mittlerweile war auch die zweite Fertigungshalle eröffnet worden. Beide Fertigungshallen waren voll ausgelastet und würden dies auch zum momentanen Zeitpunkt noch für eine lange Zeit sein, seine Bilanz sah also gut aus, auch wenn er vielleicht die ein oder andere Waffe für illegale Zwecke abziehen würde. Bei Stückzahlen von einigen Tausend Waffen am Tag, die sich aber stetig steigerten, war dies allerdings kein großes Problem für ihn.

"Ja, meine Kontakte haben mir berichtet, dass es sich um ein lokales Syndikat handelt, dass sich hier sehr gut etabliert hat und bis auf ein paar Außenbezirke die meisten Stadtteile kontrolliert", meinte dieser unbeeindruckt vom Ausbruch seines Chefs.

"Ja, das ist schön und gut, ich habe aber gerade weder Lust noch Muße, mich mit solchen Nichtigkeiten abzugeben", fuhr er immer noch tobend fort, bevor er an seinem Whiskey nippte.

"Nun, Chef, wenn sie wollen, kann ich mich darum kümmern. Ich besorge mir ein paar Schläger und übernehme die Stadt", meinte sein Leibwächter.

Luiss hätte sich fast an seinem kleinen Schluck Whiskey verschluckt.

"Ein paar Schläger um eine Millionenstadt wie Coral City zu übernehmen? Bist du wahnsinnig Darch oder einfach nur auf einem Spice-Trip?", fragte er mit purem Ernst.

"Nein, warum nicht. Wir schalten die einzelnen Unterbosse einen nach dem anderen aus und als letztes Kommt dann der Pate dran", fuhr Darch fort.

"Ich glaube, du bist dir deiner Sache zu sicher. Es wird nicht so einfach sein, diese Leute aufzuspüren und selbst wenn du sie dran bekommst, ist es noch nicht sicher, dass sich kein anderer an die Spitze schwingt", meinte der Senator immer noch ein wenig fassungslos.

"Nein nein, sie verstehen das nicht. Ich habe sehr gute Kontakte und gute Informanten ich kenne bereits die Namen von zwei Bossen und den des Paten die Namen der anderen beiden Bosse werden auch bald in meiner Hand sein", erklärte der Leibwächter weiter.

"Sie werden damit nicht einmal wirklich etwas zu tun haben. Sie müssen ein paar Waffen und ein wenig Geld stellen und den Rest übernehme ich mithilfe der Black Sun", meinte der Mensch achselzuckend.

Luiss schüttelte ungläubig mit dem Kopf.

"Das kann nicht dein Ernst sein. Das würde ja an einen Bandenkrieg grenzen. So etwas wird den Sicherheitsdienst auf den Plan rufen!", warnte er.

"Ich kann solchen Aktionen nahezu keine Rückendeckung geben, da ich hier auf dem Planeten selbst noch keine Kontakte habe!"

"Das wird auch nicht nötig sein, Chef. Sie könnten ein wenig öffentlich gegen das organisierte Verbrechen Stimmung machen, das sollte schon reichen. Um den Rest werde mich kümmern, wenn sie mir die nötigen Mittel zur Verfügung stellen würden!", meinte Darch immer noch beruhigt.

Dennoch war Luiss sich noch nicht ganz schlüssig darüber, ob es wirklich Vorzüge für ihn bedeuten konnte, schließlich würde der ganze legale Teil in sich zusammen stürzen, sollte man irgendwelche illegalen Aktivitäten auf ihn zurückführen können.

"Ich werde damit in keinster Weise etwas zu tun haben! Mein Name wird nirgends auftauchen niemand wird je mein Gesicht sehen und das Geld wird ebenfalls vorher gründlich gewaschen!", stellte der Senator klar.

Auch wenn er bereits das Geld und den Machtzuwachs sehen konnte, konnte er doch kein Risiko eingehen. Niemand der angestellten Verbrecher durfte auch nur ansatzweise seine wahre Identität kennen oder auch nur sein Aussehen, denn immerhin fiel es leicht auf, dass er ein Sluissi war.

"Ja, Sir, ich werde nie ihren Namen erwähnen und sie einfach nur Auftraggeber oder etwa sin der Art nennen!", stellte sein Leibwächter entschieden fest.

Luiss nickte zufrieden und beruhigt. Dann kam er sehr nah auf den Menschen, der ihn um einige Köpfe überragte zu.

"Ein Fehler und alles geht den Bach herunter! Wenn das passiert wird dein Kopf als erster Rollen mein alter Freund", meinte er Todernst, wobei er Darch wirklich als einen Freund betrachtete.

Der Blick des Senators und seine Worte brachten sogar den sonst furchtlosen und starken Mandalorianer zum Schlucken. Ihm war klar, dass Luiss Nev ein Mann war, der sein Wort hielt. Wenn er diese Aktion verbocken würde war das vielleicht nicht schlimm, außer man konnte es auf seinen Dienstherren zurückführen. Der Senator würde sich sicher irgendwie aus der Schlinge ziehen können, doch dem ehemaligen Kopfgeldjäger würde er keine Hilfe anbieten.

"Sobald ich das Geld habe suche ich mir meine Männer aus und dann werden wir unverzüglich beginnen", stellte der Mandalorianer fest, doch Luiss hatte sich bereits abgewandt und blickte wieder auf die Skyline von Coral City wobei er gerade einen Schluck Whiskey nahm. Er machte lediglich eine Handbewegung in Richtung seines Liebwächters, um ihm zu signalisieren, dass er gehen sollte und mit seiner Arbeit beginnen sollte.

Während sich der Mensch mit einem rascheln seines Ledermantels entfernte, blieb der Senator auf seinem Balkon zurück. Er wog immer noch ein wenig seine eigenen Risiken ab. Eigentlich hatte er wirklich wenig Risiko. Darch arbeitete gewissenhaft und präzise, er würde also seine Identität schützen und hatte auch große Chancen auf einen Erfolg. Immerhin hatte er immer noch viele Kontakte zu ausgezeichneten Kopfgeldjägern und Söldnern und konnte sicherlich auch von der Black Sun Hilfe erwarten.

Er selbst würde nur die Mittel stellen, dann hatte er andere Dinge zu tun. Die Nev Corporation führte sich nicht von alleine und er vertraute dem Manager auf Bpfassh nicht zu einhundert Prozent. Und natürlich war da auch noch seine Tätigkeit als Politiker, die auch viel seiner Zeit erforderte, daher war es gut, dass er Darch Takyan hatte, der sich um die illegalen Aktivitäten kümmern würde und er sich so nicht wirklich die Hände schmutzig machen musste.


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Die Welt sah einfach anders aus, wenn man Geld besaß. Oder vielleicht sah man die Welt auch mit anderen Augen, Etara wollte sich in philosophischer Hinsicht nicht auf eine Position festlegen. Eines aber wusste die junge Chiss ganz genau: Es fühlte sich verdammt gut an. Zufrieden und selbstsicher lächelnd bewegte sich die blauhäutige Frau mit einem federnden, leicht wippenden Gang, ihr langes schwarzes Haar fiel ihr offen über die Schulter und schien im leichten Wind der Wasserwelt ein Eigenleben zu entwickeln.


Etara genoss die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut und atmete erfreut die frische Luft ein. Die „Wild Hunt“ war ein gutes Schiff und erfüllte seinen Zweck, aber sie wollte auf keinen Fall ihr ganzes Leben auf dem Frachter verbringen. Sie war eine Abenteurerin, ein Freigeist. Man konnte jemanden wie sie nicht monatelang in eine fliegende graue Kiste einsperren. Sie machte ihren Job, und sie machte ihn gut, da hatte sie sich auch eine Belohnung verdient. Das war nur fair.


Mon Calamari war genau der richtige Ort, um sich ausgiebig zu entspannen. Das Nachtleben auf Nar Shaddaa mochte gefährlicher sein und das auf Zeltros aufregender, aber wenn man den richtigen Ort und die richtigen Leute fand, dann konnte man auf der wunderschönen Wasserwelt eine Menge Spaß haben. Die Hauptwelt der Neuen Republik bot viele Annehmlichkeiten und neugierige Gemüter wie Etara konnten einiges entdecken.


Im Moment war die drängendste Frage, wo und wie sie ihr Geld ausgeben sollte. Natürlich würde sie nicht die ganze Bezahlung auf einmal zum Fenster hinauswerfen. Ein Teil ihres Schmugglerlohns ging stets auf ein anonymes Nummernkonto einer sehr zuverlässigen und diskreten Bank. Finanzielle Angelegenheiten waren wohl er einzige Bereich, in dem man sie zumindest teilweise als konservativ bezeichnen konnte. Für ihre Erholung hatte sie genügend Mittel zur Verfügung.


Ihre selbst gewährte Belohnungstour führte sie als erstes in eines der angesehenen Schuhgeschäfte von Coral City. Etara nahm sich Zeit, probierte verschiedene Modelle an und wählte schließlich ein aufregendes Paar schwarzer und roter Pumps aus, deren Absätze einem Arzt wohl Tränen in die Augen treiben würden. Zufrieden mit ihrer Beute gönnte sich die Chiss als nächstes eine Portion der örtlichen Fischspeisen zum Mitnehmen, setzte sich auf eine Bank und streckte sich wohlig im Sonnenlicht.


Zufrieden registrierte sie die bewundernden Blicke, die der ein oder andere Passant ihr zuwarf. Etara liebte diese Sorte von Aufmerksamkeit seit ihrer Jugend, daran hatte sich nichts geändert. Satt und angenehm beschwingt machte sich die junge Nichtmenschin nach einer Weile auf die Suche nach einer guten Bar. Es gab nicht wenige davon in Coral City, ihre Leuchtreklame wetteiferte nur so um Kunden.


Neugierig beäugte sie die verschiedenen Angebote. Von eher rustikal bis edel war alles dabei, heute verspürte sie Lust auf eine Kompromisslösung und entschied sich für das „Silver Coral“. Die Bar bot eine ansehnliche Tanzfläche und eine Theke, die genügend Privatsphäre erlaubte. Genau richtig. Kurz betrachtete Etara sich prüfend im Spiegel, strich ihr schwarzes Haar glatt und öffnete ihre weiße Jacke. Die Tätowierung an ihrem Bauch sah noch genauso gut aus wie an dem Tag, an dem sie sie hatte stechen lassen, die beiden gezackten Messer waren ein echtes Kunstwerk. Ein Kunstwerk, das nun jeder zu sehen bekam.


In der Bar herrschte Betrieb, doch war sie noch nicht allzu voll. Der Großteil der Partygänger würde wohl erst in den nächsten Stunden eintreffen. Etara begab sich zur Theke, machte es sich bequem und gönnte sich einen aus Früchten und Alkohol gemischten Drink zum Einstieg, dann bestellte sie ein etwas kräftigeres Getränk und leerte es in einem Zug.


Ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht, als sich die angenehme Wärme des Getränks in ihr ausbreitete. Wenn später genügend Betrieb herrschte würde sie sich auf die Suche nach etwas Glitterstim machen, oder vielleicht auch einer anderen Art von Rausch. Die Nacht war schließlich noch jung.



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Die Braunhaarige Kopfgeldjägerin musste fast lachen, konnte sich aber bis zu einem amüsierten Grinsen zurücknehmen. Männer und ihr Spielzeug. Vor allem wenn es sich um Speeder oder Raumschiffe handelte. Aber das war schon in Ordnung, immerhin handelte es sich hier nicht um einen Null-Acht-Fünfzehn Flitzer, sondern um ein Kapitalschiff. Da konnte man schon einmal stolz sein. Kitana nickte zustimmend.

"Eine Marauder – Korvette? Nett." Aber wenn es sich tatsächlich um Piraten handelte, konnten sie schlecht mit einem Gallofree durch den Raum trudeln. Ohne es zu wissen hatte Reek sie herausgefordert, als er die Frage offen ließ ob sie sich mit Raumschiffen auskannte. Da es sich um ein militärisches Schiff handelte, kannte sie sich durchaus auf. Sie hatte mit ihrer Schwester nämlich sämtliche Flottenschiffdaten auswendig lernen müssen. Genauer gesagt hatte Virena diese Daten lernen müssen, aber da sie diejenige gewesen war, die ständig zum Abfragen missbraucht worden war, hatte sie einen fast gleichen Wissensstand erreicht. Allerdings waren diese Lerneinheiten schon ein Weilchen her. Die Kämpferin kniff nachdenklich die Augen zusammen und rezitierte diejenigen Informationen, die sie hundertprozentig richtig wiedergeben konnte.

"Sienar Systems – Entwurf. Zirka 200 Meter lang. Klasse 2 Hyperraumantrieb. Gefechtsgeschwindigkeit in etwa analog zu Korvetten und Kanonenbooten. Bewaffnung, falls noch standardmäßig Turbolaser, Traktorstrahlen oder Raketen. Einigermaßen richtig?" , erkundigte sie sich grinsend.

"Nun ich schätze als "Freihändler" kann man schlecht mit einem Omega – Frachter oder einem Cargo – Schiff rumhoppeln."
Sie folgte dem Rodianer innerlich grinsend, während er sie zur richtigen Andockbucht, bzw. zum Andockrohr führte. Nachdem er ihr die Tür geöffnet hatte, lud er sie ein vorzugehen. Na so was. Entweder war er ein Gentleman oder er wollte sie hintergehen. Da Letzteres ziemlich geschäftsschädigen sein würde, und es auch keinen Grund dafür gab, nickte sie ihm zu: "Vielen Dank."

Der Geste folgend, betrat sie den Schleusengang und marschierte bis zur nächsten Tür, die vermutlich ins Schiffsinnere führte. Da ab dort sein persönlicher Bereich begann ließ sie ihm den Vortritt. Das andere Black Sun – Mitglied führte sie durch diverse Gänge und ein Turbolift führte hinauf bis zur Brücke, die sie einige Minuten später betraten. Es war bereits Betriebsamkeit zu erkennen, und wäre der Mann nicht augenblicklich vorgetreten, hätte sie sich einen Spaß erlaubt. Leider kam sie nicht mehr dazu ein lautes: "Captain an Deck!" loszulassen. Auf einem Piratenschiff war solcherlei Prozedere mit Sicherheit nicht vorhanden, wie sich folgend auch zeigte. Dennoch gab es genug zu sehen um weiterhin beeindruckt zu sein … wenigstens ein bisschen.

Jedenfalls hielt der Nichtmensch seine kleine Ansprache, und spätestens jetzt ließ sich erkennen, dass die Mannschaft eindeutig hinter ihm stand. Alles funktionierte reibungslos, und anscheinend war auch die Stimmung recht gut. Offenbar war das Schiff mitsamt Captain gerade erst dazu gestoßen, was der Mission natürlich eine besondere Note verlieh. Sie würden das Kind schon schaukeln. Selbstverständlich blieb auch ihre Person nicht unerwähnt, eine Ankündigung der mit Jubel und vereinzelten Pfiffen begegnet wurde. Nun, sie hatte keinen Helm aufgesetzt und sie wäre realitätsfern wenn sie selbst bestreiten würde von Mutter Natur nicht gesegnet worden zu sein, was Attraktivität anging. Vielleicht ergab sich ja etwas, doch vorerst war die Mission wichtig und es kam bestimmt nicht gut an, wenn sie noch vor Erreichen irgendwelcher Ziele irgendwelche Techtelmechtel mit Crew – Mitgliedern anfing. So blieb sie lediglich mit strenger Miene und mit hinter dem Rücken verschränkten Armen stehen.

Vorerst war alles gesagt und Reek führte sie zu mehreren Sitzmöglichkeiten im hinteren Bereich der Brücke. Kitana konnte sich nicht erinnern, je so etwas gesehen zu haben. Eine Privat – Installation? Jedenfalls ließ sie sich bereitwillig dorthin geleiten und suchte sich einen beliebigen Sitz aus. Da es schon eine Weile her war, seit sie das letzte Mal einem Abflug eine großen Schiffes beigewohnt hatte, beobachtete sie die Aktivitäten der Brücken – Crew aufmerksam. Schließlich hatten sie einen ausreichenden Abstand zur Station erreicht und waren jenseits aller Masseschatten. Der Sprung in den Hyperraum war nur der folgerichtige Schritt. Als sich die Sterne zu einem weißen Wirbeln verwandelten, wandte sich die Braunhaarige dem Captain zu. Sie sprach leise genug, damit niemand mithören konnte, und ihre Worte irgendwie als Autoritätsuntergrabung ausgelegt werden konnten.

"Beeindruckende Disziplin. Nicht so förmlich wie beim Militär aber wie es aussieht, haben Sie alles unter genügend harte Knute."
Nun, es war keine offizielle Militäreinheit, dennoch waren Piraten ebenso in Kämpfe verwickelt und da war eine laxe Einstellung nicht zu gebrauchen.

"Nun. Mon Calamari also. Ich war noch nicht dort. Und was die Aufgabe angeht. Im Moment ist das ja noch alles recht vage."
Die Ex-Soldatin zuckte die Achseln.

"Ich knall einfach weg, wen man mir wegzuknallen befiehlt."
, meinte sie grinsend. Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten, dann bat die Kämpferin darum sich in ein Quartier zurückziehen zu können. Sie war nicht wirklich müde, aber sie war einfach daran gewöhnt, ihre Zeit während eines Sprunges mit Erholung und Ausrüstungskontrolle zu verbringen. So war sie, wenn man am Zielort angekommen war, sofort einsatzbereit. Außerdem konnte sie dann nochmal das Dossier durchgehen und sich vielleicht ein paar eigene Gedanken zu den Informationen machen. Oftmals konnte man aus fehlenden Daten auch interpretieren und Fehler vermeiden. Sie verabschiedete sich temporär und folgte einem Crewman zu dem ihr zugewiesenen Quartier. Sie brauchte keinen Luxus, nur eine Schlafmöglichkeit. Sie inspizierte die gesamte Ausrüstung und las das Dokument zweimal durch. Danach zog sie ihre Weste aus und legte sich in die Koje.

Normalerweise hätte sie ihr Chrono eine Stunde vor dem Rücksturz gestellt, doch sie würden über zwei Tage unterwegs sein, so machte es wenig Sinn sich die ganze Zeit in dem beengten Raum aufzuhalten. Nachdem sie sich also ausgeschlafen hatte, machte sie sich auf dem Weg etwas zu essen, und sich irgendwie zu beschäftigen. In der Cantina war sie Rezipientin mehrerer musternder Blicke, doch das gab es umsonst, und sie störte sich nicht daran. Doch allzu lange blieb sie nicht allein sitzen und ein paar Neugierige kamen an, vor allem Männer. Na das konnte was werden. Sie unterhielt sich mit den doch vereinzelt sehr rauen gesellen, doch das kannte sie bereits vom Rad und von Nar Shaddaa. Sie war ja auch kein Mauerblümchen. Schließlich wurde sie breitgequatscht, bis sie zustimmte an einer Sabacc – Runde teilzunehmen. Ein neues Opfer zum Ausnehmen, hm? Nun, solange es mit den Einsätzen nicht übertrieben wurde, konnte sie ja ein paar Credits verlieren, denn die geborene Spielerin war sie nicht. Und falls doch, würde sie dem Captain wohl stecken müssen, dass die Crew zu viel verdiente, dachte sie in einem schelmischen Moment.

Also spielte sie, trank noch etwas, laugte sich noch etwas aus an der Hantelmaschine, und kehrte wieder zurück um die zweite Schlafperiode hinter sich zu bringen. Auch die zweite Nacht überstand sie ohne dass sie belästigt oder im Schlaf ermordet worden war. Sehr vorteilhaft. Es gab hier wirklich eine gute Disziplin. Aber dies hatte sie ja schon lobend erwähnt. Sie machte sich fertig und zog diesmal auch ihren Kampfanzug an. Sie wusste nicht, als was Reek sich ausgeben wollte, aber sie war schlicht eine Kopfgeldjägerin, und deshalb war es vollkommen in Ordnung voll ausgerüstet auf einem Planeten zu landen. Wenn andere Pläne bestanden würde sie der Rodianer sicherlich noch informieren. Apropos, es war durchaus Zeit sich auf der Brücke sehen zu lassen. Für einen Moment fragte sie sich ob sie in dem Aufzug überhaupt Zutritt bekam, aber dann erinnerte sie sich, das er das letzte Mal auch nichts gesagt hatte als sie voll bewaffnet mit ihm auf die Brücke gekommen war.

Ein paar Minuten später öffnete sich die Tür und Kitana fand den Captain in seinem Sessel sitzend vor. Wieder völlig professionell und sachlich agierend trat sie in respektvollem Abstand neben ihn und wartete bis er sie wahrgenommen hatte.

"Captain Reeven. Ich bin einsatzbereit."
Man bekam den Soldaten noch immer nicht gänzlich aus ihr heraus. Kaum hatte sie das Gewusel auf der Brücke gesehen, verhielt sie sich fast unwillkürlich nach Protokoll. Wieder hätte sie sich fast mit Dienstrang und Namen gemeldet. Kitana schüttelte innerlich den Kopf und trat nach einer Reaktion des Rodianers einen Schritt zurück, sodass sie ein klein wenig hinter ihm, bzw. dem Sessel stand. Trotz allem war sie dennoch nur eine Besucherin, bzw. Mitreisende und auf der Brücke keinesfalls gleichgestellt. Sie verharrte bis der Countdown ans Ende gelaufen war und die Marauder – Corvette aus dem Hyperraum fiel. Es dauerte nicht allzu lange bis sich das Ziel als das richtige entpuppte. Denn das aufdringlich entgegenstrahlende Blau war nicht zu missdeuten. Dies war ein Wasserplanet und da sich unzählige Schiffe im Orbit und in der Umgebung tummelten, konnte es sich eigentlich nur um die Hauptwelt des ehemaligen Feindes handeln. Doch zum einen herrschte angeblich Frieden, zum anderen war sie keine Imperiale mehr, sie war freischaffende Unternehmerin, nichts weiter.

In einem etwas ruhigeren Moment, als Reek gerade keine Befehle bellte, wandte sie sich leicht zur Seite in seine Richtung: "Ich denke das wird spaßig."

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[Weltraum | Besh-Gorgon-System | Orbit | Defiance | Brücke] Reek Reeven, Kitana Shade

Behaglich räkelte sich Reek in dem bequemen Passagiersitz. Nach den kürzlich passierten Ereignissen auf The Wheel war er doch ein bisschen erschöpft. Doch er würde auf dem Flug nach Mon Calamari noch genug Zeit haben, sich auszuruhen. Außerdem führte er gerade ein sehr interessantes Gespräch mit Kitana, welches er nur ungern frühzeitig beenden würde.

"Oh, vielen Dank. Wenn man als Captain Erfolg haben möchte, braucht man eben eine Crew, die auch Befehle befolgt.", antwortete Reek auf das Kompliment bezüglich der Disziplin auf der Brücke.

Die Frau wurde Reek immer sympathischer. Nicht nur, dass sie sich offenbar ausgezeichnet mit Schiffen wie dieser Korvette auskannte und dem Rodianer sämtliche wichtige Daten zur Defiance hatte aufzählen können. Darüber hinaus schien sie auch noch Humor zu haben, aber gleichzeitig auch die Fähigkeit, Anordnungen folge zu leisten.

Nach einer Weile bat die Kopfgeldjägerin darum, sich in ein Quartier zurückziehen zu dürfen. Verständlich, denn auch sie wollte sich vermutlich ausruhen.
Reek war das recht, hatte er dann auch etwas Zeit für sich.
Er verabschiedete sich vorerst von
Kitana und rief dann eines der Mannschaftsmitglieder herbei, um sie zu einem Passagierquartier ein Deck tiefer zu geleiten.

Reek seinerseits begab sich wieder zu seinem Kommandosessel, der bis jetzt leer gewesen war. Erfreut stellte er fest, dass auf dem Sitz sein Waffengürtel mit Blastern und Messer lag. Richtig, den hatte er ja im Sternenjäger gelassen, als er The Wheel betreten hatte.
Aber auch er hielt sich nich mehr lang auf der Brücke auf, welche sich nun zusehends leerte. Während eines Hyperraumfluges gab es hier meistens nicht unbedingt viel zu tun, darum verließ
Reek, nachdem er auf seinem Kontrollmonitor noch einige Daten überprüft hatte, den Kommandosessel und fuhr mit dem Turbolift nach unten zu seinem persönlichen Quartier.

Sein Gemach war im Vergleich zu den normalen Mannschaftsunterkünften sehr geräumig, doch er war ja auch der Kapitän dieses Schiffes. Von dieser Geräumigkeit profitierten unter anderem ein hölzerner Schreibtisch, der an der linken Wand des Raumes stand, ein breites Bett gegenüber der Tür und ein Schrank mit Kleidung an der rechten Wand.

Zuerst setzte der Rodianer sich an den Schreibtisch. Aus einer der Schubladen zog er ein schlichtes, in blauen Stoff gefasstes Buch, auf dessen Vorderseite zwei 'R' eingestickt waren. Das Logbuch der Defiance.
Reek wusste nicht, wie andere Kapitäne dies handhabten, doch er selbst schrieb noch immer handschriftlich in das Buch, was an einem Tag passiert war. So auch heute. Etwa eine halbe Stunde beschäftigte er sich mit Schreiben, dann legte er sich auf sein Bett und war auch sogleich eingeschlafen.

Als
Reek aufwachte, fühlte er sich schon frischer. Laut Uhr hatte er etwa sechs Stunden geschlafen. Nicht schlecht, dachte der Rodianer und verließ kurz darauf sein Quartier.
Ihm war irgendwie nach einem kleinen Spaziergang zumute. An der frischen Luft war dies zwar grundsätzlich angenehmer, doch das Schiff würde auch ausreichen. Außerdem konnte eine kleine Inspektion ja nicht schaden.

Als erstes begab er sich in die Cantina im hinteren Bereich des Schiffs. Offenbar war
Kitana auch schon hier gewesen, denn noch immer tuschelten die hier anwesenden Piraten ausgelassen über die Menschenfrau. Reek hörte zwar mit einem Ohr hin, doch so wirklich interessierte es ihn nicht, was da geredet wurde, er hatte ja seine eigene Meinung.
Auf dem Weg zum Bug kam er an den Rettungskapseln vorbei, die im Notfall zur Evakuierung des Schiffes dienten. Routinemäßig überprüfte der Rodianer diese, konnte keine Mängel feststellen und begab sich dann ganz nach oben zur Brücke.

Dort befand er sich auch etwa vierundzwanzig Stunden später, als er hörte, wie sich eine der Turbolifttüren öffnete. Dies war nichts ungewöhnliches, schließlich betraten und verließen ständig irgendwelche Crewmitglieder auf diesem Weg die Brücke.
Ein paar Augenblicke später sah er aber aus dem Augenwinkel, dass jemand neben ihm stand.
Reek konnte sich schon denken, wer es war, und damit sollte er auch Recht behalten. Nachdem er aufgestanden war, begrüßte er Kitana mit einem schlichten


"Guten Tag, Miss Shade."

Die Kopfgeldjägerin trug einen enganliegenden Kampfanzug, der ihr wirklich ausgezeichnet stand. Da ließ sich die Reaktion mancher Mannschaftsmitglieder sehr gut erklären.
Jedenfalls teilte die Frau in einem strammen, militärisch klingenden Tonfall mit, dass sie nun einsatzbereit wäre. Ob dies nun Absicht war, oder ob sie tatsächlich einmal gedient hatte, das wusste
Reek nicht. Vielleicht würde er es irgendwann noch herausbekommen.


"Gerade rechtzeitig, Miss Shade. In ein paar Minuten erreichen wir Mon Calamari."

Es waren genau sieben Minuten und dreiundvierzig Sekunden, dann betätigte eines der Crewmitglieder eine Reihe von Schaltern, und der lange, blaue Tunnel, durch den sie geflogen waren, riss ab.
Stattdessen war nun ein strahlend blauer Planet durch die Brückenfenster zu sehen. Mon Calamari.

Der Anblick weckte bei
Reek einige Erinnerungen, sowohl gute als auch schlechte. Trotzdem spürte er irgendwie ein Gefühl der Verbundenheit in sich aufsteigen. Verständlich, schließlich hatte er hier seine komplette Kindheit und Jugend verbracht. Es würde sich zeigen, wie die Mission verliefe, doch auf jeden Fall hatte der Rodianer einen kleinen Vorteil, da er die Stadt nahezu auswendig kannte.

Mit einem leichten Vibrieren starteten die Sublichtantriebe der
Defiance, und das Schiff begann, sich auf den Planeten zuzubewegen, erst langsam, dann immer schneller. Nach einer Weile waren unzählige anderer Schiffe zu sehen, große und kleine, Frachter und Sternenjäger. War hier beim letzten Mal auch schon so ein Gewusel? Reek wusste es nicht mehr.

Glücklicherweise waren sie nicht hergekommen, um irgendeine Fracht abzuliefern, andernfalls hätten sie sich in eine der Schlangen einreihen müssen, die zum Planeten führten.
Trotzdem meldete sich einige Minuten später, als sie sich Coral City näherten, über Funk eine Stimme.


"Hier Coral City Sicherheitskontrolle. Bitte identifizieren sie sich und geben Zweck und Dauer ihres Aufenthaltes an."

Reek wusste, wie er jetzt zu reagieren hatte. Schließlich war es nicht das erste mal, dass er mit der Defiance hierher kam.

"Sehr witzig, Boggs. Du weißt genau, dass ich es bin, Reek. Wir wollen hier nur eine Weile bleiben, Vorräte auffüllen, uns ein wenig ausruhen und so weiter."

Boggs war ein langjähriger Freund des Rodianers. Glücklicherweise arbeitete er bei der Luftsicherheit der Stadt, sodass es meist kein Problem darstellte, hier zu landen.

"Alles klar, Reek. Brauche ich bei dir einen Sicherheitsscan oder hast du eh nichts zu verbergen?"

"Wenn du Lust drauf hast, kannst du die Defiance gern scannen. Du weißt aber schon, dass das ewig dauern wird, bei der Größe?"

"Hmm, okay, meinetwegen. Landung auf Plattform 15-F."

Grinsend schaltete Reek das Funkgerät aus. Es war immer gut, irgendwo Kontakte zu haben, die einem das Leben erleichterten.
Als die Schwerkraft des Planeten begann, sich auf die
Defiance auszuwirken, befahl der Rodianer, das Schiff um neunzig Grad zu drehen, sodass es richtigherum zu Boden schweben konnte. Bei kleineren Schiffen hätte die Landung bei weitem nicht so lang gedauert, doch Reeks Schiff war eben ein bisschen größer.

Doch nach ein paar Minuten war erst ein Brummen zu hören, als sich die massiven Stützfüße der Korvette ausfuhren, und schließlich ein Klacken, gleichzeitig mit einer leichten Erschütterung, als die Defiance auf dem Boden aufsetzte.

"Da wären wir", sagte Reek fröhlich zu Kitana, "herzlich willkommen auf Mon Calamari!"

[Mon Calamari | Coral City | Landeplattform | Brücke der Defiance] Reek Reeven, Kitana Shade
 
[:: Hyperraum :: Tiefen des Sektor T-7 :: auf dem Weg von Iego nach Mon Calamari (Anfang des Fluges: Nar Saddaa) :: YT-1300 'Dragons Shadow ::] Thlan (allein)

Thlan lehnte sich im Cockpit auf seinem alten, schäbigen, aber dennoch gemütlichen Pilotensitz zurück. Fast war es geschafft. Er hatte Ewigkeiten von Nar Shaddaa bis hierher gebraucht. Erst war er auf der Nebenhandelsroute welche Nal Hutta über Rorak, Diyu und Ylesia mit Teth, dem Anschluss an die Outriderun(*), verband gesprungen. Von Teth aus war er dann auf der Outride, welche von Darknel über Tatooine, Molavar, Clantaano, Abduba, Kubindi und Handooine (und dzwischenliegende Systeme) bis Centares verlief bis Handooine gesprungen. Von dort dann nach Iego, von wo aus er sich gerade auf den Weg durch neutrale Regionen nach Mon Calamari befand.

Die Dragons Shadow hatte den Laderaum voll mit Delikatessen für gute planetare Lokale. Allerdings fand sich in Cargoboxen in einem Schmuggelversteck zwischen den zwei zangenartigen Spitzen der Shadow etwas nicht ganz so leckeres: Sturmkarabiner, Blasterpistolen, Thermaldetonatoren und Munition von nahezu militärischen Standarts lagerten dort. Die Lieferung war für einen Black Sun Politiker gedacht, der mit Söldnern die Unterwelt Mon Calamaris bezwingen wollte. Dieser nette Herr war ein Sluissi Namens Luiss Nev. Thlan kannte ihn einzig und allein deswegen, da er ihm als Attentäter dabei Helfen würde.


* * *

Die Dragons Shadow trat mit einem Ruck in den normalraum zurück. Vor den Cockpitfenstern lag die blaue Oberfläche der Wasserwelt. Sie erschien harmonisch und entspannend mit den Sanften übergängen von weißen Wolken auf blaues Wasser. Der Chiss leitete die Primärenergieschübe mit einigen Hebelzügen und Knopfdrucken auf die Sublichttriebwerke um, welche dann hellblau aufleuchteten und den Frachter schnell in die Atmosphäre von Mon Calamari brachten.

"<krchzt>...Hallo, hier spricht die Raumkontrolle von Mon Calamari. Nennen sie bitte ihre Schiffsname und Fracht."

Thlan stellte per Knopfdruck die freisprech Funkanlage ein.

"Frachter Dragons Shadow mit Geflügel und Nerffleisch im Laderaum."

Die Leitung knackte erneut. Thlan startete den vergeblichen Versuch die Verbindung etwas klarer zu stellen und drückte ein paar weitere Knöpfe, doch es gelang ihm nicht.

"Habe <krcht>ie verstanden. Wir werden ihr Sch<krcht> jetzt scannen. Bitte bleiben sie auf ihrem jetzigen Kurs."

Der Chiss hatte keine bedenken wegen dem Scan. Das Schmuggelversteck hatte Sensorentäuschanlagen installiert, welche den Leuten in der Kontrollanlage vorgaukelten, dort sei ein bedeutungsloser Raum. Dann wurde das Rauschen in der Leitung endlich leiser und man konnte den Mon Calamari am anderen Ende deutlicher verstehen.

"Der Scan wurde negativ abgeschlossen. Für sie sollte ab jetzt der Landeplatz 55-B vorgemerkt sein. Ich gebe ihnen jett die Kursdaten. Weichen sie nicht stark von diesem Kurs ab, ansonsten bin ich authorisiert, das Feuer auf sie eröffnen zu lassen."

Thlan gab geduldig die Zahlen ein, die der Mon Cal Flugsicherheitsbeamte ihm durch den Funk gab. Als die Verbindung dann endlich unterbrochen wurde, lehnte sich Thlan zurück und genoss den fabelhaften Anblick der riesigen schwimmenden Stadt Coral Citys.

Der Droide, der Thlan nach seiner Landung als erstes anquatschte hielt ihm eine Karte mit einem Auswahlverfahren verschiedener Musiksongs hin. Dazu einen Datapadstift, mit dem man auf der Touch-Oberfläche schreiben konnte. Thlan kreuzte nichts an, sondern schrieb den Satz 'Fünfzehn blaue Vonskyrs haben sich verlaufen' an den Rand des Umfragebogens. Thlan hatte solche Codes immer gehasst. Man hätte auch einen Netzhautscan oder DNA-Check machen, wozu man ihm auch hautzellen entnommen hatte, aber nein. Lieber solche dämlichen Spielchen. Der Droide sah sich das Datapad an, dann nickte er.

"Unsere Leute beginnen gleich alles auszuladen. Die Nahrung für Organische Wesen kommt mit den Waffen zu dem Lokal, welches wir als verdecktes Waffenlager betreiben. Sie können jetzt machen was sie wollen."

Thlan ging weg, ohne sich auch nur einmal umzudrehen. Jetzt war der lange Flug endlich vorbei und er konnte sich seine kribbelnden Beine vertreten. Als Der Chiss den Raumhafen verließ, vielen ihm sofort die Unterschiede zu Nar Shaddaa auf. Zumal gab es hier keine Rechteckigen Löcher in den breiteren wegen, die zu den tieferen Ebenen führten um die Gleiter hinabsteigen zu lassen oder Sonnenlicht nach unten kommen zu lassen. Und außerdem war alles Sauber. Pingelig Sauber. Nicht inmal ein Obdachloser Säufer lag in einer Ecke. Und natürlich war auch die Architektur viel kunstvoller als die barrackischen, auf einander gebauten Häuser auf dem Huttenmond.

Als Thlan in der Innenstadt ankam, sah er eine Bar. Er bemerkte, das er seit einer Ewigkeit nichts mehr getrunken hatte, warum dann nicht jetzt? Er ging auf den Eingang zu und betrat die ganz passabel aussehende Bar durch die Tür, welche per Bewegungsmelder aufschnellte. Es war nicht so voll wie es hätte sein können aber um diese Zeit war es noch kein Wunder. Er setzte sich an den Tresen, wo sich neben ihm noch ein Chiss, oder besser gesagt eine sie, (Etara) befand. Das war etwas, womit Thlan am wenigsten gerechnet hatte. Überall um ihn rum waren Mon Calamari, Quarren, Menschen, Bothans und weitere Republikfreundliche Spezies, aber ein Vertreter irgendeiner überzeugt Imperialen Spezies war außer der jungen Frau neben ihm nirgendwo.
Die Chiss war ungefähr in Thlans Alter und sah außerdem noch gut aus. Offenbar hatte sie ihn auch bemerkt, denn sie blickte ihn über den Rand ihres Glases mit einem vielsagenden Blick an, als er sich hinsetzte und ein Getränk bestellte.


[:: Calamari-System :: Mon Calamari :: Coral City :: Innenstadt :: Bar 'Silver Coral' ::] Thlan, Etara, andere Gäste
 
[Mon Calamari | Coral City, Vergnügungsviertel, in der Nähe des Silver Coral | Darch Takyan]


Es war Nacht geworden und die Menschenmassen strömten nun in die zahlreichen Bars oder Restaurants der Stadt. Ein Lächeln trat auf sein Gesicht, als er sich seinen Chef hier in den heruntergekommen Bars der normalen Menschen vorstellte. Er selbst bewegte sich lieber hier, als in der gehobenen Gesellschaft des Planeten. Das hier war seine Welt. Hier musste er keine Maske über sein Gesicht ziehen, außer um seinem Gegner Angst einzujagen und hier waren Worte auch keine Waffen. Gerne hätte er die Gelegenheit genutzt, seine mandalorianische Rüstung mal wieder anzulegen, doch diese wäre hier zu sehr aufgefallen. Aber er hatte das Gefühl, dass bald der Tag dazu gekommen war.

Doch jetzt galt es, noch ein paar Mitstreiter für seine Sache zu gewinnen. Es war wichtig, dass es keine Söldner von diesem Planeten waren, da diese auch von seinem Gegner gekauft sein könnten. Er hatte bereits ein paar Bars und Spelunken abgeklappert und war auch auf einige Interessante Personen getroffen, doch wollte er sich jetzt noch nicht auf seine endgültige Entscheidung festlegen.

Stattdessen verspürte er den Drang nach einer Erfrischung. Das nächstbeste Lokal, das ihm passend und für seine Ansprüche Ideal erschien, war das Silver Coral, dessen Name in großen leuchtenden Buchstaben über dem eher unspektakulären Eingang prangerte. Ohne große Umschweife lenkte er seine Schritte auf die Bar zu. Am Eingang wich er noch einem offenbar durch den Krieg verkrüppelten Bettler aus, der ziemlich aufdringlich nach Almosen gierte. Dann öffnete sich auch schon die Türe und gab den Blick in den stickigen und gut besuchten Innenraum der Kneipe frei.

Ohne weiteres suchte er sich seinen Weg an die Bar. Was einfach schien gestaltete sich doch als schwieriger als erwartet. Die Gänge waren voll von leicht betrunkenen oder unter Drogen stehenden Menschen. Und dann passierte es, dass ein vollkommen zu gedröhnter Quarren in den Weg des hochgewachsenen Menschen stolperte.

Sofort fing sich das Alien einen wütenden Blick des Mandalorianers ein. Doch statt das er zurückzuckte oder sich entschuldigte, blaffte ihn der Quarren nur an.

"Hey Schwarzauge, verpiss dich aus meinem Weg", meinte das Wesen hasserfüllt aber leicht lallend und auf die Schwarze Brille des Mannes bezogen.

Sofort wurde Darchs Blick noch düsterer. So etwas konnte er nicht leiden.

"Geh mir aus dem Weg du zu gedröhnter Wicht", zischte er den Quarren an und schubste ihn unsanft von sich weg.

Der Quarren torkelte zurück, lief dabei in einen Droidenkellner und rappelte sich schwankend wieder auf.

"Du kleiner Mensch, dir werde ich es zeigen! Du weißt wohl nicht wen du vor dir hast!", kam es immer noch lallend aus dem mit Tentakeln bewährten Mund.

"Doch, einen zugedröhnten Versager, der den Mund nicht so vollnehmen sollte und zwischen mir und einem Drink steht!", meinte Darch ein wenig sarkastisch aber nicht weniger wütend.

"Nimm den Mund nicht zu voll, ich arbeite für das Mangolaro-Syndikat, also nimm dich bloß in Acht", kam die Antwort von dem Quarren. Das Syndikat war nicht unbekannt und man hörte im Publikum, da diese Auseinandersetzung nicht unbemerkt geblieben war, dass einige nun mehr Respekt vor dem Quarren hatten.

Darch hingegen schien jetzt noch weniger Respekt vor dem Wesen zu haben und ein gewinnendes Grinsen spielte über seine Lippen.

"Sehr schön, dann habe ich eine Nachricht für deinen Boss", meinte er und trat einen Schritt auf den Quarren zu. Der Gesichtsaudruck des Aliens wurde nun plötzlich sehr verwirrt.

Dann holte er blitzschnell aus und seine Blanke Faust landete im Gesicht des Wasserwesens, der sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und in einen Tisch einige Meter hinter ihm flog.

Doch das Wesen richtete sich wieder auf, wenn auch nicht mehr in der Lage eine großspurige Erwiderung zu tätigen.

"Sag deinem Boss, die fetten Jahre sind ab jetzt für ihn vorbei!", erklärte er laut und deutlich seine Botschaft, während er auf den Quarren erneut zutrat um ihm einen weiteren Schlag zu verpassen.

Sicherlich wäre dieser nicht mehr nötig, denn das Gesicht des Mannes sprach Bände. Es war Blutüberströmt und sah ein wenig verbeult aus. Nichts was nicht wieder verheilen würde, aber unschön anzusehen allemal.

Doch Der Mandalor setzte noch einen Drauf und holte zu einem zweiten Schlag aus. Dieser schleuderte den Quarren nun endgültig zu Boden und er rührte sich nicht mehr. Darch war es egal, ob er noch lebte oder er ihn umgebracht hatte, die Nachricht würde irgendwie schon den richtigen erreichen, das war gewiss.

Als wäre nichts weiter geschehen, drehte er sich um, durchbrach den kleinen Ring an ungläubig auf den am Boden liegenden Körper starrenden Zuschauern und setzte seinen Weg an die Bar fort.

Er setzte sich, ohne die Frau großartiger Blicke zu würdigen, neben eine blauhäutige Chiss, die sich bereits einen Drink gegönnt hatte und machte mit einer Handbewegung deutlich, dass er irgendeinen Drink wollte. Was war ihm in diesem Moment eher egal.

Der Barkeeper, offenbar ein wenig von seiner Vorstellung verängstigt stellte ihm ein Glas und eine Flasche, die sehr teuer für diesen Laden wirkte, hin und schien kein Geld dafür zu wollen.

Doch Darch schnippte dem Mann dennoch ein paar Credits zu, die dieser dann doch mit einem dankenden Gesichtsausdruck in die Tasche steckte.


[Mon Calamari | Coral City, Vergnügungsviertel, Silver Coral | Darch Takyan, Etara, Thlan]
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Innenstadt von Coral City | Bar „Silver Coral“ | Etara, Thlan, andere Gäste


Genießerisch sog Etara die lebendige Atmosphäre der Bar in sich auf. Langsam füllte sich die Tanzfläche und die Theke, mehr und mehr Lebewesen aller möglichen Spezies strömten hinein und brachten ihr Aussehen, Gerüche, Gefühle und Wünsche mit. Man konnte die ganze Bandbreite des Verhaltens erkennen, manche wagten sich voller Enthusiasmus auf die Tanzfläche, manche steuerten direkt die Bar an, manche waren in Gespräche vertieft, und wieder andere standen mehr oder weniger unschlüssig herum und warteten, entweder auf Freunde oder darauf, sich zu einer Entscheidung aufzuraffen.


Die junge Chiss liebte diese Orte. Umgeben von so vielen anderen Lebewesen konnte sie förmlich spüren, wie sich Gelegenheiten anboten und Chancen eröffneten, für was auch immer sie im Sinn hatte. Noch war Etara damit zufrieden, mit ihren rotglühenden Augen das Geschehen zu beobachten und an ihrem Drink zu nippen, während sie es sich vor der Theke gemütlich machte. Es war ein wirklich gutes Gefühl, sich keine Sorgen um Credits machen zu müssen.


In ihrem Hinterkopf meldete sich eine Stimme zu Wort, die sie daran erinnerte, dass auch dieser Creditvorrat nicht ewig halten würde. Das war der blauhäutigen Frau natürlich bewusst, die Schmugglerin und Gelegenheitssöldnerin würde sich morgen oder übermorgen um einen neuen Job kümmern. Auf Mon Calamari gab es genügend Möglichkeiten für jemanden wie sie, sie kannte indirekt den ein oder anderen potentiellen Kunden. Aber das war ein Gedanke für morgen, jetzt wollte die Chiss feiern.


Ihr Blick fiel auf einen Twi´lek mit grüner Haut und aufwändig geschmückten Lekku, der sich nahe des Eingangs lässig an eine Wand gelehnt hatte, eine seiner Hände in der Tasche. Er war in ein Gespräch mit einer jungen, etwas blassen Menschenfrau mit feuerroten Haaren vertieft, die ihm schließlich unauffällig einige Credits zusteckte, woraufhin der Twi´lek ihr einen dünnen, fast winzigen Beutel übergab.


Etara grinste wissend. Sie erkannte einen Drogendeal mit geschlossenen Augen. Vermutlich handelte es sich um Gewürze von Kessel, vielleicht sogar teures Glitzerstim. Wohl nicht das, das sie heute nach Mon Calamari geschmuggelt hatte, sie war schließlich nicht die einzige, die sich damit ihr Geld verdiente, und sie bezweifelte, dass ihr Kontaktmann die Ware so schnell in Umlauf bringen würde. Aber immerhin wusste sie nun, an wen sie sich wenden sollte, wenn ihr später der Sinn nach stärkeren Sinneserfahrungen stand.


Die Chiss wandte den Blick wieder ab, schließlich wollte sie nicht, dass der Twi´lek sich beobachtet fühlte und sie vielleicht sogar noch für eine Zivilfahnderin von DacSec hielt. Der Gedanke ließ Etara schmunzeln. Investigative Fähigkeiten und genaue Kenntnisse der Szene hatte sie, daran bestand kein Zweifel. Aber sie konnte sich selbst beim besten Willen nicht in einer Polizeiuniform vorstellen. Und vermutlich hätte sie spätestens nach zwei Tagen im Dienst die internen Ermittler am Hals. Wenn sich eine Gelegenheit bot, dann konnte Etara einfach nicht die Finger davon lassen.


Wie auf Stichwort bemerkte die junge Schmugglerin einen neuen Gast (Thlan), der sich an die Theke begab. Dass ein Gast sich nach einem Drink sehnte war ja in einer Bar nichts ungewöhnliches, es war viel mehr die Spezies des jungen Mannes, die Etaras Neugier weckte. Neben ihr war ein Chiss aufgetaucht, und Vertreter ihrer Spezies sah man im Herrschaftsgebiet der Neuen Republik auch nicht alle Tage, jedenfalls weitaus seltener als Menschen, Bothaner, Quarren oder Mon Calamari.


Interessiert beobachte Etara über den Rand ihres Glases den blauhäutigen Mann und lächelte ihm vielsagend zu. Er sah ziemlich gut aus, die Tätowierung an seiner linken Wange verlieh im ein gewisses verwegenes Aussehen und er schien ungefähr so alt zu sein wie sie selbst. Was er wohl hier auf auf Mon Calamari machte? Dem Auftreten nach tippte Etara auf einen Frachterkapitän, und sie vermutete stark, dass er wohl nicht zu seriösesten Vertretern dieser Zunft gehörte.


Die Getränkewahl des Chiss (Thlan) ließ Etara grinsen. Er schien den Abend etwas vorsichtiger angehen zu wollen als sie selbst. Die Nichtmenschin wandte sich an den Barkeeper und schob ihm einige Creditchips zu.



„Ein corellianischer Whiskey für mich...und einen für den etwas zögerlichen Gentleman neben mir.“


Angesichts des großzügigen Trinkgelds machte sich der Barkeeper eilig daran, die Bestellung umzusetzen, füllte die Gläser mit dem starken Alkohol und schob sie den beiden Chiss zu. Geschickt nahm Etara das Glas, drehte sich zu dem männlichen Chiss um und prostete ihm zu.


„Viel besser als das, was Sie bestellt haben. Besonders hier auf Mon Calamari. Glauben Sie mir.“


Meinte die junge Frau auf Cheun und lächelte ihm lasziv zu, ihre roten Augen betrachteten ihn neugierig. Doch bevor sie allzu viel aus der Situation machen konnten bemerkte Etara Tumult etwas weiter weg, ein sichtlich angetrunkener oder auf andere Weise berauschter Quarren war mit einem großen und ziemlich kräftigen Menschen (Darch) aneinander geraten, dessen Augen hinter einer Sonnenbrille verborgen waren.


Was zunächst wie ein ziemlich gewöhnlicher Streit unter Partygästen aussah wurde zu einer explosiven Situation, als der Quarren stolz und drohend verkündete, dass er für das Mangolaro-Syndikat arbeitete. Fast augenblicklich wichen einige der Umstehenden zurück und wurden spürbar schüchterner. Das konnte Etara nachvollziehen. Die Chiss kannte die kriminelle Untwelt Mon Calamaris nicht so gut wie die von Nar Shaddaa, aber von dem Mangolaro-Syndikat hatte sie schon öfters gehört. Es war eine der Gangs, die die Herrschaft über das Verbrechen hier in Coral City unter sich aufteilen, und sie hatten einen ziemlich üblen Ruf.



„Das dürfte spannend werden.“


Kommentierte die junge Frau das Geschehen, zwinkerte dem Chiss neben sich zu und wandte ihre ganze Aufmerksamkeit den Streithähnen zu. Ihre roten Augen funkelten neugierig, so ein Kampf war für sie ziemlich aufregend und unterhaltsam. Aber wahrscheinlich würde der Mensch sich nicht dem einem Mitglied des Syndikats anlegen und die Sache würde schon bald ohne Blutvergießen vorbei sein. Schade.


Doch der Mensch (Darch) überraschte alle Zuschauer, grinste und meinte selbstsicher, dass er eine Nachricht für den Boss des Quarren hatte. Noch während der Tentakelkopf ihn verwirrt ansah schlug der Hüne hart und blitzschnell zu, der Quarren wurde von den Beinen gerissen und knallte polternd gegen einen Tisch hinter ihm. Überrascht riss Etara die Augen auf, damit hatte wohl keiner gerechnet.


Der malträtierte Quarren schaffte es mühsam wieder auf die Beine, doch der Mensch (Darch) gab ihm keine Chance. Laut und deutlich verkündete, dass die fetten Jahre für den Boss des Syndikats nun vorbei seien, dann schlug er dem blutüberströmten Nichtmenschen erneut ins Gesicht, dann mit noch größerer Kraft noch einmal. Der Quarren stürzte zu Boden und blieb dort regungslos liegen, ob bewusstlos oder tot konnte niemand sagen.


Etara ertappte sich dabei, wie sie aufgeregt und fasziniert die Luft angehalten hatte, ihr Herz schlug etwas schneller. Neugierig sah sie zu, wie der Mann mit der Sonnenbrille scheinbar vollkommen gelassen die ungläubig auf den am Boden liegenden Körper starrenden Zuschauer hinter sich ließ, an die Bar ging und seelenruhig mit einer Handbewegung einen Drink bestellte.


Der Barkeeper demonstrierte eindrucksvoll, wie schnell Lebewesen arbeiten konnten, wenn sie Angst hatten, und stellte dem Menschen ein Glas und eine Flasche mit einem sehr teuren Getränk hin, für das man sonst eine Menge Credits hätte hinlegen müssen. Offenbar wollte der Barkeeper sogar auf die Bezahlung verzichten, doch schnippte der Mann mit der Sonnenbrille ihm doch ein paar Credits zu.


Die Chiss sah genau zu, beäugte den Menschen mit einer Mischung aus Aufregung und Bewunderung und warf einen Blick über ihre Schulter. Die Zuschauermenge zerstreute sich langsam wieder und zwei Personen trugen den Quarren durch den Seiteneingang hinaus. Man konnte fast glauben, dass nichts hiervon gerade passiert war.


So sehr die junge Frau auch beeindruckt war, so wusste sie doch, dass der Mann mit der Sonnenbrille schon bald eine Menge Ärger am Hals haben würde. Das Syndikat würde so einen Angriff auf eines ihrer Mitglieder nicht einfach hinnehmen. Aber der Mensch wirkte ruhig und unbesorgt. Nach Etaras Erfahrung hieß das entweder, dass er verrückt, extrem unvorsichtig oder schlicht dumm war...oder aber, dass er einen Plan hatte und genau wusste, was er tat.


Etara war zu neugierig, um das einfach zu ignorieren. Die junge Chiss lächelte dem Mann von der Seite zu, blickte aber geradeaus, ihre Stimme war ruhig.



„Nur wenige sind bereit, sich mit dem Mangolaro-Syndikat anzulegen. Viele hier in Coral City kennen den Ruf dieser Leute. Aber Sie stört das offenbar nicht. Warum?“


Fragte die Nichtmenschin ganz direkt und unverfroren. Der Mann mit der Sonnenbrille würde wohl kaum Respekt vor jemanden haben, der herumdruckste und vor Angst schlotterte. Etara wollte wissen, was hier los war. Aus geschäflichen und aus privatem Interesse.


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Die Chiss neben ihm schaute Thlan an als er sein Getränk bestellte. Dann grinste sie. Obwohl Thlan nicht gerne Alkohol trank, da das seine Sinne trübte und sein Urteilsvermögen und seine Reflexe verlangsamte, sagte er nichts als sie bei dem Barkeeper seine eigene Bestellung stornierte.

"Ein corellianischer Whiskey für mich...und einen für den etwas zögerlichen Gentleman neben mir."

Thlan war erstaunt, als sie ihn auf Cheunh ansprach. Nicht, weil er nicht damit gerechnet hatte, nein, er hatte diese Sprache seit Ewigkeiten nicht mehr gesprochen. Natürlich ließ er sich das nicht anmerken, obwohl die Chiss nicht sehr nach jemandem Aussah, der ihm Schaden zufügen wollte.

"Viel besser als das, was Sie bestellt haben. Besonders hier auf Mon Calamari. Glauben Sie mir."

"Danke. Mein Cheunh ist ein wenig eingerostet, vor knapp 7 Jahren habe ich das letzte Mal mit einem Chiss gesprochen. Woher kommen sie, oder besser: Was verschlägt eine Chiss wie sie nach Dac?"

Die Chiss antwortete nicht direkt auf seine Frage, sondern drehte sich zu einer lauteren Meinungsverschiedenheit um. Dort haute ein Mann gerade einen Quarren zusammen, der damit geprahlt hatte ein Mitarbeiter des Mangolaro-Syndicates zu sein. Thlan hatte schon von diesen Leuten gehört. Sie waren das größte Verbrechersyndicat auf Mon Calamari und Feind der Black Sun. Sie waren allerdings viel zu klein, alsdass sich jemand wie ein Ri'na oder Vigo persönlich darum kümmern würde.

"Das dürfte spannend werden.", sagte die hübsche Chiss in diesem Moment.

Als der Quarren zu Boden sank, eilten zwei Mitarbeiter der Bar heran, die den Meeresbewohner aufhelfen wollten, doch der Quarren schaffte es alleine - nur um wieder einen kräftigen Schlag in sein Tentakelgesicht ein zu stecken müssen. Die Mitarbeiter trugen ihn weg, während sich der Mann an der Bar niederließ und einen teuren Drink bestellte. Der Barkeeper war Kreidebleich und wollte keine Bezahlung, doch der Mensch schnippte ihm ein paar Kredits rüber. Dann wandte sich die Chiss zu ihm und sprach ihn an.

"Nur wenige sind bereit, sich mit dem Mangolaro-Syndikat anzulegen. Viele hier in Coral City kennen den Ruf dieser Leute. Aber Sie stört das offenbar nicht. Warum?"

Thlan wusste die Antwort auf diese Frage ganz genau. Er nippte an seinem Whiskey, der eigentlich ganz gut schmeckte, dann sagte er auf Basic:
"Weil ihm eine viel mächtigere Organisation den Rücken stützt.", dann fügte er auf Cheunh hinzu: "Der Whiskey ist übrigens gar nicht mal schlecht."


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Was für ein erstaunlicher Zufall es doch war, dass Etara hier auf Mon Calamari einem anderen Chiss begegnet war. Der junge Mann schien ein bisschen überrascht von ihrer wenig schüchternen Art, allerdings protestierte aber nicht, als sie für ihn ein Glas corellianischen Whiskeys bestellte. Die blauhäutige Nichtmenschin lächelte. Er schien die Sorte Mann zu sein, die sich nicht leicht aus der Fassung bringen ließen. Interessant.


Die Neugier der jungen Kriminellen steigerte sich noch, als der Chiss sich bedankte und erklärte, dass sein Cheun etwas eingerostet sei, da er angeblich vor 7 Jahren zum letzten Mal mit einem anderen Angehörigen seiner Spezies gesprochen hatte. Er war also kein Stammgast im Chiss-Reich, vermutlich verbrachte er den Großteil seiner Zeit unterwegs und hatte wenig Kontakt zum imperialen Raum, denn dort gab es durchaus einige Chiss. Ihr Gesprächspartner war also höchstwahrscheinlich hauptsächlich in neutralem oder von der Neuen Republik kontrolliertem Gebiet tätig.


Etara erfuhr gern möglichst viel über die Leute, mit denen sie zu tun hatte. Es konnte nie schaden, gut über sie Bescheid zu wissen und eine Ahnung davon zu haben, wie sie tickten. Seine Bemerkung über das lange zurückliegende Gespräch mit einem Mitglied seiner Spezies rief Erinnerungen wach. Man konnte nicht gerade behaupten, dass Etara viel mit der Heimat der Chiss zu tun hatte. Wann hatte sie eigentlich zum letzten Mal mit einem anderen Chiss gesprochen?


Die junge Frau grübelte etwas und erinnerte sich dann. Vor zwei Jahren, auf Nar Shaddaa, war sie einmal einer außergewöhnlich hübschen Chiss begegnet, die im Modegewerbe tätig gewesen war. Wie war noch ihr Name gewesen? Etara überlegte und grinste dann in sich hinein, als sie sich daran erinnerte, dass sie beide alles andere als tiefgründige Konversation im Sinn gehabt hatten. Versonnen strich die Schmugglerin mit den Fingerspitzen über den Rand ihres Glases. Die guten alten Zeiten auf dem Schmugglermond waren für sie sehr erlebnisreich gewesen.


Zur Beantwortung der Frage ihres Gesprächspartners kam Etara nicht, da sie von der Schlägerei zwischen dem Menschen mit der Sonnenbrille und dem Quarren unterbrochen wurden. Als sich die Lage wieder etwas beruhigt hatte war es der männliche Chiss, der das Schweigen brach und ihre an den Menschen gerichtete Frage beantwortete. Er schien zu glauben, dass hinter dem Menschen eine mächtige Organisation stand, eine Organisation, die sich nicht vor einem Kräftemessen mit dem Mangolaro-Syndikat scheute.


Etara nippte an ihrem Whiskey und dachte über die Aussage nach. Soweit sie wusste würde wohl keine der anderen Gangs einfach so einen Bandenkrieg vom Zaun brechen. Auch DacSec und andere offizielle Institutionen konnte man ausschließen. Wenn man der Ausschlusslogik folgte, dann blieb nur eine Organisation übrig, die über das Motiv, die Mittel und das Personal verfügte, um sich wirklich mit dem Syndikat anlegen zu können.



„Wo es große Organisationen gibt, da gibt es auch große Gewinne. Und einen großen Bedarf an qualifiziertem Personal. Jede Sonne braucht ihre Strahlen, um die Schwärze zu erhellen, nicht wahr?“


Antwortete die Chiss auf Basic und sah die beiden Männer neben sich vielsagend an. Hatte sie es wirklich mit einem Mitglied der berühmt-berüchtigten Black Sun zu tun? Das Mangolaro-Syndikat mochte auf Mon Calamari ein dicker Fisch sein, aber die Black Sun war ein gewaltiger Kraken, dessen Tentakel überall in die Galaxis reichten. Etara lächelte dünn und trank einen Schluck. Sie witterte die Gelegenheit, eine Menge Credits zu machen. Doch vorerst waren ihre Vermutungen eben nur Vermutungen.


Auf Cheun wandte sie sich an den männlichen Chiss, dem der Whiskey zu schmecken schien. Etara lächelte ihm zu, legte den Kopf etwas schief und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.



„Eines der besten Getränke, die man hier bekommen kann. Ich weiß, wo man die wirklich guten Sachen bekommt, die das Leben zu bieten hat. Und wie man sie genießt.“


Die junge Chiss pausierte kurz, ihre Stimme war etwas leiser geworden und hatte einen spielerischen Klang angenommen.


„Um Ihre Frage zu beantworten: Man könnte mich sowohl als Vergnügungs- als auch als Geschäftsreisende bezeichnen. Ich helfe Lebewesen, die Dinge zu bekommen, die sonst an bürokratischen...Beschränkungen abprallen. Sozusagen eine Dienstleisterin für das Allgemeinwohl. Das führt mich zu vielen Orten in der Galaxis.“



Meinte die Schmugglerin trocken und lachte kurz.


„Ich bin Toshe´tara´narada. Und mit wem habe ich das Vergnügen?"


Im Gegensatz zu Nicht-Chiss würde der blauhäutige Mann wohl keine Schwierigkeiten mit ihrem Namen haben. Sie war neugierig, mit wem sie es zu tun hatte, außerdem wollte sie nicht bedürftig wirkend auf eine Reaktion des Menschen mit der Sonnenbrille warten. In diesem Milieu respektierte man nur Stärke und Entschlossenheit.


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Der Chiss die neben ihm saß war natürlich seine kleine Einlage nicht entgangen und sie wollte doch direkt wissen, wieso er sich so wagemutig mit einem doch recht bekannten Syndikat anlegte.

Doch er antwortete nicht sofort. Schweigend schenkte er sich sein kleines Glas voll. Ihm war es eigentlich egal, was er da trank, Hauptsache es hatte Prozente, aber er vermutete das ihm der Barkeeper etwas eher hochwertiges hingestellt hatte. Ob es allerdings correlianischer Whiskey war, wie die Chiss und ihr aus der gleichen Spezies stammender Begleiter tranken, konnte er sich nicht vorstellen.

Ohne weitere Gedanken kippte er das Glas in einem Schluck herunter und wandte sich dann der Chiss zu, die mit ihrem Begleiter in ein Gespräch vertieft war, dass halb auf Cheun und halb auf Basic stattfand. Darch hatte nie von sich behauptet der Sprache dieser Wesen mächtig zu sein, doch er verstand schon ein paar Bruchstücke und Fetzen.

Die Aussage des männlichen Chiss war da schon ganz richtig, eine mächtige Organisation stütze ihm den Rücken. Die Chiss hingegen verlor sich in irgendeiner philosophischen Darstellung der Arbeit eines Syndikates. Dann erklärte sie, dass sie wusste, wo man Genuss finden konnte und sie als Schmugglerin arbeitete.

Dann sprach sie wieder auf Cheun ihren Namen aus. Darch konnte diese ellenlangen Chissnamen nicht besonders leiden, aber er hatte gelernt, wie er sie einigermaßen Fehlerfrei aussprechen konnte.

"Es ist schön euch kennen zu lernen, Toshe´tara´narada", mischte er sich nun in das Gespräch ein. "Ihr liegt mit eurer Vermutung nicht falsch. Ich habe einen Auftrag und er wird dem Syndikat nicht schmecken", erklärte er, bevor er sich dem anderen, männlichen Chiss zuwandte.

Der junge Mann sah nicht wie jemand aus, der bei der Black Sun arbeitete. Aber vielleicht konnte er ihm dennoch nützlich sein. Obwohl beide eher als Schmuggler als als Söldner zu arbeiten schienen. Doch jetzt am Anfang seiner Operation würde er doch eher diejenigen von der Schießwütigen Sorte benötigen.

Von ihm waren jetzt erst einmal genügend Worte gefallen. Er schenkte sich das kleine Glas noch einmal voll und stürzte es direkt herunter, nur um den Vorgang daraufhin noch einmal zu wiederholen. Eigentlich wollte er sich nicht betrinken, aber ein paar Schlucke konnte er sich immer genehmigen. Er überlegte außerdem noch, ob er hier auf den Schlägertrupp des Syndikates warten sollte, oder einer erneuten Konfrontation erst einmal aus dem Weg zu gehen.

Doch diese Antwort konnte er erst einmal verschieben, denn noch hatte er etwas Zeit.

"Seid ihr beiden nur als Schmuggler unterwegs oder habt ihr auch einen anderen Nutzen?", fiel er nun etwas harsch und nicht besonders nett erneut in das Gespräch der beiden ein. Wenn sie etwas drauf hatten würde er sie vielleicht sogar gebrauchen können.

Bei der weiblichen Chiss konnte er sich schon eine ihrer anderen Tätigkeiten ausmalen und er selbst würde sicherlich da auch nicht besonders wiederstehen können. Frauen wie sie konnten auf diese Weise sicherlich einen Haufen Geld verdienen. Aber vielleicht konnte er sie auch, ohne ihr dafür etwas bezahlen zu müssen, dazu bringen. Eine Frau wie sie in sein Bett zu bekommen würde mal wieder eine angenehme Abwechslung darstellen.



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"Um Ihre Frage zu beantworten: Man könnte mich sowohl als Vergnügungs- als auch als Geschäftsreisende bezeichnen. Ich helfe Lebewesen, die Dinge zu bekommen, die sonst an bürokratischen...Beschränkungen abprallen. Sozusagen eine Dienstleisterin für das Allgemeinwohl. Das führt mich zu vielen Orten in der Galaxis."

Die Chiss hielt inne und lachteb kurz. Thlan grinste leicht. Mehr oder weniger hatte er die selbe Lebenseinstellung. Dann fuhr die Chiss fort.

"Ich bin Toshe´tara´narada. Und mit wem habe ich das Vergnügen?"

"Natpilt'hla'nuorodo. Ich mache mehr oder weniger das selbe wie sie...oder wollen wir uns dutzen?"

Thlan lächelte. Er sah sie an, während er auf eine Antwort wartete, als sich der Mann wieder ins Gespräch einmischte.

"Es ist schön euch kennen zu lernen, Toshe´tara´narada. Ihr liegt mit eurer Vermutung nicht falsch. Ich habe einen Auftrag und er wird dem Syndikat nicht schmecken."

Also war er auch ein Mitglied der Black Sun. Thlan wollte sich ihm noch nicht zu erkennen geben, da er wohl dachte, Thlan war ein mickriger Schmuggler. Das er 4 Kampfsportarten Meisterhaft beherrschte und mit seinem Scharfschützengewehr ein exzelenter Schütze war, wusste er zu verbergen. Und zwar so gut, dass niemand es bemerkte.

"Seid ihr beiden nur als Schmuggler unterwegs oder habt ihr auch einen anderen Nutzen?", fiel der Mann erneut ruppig in das Gespräch ein.

Thlan sah den Mann mit einem Lächeln an, bevor er ihn direkt ansprach.

"Ihr habt keine Ahnung wer ich bin, oder, Darch Takyan?"

Den Namen hatte er in den Auftragsunterlagen entdeckt. Allerdings war Thlan dort nicht erwähnt, weshalb ihn auch überhaupt niemand auf Dac kannte.


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Kitana war rechtzeitig gekommen um Zeugin einiger „wundersamer“ Dinge zu werden. Wo sie erwartet hatte lange komplizierte Prozesse durchgehen zu müssen, um schließlich auf der Hauptwelt des Feindes zu landen, standen nur eine Bekanntschaft und ein ziemlich bewegliches Schiff. Die Imperiale hatte nicht einmal gewusst, dass ein Schiff dieser Größe überhaupt landen konnte. Tja, technische Daten waren wohl das eine, echte Erfahrung mit einem Schiff in Aktion das andere. Neugierig beobachtete sie das Handeln der Crew bis das Schiff aufgesetzt hatte, dann wandte sie sich Reek zu, der sie sogleich auf Mon Calamari willkommen hieß. In ihrer Miene war lediglich eine hochwandernde Augenbraue zu erkennen.

"Vielen herzlichen Dank." , entgegnete sie, wobei schwer zu erkennen war, ob es sich um tatsächlich Dank oder um Verwirrung handelte, die aus ihr sprach. Vielleicht war es beides.

"Scheinbar muss man nur die richtigen Leute kennen." , stellte sie fest, bevor sie ihren Fokus wieder auf das Kommende lenkte. Da waren sie also. Auf der Welt der Fischköpfe, wie man so schön bei der Armee sagte. Bei jemandem wie Reek kamen solche Begriffe vermutlich nicht besonders gut an. Wie dem auch sein mochte, es galt Kontakt zu jenen herzustellen, die Sorge dafür trugen, der erwähnten Person die Kontrolle über bestimmte Bereiche der hiesigen "Wirtschaft" zu verschaffen. Kitana war keine langjährige Expertin, ihre Methoden waren nicht so subtil wie sie es vielleicht manchmal sein sollten, da ihr doch noch eine gewisse Gradlinigkeit anhaftete. Andererseits war es schon besser geworden. Wenn man keine bestimmte Adresse oder sonstiges hatte, war es am besten verschiedene Bars anzulaufen und sich umzuhören. Eine andere Möglichkeit kannte sie nicht, Personen in gewissen Milieus ausfindig zu machen. Vorerst richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Rodianer.

"Dann sollten wir uns wohl mal auf die Suche machen, hm?"

Allzu viel gab es dazu eigentlich nicht zu sagen. Als Captain hatte er natürlich noch einige Anweisungen zu geben und alles mitzunehmen was er für den Aufenthalt brauchte, während sie schon einmal zum Ausstiegsschott vorging und erneut die Zeit nutzte um ihre Ausrüstung zu checken. Schließlich kam auch ihr Partner während dieser Mission zum Schott, der sicherlich auch gerne einen Blick nach draußen werfen wollte.

"Man hört so viel von diesem Planeten, nun werde ich ihn also endlich einmal mit eigenen Augen sehen. Sie waren ja wohl schon ein paar Mal hier." Sie grinste kurz und ließ dann ihre Pupillen in Richtung Rampe wandern.

"Wieder einmal muss ich Ihnen den Vortritt lassen." , stellte sie mit einer sarkastischen Verbeugung und Handbewegung fest. Nun, so war es nun einmal als Gast.

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Etara hatte ein Gespür für Gelegenheiten. Manche Lebewesen wurden mit so etwas geboren, andere erwarben es im Laufe ihres Lebens. Die junge Chiss nahm für sich in Anspruch, zu beiden Kategorien zu gehören. Ihr Instinkt hatte sich während ihrer Zeit auf dem berüchtigten Schmugglermond Nar Shaddaa mehr und mehr verbessert und hatte ihr geholfen, so manches gute Geschäft zu machen und unnötige Gefahren zu umgehen. Schon als Jugendliche hatte sie sich unter den rauen Gesellen des Mondes wohlgefühlt und erkannt, dass dies ihre Welt war.


Und in dieser Welt war sie keineswegs allein. In der Galaxis wimmelte es nur so von Glücksrittern, Gelegenheitskriminellen, Berufsverbrechern und gut organisierten Netzwerken. Vom kleinen Straßendieb bis hin zum galaxisweit agierenden Syndikat war die Unterwelt ein bunter Flickenteppich aus halblegalen und illegalen Tätigkeiten. Natürlich war man sowohl in der Neuen Republik als auch im Imperium darum bemüht, die Kriminalität zu bekämpfen, aber die Sicherheitsbehörden standen einer Hydra gegenüber – schlug man einen Kopf ab, dann wuchsen zwei an seiner Stelle nach.


Die blauhäutige Frau grinste dünn. Sie stand lieber auf der Seite, auf der Reichtum, Macht und Vergnügen lockten. Mit den richtigen Verbündeten konnte man einiges erreichen. Vielleicht hatte sie heute zwei davon gefunden. Ihr männlicher Artgenosse stellte sich lächelnd als Natpilt'hla'nuorodo vor, sein gegenüber Nicht-Chiss verwendeter Kernname lautete also Thlan. Bei Etara waren ihre Eltern nicht ganz den üblichen Namenskonventionen für Chiss gefolgt, wohl ein kleines Zeichen der Rebellion gegen eine Kultur, mit der sie außer Spezies und Sprache wenig zu tun gehabt hatten.


Thlan machte einen interessanten Eindruck und bot ihr das Du an. Er erklärte, dass er mehr oder weniger dasselbe machte wie Etara, was die attraktive Chiss grinsen ließ.



„Gerne. Du kannst mich Etara nennen.“


Erwiderte die junge Frau und schenkte Thlan einen verschmitzten Blick. Etwas überraschend trat nun wieder der Mensch mit der Sonnenbrille auf den Plan. Er schien genug Cheun zu verstehen, um zumindest einen Teil des Gesprächs zwischen den beiden Chiss und ihre Namen aufgeschnappt zu haben. Etara war beeindruckt, dass er ihren für Nicht-Chiss ziemlich schwierigen Namen einigermaßen fehlerfrei aussprechen konnte. Der Mensch schien nicht nur Muskeln, sondern auch ein funktionierendes Gehirn zu haben.


Der Mann mit der Sonnenbrille drehte sogar den Charme auf und meinte, dass es schön sei, sie kennenzulernen. Etara reagierte mit einem spielerischen Lächeln und ließ ihren Blick über den Menschen wandern. Er sah ziemlich attraktiv aus – groß, kräftig, und sein Selbstbewusstsein war eine weitere positive Eigenschaft, er besaß dieses autoritär-ruppige Auftreten, das ihr gefiel. Die junge Chiss biss sich leicht auf die Unterlippe, als ihre Gedanken kurz abschweiften.


Sie kam allerdings wieder auf andere Gedanken, als der Mensch ihre Vermutung bestätigte. Er handelte also tatsächlich im Auftrag anderer und plante etwas, das dem Mangolaro-Syndikat einen empfindlichen Schlag versetzen würde. Der Mann mit der Sonnenbrille wandte sich nun Thlan zu und musterte ihn, dann gönnte er sich zwei Gläser. Sehr direkt und ohne großes Drumherum fragte er die beiden Chiss, ob sie nur Schmuggler waren oder auch anderweitig von Nutzen sein konnten.


Etara überließ es Thlan, zuerst zu antworten. Der männliche Chiss lächelte und meinte, dass der Mensch, der offenbar Darch Takyan hieß, keine Ahnung hätte, wer er sei. Thlan hingegen schien seinen Gesprächspartner zumindest dem Namen nach zu kennen. Gehörten sie vielleicht beide zur selben Organisation?


Die junge Schmugglerin nutzte die kurze Gesprächspause, um sich eine etwas bequemere Sitzposition zu verschaffen, dann lächelte sie die beiden Männer an.



„Ich bin eine ziemlich gute Schmugglerin, ja. Aber das ist nicht alles. Die Unterwelt von Coral City ist mir nicht unbekannt, ich habe den ein oder anderen Kontakt in der Stadt. Auf Nar Shaddaa habe ich für meine Gang getötet und später für ein privates Sicherheitsunternehmen gearbeitet. Was meint ihr, warum ich diese...


Etara pausierte kurz, ihre roten Augen funkelten einen Moment stolz. Ihr Lächeln war etwas breiter geworden und schien tausend Versprechungen in den Raum zu werfen, als sie langsam ihre weiße Jacke etwas weiter öffnete und einen guten Blick auf die beiden an ihrem Bauch eintätowierten Messer freigab...und auf ihre nicht geringen weiblichen Reize. Falls die beiden Männer davon nicht völlig abgelenkt wurden, würden sie auch den an der Innenseite der Jacke verstecken Blaster vom Typ DL-44 entdecken.


...hier bekommen habe. Nur die Besten der „Lucky Knives“ durften sich mit einer Tätowierung schmücken. Ich kann jemanden erschießen, erstechen, erdrosseln...und das Beste ist: Es macht sogar Spaß. Motivation ist also bei mir kein Thema.“


Etara grinste stolz. Sie war sehr zufrieden mit dem, was sie konnte, und hatte sich nie dafür geschämt. Wenn jemand dumm genug war, ihr in die Quere zu kommen, dann hatte er es nicht anders verdient. Vermutlich tat sie der Galaxis sogar einen Gefallen, wenn sie sich um die Amateure und Möchtegern-Gangster kümmerte, die ihr so gerne ins Messer liefen. Die junge Chiss richtete ihren Blick auf Darch und lächelte ihm zu, ihr weißen Zähne blitzten wie kleine Dolche auf.


„Wie sieht es aus, Mr. Takyan...können Sie jemanden wie mich brauchen?“


Die Schmugglerin legte einen Hauch von Doppeldeutigkeit in ihre Stimme und ihr Lächeln. Männer werteten das oft als Versprechen und taten viel, um es Realität werden zu lassen. Etara war neugierig, was den Job anging, und vielleicht war das ihr Ticket, um in der Hackordnung der kriminellen Unterwelt eine höhere Stufe zu erklimmen.


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[Mon Calamari | Coral City | Landeplattform | Defiance | Brücke] Reek Reeven, Kitana Shade

Hell und groß stand die Sonne des Calamari-Systems am Himmel und zeichnete verschiedenste Schatten auf den Boden der Brücke, auf der Reek sich gerade befand, in Gesellschaft der Kopfgeldjägerin, die gerade mit ihm zusammen hier gelandet war. Dem Sonnenstand nach zu urteilen war es wohl früher oder auch später Nachmittag, das war Reek eigentlich nicht so wichtig. Er hatte sich noch nie besonders für den Stand der Sonne interessiert.

Gerade wandte
Kitana ihren Kopf von dem Rodianer ab, sodass ihre langen, braunen Haare für eine kurze Zeit ihren Platz verließen, um einen Moment durch die Luft zu wehen und dann wieder auf dem Rücken der Menschenfrau zu landen.
Reek nahm dieses Schauspiel beiläufig wahr, während er kurz nachdachte. Kitana hatte schon Recht mit ihrer Äußerung, sich besser auf die Suche zu machen. Denn seltsamerweise waren in dem Dossier, dass sie beide bekommen hatten, weder ein fester Treffpunkt noch eine Uhrzeit verzeichnet gewesen. Naja, in Coral City gab es nicht so viele Orte, an denen man für kriminelle Machenschaften anheuern würde, und es war gut möglich, dass man an mehreren Punkten der Stadt Leute postiert hatte, die bei Bedarf reagierten, schließlich wollte man Kitana und Reek ja offenbar finden.

Ein erster Anlaufpunkt wäre wohl sicherlich eine Straße, in der
Reek früher, vor seiner Zeit als Captain des öfteren verkehrt hatte. Es gab dort zahlreiche Bars und noch zahlreichere Möglichkeiten, auf nicht ganz legale Art und Weise Geld zu verdienen.

Mit einem zustimmenden Nicken entließ er
Kitana in Richtung Ausstiegsrampe. Dann wandte er sich noch einmal in Richtung der Bugfenster um und erhob die Stimme.


"Also gut, Leute, wir sind da. Ab jetzt habt ihr frei, jedenfalls, bis ich euch wieder benachrichtige. Das Schiff wird niemals komplett verlassen, es bleibt immer jemand an Bord. Falls jemand die Defiance klaut, dürft ihr alle sie zurückholen.", schloss Reek mit einem knappen Grinsen.

"Ach ja. Ich kann mir schon vorstellen, wo ihr die ganze Zeit rumhängen werdet, aber: Wer noch besoffen ist, wenn ich wieder da bin, kriegt für zwei Wochen den Sold gestrichen. Doch ansonsten... Viel Spaß auf Mon Calamari!"

Nachdem das allgemeine Gegröle abgeklungen war, machte auch Reek sich auf den Weg. Er selbst wartete nicht gern auf andere, dasselbe konnte wahrscheinlich auch für Kitana gelten. Darum betrat er den einen der beiden Turbolifts, um sich ein Deck nach unten zu begeben. Dort suchte er zügig sein Quartier auf, näherte sich einem Tastenfeld an der Wand neben dem Schreibtisch und drückte ein paarmal auf verschiedene Tasten.
Dies hatte zur Folge, dass sich die Flügeltüren links neben dem Tastenfeld öffneten und den Blick auf einen mit verschiedenen Dingen bestückten Waffenschrank freigaben.

Kurz ließ
Reek den Blick über seine kleine Ansammlung privater Waffen schweifen. Den Gürtel mit den beiden Pistolen und dem Messer trug er bereits, doch er wusste nicht, was ihn erwartete. Darum entnahm er zusätzlich einen Blasterkarabiner seiner Halterung und verstaute ihn in der Innenseite des Mantels. Außerdem griff er sich zwei Granaten und klemmte sie links und rechts an den Gürtel.
So, das sollte reichen.
Reeks Blick schweifte kurz über das A-280-Blastergewehr, doch er entschied sich dann, es an Ort und Stelle zu lassen. Seine Bewaffnung sollte nicht zu auffällig sein, und so ein schweres Gewehr auf dem Rücken zog sicher den ein oder anderen unliebsamen Blick auf sich.

Nun war es aber an der Zeit, sich auf den Weg zu machen. Raschen Schrittes verließ der Rodianer sein Gemach und erreichte innerhalb weniger Augenblicke den Lift, der ganz nach unten zur Ausstiegsrampe führte. Dort angekommen sah er gerade noch, wie sich die riesige Metallrampe, die sich bei Bedarf aus der Unterseite des Bugs fuhr, das letzte Stück nach unten klappte und mit einem dumpfen "Klonk" auf dem Beton der Landeplattform aufkam.
Auf der anderen Seite der Rampe stand
Kitana, offensichtlich auf Reek wartend. Dieser trat auf sie zu und fragte verschmitzt


"Alles klar soweit? Dann los."

Nebeneinander betraten die beiden Kriminellen den geneigten Laufsteg und folgten ihm bis zum Boden. Als sie sich einige Schritte entfernt hatten, drehte Reek sich noch einmal zur Defiance um und sah an ihr hoch. Aus dieser Perspektive erschien das Schiff tatsächlich riesig.
Dann gesellte er sich wieder zu Kitana, die ein paar Meter entfernt neben einer der massiven Stützstreben stand, auf denen die Korvette ruhte. Es dauerte in der Tat ein wenig, bis sie den Rand der übergroßen Landeplattform, die speziell für größere Schiffe wie Reeks konzipiert war, erreicht hatten.

Kurz überlegte der Rodianer, ob es Sinn machte, ein Taxi zu nehmen, entschied sich dann aber doch aus mehreren Gründen dagegen. Erstens war es seines Wissens nach gar nicht so weit zu der Straße, die er als erstes Ziel ausgewählt hatte, zweitens hate er nichts gegen einen kleinen Fusmarsch. Auch
Kitana machte den Anschein, als ob ihr ein wenig Laufen nichts ausmachen würde. Außerdem konnte es nicht schaden, auf seinem Weg keine Verkehrsmittel zu wählen, die einfach zurückzuverfolgen wären.


"Also gut, ich denke wir müssen hier entlang."

Kurze Zeit später hatten die beiden Kopfgeldjäger ihren Zielort erreicht. Als Reek um einen Stand, an dem verschiedenste Obstsorten verkauft wurden, herumging, fiel sein Blick direkt in eine links und rechts von mehr oder weniger zwielichtigen Bars, Imbissen, Gaststätten und anderen Etablissements flankierte Straße. Bei diesem Anblick musste er grinsen. Nach seinem Rauswurf an der Akademie hatte er hier den größten Teil seiner Zeit verbracht und seine ersten kriminellen Erfahrungen gesammelt.

Jedoch schien es hier weitaus mehr Bars und Spelunken zu geben als bei
Reeks letztem Besuch. Nun, dieses Viertel der Stadt profitierte vor allem von zwielichtigen Geschäften, da war es kein Wunder, dass sich hier immer mehr potenzielle Treffpunkte für ebenjene Geschäfte bildeten.
Was auch auffiel war die Tatsache, dass der Anteil an Mon Cala und Quarren hier viel kleiner war als in der übrigen Stadt. Hier tummelten sich Spezies aller Art, viele davon hatten ihre Heimat wohl nicht auf diesem Planeten, sondern suchten nur kurzzeitige Unterhaltung Zerstreuung oder eben eine Gelegenheit zum Geldverdienen.

Während
Kitana und Reek die Straße entlang gingen und jeder für sich nach der am vielversprechendsten aussehenden Bar Ausschau hielt, warf der Rodianer hin und wieder einen Blick auf die Menschenfrau. Aufmerksam blickte sie sich um und schien die Umgebung regelrecht auf alles mögliche zu scannen, jedoch erweckte sie dabei nicht den Eindruck, als wäre sie das erste Mal hier und dementsprechend unerfahren. Nicht schlecht, musste Reek innerlich zugeben.

Seine Gedanken wurden aber unterbrochen, als sie an einer scheinbar recht gut besuchten Bar vorbeikamen. Denn auf einmal wurde von innen die Tür aufgestoßen, und eine recht große Menge an unterschiedlichen Personen kam herausgelaufen. Es waren zu viele, um einfach nur die Bar zu verlassen, das wäre schon ein seltsamer Zufall gewesen. Offenbar hatte es dort drinnen gerade einen Vorfall gegeben, mit dem einige der Besucher nichts zu tun haben wollten.

Während sich die Ansammlung vor der Tür langsam in umliegende Bars verteilte, warf
Reek einen Blick auf das bunt beleuchtete Schild über dem Eingang. 'Silver Coral' nannte sich die Bar und machte außer dem plötzlichen Verlassen der vielen Leute keinen speziellen Eindruck. Der Rodianer bedeutete Kitana mit einem Blick, dass man sich diese Einrichtung vielleicht einmal von innen anschauen könnte, schließlich wusste man nun, dass dort wenigstens irgendwas los war.

Bevor die beiden jedoch den Plan in die Tat umsetzen konnten, bemerkte
Reek zwei Quarren, ähnlich schlicht gekleidet und mit einem wütenden Ausdruck im Gesicht, die sich eilig nähernd die Straße entlangliefen, ganz eindeutig mit dem 'Silver Coral' als Ziel.


[Mon Calamari | Coral City | Vergnügungsviertel | Straße vor dem 'Silver Coral'] Reek, Kitana, weiter weg zwei Quarren
 
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Da waren sie also: Mon Calamari. Eigentlich ganz hübsch, wenn man einmal davon absah, dass sie gerade einmal den Raumhafen in Augenschein genommen hatte. Doch der Wasserplanet hatte sicher noch wesentlich mehr zu bieten. Unglücklicherweise waren sie nicht zum Sightseeing hier, sondern um einen Job zu erledigen. Reek bewegte sich sehr sicher und gab gleich die Marschrichtung vor. Da sie ebenso wenig wie der Rodianer großes Aufsehen erregen wollte, langte sie nach hinten an ihren Rücken und holte ein zusammengerolltes Bündel hervor. Schnell war dieses entfaltet und ein Mantel aus dünnem Stoff kam zum Vorschein, der um die Schultern geschlungen wurde. Die Luft war ein wenig ungewohnt, vor allem der hohe Salzgehalt, doch abgesehen von einer etwas übermäßig triefenden Nase kam sie eigentlich ganz gut klar.

Ein wenig war sie überrascht dass der Captain einen Fußmarsch gewählt hatte. Die meisten Individuen zogen es vor jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen Strecken per Gleiter oder Shuttle zurückzulegen. Doch zum einen war Reek nicht irgendein Standardbürger und zum anderen wurde nach einiger Zeit klar, dass ihr Ziel dermaßen nahe lag, dass eine Fahrt in der Tat albern gewirkt hätte. Sie sprachen recht wenig, was der Ex – Soldatin durchaus gelegen kam, denn so konnte sie möglichst viel von dem Ort aufnehmen. Zwar gab es keine Sehenswürdigkeiten zu begutachten, doch eindeutig die einheimische Geschäfts- und Vergnügungsszene. In der Straßenzeile in die er sie geführt hatte, reihten sich verschiedenste Etablissements hinter – bzw. nacheinander und es würde keine leichte Aufgabe sein, die richtige Anlaufadresse zu finden. Doch andererseits schien es hier noch lange kein so ausgeprägtes Milieu zu geben wie z.B. auf Nar Shaddaa. Dies waren ganz andere Welten, im wahrsten Sinne des Wortes.

Kitana schaute sich aufmerksam um. Auf viel mehr als ihr Gefühl und ihren Instinkt konnte sie eigentlich nicht vertrauen. Sah hier irgendjemand so aus als wenn er auf jemanden Spezielles wartete? Nun, andererseits wollte sie auch nicht jeden Dealer hier anquatschen. Dennoch hielt sie sich für "alles" gewappnet. Auf das was folgte konnte sie sich dann jedoch keinesfalls wappnen, denn aus einer der Bars strömte eine recht große Menge die über irgendetwas aufgebracht war. Viel konnte Kitana aus dem Stimmenwirrwarr nicht herausfiltern, doch irgendetwas war dort vorgefallen. Eine Schlägerei? Eine Razzia? Nein, bei Letzterem wäre der Bereich hier abgesperrt worden. Nun, was es auch sein mochte, es schien auch Reek’s Aufmerksamkeit auf die eigentlich nicht auffällig wirkende Bar fallen. Seiner Geste nach wollte er gerne mal einen Blick hinein werfen. Ja, warum eigentlich nicht? Der Weg war nun, nachdem sich die große Menge etwas verstreut hatte, wieder frei.

Die Kopfgeldjägerin nickte ihrem Kollegen zu und wollte sich schon in Bewegung setzen als ihr ein Duo recht zügig voranschreitender Quarren auffiel. Na die hatten es aber eilig. Und besonders fröhlich sahen sie auch nicht aus, wobei sich Kitana nicht viel auf ihre Quarren – Mimik – Lesen – Künste einbildete. Doch eindeutig war das "Silver Coral" ihr Ziel, welches sie nicht sofort betraten, sondern sich kurz heftig miteinander austauschten, bevor sie dann doch den Weg hinein wählten. Dem Blick zum Rodianer folgte eine fragende Augenbraue. Kitana hatte zu viele Einsätze erlebt um nicht zu wissen, wann jemand sich darauf vorbereitete „unfreundlich“ zu werden. Ihr Partner in Crime :D hatte genau den richtigen Riecher gehabt. Ob diese ganze Sache allerdings wirklich mit ihrer Aufgabe zu tun hatte, war reine Spekulation, aber eine die sich anbot. Da die beiden Nichtmenschen bereits hineingegangen waren, gab es keinen Grund zu zögern und sie schritt hinterher. Während sie durch die Schwelle traten, wandte sie sich kurz verschmitzt grinsend an ihren Begleiter:
"Ich sagte ja, das wird spaßig."

Wie kaum anders zu erwarten, begrüßten sie gänzlich andere Lichtverhältnisse und Kitana blieb nach wenigen Schritten erst einmal stehen um einen kurzen Einblick zu bekommen. Eine Bar, verschiedene Sitzecken, eine Tanzfläche, eigentlich alles da, was man brauchte und sich wünschte. Warum sollte man hier zum Stress machen herkommen? Na ja, seit sie ihren neuen Lebensstil begonnen hatte, wurde sie sooft vor diese Frage gestellt, dass es sie eigentlich kaum noch überraschte. Einige waren zum Krawall – machen geboren, das war bei einigen offenbar Schicksal oder so etwas. Wie dem auch sein mochte, sie war nicht die einzige, die nicht sofort in die gedämmte Atmosphäre gestürmt war, denn die beiden Quarren standen nur wenige Schritte vor ihnen, und schienen das Interieur geradezu mit ihren Augen zu scannen. Die ehemalige Imperiale konnte sich einfach nicht beherrschen und trat vor. Zwar hätte sie sich auch an den beiden vorbeiquetschen können, doch sie war viel zu neugierig. Vielleicht erahnte sie auch eine Menge Spaß. Ein verborgener, kaum hörbarer Teil ihres Selbst warnte davor zu auffällig zu sein, doch manchmal reizten sie solche Typen einfach zu sehr. Wie oft hatte sie Möchtegern- und Pseudomachos mit wenig Aufwand entzaubert. Also drückte sie ihre Schulter gegen einen der beiden und drückte ihn leicht nach vorn.

"Könnte ich bitte mal vorbei?"

Es war fast schon traurig wie vorhersehbar die Reaktion war. Nun, wütende Individuen hatten meist ein sehr eingeschränktes Reaktionsspektrum. Die beiden Quarren machten sich nicht einmal die Mühe sie in Basic zu beschimpfen und blubberten ihr nur irgendetwas entgegen. Die Kämpferin unterdrückte ein Grinsen. Zumindest war sie jetzt an den beiden vorbei.

"Entschuldigung, das tut mir sehr leid."

Ob sie den zynischen Tonfall und den Spott mitbekamen? Unwahrscheinlich. Jedenfalls trat sie von ihnen zurück. Erst einmal wollte sie schauen, was die beiden hergeführt hatte. Der Blick zu Reek ließ nicht erahnen, ob er innerlich grinste oder mit den Augen rollte. Vielleicht war es ja ein bisschen von beidem.

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Natürlich passte es den beiden nicht wirklich, dass er sich so unverfroren in ihr Gespräch einmischte, dennoch antwortete man ihm. Doch mit seiner Bemerkung, über die Tätigkeiten der beiden als Schmuggler, war er sich der Aufmerksamkeit der beiden gewiss. Der männliche Chiss antwortete etwas rätselhaft, ob er nicht wusste mit wem er es zu tun hatte, dabei erwähnte er sogar seinen Namen, was ihn etwas verwirrte. Er konnte sich nicht daran den beiden bereits seinen Namen genannt zu haben.

"Woher kennst du meinen Namen? Ich kann mich nicht daran erinnern, mich bereits vorgestellt zu haben!", brach es aus ihm, ein wenig misstrauisch hervor.

Die Aussage der Frau fand er schon wesentlich ansprechender und sie machte ihn auch nicht direkt misstrauisch. Sie erklärte ihm, dass sie zwar eine gute Schmugglerin war, konnte aber mit anderen Eigenschaften Glänzen und entblößte zum Beweis ein Tattoo der Lucky Knives, einer Mafia auf Nar Shadda.

Natürlich war Darch der Name geläufig, er hielt allerdings nicht viel von den Qualifikationen einer solchen Bande. Dennoch musste er grinsen, als sie, zugegeben mit etwas süßem Unterton, wissen wollte, ob er nun Verwendung für sie hatte.

"Das werden wir sehen meine Liebe. Jedenfalls sollte eine ehemalige Lucky Knive kein Problem für mich sein. Ich hab schon einige von ihnen unter die Erde geschickt und es war immer viel zu einfach", stellte er mit einem abschließenden, gewinnenden Grinsen fest. Zugegeben, so einfach hatten es ihm nicht alle gemacht und manch einen hatte er nur mit knapper Not besiegen können.

Die Bar war doch deutlich leerer geworden, nach seinem Angriff auf den Quarren, aber jetzt betraten plötzlich vier Personen auf einmal den Laden. Zwei von ihnen waren Quarren, der andere Rodianer und zu guter Letzt kam noch eine Frau. Die Quarren erweckten sofort sein Misstrauen und seine Aufmerksamkeit glitt von der Bar ab und zu den beiden Wasserlebewesen, an denen sich gerade die Frau vorbei schob.

Offenbar gehörte die Frau nicht zu den anderen beiden, finsteren Gestalten. Darch war sich sicher, dass das Freunde des Süchtigen waren und sie ihn suchten, fand es aber fast ein wenig enttäuschend, dass nur zwei gekommen waren.

Beide schlängelten sich kurz darauf auf die Bar zu und stellten sich neben den männlichen Chiss, der sich als Thlan vorgestellt hatte.

"Wer hat vorhin unseren Freund unter die Erde gebracht", fragte der eine den Wirt mit einer gefühlslosen Stimme.

Dieser wollte wohl gerade im Boden versinken und schien kurz vor einem Herzinfarkt, deutete aber mit zitternder Hand in seine Richtung. Darch würde es ihm nicht einmal verübeln, wenn er mit den beiden fertig war, da er nur seine eigene Haut retten wollte.

Er blickte zu Etara.

"Nun, der Abend wird wohl noch lustig werden", meinte er, eigentlich so laut, dass es jeder an der Bar hören konnte.

Dann traten die beiden, wie Brüder aussehenden Quarren vor ihn. Einer hatte eine Blasterpistole in der Hand, der andere ein Blastergewehr.

"Hast du zufällig unseren Bruder gesehen? Er hat sich vorhin hier einen Schuss mit Stim verpasst", sprach ihn nun derjenige an, der davor noch geschwiegen hatte und legte seine Blasterpistole auf ihn an.

Darch, der nur über seinen Rücken blickte, wandte seinem Kopf wieder nach vorne und machte sich daran, sich noch einen Schluck Alkohol einzuschenken.

"Keine Ahnung, wer dein Bruder ist, jedenfalls mag ich es nicht, wenn man mir mit einer Waffe im Gesicht herum fuchtelt!", meinte er ein wenig gleichgültig, aber dennoch mit fester Stimme.

Das beeindruckte die beiden Quarren aber nicht im geringsten.

"Hörzu Idiot, am besten du kommst mit, dann haben wir es alle hier einfacher", meinte nun wieder der andere Quarren und entsicherte dabei sein Blastergewehr.

Darch trank seelenruhig das Glas aus, bevor er kurz auflachte.

"Hört zu ihr Waschlappen. Wenn Die Mangalores nicht mehr zu bieten haben, als euch, dann sehe ich sehr schwarz für eure Organisation", erklärte er, während seine Hand bereits unter seinen Mantel gefahren war und eine seiner beiden Blasterpistolen ergriffen hatte.


[Mon Calamari | Coral City, Vergnügungsviertel, Silver Coral | Darch Takyan, Etara, Thlan, Kitana, Reek]
 
[Calamari-System | Äußerer Bereich | Gefechtszone | DSD 'Viribus Unitis' | Brücke] Sei’lar mit Kapitän Teage und Mannschaft

Sieben Erschütterungsrakten erreichten die 'Viscount', eine wurde vom Abwehrfeuer vernichtet, welches erst in den letzten Sekunden gegen die Flugkörper aktiv wurde. Auch zwei Torpedos der 'Bright Giant' wurden zerstört. Die verbliebenen virtuellen Sprengköpfe detonierten an den Schilden der 'Viscount' mit bescheidenen Resultat.

„Symbolischer Schaden an der 'Viscount', Schilde kurzfritig lokal überlasstet!“

Kurzzeitig konnten die Schilde in dem Bereich des Einschlags zwar überlasstet werden, jedoch sprangen sofort die Reserve-Schildsystem ein. Das war zu erwarten gewesen, das Schiff war eindeutig von den MonCals entwickelt worden. Die Reserve-Schilde ihrer Schiffe waren eines ihrer Markenzeichen, die schon so manchen Schiff der Neuen Republik das Überleben gegen einen besser bewaffneten Gegener erlaubt hatte. In dieser Größenordnung stellte das die Angreifer in dieser Übung wohl vor eine unmögliche Aufagbe.

„Zweite Salve vorbereiten, und mit der 'Bright Giant' korrdinieren, aber noch nicht feuern, verringern wir den Abstan zum Ziel noch mehr!“

Sie hatten bei weiten nicht genug Flugkörper um den Giganten, zu bezwingen, besonders nicht wenn sie zu viele Flugkörper frühzeitig verlieren würden.


'Bright Giant' hat das Feuer eingestellt!“

Die Meldung überraschte Sei'lar. Was war passiert? Hatte der Schlachtkreuzer eine kritischen Treffer abbekommen? Sei'lar wollte schon nachfragen was passiert war, als Oberleutnant Targon sich ergänzte.

„Gravitationsprojektor auf der 'Bright Giant' aktiv!“

Da es keinen Grund gab zu versuchen die 'Viscount' an einem Sprung zu hindern, fiel Sei'lar nur eine Möglichkeit ein was vor sich ging. Admiral Ralassi hatte beschlossen ihre Reserven ins Spiel zu bringen.

„Schilde unter 80% gefallen!“

Das Abfangfeld erreichte volle Stärke und Sekunden später erschienen fünf Schiffe nur wenige Kilometer von der 'Viscount' entfernt in einer ausgezeichneten Schussposition. Der Schlachtkreuzer 'White Whaladon' und seine vier Begleiter eröffneten sofort das Feuer und starteten ihre verbleibenen Sternenjäger. Das Abfangfeld brach zusammen und die Geschütze der 'Bright Giant' eröffneten wieder das Feuer. Ein Ausgeziechnetes Manöver, fehlerfrei umgesezt.

Nachdem ihre Sternenjäger von den Abwehrwaffen der 'Viscount' überrascht worden waren und empfindeliche Verluste erlitten hatten und sich dann noch einem weiteren Geschwader Sternenjäger stellen hatten müssen, hatten die nun die Initiative zurückgewonnen wie Hauptmann Kre'fey ihm mitteilte. Das zweite Geschwader von der 'Viscount' hatte eine empfindliche Schwäche in der Qualität ihrer Piloten aufgezeigt, Kre'fey ging davon aus das es sich um komplett neuaufgestellte Staffeln ohne Einsatzerfahrung handeln musste. Zusammen mit den Sternenjäger der 'White Whaladon'-Gruppe glaubt Kre'fey das es möglich sein sollte die „feindlichen“ Sternenjäger soweit zu binden das die Bomber und Jagdbomber sich auf die 'Viscount' konzentieren konnten. Anscheinend war auch Admiral Ralassi dieser Meinung wie ihm mitgeteilt wurde. Endlich zeigten sich erste Erfolge. Jetzt hieß es nur nicht nachlassen und den Druck aufrecht erhalten.


„Feuer frei für die zweite Raketensalve in Kordination mit der 'Bright Giant'!“

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Etara befand sich definitiv in interessanter Gesellschaft, das wurde der jungen Chiss immer deutlicher. Zufrieden nippte sie an ihrem Glas und behielt die beiden Männer im Blick, deren Gespräch nun eine etwas unfreundlichere Form annahm. Offenbar war Darch nicht davon begeistert, dass Thlan seinen Namen zu kennen zu schien. Das konnte die Schmugglerin ihm nicht verübeln. Als Krimineller achtete man üblicherweise darauf, wer einen kannte und wer nicht, und solche Überraschungen konnten auch tödlich enden.


Doch noch kam es nicht zu einer Gewalttat, Darch schien trotz allem Misstrauens nicht vorzuhaben, den männlichen Chiss anzugreifen. Was Etara anging schien der Mann mit der Sonnenbrille anderes als Mord und Totschlag im Sinn zu haben, er schien ihren Qualifikationen und Reizen nicht abgeneigt zu sein. Die hübsche Nichtmenschin erwiderte sein Grinsen und hielt ihr Lächeln aufrecht, als er meinte, dass sie noch sehen würden, ob er für sie Verwendung hatte.


Ihre Vergangenheit bei den Lucky Knives schien ihn nicht allzu sehr zu beeindrucken, selbstsicher verkündete er, dass sie für ihn kein Problem sein würde und er schon einige von ihrer Sorte mühelos unter die Erde gebracht hatte. Die blauhäutige Frau lächelte schief und kniff ihren roten Augen etwas zusammen.



„Man sagt mir nach, alles andere als einfach zu sein, Mr. Takyan.“


Gab die junge Chiss gelassen zurück und legte in einer spöttisch-reizenden Geste kurz den Kopf schief. Ihre Aufmerksamkeit wurde von einer Reihe Neuankömmlinge in Anspruch genommen. Eine ganze Reihe von Gästen hatte nach der Szene mit dem Quarren die Bar verlassen, dafür waren nun vier neue Akteure aufgetaucht. Etara warf einen unauffälligen Blick auf die möglichen Gefahrenquellen.


Zwei der Neuankömmlinge waren Quarren. Einfach gekleidet und einander so ähnlich, dass Etara sich fragte, ob es sich um Brüder handelte. Es war bei diesen Tentakelköpfen nicht wirklich einfach, einen Unterschied festzustellen. Aber ob die beiden nun verwandt waren oder nicht, eines machte ihre Haltung und Mimik sowie ihre suchenden, wütenden Blicke sehr deutlich: Sie waren nicht wegen der Drinks hier. Wachsam tastete die schlanke Chiss nach ihrer Blasterpistole und vergewisserte sich, dass sie sie im Notfall schnell einsetzen konnte.



„Sieht aus, als wäre Ihre Botschaft angekommen.“


Meinte die Schmugglerin leise an Darch gewandt und grinste ihm zu. Aber waren die beiden Quarren das einzige Problem? Sorgfältig nahm Etara die anderen beiden Neuankömmlinge in Augenschein. Da war zum einen ein Rodianer (Reek), er wirkte nicht allzu gefährlich oder auf Krawall gebürstet. Er schien nicht zu den Quarren zu gehören. Blieb noch die vierte Person, eine menschliche Frau (Kitana).


Bei ihr sah Etara aus mehreren Gründen genauer hin. Zum einen wirkte die Frau deutlich gefährlicher als die anderen drei, ihr Blick hatte etwas professionell-kampfbereites. Die Chiss kannte diesen Blick, ihr Mentor bei den Lucky Knives hatte ihn ebenfalls besessen und den ganzen Raum förmlich abscannen können. Die blauhäutige Frau kniff die Augen zusammen. Trug die Menschenfrau eine Art Kampfanzug unter ihrem Mantel? Etara glaubte, dass ihre Augen ihr keinen Streich spielten, auch wenn sie sich nicht absolut sicher war.


Hatte das örtliche Verbrechersyndikat einen Profi geschickt, um den beiden Quarren unter die Arme zu greifen? Wenn ja, dann fiel Etara spontan noch etwas ein: Professionelle Unterstützung sah heutzutage offenbar verdammt gut aus. Mit ihrem hübschen Gesicht, dem langen dunkelbraunen Haar, den wachen braunen Augen und einer wie es schien ausgezeichneten Figur hätte die Menschenfrau (Kitana) bestimmt auch als Model arbeiten können. Die Chiss ertappte sich dabei, wie sie einen Moment lang abgelenkt war und sie fast unwillkürlich wohlwollend gelächelt hatte.


Mit einem mentalen Klaps rief sich die Schmugglerin zur Ordnung. Sie musste sich in dieser gefährlichen Situation konzentrieren. Aufmerksam verfolgte sie, wie die Menschenfrau einen der Quarren anzurempeln schien und ihn dann bat, an ihm vorbeigehen zu dürfen, was den angestoßenen Quarren zu einer kurzen Tirade in seiner Muttersprache veranlasste. Sie schien also doch nicht zu den beiden Nichtmenschen zu gehören. Waren sie und der Rodianer schlicht zufällig hier?


Für weitere Überlegungen blieb keine Zeit, denn die beiden Quarren hatten sich zu der Theke begeben und drohend neben Thlan aufgebaut. Ihr einschüchternde Art war hauptsächlich für den sichtlich nervösen Barkeeper bestimmt. Dieser war kreidebleich geworden, als die beiden Nichtmenschen sich barsch nach dem Verantwortlichen für den Tod ihres Artgenossen erkundigten, und wies schließlich mit zitternder Hand auf Darch. Dieser blieb ruhig, warf Etara einen Blick zu und meinte dann für jeden in der Bar deutlich hörbar, dass der Abend wohl noch lustig werden würde.


Die Chiss reagierte mit einem abenteuerlustigem Grinsen und packte ihre in ihrer Jacke verborgene Blasterpistole.



„Sieht so aus, als würde ich heute doch noch auf meine Kosten kommen.“


Erwiderte die Schmugglerin in ähnlicher Lautstärke und lächelte, ihre roten Augen funkelten. Die Quarren, einer mit einer Blasterpistole, der andere mit einem Gewehr bewaffnet, traten näher an Darch heran und eine Pistole wurde auf den Menschen gerichtet. Der Quarren fragte, ob der Mensch seinen Bruder gesehen hatte, doch Darch ließ sich nicht einschüchtern, er schenkte sich noch einen Schluck ein und antwortete dann, dass er nicht wusste, wer der Bruder des Tentakelkopfs war und er es nicht schätzte, wenn man ihn mit einer Waffe bedrohte.


Seine Selbstsicherheit schien die beiden Quarren nicht abzuschrecken oder zu beeindrucken, der mit dem Gewehr entsicherte nun seine Waffe und forderte den Menschen dann unmissverständlich auf, mit ihnen zu kommen. Der Mann mit der Sonnenbrille war nicht geneigt, dem nachzukommen, er trank sein Glas aus, lachte und griff dann nach seinem Blaster, während er die Syndikatsmitglieder verspottete. Etara zog in einer fließenden Bewegung ihre Blasterpistole, drehte sich zur Seite um und zielte auf den Quarren, dessen Waffe auf Darch gerichtet war.



„Ihr zwei seid wirklich nicht die hellsten Köpfe in Eurer Organisation, hm?“


Meinte die Chiss trocken und machte sich bereit abzudrücken, sobald Darch und Thlan ebenfalls eingreifen würden. Die beiden Quarren würden gar nicht wissen, wie ihnen geschah, und vermutlich nicht einmal genug Zeit haben, um ihren Fehler zu bereuen.


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Thlan hatte bemerkt, das immer mehr Gäste das Lokal verließen, doch jetzt betraten Ausnahmsweise vier Personen die Bar. Zwei Quarren, eine Menschenfrau, die eine gefährlich bereite Aura ausstrahlte und ein Rodianer. Die Quarren traten an die Theke und bauten sich vor Thlan auf. er machte sich absichtlich klein und tat eingeschüchtert, doch die Einschüchterung galt nicht Thlan, sondern dem Barkeeper. Als der Quarren anfing zu sprechen, flog ein Spuckefaden aus seinem Mund unter den vier Tentakeln, welches mit vier Zähnen besetzt war. Thlan zuckte erneut zusammen und hielt sich einen Arm über sein Gesicht.

"Wer hat vorhin unseren Freund unter die Erde gebracht?", fragte der riesige Quarren gefühlslos. Der Barkeeper war inzwischen schon so erbleicht, das er es nicht wagte zu Antworten, er hielt nur eine Hand in Darch Takyans Richtung.

"Nun, der Abend wird wohl noch lustig werden.", sagte Darch darauf laut. Die Quarren drehten sich langsam um und gingen auf ihn zu, dabei schubsten sie Thlan unsanft zur Seite.

"Hast du zufällig unseren Bruder gesehen? Er hat sich vorhin hier einen Schuss mit Stim verpasst."

Darch nahm sich eine Flasche und schenkte sich ruhig ein Glas Alkohol ein. Die Quarren wurden langsam ungeduldig, der eine nahm seine Blasterpistole in Anschlag.

"Keine Ahnung, wer dein Bruder ist, jedenfalls mag ich es nicht, wenn man mir mit einer Waffe im Gesicht herum fuchtelt!", Darch lies seine Worte fest und dennoch ziemlich gleichgültig über die Lippen gleiten. Der andere Quarren wurde aber mehr angestachelt als abgeschreckt und entsicherte sein Blastergewehr.

"Hörzu Idiot, am besten du kommst mit, dann haben wir es alle hier einfacher."

Darch trank sein Glas leer, dann lachte er auf. Es war ein kurzes Lachen und danach viel seine Stimme in einen harten Tonfall.

"Hört zu ihr Waschlappen. Wenn Die Mangalores nicht mehr zu bieten haben, als euch, dann sehe ich sehr schwarz für eure Organisation!"

Thlan stand auf ging gekauert zu den beiden hin. Er hielt ihm ein paar Creditchips hin und schaute sie dabei voller Angst an. Er bemühte sich sogar, bei jeder ihrer Bewegungen zusammen zu zucken.

"Hier. Nehmt das und verschwindet bitte."

Alle anderen Besucher sahen ihn in einer Mischung aus skepsis, bewunderung und missbilligung an. In den Gesichtern von Etara und Darch konnte er in etwa den Satz: "Spinnst du? Warum zerstörst du die Show?" lesen. Doch Thlan hatte etwas föllig anderes vor. Der Quarren riss ihm die Credits aus der Hand.

"Ha, Hahahaha, du jämmerliche Missgeburt, wir gehen wann wir wollen!"

"Ja, und ihr wollt jetzt gehen!", Thlans Stimme war entschlossen und normal laut und überhaupt nicht mehr weinerlich.

Noch während der Quarren ihn verwirrt anblickte, griff er den Arm mit dem Blastergewehr und drehte ihn in einem Sprung auf den Rücken. Der Quarren schrie vor Schmerz auf und lies das Blastergewehr fallen, was Thlan auffing und hinter sich in die Bar schleuderte. Mit dem anderen Arm holte er aus und schlug dem Quarren direkt in den Bauch, worauf ein Tritt auf seinen Kopf folgte. Noch während der Bewustlose viel, stürzte sich Thlan auf den anderen Quarren. Er trat ihm mit der Schuhspitze hart in die Seite und schlug ihm mit beiden Händen jeweils ein Mal in den Nacken.

Nun lagen beide am Boden. Das ganze hatte nichtmal 5 Sekunden gedauert und Thlan war noch überhaupt nicht ausgepowert, doch es reichte, um Darch Takyan und Etara stuzig zu machen. Um dem ganzen eine Krone auf zu setzen, hielt Thlan Darch seine Hand hin.

"Pateesaa Natpilt'hla'nuorodo, Teräs Käsi, Broken Gate und K'thri Kämpfer und echani Firedancer. Schmuggler, Attentäter und ein ganz passabler Hacker. Zu euren Diensten."


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