Naboo

[ Naboo – Theed – Raumhafen – Landebucht – ‚Prince’ | Tear und Exodus ]

Exodus hätte beinahe aufgelacht, ob der Skurrilität dieser Situation. Da standen sie nun, zwei ehemalige mächtige Sith-Lords und beäugten sich gegenseitig dem Orden noch anzugehören – obwohl sie beide seit Jahren versuchten, ein Leben fernab der Machtkämpfe zu führen. Tear erzählte eine Geschichte, die frappierend nach Exodus’ eigenen Erfahrungen klang: Sich endlich dem Leben widmen, der Familie oder den alten Freunden, einen normalen Job ausüben. Und sie beide hatten damit offenbar zu kämpfen. Tear stand, nach eigenen Worten, vor dem Nichts. Und auch in Exodus „neuem“ Leben war nicht alles glatt gelaufen.
Trotzdem breitete sich langsam ein Grinsen auf seinem Gesicht aus, während er in Tears ernste Miene sah. Es war schon erstaunlich: Tear musste etwa zeitgleich wie er aus dem Orden ausgetreten sein. Auch Aramân hatte den Sith damals den Rücken zugekehrt. Aber weder Exodus, noch sein Bruder, hatten von Tears weiterer Entwicklung gehört. So wie Tear nichts von seinem eigenen Rückzug gehört hatte. Schon erstaunlich. Umso erstaunlicher sich jetzt hier wieder zu treffen, da stimmte er Tear zu.


„Einiges ist geschehen, Tear Cotu. Ich habe denselben Weg eingeschlagen wie du: Dem Sith-Orden habe ich den Rücken zugekehrt und mich um meine Familie und um das familiäre Unternehmen gekümmert. Mit unterschiedlichem Erfolg …“

Selbst dieses Thema konnte Exodus’ gute Stimmung nicht mildern. Sein Lächeln wurde kaum schwächer.

„Aber davon erzähle ich dir später mehr. Erstmal …“

Und obwohl sie sich eben schon begrüßt hatten, ergriff Exodus ein weiteres Mal Tears Hand, zog ihn zu sich heran und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

„… freue ich mich dich wieder zu sehen. Ein Jammer, dass unser Kontakt mit unserem Austritt aus dem Orden versiegt ist. Du gehörst zu den ganz wenigen Dingen, die ich über die Jahre immer wieder vermisst habe. Mein Bruder Aramân denkt da übrigens ganz ähnlich.“

Er zwinkerte seinem alten Freund zu. Aramân und Tear hatten eine noch intensivere Freundschaft gepflegt. Tatsächlich hatte Exodus Tear sogar nur über seinen Bruder kennengelernt. Die beiden waren es gewesen, die ihn nach seinem unfreiwilligen Ausstieg aus dem Jedi-Orden in ihre Obhut genommen hatten.

„Warum sind wir also hier? Nun … ich reise mit einem Piloten namens Jace Chorios. Er hat Informationen über den Aufenthaltsort eines gestohlenen Konvois, den unser Unternehmen vor einiger Zeit an Piraten verloren hat. Ich bin nicht hier, wegen der materiellen Güter – die waren ohnehin versichert – ich bin hier, wegen unserer Leute. Den Informationen von Chorios nach, leben sie noch. Ich dachte meine Anwesenheit könnte unsere Chancen sie zu befreien und lebendig nach Coruscant zurückzubringen erheblich steigern.“

Er erlaubte sich ein kurzes Grinsen.

„Allerdings gibt es einen Deal: Chorios will die Hälfte der Fracht – einen Haufen Waffen und Ausrüstung haben. Zu dieser Mission gehören auch Jedi – und die sammeln wir hier auf Naboo ein. Chorios und eine Partnerin von ihm sind gerade auf dem Weg sie abzuholen. Ich habe noch nicht ganz durchschaut was das soll, aber nun … ich hoffe, die Jedi werden kein allzu großes Problem darstellen.“

Exodus breitete die Arme aus und sah Tear offen fragend an.

„Und was führt dich hierher?“

[ Naboo – Theed – Raumhafen – Landebucht – ‚Prince’ | Tear und Exodus ]
 
[Naboo, auf dem Lande - Tänzelnder Shaak, Gaststube] – Kadajj, Aketos

Das, was Aketos über die Powerpacks erzählte, ließ Kadajj gespannt zuhören – der Aiwha-Happen bezeichnete sie als vitamin- und mineralstoffhaltig und sie enthielten, alles was ein gesunder Körper bräuchte. Sie stellte es selbst mit Instantpulver her, das individuell dosiert werden konnte und sie selbst benötigte drei bis vier am Tag. Es schien eine etwas knifflige Sache zu sein, den richtigen Gehalt an Meersalz zu finden, damit es nicht zu salzig wurde, aber das Plankton lebensfähig blieb.

Der Gedanke an Meerwasser mit Mikroorganismen war nicht annähernd so appetitlich wie der gerade verzehrte Shaak-Rücken oder ein Bantha-Burger mit etwas Grünzeug und einer Scheibe blauem Käse. Doch wenn es nun einmal geschehen sollte, dass kein Landgasthaus mit willfährigen Köchen oder eine BK-Filiale in der Nähe war, war Nahrung von Nöten, die sowohl ihre als auch die Bedürfnisse des Kindes deckten.

Die Kaminoanerin bot ihr an, die richtige Dosierung zu errechnen, was Kadajj eigentlich sehr freundlich von ihr fand. Dennoch, dazu würde sie wissen müssen, dass sie keineswegs nur an einer kurzfristigen Stoffwechselstörung litt, sondern ein Kind bekam, welches eine unbekannte Anzahl von Monaten brauchte, um heranzuwachsen. Die Bedürfnisse der menschlichen Hälfte waren leicht herauszufinden, was die Rattataki-Hälfte anging, hatte Kadajj keine Ahnung. Die zwei oder drei medizinischen Artikel im HoloNet bezogen sich auf ausgewachsene Rattataki, versehen mit dem Hinweis:
„Sollten Sie tatsächlich ein Exemplar zur Obduktion zur Verfügung haben, vergewissern Sie sich, dass es wirklich tot ist.“

Da die kaminoanische Wissenschaft von ethisch-moralischen Skrupeln kaum geplagt wurde, nach allem, was sie darüber gehört hatte, konnte es möglich sein, dass Aketos über bessere Informationen verfügte.

„Das würde ich gern ausprobieren – wie genau muss ich dazu untersucht werden?“

wollte sie wissen. Auf gar keinen Fall durfte der Aiwha-Happen durch eine Untersuchung herausfinden, was der wahre Grund für ihre ‚Stoffwechselstörung’ war – zumindest solange bis Brianna im Gespräch mit Sarid herausgefunden hatte, ob sie mit Kind und Ehepartner überhaupt eine Zukunft bei den Jedi hatte. Ansonsten würde sie sich auf den Weg nach Ordo machen, wo sie und das Kind auf jeden Fall willkommen wären.

Darüber hinaus fragte sie sich, ob das Gespräch ihre Freundin dazu motivieren konnte, überhaupt mit der Ausbildung weiterzumachen. Wenn Brianna bleiben würde, sie selbst aber wegen der Schwangerschaft gehen müsste, würde ihr der Weggang äußerst schwer fallen, auch wenn sie wüsste, dass sie bei Joseas Familie eine neue Heimat finden würde.

Es war vielleicht eine Woche her, dass sie die Echani unter etwas widrigen Umständen kennen gelernt hatte. Kaum, dass sie angefangen hatten sich anzufreunden, waren einige weitere Personen dazu gekommen, die sie langsam zu mögen begann. Vielleicht sogar Rilanja, wenn sie ihren Mund hielt und nicht unkontrolliert ihre Mitlebewesen mit heimtückischen Pheromonen bedampfte.

Da Kadajj zwar müde, aber satt war, fiel es ihr relativ leicht bei Aketos’allzu neugieriger Frage nach der erhöhten Nahrungszufuhr Ruhe zu bewahren, obwohl ihr unwillkürlich vier Methoden einfielen, wie sie der Neugier ihres grauäugigen Gegenübers sonst noch Einhalt gebieten konnte. Wäre sie müde und hungrig gewesen, hätte sie kaum etwas davon abgehalten ihr buchstäblich an den Hals zu springen.

Die Erklärung mit den Strapazen der beiden Missionen schien die Kaminoanerin bereitwillig zu schlucken, allerdings wurde Kadajj klar, dass das mit dem Wachstum zu dick aufgetragen war, kaum das ihr die Worte entschlüpft waren. Der schmale Mund von Aketos verzog sich zu etwas, was sie als ein Lächeln oder ähnliches interpretiert hätte, bevor sie sagte, dass sie Kadajj für 19 oder 20 Standardjahre gehalten hätte, in denen das Wachstum der meisten Humanoiden abgeschlossen wäre. Dann vermutete sie aber, dass sie in der Ausbildung nicht aufgepasst hätte.

„Ich bin erst 18,“


korrigierte Kadajj. So stand es in ihrer Naboo-ID, doch nicht einmal Master Nindus wusste hundertprozentig, ob das Rattatakikind, das vor zwölf Jahren vor der Tür seines Kinderheims stand, damals wirklich sechs Jahre alt war. Das war aber alles, was sie außer ihrem Namen noch wusste.

Bei Gelegenheit, so nahm sie sich vor, Aketos genauer über ihr Wissen über Rattataki auszuforschen. Über die genetische Kompatibilität von Menschen und Rattataki bestand jetzt kein Zweifel mehr, doch Kadajjs Wissensstand über ihre eigene Art war verschwindend gering. Nur die Anatomie hatte sie bis in Details kennen gelernt, die sie gar nicht so genau hatte kennen lernen wollen, doch es war vieles unklar geblieben, wie etwa die natürliche Lebenserwartung oder die Dauer einer Schwangerschaft.

Nun zeigte sich auch der Aiwha-Happen an den Essgewohnheiten auf Rattatak interessiert und bot ihr daran anschließend an, dass sie sie duzen könnte – sie sei ja ‚nur’ Aketos.
Kadajj wusste nicht mehr genau, ob sie Aketos die ganze Zeit geduzt oder gesiezt hatte – anscheinend hatte es gereicht, dass sie nicht denselben Anschiss wie der arme Flynn bekommen hatte. Doch sie hätte sich auch dagegen gewehrt.
Meistens duzte sie die Leute, solange sie nicht irgendetwas Offizielles oder ältere Respektspersonen darstellten, und im Outer Rim sowieso nicht. Wenn sie sich aufregte, war ihr es sowieso egal, wie man Fremde normalerweise ansprach.

„Danke – ich bin Kadajj, aber das weißt du ja schon,“

entgegnete sie und erwiderte Aketos’ mimisches Äquivalent eines Lächelns. Was deren Frage nach den lokalen Spezialitäten anging, musste sie erst einen Augenblick überlegen, was von der Rattataki-Esskultur der Angehörigen einer ultrazivilisierten Gesellschaft zugemutet werden konnte.


„Nun ja, du kannst dir sicher vorstellen, dass Krieger viel Energie brauchen – deshalb hatte es immer viel Fleisch gegeben – da wo ich Zeit gelebt habe, gab es eine kleinere Art von verwilderten Banthas, im Norden gibt es Kletterantilopen, die man jagen kann.

Da der Planet meist nur aus Felsengebirgen besteht, gibt es keine große Auswahl an Zutaten, wilde Kräuter und Knollengewächse fallen mir da noch ein. Und es muss immer schnell gehen, weil man sich ja meistens in oder während einer Schlacht befindet. Von daher gibt es viel Gedörrtes, was man nicht zu braten braucht, oder man isst es gleich roh. Besonders Felsenspinnen sind sehr nahrhaft…“

Beim ersten Mal, als sie eine von den doppelt handtellergroßen Spinnen essen sollte, hatte Kadajj sich beinahe übergeben, doch der Ekel verschwand schon mit dem ersten Bissen in das eiweißreiche Tier.

„Oft bringen Söldner Vorräte an eigenen Nahrungsmitteln mit, und manchmal verschlägt es auch Händler in den Sektor. Von daher gibt es auch manchmal zivilisiertere Nahrung. Wenn es mit dem Fleisch knapp wird, müssen auch öfter Kampftiere dran glauben – also Rancor-Leber schmeckt besser als man glaubt, oder Acklay-Scheren. Mit Blutwein sind die eine echte Delikatesse.“

Auf einigen Feldzügen wusste ich manchmal gar nicht so genau, was ich gegessen habe – schmeckte öfter mal nach Nuna – war aber auf jeden Fall viel größer, vielleicht irgendwelche Schlangen oder Echsen.“


Anfangs hatte sie noch gehofft, dass das, was sie aß, in lebendem Zustand nicht sprechen konnte, wobei die Fähigkeit zu sprechen oft nichts mit Intelligenz zu haben musste. Im Laufe der Zeit war es ihr allerdings immer gleichgültiger geworden, wo das Fleisch herstammte, wenn es eine geschuppte Haut und einen leichten Nuna-Geschmack hatte, war es eben Schlange oder Echse. Anderes Fleisch war…anderes Fleisch.

Während sie Aketos so vorsichtig wie möglich über die lokalen Spezialitäten Rattataks aufklärte, dachte sie, dass ihr eine angenehme Gesprächspartnerin gegenüber saß. Vielleicht war sie ein bisschen überformell bis arrogant und neigte zu hysterischen Anfällen, aber das, was sie sagte, klang intelligent und logisch und wurde in verträglicher Menge abgesondert.

Bis auf gelegentliche Geräusche aus der Küche und sanftem Vogelgezwitscher von draußen drang kein Laut in die Gaststube, die bis auf Kadajj und Aketos völlig frei von anderen Gästen und Kellnern war. Die Atmosphäre war sehr ruhig und friedlich, doch einen Kellner hätte sie jetzt durchaus brauchen können, um sich eine Mujabeerenbrause zu bestellen.

Ihr scharfes Gehör nahm sich nähernde Schritte in der Stille des Raumes wahr – warum hatten die Kellner bloß solche Furcht vor ihr – sie hatte keinem einzigen von ihnen angedroht, ihn auf brutalst-mögliche Weise aus dem Leben zu reißen und sie war schließlich auch in der Gesellschaft von Jedi, was ein weiteres Indiz ihrer Friedfertigkeit war.

„Du kommst gerade richtig, ich möchte jetzt…“

sagte sie leicht genervt, während sie sich umdrehte. Ein Stuhl wurde gerückt und die Rattataki erkannte, dass es kein Kellner war, sondern die grüngeschuppte Gehirn-Mörderin, die zwar treffend, aber überflüssigerweise feststellte, wie schön still es hier war. Dabei lächelte sie ungefähr so ähnlich wie der Koch, dem Kadajj vorhin einen kleinen Besuch abgestattet hatte – was beiden eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Exemplaren der Gattung Ovis verlieh.

„Ja, es - war - wirklich - schön - still, “


presste Kadajj hinter zusammen gebissenen Zähnen hervor und spürte alsbald die hölzerne Tischplatte unter den Fingernägeln, nachdem sie sich wieder in das Tischtuch verkrallt hatte.
Nie hätte sie gedacht, dass sie sich auf einmal die Anwesenheit der wahnsinnigen Ashû Riyoss wünschte, jener Rattataki-gewordenen Inkarnation von Blutgier und Mordlust.
Der Gedanke war so absurd, dass sie sich hart zusammenreißen musste, um nicht einfach in brüllendes Gelächter oder in Tränen auszubrechen. Wenn sie doch wenigstens das Zucken um ihre Mundwinkel besser kontrollieren könnte.


[Naboo, auf dem Lande - Tänzelnder Shaak, Gaststube] – Kadajj, Aketos, Rilanja
 
- [Naboo-System - Theed - Raumhafen- vor dem BK] - mit Noa, Tara, Wes und Flynn

Überrascht starrte Jace den Jedi an, dass er schon über Wingston und Azgeth Bescheid wusste machte den Piloten ziemlich stutzig. Wie zum Teufel hatte er schon davon erfahren können? Gut, es war ja offenbar nicht weiter schlimm. Janson's Reaktion war definitiv schon mal besser als Noa's vor ein paar Tagen und darüber war Jace verdammt froh. Es schien zumindest fürs erste so, als würde er seinen Job tatsächlich noch über die Bühne bekommen. Während der Jedi-Meisterin die Widerstandskämpferin nach ihrer Einschätzung zu dem ehemaligen Sith befragte, dachte er selbst weiter über das 'Informationsleck' nach. Eigentlich kam nur Noa in Frage, denn die beiden Ex-Sith würden sich bestimmt nicht selbst 'verraten' haben. Aber wenn die Journalistin die Jedi doch eh schon informiert hatte, warum hatten sie sich dann überhaupt hier getroffen? Das machte doch überhaupt keinen Sinn! Er blickte zu Noa hinüber, die offenbar mit der Bitte des Jedi zu kämpfen hatte. Sie druckste herum und versuchte sich die richtigen Worte zurechtzulegen, ohne Lügen zu müsse - und das wäre unmöglich, wenn sie nicht von ihren Vorurteilen abrücken wollte. Geschah ihr ganz recht!

Grinsend verfolgte er, wie sie versuchte eine vernünftige Antwort hinzulegen, was ihr aber absolut nicht gelang. Gerade wollte er sich einschalten und ein bisschen Partei für Wingston ergreifen, da entschuldigte sich die Padawan für einen Moment und als sie sich davon gemacht hatte, hatte die Widerstandskämpferin das Wort schon wieder an sich gerissen und wetterte weiter gegen den Vizepräsidenten der Wingston Corporation. Wenn Noa zickig und wütend wurde, dann hatte sie die Angewohnheit ihren Gegenüber mit Blicken wie Turbolaserstrahlen zu bedenken, schade für Janson, gut für Jace - der diesmal nicht das Ziel war. Das Problem bei der ganzen Geschichte war nur, das sie dazu neigte ihre Sicherungen alle durchknallen zu lassen und dann könnten sie tatsächlich noch ein Problemchen bekommen. Glücklicherweise tauchte Li in diesem Moment wieder auf, bewaffnet mit einem Burger aus dem BK! Der gar nicht mal so übel aussah, allerdings im Augenblick nicht ganz den Geschmack des Piloten traf. Dementsprechend schüttelte er auch dankend den Kopf, als sie fragte, ob jemand anderes denn auch einen Burger hätte haben wollen. Sie stimmte noch Noa zu, das sich sie ihretwegen ebenfalls auf den Weg machen konnten. Gut. Jace musste seine Zeit auch nicht weiter verschwenden, er warf der Journalistin gerade einen weiteren funkelnden Blick zu - als der andere Padawan ihn ansprach.


"Rang?", fragte Jace verdutzt und blickte Kybo, nun wieder grinsend, an. "Äh, also vielleicht Captain - aber eigentlich habe ich keinen Rang.", begann er zu erklären.

Bei dem Jungen war es ihm direkt aufgefallen, er gebrauchte noch nicht bei jedem Satz dieses verdammte 'Ihr', 'Euer', etc., wie es Azgeth zu anfang getan hatte und Janson auch tat. Bei der Togruta war es ihm auch noch nicht aufgefallen, aber sie hatte auch noch nicht viel gesagt.


"Aber nenn mich ruhig Jace, das gilt übrigens für alle.", fuhr er, erst nur an Kybo, dann auch an die anderen beiden Jedi gewandt fort.

"Jace genügt voll und ganz und, ja, ich bin der Pilot.", er macht eine kleine Pause und wandte sich dann wieder an die Gruppe.

"Meinetwegen können wir uns auch auf den Weg machen. Wir haben unterwegs nach Abregado ja auch noch Zeit und bis zum Schiff sind es auch noch ein paar Minuten zu Fuß, also?"

Zeit genug, um vielleicht noch das eine oder andere über Wingston an den Jedi-Meister weiterzugeben. Schließlich war er echt nicht so schlimm, wie Noa immer tat. Gut, seine Geschichte machte ihn auch Jace nicht gerade richtig sympathisch, er hatte Sith schon während seiner Zeit im Imperium verabscheut, aber er glaubte noch an so etwas wie eine zweite Chance - selbst bei Sith. Immerhin hatte er selbst davon auch schon gebrauchen machen müsste und wenn jemand so eine Chance nutzte, war es doch gut oder? Wingston schien sie zu nutzen, ebenso wie Azgeth es versuchte. Warum die ganze Sache also verkomplizieren und ihr Steine in den Weg legen?

- [Naboo-System - Theed - Raumhafen- vor dem BK] - mit Noa, Tara, Wes und Flynn
 
Naboo, Theed - Beim Bantha King am Raumhafen - Noa, Jace, Flynn, Tara, Wes

Innerlich war Wes erleichtert darüber, dass Azgeth nicht mitkommen würde, da es eine Unbekannte aus der Gleichung eliminierte. Warum Wingston hier war, leuchtete ihm halbwegs ein - wenn die Ex-Sith mit der ganzen Angelegenheit nun nichts zu tun hatte, vereinfachte es diese eindeutig. Abgesehen davon war - wenn man entsprechend pessimistisch war - eine Person leichter zu kontrollieren bzw. in den Griff zu bekommen.

Noas Einschätzung des Geschäftsmanns war... nun ja, aufschlussreich, allerdings eher was sie anging als ihn. Wes hatte sie mit der Frage offenbar ziemlich überrumpelt, so dass sie nur langsam und nicht sehr überzeugt hervorbrachte, er sei vernünftig und geschäftlich.

Der Jedi hatte sie verwundert angesehen, da die Worte so ziemlich gar nichts über ihn aussagten (es sei denn, er hätte erwartet, einen dreckigen Massenmörder mit blutverschmierter Kleidung und Narben in Gesicht vorzufinden, was er nicht tat), so dass sie unmittelbar darauf seufzend zugegeben hatte, nicht sehr glaubwürdig gewesen zu sein. Sogleich stellte sie in deutlichen klar, was sie wirklich von dem Mann hielt.

Es war offensichtlich, dass sie Wingstons Vergangenheit nicht einfach ausblenden konnte, sie sagte es sogar selbst. Sie fragte, ob er das könnte - eine gute Frage, es war genau das, was ihn schon die ganze Zeit über beschäftigte. Er misstraute ihm ja auch wegen seiner Vergangenheit, was auch eine ganz natürliche Reaktion war nur sollte er sich als Jedi nicht von derart primitiven Gefühlen leiten lassen, sondern von seinem Verstand und von der Macht. Noas Ressentiments veranlassten den Jedi letztendlich sogar dazu, sich erst recht bemühen zu wollen, dem Unternehmer unvoreingenommen gegenüber zu treten. Ob er es durchhielte, stand freilich auf einem anderen Blatt.

Dass es der Widerstandskämpferin nur mühsam gelang, ihre Abneigung dem ehemaligen Sith gegenüber im Zaum zuhalten, zeigte hingegen etwas anderes: dass sie wohl tatsächlich eine Kämpferin für Freiheit und Gerechtigkeit, für die Republik war. Die Abscheu und all der Hass den Sith gegenüber, Wes konnte sich nur schwer vorstellen, dass jemand sowas nur spielte. Er fragte sich sogar, ob es nicht eine ganz persönliche Geschichte dazu gab. Irgendwas musste das Imperium ihr oder den Cortinas angetan haben... denn er hätte eigentlich nicht gedacht, dass irgendwer den Sith oder ihren Ehemaligen mehr Abneigung entgegenbringen als die Jedi (und die meisten taten es - es auch zu zeigen oder danach zu handeln waren verschiedene Dinge). Der Großmeister fühlte sich nach seiner Frage also relativ überzeugt davon, dass er und die Brünette auf derselben Seite standen. Was aber nicht unbedingt hieß, dass sie ihm seinen Auftrag erleichterte...

"Frau Cortina, ich weiß, wer Wingston war, aber nicht unbedingt, was er im einzelnen Schlimmes getan haben könnte. Falls Ihr es wisst, würde ich es vorziehen, es mir nicht zu sagen, bis ich mir mein eigenes Urteil über ihn gebildet habe."

Beschwichtigend hob Wes die Hände. Das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, waren Geschichten aus Wingstons Vergangenheit, und er hoffte, ihr dies damit schon rein vorsorglich klargemacht zu haben.

"Was mich angeht, ich werde zumindest versuchen, ihn nach dem zu beurteilen, was er jetzt ist anstatt nach dem, was er einmal war. Hoffentlich ist Euch allerdings klar, wie ich wählen würde, könnte ich entscheiden, ob Wingston mitkommt oder nicht."

Stellte er klar. Es war nicht allzu überraschend, dass bei einem Geschäftsmann, der früher lichtschwertschwingend durch die Galaxis gezogen war, die "Do-it-yourself"-Mentalität stärker ausgeprägt war, was Piraten anging, als bei einem, der nie etwas anderes gemacht hatte als Wirtschaft. Mit Sicherheit bedeutete seine Teilnahme aller Wahrscheinlichkeit nach mehr Scherereien. Was, wenn sie die Übeltäter aufspürten und der ehemalige Sith sich in Ausübung von Selbstjustiz auf sie stürzte? Als Jedi müsste er sich in so einem Fall gegen ihn stellen. Nein, einfach würde es nicht, sicherlich nicht.

Wes hatte darüber nur am Rande mitbekommen, dass sich Tara Richtung Bantha King verabschiedete und etwas später Burger kauend wiederkam. Noa nahm dies zum Anlass zu fragen, ob sie endlich los konnten, was die Togruta auch gleich bejahte - außer, es wollte jemand auch einen. Sowohl Flynn, Jace als auch winkten ab, und bevor der Jedi-Großmeister sagen konnte, dass es wirklich an der Zeit wäre, trat sein Padawan an den Piloten heran und begann ihn auszufragen. Dabei begann er ihn zu duzen, was den älteren Jedi veranlasste, inständig zu hoffen, dass er dabei nicht gleich wieder so auf die Nase flog wie bei Aketos, der hochnäsigen Kamino, an deren Rettung er beteiligt gewesen war.

Natürlich hatte Chorios keinen Rang, wie auch, soweit Wes wusste, war er ein freier Pilot. Das Duzen nahm er nicht übel, er bot es sogar allen an, und er stellte auch klar, dass er tatsächlich der Pilot sei. Auch er plädierte erwartungsgemäß dafür, aufzubrechen. Wes nickte und lächelte ein wenig.

"In Ordnung. Da wir ohnehin alle zusammenarbeiten werden, habe ich auch nichts dagegen, Wes genannt zu werden. Ich bin ohnehin kein Mann für solche Förmlichkeiten. Außerdem sollten wir wirklich aufbrechen, bevor wir hier noch Wurzeln schlagen. Nach dir, Jace."

Naboo, Theed - Beim Bantha King am Raumhafen - Noa, Jace, Flynn, Tara, Wes
 
[ ▫ Naboo ▫ Theed ▫ Beim Bantha King am Raumhafen▫ ] mit Tara, Wes, Noa, Jace

Als Flynn noch so da stand, blickte er um sich und erspähte einen Nachrichtenwand, auf der ersichtlich war, dass Coruscant angegriffen wurde und schon unter dem Imperium stand. Er schreckte leicht auf und zog sofort sein Komlink und Datapad raus, verband die beiden und schrieb eine sichere passwortgeschützte Nachricht. Das Passwort, war die altverwendete, schwer zu knackende Kombination aus Zahlen und Buchstaben.


*****************

Lieber Vater

Ich hoffe Du lebst noch?
Ich habe mir Sorgen gemacht, als ich die Nachricht über Coruscant lass.
Am besten kommst du so schnell wie möglich von dem Planeten weg. Schreib mir, wo du bist. Bald beende ich meine Ausbildung. Dann werde ich ein Jedi-Ritter.

Dein Sohn, Flynn

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Als er die Nachricht nochmal ließ, musste er eine Träne aus seiner Wange wischen. Er hoffte nur, sein Adoptivvater lebte noch. Als er das tat, schaute er noch auf die anderen, und wünschte sich, sie würde es nicht sehen, dass er auch mal weinen kann. Er wollte nicht zeigen, dass auch er verletzbar war. Vor allem nicht vor so vielen Zuschauern, er wusste nicht was er jetzt machen sollte, da versuchte er es wegzudiskutieren.

Jace antwortete ihn etwas verwirrt und grinste ihn sogar an, da fühlte er sich etwas unsicher und kam es ihm so als ob er ein dummer Junge war, vielleicht kam seine Anrede nicht so an, trotzdem antwortete Jace auf seine Frage. Jace hatte wohl keinen Rang, da fragte er sich, warum eigentlich, war er freischaffender Unternehmer oder sowas ähnliches? Da er aber ihn nicht noch mehr verwirren wollte, ließ er es. Dann sah er einen leichten Schein der Empörung, eine Sekunde danach erinnerte er sich, dass er ihn per Du ansprach. Irgendwie war es für ihn normal per Du zu sein, wenn man sich vorgestellt hatte und sogar mit den Vornamen, trotzdem vernachlässigte er seine Etikette und hoffte trotzdem nicht der zu sein, der ihn negativ auffiel. Er sagte sich, ich kann es noch hinbiegen. Irgendwie nahm Jace den Zwischenfall nicht so ernst wie er. Flynn wusste irgendwie, dass Jace ein guter Mensch war und man ihn auch gerne duzen konnte, auch wenn man es nicht gleich darüber sprach.


„Sehr gerne, Jace. Es tut mir leid, dass ich dich geduzt habe, aber ich hatte ein warmes Gefühl bei dir gespürt, weshalb ich gleich annahm, dass Du nichts dagegen hast. Wenn Du denkst, dass ich meine Tricks angewendet habe, das war rein vom Gefühl her. “

Er war sehr erfreut, dass es so glatt ging, der Pilot war wohl kein sehr ernster Mensch, der auf alles achtete. Danach sprach er zu allen, dass sie sich schon auf dem Weg machen konnten. Nach einer Weile sagte Wes, dass auch er als Wes genannt sein mochte und er mit den Formalitäten sowieso nicht auf dem Hut hatte.

[ ▫ Naboo ▫ Theed ▫ Beim Bantha King am Raumhafen▫ ] mit Tara, Wes, Noa, Jace
 
- Naboo – Theed – Raumhafen – Mit Jace, Wes, Tara, Flynn -

Die Togruta hatte bisher nicht viel Gelegenheit gehabt, etwas zu sagen, aber sie wusste, was gut war. Der duftende Burger, in den sie gerade hinein biss, ließ Noa das Wasser im Mund zusammen laufen. Ursprünglich hatte sie gehofft, sich irgendwo in Theed in ein kleines Café oder Restaurant zu setzen und dort etwas zu essen, doch dafür war plötzlich keine Zeit mehr gewesen. Tara Li fragte zwar in die Runde, ob außer ihr noch jemand einen Burger wollte, doch da die drei Männer einstimmig ablehnten, lächelte auch Noa nur gezwungenermaßen und schüttelte den Kopf. Sie würde später auf der Prince etwas essen. Vielleicht konnte die Togruta ja kochen, oder gar Meister Janson. Oder Jace würde ihr nochmal eine Suppe machen. Letzteres bezweifelte Noa allerdings. Er hatte ja diesmal nichts, weswegen er sich entschuldigen sollte und gerade eben hatte er ihr einen ziemlich unfreundlichen Blick zu geworfen. Der war so ein Besserkönner! Er hätte natürlich alles ganz anders gemacht, das war ihr klar. Wenn sie Jace das Wort überlassen hätte, hätte er eine Lobeshymmne nach der anderen auf Wingston angestimmt und den Jedi erzählt, wie sehr er sich bemühte mit allen Sith dieser Galaxis gut Freund zu sein! Wahrscheinlich machte er sogar jedes Jahr Urlaub auf der imperialen Hauptwelt Bastion, dieser Spinner! Noa verschränkte die Arme vor der Brust. Es fiel ihr gerade schwer, einen freundlichen Eindruck zu machen, vor allem da dieser Wes Janson gerade auch noch sein übriges dazu tat, sich unbeliebt zu machen. Da bat er sie doch allen ernstes, ihm keine Geschichten über Wingston zu erzählen und darüber, was er Schlimmes getan haben könnte – könnte! Was sollte das jetzt wieder heißen? War er sich etwa nicht sicher? Hallo, aufwachen! Wingston war ein Sith! Am liebsten hätte Noa den Jedi geschüttelt. War denn hier jeder außer ihr vollkommen übergeschnappt?
Die Journalistin bedachte den Jedi mit einem üblen Blick. Wäre sie eine Wetterhexe gewesen, hätte sich wohl alleine durch ihre unterdrückte Wut ein Orkan gebildet, der ihre Haare dramatisch in alle Richtungen geweht hätte und es aus ihren Augen hätte blitzen lassen. Ganz der typische Klischee-Jedi schob Janson dann noch einen klugen Spruch hinterher und Noa hatte Mühe, ihm nicht an die Gurgel zu gehen. Ja, sie war froh dass diese Mission weitergehen und die Jedi sich auch trotz der Anwesenheit eines Sith beteiligen würden, aber sie hatte nicht gewollt, dass sie sich gleich mit ihm verbrüderten und in einem Bett schliefen! Da half auch Jansons Beteuerung nichts, dass er, wenn er könnte, auch lieber ohne Wingston reisen würde. Pah, das war doch auch nur leeres Wischi-Waschi!


„Fein.“

Brummte Noa bockig und verfolgte, wie sich Jace und Janson fast gegenseitig in die Arme fielen, als sie beschlossen sich zu duzen. Klar, die waren total auf einer Wellenlänge, wo sie doch beide so gerne mit Sith spielten. Echt zum Kotzen.

„Ich hol mir doch nen' Burger.“

Entschied sie, drehte sich um und verschwand in dem Fast-Food-Restaurant. Die Schlange vor den Schaltern hatte sich ein bisschen verringert. Noch vor zwei Minuten war viel mehr los gewesen, weswegen die Togruta ihren Burger für einen Wucher-Preis einem Passanten abgekauft hatte. Auch irgendwie verrückt. Die schien ja gut zu verdienen bei den Jedi. Noa stellte sich in der Reihe an und wartete. Seine blöde Suppe konnte sich Jace sonst wohin stecken. Die hatte eh nur nach Wasser geschmeckt. Okay, eigentlich war sie ganz lecker gewesen, aber es war auch nicht gerade schwierig Suppe aus der Dose zu erhitzen. Das konnte Noa auch.

„Einen Bantha-Burger, bitte.“

Sagte sie zu der jungen Verkäuferin. Durch die Fensterscheibe beobachtete sie, wie Jace mit dem Padawan-Schüler, Flynn Kybo, sprach.

„Oder nein... machen Sie zwei draus.“

Als sie wieder nach draußen kam, waren alle bereit um endlich los zu gehen. Sie auch. Also auf zur Prince. Noa packte ihren Burger aus und biss herzhaft hinein. Das war genau das, was sie jetzt brauchte.

- Naboo – Theed – Raumhafen – Mit Jace, Wes, Tara, Flynn -
 
Naboo, auf dem Lande - auf einer Wiese beim Dorf - Sarid und Brianna

Sarid verfolgte Briannas Ausführungen, dass es stark schwankte wie lange sie brauchte, um die Macht zu spüren. Irgendwie kannte sie das woher.

Dass das schwankt ist relativ normal für Padawane. Aber die Macht zu berühren fühlt sich schon sehr berauschend und eindrucksvoll an, wenn du mich fragst. Aber entweder du empfindest das anders als ich oder du hattest noch keine so tiefe Berührung der Macht. Ich würde das an deiner Stelle einfach mal beobachten wie sich das entwickelt.

Zuckte Sarid mit den Schultern. Das war ein eher kleines Problem im Vergleich zu den Übrigen, das sich womöglich mit mehr Training von selbst behob, also kein Grund weiter darauf herumzureiten. Dass die Echani absolut nichts dagegen einzuwenden hatte, wenn sich ihre Beweglichkeit über die Macht noch steigern ließe, wunderte Sarid überhaupt nicht, was sie mit einem kurzem Lächeln quittierte. Die Corellianerin vermerkte es zudem als positiv, dass Brianna den Geschwindigkeitschub durch die Macht schon kannte. An dem Einsetzen musste sie aber offensichtlich noch arbeiten, das war klar, genauso wie an den anderen genannten Machtfertigkeiten. Das mussten alle Jedi nach und nach erst lernen.

Anfangs konnte ich das auch nicht sofort. Aber mit der Erfahrung wird auch der Einsatz solcher Techniken einfacher und schneller. Das wird schon noch, Brianna

Beruhigte sie die doch ziemlich negativ eingestellte Echani, was aufgrund deren Vorgeschichte allerdings auch kein Wunder war. Sie brauchte ganz klar mehr Erfolgserlebnisse.

Es ist sinnvoll, an deinen Machtfähigkeiten zu arbeiten. Du musst nur lange genug dafür üben. Du hast das Talent, die Möglichkeit und auch genug Zeit dazu, Brianna. Zudem musst du niemandem etwas beweisen, wir wissen alle hier, dass du einiges drauf hast, sowohl kämpferisch als auch machttechnisch. Glaube an dich.

Baute sie die Echani weiter auf. Vielleicht schaffte Sarid es doch durch Ausdauer und wiederholtem Daraufhinweisen, dass Brianna sich zumindest ein bisschen was in die Bezug auf die Macht zutraute. So vieles in der Macht war eine Art Glaubensfrage, so dass derjenige, der schnell einen Misserfolg erwartete in den allermeisten Fällen in der Hinsicht auch nicht enttäuscht wurde. Aber es blieb noch abzuwarten ob und ggf. wann Brianna diesen Teufelskreis durchbrechen und die gefühlte Opferrolle hinter sich lassen konnte. Für Sarid war allerdings klar, dass sie diese in vielfacher Hinsicht begabte Frau nicht so ohne weiteres als Jedi abschreiben würde. Und sollte Brianna sie beschimpfen und anmaulen, so würde Sarid sie dennoch weiter antreiben, bis sie endlich Fortschritte machte. Die Echani durfte ihr Talent einfach nicht wegwerfen, nicht in Zeiten, wo sie jeden Jedi brauchten. Als Brianna dann nochmals auf ihre Sithgefangenschaft zu sprechen kam nickte die Jedi-Advisorin langsam.

Nein, ich kann es dir natürlich nicht verübeln, dass die Methoden der Sith Spüren hinterlassen haben, das ist gar keine Frage. Aber du hast auch keinen Grund dich dahinter zu verstecken und es zu einer Ausrede werden zu lassen. Du bist eine starke Frau und kannst das sowohl körperlich als auch mental überwinden und verarbeiten. Kestrel hat sehr gut daran getan, dich bei den Jedi zu halten. Aber nun geh deinen Weg hier weiter, anstatt zurückzublicken. Was geschehen ist, ist geschehen. Das Leben ist eine immerwährende Prüfung und oftmals erkennt man erst viel später, wie sehr man daran schließlich gewachsen ist.

Meinte sie lächelnd. Irgendwie glitt sie nach und nach in immer philosophischere Betrachtungsweisen ab, stellte sie für sich fest. Aber ihr war auch klar, warum. Es gefiel ihr nicht wie stark die Echani immer noch an der Sithgefangenschaft zu kauen hatte. Wie negativ es sie beeinflusste. Es war klar warum, aber dennoch musste sie diesen Pessimismus abschütteln. Gerade Naboo lud doch sehr ein einfach eine Weile unbeschwert zu sein, sich zu entspannen und neu zu sich zu finden. Es gelang Sarid schließlich auch und sie war von sich auch der Meinung, dass sie in ihrem Leben bisher schon einige ähnlich erschütternde Erlebnisse verkraftet hatte. Die Corellianerin sah keinen Grund, warum Brianna das nicht auch schaffen konnte. Als die Echani vorschlug den Weg zurück zum Dorf über eine Wiese abzukürzen nickte sie nur kurz zustimmend. So langsam näherte sich ihr Gespräch sowieso dem Ende, denn sie hatten Briannas Schwierigkeiten nun schon von ziemlich vielen Seiten beleuchtet. Jetzt war es für die Weißhaarige an der Zeit Sarids Vorschläge in der Praxis zu testen. Als Brianna ihr dann aber vorhielt, dass die Jedi sie während ihrer Sithgefangenschaft abgeschrieben und nicht nach ihnen gesucht hätten, musste sie ihr einfach widersprechen.

Also das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, Brianna. Wir Jedi achten aufeinander. Ich habe auch eine Padawan von mir, Dhemya i Eraif von Byss befreit als diese entführt worden war und das ist wirklich kein Einzelfall. Es gab zu meiner Zeit immer wieder solche Rettungsmissionen für Jedi, die in Schwierigkeiten sind und ich glaube kaum, dass sich das in dem Jahr, wo ich weg war geändert hat. Wenn dann hat niemand von euch eine Spur gefunden, der der oder die nachgehen konnte. Aber so einfach abgeschrieben wird niemand bei den Jedi.

Dabei sah sie der Echani eindringlich in die Augen. Sie glaubte gern, dass Brianna sich die ganze Zeit auf Korriban allein gelassen gefühlt hatte. Aber sie musste ihr einfach vor Augen führen, dass das auf alle Fälle nicht an der Untätigkeit des Jedi-Ordens an sich lag, sondern einzig und allein Schuld der Sith war.

Wo hast du denn das her, dass der Kodex alles regelt und verbietet?

Fragte Sarid Brianna irritiert. Das klang viel eher nach einer der "Weisheiten", die Rilanja schon ein paar Mal in ihren Holofilmen gehört hatte.

Der Kodex war schon immer als Hilfestellung gedacht, als Rettungsanker in Situationen, in denen du die Kontrolle zu verlieren drohst, als Erinnerung an das, was du bist und sein möchtest. Aber keinesfalls ist er wortwörtlich zu nehmen. Das entspricht weder der Philosophie der Jedi noch dem gesunden Wesensverstand. Also komm mir nicht damit, Brianna. Das stimmt so einfach nicht und das hat dir auch Kestrel so nicht beigebracht. Und natürlich dürfen Jedi auch Kinder und Familien haben. Das, was du hier wohl irgendwo gelesen hat gilt schon bestimmt seit 100 Jahren oder länger nicht mehr. Wer verbreitet solchen Humbug? Es gab schon Jedi-Rätinnen, die Kinder geboren haben. Also kannst du ruhig nach einem Traumprinzen umsehen, Brianna. Wenn du schwanger wirst, wirst du eben schwanger. Mehr gibt es da nicht zu sagen. Du bekommst dann eben Aufträge im Rahmen deiner körperlichen Möglichkeiten, sprich man nimmt durchaus Rücksicht darauf. Auch für die Kinderbetreuung stellt der Jedi-Orden normalerweise einen fähigen Babysitterdroiden zur Verfügung, wenn dies gewünscht wird.

Sie zuckte kurz mit den Schultern, während sie langsam die Wiese überquerten und die kleine Straße langsam in Sicht kam, die sie zurück zum Dorf bringen würde.

Das ist alles kein Problem, wobei ich zugegeben etwas neugierig bin wie dein Traummann denn sein müsste, um deinen Ansprüchen zu genügen.

Fügte sie grinsend hinzu.

Naboo, auf dem Lande - kurz vor der Straße zurück zum Dorf - Sarid und Brianna
 
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[ Naboo – Theed – Raumhafen – Landebucht – ‚Prince’ | Exodus und Tear]

Nach den Erklärungen Exodus' hatte sich die Situation eindeutig entspannt. Erleichtert ließ Tear sich auf einer der Sitzgelegenheiten nieder. Sein alter Freund war nun also ein Geschäftsmann in der Wingston Corporation. Keine großartige Überraschung an dieser Front. Gleichzeitig erzählte Exodus davon, sich um seine Familie gekümmert zu haben. Soweit Tear sich erinnern konnte, war Exo's Sohn Adrian bei den Jedi als Padawan in Ausbildung gewesen. Seine Schwester, Alisah, hatte der Ex-Sith zuletzt als Adeptin von Inquistor Charon gesehen... um welche Familie hatte Exodus sich dann gekümmert?

"Um es genau zu nehmen, führt mich ein einfacher Einkauf hierher. Ich war auf der Suche nach einem Lichtschwertkristall und ein Händler hat sich bereit erklärt, sich hier mit mir zu treffen. Ich persönlich hätte ja einen etwas ruhigeren Planeten als Handelsplatz vorgezogen, doch um ehrlich zu sein, ist es ohne die Ressourcen des Ordens relativ schwer, die Bedingungen von Geschäften zu diktieren. Daher bin ich hier auf Naboo.", sagte Tear. Exodus schien sich immer noch über die zufällige Zusammenkunft zu freuen, zumindest suggerierte das Lächeln auf seinem Gesicht dies. Bestimmt fragte er sich, wozu Tear einen neuen Lichtschwertkristall benötigen könnte.

"Dieser Kristall hier..." - Tear zog den rot leuchtenden Kristall aus seiner Robe hervor und hielt ihn in die Höhe - "... dient als Ersatz für meinen alten Lichtschwertkristall von Artek III, welcher mir von meinem Sohn gestohlen wurde." Nach einer kurzen dramatischen Pause - Tear hielt sie für durchaus angebracht, schließlich hatten Sith Inquisitoren nur in seltensten Fällen Söhne, welche Ihnen Lichtschwerkristallen stohlen - fuhr Tear fort.

"Ich hatte erwähnt, dass ich ein Leben ohne Machtfähigkeiten hart fand? Ja... natürlich konnte ich meine Fähigkeiten auch von meiner Familie nicht gänzlich fernhalten. Mein Sohn war immer besonders interessiert gewesen, sobald irgendwo von der Macht, den Jedi oder den Sith die Rede war. Lange Zeit hatte ich das als Interesse an meiner Person ausgelegt, mich über seine Liebe zu seinem Vater gefreut. Ich dachte, sein Interesse wäre mein Erfolg."
Tear seufzte. Da war er wohl falsch gelegen!

"Vor einigen Wochen kam ich nach Hause und mein persönlicher Safe stand weit offen, mein Lichtschwert war auseinandergenommen worden. Mein Sohn war verschwunden. Sonst fehlte nichts. Natürlich dachte ich zunächst an Entführung, Diebstahl und dergleichen. Doch niemand hatte eine Spur hinterlassen. Ich konnte keine fremden Auren spüren und der Safe war ohne Gewaltanwendung geöffnet worden. Es gibt nur eine mögliche Erklärung: mein Sohn hat den Lichtschwerkristall genommen und ist verschwunden. Wozu er nur den Kristall mitgenommen hat, vermag ich nicht zu sagen."

Das Flüstern der Macht war lauter geworden. Tear wusste, dass die Akteure, die Exodus zuvor erwähnt hatte, bald eintreffen würden. Zugleich war ihm klar, dass sich die Wege der beiden Ex-Sith nicht ohne Grund gekreuzt hatten. Es war ihm vorbestimmt, seinen Freund zu begleiten. Möglicherweise hatten sie das gleiche Ziel? Tear war nicht klar, warum Exodus so große Mühen für das Auffinden seiner Mitarbeiter auf sich nahm, doch möglichweise war diese Mission auch nur der Beginn des Weges. Die Zukunft, würde größere Klarheit bringen. Bis dahin würde der Ex-Inquisitor sich wohl in Geduld üben müssen.

"Ich weiß nicht warum, Exodus, doch ich kann fühlen, dass unsere Wege sich hier nicht kreuzen, sondern vereinen sollen. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich dich auf deiner Reise begleiten, bis die Macht unsere wahre Bestimmung offenbart."


[ Naboo – Theed – Raumhafen – Landebucht – ‚Prince’ | Exodus und Tear]
 
[ Naboo – Theed – Raumhafen – Landebucht – ‚Prince’ | Tear und Exodus ]

Einen ungewöhnlichen Ort hatte sich Tears Lichtschwertkristallhändler da ausgesucht. Warum gerade Naboo? Für so einen Handel hätte Exodus sich klassischerweise einen ganz anderen Ort vorgestellt: Mos Eisley vielleicht oder Nar Shaddaa. Aber gut, er wollte sich nicht beschweren. Ganz im Gegenteil! Tears Auftauchen war bisher das ungeschlagene Highlight dieser Reise. Und wenn es nach Exodus ging, sollten sie sich ausgiebig Zeit nehmen um zu plaudern, alte Geschichten auszutauschen und neue zu erzählen. Das Problem war bloß: Chorios würde bald mit seinem Jedi-Anhang zurückkehren. Eigentlich waren sie schon viel zu lange weg …

Tear erklärte, er wollte ihn weiterhin begleiten, bis die Macht offenbarte wozu dieses Aufeinandertreffen gut sei.
Diese schnelle Entscheidung überraschte ihn einerseits, andererseits hatte er sich aber auch nicht vorstellen können, dass ihre Begegnung sich tatsächlich auf einen 5-minütigen Smalltalk hätten beschränken sollen. Vielleicht hatte Tear Recht und die Macht hatte wirklich etwas mit ihnen vor.


„Dein Angebot freut mich und ich werde es gerne annehmen.“

sagte Exodus mit fester Stimme. Er war seinem alten Freund zwar noch eine Reaktion auf seine eigene Geschichte schuldig, aber dafür blieb ihnen jetzt erstmal keine Zeit. Exodus schielte hinüber zur ausgefahrenen Einstiegsrampe. Blickte zu Tear und wieder zurück. Dann stand er ruckartig auf und erhob wieder die Stimme.

„Das Problem sind die Jedi. Ich weiß nicht, wie sie auf dich reagieren werden. Ich weiß nicht mal, wie sie auf mich reagieren werden. Die einzige Möglichkeit ist, dich erstmal als blinden Passagier zu verstecken.“

Entschuldigend sah er Tear an.

„Ich weiß, das ist nicht angenehm und wenn dir das zu blöd ist, kann ich das verstehen. Aber wir sind nicht mehr im Sith-Orden und ich denke wir sollten uns auch entsprechend verhalten. Ich will keinen Ärger. Ich will allerdings einen alten Freund auch nicht gleich wieder aus den Augen verlieren.“

Wieder schielte er hinüber zur Rampe. Wie viel Zeit blieb ihnen wohl noch?

„Mein Vorschlag ist folgender: Wir begeben uns jetzt auf mein Quartier, du bleibst dort … vielleicht zur Sicherheit in der Nasszelle? Und du verbirgst deine Aura, so gut es geht … es kommt ein Jedi-Meister an Bord. Wes Janson heißt er. Vielleicht kennst du ihn? Auf jeden Fall wird er gut geschult sein. Sind wir erstmal in der Luft werde ich den Chorios – den Piloten – ansprechen und ihm erklären, dass ich dich auf das Schiff gelassen habe. Was soll er dann schon groß tun?“

Exodus gönnte sich ein überhebliches Grinsen und zuckte mit den Schultern. Dann wurde er wieder Ernst und wartete auf Tears Entscheidung.

„Also: Was sagst du?“

[ Naboo – Theed – Raumhafen – Landebucht – ‚Prince’ | Tear und Exodus ]
 
- [Naboo-System - Theed - Raumhafen - vor dem BK] - mit Noa, Tara, Wes und Flynn

Der Jedi-Meister hielt es also auch so, erst mal selbst ein Bild von dem potenziellen Massenmörder machen und dann ein Urteil fällen. Das erleichterte die Situation - zumindest die Jedi betreffend. Noa passten diese Ansichten aber sichtlich nicht, mit einem gezwungene Lächeln auf den Lippen und blitzenden Augen stand sie da und Jace verkniff sich einmal mehr einen Spruch, der das Fass garantiert zum Überlaufen gebracht hätte. Während Janson ihm dann ebenfalls das Du anbot, wandte die Widerstandskämpferin sich ab und marschierte aufs Bantha King zu. Frust fressen. Jace grinste und sein Blick folgte ihr einen Moment lang. Eigentlich war sie ganz süß, wenn sie wütend und zickig wurde.

Innerlich den Kopf über sch selbst schütteln, konzentrierte er sich wieder auf die Jedi. Flynn schien es unangenehm zu sein, das er ihn ohne zu fragen geduzt hatte - dabei hatte er doch schon erklärt er sei kein Problem oder nicht?


"Ein warmes Gefühl?", fragte er grinsend und etwas ungläubig nach. "Und das bedeutet was genau?"

Ein warmes Gefühl...hatte Jibrielle nicht auch irgendwie sowas erzählt? Aber bei ihr war es mit Geschmack gewesen oder Farben? Wie auch immer, Jedi waren komische Gestalten und sie wusste eindeutig zu viel über ihre Umwelt und Mitlebewesen. Glücklicherweise hielten sie sich ja für die Guten und würden dieses Wissen bestimmt 'niemals' verwenden oder für, so genannte, schlechte Taten missbrauchen. Was die Sith wieder in einem vollkommen anderen Licht da stehen ließ, kein Wunder das so viele Offiziere, die ihre Gedanken nicht beisammen halten konnten von Menari oder wem auch immer schnell beseitigt worden waren. Mit mehr Leuten wie Kratas oder Needa in der Flotte hätten die Sith es niemals so hoch geschafft in der Hierarchie - dessen war Jace sich sicher - und die Entwicklung des galaktischen Imperiums hätte einen andere, eine bessere sein können. Leider, oder für ihn persönlich vielleicht zum Glück, war es so nicht gekommen und jetzt wo Kratas auch noch gefallen war, gab es niemanden mehr der sich gegen die verdammten Sith stellte und das Imperium würde mehr und mehr ein Sith-Imperium werden. Jace verdrängte diese Gedankenspiele mit Gewalt, in letzter Zeit kamen sie viel zu häufig vor und er sollte besser aufhören einem Fantasy-Imperium nachzutrauen, was es so nie gegeben hat und niemals geben wird! Verdammte Propaganda.

"Wie gesagt, ich habe überhaupt kein Problem damit geduzt zu werden. Außerdem hört sich 'Herr Chorios', jawohl ziemlich blöde an, im Gegensatz zu 'Jace' oder nicht? Wie auch immer. Passt schon.", versuchte er dem Padawan noch einmal klar zu machen, das es so schon in Ordnung war.

Die andere Padawan stand noch immer Still kauend daneben und beobachtete das Gespräch schweigend und wartete ebenso wie Wes darauf das sie losgehen konnten - sprich: Alles wartete auf Noa. Während sie noch warteten überlegte Jace ob er mit dem Jedi-Meister noch mal über Wingston sprechen sollte. Vor allem da die Journalistin es ja nicht auf die Reihe bekommen hatte, einen vernünftigen Satz herauszubringen. Entschloss sich dann aber doch dagegen, erstens hatte Wes ja seine Meinung bereits kund getan und wollte sich selbst ein Bild machen und zweitens kam Noa gerade vom BK zurück und begann ihren Burger zu essen. Gut, dann konnte es ja endlich losgehen.


"Gut, wo jetzt alle da sind können wir ja los. Mein Schiff - die "Prince" - steht auf dem großen Landefeld. Ich schätze mal wir brauchen fünf bis zehn Minuten bis wir dort sind.", informierte er die Gruppe und ging voran.

Dadurch das die Jedi zu dritt waren ergab sich nun aber eine Reihe von Problemen. Erstens, die Quartiere auf der Yacht würden knapp werden - irgendwer würde sich mit irgendwem ein Quartier teilen müssen. Von der Größe der Quartiere und Betten sollte das aber kein Problem darstellen. Das viel größere Problem waren die IDs. Er hatte noch zwei 'Rohlinge' über, brauchte aber drei um jeden Jedi mit einer entsprechenden Identität ausstattet zu können, um ohne Probleme auf Abregado-rae einreisen zu können. Wes würde wohl definitiv eine brauchen, aber vielleicht hatten ja Tara oder Flynn eine weiße Weste, so das sie auch mit einer republikanischen ID würden einreisen können. Noch besser wäre es wenn einer von ihnen sogar über eine imperiale ID verfügte...aber gut das hätte noch etwas Zeit. Er ließ sich etwas zurückfallen und ging neben dem Jedi-Meister.


"Wir haben ein kleines Quartierproblem, da ich davon ausgegangen war, das ihr nur zu zweit seit.", teilte er dem Jedi-Meister mit.

"Am einfachsten wäre es, wenn zwei von euch sich ein Quartier teilen könnten. Platzmäßig ist das absolut kein Problem.", schlug er vor und brachte dann noch die Alternative hervor. "Falls das aus irgendeinem Grund nicht geht, könnte ich mein Quartier räumen und es einem von euch zur Verfügung stellen."

Würde er halt im Cockpit pennen oder im Aufenthaltsraum, war ihm schließlich schon des Öfteren unfreiwillig passiert. Aber warum sollten Meister und Schüler nicht in einem Raum schlafen können? Im Notfall könnte man ja auch noch die ach so Gute Noa fragen, ob sie ihr Quartier nicht mit Tara würde Teilen wollen. Könnte sie mal ihren guten Willen zeigen und nicht nur rummaulen...

- [Naboo-System - Theed - Raumhafen - auf dem Weg zum Landefeld] - mit Noa, Tara, Wes und Flynn
 
Naboo, auf dem Lande - auf einer Wiese in Dorfnähe - Sarid und Brianna

Nach Sarids Einschätzung war die Berührung der Macht schon etwas beeindruckendes und berauschendes, und sie vermutete, dass Brianna es entweder anders empfand oder noch keine richtig tiefe Berührung erlebt hatte, und riet ihr, es zu beobachten. Die silberhaarige Padawan grübelte kurz darüber.

"Vielleicht mache ich ja bereits hier etwas falsch, und Ihr oder Kestrel könntet den Fehler finden, wenn ihr mich dabei beobachtet."

Schlug sie vor - und verband ein wenig Hoffnung damit.

"Wenn ich jedoch darüber nachdenke... Es war nicht immer genauso wie jetzt. Am Anfang, ganz am Anfang, noch vor den Jedi, habe ich es schon stärker empfunden als jetzt. Kann es sein, dass es hierbei so einen starken Gewöhnungseffekt gibt? Eigentlich nicht, denn der müsste sich bei Euch ja erst recht bemerkbar machen, oder?"

Die Corellianerin erzählte, dass sie Machttechniken wie Geschwindigkeit auch nicht von Anfang an konnte und motivierte die Echani dazu, lange genug an diesen Fertigkeiten zu arbeiten. Sie brauchte niemandem mehr etwas zu beweisen, und sollte endlich an sich glauben.

Brianna schwieg eine Weile. Es war logisch, dass man solche Dinge nicht einfach so mal eben erlernte, wie komplizierte Echani-Techniken, die zwar einfach aussahen, aber schwer zu meistern waren. So viel geübt hatte sie ja in letzter Zeit nicht. Allerdings war nicht von der Hand zu weisen, dass andere schneller lernten. Besonders Wes' Padawan, dem alles auf Anhieb zu gelingen schien, aber auch Tara und Kadajj, wie sich bei der gemeinsamen Übung herausgestellt hatte.

Dass der Weg für sie mühsamer und steiniger sein könnte als bei anderen Padawanen, war allerdings recht besehen kein Grund, einfach aufzugeben. Sie hatte inzwischen so viel mit ihrer Mentorin sowie jetzt auch mit Sarid gesprochen, dass sie nicht länger behaupten konnte, überhaupt nicht imstande zu sein, den Umgang mit der Macht zu erlernen, genausowenig gab es handfeste Fakten, die derartiges belegten. Langsamer als andere? Mit Sicherheit. Schwächer als andere? Wahrscheinlich. Außerstande, es überhaupt zu tun? Das eben nicht. Wie sie sonst bei jeder Gelegenheit betonte, sie war eine geborene Kämpferin, die nicht so leicht aufgab. Warum nicht die Zeit investieren? Wenn sie aufgab, musste sie wieder ganz von vorne anfangen und genausoviel oder mehr Zeit aufwenden, um für ihr Auskommen zu sorgen. Die Advisorin hatte ihr klargemacht, dass sie keinen Rauswurf zu befürchten hatten, und wenn die Jedi sie noch nicht aufgaben, warum sollte sie selbst? Natürlich, es war keineswegs so, dass es noch nie vorgekommen wäre, dass jemand bei ihr aufgeben hatte, doch das war Vergangenheit. Ganz abgesehen davon, dass sie sich Kestrel gegenüber schuldig fühlte, wenn sie einfach aufgab, bevor sie überhaupt viel miteinander trainiert hatten.

"Ja, ich bleibe. Ich werde mich bemühen und weiter üben. Später können wir immer noch einmal Bilanz ziehen und sehen, wie ich mich entwickelt habe und ob es Fortschritte gab."

Erklärte sie schließlich.

Sarid ermahnte sie später, sich nicht hinter ihren schlimmen Erlebnissen während der Gefangenschaft zu verstecken. Sie sei stark genug, das alles zu verarbeiten und sollte ihren Weg weiter gehen. Davon abgesehen sei das Leben eine Prüfung, von der man oft erst später erkannte, wie sehr man daran gewachsen war.

"Vielleicht, doch manchmal ist die Prüfung, an der man wächst, nahe dran an an einem Schicksalsschlag, der einen zerstört. Ich hatte einige dieser Erlebnisse, von denen ich mir nicht immer sicher bin, welches welches war."

Gab sie zu bedenken. Sie wusste, dass man Kestrel ähnliches gesagt hatte, und sie machte inzwischen durchaus den Eindruck, gestärkt darauf hervorgegangen zu sein, wie die anderen Jedi ihr prophezeit hatten. Doch sie war nicht Kestrel; eine Aufgabe, an der die Ritterin wuchs, konnte ihr sehr wohl zum Verhängnis werden.

Von der ehemaligen Rätin erntete sie Widerspruch, als sie behauptete, die Jedi hätten sich nicht um ihre Gefangennahme gekümmert. Ja, vielleicht hatte man sie auch nicht gleich abgeschrieben, sie wusste auch, dass Wes auf Loronar gewesen war, aber sie glaubte nicht recht, dass es irgendwelche organisierten Bemühungen gegeben hatte, sie zu finden. Natürlich war auch die Frage, woher jemand hätte wissen sollen, dass man sie nach Korriban verschleppt hatte. Allerdings war das alles für die Weißhaarige nicht so wichtig, verglichen mit dem Namen der Padawan, den die dunkelblonde Menschin genannt hatte.

"Dhemya war Eure Padawan? Sie ist die erste Jedi, der ich je begegnet bin, und ohne sie wäre ich heute nicht hier."

Erwiderte Brianna erfreut. Sarid musste wahrhaftig erfahren sein, wenn eine damals schon so mächtige Jedi einst ihre Schülerin gewesen war. Außerdem mochte sie die Rothaarige trotz ihrer manchmal rustikalen Art irgendwie, und fragte sich, was wohl aus ihr geworden war.

Die Corellianerin wunderte sich, wie die Silberhaarige auf die Idee kam, der Kodex würde alles verbieten, und schien ihre Meinung weitgehend zu teilen, dass es sich dabei eher um Richtlinien handelte denn feste Regeln, außerdem schien auch das Beziehungsverbot für Jedi überholt zu sein. Das waren wirklich gute Neuigkeiten, sowohl für sie als auch für Kadajj.

"Es hat mir nicht direkt jemand gesagt, aber nun, hier ist der Text, und auf der anderen Seite habe ich einige Jedi kennengelernt, die sich sehr eng an ihn zu halten scheinen. Zum Beispiel Maedhros, der tatsächlich keine Gefühle zu haben scheint, so sehr hat er ihn verinnerlicht. Oder seht Euch Markus an, wie schwer es ihm fällt, auch nur eine freundschaftliche Beziehung zu jemanden aufzubauen. Wes schätze ich auch so ein, dass er es sehr genau damit nimmt, ich habe seinen Padawan sogar auf seinem Zimmer den Kodex herunterbeten hören. All diese Jedi haben wohl ein Problem damit, wenn jemand ein bisschen emotionaler und leidenschaftlicher ist - wie ich - weil es gegen den Kodex ist. Ich bin bestimmt nicht für eine strenge Auslegung, im Gegenteil."

Erklärte die junge Padawan.

"Woher ich das mit den Beziehungen hatte, weiß ich auch nicht so genau, aber ich war mir eben auch nicht sicher. Ich weiß, dass es bei den Sith verpönt ist und glaubte irgendwoher zu wissen, es wäre bei den Jedi genauso. Außerdem hat ja auch keiner der Jedi, die ich kennengelernt habe, eine Beziehung, von der ich wüsste, oder Nachkommen, aber es ist gut zu wissen, dass es kein Zwang ist. Ich möchte nicht so leben und ich kann mir die Jedi auch beim besten Willen nicht als Ersatz für eine Familie vorstellen."

Fügte sie hinzu. Sarid erklärte nochmals, dass das alles kein Problem war und interessierte sich dafür, wie ein Mann sein müsste, um ihren Ansprüchen zu genügen.

"Einfühlsam."

Erklärte sie, als sie die schmale Straße erreichten und den Rückweg Richtung Dorf einschlugen.

"Liebevoll und zärtlich. Ein guter Zuhörer. Jemand, der sich Zeit für mich und meine Gefühle nimmt. Er sollte freundliche, weiche Gesichtszüge haben und wenn es geht, ein Echani sein. Einer der gerne mit mir redet und ähnliche Interessen hat. Er muss nicht so gut trainiert sein wie ich, aber zumindest halbwegs mithalten können, um gemeinsam Sport zu treiben. So jemand."

Brianna formulierte ihren Anforderungskatalog mit melancholischem Unterton und betrachtete dabei den blauen Himmel. Es lag ihr auf der Zunge zu sagen, dass er vom Wesen her so ähnlich sein konnte wie Josea, wenn dieser ein Echani und nicht so grob zu ihr gewesen wäre, sie wollte aber jede Aussage vermeiden, die man auf Kadajj beziehen konne. Eine Weile schritten sie nebeneinander her, bis sie schließlich den kleinen Dorfplatz erreichten mit dem Wirtshaus. Die Echani nickte und lächelte Sarid freundlich an.

"Ich finde es schön von Euch, dass Ihr Euch soviel Zeit für mich genommen habt. Habt Dank für diese Hilfe."

Als sie die Gaststätte betraten, fanden sie die Rattataki immer noch am selben Platz vor, zusammen mit Aketos und der zurückgekehrten Rilanja. Offenbar hatte sie sich seit dem gespickten Shaakrücken noch keinen Schritt bewegt.

"Hallo Kadajj."

Begrüßte sie sie und hoffte, Gehör zu finden, da die Kahlköpfige scheinbar schon wieder mit der Reptilfrau im Clinch lag.

"Solltest du nicht langsam auf dein Zimmer gehen und dich ein wenig hinlegen? Du könntest etwas Ruhe gebrauchen nach deiner leichten Gehirnerschütterung, außerdem wäre es mir wohler, wenn ich dich zumindest einmal untersucht hätte."

Meinte die junge Echani auf der Suche nach einem Vorwand, sich unter vier Augen unterhalten zu können. Sie suchte den Blickkontakt, optimistisch, dass die smarte Rattataki den Wink verstand.

"Bis später!"

Verabschiedete sie sich von den anderen, bevor sie sich die Treppe hinauf begaben. Kaum hatte sich die Türe hinter Brianna mit einem Zischen geschlossen, strahlte sie ihre Freundin an und packte sie an den Schultern.

"Großartige Neuigkeiten! Ich habe mit Sarid wegen deinem, ähem, kleinen Problem gesprochen, unter dem Vorwand, ich plante selbst irgendwann ein Kind zu bekommen, was an sich ja auch der Wahrheit entspricht, und weißt du was?"

Sie machte eine kleine Kunstpause.

"Es ist überhaupt kein Problem einen Mann zu haben und Kinder zu bekommen! Da gibt es schon seit mindestens hundert Jahren keine Beschränkung mehr. Es soll sogar schon Rätinnen gegeben haben, die Kinder in die Galaxis gesetzt haben."

Erzählte eine euphorische Echani.

"Die Jedi nehmen wohl auch Rücksicht darauf und erteilen dir Aufträge entsprechend deinen körperlichen Möglichkeiten. Später könntest du sogar einen Babysitterdroiden bekommen. Glückwunsch! Deiner Karriere als mächtiger Jedi steht nun nichts mehr im Wege!"

Gratulierte Brianna ihr, fiel ihr um den Hals und drückte sie unter Rücksichtnahme auf ihre Schwangerschaft. Sie freute sich so sehr für ihre Freundin, und Cookiegate war längst abgehakt.

"Am besten, du sprichst selbst einmal mit ihr und erklärst ihr die Lage."

Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, auf Kadajjs Zimmer - Kadajj, Brianna

[OP]@Kadajj: ich hoffe, es ist ok[/OP]
 
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Naboo-System - Theed - Raumhafen - auf dem Weg zum Landefeld - mit Noa, Tara, Wes und Flynn

Als ihr Meister seine Ansicht in der Sache des Sith darlegte, dass er sich erstmal selbst ein Bild von ihm machen wollte, ehe er urteilte, schien Noa ziemlich aus der Fassung zu bringen. Die Togruta spürte starke Emotionen in ihr. Wut und vor allem Angst. Tara wusste nicht, ob sie es durch die Macht spürte oder durch ihre empfindlichen Lekku, vielleicht auch wieder durch beides. Mitfühlend sah sie der jungen Frau hinterher, wie sie frustriert zu BK marschierte, um sich anscheinend einen Frustburger zu kaufen. Irgendwie konnte sie Noa verstehen. Sie selbst konnte auch nicht so gut mit dem Wissen umgehen, dass sie bald für mehrere Tage oder gar Wochen mit einem Sith, bzw. Ex-Sith zusammen sein würde. Irgendwie war da schon Stress vorprogrammiert, aber es war momentan nicht zu ändern. Er war nun mal ein Teil der Mission, damit mussten sie sich alle abfinden.

Das Jace ihnen allen das Du anbot, fand sie sehr nett. Ihre Lekku zeigten ein kurzes Kreisen, da sie wirklich etwas berührt war, wie freundlich er war. Das beruhigte Tara, dass auch nette leute an Board waren und nicht nur ein Schwerverbrecher. Hoffentlich lenkten die anderen gut genug von ihm ab. Noa würde sich sicherlich auch wieder beruhigen, wenn sie erstmal gestartet waren.


„Vielen Dank, du kannst mich ebenfalls Tara nennen, Jace.“

Meinte sie und lächelte ihm kurz zu.
Es beruhigte sie und gab ihr ein angenehmes Gefühl, dass auf der Mission auch vernünftige Leute mitflogen, so dass sie sich etwas entspannte und ihre Lekku nun wieder lockerer über ihre Schultern hingen.


Schließlich kam auch Noa aus dem BK und sie konnten endlich alle los. Die „Prince“ stand wohl etwas weiter weg von hier, so dass sie ein Stückchen laufen mussten. Jace hatte sich an Wes gewandt, Noa aß noch ihren Frustburger und Flynn wirkte irgendwie immer noch etwas niedergeschlagen. Sie spürte, dass es ihm nicht gut ging. Vorhin hatte er irgendetwas in sein Com getippt, und sie hatte geglaubt ein Glitzern in seinen Augen gesehen zu haben und hatte irgendwie Traurigkeit gespürt. Manchmal hasste sie es wirklich, dass sie ungewollt viele Gefühle anderer aufschnappte, selbst wenn jene sie so gut es ging versteckten. Doch ignorieren konnte sie es nicht und so tun, als hätte sie es nicht bemerkt. Daher ging sie neben Flynn, nahm sich jedoch vor danach mit Noa wegen dem Ex-Sith zu sprechen, wenn jene ihren Burger verspeist hatte. Die Togruta schluckte ihren letzten Bissen herunter und sah dann zu Flynn.

„Alles ok mit dir? Du wirktest vorhin so traurig. Ist irgendetwas passiert? Hat dir jemand etwas schlimmes geschrieben? Wenn du willst, können wir darüber reden. Wenn du es jedoch bevorzugst, es für dich zu behalten, ist es natürlich auch ok.“

Fragte die Togruta vorsichtig, während sie den Durastahlweg entlang gingen.

Naboo-System - Theed - Raumhafen - auf dem Weg zum Landefeld - mit Noa, Tara, Wes und Flynn
 
Naboo-Wirtshaus-Zimmer-allein

Kestrel hatte eine ganze Zeit meditiert und hatte dabei völlig die Zeit aus den Augen verloren. Langsam öffnete sie die Augen und atmete tief durch, streckte sich und löste sich aus dem Schneidersitz. Unten im Restaurant schien es ruhig geworden zu sein, denn sie hörte nur wenige Stimmen. Wahrscheinlich waren sie alle irgendwo unterwegs. Ihr Blick zu dem Bett von Brianna, verriet ihr, dass sie ihre Freundin in der Meditation nicht verpasst hatte. Es hätte sie auch gewundert, denn in der Meditation bekam sie schon einiges mit, wenn auch nur, was in unmittelbarer Nähe von ihr geschah. Das Geschenk für ihre Freundin lag daher immer noch auf deren Kopfkissen.

Langsam erhob sie sich von ihrem Bett und blickte etwas verschlafen aus dem Fenster und öffnete es weit, um etwas frische Luft hereinzulassen. Sie atmete tief durch und versuchte sich etwas wach zu bekommen, denn sonst könnte sie wohl heute Nacht nicht schlafen und ihre Freundin wäre sicherlich nicht begeistert, wenn sie sich nachts neben ihr hin und her wälzen würde. Die Meditation hatte ihr jedoch gut getan und darauf kam es ja an. Der Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass Sarid und Brianna sich gerade vor dem Gasthaus unterhielten und sich schließlich verabschiedeten. Sie hatten also tatsächlich miteinander gesprochen. Dies freute Kestrel, denn es war auch früher als sie erwartet hatte. Vielleicht hatte Sarid ja irgendetwas erreicht. Gespannt, was Brianna erzählen würde, wartete sie auf ihre freundin und hörte deren Schritte auf der Treppe, doch sie schien ins Nebenzimmer gegangen zu sein. Wahrscheinlich zu Kadajj. Kestrel seufzte, denn sie war neugierig. Sarid stand jedoch immernoch draußen, daher beeilte sich die junge Ritterin nach unten und traf sie auch noch vor dem Wirtshaus an.


„Hey, Sarid!“

Begrüßte sie ihre ehemalige Meisterin freundlich und lächelte sie an.

„Ich haben eben aus dem Fenster gesehen, dass du und Brianna euch unterhalten habt. Hat sie dich von sich aus angesprochen wegen ihrer Probleme?“

Fragte Kestrel und man hörte deutlich heraus, wie erleichternd es für sie war, denn Kestrel glaubte, dass dies ein weiterer Schritt von Brianna in die richtige Richtung war. Sie wollte sich helfen lassen.
Kestrel winkte Sarid ein Stück von dem Gasthaus weg, denn die Probleme ihrer Freundin ging ja schließlich nicht jeden etwas an, so dass sie den Weg in den Blumengarten des Wirthauses bestritten, da zu dieser Uhrzeit eh gerade niemand hier war. Kestrel mochte den Ort, denn es duftete hier sehr gut.


„Wie ist das Gespräch verlaufen? Hast du etwas erreichen können oder irgendetwas erfahren, was wichtig zu wissen ist? Wie schätzt du sie ein? Vielleicht kannst du mir jetzt, wo du dir ein eigenes Bild von ihr gemacht hast, mir einen weiteren Tipp geben, wie ich an sie herantreten sollte.“

Fragte Kestrel und in ihrer Stimme schwang Hoffnung, aber auch ein Teil Besorgnis mit, wie das Gespräch nun verlaufen war. Es konnte genauso gut schlecht verlaufen sein und vielleicht gab es auch noch Dinge, die sie nicht wusste.

Naboo-Blumengarten hinter dem Wirtshaus-Sarid, Kestrel
 
Naboo, Theed - Beim Bantha King am Raumhafen - Noa, Jace, Flynn, Tara, Wes

Oha, mit Noa war nicht gut Mujabeeren essen. Wes war sich nicht bewusst, irgendetwas wirklich schlimmes gesagt zu haben, doch sie durchbohrte ihn förmlich mit ihren Blicken und brummte etwas eingeschnappt klingendes.

Was hatte sie denn erwartet? Dass er sofort lichtschwertschwingend loslaufen würde, um die Galaxis von dem ehemaligen Sith zu befreien? Obwohl er Tage Zeit gehabt hatte, sich mit der Situation vertraut zu machen und zu überlegen, wie er damit umging? Den Rat, sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen, konnte man ohne große Schwierigkeiten aus dem Kodex herauslesen, und wie so oft, war er auch hier eine schöne Hilfestellung, wie man ein guter Jedi war oder wurde. Nicht nur Menschen neigten dazu, den simpelsten möglichen Zusammenhang zu suchen, komplexe Thematiken auf die einfachste denkbare Art und Weise zu erklären. Nur waren die Dinge selten so einfach. Leute waren nicht lediglich gut oder böse, und ein Ex-Sith war nicht per se ein Verbrecher oder von vornherein nicht vertrauenswürdig. Es war natürlich möglich, zu behaupten, alle wären so, war allerdings schlicht und einfach ein Vorurteil und nicht wahr. So mancher ehemaliger Anhänger der dunklen Seite war inzwischen ein guter Jedi. Es gibt Wissen, sagte der Kodex, also würde er die auch in ihm vorhandene Tendenz zu einfachen Erklärungen versuchen zu unterdrücken und seine Entscheidung von Tatsachen leiten und nach Fakten Ausschau halten, bevor er Exodus Wingston in die eine oder andere Kategorie einsortierte. Noa konnte es offenbar nicht, sie ließ sich ganz von ihren Gefühlen leiten, die sie jemandem entgegenbrachte, der Jahre seines Lebens gegen die Republik und ihre Ideale gekämpft hatte. In ihren Augen verdiente er wohl keine zweite Chance, dort gab es keine Hoffnung auf Besserung oder gar auf Vergebung. Wer einmal ihr Feind war, blieb es wohl für immer. Vielleicht würde es nicht schaden, bekäme die... offenbar etwas komplizierte... junge Frau die Philosophie der Jedi nahegebracht.

Flynn war offenbar ein wenig unsicher den beiden Fremden gegenüber. Nachdem sich alle darauf geeinigt hatten, sich zu duzen, entschuldigte er sich bei Jace eben dafür. Außerdem verwirrte er den Piloten ein wenig durch seine Beschreibung, wie er sich in der Macht anfühlte. Wes lächelte halb väterlich, halb belustigt. Der Padawan würde auch noch lernen, dass andere Wesen, die wenig bis gar keine Ahnung von der Macht hatten, mit den Assoziationen derartiger Wahrnehmungen zu herkömmlichen Sinneseindrücken wenig anfangen konnten. Zum Beispiel könnte er sagen, dass sich Noa in der Macht wie eine Rose anfühlte (sie tat es nicht für Wes, aber nur so als Beispiel). Sie konnten nicht wissen, wie es wirklich war, da sie nichts vergleichbares kannten. Was war überhaupt gemeint? Die Schönheit der Rose, ihr intensiver Geruch, oder die stacheligen Dornen? Gerade bei so impulsiven Personen wie der Brünetten konnte dies schnell zu fatalen Missverständnissen führen. Zum Glück war Jace nicht so, er schien es eher amüsant zu finden.

Währenddessen war die Widerstandskämpferin (mit einer gefühlten Gewitterwolke über dem hübschen Köpfchen) Richtung Bantha King davongestapft, um es Tara gleichzutun. Der Jedi würde nie verstehen, wie diese schlanken jungen Frauen es schafften, sich von solchem Zeug zu ernähren und trotzdem nicht außer Form zu geraten. Bei den Padawanen Kadajj und Brianna war es ja noch extremer, wobei es sich hierbei um sehr aktive (und nichtmenschliche, was auch einen Unterschied machen konnte) Frauen handelte. Nach ein paar Minuten des Wartens und während sich sein Padawan mit dem "Leiter der Unternehmung" über die Pros und Cons den Duzens unterhielt, kam das Temperamentsbündel mit zwei der ungesunden Hackfleischsemmeln zurück, und ihr Begleiter gab das Signal zum Aufbruch. Wes nickte; für ihn war trotzdem klar, wer von diesem "interessanten" Duo die Hosen anhatte.

Als sie in Richtung der "Prince" aufbrachen und während sich Tara mit ihrem Mitschüler über irgendwas unterhielt, fiel sein Blick auf eine Holoreklametafel, die er zwar vorher schon gesehen, jedoch nicht wirklich beachtet hatte. Einige der Bilder wirkten sehr vertraut - zu vertraut sogar. Es war eine Werbung für die Dokumentarfilmreihe von Dime Hive über die Geschichte der Galaxis der vergangenen Jahrzehnte mit dem Titel "Krieg des Zorns - hinein in den Sturm", auf Holodiscs frei Haus geliefert im preiswerten Abo. Wes seufzte, als die Silhouette des damals noch unversehrten Tempels eingeblendet wurde.

"Ich hoffe nur, dass dies alles eines Tages vorüber, Galactic City befreit und der Tempel wieder in der Hand der Jedi ist."

Meinte er zu niemanden im speziellen. Den Fall von Coruscant hatte er viel schwerer genommen als den von Corellia, trotz der schwerwiegenderen Folgen im Anschluss, und der Grund war nicht nur, dass er bei ersterem dabei gewesen war als Padawan. Der Tempel war ein Symbol für die Jedi so sehr, wie Coruscant ein Symbol für die übrigen Wesen in der Galaxis war, und wenn die Jedi so etwas wie heilige Orte gehabt hätten, der Tempel wäre der wichtigste davon gewesen. Allein die Aura, die ihn umgab, unzählige Generationen von Jedi hatten ihre Spuren hinterlassen. Es war, als ob man durch lebende Geschichte wandelte und an kaum einen anderen Ort fühlte sich die helle Seite so stark an wie dort. Er fragte, wie er es jetzt, mit einer wesentlich innigeren Bindung zur Macht empfinden würde.

"Hoffentlich tragen wir unseren Teil dazu bei."

Ein wenig später blieb Jace sprechen, um sich mit Wes zu unterhalten. Die Anzahl der Quartiere war ein Problem; jemand müsste sich ein Quartier mit jemand anders teilen, am besten zwei der Jedi. Der Großmeister nickte.

"Es stellt bestimmt kein Problem dar, wenn ich mir ein Quartier mit Flynn teile, nicht wahr?"

Er warf seinem Schützling einen fragenden Seitenblick zu.

"Sind die Räume eigentlich groß genug, um während des Fluges gegebenenfalls ein wenig darin zu trainieren?"

Naboo, Theed - Raumhafen, auf dem Weg zum Landefeld - Noa, Jace, Flynn, Tara, Wes
 
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Naboo, auf dem Lande - auf einer Straße zurück zum Dorf - Sarid und Brianna

Als Brianna sich fragte, ob sie vielleicht etwas falsch machte bei der Berührung der Macht und überlegte, wie es sich für die Echani anfangs angefühlt hatte, schüttelte Sarid kurz mit den Kopf.

Da kann man eigentlich kaum was falsch machen, Brianna. Und wie gesagt, jeder empfindet dies anders. Kann gut sein, dass es für dich mit der Zeit einfach so anfühlt und falls sich das Gefühl für dich irgendwann doch mal ändert, auch gut. Deshalb brauchst du dir keinen Kopf zu machen. Das ist nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest.

Beruhigte sie die Padawan. Und sollte sich die Berührung der Macht für Brianna anders anfühlen, wenn sie ihre Machtfertigkeiten verfeinerte, dann würde sie es ohnehin als Erste merken. Zudem hatte die Echani schon genug, auf das sie in ihren nächsten Übungen achten sollte. Erleichtert nahm Sarid auch zur Kenntnis, dass Brianna sich nun doch selbst dazu entschieden hatte weiterhin eine Jedi zu bleiben. Alles andere wäre auch eine herbe Enttäuschung gewesen.

Gut so, Brianna. Du wirst sehen, es lohnt sich weiterzumachen.

Entgegnete die ältere Frau lächelnd. Als Brianna dann nochmal damit anfing mit ihrem Schicksal zu hadern und herumzujammern wies Sarid sie erneut zurecht.

Hör auf damit, Brianna. Dir geht es gut, du bist gesund, hast genug zu essen und kämpfst einzig und allein mit deiner Berufswahl. Außerdem hast viele nützliche Talente und Fertigkeiten und bist willkommen bei den Jedi. Viele Kriegsflüchtlinge in der Galaxis würden liebend gerne mit dir tauschen, vergiss das nicht. Sei dankbar für das, was du hast. Ein bisschen mehr Demut und Dankbarkeit diesbezüglich wären da durchaus angebracht, meinst du nicht? Denk mal darüber nach. Und jetzt genug davon.

Schloss sie dieses Thema für den Moment endgültig ab, bevor Brianna erneut in Selbstmitleid versank. Es freute die Corellianerin auch, dass die Echani Dhemya kannte. Was wohl aus ihr geworden war? Sie wusste es nicht und hoffte irgendwann mal wieder etwas von ihr zu hören. Bis dahin konnte sie nur hoffen, dass es der temperamentvollen Rothaarigen von Myrkr gut ging. Als Brianna dann drei Beispiele von Jedi aufzählte, die nach Meinung der Weißhaarigen den Kodex ziemlich wörtlich nahmen musste Sarid breit grinsen.

Du kennst Wes wohl noch nicht gut genug fürchte ich. So weiß ja ich schon von zwei seiner Beziehungen, eine davon war sogar mit Dhemya. Aber keine Ahnung, ob er Kinder hat. Dafür war die Zeit zum Plaudern hier leider viel zu kurz.

Meinte Sarid bedauernd.

Und Markus ist durch seinen zweijährigen Aufenthalt auf Tatooine scheinbar zum gefühlsmäßigen Eremiten geworden. Ein mustergültiger Jedi ist er damit aber gewiss nicht. Er hat noch einiges zu lernen, um wieder der mitfühlende, charmante Jedi zu werden, der er einst mal war. Und Maedhros würde ich an deiner Stelle eher gratulieren, dass er als ehemaliger Sith seine Gefühle so gut im Griff hat, anstatt ihm dies vorzuwerfen. Du weißt ja selbst wie heftig Sith reagieren, wenn sie ihren aggressiven Gefühlen freien Lauf lassen. Sich soweit wieder in den Griff zu bekommen, dass einem das nicht mehr passiert ist eine ziemliche Leistung. Auch wenn er natürlich auch noch einen langen Weg vor sich hat, bis er seinen Gefühlen wieder richtig trauen kann. Außerdem hat der Krieg an allen Jedi Spuren hinterlassen, das darfst du auch nicht vergessen. Nicht jeder kann nach solch traumatisierenden Erlebnissen die Kraft aufbringen weiterzumachen so wie Kestrel, du und ich. Also beobachte andere Jedi mal besser genauer, bevor du sie so vorschnell in eine Schublade steckst.

Dabei zwinkerte sie der Echani kurz zu, während sie mittlerweile durch das ziemlich ruhige, idyllische Dorf zum Gasthaus schritten.

Hey, es gab schon öfters Hochzeiten zwischen Jedi. Ich weiß noch die Hochzeit von Tionne und Gil Galad, das war ein echtes Erlebnis. Leider hat die Ehe nicht gehalten, aber gut, wo gibt es so etwas nicht?

Fügte Sarid schulterzuckend hinzu.

Aber wenn dein Traummann über all diese Attribute verfügen muss, dann könnte es Weilchen dauern, bis du da jemanden findest. Aber du bist ja noch jung.

Überlegte die Corellianerin. Als Brianna sich am Dorfplatz bei ihr bedankte, dass sie sich soviel Zeit genommen hatte, lächelte Sarid nur.

Das ist doch selbstverständlich. Solange ich dir helfen konnte hat es sich ja auch für mich irgendwo gelohnt.

Erwiderte Sarid grinsend als sie weitergingen.

Spätestens bei der nächsten schlimmeren Verletzung.

Da sie mittlerweile kurz vor dem Gasthof waren verabschiedete sich die Echani und ließ Sarid allein vor dem Tänzelnden Shaak zurück. Die Corellianerin sah ihr lächelnd nach. Sie war schon ein eigenartiger Fall. So vielversprechend und doch so stark von der eigenen Unfähigkeit überzeugt, irgendwo ziemlich paradox. Aber bevor sich die dunkelblonde Frau weiter über die Echani wundern konnte kam Kestrel aus dem Wirtshaus gestürmt. Sie hatte wohl beobachtet, dass Sarid mit Brianna geredet hatte und war verständlicherweise neugierig, wie das Gespräch verlaufen war.

Ja, das hat sie. Und eins kann ich dir sagen, sie ist sehr stur, pessimistisch und versinkt schnell in Selbstmitleid. Sie hat ja überlegt bei den Jedi aufzuhören, aber nachdem ich nun mit ihr über ihre Schwierigkeiten gesprochen habe ist sie bereit weiterzumachen. Alles andere wäre auch eine Schande. Sie ist eine so talentierte junge Frau, nur das ist ihr nicht genug. Ihr Ehrgeiz als Echani eine gute Kämpferin zu sein steht ihr da sehr im Weg. Nur das zählt für sie wirklich und wenn sie da keine Fortschritte macht, ist ihr alles andere ziemlich egal.

Die Jedi schüttelte kurz den Kopf und folgte der Coruscanti in den Blumengarten. Wenn das so weiterging war sich die Corellianerin sicher, dass sie innerhalb kürzester Zeit alle Wander- und Spaziergehwege rund um das Gasthaus kennenlernen würde.

Irgendwie paradox. Aber ich habe sie ermutigt, dass sie mit genug Geduld auch lernen kann mit der Macht zu kämpfen, was ihr derzeit offensichtlich nicht gelingt. Es scheitert meiner Ansicht nach bei ihr auch nicht am Talent, sondern dass sie sich irgendwie selbst blockiert, vielleicht durch ihre Versagensängste keine gute Echani zu sein und wohl auch durch ihre negative Einstellung. Aber das habe ich schon einmal bei einer Padawan erlebt und ich denke auch Brianna kann das überwinden. Sie ist eine so starke Frau. Nur sie selbst ist sich dessen nicht so wirklich bewusst. Ich habe sie wiederholt darin bestärkt an sich zu glauben und weiter zu trainieren bis bei ihr endlich der Knoten platzt wie man so schön sagen. Ich habe auch zugesagt beim nächsten Training dabei zu sein. Wenn es ihr hilft, warum auch nicht.

Fasste sie ihr Gespräch mit der Padawan kurz zusammen. Dabei zuckte sie kurz mit den Schultern und lächelte Kestrel zu. Allerdings hatte die Jedi-Advisorin derzeit keinen Blick für die schönen Blumenarrangements im Garten des Gasthauses. Dafür war sie die letzten zwei Tage schon genug durch die schöne Natur Naboos gestapft, so dass sie schon so viele wunderschön anzusehende Blumen, Büsche, Bäume und Gewässer gesehen hatte und so eine besondere Beziehung dazu hatte sie eh noch nie gehabt.

Ermutige sie weiter an sich zu glauben und lass erstmal ihre Heilfertigkeiten bei Seite. Brianna muss lernen mit der Macht zu kämpfen, um ihren eigenen Ansprüchen zu genügen. Sonst wird sie ihr Leben lang damit hadern. Darauf solltest du in nächster Zeit also den Schwerpunkt in ihrer Ausbildung legen. Ich schätze auch, dass sie sich erst dann wirklich bei den Jedi zu Hause fühlen wird. Aber wie gesagt, sie will es weiter versuchen, also schaut es momentan nicht so schlecht aus mit ihr.

Dabei lächelte Sarid erneut.

Ich denke, sie wird es schaffen.

Naboo, auf dem Lande - im Blumengarten hinter dem Gasthaus - Kestrel und Sarid
 
- Naboo – Theed – Raumhafen – Mit Jace, Wes, Tara, Flynn -

Jetzt, wo sie ja alle so gute Freunde waren, konnte es auch endlich weiter gehen. Noa biss in ihren Burger und ärgerte sich, dass sie keine zusätzliche Serviette mitgenommen hatte. Da war ganz schön viel Sauce drauf. Toll, jetzt sah sie bestimmt auch noch aus wie ein Schwein. Sie durchquerten den Raumhafen und die beiden Padawane begannen ein leises Gespräch untereinander und Noa, die mehr oder weniger hinter allen her trottete, hatte Gelegenheit, alle ihre neuen Reisebegleiter ausgiebig in Augenschein zu nehmen, wenn auch nur von hinten. Der Schüler von Meister Janson war noch ziemlich jung, die Togruta hingegen konnte Noa nicht einschätzen, aber sie machte einen freundlichen Eindruck. Wie lange die beiden wohl schon im Jedi-Orden waren? Gerade wenn man noch so jung war wie Flynn war dies doch bestimmt kein leichtes Leben. Meister Janson sah zu einer Holo-Werbung hinüber, in der es um irgendeine Drama Serie ging, die anscheinend auf Coruscant spielte, jedenfalls wurde in dem Augenblick, als sie vorüber gingen, der Tempel der Jedi eingeblendet und Janson murmelte irgendetwas in Richtung „hoffentlich ist das bald vorüber“. Noa blieb beinahe ein Stück Fleisch im Hals hängen. Coruscant, das war ihr Zuhause. Sie war hier, wegen Coruscant.

Kurz bevor sie das Schiff erreichten, schnitt Jace noch ein Problem an, an das Noa noch gar nicht gedacht hatte: sie hatten nicht genug Quartiere für alle. Na super. Und jetzt? Er schlug vor, dass sich von den Jedi zwei Leute ein Quartier teilen sollten und das war so ziemlich die erste gute Idee, die Noa seit einer ganzen Weile gehört hatte. Dass er selbst anbot, sein Zimmer zu räumen, erstaunte sie außerdem noch. So gutmütig hatte sie ihn ja gar nicht eingeschätzt. Ohne etwas zu sagen verfolgt sie den Wortwechsel zwischen ihm und dem Jedi, der sofort einwilligte und erklärte, dass er und sein Padawan sich ein Zimmer teilen würden. Noch einfacher wäre natürlich gewesen, Wingston einfach raus zu schmeißen, dachte sie zynisch und stopfte sich den letzten Rest Burger in den Mund. Kaum hatte sie den letzten Bissen gegessen, tat ihr die Fast-Food-Sünde auch schon wieder leid. Das würde sich morgen früh auf der Waage rächen, garantiert. Wes Janson hatte allerdings noch eine Frage, die Noa aufhorchen ließ. Er wollte wissen, ob die Räume groß genug waren, um während dem Flug trainieren zu können. Interessiert kam die Widerstandskämpferin ein Stück nach vorne.


„Wie viel Platz braucht ihr?“

Fragte sie, sich einfach in das Gespräch einklinkend und wickelte ihren zweiten Burger aus dem Papier. Wenn sie ihn schon gekauft hatte, musste sie ihn auch essen.

„Platz ist eigentlich genug vorhanden.“

Meinte sie .

„Aber da kommt's wohl drauf an, was ihr vor habt.“

Sie zuckte mit den Schultern. Wenn sie vor hatten ihre Lichtschwerter zu schwingen, sollten sie lieber vorsichtig sein. Nicht, dass Mr. Vizepräsident sich noch bedroht fühlte. Noa hatte wenig Lust, in ein Gemetzel zu geraten. Den Flug von Coruscant nach Naboo hatte sie vollständig in ihrem Quartier verbracht und wenn sie ehrlich war wollte sie das nicht wiederholen. Auf die Dauer wurde es ziemlich eng da und zu essen hatte sie auch nichts mehr. Janson sollte seine Padawane also lieber an der kurzen Leine halten, außer die Togruta, die konnte er in die Küche schicken. Oder vielleicht konnte er ja auch selbst kochen. Pfui, Noa Chanelle Cortina! Da hielt sie schon den zweiten fettigen Burger in der Hand und konnte immer noch nur ans Essen denken!

- Naboo – Theed – Raumhafen – Mit Jace, Wes, Tara, Flynn -
 
[ ▫ Naboo ▫ Theed ▫ Raumhafen ▫ ] mit Tara, Wes, Noa, Jace

Auch wenn Jace nichts ausmachte, dass er ihn duzte, war er trotzdem ein komplizierter Mensch, der hinter jedem Wort eine Bedeutung suchte und es gleich als negativ abschrieb. Er machte sich auch gleich viele Gedanken darüber, auch wenn es nicht wert war, so viel nachzudenken, weil es schon alles klar war. Er machte sich einfach zu viele Gedanken und wollte jedem gefallen, der nur in seiner Nähe kam. Natürlich war das nicht gerade gesund und machte ihn allmählich innerlich krank, worüber er sich nicht bewusst war. Als er dann seine komische Rede abhielt, war Jace nicht gerade klar, worüber er überhaupt redete. Auch wenn Jace grinste, fragte sich Flynn, was er jetzt sagen sollte, damit er nicht gleich auf ihn losballert. Er war etwas zurückhaltender als sonst, trotzdem legte er ein Lächeln auf, und hoffte dass alles gut ausgehen würde.

„Das bedeutet dass Du ein guter Mensch bist, nichts mehr, und gute Menschen beharren nicht auf das „Sie“. Weshalb ich gleich annahm, dass wir dich sowieso duzen können. Außerdem bist Du wie man es sieht ein Freund der Jedi und ein Freund der Jedi ist immer gut.“

Da musste er etwas lachen, weil sich seine Satzbildung irgendwie blöd anhörte, aber ihm kamen keine anderen Worte, die er benutzen konnte. Immer wenn er etwas im Stress war, setzte seine Kommunikation ein wenig aus. Er guckte den Piloten nur verdutzt und hoffte, dass er nicht schon wieder jemanden vergraulen wird.

„Ich hoffe ich habe mich jetzt nicht so ganz unverständlich ausgedrückt? „

Jace überlegte was, weil er einen Moment still war und dann sagte er, was Flynn schon wusste. Als er dann aber hörte, dass er kein Problem mit ihm hatte, wurde ihm leichter auf der Seele. Er entspannte sich und war nun besser konzentriert. Als die attraktive und von ihm unterschätzte Widerstandskämpferin mampfend zurück zu der Gruppe kam, sprach Jace, dass sie nun los konnten.
Auf dem Weg, hatte Jace ein Problem kund getan. Flynn ging mit Jace, das heißt neben ihm, so dass die drei Männer eine Wand bildeten. Jace sprach von einem Quartiermangel, trotzdem wollte er sein Quartier freistellen, wenn es zu einem Problem kam. Flynn fand das sehr lobenswert, aber sein Verstand fragte ihn, mit wem wird er ein Quartier teilen? Entweder mit Wes oder Jace.

Vorhin, als der Padawan etwas traurig war, sprach ihn die Toqruta auf ein Mal an. Sie fragte ihn ja richtig aus, stellte er fest, wieso war sie jetzt so besorgt um ihn? Ach ja natürlich, ihre „verdammten“ Lekku machen alle Gefühle sichtbar. Er war schon genervt, dass sie ihn auf einmal deswegen ansprach, er wollte ja – nicht – dadurch auffallen. Er räusperte sich ein Mal und flüsterte ihr paar Wörter zu.


„Können wir … das auf später verlegen? ...“

Er machte immer wieder kleine Pausen, damit sein Gespräch auf gar keinen Fall jemand auffällt.

„Ich finde … das ist kein passender Moment … darüber zu reden, vielleicht wenn wir allein sind?"

Erstens, wollte er wie er schon früher von anderen hörte, diesen Satz auch mal sagen, zweites war es bei ihm pure Ehrlichkeit, die durch ihn rief. Er wollte nicht vor allen sagen, was geschehen war. Er sah gar nicht, in seiner Verwirrtheit, dass Noa sich einen ab fressen ging, da er mit seinen Gedanken beschäftigt war und er sowieso darauf nicht reagieren würde, weil es nicht gerade positiv war, wenn man sowas tat.

Bald murmelte sein Meister irgendetwas von Jedi und Tempel, da schaute er genauer hin und hörte zu. Als er so alt war, dass er die Welt erfassen konnte, war der Tempel leider schon zerstört, weshalb er nicht wirklich mitreden konnte. Danach sprach Jace Wes an, wegen den Quartieren, und es war wohl kein Problem, dass Wes und Flynn sich ein Quartier teilten. Er war darauf schon eingestellt, dass er mit ihm ein Quartier teilen würde, denn gab es eigentlich eine andere Möglichkeit? Wes spähte kurz zu ihm rüber, Flynn nickte nur leicht. Er hatte nichts dagegen, aber wieso konnte er ein Quartier nicht mit Nao oder Tara teilen? Was sprach dagegen? Vielleicht weil sein Meister während des Fluges mit ihm was vor hatte? Jaa … er wollte mit ihm weiter trainieren. Da grinste er seinen Meister an und zwinkerte ihm zu, dass er sich schon darauf freut.
Während sie nun zum Raumschiff gingen, warf Flynn der attraktiven Noa einen Blick zu, er sah dass sie ganz schön verfressen war und ziemlich viel Sauce um den Mund hatte. Er zwinkerte ihr zu und sprach paar Worte zu ihr.


„Noa? Kann ich dir irgendwie helfen? Ich habe hier ein Taschentuch, wenn du eins brauchst?“

Er grinste ihr zu und nahm ein Taschentuch aus der Packung, das ihn seinem Rucksack lag.

„Ich wisch dir auch gerne deinen Mund ab, wenn du keine Hand offen hast.“

Er grinste immer noch, hoffte trotzdem, dass sie das nicht so ernst nahm. Er wollte sie nicht auslachen, nur einen kleinen Schwatz halten.
Kurz davor als es um die Quartiere ging, schaltete sich die Noa ein und hatte wohl etwas dagegen, dass die zwei, Wes und Flynn, in einem Quartier trainieren wollten. Flynn schaute etwas fragend nach hinten und fragte sich: Was hat die Schönheit jetzt wieder vor? Auf jeden Fall, hatte sie ihre Gedanken, die wohl nicht mit den von Wes waren. Sie wollten eigentlich nur in Ruhe trainieren.


„Noa? Worum geht’s hier eigentlich? … Dass wir trainieren wollen, oder das wir sagen wir, einen Gast haben, der zu einer Katastrophe führen kann? Wir haben nichts vor, dass jemanden verletzen würde. Jedi sind keine Krieger.“

Flynn wollte sie etwas zu Recht stutzen, dass sie auch versteht, was und wer sie waren und dass sie keine Schwierigkeiten machen werden. Was denkt sie sich eigentlich? Es war doch unwichtig was sie machen würde, sie würden ja sowieso aufpassen, dass sie nichts beschädigen. Außerdem waren Jedi auch Geheimnisträger und es wurden keine Techniken einfach so offenbart, nur weil jemand wissen wollte. Noas Frage beschäftigte ihn eine Weile, aber er wollte auch mal Wes Antwort hören, worauf er gespannt wartete.

[ ▫ Naboo ▫ Theed ▫ Raumhafen ▫ ] mit Tara, Wes, Noa, Jace
op: ich hoffe ich krieg kein Tempelverbot? ;)
 
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- Naboo – Theed – Raumhafen – Mit Jace, Wes, Tara, Flynn -

Da sie sich auf gleiche Höhe wie die Männer begeben hatte, ging Noa nun an der Seite des Padawans und war ziemlich überrascht, als dieser sie plötzlich ansprach, vor allem, als er ihr ein Taschentuch anbot. Da machte sie ja mal wieder einen tollen Eindruck. Wahrscheinlich sah sie aus wie eine Dreijährige, die erst noch lernen musste anständig zu essen. Super.

„Hmm, danke.“

Meinte sie und nahm das ihr dargebotene Taschentuch entgegen. Gebrauchen konnte sie es ja wirklich. Als Flynn ihr dann aber anbot, das Mundabwischen für sie zu übernehmen, sah sie ihn doch ziemlich ungläubig an. Na, DAS würde sie ja wohl gerade noch alleine schaffen! Sie war schon drauf und dran, ihm eine passende Antwort um die Ohren zu schleudern, als ihr der fröhliche Zug um seine Lippen auffiel und sie begriff, dass er es nicht ernst gemeint hatte, sondern lediglich scherzte. Noa lächelte zurück.

„Vielen Dank, Flynn.“

Meinte sie trocken.

„Ich werd' dich das nächste Mal rufen, wenn ich ein Problem hab.“

Schon ein bisschen besser gelaunt als zuvor zwinkerte sie ihm zu. Flynn war noch recht jung und schien ein netter Kerl zu sein. Sie wollte ihn gerade fragen, wie lange er schon Meister Jansons Schüler war, als er sie auf das von seinem Meister erwähnte Training und auch auf Wingston ansprach. Irgendwie schien er sie jedoch missverstanden zu haben, denn er betonte, dass die Jedi keine Krieger waren und sie niemanden verletzen würden.

„Hey ich hab' nichts gegen euer Training.“

Versicherte sie ihm und achtete darauf, dass sie laut genug sprach, damit auch sein Meister sie hörte, falls dieser sie ebenfalls falsch verstanden hatte. Tss, hatten die alle Tomaten auf den Ohren, oder was?

„Und Jace hat bestimmt auch nichts dagegen.“

Meinte sie, halb in Richtung des Piloten gerichtet.

„So lange ihr auf seinem Schiff nichts kaputt macht.... stimmt doch, Jace, oder?“

Fügte sie grinsend an und warf die leeren Papiere ihres Burgers, sowie das benutzte Taschentuch, im Vorbeigehen in einen der aufgestellten Müllbehälter.

- Naboo – Theed – Raumhafen – Mit Jace, Wes, Tara, Flynn -
 
|| Naboo ▫ Theed ▫ Geschäftsviertel ▫ Straße || ▫ Azgeth

Zuerst war es ein seltsames Gefühl durch die Läden der Stadt zu streunen. Seit sie zu den Sith gekommen war, hatte es sie nicht mehr zu einer Shoppingtour getrieben. Für schwarz in schwarz brauchte man wahrlich keinen Designer. Zudem kannte sie sich nicht so gut in der Modewelt aus, wie man es vielleicht erwarten konnte. Aber wofür gab es Verkäuferinnen? Zwar wollten sie die Waren des Geschäftes loswerden, aber gleichzeitig war es ihre Aufgabe zu beraten. Nachdem Azgeth/Karyn ziel- und wahllos durch zwei Boutiquen geschlendert war, nahm sie sich vor im nächsten Laden eine Beratung einzuholen. Zuerst allerdings brauchte sie einen großen Laden mit viel Auswahl. Nach einigen Minuten hatte sie ein solches Geschäft ausfindig gemacht. Hier gab es alles. Von Ramsch-Billig-Klamotten, bis hin zu Kleidern und edlen Kostümen. Bestimmt würde sie etwas Passendes finden. Da sie – ganz zufällig – den ganzen Tag Zeit hatte, wartete sie bis sie eine der Damen in Beschlag nehmen konnte.

"Ah, entschuldigen Sie. Ihre Hilfe wird ganz dringend benötigt. Ich kann mich so gar nicht entscheiden was ich nehmen soll."

Die glubschäugige Gungan musterte sie und klärte mit wenigen Fragen ab wobei, bzw. womit sie helfen konnte. Ihre Misere war leicht und schnell erklärt. Mit ihrem Freizeit - Style konnte sie sich nicht vorstellen, sie brauchte etwas Offizielleres. Und wenn alleine die Tatsache nicht gewesen wäre, dass Azgeth die fachkundige Beratung dringend benötigte, machte schon alleine die Sprachweise ihrer "Lebensretterin" den Einkauf unterhaltsam. Wie sie mittlerweile mitbekommen hatte, gab es neben schwarz tatsächlich ansprechende Farben, auch an ihrem Körper. Sie war mehr als positiv überrascht über die Gestalten, die sich ihr im eigenen Spiegelbild präsentierten. Auch wenn es sehr fraulich aussah, hatte sie ihre liebe Mühe mit kurzen Röcken. Ihre Beine waren zu muskulös dafür. Also lange, geschäftsmäßig aussehende Stoffhosen.

Hosenanzüge in dezenten Farben hatten für Azgeth die beste Wirkung, bzw. passten am besten zu ihr.

Jetzt nur noch ein abschließender Besuch bei Friseur und sie würde sich selbst kaum wieder erkennen. Zu den zwei Anzügen suchte sie sich noch zwei weitere Hose – Short, bzw. Bluse Kombinationen heraus. Ganz zum Schluss folgten noch ein paar Alltagskleidungsstücke. Irgendwie war das alles total ungewohnt, es kam ihr sogar ein wenig irreal vor. Darth Ilumina machte diverse Boutiquen unsicher und gab ordentlich Geld aus. Aber wenn sie zum „normalen“ Leben finden wollte, war dies genau die richtige Vorgehensweise. So bepackt ging es zurück zum Hotel, wo sie alles aus- und wieder einpackte. Das Zimmer im neuen Hotel war bereits gebucht, daher würde sie hier umgehend auschecken. Mit der Bezahlung ließ sich auch gleich ein Taxi bestellen, das sie abholte und zum neuen Hotel brachte. Noch konnte sie sich dies alles leisten, aber wenn sie die Preise hochrechnete, würden sich ihre Einnahmen bald aufbrauchen. Das neue Hotel war etwas weiter außerhalb des Zentrums, lag mitten im Grünen. Schon beim Aussteigen konnte die ehemalige Imperiale die sauerstoffreiche Luft wahrnehmen. Das war doch gar nicht so verkehrt. Von außen machte es einen angenehmen Eindruck. Die Pension war etwas kleiner gehalten, dafür wirkte sie häuslich und weniger steril als das vorige Hotel. Sie bezahlte, setzten ihren Weg ins Innere fort und meldete sich an.


"Ich habe für zwei Wochen auf Karyn Steed gebucht." Die noch sehr junge Frau beeilte sich den Eintrag zu finden, begrüßte sie kurz und wuselte nach hinten um etwas zu rufen, das Azgeth nicht verstehen konnte.

"Es kommt gleich jemand und kümmert sich um ihr Gepäck, Ma’am."

"Danke."


Die Kleine war irgendwie putzig. Vielleicht die Tochter der Vermieter? Möglich. Oder eine Azubi. Es kam tatsächlich eine echte Person, und kein Droide, der ihre Sachen auf einen Schweber lud und sie zu ihrem Zimmer brachte. Karyn bedankte sich und fing sofort an ihre Sachen aus- und einzuräumen. Die Anzüge waren wirklich schick und die Schwarzhaarige war versucht einen von ihnen anzuziehen. Aber da sie als nächstes einen Friseurbesuch auf dem Plan hatte, wäre dies vielleicht nicht besonders sinnvoll.

Allerdings … warum nicht? Sie würde sich auch morgen noch um ihre Frisur kümmern können. Sie wollte das jetzt tragen und sich dran gewöhnen. Doch bevor es losgehen konnte, brauchte sie ein Bad, welches sie sich sofort ein ließ. Das schaumige Nass konnte wirklich Wunder bewirken. Vielleicht sollte sie sich dies jeden Tag gönnen. Für einen Moment stellte sich Azgeth vor all ihre Probleme mit baden lösen zu können. Danach fühlte man sich einfach super, egal was zuvor passiert war. So einfach konnte es leider nicht sein. Wie auch immer, sie genoss es und ließ sich aufweichen.

Ungefähr zwei Stunden später verließ sie ihre Pension. Umgezogen und "zurechtgemacht". Wären da nicht ihre Narben und ihr Männerhass, sie könnte glatt auf Männerfang gehen. Sie hatte sich unten nach in der Umgebung liegenden Restaurants erkundigt, auf welche sie nun zusteuerte. Diese eleganten Schuhe waren echt gewöhnungsbedürftig. In ihnen konnte man überraschenderweise sogar laufen, doch stabil waren sie nicht. Da waren ihr Stiefel definitiv lieber. Doch sie passten nicht zum Outfit. Schließlich erreichte sie eine Straßenzeile, in der sich einige Restaurants und Bistro’s befanden. Tja, was wollte sie? Eine Mahlzeit sollte es schon sein, aber Mengen - mäßig im Rahmen. Eine Kleinigkeit würde sie überall bekommen. Das dritte Lokal in der Reihe sah einigermaßen einladend aus und war nicht allzu voll. Sie nahm draußen an einem kleinen, runden Tisch platz und wartete auf die Bedienung. Die Karte war klein, aber es genügte ihr vollauf. Die Ex – Sith entschied sich für ein Milch-Mix-Getränk und eine überbackene Teigtasche.

Endlich hatte sie die Ruhe sich einfach nur umzuschauen, ohne einen Plan im Kopf zu haben. Sie beobachtete die vorbeiziehenden Leute, lauschte den Gesprächsfetzen, die an ihr Ohr drangen und studierte das Treiben der Bedienungen der verschiedenen Läden. Schließlich wurde ihre Bestellung gebracht und Karyn stopfte das kleine Loch in ihrem Magen. Es schmeckte wirklich ausgezeichnet. Weit besser als sie erwartet hätte. Daher aß sie langsam um den Geschmack voll erleben zu können. Nachdem sie die Mahlzeit beendet und der Teller abgeräumt worden war, begnügte sie sich mit Beobachten. Zu den Abendstunden füllten sich die Lokale, so auch dasjenige in dem sie sich aufhielt. Und es kam, wie man es erwarten konnte, ein Mann näherte sich ihrem Tisch.


"Guten Abend. Tut mir leid, aber alle anderen Tische sind besetzt. Hätten Sie etwas gegen ein wenig Gesellschaft?" Azgeth war wirklich versucht. Ihre natürliche Reaktion wäre es gewesen ihn wegzuschicken. Damit hatte sie alles andere als ein Problem. Doch der Sinn der ganzen Sache hier war es sich von ihrem alten Leben zu lösen, oder nicht?

"Bitte, nehmen Sie platz." Mal sehen, vielleicht wurde es nicht so furchtbar wie sie erwartete.

"Oh, vielen Dank. Ich hatte eigentlich vermutet sie würden auf jemanden warten. So ganz alleine hier?" Während er platz nahm und den Smalltalk startete, machte die Dunkelhaarige einen innerlichen Haken im imaginären "Hab – ich’s – doch – gewusst - Kästchen".

"Offensichtlich." , klärte sie den Mann auf. Er hatte einen dunkelbraunen Mittelscheitel, trug einen blaugrauen Streifenanzug und eine Aktentasche dabei, die er neben sich stellte. Typischer Bürohengst-/ Managerauftritt. Er sah nicht schlecht aus, aber leider nutzte ihm das bei der ehemaligen Kriegerin des dunklen Ordens nichts. Niemand hier schien etwas zu ahnen. Es war offenbar nicht allzu schwierig sich unbemerkt irgendwo einzuschleichen. Sofern sie nicht die Sith hinauskehrte, war sie nur eine Frau mit einigen Narben und gut trainiertem Körper, der in dem Anzug auch nicht besonders zur Geltung kam. Gar nicht, um präzise zu sein.

"Endlich Feierabend um sich einen Schluck zu genehmigen?" , konterte sie einfach mal mit einer Gegenfrage. Vielleicht konnte man sich einigermaßen unterhalten ohne gleich die Mann – Frau Sache im Kopf zu haben. Er lächelte leicht und atmete erleichtert aus.

"Oh ja, ich kann jetzt ein gutes Bier zum Entspannen gebrauchen."


Und so ging das Gespräch weiter. Azgeth/Karyn überließ dem Mann die Führung, da er dies scheinbar gut beherrschte. Und so erlebte sie die erste wirklich positive Überraschung auf Naboo, was die Leute hier anging. Ein gepflegter Smalltalk, nicht tiefgründig und doch unterhaltsam. So etwas hatte sie nicht für möglich gehalten. Noch weniger die wenigen Lacher ihrerseits. Sie versuchte sich dabei selbst zu beobachten und erkannte sich nicht wieder. So locker zu sein, hätte sie sich nicht zugetraut. Sogar Spaß zu haben. Sie war sich noch nicht einmal sicher, ob sie nicht sogar flirteten. Wenn, dann auf einer ganz harmlosen Ebene, und ganz versteckt. Mittlerweile war es relativ spät geworden und Azgeth/Karyn hatte ihren vierten Drink geleert. Es wurde Zeit ins Hotel zurückzukehren. Sie ließen sich die Rechnung bringen und zahlten. Eine Einladung lehnte sie rigoros ab, auch wenn es den Mann (Richart) zu kränken schien.

"Hat mich gefreut. Vielleicht trifft man sich ja noch einmal. Ich hatte auf jeden Fall eine Menge Spaß. Machen Sie’s gut!" , verabschiedete sie sich und machte sich auf den Heimweg.

Bewusst drückte sie das Lächeln nicht weg. Allem Anschein nach war es eine gute Idee sich auf möglichst Vieles einzulassen, auch wenn es schwer fiel das Misstrauen beiseite zu schieben. Aber für heute hatte sie einen schönen, halbwegs erfolgreichen Tag hinter sich. Diesen würde sie auch entsprechend ausklingen lassen. Für morgen hatte sie genug ernste und wichtige Pläne zu realisieren. Der kleine Abendspaziergang trug sie zu ihrem Zimmer zurück, begleitet von einem Schub Müdigkeit. Diese Art von Wohlgefühl hatte sie lange nicht mehr gespürt, es war quasi ein neues Erlebnis für sie. Zufrieden rollte sie sich in ihre Decke und glitt kurz darauf in den süß klingenden Schlaf.


|| Naboo ▫ Theed ▫ Randgebiet ▫ Pension „Bockendes Kaadu“ ▫ Zimmer || ▫ Azgeth
 

[Naboo, auf dem Lande - Tänzelnder Shaak, Gaststube] – Kadajj, Aketos, Rilanja


Die Spannung, unter der Kadajj stand, war so hoch, dass es nur einer weiteren unpassenden Bemerkung gebraucht hätte um in irgendeiner Weise durchzudrehen. Sie wurde von weiteren Erinnerungen an ihre bösartige Cousine heimgesucht, die sie sowohl abstieß als auch bewunderte. Die Episoden aus ihrer Vergangenheit ließen in ihr sowohl Abscheu als auch ein Bedürfnis irgendetwas in Stücke zu reißen wachsen – weshalb ihr Adrenalinspiegel drauf und dran wieder hochzuschießen. Das Holz der Tischplatte begann bereits unter ihren Fingernägeln zu knirschen, als Brianna die Rattataki ansprach. Sie hatte nicht bemerkt, dass ihre Freundin von der Unterredung mit Sarid in die Gaststube zurückgekehrt war.

Langsam löste sie den Blick, mit dem sie jede Bewegung der Grünhäutigen verfolgt hatte und wandte sich Brianna zu, die ihr vorschlug, dass sie sich wegen der Gehirnerschütterung doch lieber hinlegen sollte und es ihr wohler wäre, wenn sie sie noch einmal untersuchen könnte. Dabei sah sie sie mit einem Blick an, den sie zunächst nicht richtig deuten konnte, weil sie immer noch von dem inneren Aufruhr abgelenkt war, welcher in ihr brodelte.

Doch dann verstand sie, was Brianna ihr damit sagen wollte und stand auf, wobei sie die verkrümmten Finger mit einigen Knackgeräuschen streckte und zischend Luft durch die Nase stieß.

„Ja, du hast Recht – es wird Zeit, dass ich mich ausruhe. Aketos, ich spreche dann mit dir noch einmal später über das Powerpack, ok? Bis dann“,

verabschiedete Kadajj sich und versuchte sich zu entspannen, als sie mit Brianna zu ihrem Zimmer ging. Sie war viel zu nervös, als dass sie von dem Verhalten der Echani darauf deuten konnte, was Sarid zum Thema Schwangerschaft gesagt hatte und noch immer spürte sie die Hitze, die durch die Gedanken an Rattatak ausgelöst worden war.

Jeder Schritt, der sie näher an die Offenbarung brachte, war eine Qual – aber dann würde sie endlich Gewissheit haben. Innerlich bereitete sie schon darauf vor, ihre Sachen packen zu müssen und dann diesen idyllischen Ort zu verlassen. Zunächst würde sie nach Theed fahren, um sich von Master Nindus und Kamee zu verabschieden und dann mit der Curessento Richtung Ordo aufzubrechen.
Ordo war ein karger Planet im Outer Rim, der nur um den Äquator herum Vegetation und einige kleine Siedlungen aufwies – aber dort würde es freundliche Leute geben, die sie akzeptierten und die ihre Familie sein würden.

Sollen die Jedi dann eben ihren Kodex sonst wo hinschieben, dachte sie grimmig, bevor sie durch die Tür trat und ihr Urteil empfing. Briannas Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig von neutral zu strahlend, packte sie an den Schultern und erzählte, mit welchem Vorwand sie mit Sarid über Kadajjs „kleines Problem“ gesprochen hatte. Zwar klangen die Wörter „großartige Neuigkeiten“ nicht danach, als ob sie etwas Negatives zu berichten hätte, doch die kleine Pause kam der Rattataki wie eine ganze Ewigkeit vor.

„Was hat sie dazu gemeint? Komm, sag’s schon…!!“

stieß sie ungeduldig hervor. Ganz euphorisch, wie es Briannas Art war, verkündete diese, dass es schon seit mindestens hundert Jahren keine Verbote mehr gab, was eine eheliche Verbindung und Kinder anging. Darüber hinaus hätten auch schon Jedi-Rätinnen Kinder bekommen und der Orden würde sowohl auf die Lage einer Schwangeren Rücksicht nehmen als auch für die Betreuung des Kindes durch Babysitterdroiden sorgen.

„Ich denke, das wird nicht nötig sein,“


sagte Levon, der unauffällig in der Ecke des Zimmers gestanden hatte.

„Ich habe die Programmierung der Nanny-Droiden in Master Nindus’ Heim sehr sorgfältig studiert und ihre Besonderheiten meiner Programmierung hinzugefügt. Es sind die besten und neuesten Modelle – alles, was mir noch fehlt, um Euer Kind optimal betreuen zu können, sind Überzüge aus Synthflesh oder zumindest Gelkissen.“

„Solange du meinem Kind keine huttischen Schlaflieder vorsingst, kann ich mir auch keinen besseren Babysitter vorstellen,“

lachte Kadajj, während ihr ein paar Tränen der Erleichterung aus den Augen liefen und erwiderte Briannas Umarmung.

„Natürlich werde ich jetzt Karriere als mächtige Jedi machen, das ist doch wohl klar - und du machst hoffentlich dabei mit, oder?“,

fragte sie ihre Freundin mit leichter Besorgnis – die erste Hürde war nun genommen, doch wie würde es mit Brianna weitergehen?
Zum Glück hatte das Gespräch mit Sarid die Echani dazu bewegen können, sich und ihre Laufbahn als Padawan nicht aufzugeben. Kadajj fiel daher eine weitere Last vom Herzen.

„Ich bin wirklich sehr froh, dass wir nun weiterhin zusammen hier bleiben können – dabei wäre ich doch so neugierig gewesen, wie du dich auf einer Welt voller Blechbüchsen geschlagen hättest –vielleicht können wir sie ja einmal besuchen,“

meinte sie mit einem Zwinkern und drückte Brianna noch einmal. Sie schlug ihr vor, dass sie selbst noch einmal mit Sarid sprechen sollte, um ihr die Lage zu erklären.

„Dann hat es sich wohl wirklich gelohnt, dass wir sie auf Ando aufgespürt und einfach mitgeschleppt haben. Damit wäre sie wohl auch indirekt an meinem Zustand Schuld,“


sinnierte eine nun ebenfalls arg überdrehte Kadajj und kicherte leicht hysterisch, als sie daran dachte unter welchen Umständen die Zeugung des kleinen Kriegers zustande gekommen war.

„Jedenfalls bin ich dir sehr dankbar – ich würde dich gern zu ein paar Runden echtem Mando-Ale einladen, aber ich darf ja leider nicht mehr. Aber du kannst von mir soviel Kekse haben, wie du willst, wenn ich wieder einen Geschenkkorb bekomme, du Meisterdiebin,“

fügte Kadajj grinsend hinzu und gab Brianna einen freundschaftlichen Klaps auf die Finger.

„Ich werde jetzt wieder nach unten gehen und schauen, ob sie Zeit hat mit mir zu reden. Und dann muss ich noch mal mit Aketos sprechen – sie kann mir vielleicht einen kaminoanischen Energiedrink herstellen, so dass ich nicht dauernd Kühlboxen mit herumschleppen muss. Kommst du mit runter – sie sitzt allein mit Rilanja in der Gaststube – sonst haben wir den Aiwha-Happen völlig umsonst gerettet,“


Während sie sich auf dem Weg nach oben gefühlt hatte, als ob sie einen ausgewachsenen Hutten samt Podest schleppen müsste, flog sie den Weg treppab wie auf Repulsordüsen über die Stufen. Mit wehendem Rock rauschte die Rattataki durch die Gaststube und sah sich vor dem Wirtshaus nach Sarid um.

Allerdings war die Corellianerin wieder verschwunden, so dass Kadajj sich hinter dem Gebäude auf die Suche machte. Sie fand sie im Gespräch mit Meisterin Skyfly im Blumengarten des Gasthauses vor. Da sie beflügelt von den guten Nachrichten nicht gerade unauffällig den Garten betreten hatte, war es für einen taktischen Rückzug zu spät – und wie immer war auch hier Angriff die beste Verteidigung.

Sarid, ich muss jetzt dringend mit Euch reden – wenn Ihr mit Meisterin Skyfly fertig seid, meine ich…“

schoss es aus ihrem Mund hervor, und stemmte dabei erwartungsvoll den linken Arm auf die Hüfte.


[Naboo, auf dem Lande – hinter dem „Tänzelnden Shaak“ - Blumengarten] Kadajj, Sarid, Kestrel
 
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