Naboo

Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, am Frühstückstisch - Aketos, Rilanja, Kadajj, Sarid, Kestrel, Brianna

Kadajj antwortete als erste und erzählte von ihren eigenen Träumen, die sowohl absurder als auch angenehmer klangen. Noch bevor sie am Ende angelangt war, erreichte sie auch eine Kom-Nachricht von, wie sie zurecht vermutete, ihrem Traumprinzen. Vor Stolz strahlend wie ein Honigkuchenshaak übersetzte sie ihnen die auf
Mando'a gehaltene Mitteilung. Brianna stützte ihr Kinn auf die Hände, während sie zuhörte, und lächelte trotz der gedrückten Stimmung ein wenig. Er versprach ihr auch ein tolles Geschenk und am Ende befand sich noch eine Animation mit zwei küssenden Gesichtern, die sogar entsprechende Geräusche machten. Sie hatte wirklich Glück mit ihrem Josea, dachte sie, doch gleichzeitig flammte der Neid in ihr auf. Warum fand sie keinen, der das für sie war wie Josea für Kadajj? Wo war ihr Traumprinz? Sarid hatte sicher nicht unrecht gehabt, als sie meinte, dass es bei ihrem Anforderungskatalog noch eine Weile dauern konnte. Trotzdem, bei der Rattataki hatte es ja funktioniert. Was hat sie, was ich nicht hab, dachte sie, und diese Fragestellung alleine reichte locker aus, um sie wieder in ihre Depri-Laune verfallen zu lassen.

"Hmm, manche am Tisch würden sagen, das allesfressende Monster wärst du."

Stichelte sie und warf Rilanja dabei einen Seitenblick zu.

"Aber für mich klingt das eher wie das Märchen von der Weltraumschnecke. Vom Prostetnik habe ich allerdings schon gehört, auch ohne das Holo zu kennen. Ist das nicht dieser Dichterfürst, der sich mit dunklen Mächten einlässt, um das perfekte Kunstwerk zu erschaffen? Sagt man nicht sogar 'daherreden wie der Prostetnik'?"

Fragte sie.

"Ich würde gern wissen, ob der Traum etwas zu bedeuten hat, außer dass dein Schatz sich von gefräßigen Mäulern und Leuten, die wirres Zeug reden, fernhalten soll. Bei den Rayshe'ade ist es wohl recht eindeutig, dass es mit den jüngsten Ereignissen und ihrem Besuch auf Kamino zu tun hat. Ich frage mich, ob ein tieferer Sinn dahintersteckt - Josea hat hingegen zumindest nichts geschrieben, was darauf hindeutet. Wenn du auf den Rat der Frau im weißen Kittel hören wolltest..."

Wahrscheinlich nicht, denn Kadajj war ja so viel besser und wusste alles auch so viel besser. Was konnte sie als kleine Echani, die nicht einmal in der Lage war, einen Kerl zu finden, der auf ihr herumturnte, der Möchtegern-Mando schon in Beziehungsdingen erzählen?

"So würde ich diagnostizieren, dass du ihn einfach nur sehr vermisst, was allerdings kein Wunder bei Euch frisch Verliebten ist. Ich weiß, wie das ist, auch wenn du es vielleicht nicht glauben magst. So bald so viel getrennt zu sein, das ist nicht gut. Abgesehen davon, Josea ist auch nur ein Mann."

Nicht, dass sie irgendetwas unterstellen wollte, doch in einsamen Nächten weit weg von der Liebsten konnte eine Menge passieren.

"Bei deinen Geschwistern ist es ähnlich: sie fehlen dir sehr. Verschreiben würde ich dir ein Wiedersehen, sowohl mit ihnen, als auch mit deinem Liebsten, falls seine neue Position es ihm erlaubt, Zeit für dich zu haben."

Kestrel meldete sich zu Wort, sobald eine Pause entstand. Sie beruhigte sie, da es nur ein böser Traum gewesen sein, was bestimmt auch an ihren schlimmen Erlebnissen lag. Sie bot an, mit ihr zu meditieren, auch ohne die Macht, falls ihr das lieber sei.

Auch war sie gern bereit, mit ihr über die belastenden Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit zu reden.

Mit dem Wunsch, kein Training abzuhalten, fand sie sich ab, fragte aber, ob sie das Fitnessprogramm trotzdem durchführen würde, zumal sie ziemlichen Muskelkater hatte und sich davon Linderung versprach. Brianna lachte ein wenig.

"Sicher, irgendwas müssen wir ja den ganzen Tag machen. Außerdem wollten ich und Aketos uns ein wenig über Kampfkunst austauschen. Was den Muskelkater betrifft, ein wenig leichtes Training hilft ganz gut, wenn man nicht wieder genau dasselbe macht. Was ich vorhatte, müsste eigentlich passen."

Die sportliche Echani erhob sich ein wenig, um den Blickkontakt zu der langhalsigen Kamino über Kadajjs Kopf hinweg herzustellen.

"Da ihr mir wohl kaum den ganzen Tag durchhalten werdet, können wir gern noch zusammen meditieren, auch mit der Hilfe der Macht, wenn das besser hilft. Auf Korriban hattest du erwähnt, dass es so mehr bringt, und hatten es uns sogar vorgenommen."

Vor ein bisschen Meditation hatte sie keine Angst eher vor dem Training, wie in ihrem Traum, welchen Kestrel offenbar noch nicht so wirklich verstand. Dafür hatte sie ihr noch nicht genug erzählt.

"Für gewöhnlich erzähle ich nicht gerne von damals, es ist mir lieber, diese Erlebnisse zu vergessen anstatt immer wieder darin herumzurühren. Aber es ist gut zu wissen, dass ich mich an dich wenden kann, sollte ich das Bedürfnis verspüren."

Eigentlich hatte sie recht wenig Lust, sich damit zu beschäftigen. Es stellte auch eine große Belastung dar, sich durch den Traum wieder an ihre machttechnischen Anfänge erinnert zu haben. Doch da diese nun wieder in ihrem Bewusstsein herumschwirrten, wollte sie darüber reden, obwohl es ihr gleichzeitig recht schwer fiel, und obwohl sie damit vermutlich ihr Bild als Jedi vor Rilanja und Aketos ramponierte. Sie tat einen gequälten leisen Seufzer.

"Es gibt da etwas, das du wissen solltest. Die Ereignisse aus meinem Traum... haben sich mehr oder weniger so zugetragen, damals vor fast acht Jahren. Ich hatte damals wirklich diese Vision, und ich fand sie fast unerträglich. In der Folgezeit hatte ich immer, wenn ich üben sollte, Angst davor, sie nochmals zu erleben. Deswegen möchte ich auch nicht unbedingt trainieren, solange ich immer noch daran denken muss."

Erklärte sie etwas leiser, und traurig klingend. Es handelte sich dabei mehr oder weniger der Anfang ihrer langen und überwiegend erfolglosen "Karriere". Vieles davon war sehr unerfreulich gewesen und beleibe nichts, worüber man gerne plauschte. Am liebsten würde sie das alles komplett vergessen und jetzt nochmal ganz von vorne mit der Ausbildung anfangen.

"Was seltsam ist, dass ich mich an manche Details gar nicht mehr so genau erinnert hätte, und es fühlte sich auch irgendwo echter an als ein normaler Traum. Als ob ich die Macht wirklich hätte fühlen können in diesem Moment."

Kadajj interessierte sich nun für die Männer aus ihrem Traum im Traum, diejenigen, die ihre Eltern umgebracht hatten. Brianna atmete ein paar Mal tief durch und sah in die Ferne. Sie sah ziemlich traurig aus, als sie sich wieder der Rattataki zuwandte.

"Zu der Zeit dachte ich, es wären Mandalorianer. Sie waren zu zweit und in voller Rüstung, ich habe also nicht die geringste Ahnung, wie sie aussehen, letztendlich nicht einmal die Spezies. Doch ich nahm an, es seien Menschen, ich meinte, Mandos wären alle Menschen. In meinem Traum habe ich sie ohne Helm gesehen und dort waren es welche, mit hässlichen Gesichtern und grausamen Zügen.

Sie trafen sich eines Tages überraschend mit meinen Eltern auf der Landeplattform auf Nar Shaddaa. Sie klangen böse und wütend und machten ihnen alle möglichen Vorwürfe - es ging um irgendwelche Waffen. Urplötzlich begannen sie zu schießen, wahrscheinlich hatten sie genug oder irgendwas. Ich floh in Todesangst, und als ich mich später allmählich zurücktraute, war alles verschwunden. Sie, das Schiff, die Leichen meiner Eltern. Ich habe nie mehr eine Spur von ihnen gefunden."

Meinte sie, starrte die Tischplatte und blinzelte die Tränen weg, die sich in ihren Augen bildeten. Sie mochte vielleicht gefasst klingen, doch damit abfinden konnte sie sich nicht, und würde sie sich niemals. Sie würde sie immerzu vermissen und niemand konnte sie ersetzen, ganz gewiss nicht die Jedi.

"Damals erschien es mir wie ein logischer Schluss: von Kopf bis Fuß in Rüstung, schwer bewaffnet, böse und unschuldige Echani ohne Grund tötend. Für mich konnte es sich nur um Mandalorianer handeln, und ich glaubte es immer noch, als ich meine Ausbildung in der dunklen Seite begann. Mein Meister redete mir ein, dadurch erhielte ich die Fähigkeit, sie zu finden und mich zu rächen, das war es, was mich motivierte, und in meinen Tagträumen tat ich es auch, wobei ich mich nicht erinnere, so gewalttätige Phantasien gehabt zu haben wie in meinen Traum heute Nacht.

Erst später als ich, nach dem Motto 'kenne deine Feinde' mich mit der Machart der beskar'gam beschäftigt habe, wurde mir klar, dass die Rüstungen dieser Mörder nicht mandalorianischen Ursprungs waren, und daher auch praktisch ausgeschlossen ist, dass es sich dabei um Mandos handelt. Sonst wäre die Begegnung mit Josea sicher schlimmer abgelaufen und wir wären jetzt wahrscheinlich auch keine Freundinnen."

Bekannte die Silberhaarige schließlich und fragte sich dabei schon, wie Kadajj es aufnehmen würde, dass sie die Mandalorianer, denen diese sich so nahe fühlte, zu Unrecht beschuldigt hatte. Bei ihrem momentanen Hormonpegel war sie ja manchmal ein wenig empfindlich, auch wenn das für Brianna kein Grund war, mit der Wahrheit hinter dem Berg zu halten.

Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, am Frühstückstisch - Aketos, Rilanja, Kadajj, Sarid, Kestrel, Brianna
 
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[op]@Jedi: Ich beschleunige das Ganze jetzt mal ein bisschen... :braue [/op]

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Ziemlich in sich gekehrt aß Sarid ihr Frühstück. Dass sich Brianna und Kadajj sich über ihre Träume bzw. Alpträume unterhielten bekam sie nur am Rande mit. Außerdem wollte sie sich nicht weiter in die Ausbildung der Echani einmischen als unbedingt nötig, da zudem Kestrel nach einer Weile anfing auf sie einzureden. Es war für die Coruscanti ohnehin schon schwierig genug eine gute Meisterin für Brianna zu sein.
Deshalb wollte sie es durch ständige Einwürfe auch nicht noch schlimmer machen. Sarid wusste ja selbst wie nervig das sein konnte :-)D). Falls ihr Rat oder Meinung gewünscht wurde, dann würden sie die Corellianerin schon fragen. Die hier anwesenden Jedi mochten schließlich vieles sein, nur nicht schüchtern. Also schlüfte sie ihren heißen Kaff sehr langsam und genießerisch. Auch die Brötchen mit irgendeinem einheimischen Fruchtaufstrich waren ganz passabel. Dafür, dass es "nur" ein Gasthaus mitten in der Pampa von Naboo war, war es wirklich nicht übel. Wahrscheinlich war das auch mit ein Grund, warum Wes und Kestrel samt Anhang hier geblieben waren.

Als nach geschätzten 15 Minuten Sarid dann fertig war und immer noch alle anderen Jedi einschließlich Aketos beim Frühstück saßen und sich unterhielten entschied sie sich, dass es an der Zeit war etwas Produktiveres zu tun als sich endlos zu unterhalten. Die ganzen Padawane waren schließlich hier, um zu lernen. Außerdem wollte Sarid der Kamino durch das Training den sprichwörtlichen Mund wässrig machen, damit sich diese einen Ruck gab und dafür entschied eine Jedi zu werden. Die Jedi konnten schließlich jegliche Unterstützung und vor allem auch Mitstreiter gebrauchen. Also stand die Jedi-Advisorin auf und räusperte sich kurz.


Ich gehe dann nach draußen. Ich habe neben dem Gasthaus eine Wiese gesehen, die sich ganz gut für ein Training eignen würde. Aus dem Grund gehe ich schon mal nach draußen und warte dort, bis ihr alle fertig seid und nachkommt.

Danach schob sie ihren Stuhl zurück und trat schließlich allein ins Freie. Die Sonne war wieder angenehm warm und machte richtig Lust sich draußen aufzuhalten. Die Versuchung war groß, sich einfach eine Bank in der Sonne zu suchen, sich darauf zu legen und das Leben zu genießen. Aber das konnte Sarid schließlich auch auf der Blumenwiese machen, dachte sie sich. Deshalb schritt sie gemächtlich zur Wiese, setzte sich dort im Schneidersitz hin und wartete, bis sich die anderen Jedi zu ihr gesellten.

Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Sarid
 
[Naboo, auf dem Lande – Zum tänzelnden Shaak - Gaststube] Kadajj, Brianna, Sarid, Kestrel, Aketos, Rilanja

Nachdem Kadajj mit großer Freude und Erleichterung Joseas Nachricht gelesen und sie den anderen am Frühstückstisch verkündet hatte, glaubte Brianna sich als Traumdeuterin und Küchenpschikologin betätigen zu müssen.

Dass sie den Allverschlinger mit Seitenblick auf Rilanja dahingehend interpretierte, dass manche Leute dieses Monster für Kadajj selbst halten könnten, fand sie noch ziemlich witzig.

„Asteroiden sind ja bekanntlich ziemlich reich an Mineralien – vielleicht sollte ich mal ein bisschen Asteroidenstaub probieren – vielleicht wird mein Kind ja zu Astro-Boy,“

erwiderte sie daher grinsend. An den gleichgültigen Gesichtern sah sie aber, dass wohl niemand Astro-Boy kannte - das war der Klassiker unter den hapanischen Animationsholos. Ihre Freundin hatte ‚Schuld, Schatten und Sühne des Prostetnik’ auch noch nie gesehen und fragte nach, ob es um jenen berüchtigten Dichterfürst ging, der sich mit dem Bösen verbündet hatte und ob das gängige Sprichwort daher stammte.

„Ja natürlich – aber du hast SSuSdP noch NIE gesehen? Wayii, Brianna – das ist echt eine Bildungslücke, obwohl man sich danach wünscht, es nie getan zu haben…“


sagte Kadajj kopfschüttelnd und hörte der Traumanalyse der Echani weiter zu, die sich nach dem tieferen Sinn der Träume fragte.

„Und wie lautet Ihre Diagnose, Frau Dr. V’royd? Das Wort wird übrigens ray-SHEE_AH-de betont, du klingst sonst wie ein Weequay..“

kommentierte sie noch halbwegs amüsiert Briannas Versuch den mandalorianischen Ausdruck auszusprechen. Die Silberhaarige kam zu dem Schluss, dass Kadajj Josea und ihre Geschwister einfach nur sehr vermissen würde und ‚verschrieb’ ein baldiges Wiedersehen. Das hätte alles mitfühlend klingen können, doch Bemerkungen wie ‚Josea ist auch nur ein Mann’ und ‚sobald es ihm seine neue Position erlaubt’ stießen Kadajj unangenehm auf. Außerdem war ihr aufgefallen, dass sie dabei mit den Augen gerollt und die Mundwinkel auf eine Weise verzogen hatte, die die Rattataki sofort als missbilligend interpretiert hätte.

Was für eine eifersüchtige Divto, schoss es ihr durch den Kopf, erst auf Mitgefühl machen und dann auch noch mit scheinbar tröstenden Worten Gift versprühen. Kadajj erwiderte erst einmal nichts, sondern trommelte nur mit den Fingern auf dem Tisch.

Ha, von wegen, sie müsste noch an ihrer Selbstbeherrschung arbeiten – sie war die Selbstbeherrschung in Person – ganz im Gegensatz zu der Mimose in Weiß, die sich gerade von ihrer Meisterin bemitleiden ließ. Diese musste wirklich ein Ausbund an wahrer Jedihaftigkeit sein, um so geduldig Briannas ewiges Geheule ertragen zu können.

Pffffff - sie könne nicht wegen diesem Traum nicht in der Macht trainieren – Kadajj konnte es sich kaum vorstellen , dass die Silberhaarige mit dieser Einstellung Nar Shaddaa und Gamorr überlebt hätte, wenn nicht ihr Echani-Gehüpfe gewesen wäre, auf das sie sich soviel einbildete.

Als ob sie die Königin der Jedi wäre, gestatte sie Meisterin Skyfly und Aketos großzügig, dass sie ja mit Hilfe der Macht nach dem achso anstrengenden Fitness-Training meditieren könnten. Daher beschloss Kadajj sich auf ein Training in der Macht zu konzentrieren – levitieren konnte sie ja nach einem Tag schon ganz gut – ganz im Gegensatz zu einer gewissen Heulsuse hier am Tisch.


Dennoch interessierte sie es, welche Art von Verbrechern Briannas Eltern auf dem Gewissen hatten – trotz aller Wehleidigkeit war sie schließlich ihre Freundin und sie wusste selbst nicht, was mit ihren eigenen Eltern geschehen war. Es bestand sogar die Möglichkeit, dass sie noch lebten, doch sie hatte es nie genau herausfinden können und so musste sie auch mit dem Schlimmsten rechnen.

Sarid hatte sich gar nicht an der Unterhaltung beteiligt und still ihr Frühstück verzehrt – sie klinkte sich auch alsbald aus der Runde aus und ging nach draußen, um nach einem geeigneten Ort für das Training Ausschau zu halten.

Brianna sah traurig und gequält aus, als ob sie es nicht gerne erzählen würde und als sie geendet hatte, wünschte Kadajj sich, sie hätte es lieber nicht getan.

Gleich im ersten Satz kam das Wort Mandalorianer vor. Sie hatte angenommen, dass Menschen in Rüstung automatisch Mandos wären, die unschuldige Echani grundlos umbrachten.
Irgendwann später hatte sie herausgefunden, dass die Rüstungen der Mörder ihrer Eltern keine beskar’gam (diesmal mit der Aussprache eines Klaatooinianers) waren – gerade als Kadajj ihr das Gesagte verzeihen wollte, fügte die Echani hinzu, dass sie sonst wohl keine Freundinnen geworden wären und das Zusammentreffen mit Josea schlimmer abgelaufen wäre.

„Schlimmer abgelaufen?!?!!“,

explodierte die Rattataki mit pochender Stirnader, sprang auf und hieb so heftig auf den Tisch, dass das Geschirr klirrend hochsprang.

„Was erzählst du für einen Banthadreck? Wenn Josea nicht gewesen wäre, hätten wir Sarid nie so schnell gefunden – mit deinen shabla Empathiefähigkeiten würden wir noch heute auf diesem shabla Ando herumirren, di’kut. Wenn dir deine Eltern mal eine bessere Erziehung geboten hätten, hättest du auch gewusst, dass nicht nur Menschen Mando’ade sind und wie die Rüstung aussieht – aber was will man von echaniise auch erwarten. Und wie du dich Josea gegenüber benommen hast – er war wirklich sehr nett zu dir, obwohl er genauso auf den Vorurteilen gegenüber Echani hätte herumreiten können und hat dich sogar eingeladen.“


Kadajj hatte sich mit weit ausholenden Gesten vor Brianna aufgebaut und starrte sie mit gebleckten Zähnen an.

„Aber nein, die kleine Echaniprinzessin mit Gamorr-Abitur war sich natürlich zu fein dafür, von einem Mando etwas anzunehmen und ich habe dich auch noch verteidigt. Davon mal abgesehen, bist du doch nur neidisch, dass ich einen großartigen Mann gefunden habe und ich ein Kind von ihm bekomme. Wahrscheinlich stehst du noch heimlich auf ihn – haar’chak, Brianna, komm erst mal mit deinem eigenen osik’la Leben klar –der Hydrospanner, der deine lockere Schraube anziehen kann, muss erst noch erfunden werden,“

redete sich Kadajj ihre aufgestaute Rage von der Seele, was besser als jede Meditation war.

„Und noch eins, solange Josea mir im Herzen treu bleibt, kann er mit so vielen Weibern in die Kiste springen, wie er will. Wenn mir danach ist und mir ein Typ gefallen sollte, habe ich ebenso das Recht dazu; du brauchst also gar nicht erst dein eifersüchtiges Gift verspritzen, nur weil du eh keinen abkriegst.“

Natürlich wäre es ihr lieber, wenn sie sich auch körperlich treu blieben, aber hier ging es um das Prinzip einer mandalorianischen Ehe. Sollte Brianna doch wütend werden oder losheulen, das hatte sie sich selbst eingebrockt. Trotz ihres Zorns war Kadajj sich im Klaren, dass ihre Freundin es nie sehr leicht gehabt hatte und sie tat ihr von ganzem Herzen Leid. Doch die Rattataki war einfach nicht die geeignete Person, die das angeknackste Ego der Echani auch noch pflegen würde. Ihr Verhalten war keine Entschuldigung dafür, dass sie sich wie Naboo’s Next Top Bitch benahm und ungestraft auf den Gefühlen anderer Leute herum trampelte.

Mit einem triumphierenden Schnauben verschränkte Kadajj die Arme und sah die ihrer Ansicht nach zu Recht zusammen gestauchte Echani an.

„So, mehr habe ich auch nicht zu sagen, denn ich gehe jetzt nach draußen und trainiere mit Sarid irgendetwas cooles Machtmäßiges. Viel Spaß bei deinen Verrenkungen, Silberprinzessin,“


verabschiedete sie sich und rauschte mit einer wegwerfenden Handbewegung von dannen. Als sie die Jedi-Meisterin im Schneidersitz auf einer Blumenwiese sitzend vorfand, bemerkte sie erst jetzt, dass sie immer noch den Bademantel und ihr silbergraues Schlafshorty trug und barfuß lief. Egal – sie würde Brianna nicht die Genugtuung geben, dass sie peinlich berührt in ihr Zimmer zurück huschte und sich hastig umzog. Außerdem befand sie das Wetter für warm genug, so dass sie demonstrativ den Bademantel abwarf.

„Hallo Sarid, mit was fangen wir an? Ich kann schon recht gut levitieren und etwas Aura-Spüren,“


sagte sie zu der Corellianerin voller Tatendrang und setzte sich ebenfalls im Schneidersitz zu ihr. Während sie auf die anderen warteten, betrachtete sie eingehend ihre tätowierten Arme, Beine und Schultern und fand, dass es wieder einmal Zeit für neue Verschönerungen war.


[Naboo, auf dem Lande – etwas außerhalb des Tänzelnden Shaak - Blumenwiese] Kadajj, mit Sarid


[OP]für den unwissenden männlichen Teil meiner Mitspieler: ein Schlafshorty besteht aus (Träger-)Hemdchen und Shorts, nicht dass da noch Missverständnisse aufkommen :braue [/OP]
 
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auf dem Lande - Gasthaus "Tänzelnder Shaak" - Zimmer von - Sarid und Rilanja

Rilanja fiel ins Bett wie ein Stein, den grade niemand beobachtete, und schlief ein, während sie sich noch fragte, ob sie ihr Kleid wieder ausgezogen und faltenfrei verpackt hatte oder nicht.
Doch schon kurze Zeit später war sie wieder wach, stand im Zimmer und trainierte erneut mit Sarids Lichtschwert. Die gleißende Klinge wob in ihren Händen Muster in die Luft, schneller als die schimmernden Linien, die sie in ihre Netzhaut brannten, verblassen konnten. Die Angreifer, die sich für den Weg durchs Fenster entschieden hatten fielen ihr als erstes zum Opfer, während sich jene, die vom anderen Seeufer aus auf die Pension auf ihr Zimmer ihren eigenen Blasterschüssen zum Opfer fielen.
Ihre Meisterin lag verletzt am Boden, ein hilfloses Opfer für die mutierten Horden der Mogwai, dir mit krallenbewehrten Klauen die Zimmertür durchbrachen, doch bevor der letzte Scharfschütze gestorben war stieß die Falleen den ersten Eindringling mit der Macht zurück und landete federnden Schrittes vor ihrer Mentorin, um die anbrandenden Wellen der Gegner, die die Anhöhe erklommen, mit einem geballten Machtstoß entlang ihrer ausgestreckten Faust zurückzuwerfen.
Jene, die nicht im Begriff waren, an inneren Verletzungen zu sterben vergingen in einem Gewitter, das die Flut der amphibischen Schergen des Umaz straucheln ließ, die sinnlos versuchten, gegen die Blitze aus Rilanjas Fingerkuppen anzukämpfen.
Erst die Macht des Darth Liruch, Tyrann zu Stichtenlein aus Leldagand, vermochte es, ihrer Macht Einhalt zu gebieten, als er ihren Angriff in seine Handflächen sammelte und in einer geballten Entladung auf die junge Frau zurückwarf.
Rilanja stemmte sich gegen die tödlichen Energien und blockte sie mit der Waffe ihrer Meisterin, bevor sie in Kampfposition ging und einen beruhigenden Atemzug nahm, mit dem sie sich zentrierte und ihren Schwertarm kalibrierte, bevor sie ihren rechten zeigefinger zur Stirn führte und so ihrem mächtigen Gegner das universelle Zeichen gab, das es hier enden würde.
Der antwortete ebenso universell damit, einen Finger seiner Schwerthand auszustrecken, und kurz darauf trafen die beiden im Sprung aufeinander. Als sie ihre Klingen kreuzten wurden die sie umgebenden Straßenschluchten zu einem grauen Nebelschleier, durch den hindurch sich ihre Attacken und Paraden wunden wie die Geburtswehen einer liebestollen Schimmertroddelqualle.
Während sie Speedern auswich und Machtattacken reflektierte sah Rilanja ihre Mentorin, die sich gegen gesichtslose Horden wehrte, aber ihr nicht helfen konnte. Ihr allein oblag die Rettung der Jedi vor der Bestie des Pandorikals, und sie würde, sie durfte nicht scheitern.
Das letzte Schloss begann sich zu drehen, und ein gleißendes Licht brach aus der Öffnung des antiken Gefängnisses hervor. Die Falleen hob ihr Schwert zu einem verzweifelten, letzten Angriff, und...
Der Jedi Rilanja wäre es sicher gelungen, sich rechtzeitig am Bettpfosten festzuhalten, doch der Padawan gelang es in dem Moment nicht, doch mit etwas Geschick schaffte sie es, das Unglück nach Absicht aussehen zu lassen - wenn es denn ihre Absicht gewesen wäre, sich mit pantherhafter Agilität aus ihrem Bett zu winden und auf allen Vieren zu landen.


Guten Morgen,

antwortete sie Sarid knapp, rappelte sich hoch und machte sich daran, ihr Kleid auszuziehen. Sie war stark versucht, es heute anzuziehen, doch so oder so musste sie zunächst ins Bad.
Während sie sich wusch und die weicheren Regionen ihrer Haut mit etwas Echs-Ex-Balsam polierte, um die Bildung unangenehmer Verhornung zu vermeiden, sezierte sie im Geiste ihren Traum nach Filmen. Sie hatte es schon oft getan, und war schon oft für ihre Phantasie aus ihrem Bett gefallen. Tatsächlich war sie der Ansicht, das, wenn man bei anderen Leuten von blühender Phantasie sprach, ihre schon längst Früchte tragen musste. In lichteren Momenten war sie sogar davon überzeugt, dass ihre Phantasie sich irgendwo zwischen überreif und verfault befand.
Neu war bei diesem Traum allerdings, dass sie nicht Filmszenen aus dem Blickwinkel des hilflosen Padawan-Charakters geträumt hatte, sondern aus der Sicht des Hauptcharakters - in mindestens drei Fällen war es eine von Adi'rar verkörperte Jedi-Meisterin gewesen.
Nachdem sie fertig war, ihre Schuppen zu pflegen und sich zu reinigen schlüpfte sie wieder in ihr Kleid, und ließ dabei das Oberteil ihres heutigen Bikinis weg, da das sanft ins Orange chargierende Gelb der Kombi absolut nicht mit ihrem Kleid harmonierte. Es würde sich insbesondere nach Sarids Worten über Freizügigkeit niemand daran stören, nahm sie an, und so schlimm war ihr Kleid ja nun wirklich nicht.
Unten im Gemeinschaftsraum angekommen bestellte die grünhäutige Frau eine der lokalen Spezialitäten - Uph-Chnidd - und frühstückte mit einem wachen Auge auf die weiße Gefahr gerichtet - also Kadajj, da Rilanja die andere weiße, also Brianna, eher als weißen Unsicherheitsfaktor betrachtete.
Während sie die beiden betrachtete und ihr Frühstück zu sich nahm blieb ihr plötzlich der Mund offen stehen. So viele Worte aus dem Mund der Rattertaki, in der richtigen Reihenfolge und ohne abzulesen... Wie lange sie wohl dafür geübt hatte?
Als die stürmische Frau schließlich den Raum verließ bemerkte Rilanja erst, dass ihre Meisterin schon verschwunden war. Eilig schlang sie den Rest ihrer Mahlzeit herunter und folgte Sarid zu einer der Wiesen in der Nähe. Sie machte einen Bogen um Kadajj und setzte sich auf der anderen Seite.


Und ich dachte ich wäre freizügig,

murmelte die junge Frau mit Blick auf das Stückchen Stöffchen, das die Rattertaki sich als letztes Zugeständnis an Salonfähigkeit um ihre Schultern gelegt hatte. Gleichzeitig achtete Rilanja allerdings darauf, sich nach Kräften hinter der Advisorin zu halten.
Doch jetzt ging es ans Trainieren, und natürlich war ihr Ehrgeiz geweckt, nicht zuletzt durch ihren heutigen Traum. Als Kadajj erklärte, was sie schon konnte und was sie somit vertiefen wollte musste Rilanja allein um der Ehre ihres Mundwerks willen mithalten.


Ich habe viel Lichtschwertkampf gesehen und kann sehr gut Blasterreflektion anschauen.


Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Sarid, Kadajj und Rilanja

[OP]Noch nicht schuppig, aber als Vorab-Version, wie das Kleid ausschaut: Rilanjas jediges Kleid :)[/OP]
 
Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, am Frühstückstisch - Aketos, Rilanja, Kadajj, Sarid, Kestrel, Brianna

Es war immerhin schön zu hören, dass Brianna trotzdem gewillt war, sie von ihrem Muskelkater zu befreien und die Meditation auch mit der Macht durchzuführen, wenn sie dazu Zeit fanden. Kestrel lächelte zufrieden. Brianna und Kadajj tauschten sich derweil weiter über ihre Träume aus und Kestrel nutzte die Zeit des Schweigens, indem sie den Teller leer aß. Wie fast befürchtet, artete die Sache mit der Frage von Kadajj über die Mörder der Eltern von Brianna, völlig aus. Zwar hatte sie angenommen, dass Brianna darauf heftig reagieren würde, doch es kam völlig anders. Brianna erzählte recht frei von damals und die Ritterin war froh, dass sie nicht wieder alles in sich hineinfraß, sondern sich ihre Sorge von der Seele redete. Mitfühlend nickte sie ihrer Freundin hier und da zu und war teils erschrocken, was die junge Echani da erzählte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Traum so nah an der Realität von damals angelehnt war und konnte nun auch verstehen, dass ihre Padawan deshalb nicht gewillt war zu trainieren. Das Brianna so nah an der dunklen Seite gewesen war, erschreckte sie, auch wenn ihre Freundin es einst in der Zelle bereits erwähnt hatte, doch es nochmal zu hören, war irgendwie erschreckend. Daher rührte also ihre Blockade zur Macht her. Langsam glaubte Kestrel ihre Freundin zu verstehen, doch wusste sie noch nicht, wie sie die Gefühle ihrer Freundin nehmen konnte. Vielleicht ergab sich ja einmal etwas von ganz alleine.

„Das tut mir sehr leid. Da kann ich dich schon verstehen. Am besten du lenkst dich heute ein wenig ab, mit Dingen, die dir Spaß machen und ich denke, da ist Fitnesstraining genau das Richtige und mit der Meditation können wir gerne machen. Sag bescheid, wenn du Zeit und Lust hast.“

Meinte Kestrel aufmunternd. Danach sprach Brianna über Mandalorianer, die sie lange Zeit für den Tod ihrer Eltern verantwortlich gemacht hatte und erwähnte dabei etwas von dem Freund von Kadajj, den Kestrel selbst nicht kannte und auch nicht wirklich wusste, was auf Ando vorgefallen war. Genau in diesem Moment schoss der Blutdruck von Kadajj in die Höhe und schrie Brianna an. Kestrel verstand nur die Hälfte, was sie da ausspuckte, da es sich teils um etwas von Ando handelte und gleichzeitig schrie sie so laut, dass man sie kaum verstand. Erschrocken über das taktlose Verhalten von Kadajj, starrte sie jene an und fragte sich gleichzeitig, ob Rattataki wirklich geeignet waren für die Ausbildung zur Jedi. Da hatte sie wirklich noch viel in Sachen Gelassenheit zu lernen. Wort für Wort wurde es immer schlimmer und Kestrel hielt sich ihre Hand gegen die Stirn und bemerkte auch die Blicke der anderen Gäste.

Kadajj!


Mahnte Kestrel noch relativ ruhig, doch Kadajj achtete gar nicht auf sie.

Kadajj, es reicht! Beruhige dich!“

Meinte Kestrel nun schon eindringlicher und als auch dies nicht half, dieses laute Wesen zu beruhigen, schlug Kestrel sogar auf den Tisch. Sicherlich hatte Kadajj in einigen Punkten recht, was Brianna betraf, doch das konnte man ihr auch anders sagen und nicht so taktlos. Das war ziemlich unreif von der Rattataki und trübte etwas den positiven Eindruck von ihr. Trotzdem wollte sie nicht vorschnell urteilen, denn sie wusste nicht, was Brianna auf Ando getan hatte und wusste auch, dass Brianna überreagieren konnte. Kestrel seufzte und hörte sich das Geschrei bis zu Ende an und schließlich stürmte die Padawan hinaus.

„Ist die immer so oder ist die nur mit dem falschen Fuß aufgestanden? So was taktloses habe ich lange nicht gesehen und sie ist deine Freun-... .“

Kestrel brach ab, denn als sie sich zu Brianna drehte, war sie schon aufgesprungen und dabei Kadajj nachzulaufen. Die junge Ritterin schüttelte den Kopf und wusste, dass die Beiden das alleine austragen mussten. Sie konnte sich da schwer einmischen und sie wollte es auch gar nicht. Kestrel entschied daher sich zu Sarid zu gesellen und mit ihr zu trainieren. Wenn Brianna wieder den Kopf frei hatte, würde sie schon von alleine kommen wegen ihres Trainings. Dabei fiel ihr ein, dass Sarid für ihren Schützling sicherlich auch Trainingsmaterial brauchte. Schließlich gehörte ihr die Kiste nicht alleine, auch wenn Wes ihr jene anvertraut hatte. Kestrel beeilte sich nach oben, da sie eh nicht weiter alleine am Tisch sitzen wollte und trug die Kiste runter und stellte fest, dass es vielleicht doch keine so gute Idee war, denn sie war relativ schwer. Die Macht wollte sie dafür jedoch nicht verwenden, denn ein wenig körperliche Betätigung, konnte schließlich nicht schaden. Auf der Wiese fand sie schließlich Sarid, Aketos und Rilanja vor und ein Stückchen weiter weg zofften sich gerade Brianna und Kadajj. Wieder schüttelte die Ritterin den Kopf und stellte die Kiste bei Sarid ab.

„Hier, ich dachte, dass könntest du brauchen. Wes hatte mir die Kiste gegeben. Die besten Sachen habe ich schon nach oben gelegt, die ich jedenfalls ganz gut fand. Und übrigens...falls du dich wundern solltest...Kadajj hat sich in der Gaststube gerade ziemlich mies aufgeführt, daher das Geschrei da hinten. Ich halte aber ein Auge auf sie, falls sie sich noch angreifen sollten. Der Rattataki traue ich momentan alles zu. Zum Grund:...lange Geschichte und Kadajj machte aus einer Mücke ein Bantha.“

Erklärte Kestrel und sah kurz zu den beiden Streithälsen und seufzte.

„Wollen wir ein wenig trainieren? Ich habe zwei Lücken in der Abwehr von Ataru. Wes konnte mir da nicht viel weiterhelfen. Hast du Lust? Außerdem... wird es den beiden Neulingen sicherlich gefallen.“

Meinte sie mit einem Grinsen und warf Sarid ein Trainingslichtschwert zu. Kestrel konnte nicht leugnen, dass sie ihrer ehemaligen Meisterin auch ein wenig zeigen wollte, was sie in dem Jahr dazugelernt hatte. ( :D)Durch ihre Gefangenschaften hatte sie in der Tat auch viel über das Kämpfen gelernt. Kestrel zündete ihre neues eigenes Lichtschwert und die blaue Klinge erschien. Mit einem schnellen Handgriff stellte sie die Klinge schwächer und dann begannen sie zu trainieren und Kestrel zeigte alles was sie konnte. Mit sehr akrobatischen Figuren griff sie Sarid an und war relativ flink, doch Kestrel konnte ihre Meisterin bei weitem nicht toppen. Für Außenstehende musste es sehr eindrucksvoll wirken, denn sie bewegten sich flüssig, akrobatisch und vor allem unnatürlich schnell. Die Advisorin zeigte ihr dabei einige Tricks, um ihre Lücken zu schließen und schließlich setzten sie sich ins Gras. Kestrel war ein wenig außer Puste, doch es hatte ihr großen Spaß gemacht mit ihrer ehemaligen Meisterin zu trainieren. Es war so lange her.

Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Sarid, Kadajj , Brianna, Aketos und Rilanja, Kestrel
 
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Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, am Frühstückstisch - Aketos, Rilanja, Kadajj, Sarid, Kestrel, Brianna

Schön war, dass Kestrel Briannas Vorbehalte verstehen konnte, sich zur Meditation bereit erklärte und ihr riet, sich abzulenken.

Während die Silberhaarige noch verschmerzen konnte, dass Kadajj es nicht etwa honorierte, dass sie sich bemühte, ihre mandalorianischen Freunde mit dem Namen in ihrer Sprache zu benennen anstatt mit dem viel naheliegenderen Terminus "deine Blechdosenfreunde", wog die Tatsache, dass sie sie gleich wegen Aussprachedetails beleidigen musste, schon schwerer. Trotzdem maß sie der Sache nicht allzu viel Bedeutung bei, zumal es nichts neues war, dass die junge Rattataki mit ihren gerade einmal achtzehn Lenzen die Echani gerne ein wenig abschätzig behandelte, ein Verhalten, das sie vermutlich von ihren Mando-Freunden übernommen hatte.

Die Reaktion der Glatzköpfigen, nachdem Brianna erzählt hatte, dass sie die Blechbüchsen ursprünglich als Mörder ihrer Eltern im Verdacht hatte, war jedoch starker Tobak. Kadajj hatte direkt danach gefragt, und da die Silberhaarige sie aus Gründen, die sie hinterher nicht mehr vollständig nachvollziehen konnte, ihre Freundin genannt hatte, hatte sie ihr auch bereitwillig und geradeheraus alles erzählt, wie sie es in so einem Fall für gewöhnlich tat, und es zumindest für wirkliche Freundinnen für selbstverständlich hielt.

Brianna zuckte vor Schreck zusammen als die andere Frau, gerade aufgesprochen, mit aller (nicht sehr beeindruckenden, wie sie später beschloss) Kraft auf den Tisch haute und loszupoltern begann, sich aus irgendeinem Grund verpflichtet zu fühlen, Josea gegen Vorwürfe zu verteidigen, die niemand erhoben hatte. Wobei sie in gewisser Weise recht hatte, ohne das Mando-Pärchen wäre die Kontaktaufnahme mit Ro'ze Taila aka Sarid schnell, problemlos und konfliktfrei abgelaufen. Und während man darüber und über ihren Beitrag zur Suche noch streiten konnte (welcher zugegebenermaßen tatsächlich aus einer Essenseinladung bestand), war der Kommentar über Briannas Eltern entgültig unter der Gürtellinie. Er machte sie traurig und wütend zugleich, während sie zuvor lediglich verwirrt und verärgert gewesen war. Auch Kestrel schien ob des Verhaltens irritiert zu sein und versuchte mehrmals erfolglos, zu der frischgebackenen Padawan durchzudringen.

Die Rattataki stand mit gefletschten Zähnen vor ihr, doch falls sie glaubte, sie jagte der Weißhaarigen auf diese Weise Angst ein, hatte sie sich gehörig geschnitten. Immerhin hieß sie nicht Rilanja, und infolgedessen stand sie ebenfalls auf, um sie mit zornigen Blicken zu fixieren. Die jüngere Frau beschimpfte sie mit der kreativen Wortschöpfung einer "kleinen Echaniprinzessin mit Gamorr-Abitur", womit sie deutlicher als sonst zu verstehen gab, dass sie Brianna eigentlich für ziemlich dumm hielt, nicht, dass es noch eines Beweises bedurft hätte. Außerdem fand sie sich kurzerhand für eifersüchtig und verrückt erklärt. Als ob sie auf Josea scharf wäre! Absurd! Natürlich hatte er eine ganze Reihe von Eigenschaften, die sie sich an einem Mann wünschte, doch dies waren eher Dinge, die sie zwischen ihm und Kadajj gesehen hatte, während sie niemals etwas für ihn empfunden oder sich zu ihm hingezogen gefühlt hatte, und sie fragte sich, wie sie darauf kam. Hatte sie etwa heimlich in ihrem Tagebuch gelesen? Sie brüstete sich doch so wegen ihrer Hackerfähigkeiten.

"Ich soll scharf auf Josea sein, einem Mando? Du spinnst doch!"

Fauchte sie zurück und machte eine entsprechende Geste mit dem Finger zum Kopf. Dass es der Rattataki egal wäre, wenn ihr Mann sie hinterginge, glaubte sie doch wohl selber nicht. Oder warum regte sie sich dann so auf? Mit überheblichen Gesten verabschiedete sie sich dann, um mit Sarid Machttraining zu betreiben, wie sie betonte, und verschwand, ohne der silberhaarigen Padawan noch eine Gelegenheit zu geben, noch irgendeinen Kommentar abzugeben, nicht einmal darüber, dass sie noch nicht angezogen war, und sie rang mit sich, ob sie sofort hinterher stürzen oder lieber warten wollte, bis sich die Gemüter ein wenig beruhigt hatten. Im ersten Moment war sie auch zu baff gewesen, um viel dazu zu sagen, mit so einer Tirade hatte sie keinesfalls gerechnet.

Kadajj benutzte diverse Mando'a-Ausdrücke, von denen Brianna nicht alle verstand, doch mit dem, was sie wusste und die Betonung der Wörter wurde die Bedeutung schon klar. Es war eine weithin bekannte Tatsache, dass diese Sprache vor allem aus Kraftausdrücken, Umschreibungen für "jemanden ermorden" und einigen Füllwörtern bestand, die beides miteinander verbanden. Letztere übersetzten sich nach Wissen der Echani zum Teil in Begriffe wie "exterminieren", "inhumieren", "in den Ruhestand versetzen" oder "löschen". Ja, "löschen" wie bei einer Datenkarte, nicht etwa "auslöschen", zumindest hatte sie es so aufgeschnappt. Musste mit dem vielen Blech zusammenhängen, weswegen die Mandalorianer sich ohnehin für so eine Art Cybermenschen hielten.

Schließlich kam die muskulöse junge Frau zu dem Entschluss, dass sie sich so etwas schlecht gefallen lassen konnte, und eilte ebenfalls zur Tür hinaus. Im letzten Moment hörte sie ihre Meisterin noch irgendetwas sagen, doch da war es bereits zu spät. Die beiden Frauen sah sie bereits von weitem sich von weitem auf der Wiese gegenübersitzen. Die Kahlköpfige brüstete sich damit, "recht gut" levitieren und ein wenig Auren spüren zu können. Das kleine Steinchen schweben, au ja, ärgerte sich die Echani. Die hatte doch nicht die geringste Ahnung, was sie schon alles schweben gelassen hatte, und über das Auren spüren, eine Technik, die sie ihr beigebracht hatte, hatte sie sich eben noch lustig gemacht! Dass sie sich jetzt in Sarids Nähe versteckte, um Brianna schlecht aussehen zu lassen, falls sie ihr in irgendeiner Weise Kontra zugeben, war mehr als feige, aber auch nicht unerwartet. Sie war eine heimtückische Divto, vornherum tat sie, als wäre sie ihre Freundin, und hintenrum... na warte. Wutentbrannt stampfte sie der Rattataki entgegen, und es war ihr völlig egal, was die Corellianerin anschließend über sie denken würde. Sollte sie sich doch von ihr einwickeln lassen, deren Loyalität mehr bei den Mandalorianern als bei den Jedi lag. Sollte sie sich doch an ihre neue Musterschülerin halten, wenn sie ihr nicht gut genug war.

"Das ist eine persönliche Angelegenheit zwischen uns beiden."

Stellte die Echani bei der Jedi angekommen gleich vorweg klar, bevor sie Kadajj - oho, im Nachthemdchen - unsanft an der rechten Schulter packte und zu sich hochzog. Mit der anderen Hand ergriff sie ihre andere Schulter und hielt sie fest. Die Zornesröte stand ihr im Gesicht, dabei kam sie ihr so nahe, dass ihre Nasenspitzen sich fast berührten.

"Sag mal, hast du den Verstand verloren? Hast du gedacht, du könntest dich so einfach davonstehlen? Was habe ich denn Schlimmes gesagt, dass du meinst, hochgehen zu müssen wie eine corellianische Knallqualle? Was habe ich denn über deinen geliebten Josea gesagt? Dass unsere Begegnung schlimmer gelaufen wäre, hätte ICH noch stärkere Vorbehalte Mandalorianern gegenüber. Aber du hast ja Angst, ihn zu verlieren, all euren unverbindlichen Treueschwüren zum Trotz, sonst würdest du ja nicht befürchten, ich würde ihn dir abspenstig machen wollen. Was für eine Vorstellung! Als ob es keine anderen Männer mehr gäbe in der ganzen Galaxis! Einem Mando, der den lieben langen Tag damit verbracht hat, mich aufzuziehen, aber DA habt ihr ja ein gemeinsames Hobby! Beziehungsweise, bei dir geht es eher darum, mich schlechtzumachen!"

Giftete sie.

"ZUFÄLLIG kann ich jederzeit einen Mann finden, wenn mir danach ist, ich bin nur eben anspruchsvoll, und ich kann es mir auch leisten, anspruchsvoll zu sein! Und übertreib mal nicht mit seinem, oder überhaupt eurem Beitrag zu der Suche. IHR habt doch nur herumgeturtelt und mich wie Luft behandelt. Dass Josea uns in den Agamarianer eingeladen hat, war doch reiner Zufall, und ihr habt dabei noch um ein Haar alles vermasselt. Wäre ich nicht gewesen, hättet ihr es im Leben nicht geschafft, Sarid zur Rückkehr zu bewegen. Nett... wenigstens war er um Ausgleich für den Schaden bemüht, den du in deiner liebestollen Ignoranz verursacht hast. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass er SEHR viel netter ist als DU!"

Briannas Kopf war inzwischen hochrot.


"Obwohl das nicht viel heißen muss. Mir ist lange niemand mehr untergekommen mit so bescheuerten Vorurteilen über Echani wie du. Das rührt wohl von deinen mandalorianischen Freunden her, aber die haben wenigstens den Anstand, sich das nicht so raushängen zu lassen. Ich habe es satt, von dir für blöd gehalten zu werden oder dass du im Bezug auf mich von losen Schrauben sprichst. Von dir alle Nase lang schwach angeredet und am laufenden Band bloßgestellt zu werden. DU hältst dich ja für so viel klüger und besser als ich und du kannst gar nicht anders, als mich es die ganze Zeit spüren zu lassen. Ich hätte dir auch Vorwürfe machen können wegen Keren mit deinem superintelligenten Plan, die Raumschiffsteuerung zu hacken, anstatt einfach ein Loch in die Wand zu schneiden, weshalb den halben Raumhafen in die Luft gejagt haben. Aber habe ich deshalb etwas gesagt? Nein, ich habe auch noch die Verantwortung dafür übernommen! Und ich sage dir eins: ich bin vielseitig begabt und habe eine Menge Talente, ob es dir gefällt oder nicht. Ich weiß mehr über Mandalorianer und ihre Rüstungen als die meisten. Höchstwahrscheinlich bin ich körperlich selbst deinem Josea in vielerlei Hinsicht überlegen, davon zumindest teilweise auch was die Körperkraft angeht, und ich bezweifle, dass du auf dem gesamten Planeten Naboo jemanden findest, der mich in einem fairen waffenlosen Zweikampf schlagen kann! Wärst du an meiner Stelle auf Korriban gewesen, wärst du gestorben, und Kestrel auch! Ich bereue auch, dass ich mein bemerkenswertes Heiltalent bei dir verschwendet habe. Heil dich doch nächstes Mal selbst, wenn du alles so viel besser kannst! Vor allem aber möchte ich, dass du eines in deinen verdammten kahlen tattoobekritzelten Schädel reinbekommst: ICH - BIN - NICHT - DUMM!!!"

Fauchte sie wütend und tippte Kadajj bei jedem Wort des letzten Satzes auf der Höhe des Schlüsselbeins an.

"Am allerschlimmsten ist jedoch, dass du dich über meine Eltern und meinen Lebenslauf lustig machst. NIE WIEDER rede ich mit dir über meine Vergangenheit, Zukunft oder was immer mir sonst wichtig ist, und ich bereue, es JE getan zu haben! Du benutzt dieses Wissen ohnehin nur, um mich noch mehr bloßzustellen oder mir weh zu tun! DU hältst mir vor, ich solle erst mit meinem Sch eiß Leben klar kommen, und weidest dich daran, dass es bisher ziemlich schlecht verlaufen ist! DU hast keine Ahnung davon, wie es ist, die eigenen Eltern zu verlieren, weil du nicht einmal weißt, wie es ist, welche zu haben! Und du wagst es, ihr Andenken in den Dreck zu ziehen und zu behaupten, dass sie nicht alles für mich getan haben, was sie konnten! Natürlich konnten sie mich nie zur Schule schicken mit ihrem Leben als fliegende Händler, doch sie haben ihr Möglichstes gegeben, es auszugleichen! Ich kann nur für dein Kind hoffen, dass du emotional wenigstens annähernd in der Lage bist, deinem Kind einen Teil der Liebe zu geben, die ich von meinen Eltern empfangen habe, Miss 'Empathie-ist-was-für-bescheuerte-Echani'. Ich hatte dann eben nicht das Glück, vor einem Luxuswaisenhaus ausgesetzt zu werden wie bei deinem Sonnenscheinheim für ausgesetzte Drachen, das ist es auch, was du bist! Du hast nicht die geringste Ahnung, was Einsamkeit überhaupt bedeutet! Und komm mir nicht mit der Hölle Rattatak! Es wäre genau der richtige Ort für dich gewesen, und du wärst genauso geworden wie deine Kusine, die Anlagen dafür bringst du jedenfalls mit! Und du nennst mich verrückt? Ich verstehe nicht, wie ich dich jemals meine Freundin nennen konnte."

Brianna beendete ihren Wortschwall brüllend, und Tränen der Wut liefen ihr über die Wangen.

"Ich hasse dich!"

Endlich ließ sie die Rattataki los und wandte sich mit zitternder Stimme an Sarid, die ihren von ihr unbemerkten begonnenen Übungskampf mit Kestrel unterbrach.

"Es tut mir leid, dass Ihr das mitanhören musstet und ich möchte mich dafür entschuldigen. Ebenso dafür, dass ich Euch gestern im Unklaren über die unmittelbare Motivation bezüglich meiner Frage über die Schwangerschaft gelassen habe. Ihr sollt jedoch wissen, dass ich Euch nicht angelogen habe und wirklich so denke und plane, wie ich es Euch gesagt habe. Darüber hinaus tut es mir leid, heute nicht mit euch allen trainieren zu können, weder im Hinblick auf die Macht noch anderweitig."

Sie murmelte einen Gruß an sie und die ebenfalls anwesenden Kestrel, Rilanja und Aketos, um daraufhin in Richtung des Parkplatzes, wo der gemietete Airspeeder stand, davonzustampfen.

"Sch eißtag!"

Brummte sie leise im Gehen. Sie hatte keine Ahnung, welches Ziel sie ansteuern sollte, wahrscheinlich würde sie einfach so lange umherfliegen, bis sie etwas sah, das ihr gefiel.


Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Aketos, Rilanja, Kadajj, Sarid, Kestrel, Brianna
 
- Naboo - auf'm Land - Gasthof "Tänzelnder Shaak" - Aketos Zimmer - allein

Aketos war lange wach gelegen in ihrem Bett, zu lange, aber dennoch war sie irgendwann eingeschlafen. Gefühlte Minuten später, draußen war es noch dämmrig, wachte sie wieder auf. Alles tat ihr weh und sie war schweißüberströmt. An Träume konnte sie sich allerdings nicht erinnern. Als sie auf ihr Com schaute, stellte sie fest, dass sie gute fünf Stunden geschlafen hatte: es war jetzt kurz vor halb sechs, Ortszeit Naboo. Aketos stand langsam auf, streckte sich und stieß sich gleich mal die Ellenbogen an zwei Stützbalken und den Kopf an der Decke. Na, das fängt ja schon mal gut an... Ab ins Badezimmer. Sie blickte in den Spiegel und erschrak erstmal. So schlecht hatte sie auch schon lange nicht mehr morgens ausgesehen. Aketos schob es aber auf die minderwertige, nicht-kaminoanische Beleuchtung, die Über dem Spiegel angebracht war. Einfach zu wenig UV-Strahlung hier, grinste sie sich selber im Spiegel an.

Dann der allmorgentliche Gang zur Toilette, denn die Blase drückte doch etwas nach dieser unruhigen Nacht. Als auch dieses erledigt war gings wieder ab unter die Wasserdusche. Morgens eiskalt. Aketos schüttelte sich kurz, gewöhnte sich aber relativ schnell an das gefühlte flüssige Eis, das aus dem Duschkopf kam. Fünf Minuten später, die Kamino sichtlich erfrischt, warf sie einen erneuten Blick in den Spiegel, nachdem sie aus dem Duschabteil gestiegen und sich abgetrocknet hatte. Dieses mal blickte aber die gewohnte Aketos daraus hervor und sie lächelte sich wieder selber an. Dabei legte sie sich gleich ihre Kopfkette und ihren Schal an. Nach dem Zähneputzen gings zurück ins Schlafgemach um sich ihr Unterkleid und ihren Brustpanzer anzulegen, der heute doch etwas störrisch war. Irgendwie wollte er nicht so recht. Letztendlich wurde er aber zu seinem Glück gezwungen und Aketos warf Augenblicke danach ihr Datapad an, da sie ja Kadajj versprochen hatte zu recherchieren. Einige kurze und geübte Befehle und schon stand die verschlüsselte Remoteverbindung zu ihrem Computer auf Kamino, den die Regierung anscheinend noch nicht auseinander genommen hatte. Über dieses Fernterminal hatte sie nun vollen Zugriff auf die Rassen- und Speziesarchive auf Kamino. Die junge Kaminoanerin lud sich die Archivdatein über "Rattataki", "Falleen", "Echani" und "Menschen" herunter. Da dies ca eine bis eineinhalb Standardstunden in Anspruch nehmen würde, entschloss sie sich, nach einem kurzen Blick aufs Chronometer, das sechs Uhr Ortszeit anzeigte, hinaus zu gehen und gleich mal eine Runde zu trainieren.

Draußen bemerkte sie, wie die Sonne langsam anfing, über den Horizont zu klettern und Aketos stellte sich so hin, dass ihren Blick gen Osten streifen lassen konnte. Sie schloss die Augen und fing an ihre kontrollierten, langsamen Bewegungen zu vollziehen. Die Minuten rauschten unter "ihrem" Baum dahin und die Sonne schien ihr direkt ins Gesicht, als sie fertig war mit den Bewegungen des Itaji, wie es auf Kamino hieß. Ihr brannten die Oberschenkel und sie ging zurück in die Gaststube, wo die anderen schon eine weile am Tisch zu sitzen schienen. Aketos hockte sich, nach einem freundlichen


Guten Morgen alle zusammen

neben Kadajj, die ihr gleich den Analysator gab.

Ich seh, was ich nachher tun kann.

Antwortete die Kamino und nahm das eiförmige Gerät in die Hand und berührte die "Analysieren"-Taste, die für Nicht-Kaminoaner nicht sichtbar war, aufgrund der UV-gängigkeit der kaminoanischen Physiologie. Weiter konnte sie sich auch nicht mit der Rattataki unterhalten, denn Brianna und sie anfingen sich dermaßen zu Fetzen, dass aus Aketos Sicht alles zu spät war.

Als ein Kellner zufällig vorbei kam, bestellte sie sich eine große Tasse Kaf, die auch nur wenige Augenblicke später, die beiden fetzten sich immer noch, dampfend vor ihr stand. Die Kamino griff als erstes nach dem Salzstreuer, der auf dem Tisch stand und fing an den Kaf zu "würzen". Als nächstes noch einen kleinen Löffel Zucker und dann war er genießbar. Miss Skyfly versuchte währenddesssen die beiden Streithähne bzw Streithennen (oder Glucken?! naja... egal) zu beruhigen, sichtlich ohne Erfolg, denn kurze Zeit später, Miss Horn war schon nach draußen verschwunden und hatte Training angekündigt, rauschte die Rattataki im Bademantel hinterher ins Freie, gefolgt von der Echani, der Schuppenflech... ähm.... Schuppenfalleen und der Sküflümenschin. Aketos ließ sich aber jetzt nicht stressen und ging erst mal noch kurz auf ihr Zimmer, den Kaf in der Hand und den arbeitenden Analysator in der Tasche um zu sehen, wie weit der Download der Informationen schon fortgeschritten war.

Als sie das Datapad in die Hand nahm, übertrug gerade der Analysator seine Daten auf das Pad und Aketos startete ein Programm, dass die Analysendaten mit der Speziesdatenbank verglich und daraus dann die richtigen Konzentrationen für den Drink errechnete. Faszinierend, dass das alles so einfach und schnell ging. Das Programm erkannte sogar sofort die Schwangerschaft aufgrund der verschiedenen Hormonkonzentrationen im Blut der Rattataki und rechnete es mit ein. Der Hammer, dachte sich Aketos als das Programm die Mengen der verschiedenen Zutaten ausspuckte und die Kamino anfing sie in einen 250 ml Beutel zu füllen. Noch schnell normales Leitungswasser bis zum Strich auffüllen und gut schütteln. Im durchsichtigen Beutel sah man deutlich die Lösungsschlieren des Salzes und des Zuckers. Das Plankton (überwiegend tierisches) begann auch, sich zu verteilen und die Sache wurde leicht trüb dadurch. Gehörte aber so.

Zehn Minuten später, oben im Zimmer rechnete das Pad und der Analysator weiter, mit Kaf in der Hand ging sie auch nach draußen in Richtung Wiese und hockte sich in den Kreis der Anwesenden mit einem doch schön ruhig und freundlich klingendem:


So, da bin ich auch. Entschuldigung, aber ich hatte noch was erledigen müssen.

Dabei hielt sie den Beutel mit dem Powergetränk hoch und nickte in Richtung der immer noch streitenden Kadajj. Brianna hatte ja vorhin am Tisch gemeint, dass sie heute ja noch ein bisschen sich kampfverkünsteln. Aber wenn sie ja jetz schon so auf Temperatur gebracht wurde von der Rattataki, puh.. das wird ein hartes Stück Arbeit dann. Vor allem, wenn Aketos dann die "Wut" der Silberprinzessin treffen würde. Währenddessen hörte Aketos plötzlich was surren und summen. Blitzschnell drehte sie den Kopf weg von den Streithennen und beobachtete ein Schauspiel, dass sie wahrscheinlich so schnell nicht mehr erleben durfte. Ihr klappte förmlich die Kinnlade runter, als sie sah, wie Miss Skyfly und Miss Horn mit ihren Lichtschwertern zu trainieren begannen. Beide bewegten sich mit übernatürlicher Geschwindigkeit. Der Wahnsinn!!!! Und die junge Kamino konnte Bewegungen durch ihr Itaji wirklich gut einschätzen... aber diese Grazilität und Flexibilität.... sowas konnte nur eine Bereicherung sein für ihren Sport... Vor allem eine Bereicherung, falls sie jemals diese Jon'Smiz in den unendlichen Weiten der Galaxis ausfindig machen würde. Sie musste das einfach lernen. Die Kreise, die die Schwerter zogen und ein leichtes Nachglühen auf der Retina erzeugten. Wie gesagt, ein echt tolles Schauspiel. Langsam fing sich Aketos wieder und wollte gerade eine der beiden Kämpferinnen ansprechen, als Brianna sich entschied, das Streiten aufzugeben. Die Wut stand jener ins Gesicht geschrieben, als sie sich sichtlich verabschiedete. Die Kamino konnte nicht anders. Sie sprang auf, und rannte hinter der Echani her. Als sie an Kadajj vorbeilief drückte sie ihr den Beutel in die Hand und holte Brianna kurz vorm Speeder ein, der hinter dem Haus geparkt war.

Brianna? Darf ich mitkommen?

Fragte die Kamino das Wutpaket unverfänglich, machte sich aber gleichzeitig eine geistige Notiz, später mit Sarid oder Kestrel über diesen Kampf zu sprechen. Und zu fragen, ob sie sowas auch lernen könnte.

- Naboo - auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Sarid, Kadajj , Brianna, Rilanja und Kestrel

[op]Sorry.. des kommt davon, wenn man n bissl schneller liest und dadurch was überliest.... hatte den "Kampf" ja total vergessen...[/op]
 
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Naboo - auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Kestrel, Kadajj , Brianna, Rilanja und Sarid

Sarid nahm mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis, dass sich Kadajj und wenig später dann auch Rilanja zu ihr gesellten. Es wunderte sie zwar, dass die Rattataki nicht einmal die Zeit gefunden hatte sich anzuziehen und noch mit Bademantel und Nachtkleidchen unterwegs war. Sarid überlegte schon sie nach dem Grund dafür zu fragen, aber beließ es dann doch dabei. Die Corellianerin nahm an, dass es Kadajj schon peinlich genug war, so dass sie sie nicht weiter bloßstellen wollte. Die Kahlköpfige nannte auch kurz, was sie schon gelernt hatte, an sich nicht viel. Aber dafür, dass die Rattataki erst seit kurzem zu den Jedi gehörte, war es schon mal ein Anfang. Rilanjas wenig hilfreiche Aussage zu dem Thema, was sie schon gelernt hatte quitterte sie mit einem Grinsen.

Das dachte ich mir, Rilanja. Daran arbeiten wir in Kürze.

Kestrel kam dann ebenfalls nach draußen und brachte gleich eine Kiste mit. Neugierig wollte Sarid schon nachfragen, was es damit auf sich hatte, aber die Coruscanti erzählte gleich von sich aus, dass sich dort drinnen Trainingsutensilien befanden. Freudig wollte sie schon anfangen in Kiste durchwühlen. Aber als Kestrel sie dann auch noch darauf hinwies, dass sich Kadajj gerade eben drinnen ziemlich mies benommen hatte, zögerte die Corellianerin. Es war alles andere als optimal, dass die schwangere Padawane so ausgerastet war. Sarid war auch noch unklar, wer das Ziel von Kadajjs Ausbruch gewesen war. Saß Rilanja deshalb so weit weg von der Rattataki wie möglich? Es war jedenfalls klar, dass jetzt auch die Jedi-Advisorin ein Auge auf Kadajj haben würde. Es war ja zumindest bei menschlichen, schwangeren Frauen bekannt, dass sie des öfteren unter Stimmungsschwankungen leiden konnten. Aber bei einer sehr kampforientierten und aggressiven Rattataki konnte diese Kombination äußerst fatal werden. In dem Moment kam Brianna angerauscht und war nicht gerade in bester Stimmung, wie man so schön sagte. Jetzt wurde Sarid schlagartig klar, wer die Zielscheibe von Kadajj gewesen war. Die Aussage Briannas, dass dies eine persönliche Angelegenheit zwischen Kadajj und ihr wäre, machte Sarid skeptisch. Aber da Kestrel um einen Trainingskampf mit ihr bat, ließ sie Brianna vorerst gewähren. Der Kampf dauerte auch nicht lange, da die Auseinandersetzung von Kadajj und Brianna für Sarids Geschmack doch zu heftig wurde.

An deiner Abwehr solltest du noch weiter arbeiten. Ich hoffe, die paar Tricks von mir können dir dabei etwas helfen.

Meinte sie noch zu Kestrel. Danach konnte Sarid dann in voller Lautstärke den Rest von Briannas Schimpftirade anhören. Es war offensichtlich, dass Kadajj die Echani sehr getroffen hatte mit ihrem miesen Benehmen. Sarid hätte sich nie gedacht, dass die helle Haut der Echani so rot werden konnte. Aufgrund Briannas Worte konnte sie sich grob denken, was die Kahlköpfige grob so alles von sich gegeben hatte. Als Brianna geendet hatte und sich bei Kestrel und Sarid noch für den Ausbruch entschuldigte und sich dann mit der Aussage heute nicht mehr trainieren zu wollen umdrehte und ging, war Sarid klar, dass sie hier eingreifen musste. So aufgewühlt und angespannt durfte sie sie einerseits nicht gehen lassen. Andererseits war eine Entschuldigung von Kadajj fällig. Dass Aketos, mittlerweile wohl auch mit dem Frühstück fertig ihr gleich nachlief ignorierte sie völlig. Mit eisigem Blick packte Sarid die Rattataki am Arm und zog sie mit festem Griff mit sich. In dem Moment war ihr auch egal, ob sie das Päckchen, dass ihr gerade die Kamino gegeben hatte verlor oder nicht.

Warte, Brianna.

Rief sie der Echani nach und zwang Kadajj zu einem schnelleren Gang. Als sie die beiden Kontrahendinnen beieinander hatte, atmete Sarid tief durch und sah beiden hellhäutigen Frauen nacheinander ins Gesicht. Für einen Moment schloss die Advisorin die Augen und wurde eins mit der Macht, um für alles gewappnet zu sein. Dann begann sie mit ruhiger, aber zugleich harter Stimme zu sprechen.

Mir ist klar, wer diesen Streit angefangen hat. Aber hier ist Schluss.

Dann fixierte Sarid die Rattataki mit eisigem Blick.

Ich habe zwar nicht alles mitbekommen, was du wortwörtlich von dir gegeben hast, aber das ist auch irrelevant. Ich weiß anhand Briannas Reaktion mehr als genug. Du hast dich absolut unprofessionell und unjedihaft verhalten. Du hast eine Mitpadawan schwer gekränkt und beleidigt. Es verlangt niemand von dir, dass du mit allen Jedi freundschaftlich umgehst. Aber zumindest solltest du es schaffen auf kollegiale Art und Weise mit anderen Jedi und besonders Brianna zu kommunizieren. Einen weiteren Angriff von dir auf die Echani werde ich nicht dulden. Bist du dazu nicht in der Lage, dann schicke ich dich an Lianna, wo dir die Jedi-Meister mit harten Training die Energie und Muse für solche Auseinandersetzungen schon nehmen können. Also reiß dich am Riemen, sonst hat das ernste Konsequenzen für deine Jediausbildung.

Als das gesagt war, wandte sich die Corellianerin mit einfühlsamen Tonfall an die noch um ihre Fassung ringende Brianna.

Ich fühle, wie sehr dich Kadajjs Worte getroffen haben. Es war nicht richtig von ihr dich so zu verletzen, es war taktlos, unverschämt und einer Jedi nicht würdig. Ich weiß nicht, warum sie dir das angetan hat und du hast auch jedes Recht gekränkt zu sein. Aber Kadajj ist eine Rattataki, noch dazu eine Schwangere. Selbst im besten Fall als Jedi-Meisterin wird sie nie das Einfühlungsvermögen eines Caamasi erreichen. Also nimm dir bitte ihre harten Worte nicht so zu Herzen. Ich weiß ja, wie schwer du es bisher in deinem Leben hattest. Du hast jeden Grund zufrieden mit dem zu sein, was du bisher erreicht hast. Und glaub mir, du wirst auch noch viel mehr schaffen, wenn du weitertrainierst. Also nimm deinen ganzen Ärger, den Frust und die Wut. Werde dich ihrer bewusst und dann lass sie los. Ich rate dir damit das Gleiche, was ich gestern deiner Meisterin geraten habe, um mit ihren Emotionen fertig zu werden. Das ist eine Jedientspannungsübung. Ich weiß, es ist nicht einfach, aber du bist besser als das.

Dann wandte sich die Corellianerin nochmal mit leister Stimme an das Rattatakihitzköpfchen.

Und du wirst dich jetzt bei Brianna entschuldigen. Sofort. Und lass es dir gesagt sein, ich fühle, wenn du es nicht ernst meinst und versuchst mir etwas vorzumachen.

Rieb Sarid der Rattataki eindringlich unter die Nase. Das konnte ja war werden, falls Kadajj noch öfters so ausrastete, dachte sie sich unwillkürlich. Auf einer Mission wäre dies jedenfalls äußerst unpraktisch. Für den Moment konnte sie nur hoffen, dass ihre Worte fruchteten und sich die Rattataki wirklich besserte. Sonst würde Sarid in der Tat Konsequenten ergreifen.

Naboo - auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Kestrel, Kadajj , Brianna, Rilanja und Sarid
 
Naboo - auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Kestrel, Kadajj , Brianna, Rilanja und Sarid

Leider mussten Sarid und sie ihr Training recht schnell wieder beenden, da das Streitgespräch zwischen Brianna und Kadajj immer schlimmer wurde. Die Ritterin hätte gerne noch weiter trainiert, doch sie war schon froh, dass Sarid sich überhaupt Zeit für sie genommen hatte, wo sie doch selbst zwei Neuzugänge zu betreuen hatte. Kestrel war stolz darauf, Sarid gezeigt zu haben, was sie in dem letzten Jahr an Fähigkeiten dazugelernt hatte und sie sogar ihr neues Lichtschwert demonstrieren konnte. Sicherlich hatte ihre ehemalige Meisterin dies bemerkt.
Kestrel hörte dann, genau wie Sarid und alle anderen Anwesenden, dem Streitgespräch zwischen Kadajj und Brianna weiter zu. Es tat der Ritterin sehr leid, wie sehr die Worte von der Rattataki ihre Padawan mitgenommen hatte und konnte sie da sehr gut verstehen. Schließlich beendete Brianna den Streit und verkündete Sarid und ihr, dass sie heute zu keinem Training, jeglicher Art, imstande wäre.


Brianna! Warte!“

Rief sie Brianna besorgt nach und Sarid rief es mit ihr fast im Chor. Schon hatte sich die Advisorin die Verursacherin des heftigen Streitgespräches geschnappt und zu der Echani gezerrt und versuchte die Sache zu regeln. Kestrel folgte ihnen und sah Brianna mitfühlend an und legte tröstend einen Arm um sie und sah dann enttäuscht zu Kadajj rüber. An sich wäre es ihre Aufgabe gewesen, als Meisterin von Brianna, die Sache selbst zu klären, doch irgendwie war es ihr ja ungünstigerweise schon im Wirtshaus nicht gelungen und Sarid fand irgendwie noch die besseren Worte und vor allem den besseren Ton als sie, so dass sie sich bei Kadajj Gehör verschaffen konnte, was ihr vorhin misslungen war. Wahrscheinlich lag es auch an der höheren Position von Sarid und diese konnte auch mit besseren Mitteln Kadajj zur Vernunft bringen. Denn kestrel hätte es niemals gewagt, Kadajj anzudrohen sie wegzuschicken oder gar aus dem Orden zu werfen. Dafür hatte sie selbst nicht die richtige Position. Die Ritterin hoffte, dass die Worte von Sarid bei der Rattataki fruchteten. Dankbar sah sie zu Sarid rüber, da sie die Situation anscheinend ganz gut im Griff hatte und somit auch ihr unter die Arme griff. Zudem war sie auch dankbar, wie ihre ehemalige Meisterin versuchte ihre Padawan zu trösten und zu beruhigen und ihr einige Tipps gab für ihre Emotionen. Als dabei rauskam, dass die Rattataki schwanger war, sah Kestrel verwirrt zu Sarid, dann zu Kadajj und zuletzt zu Brianna.

„Schwanger!? Wieso weiß ich davon nichts?“

Fragte Kestrel und fühlte sich ein wenig ausgegrenzt, denn Brianna wirkte nicht überrascht und schien es gewusst zu haben. Wieso hatte Brianna es ihr nicht erzählt? Sie erzählten sich doch sonst immer alles? Doch in diesem Moment fühlte sie sich auch nicht gewillt Kadajj zu gratulieren. Nicht nach dem, was sie Brianna um die Ohren gehauen hatte.
Sarid zwang dann Kadajj zu einer Entschuldigung und Kestrel fragte sich, ob es so unter Zwang und Druck vor all den Anwesenden überhaupt Sinn machte. Trotzdem war es auf jeden Fall richtig, aber ob die Rattataki wirklich zur Einsicht gelangte? Kestrel stand immer noch bei Brianna und hielt sie sanft und versuchte sie mit Hilfe der Macht etwas zu beruhigen und ihr ein warmes Gefühl zu vermitteln. Sie war völlig aufgelöst. Das sah man nicht nur, sondern sie fühlte es nur um so deutlicher durch die Macht.


„Na los! Entschuldige dich bei ihr! Was bist du nur für eine Freundin! Sie schüttet all ihre Gefühle vor dir aus und anstatt Mitgefühl zu zeigen oder einfach nur zuzuhören, trittst du auch noch auf sie ein! Machst du das immer so mit Freundinnen? Wie kann man nur so taktlos sein!“

Harkte Kestrel nach, als Kadajj sich immer noch nicht rührte. Kestrel war selbst sauer auf Kadajj, weil sie ihre Padawan und Freundin so fertig gemacht hatte. Ausgerechnet sie, wo Brianna schon so alleine mit ihren Gefühlen am Ende war, da musste sie noch draufschlagen. Als hätte es Brianna nicht schon schwer genug. Kadajj machte es ihr als Meisterin damit auch nicht gerade leichter... . Sie konnte wirklich nicht verstehen wie die Rattataki sogar ihre Freunde behandelte. Wie behandelte sie dann Bekannte, Fremde oder gar Feinde? Tötete sie diese dann gleich? Und wieder fragte sie sich, ob es richtig gewesen war, eine Rattataki überhaupt in den Jedi-Orden aufzunehmen.


Naboo - auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Kestrel, Kadajj , Brianna, Rilanja und Sarid
 
[Naboo, auf dem Lande – etwas außerhalb des Tänzelnden Shaak - Blumenwiese] Kadajj, mit Sarid

Kadajj begann sich langsam zu beruhigen, als Rilanja aufkreuzte und einen großen Bogen um sie schlug, um Sarid zwischen sich und die Rattataki zu bringen. Erst jetzt fiel ihr der neue Aufzug der Falleen auf – anstelle der Mechanikermontur und geschmackloser Bikinis hatte sich die Grünhäutige in ein Kleid aus lederartigem Material gezwängt, das lange Schlitze im Rock hatte und oben herum ziemlich tief blicken ließ.

Nicht dass das Kleid an sich schlecht aussah – es stellte eine gewaltige Verbesserung im Vergleich zu den vorherigen geschmacklichen Entgleisungen der Gehirnmörderin dar, aber Kadajj fragte sich, was sie damit darstellen wollte. So was trugen die Möchtegern-Kriegerinnen in Holofilmen, damit auch jedem Zuschauer klar wurde, dass sie sowohl sexy als auch kampferprobt waren, beides Beschreibungen, die sie spontan nicht mit der Trägerin verbinden würden.

Da sie gerade von ihren Vorkenntnissen in Machttechniken gesprochen hatte, öffnete Rilanja ihren Mund, aus dem Worte wie Lichtschwertkampf und Blasterreflektion entschlüpften. Wie bitte? Das konnte das geschuppte Sprachwunder höchstens im Traum und Kadajj griff sich irritiert an den Kopf.
Mehr Zeit sich über Rilanja zu wundern, blieb ihr nicht, denn da kam auch schon Brianna mit der Wucht eines AT-ST angerumpelt, brabbelte etwas von einer persönlichen Angelegenheit und zog sie an der rechten Schulter hoch, die Finger in ihre Haut und den Träger des Shorty-Tops gekrallt.

„Pass doch auf – das ist von Viqis Secret…“,


fuhr sie die dampfende Echani an, auf deren Alabasterhaut sich rote Flecken abzuzeichnen begannen. Da streckte die Silberhaarige ihre andere Hand aus, hielt auch die linke Schulter fest und kam ihr so nahe, dass sich fast ihre Nasenspitzen berührten, während ihr Gesicht immer röter wurde. Kadajj konnte die Hitze förmlich spüren, die von ihrer so genannten Freundin ausging, als sie anfing Gift und Galle zu spucken und Feuerfunken aus den silberblauen Augen flogen.

Die unmittelbare Nähe von soviel Wut hätte normalerweise schon gereicht, dass es ihr egal war, ob Brianna körperlich stärker und sie komplett unbewaffnet war. Nur die Anwesenheit von Sarid hielt sie davon ab, nach vorne zu schnappen und sich in das Gesicht oder in den Hals ihres Gegenübers zu verbeißen, da diese ziemlich fest (aber nicht allzu schmerzhaft) ihre Schultern im Griff hatte.

Die Behauptungen der zornesroten Echani schlugen jedem Durastahlfass den Boden aus – sie hätte ja gar nichts Schlimmes über Josea gesagt und dass sie nur Angst hätte ihn zu verlieren; dann sie ging sogar noch soweit zu behaupten, dass sie nur befürchten würde, sie könnte ihr ihn abspenstig machen und weitere ungeheuerliche Dinge.

„Das hättest du gerne, was? Du hast doch damit angefangen, meinem Mann Untreue zu unterstellen, falls du dich nicht mehr erinnerst, eifersüchtige Natter. Und von wegen anspruchsvoll – das sagen alle Mauerblümchen, also komm mir nicht damit – was für einen tollen Kerl hast du denn in der Bar im Agamarianer gefunden oder konntest du dich vor lauter Angeboten nicht entscheiden?

Außerdem – hallooohooo, jemand zuhause, Miss Superpadawan? Es gibt keine Zufälle – die Macht hat uns zu ihm geführt, dass er uns zu Sarid führt. Mal wieder nicht aufgepasst, was? Und es war nicht meine Schuld, dass ich mich etwas vergessen hatte – das war ihre,“


deute Kadajj trotz der eisenharten Umklammerung auf Rilanja. Was Brianna da von sich gab, war eine Unverschämtheit und das, was darauf folgte eine noch größere.

„Ohne mich hätten wir Aketos nie lebend aus der Falle bekommen – du fandest die Idee nämlich noch gut, du…du ewiges Talent. Bild dir halt was auf dein tolles Korriban ein, wenn du willst – schließlich war ja auch dein heiß geliebter Janus dort. Du verträgst es doch eh nicht, wenn einer nett zu dir ist. Ja, Josea war VIEL zu nett zu dir, das stimmt,“


zischte sie der hochrot angelaufenen Kontrahentin entgegen, die eine solche Menge von Worten von sich gab, gegen die sogar Rilanja sprachlos gewirkt hätte.

„Begabung hast du, viel heiße Luft von dir zu geben und nichts zu tun, außer herum zu flennen, wie schrecklich dein Leben ist. Krieg deinen Alabaster-Shebs hoch, dann klappt’s vielleicht doch noch mit der Macht…“


Brianna hörte Kadajj überhaupt nicht zu, aber dass war der Rattataki auch egal, denn sie konnte diese unglaublichen Anschuldigungen nicht unkommentiert stehen lassen. Der vorläufige Höhepunkt der Tirade war, dass sie brüllte, nicht dumm zu sein und tippte ihr den Zeigefinger vier Mal, diesmal sehr schmerzhaft, gegen das Schlüsselbein.

Shab, ich habe dich nicht mal angefasst und du brichst mir noch die Knochen,“

schrie sie ihr entgegen und stand kurz dafür ihr die Nasenspitze abzubeißen. Gleißende Wut brandete in ihr auf, dass sie nicht einmal mehr den schraubstockartigen Griff an ihren Schultern spürte. Gleichzeitig spürte sie Tränen in die Augen steigen, was viel schlimmer schmerzte – waren sie noch wirklich Kadajj und Brianna, im Kampf zusammen geschmiedete Freundinnen? Anscheinend nicht mehr und sie begann zu begreifen, wieso es der Echani nicht gelang, mit anderen auszukommen – wer nicht für sie war und sie in ihrem Selbstmitleid unterstützte, war gegen sie. Sie hielt nichts aus, was ihre Person auch nur ansatzweise in Frage stellte, ob es nun Kritik oder auch Spaß war. Oh ja, im Austeilen war sie gut, aber einstecken konnte die Silberprinzessin gar nicht.

Jetzt ging diese ans Eingemachte, denn sie warf Kadajj vor, sich über ihre Eltern lustig gemacht und Brianna aufgrund ihrer mangelnden Bildung bloßgestellt zu haben. Sie bezweifelte, dass die zukünftige Mutter auch nur annähernd in der Lage wäre ihrem Kind die Liebe geben zu können, die die Echani von ihren Eltern bekommen hatte. Genauso gut hatte sie ihr eben einen Tritt in den Bauch verpassen können.

„Das kannst du doch gar nicht beurteilen – ich liebe mein Kind jetzt schon mehr als alles andere,“

verteidigte sie sich, diesmal abgrundtief verletzt, während Brianna mit ihrer Tirade fort fuhr und Kadajjs Herkunft beleidigte, was wieder ihren Kampfgeist weckte.

„Ja, ich bin stolz auf mein Luxuswaisenhaus, und weißt du was, deine Armut kotzt mich an, kleine Padawan. Du würdest keinen halben Tag auf Rattatak überleben – und hör mit Ashû auf, du hast nicht die geringste Ahnung. Im Vergleich zu dir allerdings benimmt sie sich wie die Vernunft in Person. Und ich bin echt froh, dass ich nicht weiß, was Einsamkeit ist, denn ich habe Freunde und eine Familie außerhalb der Jedi.“


Der letzte Satz, dass sie nicht verstünde, weshalb sie Kadajj jemals ihre Freundin nennen könnte, traf die Rattataki fast so hart wie die Zweifel an ihrer Mutterliebe. Doch sie wusste sofort, wie sie das zänkische Stück treffen konnte. Wenn sie eines von Ashû - so verachtenswert sie auch war – gelernt hatte, dann wie man seine Gegner mit seinen eigenen Schwachstellen schlug. Etwas widerwillig gestand sie Brianna zu, dass sie mit den Anlagen sogar einigermaßen Recht hatte – sagen würde sie es ihr auf gar keinen Fall.

„Das ist mir auch egal – ich bin auf jemanden wie dich auch gar nicht angewiesen - ich habe genug Freunde!“,


erwiderte sie triumphierend, worauf der Echani die Tränen aus den Augen schossen und ihr als letztes entgegen schleuderte, sie würde sie hassen.

„Du tust mir einfach nur leid,“

war Kadajjs einzige Reaktion und sie verschränkte die Arme, die noch vor Anspannung und Wut zitterten. Ihre Augen standen voller Wasser, so dass sie es mit einer hastigen Bewegung wegwischte.

Brianna wandte sich mit einer pathetischen Entschuldigung an Sarid und ging. Sollte sie doch, Kadajj würde hierbleiben und sich den Konsequenzen stellen, die dieser Auseinandersetzung folgen würden. Da stand plötzlich Aketos auf, die unbemerkt auf die Wiese gekommen war, drückte Kadajj einen durchsichtigen Beutel in die Hand und folgte Brianna.

„Danke,“

murmelte die Rattataki verwundert über die Reaktion der Kaminoanerin. Noch ehe sie sich weiter Gedanken machen konnte, wurde sie von Sarid am Arm gepackt, die sie Brianna folgend mitzog. Beinahe hätte sie den Beutel mit dem wertvollen Energiedrink verloren, doch sie hielt ihn sorgsam fest.
In Sarids Griff steckte nicht annähernd die körperliche Kraft der Echani, aber in ihr wirkte förmlich die ganze Autorität, die nur eine Jedi-Meisterin besitzen konnte und nur das hielt Kadajj davon ab, sich von ihr mit aller Gewalt loszureißen.

Sie holten Brianna und Aketos schnell ein. Die Corellianerin sagte zunächst nichts und schloss die Augen. Selbst ohne sich zu konzentrieren, spürte Kadajj wie stark die Macht in Sarid wurde und harrte der Dinge, die kamen.
Wie nicht anders zu erwarten, hielt sie die Rattataki für die Schuldige daran, dass die mimosige Echani weinte. Das nächste Mal würde sie einfach auch auf die Tränendrüse drücken, etwas von einer schlimmen Kindheit vorjammern und gut wars. Die Jedi-Rätin drohte ihr Lianna und harten Jedi-Meister an, aber beeindruckte Kadajj schon einmal gar nicht. Gewiss wollte sie eine Jedi werden, doch sie hatte im Gegensatz zu bestimmten anderen Leute eine Alternative.

„Natürlich, Sarid, Ihr habt Recht. Ich werde daran denken,“

antwortete sie ihr gepresst, aber wenig überzeugt. Zu der noch immer heulenden Brianna sprach sie ganz anders – nämlich freundlich und einfühlsam und bestätigte, wie unjedihaft Kadajjs Verhalten doch war. Immerhin sollte sie ihr zugestehen, dass sie schwanger war und aufgrund ihrer Herkunft nie richtig einfühlsam sein würde. Nachdem sie der silberhaarigen Heulboje noch einen Ratschlag gegeben, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollte, forderte Sarid von Kadajj, dass sie bei Brianna eine ernst gemeinte Entschuldigung abgegeben sollte, was sie mit der Macht kontrollieren wollte.

Pah, was erwartete sie denn? Brianna hatte Kadajjs Gefühle ebenso verletzt – weil dieses falsche Stück aber mit hinterlistigeren Mitteln gearbeitet hatte, war das niemandem aufgefallen.

Meisterin Skyfly war ihnen ebenfalls hinterher gekommen, und schien leicht pikiert, dass sie erst jetzt von der Schwangerschaft erfuhr. Dann ging ihr es aber mit der Entschuldigung nicht schnell genug – sie warf ihr vor eine schlechte Freundin zu sein und sich taktlos benommen zu haben.

Kadajj sah direkt in die Augen der Frau, die Brianna ebenfalls ihre Freundin nannte – und nun wohl die einzige war, die sie hatte.

„Bin ich eine schlechte Freundin, wenn ich sage, was ich denke? Ihr habt schon Recht, wenn Ihr meint, dass ich taktlos bin – doch sie will nicht die Wahrheit hören, weil sie die Wahrheit gar nicht ertragen kann. Sie ist hinterhältig und eifersüchtig auf mein Glück, auch nicht sehr jedihaft.“

Sie rollte ihre schmerzenden Schultern – kaum, dass die Abdrücke von Joseas Panzerhandschuhen verblasst waren, würden wieder neue hinzukommen. Auch die Stelle am Schlüsselbein fing an lila zu werden.

„Ich kann mich nur dafür entschuldigen, dass ich momentan zu einer ‚ernst’ gemeinten Entschuldigung nicht in der Lage bin, denn alles andere wäre eine Lüge und das würdet Ihr sofort spüren. Ich kann Euch nur versprechen, dass mir keine verbalen Entgleisungen unterlaufen werden, da ich keine weiteren Worte an sie verschwenden will,“


sagte Kadajj bebend an Sarid und Meisterin Skyfly gewandt.

[Naboo, auf dem Lande – in der Nähe des Tänzelnden Shaak - Blumenwiese] Kadajj, Brianna, Kestrel, Sarid, Aketos, Rilanja
 
Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Aketos, Rilanja, Kadajj, Sarid, Kestrel, Brianna

Kadajjs Verhalten war mehr als schizophren, was die Treue zu Josea betraf. Im einen Moment platzte sie vor Eifersucht, im nächsten erklärte sie seelenruhig, dass es keinem von beiden etwas ausmachte, wenn der andere irgendwelche Affären hatte, solange sie sich gegenseitig im Herzen treu waren. Wo war dann das Problem? Den Mando schätzte sie nicht so ein als ob er leichtfertig Beziehungen wechselte, fehlte der Rattataki hierbei etwa das sonst im Übermaß vorhandene Selbstvertrauen? Wahrscheinlich war eher, dass es mit der Toleranz doch nicht so weit her war, wie sie sagte, und sich ihre Eifersucht vielleicht auch hormonbedingt auf ein krankhaftes Niveau steigerte. Wie war es denn sonst zu erklären? Was hatte sie den schlimmes gesagt? Das war alles so absurd!

Anscheinend konnte es die tollwütige Tuskenkatze auch nicht lassen, auf Briannas Unglück im Agamarianer herumzureiten und ließ sich dazu hinreißen, eine gewagte Theorie zu postulieren, die Macht hätte sie zu dem nach eigener Aussage im Import-/Exportgeschäft Tätigen (bei einem Mando war klar, was dies zu bedeuten hatte) geführt, damit diese ihn dann zu Sarid geführt hätte. Außerdem gab sie Rilanja die Schuld für ihre Unbeherrschtheit. Ja, normalerweise war die Person mit dem roten Tuch Schuld daran, dass der Nerfbulle ausrastete, doch konnte man von Kadajj nicht mehr Klugheit und Kontrolle erwarten als von einem Nerf?

Die Echani konnte mit ihrem technischen Wissen nicht unbedingt mit die Kahlköpfigen streiten, was Aketos' Befreiung anging, doch dadurch, dass sie Halbwahrheiten über sie und Janus verbreitete, fühlte sie sich mehr als bestätigt in ihren geäußerten Ansichten. Offensichtlich gekränkt, erklärte Kadajj, ihr Kind bereits jetzt mehr zu lieben als alles andere.

"Das ist wahr, trifft allerdings selbst auf Kira zu. Ihr beide würdet euch übrigens glänzend verstehen."

Brianna glaubte nicht, dass die andere Frau wusste, wer Kira war, doch das spielte auch gar keine Rolle. Kestrel würde es wissen, das reichte, und schließlich entsprach es auch der Wahrheit, dass die Möchtegern-Mando sich momentan mehr wie eine dunkle Jüngerin als wie eine Padawananwärterin benahm.

Kadajj ließ sich zu der ziemlich unglaublichen Aussage hinreißen, dass Briannas Armut sie ankotzte. Tatsächlich schien die junge Frau über eine ganze Menge Geld zu verfügen, und obwohl sie es sich denken konnte, wollte sie gar nicht so genau wissen, woher es stammte. Sie war genau wie die Oberschicht auf Nar Shaddaa, die die Hutten dazu brachte, Leute wie Zlorf Flanellfuß auf die Straßenkinder des Mondes anzusetzen, an deren Existenz man sich störte. Nur dass es genau andersrum verlaufen war. Sie lebte, und der Cathar war tot, ihren Fäusten zum Opfer gefallen, getreu dem Prinzip der präventiven Notwehr.

Sie hatte ihm aufgelauert, eines Abends, und sich wie eine Spinne von einer Brüstung auf ihn herabfallen lassen. Mit dem Überraschungseffekt auf ihrer Seite hatte sie ihn schnell überwältigt, obwohl sie damals noch eine Heranwachsende war und er ein ansehnliches Waffenarsenal mit sich führte. Sie hatte ihn ihrer Gewalt gehabt, doch er hatte nur gelacht und gehöhnt, dass sie es ohnehin nicht fertigbrächte, ihn zu töten, und der Hutt im Gegenzug ein saftiges Kopfgeld auf sie aussetzen würde, sobald er davon erfuhr. Ihr letztes Stündlein hätte dann zweifellos bald geschlagen.

Manche Leute lernten nie, was man wann wem sagte.

Was die Rattataki über ihre Heimat behauptete, konnte Brianna nicht ernst nehmen, im Gegensatz zu der Aussage, dass es ihr egal war, wenn die Weißhaarige ihr die Freundschaft aufkündigte. Zweifellos traf es sie viel härter als Kadajj, und sie verstand nicht, wie sie sich so sehr in ihr hatte täuschen können. Es hatte sich einfach richtig angefühlt, auch und gerade weil sie gegen sie und mit ihr gekämpft hatte. Sie war eine Echani! Sie konnte sich unter diesen Umständen unmöglich so sehr in jemanden irren! Oder etwa doch? Zumindest konnte ihre Freundschaft, wie es aussah, nicht viel wert gewesen sein. Vielleicht war sie auch gar nicht dafür geschaffen, wirkliche Freunde zu haben. Es war zwar deprimierend, doch manchmal erschien es ihr so.

Die einzige Reaktion der Frau im Nachthemdchen auf den ihr vor die Füße geschleuderten Satz, sie würde sie hassen, bestand darin, dass sie ihr angeblich einfach nur leid täte, doch die Worte kamen ihr längst nicht so kühl und gleichgültig über die Lippen, wie die Kahlköpfige es vielleicht beabsichtigt hatte.

"Das glaube ich dir nicht!"

Erwiderte die ältere Padawan, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. Als sie schließlich wutentbrannt davonmarschierte, war sie allerdings noch nicht weit gekommen, als Aketos sie einholte und fragte, ob sie mitkommen dürfe.

"Du weißt nicht einmal, wo ich hingehe, bist aber überzeugt, dass du mitkommen willst?"

Fragte die Athletin leicht belustigt und versuchte trotz der brodelnden Wut in ihr freundlich zu klingen, was nur teilweise gelang. Die Erregung war ihr nach wie vor deutlich anzuhören. Unmittelbar darauf riefen ihr Sarid und Kestrel unisono hinterher, doch bitte zu warten. Als sie sich umdrehte, erblickte die silberhaarige Frau die Advisorin mit ihrer vermeintlichen Freundin im Schlepptau. Die Ritterin folgte ihr und legte schließlich tröstend einen Arm um die erschütterte Echani.

Es gelang ihr ziemlich gut, ihre Freude zu verbergen, als die Corellianerin Kadajj für ihre unwürdige Vorstellung zusammenstauchte und bereits mit Konsequenzen für ihre Karriere als Jedi drohte. Erst als die Übeltäterin die Stimme erhob, wandte Brianna den Kopf, um sie anzusehen. Zwar gab sie ihr recht und versprach, ihre Worte zu beherzigen, doch sie kannte die Rattataki gut genug um zu wissen, dass sie nach wie vor uneinsichtig war, und in ihrer Stimme schwang auch nicht gerade die Inbrunst der Überzeugung mit. Sie fragte sich, wie es mit ihr wohl weitergehen würde und sah ihre anfänglichen Bedenken plötzlich bestätigt. Es kam darauf an, wie sich die Tattooträgerin weiter verhielt, doch momentan war sie im Begriff, es sich mit sämtlichen anwesenden Jedi zu verscherzen und steuerte zweifellos ultimativ auf den Rauswurf zu. Einerseits war es natürlich schade, weil sie durchaus begabt war (was bei ihr zweifellos auf jedes nur denkbare Gebiet zutraf, zumindest in ihrer Vorstellung), doch wenn sie so weitermachte, war sie eine starke Kandidatin für die dunkle Seite, und das Risiko war es mit Sicherheit nicht wert. Ganz abgesehen davon, dass ihr ein ordentlicher Schuss vor den Bug einmal gut täte. Vielleicht benahm sie sich dann anderen Wesen gegenüber, speziell denen, die nicht im weiteren Sinne zu ihrer "Familie" gehörten, nicht mehr so, als stünde im Skyriver ihr Name geschrieben.

Ohne auf eine Reaktion der einen Padawan zu warten wandte Sarid sich an sie, um sie zu trösten, verwies allerdings auch auf den einer schwangeren Rattataki inhärenten Mangel an Empathie. Im Gegensatz zu dieser fand sie allerdings, dass Brianna mit dem Erreichten zufrieden sein und noch viel mehr schaffen konnte. Außerdem gab sie eine Jedi-Entspannungsübung mit auf den Weg, die ihr helfen würde, mit der Situation fertig zu werden.

"Danke, Sarid."

Erwiderte die weißhaarige Padawan, nachdem sie einmal tief durchgeatmet und die Tränen mit dem Ärmel aus dem Gesicht gewischt hatte. Allmählich beruhigte sie sich ein wenig, und dies hatte auch damit zu tun, dass sie auf einmal ein sehr positives, erfrischendes und aufmunterndes Gefühl spürte. Es schien von außen zu kommen, und obwohl sie es nicht fühlen konnte, sagte ihr Verstand ihr, dass es von Kestrel stammte. Auf einmal schienen Kadajjs Worte weniger schwer zu wiegen und mehr als bisher erkannte sie oder hatte vielmehr das Gefühl, dass kein tieferer Sinn dahinter steckte als der bloße infame Zweck, sie zu verletzen.

"Den Grund kann ich Euch schon sagen: ich hatte vorhin, als wir uns mit Kadajjs Traum beschäftigt haben, eine Bemerkung gemacht, die man dahingehend interpretieren konnte, ich würde ihrem Josea Untreue unterstellen. Ihr habt sie auch gehört, auch wenn Ihr Euch vielleicht nicht daran erinnert, eine Lappalie, doch in ihrer speziellen Situation, wie Ihr gesagt habt, war es genug."

Erklärte sie grimmig, aber gefasst.

"Ich versuche, es nicht so schwer zu nehmen, doch schwerer als die Worte an sich wiegt der Vertrauensbruch. Ich habe Kadajj viele hochprivate Dinge anvertraut in der Überzeugung, sie wäre eine loyale Freundin, die es gut mit ihr meinte, und die sie nun in einem Wutanfall gegen mich verwendet, und das macht mich traurig. Tatsächlich haben wir alle haben noch viel zu lernen; ich werde mich an den Übungen versuchen, die Ihr mir gestern und heute gegeben hast und mich gleichzeitig bemühen, Kadajjs Worte als das zu nehmen was sie sind, während sie zweifellos noch sehr an ihrer Selbstbeherrschung arbeiten sollte. Ich denke auch an Rilanjas Pheromone, die du eben angesprochen hast, Kadajj. Eine Jedi, die beim ersten Anzeichen von Problemen in die Luft geht, nützt uns nicht viel, vor allem nicht gegen die Sith. Ich hoffe für sie und für uns alle, dass es ihr gelingt, diese Schwäche in den Griff zu bekommen."

Brianna war bestrebt, sich als Musterpadawan zu betätigen, jedoch nicht ohne die eine oder andere Spitze gegen die Rattataki zu verschießen. Anschließend wandte sie sich an ihre wahre Freundin, die sich darüber beklagt hatte, warum sie wohl als einzige nichts von der Schwangerschaft wusste.

"Tut mir leid, Kestrel. Ich hatte Kadajj gegenüber gelobt, niemandem von ihrer Schwangerschaft zu erzählen, und ich halte, was ich verspreche. Gestern Abend am See, nach der Lüftung des Geheimnisses, habe ich leider auch nicht mehr drangedacht."

Meinte sie, wobei es ihr im Nachhinein schon ein wenig leid tat, auch vor ihr dieses Versteckspiel gespielt haben zu müssen, vor allem, nachdem es nunmehr so aussah, als dass ihre Mitpadawan diese Loyalität nicht unbedingt honorierte - und ihr schon gar nicht den selben Gefallen tat. Sie ärgerte sich unverändert darüber, dass diese Geschichten über Janus verbreitete, die sie in ein übles Licht stellten oder auch die Geschehnisse an der Bar am Agamarianer, von denen so wenig Leute wie möglich hätten wissen sollen, ausposaunte, mal ganz abgesehen davon, dass sie sich über ihre schwierige Jugendzeit und was sie ihr darüber erzählt hatte, lustig machte.

Sarid forderte Kadajj nunmehr direkt auf, sich zu entschuldigen und warnte sie davor, erneut etwas zu sagen, ohne es ernst zu meinen. Da diese - nicht ganz verwunderlich in Briannas Augen - vor diese Wahl gestellt ein wenig zögerte, pflichtete Kestrel der vorgesetzten bei und rügte sie für ihre Taktlosigkeit, eine Freundin zu verspotten, die ihr ihr Herz ausgeschüttet hatte, und sprach der Echani-Sportlerin dabei aus der Seele. Schließlich fragte die Rattataki, immer noch uneinsichtig und stur, warum sie als "Freundin" nicht sagen durfte, was sie dachte und warf Brianna vor, die Wahrheit nicht ertragen zu können und hinterhältig sowie eifersüchtig zu sein.

"Eifersüchtig, ich? Das bildest du dir ein! Du behauptest allen Ernstes, dein Gegeifere über mich wäre die Wahrheit, und das nennst du auch noch Freundschaft - hallo? Wenn ich immer nur das schlechteste über jemanden denke, mit der ich zu tun habe, macht mich das dann zu deren Freundin, wenn ich es ihr auf einmal ins Gesicht sage? Ich bin nicht so, wie du behauptest, und wenn das deine ehrliche Meinung über mich ist, ist es sicherlich nicht die einer Freundin, noch ist es die Art und Weise, wie du sie mir mitteilst! Ich KANN die Wahrheit ertragen, aber nicht deine Gift und Galle! Überhaupt, Jedihaftigkeit, was verstehst du davon! Ganz eine tolle Jedi bist du! Und Freundin noch dazu!"

Ärgerte sich Brianna, die sich schlagartig überhaupt nicht mehr beruhigt fühlte und auch wieder röter anlief. Schließlich entschuldigte sich der Glatzkopf... dafür, dass sie sich nicht entschuldigen würde. Die 23jährige musste den Drang unterdrücken, einen Pfiff auszustoßen. Wow, war das dreist. Das Nexu in humanoider Form schien auch vor Wut zu beben und wirkte gerade so, als wollte sie die beiden Jedi anfallen, die es wagten, sie zur Rede zu stellen. Sie schloss mit dem Versprechen, keine weiteren Worte mehr an die Echani zu richten, zumindest klang es unter den gegebenen Umständen wie eines.

"Das soll mir recht sein. Wenn das alles war, würde ich jetzt gerne gehen."

Erwiderte sie Kadajj gegenüber scharf und versuchte, den zweiten Satz den Jedi gegenüber abzumildern. Angesichts ihres Grolls fiel es ihr schwer, und sie fühlte sich hin- und hergerissen, was sie tun sollte. Einerseits wollte sie die Rattataki am liebsten nicht mehr sehen, andererseits widerstrebte es ihr, falls diese nachdem sie sich so aufgeführt hatte, Training erhielte und sie nicht. Außerdem wollte sie unbedingt sehen, wie es weiterging und wie sie sich schlug. Hoffentlich war sie nicht die Wunderpadawan, für die sie sich garantiert hielt. Hoffentlich bekam sie nicht alles geschenkt, was sie selbst sich hart erarbeiten musste, wenigstens dieses eine Mal nicht.

Eigentlich hoffte Brianna darauf, dass Sarid und Kestrel sie aufforderten, zu bleiben.

Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Aketos, Rilanja, Kadajj, Sarid, Kestrel, Brianna
 
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Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Sarid, Kadajj und Rilanja

Rilanja betrachtete das Schauspiel um sie herum mit dem gleichen Interesse, das sie sonst den neusten Trailern und Vorschauen vor ihren Lieblingsfilmen entgegen brachte. Irgendwie wirkte im Moment, hier, auf dieser Wiese, alles so surreal, dass es einfacher war sich in einem Traum zu fühlenwie vor wenigen Stunden, als sie tatsächlich geträumt hatte.
Für eins war die Falleen allerdings dankbar - dass Sarid im großen archetypischen Gefüge der Dinge im Moment die Heldenrolle übernahm, und sich das geschuppte Wesen nicht gegen die perfide Ausgeburt einer radioattraktiven Kernschmelze auf einem der überindustriellen, machtverstrahlten Grenzplaneten des dunklen Sektors tief im Herzen des Gorgonenwasserfalls erwehren musste. Das Monstrum, vollgesogen mit den schrecklichen Energien der Neun und dem Modegeschmack der Drei marschierte über die Ebene, und bedrohte mit ihrem fürchterlichen Gebrüll von jenseits der infernalischen Schwelle des Zelavuvus alles, das...
Rilanja blinzelte. Das frühe Aufstehen tat ihr offensichtlich nicht gut, und allem Anschein nach ging es einigen der anderen ähnlich, insbesondere den beiden Kalkkumpanen, die sich im Moment alles andere als kollegial verhielten.
Diese Art von Geschrei kannte sie auf Seiten der Sith, aber bei den Jedi war so etwas undenkbar... Immerhin mussten die zusammenhalten, gegen... nun, gegen alles, mehr oder weniger.


Jetzt hörts aber auf, bis einer weint!

Es dauerte einen Moment, bis die junge Frau merkte, dass dieser harsche Satz ihrem Mund ent- und sie aufgesprungen war. Zumindest in einem Punkt war ihr Schnabel allerdings zuverlässig - er ließ sie nicht hängen, nachdem er sie in den Schlamassel manövriert hatte.

Wir sind doch Jedi, also alle, zumindest irgendwann, und ich werde nicht mit ansehn, wie ihr euch wegen einer Kleinigkeit an die Gurgel geht. Immerhin hat Brianna doch schon gesagt...

Hier gelang es ihrem Hirn, ihren Sprechapparat etwas einzubremsen - grade lange genug, um durchzugeben, dass das Kind, das Kadajj wohl erwartete, höchstwahrscheinlich doch nicht von der Ecchani stammte. Kein größeres Problem für ihren Redeschwall, aber doch irgendwie peinlich.
Ihre in der Theorie spitze Zunge bedankte sich kurz und verließ die Boxengasse.


Was ich sagen will, wir sind doch alle hier, um etwas besseres aus uns zu machen, und egal ob arm oder reich, oder weiß oder... grün, wir sind alle jedig, sonst wären wir keine Jedi, oder?

Wertvolle Sekunden verstrichen, während der sie die inspirative Reden aus ihren Lieblingsfilmen durchging und von ihrer Liste strich. Erschwerend kam hinzu, dass die Falleen dank der Brüllbestie die tatsächlichen Feinheiten der Schlammschlacht nicht mitbekommen hatte.
Nicht, dass das für ihr von Drehbuchschreibern und Berufspathethen geprägtes Sprechorgan eine Rolle spielte, obwohl sich der Rest von ihr langsam etwas weiter hinter Sarid zurückzog, während sie ein paar immer leiser werdende Zeilen aus der Corma-Trilogie.


Wir sind doch jedig, zu jedwedem Ende. Wo sind Speeder und Bantha und das Schwert, das weithin summende? Lang vergangen wie Regen im Wald und Trümmer im Orbit. Im Schatten hinter den Sith versanken die Tage im Westen...
Wie konnte es soweit kommen?


Mittlerweile sehr kleinlaut ließ sich immer weiter zu Boden sinken, und verschwand so - hoffentlich - im schützenden Schatten ihrer Meisterin.

Jetzt schreibt jeder mal auf, was er am anderen nicht mag,

legte ihr Mund halb geflüstert nach, und verstummte dann ganz in der Hoffnung, dass niemand ihren Ausbruch bemerkt hätte - zumindest niemand, der Weiß als Modefarbe zelebrierte. Nach wenigen Sekunden, und aus dem Gefühl heraus, ihren hilflosen Versuch der Hilfeleistung abschließen zu müssen, fügte sie noch hinzu,

Ich habe fertig...


Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Sarid, Aketos, Kestrel, Brianna, Kadajj und Rilanja
 
Naboo - auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Kestrel, Kadajj , Brianna, Aketos Rilanja und Sarid

Sarid fand es zwar ehrenhaft von Kestrel, dass die Coruscanti ebenfalls auf Kadajj einredete. Aber es änderte nicht viel, denn die Kahlköpfige stellte nach wie vor auf stur. Als danach sogar Rilanja noch ein paar Worte von sich gab, musste Sarid leicht schmunzeln trotz der angespannten Situation. Es war gut gemeint, auch wenn die Falleen gegen Ende ihrer kurzen Rede sehr leise wurde. Soviel Mut hatte sie von ihrer Padawan gar nicht erwartet. So oder so, das kahle Hitzkköpfchen fühlte sich noch immer völlig im Recht und wollte sich auch nicht entschuldigen. Es war zwar ein Anfang, dass sie nicht weiter verbal auf die Echani einprügeln wollte, aber noch lange nicht genug. Briannas Reaktion war angesichts deren seelischer Verfassung schon vergleichsweise besonnen, auch wenn es ihr natürlich sehr zugesetzt hatte so von der Rattataki beschimpft zu werden, wogegen sie sich natürlich auch nicht gerade mit Samthandschuhen gewehrt hatte. Eins stand jedenfalls fest, die beiden Streithennen konnten keine Aussage der anderen unkommentiert stehen lassen. So kamen sie jedenfalls bei der Schlichtung dieses Streits nicht viel weiter, was die Corellianerin zu einem leisen Seufzen veranlasste. Als Brianna sich nach einem nochmaligen Nachtreten in Richtung Kadajj verabschiedete, gab ihr Sarid sofort recht.

Eine gute Idee, Brianna. Kestrel, würdest du bitte Rilanja und auf Wunsch auch Aketos zeigen, wie man Auren anderer Lebewesen spüren kann und dich um deine Padawan kümmern? Ich möchte nämlich unter vier Augen mit Kadajj reden.

Diesmal griff Sarid wesentlich sanfter nach der Schulter der Rattataki und schob sie sanft ein paar Schritte weg von den anderen. Vielleicht fiel es der jungen bleichen Frau ja auf die Art und Weise leichter einzusehen, dass sie diesen Streit verursacht hatte. Mit leiser und ruhiger Stimme räusperte sich die Jedi-Advisorin und wählte ihre Worte mit Bedacht.

Weißt du, Kritik an anderen zu äußern ist nicht falsch. Aber auf die Art und Weise kommt es an. Kritik sollte niemals verletzend geäußert werden. Du hast ja gesehen, was du damit gerade eben bei Brianna geschafft hast. So können innerhalb kürzester Zeit aus Freundschaften Feindschaften werden, die manchmal ein Leben lang halten. Du bist gerade auf dem besten Weg dies bei Brianna zu bewerkstelligen.

Dann schwieg die Jedi-Advisorin für einen Moment, um der Rattataki Zeit zu lassen, die Bedeutung ihrer Worte zu erfassen.

So wie ich das aus euren gegenseitigen Beschuldigungen heraushören konnte hat Brianna einfach eine unglückliche Bemerkung über deinen Mandalorianer gemacht, was dich schließlich so hat austicken lassen, sehe ich das richtig? Ich kann mir nicht helfen, es erinnert mich irgendwie an dein Auftreten im Agamarianer. Es zeigt mir, dass du in grenzwertigen Situationen nicht mehr unter Kontrolle hast. Deshalb denke ich auch, dass du schlicht und ergreifend überreagiert hast und zwar gewaltig. Deine Schwangerschaft mag daran beteiligt gewesen sein, aber es nur darauf zu schieben wär zu einfach und entspricht meiner Ansicht nach auch nicht der Realität, habe ich recht?

Dabei warf Sarid Kadajj eine prüfenden Blick zu, nachdem sie zuvor nichts bestimmtes fixiert hatte, als sie langsam über die Wiese geschritten waren.

Du kennst doch Briannas derzeitige Situation. Warum provozierst du sie bis aufs Blut? Klar ist sie derzeit alles andere als ausgeglichen, aber ich für meinen Teil kann auch nicht behaupten, dass du weniger empfindlich auf ihre Anschuldigungen reagiert hast, die auch alles andere als feinfühlig waren. Ihr nehmt euch nicht viel in der Hinsicht. Aber sag mal ehrlich, wie würdest du dich fühlen, wenn das Wichtigste in deinem Leben nicht so läuft wie du es dir wünschst? Wenn du beispielsweise Probleme mit der Schwangerschaft hättest und es möglich wäre, dass du dein Kind verlierst und deine Zukunft vor deinen Augen zusammenzubrechen droht? Genau das hat nämlich Brianna derzeit vor Augen bei ihrer Jedi-Ausbildung, auch wenn sie sich meiner Ansicht nach am meisten selbst blockiert. Aber sie kann es schaffen. Deshalb möchte ich nicht, dass eure Streiterei weder ihrer noch deiner Ausbildung zur Jedi zusätzlich noch im Wege steht.

Dann lächelte Sarid für einen kurzen Moment.

Kennst du Jedi-Kodex überhaupt schon? Gefühle gibt es nicht, nur Frieden. Unwissenheit gibt es nicht, nur Wissen. Leidenschaft gibt es nicht, nur Gelassenheit. Tod gibt es nicht, nur die Macht. Kannst du dir denken, warum dort die Gelassenheit aufgeführt wird? Dir werden in deiner hoffentlich langen Zeit als Jedi noch viel unfreundlicher gesonnene Wesen als Brianna begegnen und für die wäre es ein gefundenes Fressen, wenn du dich so vergleichsweise einfach provozieren lässt. Als Machtbenutzer ist es mit am wichtigsten einen kühlen Kopf zu bewahren, denn deine Kampfkünste nutzen dir wenig, wenn du unkonzentriert bist und dein Gegner dir mit einer kurzen Machtanwendung das Genick brechen kann. Ich weiß, dass ist ein sehr drastisches Beispiel, aber die Reihen der Jedi sind derzeit nicht umsonst so dünn. Ich will weder dich noch die Echani als Jedi verlieren. Wir brauchen jeden einzelnen, um zu überleben und gegen das Imperium und die Sith bestehen zu können. Nur als gelassene und in dir selbst ruhende Jedi wirst du auf Dauer in diesem Kampf überleben können, glaub mir das einfach als Veteranin unzähliger Schlachten und Kämpfe gegen die Sith. Deshalb solltest du am Besten sofort damit anfangen deine leicht aufbrausenden Gefühle in den Griff zu bekommen. Ein geeigneter Anfang wäre, wenn du das Kriegbeil mit Brianna begraben würdest und es ad acta legst, als was es ist - eine völlig unnötige und einmalige Auseinandersetzung zweier Freundinnen, ok?

Dann tätschelte Sarid die kahlköpfige Padawan kurz aufmunternd an der Schulter.

Du kannst dir jetzt gerne Zeit nehmen darüber nachzudenken und dich etwas abzukühlen. Wenn du dich wieder beruhigt hast und soweit bist, dass du dich bei der Echani für deine harten Worte entschuldigen kannst, dann komm wieder zu mir.

Dabei zwinkerte Sarid kurz.

In dem aufgewühlten Zustand bringt nämlich ein Machttraining herzlich wenig, denn du brauchst deine ganze Konzentration für die Machtübungen.

Danach lächelte Sarid die Rattataki kurz verschmitzt an und wollte zu den anderen Jedi gehen. Aber sie zögerte für einen Moment, für den Fall, dass Kadajj noch etwas sagen wollte.

Naboo - auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Kestrel, Brianna, Rilanja, Aketos etwas abseits Kadajj und Sarid
 
Naboo - auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Kestrel, Brianna, Rilanja, Aketos ,Kadajj und Sarid

Wie schon fast zu erwarten war, reagierte Kadajj nicht ein Stück einsichtig. Trotzdem konnte die Ritterin die Padawan irgendwo verstehen. Viele Punkte, die sie im Wirthaus angesprochen hatte, waren ja nicht unbedingt falsch, doch sie hätte mit ihrer Reife eigentlich schon wissen müssen, dass es Dinge gab, die man lieber für sich behielt und sich nur dachte und nicht gleich jedem alles direkt ins Gesicht sagte. Vor allem macht der Ton die Musik und davon schien sie herzlich wenig Ahnung zu haben. Ein kleiner Teil in ihr verspürte sogar ein wenig Mitleid mit der Rattataki, da alle Schuld auf sie fiel. Sicherlich hatte sie angefangen, doch musste Kestrel sich eingestehen, auch wenn die Echani ihre Freundin war, dass jene auch nicht alles richtig gemacht hatte und vor allem wusste sie auch nicht, was auf Ando wirklich vorgefallen war. Als Brianna sich dafür entschuldigte, sie gestern am See nicht über die Schwangerschaft von Kadajj aufgeklärt hatte, da sie es vergessen hatte, nickte Kestrel nur. Was sollte sie denn darauf schon sagen? Sie hatte eigentlich immer gehofft, dass sie keine Geheimnisse voreinander hatten, denn sie hatte keine vor Brianna. Doch die Echani schien vieles hinter dem Berg zu halten. Besonders was ihre Vergangenheit betraf, was sie einerseits verstehen konnte, andererseits aber auch traurig machte, dass sie ihr anscheinend nicht sehr vertraute und anscheinend sogar Kadajj zwischenzeitig mehr vertraut hatte als ihr. Aber vielleicht legte sie die Sache auch zu sehr auf die Goldwage, daher schob Kestrel den Gedanken beiseite. Sie hoffte nur, dass Brianna durch den heftigen Streit mit der Rattataki nicht noch verschlossener wurde, was ihre Vergangenheit anbelangte und das schlechte Erlebnis auf sie übertrug. Kadajj hatte ihr in diesem Punkt wahrscheinlich noch mehr Arbeit mit Brianna aufgebrummt. Sie musste es aber nehmen, wie es kam und sie glaubte immer noch fest daran, Brianna zu einer Jedi-Ritterin machen zu können.


Kadajj, niemand verlangt von dir, dass du deine eigene Meinung hinter dem Zaun halten musst. Aber ich denke du bist klug genug, um zu wissen, wann es angebracht ist diese Wahrheit jemanden direkt ins Gesicht zu sagen und wann nicht. Erstens gibt es Dinge, die man lieber für sich behält, dann kommt es noch stark auf den Zeitpunkt an, den du heute völlig verfehlt hast und zuletzt macht der Ton die Musik und wie man es dem jenigen sagt und damit meine ich deine extreme Wortwahl. Das meine ich mit Taktlosigkeit. Aber niemand verbietet dir den Mund und ich denke du weißt genau, wie ich es gemeint habe.“

Meinte Kestrel ruhig. Trotzdem wirkten weder ihre Worte noch die von Sarid. Auch Rilanja, die grüne Falleen, versuchte ihr Glück, welche ja leider auch Zeugin des Schauspiels im und außerhalb des Wirthauses gewesen war. Ihr Versuch wirkte sehr schüchtern, aber genau das machte sie für Kestrel sympathisch, auch wenn sie sich zwingen musste, nicht zu grinsen bei ihren zaghaften Versuchen der Streitschlichtung, doch durch die ernste Situation, konnte sie sich dieses recht gut verkneifen. Schließlich nahm sich Sarid die Rattataki unter vier Augen zur Brust und bat sie, sich um Rilanja, Aketos und ihre Padawan zu kümmern. Die 21-Jährige nickte, auch wenn sie sich etwas überrumpelt fühlte, doch gleichzeitig auch geehrt. Sie tat es gerne und außerdem wäre Sarid sicher gleich zurück und sie war gespannt, ob sie etwas bei der kahlköpfigen Padawan erreichte. Kestrel ließ Brianna los, welche gerne gehen wollte, doch sie sah ihre Padawan traurig an.

„Ach komm schon. Bleib hier. Vielleicht kannst du dich ein wenig ablenken. Alleine mit seinem Frust zu sein, macht es manchmal nur schlimmer, hm? Außerdem kann ich jetzt eh nicht weg. Wenn du willst kannst du ja mitmachen oder einfach nur zuschauen. Das überlasse ich dir. Wenn du allerdings doch lieber alleine bleiben willst, ist es auch ok, aber es würde mich freuen, wenn du bleiben würdest.“


Meinte sie an ihre Padawan gewandt und sah dann zu Aketos und Rilanja. Zwei außerordentlich exotische Padawane. Besonders Rilanja wirkte besonders speziell durch ihr auffälliges Kleid. Es stand ihr, doch fragte sie sich, ob es nicht durch die vielen Schlitze des Kleides kalt durchzog. Vor allem, was wollte sie damit darstellen? Das sie eine Kriegerin war, um den Männern zu zeigen, dass Frauen auch gefährlich sein konnten oder eiferte sie einer Figur aus den Holovideos nach, von den sie schon oft beim Essen gesprochen hatte, die Kestrel nicht kannte?


„Schickes Kleid, wo gibt es denn so was zu kaufen? Es sitzt bei dir, als wäre es maßgeschneidert.“

Meinte Kestrel ehrlich, als sie an den beiden Padawanen vorbei ging und sich auf die Wiese setzte und die Drei zu sich winkte, dass sie es ihr gleich tun sollten. Sie freute sich darüber, dass auch Brianna sich dazu durchrang sich auf die Wiese zu setzen und zu bleiben. War noch abzuwarten, ob sie sogar mitmachen würde.

„Also gut, wie ihr vielleicht schon wisst, ist die Macht allgegenwärtig. Sie umgibt uns, sie durchdringt uns und hält alles zusammen. Lebende Wesen, dass heißt auch Pflanzen, sind von einer Aura umgegeben. Jede Aura ist individuell, weshalb man auch Lebewesen später, wenn man genug Erfahrung in der Macht hat, sogar allein an der Aura erkennen kann, ohne jemanden direkt zu sehen. Ihr müsst es euch vorstellen wie einen Fingerabdruck. Doch, bis ihr dazu gelangt, wollen wir heute erstmal üben, dass ihr jene überhaupt spürt. Am besten ihr setzt euch alle nah beieinander, damit es für den Anfang nicht so schwer ist, eure Auren zu finden. Wenn ihr das erstmal könnt, ist es auch auf größere Distanzen nicht mehr so schwer.“

Erklärte Kestrel langsam und wartete, bis alle ihren Platz gefunden hatten.


„Schließt nun eure Augen und verdrängt alle störenden Gedanken aus eurem Kopf. Es ist ähnlich wie der Beginn einer Meditation und mit jeder anderen Machtübung, denn ihr benötigt völlige Konzentration. Bringt euren Geist zum schweigen.“

Wieder wartete die Ritterin einige Zeit, damit die Drei ihr Gesagtes umsetzen konnten.

„Nun versucht euch der Macht zu öffnen und eure Umgebung zu spüren. Versucht euch vorzustellen einen unsichtbaren verlängerten Arm zu haben und eure Umgebung damit abzutasten. Das Gras um euch herum, die kleinen Steine, die Erde und jeden Käfer darin und schließlich die herausstechende Aura eures gegenüber. Lasst dabei die ganze Zeit die Augen geschlossen. Mancher von euch wird erstmal vielleicht nur etwas spüren, der Andere sieht vielleicht sogar etwas vor seinem inneren Auge. Einige erfahrene Jedi können sogar perfekt mit geschlossenen Augen sehen, allein durch die Macht. Wenn ihr etwas gespürt oder gesehen habt, dann lasst es mich wissen. Probiert es aus und lasst euch nicht entmutigen, wenn es nicht gleich funktioniert. Diese Übung erfordert Geduld.“

Erklärte Kestrel und schloss dann auch ihren Mund, um den Padawanen die nötige Ruhe für diese Übung zu geben und schloss nun selbst die Augen um zu spüren, wie die Padawane sich schlugen, in dem sie versuchte zu spüren in wie weit die Padawane mit der Macht hinausgriffen. Zum Glück waren Sarid und Kadajj weit genug entfernt von ihnen, dass auch deren Gespräch sie nicht weiter störte.


Naboo - auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Kestrel, Brianna, Rilanja, Aketos etwas abseits Kadajj und Sarid
 
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Kom-Nachricht von Wes Janson an Sarid Horn, Jedi-Verschlüsselung

Hallo Sarid,

Exodus war zumindest insoweit schon einmal nicht ehrlich mit uns, dass er einen anderen Ex-Sith und alten Freund namens Tear Cotu an Bord geschmuggelt hat. Wahrscheinlich sagt er die Wahrheit und er hat ihn wirklich zufällig hier auf Naboo getroffen, aber ich kann mir nicht sicher sein. Sollte ich mich irren, ist es wahrscheinlich, dass auch die andere Sith, diese Azgeth Myrial, nicht zufällig hier ist.

Es mag ein bisschen paranoid klingen, aber seit einfach vorsichtig, wenn ihr nach Theed fahrt und meidet diese Frau, wenn sich euch diese Wahl stellt, ja?

Mit besten Grüßen

Wes Janson

Kom-Nachricht Ende
 
[Naboo, auf dem Lande – in der Nähe des Tänzelnden Shaak - ] Kadajj, Brianna, Kestrel, Sarid, Aketos, Rilanja

Es war ihr nur zu klar gewesen, dass Brianna, noch einmal nachtrat, nachdem sie Schützenhilfe von Meisterin Skyfly und Sarid erhalten hatte. Sie bezeichnete ihre Worte als Gegeifer und unterstellte ihr, dass sie nur das Schlechteste von ihr dachte.

„Unmöglich, dass ich so schlecht von dir denken kann, wie du von dir selbst,“


gab Kadajj als letztes zurück, bevor sie beschloss kein weiteres Wort mehr an das silberhaarige Hexenweib zu verschwenden, welches sich nun davon machte und auch noch dafür von Sarid gelobt wurde. Am Rande ihres Bewusstseins wurde ihr Gehör von wirren Worten gestreift, die erst an Sinn, dann an Lautstärke und schließlich an Grammatik verloren, bis sie vollends verstummten.

Meisterin Skyfly blieb ganz im Gegensatz zu ihrem kleinen Schulmädchen ruhig, als sie erklärte, was sie mit Taktlosigkeit meinte. Natürlich waren ihre Worte sehr weise verpackt und machten auch beinahe Sinn, aber eben nur beinahe.

„Ich habe keine Lust, alles in mich hinein zu fressen, wenn ich am Explodieren bin,“

erwiderte Kadajj trotzig und verschränkte die Arme, bis Sarid ankam, die vorhatte, mit ihr unter vier Augen zu reden. Als die Corellianerin nach ihrer Schulter griff, wollte sie sie schon reflexartig zurückziehen, doch die Berührung fiel unerwartet sanft aus. Sie schob die Rattataki ein Stück weit von Meisterin Skyfly, Rilanja und Aketos weg. Großartig, die Prinzessin vom Silbersee bekam ihren Willen und sie durfte sich noch eine Jedi-Moralpredigt anhören.

Aha, sie durfte also nicht verletzend sein, wenn sie Kritik äußerte, und was sie bei Brianna geschafft hatte, war, dass diese ihr wahres Gesicht gezeigt hatte. Lieber hatte sie eine ehrliche Feindin als eine verlogene, hinterhältige Freundin, doch diese Einstellung schien hier nicht gefragt zu sein, weshalb sie erst einmal dazu schwieg.

Sarid bezeichnete die Unverschämtheiten der Echani-Schlange als unglückliche Bemerkungen – pffff, was wusste die denn schon, wie es war, wenn der eigene Partner verunglimpft wurde. Die Jedi-Meisterin kam auf Kadajjs Selbstkontrolle zu sprechen und führte den Auftritt im Agamarianer an, was für die Rattataki in diesem Augenblick wie ein Schlag ins Gesicht war, denn keiner wusste besser wie sie selbst, wie sehr sie darunter gelitten hatte. Ihre Schwangerschaft wäre der Ansicht der Rätin zwar ein Grund für die heftige Reaktion, aber sie nahm an, dass es wohl zu einfach wäre, alles darauf zu schieben.

In Kadajj tobte es – zum einen, weil Sarid durchaus Recht hatte und zum anderen, weil das verständnisvolle Getue sie nervte. Das, was ihr auf der Zunge lag, wäre wohl wieder zu heftig und taktlos gewesen, also sparte es sie sich, obwohl das Unausgesprochene schlimmer in ihr bohrte als eine Legion Muskelmaden.

Während sie noch mit ihren widerstrebenden Gefühlen kämpfte, wollte Sarid bei ihr um Verständnis für Briannas Situation werben und meinte, dass sie sich beide ziemlich ähnlich verhalten hätten. Schließlich fragte sie eher rhetorisch, warum sie sie bis aufs Blut provoziert hätte, worauf Kadajj ebenfalls schwieg – bis aufs Blut, was wusste die Jedi schon, was das hieß. Ihr wäre es lieber gewesen, sie hätten gekämpft, bis die Sache bereinigt gewesen wäre. Wohin es führte, ihre Aggressionen zu unterdrücken und sich zurückzuhalten, hatte man ja eben gesehen.

Den Vergleich, den Sarid brachte, hätte für einen erneuten Wutanfall gereicht, wenn ihre Autorität nicht so deutlich spürbar gewesen wäre. Sie ging soweit, Briannas Situation damit zu vergleichen, als ob Kadajj ihr Kind verlieren könnte und sie wollte nicht, dass sie sich beide im Weg standen. Auch wenn es der Rattataki nicht gefiel, etwas sagte ihr, dass die Worte der Corellianerin Sinn machten. Dennoch ließ sie es sich nicht anmerken, ob Sarid zu ihr durchdrang.

Der nächste Punkt ihres Vortrags befasste sich mit dem Jedi-Kodex, nachdem es weder Gefühle, Unwissenheit, Leidenschaft und Tod gab, sondern nur Frieden, Wissen, Gelassenheit und die Macht. Besonders auf der Gelassenheit ritt die Jedi-Meisterin herum, und meinte, wie wichtig diese im Kampf gegen das Imperium und die Sith wäre, weil die Reihen der Jedi sowieso so dünn seien. Sie spräche da aus eigener Erfahrung, da sie viele Kämpfe und Schlachten gegen die Sith mitgemacht hätte.

Kein Wunder, dass es die Jedi nicht weit gebracht hatten, dachte sich Kadajj zweifelnd und erinnerte sich an die eigenen Schlachten, die sie geschlagen hatte – rauschartige Triumphe waren dabei gewesen und verheerende Niederlagen, die ihr Herz fast bis zum Wahnsinn zerrissen hatten. Ohne Gefühl zu kämpfen, konnte sie sich nicht vorstellen, genauso gut könnte man einen Droiden aus ihr machen.

Sarid riet ihr, sofort ihre Gefühle in den Griff zu bekommen und am besten ihren Frieden mit Brianna zu machen – sie bezeichnete den Streit als unnötige und einmalige Auseinandersetzung zweier Freundinnen und tätschelte ihr die Schulter.
Sie sollte sich die Zeit nehmen, um sich zu beruhigen; ein Machttraining in ihrem aufgewühlten Zustand würde keinen Sinn machen und sollte dann wieder zu Sarid kommen, wenn sie soweit wäre, sich bei Brianna zu entschuldigen.

„Ja, ich werde mich zurückziehen, denn die Anwesenheit dieser Frau regt mich auf und sie hat ein Machttraining nötiger als ich. Diese Auseinandersetzung wird auf diese Weise die letzte gewesen sein, weil sie keine Freundin mehr ist,“

erwiderte Kadajj enttäuscht, dass die Schuld an der Auseinandersetzung an ihr hängen blieb. Doch sie würde sie auf sich nehmen, und damit allen zeigen, dass sie besser als Brianna war. Sie wandte sich von Sarid ab und wollte sich schon nach ihrem Bademantel bücken, als ihr einfiel, dass sie ihn auch auf eine andere Weise aufheben konnte.

Doch der weiche Stoff erwies sich als äußerst hartnäckig und weigerte sich schlichtweg, in ihre ausgestreckte Hand zu schweben. Nur die Kapuze richtete sich auf, der Rest blieb wie an den Boden geklebt. Verärgert biss die Rattataki sich auf die Unterlippe und riss ihren Arm mit einer ungelenken Bewegung nach oben.

„Komm schon, du blöder Fetzen,“

zischte sie den Bademantel an, der auch tatsächlich angeschossen kam, aber mit ihm Grashalme, Blumen, Steinchen und kleine Erdklumpen, worauf hin sie erschrocken einige Schritte zurückwich und den Mantel noch gerade so erwischte.

Ohne sich ein einziges Mal umzudrehen, lief sie zurück in den Tänzelnden Shaak und ging auf ihr Zimmer, wo sie sich nach einigen Minuten allerdings wie eingesperrt fühlte. Briannas Vorhaben, mit dem Airspeeder irgendwo hin zu fahren, wollte sie keineswegs nachahmen und hatte eine bessere Idee.

Kadajj öffnete das Fenster und kletterte kurzerhand auf das Dach des Gaubenfensters. Glücklicherweise war die Wiese mit den trainierenden Jedi auf der anderen Seite, so dass sie ihren Blick ungetrübt über die Grasebene schweifen lassen konnte, an deren Horizont sich die weit entfernte Berge abzeichneten.

Kaum, dass sie sich nieder gelassen hatte, meldete sich ihr Hungergefühl und sie rief nach Levon, der ihr den Beutel mit dem Energiedrink der Kaminoanerin hoch reichte. Mit zusammen gekniffenen Augen nahm sie einen beherzten Schluck aus dem Beutel und beinahe hätte sie das angereicherte Wasser wieder ausgespuckt.

Es war ungewohnt salzig und schmeckte nach… Meer, doch sie unterdrückte den Brechreiz und würgte die Flüssigkeit herunter. Nach ein paar Minuten hatte sich ihr Magen beruhigt und sie wagte sich an einen weiteren Schluck, der zwar immer noch salzig war, aber wenigstens wurde ihr nicht schlecht.
Eigentlich ging es ihr sogar ziemlich gut und allmählich entspannte sie sich nach diesem fürchterlichen Vormittag. Die Wärme, die die Dachschindeln abstrahlte, tat ihr Übriges dazu. Kadajj trank die Hälfte des Beutels aus und gab ihn Levon zurück, damit er ihn kühl stellte. Über das Verhalten einer bestimmten Person wollte sie erst gar nicht nachdenken und begann stattdessen eine Nachricht in ihr Com zu tippen.

Sucuy Nool’ika,

ich hoffe, dass es dir und den vod’ike gut geht und wollte von mir hören lassen. Danke für die lustigen Bilder von Kamino – ich habe gestern zufälligerweise eine kaminii kennengelernt – aber genauer erzähle ich dir das ein anderes Mal.

Ich muss euch allen etwas Großartiges erzählen – ich bekomme ein Kind, und zwar von Josea. Unglaublich, oder? Er wird einen Sohn von mir bekommen, das weiß ich hundertprozentig. Ich wünschte, ihr wärt alle hier bei mir, denn es gibt noch eine andere Sache, die ich euch nur persönlich erzählen kann. Außerdem vermisse ich euch alle, auch wenn ich weiß, dass wir im Herzen beieinander sind.

Aber Levon ist ja immer da und Master Nindus und Kamee sind nur ein paar Speederstunden entfernt.
Ret! Eure Kadd’ika

Mit einem Lächeln schickte sie die Nachricht ab und kurz danach wählte sie Joseas Com für eine direkte Holoverbindung an. Hoffentlich befand er sich nicht mitten in einer Schießerei oder etwas ähnlichem, so dass sie auf der Mailbox landen würde.

Doch ihre Sorgen erwiesen sich als unbegründet – ihr Geliebter saß entspannt und unbehelmt in einer Cantina.

Cyar’ika – was für eine großartige Überraschung, was trägst du denn da – hast du das extra für mich angezogen? Wie geht es dir?“,

fragte er erfreut grinsend und schlürfte aus einem Ale-Glas.

„Naja, eigentlich laufe ich schon den ganzen Tag so herum – und es war der schrecklichste Tag meines Lebens,“


gestand sie ihm und erzählte, was vorgefallen war. Zunächst wurde sein Grinsen immer breiter, als sie den Beginn der Auseinandersetzung schilderte, doch dann wurde auch sein Gesichtsdruck ernster.

„Ich denke, dass du gerade ganz schön in der osik steckst. Wenn dir dieser jetii-Kram wichtig ist, musst du dein Rattataki-Temperament wirklich unter Kontrolle bekommen, da hat Taila schon Recht, also tu, was sie sagt. Sie ist jetzt dein alor und du weißt doch, Befehle können Leben retten. Und was ihre silberhaarige Eifersüchtigkeit angeht – ignorier sie und ihre Minderwertigkeitskomplexe, so etwas darf dich nicht in deiner Entwicklung behindern,“

teilte er ihr seine Meinung zu dem Vorfall mit und lächelte sie an.

„Du hast sicher Recht, Jos’ika…“


erwiderte Kadajj etwas unsicher und lächelte zurück. Ihn zu sehen und mit ihm zu reden, war noch schöner als ihr Traum, und am schönsten wäre es jetzt gewesen, wenn er tatsächlich bei ihr wäre.


„Natürlich habe ich Recht. Und noch was –ich weiß wie ich dich jetzt immer nenne, nach dieser Story. Bitchkiller – oder wäre dir einfach kyramud (Killer) lieber?“,

grinste er sie herausfordernd an, worauf ihr Lächeln sofort gefror.

„Fierfek, Jos’ika, da kannst du mich gleich Spike nennen …“


empörte sie sich zuerst, brach dann aber in lautes Gelächter aus.

„Okay, mir ist aber Killer lieber. Hoffentlich konnte ich dich ein wenig aufheitern, du Echani-Schreck, ich muss hier gleich los – es wollen Credits für unseren kleinen Krieger verdient werden – ich liebe dich, kyramud’ika,“


verabschiedete er sich mit einem Flugkuss, der treffsicher in Kadajjs Hand landete.
„Du hast mir wirklich den Tag gerettet, ner riduur – ich liebe dich!“

Erleichtert lehnte sie sich auf das warme Dach zurück – An diesem und an den folgenden Tagen hielt sie sich an Joseas Ratschlag – sie fügte sich Sarids Anweisungen und ignorierte Brianna so gut sie konnte. Daraufhin realisierte sie, dass die Anwendung der Macht mit mehr Gelassenheit tatsächlich besser funktionierte – sie machte Fortschritte in der Levitation (mit der Empathie hakte es immer noch) und sie sehnte den Tag herbei, an dem sie ein Lichtschwert in die Hand nehmen konnte.

Doch eine Entschuldigung konnte sie sich immer noch nicht abringen.



[Naboo, auf dem Lande –Tänzelnder Shaak ] Kadajj, Brianna, Kestrel, Sarid, Aketos, Rilanja
 
Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Aketos, Rilanja, Kadajj, Sarid, Kestrel, Brianna

Es erforderte durchaus eine gewisse Selbstkontrolle von Brianna, sich die Überraschung nicht anmerken zu lassen, als das fest einkalkulierte "Nein, Brianna, bitte bleib doch und mach mit" von Sarid ausblieb und diese ihr stattdessen zustimmte. Bei nochmaligem Überlegen schien es tatsächlich keine so gute Idee, die Corellianerin derart zu unterschätzen. Zum Glück stellte sich als wahrer Grund heraus, dass sie mit Kadajj unter vier Augen sprechen wollte, soweit ihre farblosen Dinger die Bezeichnung verdienten. Wobei die Echani nur hoffen konnte, dass es der Jedi gelang, den kindsköpfigen Kalkschädel zur Räson zu bringen.

Brianna nickte nur, als die Advisorin ihr Kestrel mehr oder weniger mitgab; sie fühlte sich gerade nicht besonders redselig, ihr war mehr nach Nachdenken. Nachdenken über alles, was sich heute ereignet hatte, warum die ebenso arrogante wie aggressive Rattataki-Göre ihr das antat und wieso sie sich so in ihr hatte täuschen können, ihrer Echani-Begabung, das Wesen von Personen anhand der Art, wie sie kämpften, einschätzen zu können, zum Trotz, aber auch über ihren Traum, die Erinnerung an früher, der auf einmal nicht mehr so wichtig erschien. Ihre Freundin löste sich von ihr, tat wie geheißen und bat sie, zu bleiben.

"Na schön, ich bleibe und sehe mir zumindest einmal an, was du mit den beiden so machst."

Sie erzwang ein Lächeln, als sie sich zu dem bereit erklärte, was sie ohnehin vorgehabt hatte, zumindest seit Sarids Ansprache, bei der diese die Schuld der Rattataki-Hexe eingeräumt hatte. Ja. Wenn sie die Silberprinzessin war, war Kadajj die Hexenkönigin von Graman, blutrünstige Herrscherin über die Graman'je, wie in der Corma-Trilogie beschrieben. Für eine Königin hielt sie sich allemal, und für was besseres mit ihrem Mando-Spleen sowieso. Sie fragte sich, wie Mandalorianer, die nicht gerade mit ihr aufgewachsen oder in sie verliebt waren, über den Thermaldetonator auf Beinen dachten, der sich benahm wie ein Gundark auf Glitzerstim. Kein Wunder, wo der schlechte Ruf herkam.

Im Vorbeigehen lobte Kestrel Rilanjas Kleid, welches der Weißhaarigen zwar vorhin schon aufgefallen war, sie jedoch nicht weiter beachtet hatte. Es war definitiv nicht ihr Geschmack, die Echsenfrau sah damit aus als sei sie damit geradewegs einem ihrer geliebten Holofilme entsprungen, was vermutlich beabsichtigt war. Zumindest gehörte offenbar kein Cape dazu, trotzdem war es weit weg von dem, was Brianna sich ausgesucht hätte. Vor allem die Schleppe störte sie, aber für ihren Geschmack war es auch zu weit ausgeschnitten und bot nicht genügend Bewegungsfreiheit. Dabei glitt sie in die Fragestellung ab, was sie da eigentlich zur Schau stellte. Falleen waren doch eigentlich Reptile... vielleicht würde sie direkt einmal fragen. Sie war ja nicht wie Kadajj die jede vermeintlich dumme Frage gleich benutzte, um sich über sie lustig zu machen. Die Haut toter Tiere zu tragen war ebenso nicht ihr Fall, zum Teil aus Prinzip, zum Teil wegen der mangelnden Dehnbarkeit. Falls sie überhaupt ein Kleid tragen würde, dann etwas schlichtes, elegantes, soweit es ging blieb sie allerdings lieber bei ihren Anzügen. Sie hasste es, in Sachen herumzulaufen, die ihre Beweglichkeit einschränkten, es war ungefähr so wie ein Mando, der ohne Waffen herumlaufen musste.

All das hätte sie ihr sagen können, aber da sie die Falleen an sich recht sympathisch fand, teils weil sie mit ihren Witzen und ihrer Art gerne für Heiterkeit sorgte, vor allem aber, weil Kadajj sie nicht leiden konnte, verzichtete sie darauf (auch weil sie keine Lust hatte, dass diese ihr ein Ohr abkaute). Stattdessen machte sie etwas anderes. Eine von Briannas bemerkenswerten Talenten war, dass sie extrem biegsam und flexibel war, eine Folge des intensiven Trainings seit dem Kleinkindalter, der Zeit im Leben, zu der jeder noch sehr beweglich ist. Sie war ohne weiteres in der Lage, die Beine in fast jede Richtung über die 180 Grad hinaus zu strecken, dabei den Oberkörper weitestgehend aufrecht halten und die Zehen anzuziehen. Selbiges demonstrierte sie lässig im Vorbeigehen, einmal links und einmal rechts, beide ihrer Wangen mit dem Schienbein berührend. Stoff und Schnitt ihres Echani-Anzugs waren glücklicherweise für derartige Beanspruchung entworfen worden.

"Geht das auch mit deinem Kleid?"

Fragte sie grinsend. Rilanjas Aufmunterungs- und Beruhigungsversuche hatte sie irgendwie nett gefunden, obwohl sie von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen waren, und den Tag mit ihr und Aketos zu verbringen anstatt mit der möchtegernintellektuellen manischen Giftspritze aus der neureichen Mando-High-Society, ließ sie sich gleich ein wenig besser fühlen.

"Zitierst du eigentlich öfters aus deinen Holofilmen? Ich kenne ja nicht so viele, aber die Ansprache von der Stelle, in der Corma-Trilogie, wo die drei Jedi mit diesem König in dieser belagerten Festung sich auf die Banthas schwingen und einen verzweifelten Ausfall gegen die Riesenhorde Sith-Trooper wagt, habe ich erkannt."

Fragte sie die Falleen. Das Risiko (dank der Macht nur vorübergehender) Gehörschäden durch eine potentielle ausschweifende Antwort des schuppigen Filmfreaks nahm sie bewusst in Kauf, schließlich musste sie sich nunmehr anderweitig um Anschluss bemühen, und Rilanja hatte den Vorteil, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie etwas mit dem schwangeren haarlosen Fallbeil unternehmen wollte, nahe Null lag.

Alle vier setzten sich auf die Wiese, und Kestrel begann damit, die Macht zu erklären und ihnen die einfache Übungsaufgabe des Aura-Spürens zu stellen. So weit, so altbekannt, wenn auch für Brianna nicht unbedingt sooo einfach. Wenn sie so etwas mit der Macht versuchte war es so, als wollte man sich in einem stockfinsteren Labor mit einem defekten Leuchtstab zurechtfinden, und in ihrer Gemütsverfassung wäre sie kaum in der Lage, etwas zuwege zu bringen, was ihr bisher noch nicht gelungen war. Oh, ja natürlich würde es Kadajj ganz leicht fallen. Wenn die Ritterin sie fragte, ob sie von hier aus eine Twi'lek-Sklavin auf Tatooine aufspüren konnte, die noch Jungfrau war, hätte sie nur gefragt, welche Farbe. Und es wäre Briannas Schuld gewesen, hätte sie keine gefunden, ein Grund wäre ihr garantiert eingefallen, darin war sie wirklich gut.

Wenn sie einfach Sarids Übung versuchte, um sich zu beruhigen und die haarlose Hyäne erst einmal zu vergessen? Sie schloss die Augen und konzentrierte sich, aber nicht auf die flüsterleise Stimme der Macht, sondern auf ihre negativen Gefühle, derer sie sich bewusst werden sollte, um sie loszulassen, sie also dazu zu bringen, zu verschwinden. Zuallererst musste sie dazu allerdings aufhören, ständig an dieses wildgewordene Weibsstück zu denken. Wie es dann weiterging, war sie sich ein wenig unsicher.

Der zweite Teil von Kestrels Übungsaufgabe war allerdings schon gar nicht so leicht. Auren spüren war einfach, sie leuchteten direkt in der Macht, doch unbelebte Materie wie Steine oder Erde, aber auch Kleinigkeiten wie Gras oder Insekten, das war nicht so einfach. Wie spürte man nur mit einem kaputten Leuchtstab einen Käfer in einem Loch im Boden auf? Das war wohl auch der Grund, warum Heilung für sie einfacher war als andere Machtfertigkeiten. Sie konzentrierte sich, fand die Aura, fokussierte sich auf die, um Details auszumachen und projizierte Machtenergie auf die Stellen, die sich falsch anfühlten. Aber wie manipulierte man etwas, von dem man nicht wusste, dass es da war, oder zwar davon wusste, es aber nicht wahrnehmen konnte, oder sich außer der eigenen begrenzten Reichweite befand? Man stelle sich vor, geknebelt und an einen Stuhl gefesselt zu sein und mit verbundenen Augen das Messer erreichen zu wollen, von dem man wusste, dass es in einer Schublade auf der anderen Seite des Raumes befand.

Jedenfalls, herauszufinden, wie wütend sie auf die Person war, an die sie nicht mehr denken wollte, und wie sehr sie gekränkt und verletzt war, stellte kein Problem dar. Die Gefühle loszuwerden hingegen... sie spürte ihr Herz schnell schlagen, dieses krampfartige Schmerz im Magen, die Gewichte, die ihre Mundwinkel nach unten zu ziehen schienen. Das Gefühl, dass die Galaxis einen hasste, verbunden mit der Erkenntnis, dass dies auf Gegenseitigkeit beruhte. Für sie gab es in diesem Moment keinen warmen Sonnenschein, kein angenehmes laues Lüftchen, keine duftende Wiese, und vor allem keine Freunde, wohin sie auch sah. Sie war allein mit ihrer Trauer, ihrer Angst, ihrem Hass, dem Gefühl, weniger wert zu sein als die Leute, die sie umgaben, härter arbeiten zu müssen als sie, weniger glücklich werden zu können als sie. Und sie versuchte, diese Gedanken loszuwerden. Wenn sie schon keine Freude, kein Glück empfinden konnte, würde sie lieber gar nichts empfinden. Also nahm sie einen mentalen Ballon aus Leere, und blies ihn auf, so dass die Leere sich immer weiter ausdehnte. Vielleicht würde er all das negative verdrängen, das sich sonst noch in ihrem Kopf befand. Falls sich etwas als hartnäckig erwies, musste sie einfach nur mehr blasen, den Druck auf den Ballon erhöhen.

Das tat sie, bis der vorgestellte Ballon den ganzen Kopf ausfüllte, und sie nur noch an diese beiden Dinge dachte, und zu ihrer Überraschung... begann sich in der Schwärze vor ihren geschlossenen Augen der blaue Nebel der Macht abzuzeichnen. Sie nannte es einen Nebel weil es schien, als blockiere er die Sicht, obwohl sie wusste, dass es nicht so war. Trotzdem hatte sie das Gefühl, als müsse sie sich durchsetzen, die Macht dazu zu zwingen, ihr das zu zeigen, was sie sehen wollte. Schließlich zeichneten sich Aktetos' und Rilanjas Präsenzen als vage körperförmige Gebilde in der Macht ab. Kestrel nicht, sie saß zu weit entfernt. Dies war nicht gut, nicht einmal nach ihren Maßstäben, jedoch besser als erwartet.

Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - weiter entfernt Sarid und Kadajj - Aketos, Rilanja, Kestrel, Brianna
 
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Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Sarid, Aketos, Kestrel, Brianna, Kadajj und Rilanja

Rilanja folgte dem Auftrag ihrer Meisterin stumm und begab sich mit jenen Anwesenden, deren Haupthaar ihnen noch nicht durch furienhaften Stress entfallen war, zu ihrer ersten Trainingssitzung. Ihr Mundwerk war im Moment nicht wirklich einsatzfähig, nachdem es sich grade mehr oder weniger verausgabt und dabei keine Rückendeckung vom Rest der Falleen erfahren hatte.
Erst, als die Jedi-Menschin, von der sie etwas lernen sollte, sie auf ihr Kleid hin ansprach traute sich ihre Zunge wieder aus ihrem Versteck.


Ich denke es ist ein Einzelstück,

meinte sie knapp auf Kestrels Frage, und fragte sich, ob es gut oder schlecht war, dass ihre Kleidung nicht von der Stange kam. Vielleicht war es nicht jedig, so etwas ausgefallenes zu tragen? Vielleicht war es ein Widerspruch zu den unzähligen Jedi-Richtlinien, Kleidung zu tragen, die vom moralischen Standpunkt her sogar noch schlimmer war als Markenklamotten?
Diese ganze Angelegenheit mit den Richtlinien, die zusammen den Kodex bildeten, war ihr ohnehin noch ein Rätsel, und die junge Frau hatte bisher noch nicht daran gedacht, Sarid danach zu fragen. Sie selbst hatte ihre Theorien, wohin sich der Meister zurückgezogen hatte, jetzt, wo Coruscant - temporär - an die Bestien der Sith gefallen war. Die auf Flimsiplast abgedruckten Regeln des Jedi-Ordens mussten sicherlich klimatisiert werden, so alt wie einige davon waren, und die vielen Wälzer bedurften wohl auch eines geeigneten Transports.
Die junge Frau war sich relativ sicher, dass Meister Ti'ag in eine der weniger bekannten Welten im Kern oder in den Unbekannten Regionen zurückgezogen hatte, um den Kodex zu beschützen und wieder zum Orden zurückzukehren, wenn die Jedi seine Anleitung brauchten, um die Richtlinien zu achten.
Die Dehnübungen der Weißhaarigen durchdrungen die heroischen Bilder in Rilanjas Hirnkino nur deshalb, weil sie dem anatomischen Verständnis der Falleen zuwider liefen und fast schon etwas weh taten.


Ehrlichgesagt weiß ich nicht, ob das Kleid das kann, ich bin mir nur relativ sicher, dass meine Beine das gar nicht können wollen,

antwortete sie auf Brianna, und überlegte, aus Reflex auf die Flexibilität von Falleen im Allgemeinen und ihre eigene Halsstarrigkeit im Besonderen einzugehen, als die kaasige Frau nachsetzte, und den Redefluss der grünhäutigen Frau erst mal unterbrach.
Als sie dann ausgerechnet noch eine Filmfrage stellte, zumindest von einem gewissen Standpunkt aus, dauerte es ein paar Sekunden, bis Rilanja antwortete. Als sie es tat, war ihr Mundwerk jedoch wieder voll bei der Sache.


Ich mag Holofilme einfach, zumindest als ich noch ein kleines Licht war, ich weiß nicht, ob ich sie jetzt noch brauche, aber irgendwie denke ich nicht, dass sie mich jemals loslassen werden, immerhin hab ich so viele schöne Stunden damit verbracht. Aber die Corma-Filme sind doch auch recht umstritten, ich meine, die Szene stimmt, aber das waren eigentlich keine Banthas, also, hätten keine sein sollen, aber die Viecher, die in der Buchvorlage vorkommen, Mirohir, sind auf dem Transport an den Drehort eingegangen, weil jemand ihnen ihnen ungenießbare Fischköpfe verfüttert hat. Also haben die Produzenten Banthas einfliegen lassen und versucht, die umzufärben, aber das ist natürlich nicht gelungen, weil es drei Tage ununterbrochen geregnet hat.

Die Pause, die sie allein der Nötigkeit des Armens willen einlegte, genügte, damit sie sich den Anweisungen von Kestrel bewusst werden konnte. Etwas zu trainieren war ihr dann doch lieber, als sich mit anderen über die guten und schlechten Zeiten von Filmproduzenten auszutauschen. Dafür war schließlich später noch Zeit.
Nachdem sie sich mit einem Nicken bei Brianna für die jähe Unterbrechung ihrer Ausführungen entschuldigt und sich zu Boden gelassen hatte schloss die Falleen ihre Augen und versuchter, sich wieder auf die Spezialeffekte der Macht zu konzentrieren, die die Menschin grade beschrieb.
Ihren Geist zur Ruhe bringen... Geist zur Ruhe... Ruhe... Geist... Unwillkürlich brach in den Moment der Stille hinter ihrer Stirn die Erinnerung an das Schicksal einer Expedition von Jedi, die die Ruhe des Geistes der uralten Sith-Hexe Darth Nar'Gny in ihrem Tempelgrab auf dem Waldmond Relanc störten und einen furchtbaren Preis dafür bezahlten.
Nein, falscher Geist, falsche Ruhe. Bring deine Gedanken zum Schweigen... Gedanken... Schweigen... Diesmal wurde ihr Versuch weniger spektakulär unterbunden, und zwar von einer Gruppe schweigender Mönche der Bruderschaft des Jessy'Hames, eines Kultes, der ein einzigartiges grünes Sith-Holocron verehrten und es sich zur Aufgabe gemacht hatten, ihm einen Tempel nach dem Vorbild der alten Sith zu bauen, bestehend aus den Sehnen ihrer Feinde, nachdem sie...
Nein. Schweig. Denk an Bi'Staad, den schweigenden Meister, der selbst im Angesicht der Zerstörung durch den Sith-Baumeister Darth Bimschg sein Schweigegelübde aufrecht erhalten konnte. Wenn sie schon nicht von alleine schweigen konnte, dann vielleicht mit einem Vorbild...
Es geschah ohne Übergang und so, dass RIlanja es erst gar nicht merkte. Irgendwie erschien es ihr wie der Umriss eines Form, die man zuvor lange angeschaut hatte, nachdem man seine Augen schloss - mit dem Unterschied, dass sie den Eindruck um sich herum hatte, nicht nur in ihrem gewohnten Gesichtsfeld.
Es dauerte einen Moment, bis ihr Gehirn in der Lage war, die Wahrnehmung durch die Macht aufzufalten und so um sie herum darzustellen, wie sie wahrscheinlich der Wirklichkeit entsprach. Je länger sie allerdings versuchte, mehr Details an den Schemen zu erkennen, um darauf basierend sagen zu können, wer wer war, desto mehr verblassten die anderen Frauen, so wie Schattenbilder auf ihrer Netzhaut.


Wie trainiert man eigentlich die Macht?

platzte es schließlich aus ihr heraus, nachdem die Bilder verschwunden waren und sie vor lauter Aufregung Schwierigkeiten hatte, sich wieder zu beruhigen.

Wie Muskeln, also eine Übung immer wieder, je öfter desto besser?


Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Aketos, Kestrel, Brianna und Rilanja - im Abseits: Sarid und Kadajj
 
[Op] @Aketos Ich hoffe es ist ok für dich, wenn ich dich mal überspringe, du kannst ja trotzdem noch dazu posten, da sich an der Lage gerade nichts ändert ;) Somit geht’s aber weiter ;)]

Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Aketos, Kestrel, Brianna und Rilanja - im Abseits: Sarid und Kadajj

Kestrel spürte durch die Macht, wie die drei Padawane ihr Glück versuchten ihre Umgebung abzutasten und mit Hilfe der Macht die Aura der hier Anwesenden zu spüren. Sie bemerkte, dass Brianna Probleme hatte wirklich runter zu kommen, was die Ritterin sehr gut verstehen konnte. Nach solch einem heftigen Streit würde es ihr mit Sicherheit auch schwer fallen, es war schon erstaunlich und vor allem löblich, dass Brianna es trotz allem überhaupt versuchte. Ob ihre Padawan allerdings Erfolg hatte, vermochte sie nicht zu sagen. Wollte jedoch auch nicht fragen, um sie nicht blöd dastehen zu lassen. Wenn sie was spürte, würde sie sich wohl melden. Allerdings wusste Kestrel, dass Brianna es konnte, da sie es damals auf Loronar trainiert hatten, als sie Heilung zum ersten Mal geübt hatten. Wenn es der Echani also diesmal nicht gelang, so lag es wirklich an ihrer Konzentration und dafür hatte Kestrel vollstes Verständnis.

Auch Rilanja schien recht aufgewühlt zu sein. Die 21-jährige spürte es ebenso in der Macht, auch wenn sie sich die Aufregung bei der Falleen schwer erklären konnte. Wobei ihr einfiel, dass Rilanja schon die ganze Zeit etwas hibbelig rüberkam. Da hatte die grüne Padawan noch viel zu lernen, besonders was innere Ruhe betraf, Gelassenheit und vor allem auch Geduld. Aber das mussten alle lernen. Wenn sie da an ihre Anfangszeit bei den Jedi dachte. Sie hatte damals auch Probleme gehabt ihren Geist zum schweigen zu bringen, selbst heute gab es Tage, wo es nicht sofort klappte. Daher war es auch bei der grünhäutigen Falleen nicht verwunderlich, dass sie da gerade zu tun hatte. Es überraschte Kestrel jedoch, als jene plötzlich herausplatze, ob man die Macht trainieren könnte und das ganze mit Muskeln vergleichen konnte. Kestrel zuckte leicht zusammen und öffnete die Augen und hielt sich den Zeigefinger vor den Mund, was bedeuten sollte, dass sie nicht ganz so laut sein sollte, da Aketos und Brianna noch versuchten sich zu konzentrieren.


„Was?“

Fragte Kestrel schließlich leicht lachend und glaubte sich verhört zu haben, verstummte jedoch , als sie anhand des Gesichtsausdruckes merkte, dass Rilanja das in der Tat ernst gemeint hatte.

„Oh... .“

Gab Kestrel dann hervor und überlegte kurz, was sie darauf antworten sollte.

„Nun, also die Macht kann man nicht direkt trainieren. Sie umgibt uns und du kannst sie nutzen. Du kannst aber deine Machtsinne trainieren, um die Macht besser zu gebrauchen.“

Meinte Kestrel langsam und hoffte, dass dies verständlich genug war.


„Und ja, um so öfter du deine Sinne schulst, um so besser wirst du werden und das kannst du gerne, wenn du willst, mit einem Muskel vergleichen.“


Meinte Kestrel und lächelte sie an.


„Hast du denn schon etwas gespürt oder gesehen? Ein Gefühl von Nähe, Wärme oder etwas ganz anderes? Oder hast du dein Gegenüber gesehen? Manche sehen die Aura auch als Schatten oder gar eine leuchtende Umrandung um die Person. So sehe ich es zum Beispiel und spüre Wärme dazu. Das ist bei jedem ein wenig anders.“

Fragte die Ritterin die Falleen und fragte sich, ob diese etwas unruhige Padawan in dem recht auffälligen Kleid, in der Tat etwas gespürt hatte,wo sie doch das Gefühl gehabt hatte, dass jene nicht wirklich zur Ruhe gekommen war. Wenn sie in dem Zustand etwas gesehen oder gespürt hatte, war sie wirklich gut. Die Dunkelhaarige vermutete es stark, da die Falleen ja recht aufgebracht mitten in der Übung nach der Macht gefragt hatte.
Ihr Blick glitt dann auch rüber zu Aketos und Brianna und fragte sich, wie sich besonders die Kamino schlug. Wenn sie was spürte, würde sie sich sicherlich melden, daher wollte sie jene nicht aus der Konzentration reißen. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie Kadajj sich schließlich zielstrebig von Sarid entfernte und zum Gasthaus lief. Ob die Advisorin Erfolg gehabt hatte?


Naboo, auf dem Lande - Auf der Wiese beim Tänzelnden Shaak - Aketos, Kestrel, Brianna und Rilanja - im Abseits: Sarid und Kadajj
 
- Naboo - auf dem Land - beim Gasthaus "Tänzelnder Shaak" - Wiese - mit Kestrel, Brianna, Sarid, Kadajj und Rilanja

Aketos verfolgte das Geplänkel zwischen den beiden anderen Weißhäutigen nur am Rande weiter, denn sie hatte den Anfang nicht mitbekommen und warum sollte sie sich jetzt einmischen? Es ging sie nichts an und sie wollte von den beiden geladenen Kämpferinnen keine auf die Nase oder ähnliches bekommen. Wenige Augenblicke später, als Miss Horn und Kestrel dazukamen, entspannte sich die ganze Situation merklich. Irgendwie fühlte sich alles plötzlich mit Ruhe durchtränkt und durchwoben an. Allerdings schien das ganze keine großen Effekte auf die Echani oder die Rattataki zu haben, denn die keiften noch munter weiter aufeinander.

Im weiteren Verlauf wurden die Beiden aber getrennt und alle blieben letztendlich hier auf Naboo, spezieller auf der Wiese. Vorerst zumindest, denn wie sich später herausstellte, trennte sich Kadajj von der Gruppe, um ihre Wut eigenständig in ihrem Zimmer abzubauen.

Währenddessen lud Miss Skyfly zu einem Training auf der Wiese ein, bei dem auch die Falleen mitmachte. Brianna war sich noch unschlüssig, ob sie mitmachen sollte oder nicht, entschloss sich dann aber dazu, erst einmal zuzusehen. Wie Aketos aus dem Streitgespräch der beiden vermutete, hatte sie größere Probleme mit der Macht, was auch immer das heißen mochte.

Die Kamino folgte vorerst, nachdem sie der Echani aufmunternd und freundlich zugelächelt hatte, den Anweisungen der kleinen Menschin. Kestrel erklärte wieder mit anderen Worten, was die Macht war und dass sie alles umgab. Sie ist immer und allgegenwärtig. Die Vorstellung, allein durch Gedankenkraft sehen zu können, faszinierte die Kaminoanerin dermaßen, dass sie leuchtende Augen bekam und sich, obwohl sie noch skeptisch war, ob sie diese Macht wirklich fühlen oder gar einsetzten konnte.

Aketos setzte sich nicht wie üblich auf ihren Allerwertesten, so wie manche andere Lebewesen meditierten, sondern sie kniete sich hin und setzte sich dann nach hinten ab, so dass sie auf ihren Fersen zum sitzen kam. Dann schloss sie die Augen. Doch die Gedanken an den Streit, obwohl sie in keinster Weise darin involviert war liesen sich nicht so leicht verdrängen. Die Echani und die Rattataki schienen ein Herz und eine Seele gewesen zu sein, zumindest bis vor ein paar Minuten jedenfalls. Was konnte denn sowas auslösen? Hormonschwankungen, Vorspielung falscher Tatsachen? Innerlich hoffte die junge Kamino, dass sich die Situation bald auflösen würde. Streit unter Freunden war immer schlecht und meist auch unnötig.

Was würde aus der Situation werden, in der Aketos jetzt war? Erst keinen sicheren Hafen, in den sie zurückkehren konnte, hilflos sozusagen auf offener See trieb. Jetzt, wo sie in der Ferne neue Gestade sehen konnte, sollten diese neuen Küsten in den Feuern des Streits brennen, so dass man nicht anlegen konnte? Bitte nicht. Aketos fühlte, wie die Tatsachen an ihr nagten. Doch da waren ja noch andere Personen. Aber trotzdem. Jetz aber weg mit den Gedanken.

Minuten später geisterten sie aber immer noch in ihrem Kopf und Aketos öffnete die Augen und schüttelte den Kopf: WEG! AUS! ENDE! Dann schloss sie sie wieder und dieses Mal gelang es ihr, die Gedanken zu leeren. Aketos atmete ruhig und konzentriert vor sich hin. Doch die Ruhe hielt nicht lang an. Plötzlich zeriss es in der unmittelbaren Umgebung einen Schalldetonator, zumindest gefühlt, als Rilanja fragte, ob es sich mit den Machtsinnen genau so verhielt wie mit Muskeltraining. Aketos ließ reflexartig ihren Arm in Richtung des Köchers zucken, legte auch ihre Hand schon um den Stab, der dort ruhte, besann sich aber dann eines Besseren. Sie war einfach zu sehr im Itaji verwurzelt, da reagiert der Körper schon vor den Gedanken, wie die momentanige Situation wieder einmal bewieß. Es war ja nur Rilanja und kein Angreifer oder sonstiges... Naja... Obwohl... Aketos grinste, nahm ihre Hand aber dann wieder in den Schoß. Während der ganzen Aktion hatte sie aber ihre Augen geschlossen.

Was die Menschin jedoch erzählte war interessant und die Kamino versuchte sich alles zu merken und sich dann wieder zu konzentrieren. Die Minuten verstrichen und Aketos versuchte alles mögliche um dieses Feld zu spüren, dass die Jedi "Macht" nannten. Von Auren ganz zu schweigen. Nichts tat sich, aber auch rein gar nichts. Machte sie was falsch? War sie doch kein angehender Jedi? Blockierte sie etwas? Aketos wollte tief Luft holen, die Augen aufmachen und dann Kestrel mitteilen, dass sich nichts tat, ob sie eventuell etwas falsch machte oder ähnliches. Doch dazu kam es nicht. Einen Augenblick lang sog sie krampfhaft die Luft ein, denn sie fühlte Gefühle, hörte Stimmen, sah Bilder, die nie und nimmer die ihren sein konnten. Dann öffnete sie erschrocken die Augen und aus ihrem Mund kam ein Laut der am ehesten mit einem leise gestöhnten "A" zu beschreiben war.


Miss Skyfly. War das die Macht?

Dann beschrieb die Kamino der Menschin, was sie empfunden hatte, welche Bilders sie gesehen und welche Stimmen sie gehört hatte. Dabei redete sie nur gedämpft, obwohl sie sich sehr zusammereißen musste, damit sie nicht laut sprach vor Aufregung und gleichzeitigem Entsetzen.

Habe ich was falsch gemacht? Bitte sagt mir, dass das normal ist!

- Naboo - auf dem Land - beim Gasthaus "Tänzelnder Shaak" - Wiese - mit Kestrel, Brianna, Sarid, Kadajj und Rilanja
 
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