Naboo

- Naboo - Theed - Norden - Haus der Trineers - mit Graham -

Sie wollte hier bleiben und einfach mit ihrem Vater zusammen wohnen und alles weitere vergessen. Miranda fragte sich ernsthaft warum sie ihre Heimat je verlassen hatte. Durch ihr Leben auf Lianna hatte sie Jahre verloren in den denen sie sich ein solides Leben hier hätte aufbauen können, sie hätte noch Jahre mit ihrer Mutter gehabt und Jibrielle niemals kennen gelernt. Miranda verfluchte den Tag an dem sie sich kennen gelernt hatten, weil sie sie so sehr liebte und ihr Verlust sie fast um den Verstand brachte. Wie genau dieser Verlust aussah wusste Miranda freilich nicht, sie wusste nicht ob die Mission nur ein extrem zeitaufwendiges Unternehmen war ob sie gefangen worden war und sich nicht befreien konnte, ob sie schwer verletzt worden war und vielleicht nicht in der Lage war sich zu melden, ob sie einfach.... Miranda verbot sich den letzten Gedanken, gestand sich aber ein dass sich da etwas in ihrem Hinterkopf manifestierte, eine kalte Erkenntnis.


Bitte bestell Jibrielle meine liebsten Grüße“. Ihr Vater schnitt unbewusst in diese Wunde, während er die beiden Koffer die sie gepackt hatte in den Kofferraum des Taxigleiters verlud. Den Rest ihrer Sachen ließ sie hier, Miranda würde die Reise nach Naboo mehrmals im Jahr auf sich nehmen um bei ihm zu sein. Ihre neue Finanzlage lies das ohne Probleme zu. Der Tod ihrer unbezahlbaren Mutter war durch das TPD und vorallem durch Versicherungen und geerbtes Geld gut bezahlt worden. Miranda hätte alles Geld der Galaxie gegeben um sie zurück zu holen. „Ich richte es ihr aus Papa“. Miranda zwang sich zu einem Lächeln, so wie jedes mal wenn sie auf Jibrielle angesprochen wurde. Sie gab jetzt seit einem Jahr vor mit ihr in Kontakt zu stehen, vorallem für ihren Vater. Er sollte sich nicht um seine Tochter sorgen, er hatte genug mitgemacht. Ein gutes hatte ihre Reise nach Lianna ja, sie konnte den Jedi direkt vor Ort auf die Füße treten. Jede einzelne ihrer Anfragen war abgelehnt worden, ein Fakt den sie nicht akzeptieren würde, sie würde nicht nur jede Woche beharrlich Nachrichten an den Orden schreiben, sie würde zur Not jeden Tag vor der Tür stehen. Sie war mit einer Jedi verheiratet, sie hatte das Recht zu erfahren wo sie war. Sie benötigte Antworten. Sie benötigte aber auch ein Taschentuch, hier und jetzt. Die Koffer waren gepackt, der führerlose Taxi Gleiter bereit, ihr Vater offensichtlich nicht. Sie sah in seine feuchten Augen und wusste dass er Tränen bekämpfte. „Pass auf dich auf, kleine Maus.“ sprach sie der riesige Mann mit dem Spitznamen aus Kindertagen an. Miranda warf sich in seine Arme und zwang sich genau wie er, sich nicht völlig in Tränen zu verlieren. Ihr war sehr bewusst das er alles war, dass ihrem Vater jetzt gerade geblieben war, seine Frau war tot, sein Sohn wer weis wo und jetzt verschwand seine egoistische Tochter einfach. Wieso genau ging sie eigentlich noch nach Lianna? Ach ja, der neue Job, ach ja, theoretisch lebte sie dort mit ihrer Frau zusammen, ach ja...sie wollte eigentlich hier bleiben. „Ich passe auf mich auf, versprochen. Du aber auch auf dich! Du musst viel Zeit mit Tante Lucy verbringen, geh raus! Gönn dir was schönes, bleib nicht zu viel allein ja? Und arbeite nicht zu viel!“ Miranda zwang sich aus seiner wärmenden Umarmung, streckte sich um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken und verließ ihn mit einem Lächeln. „Ich bin bald zurück! Ich hab dich lieb!“. Sie wusste sich nicht anders zu helfen als sofort in den Gleiter zu steigen, sie würde sonnst nicht gehen. Das gezwungene Lächeln und das Winken seiner großen Hand war das letzte dass sie von ihm sah als der Gleiter beschleunigte.

Das handgefertigte Türschild ihres Elternhauses spukte ihr im Kopf herum als sie endlich am Raumhafen ankam. Die Trineers...das waren jetzt nur noch Graham und Miranda. Sie war fest entschlossen Person drei wieder zurück zur Familie zu bringen. Der Verlusst von ihrer Mutter war hart genug, Al sollte nicht auch noch dauerhaft weg sein. „Halte da!“ wies sie den durch Droiden Hand gesteuerten Gleiter an, direkt vor dem riesigen Bauwerk zu halten machte um diese Uhrzeit keinen Sinn, zu viele Gleiter verstopften den Zugang zum Eingang jetzt schon. Sie würde lieber hundert Meter laufen anstand noch in zweiter oder dritter Reihe auf ihre Gelegenheit in Ruhe aussteigen zu können zu warten. Nur einen Herzschlag später, sie hatte ihre Koffer ausgeladen und stand nun allein auf dem Bürgersteig, weckte ein kleines Zirpen ihre Aufmerksamkeit. Ihr Comlink hatte ihr eine Nachricht angezeigt. „Ich hab dich auch lieb Miranda, ich konnte es nicht sagen, sonnst hätte ich geweint. Ich bin sehr stolz auf dich mein Kind, Daddy".

- Naboo - Theed - Raumhafen - allein -
 
(Bowen)

- Naboo - Theed – Gleiter – Mit Olejr

Naboo stinkte ihm gewaltig. Nicht, dass der Planet nicht schön war. Die Vögel sangen, an jeder Ecke standen Bäume mit grünen Blättern und an den Fenstern der Häuser hingen bunt gepflanzte Blumenkästen als wollten sich ihre Bewohner gegenseitig mit floralen Dekorationen übertreffen. Theed war, kurz gesagt, eine Stadt in der die meisten Leute gerne Urlaub gemacht hatten. Die Gegend bot sich wunderbar an für romantische Ausflüchte mit der Geliebten, für einen Kurzurlaub mit der nervtötenden Ehefrau (kleiner Geheimtipp um sie mal wieder für ein paar Monate ruhig zu stellen) oder als Zufluchtsort wenn man mal kurzfristig untertauchen musste. Hier zu leben allerdings musste die Höchststrafe sein. Es gab in der ganzen Stadt einfach nichts von Interesse. Selbst einen einigermaßen brauchbaren Stripclub zu finden war schwer. Über das was die Naboo als freizügig verstanden konnte Bowen nur lachen. Er wollte Titten sehen, aber die Frauen hier wickelten sich in Tücher die zwar nicht alles verbargen aber auch nur die Hälfte zeigten. Gestern hatte er das dreifache des normalen Preises bezahlen müssen um eine von ihnen auch nur anfassen zu dürfen. Er konnte nur hoffen, dass das alles bald vorbei war, wenn Riley zurück war und Zarin wieder zur Vernunft kam. Seinen Part dazu erfüllte Bowen heute. Sie folgten dem Robo-Taxi jetzt schon seit einer Weile. Die dumme Maschine, die den Gleiter vor ihnen steuerte, bemerkte es nicht mal. Miranda Trineer war Musikerin. So nannte sie sich offiziell. In Wirklichkeit hatte sie in den letzten Jahren nichts gemacht als vorgefertigte Musik von elektronischen Tonträgern abzuspielen, keine besondere Kunst wenn man sich auch nur ein bisschen in der Szene auskannte. Seit ein paar Monaten war sie – wohl endgültig, wenn man ihren unsteten Lebenslauf verfolgte – nach Lianna übergesiedelt und hatte dort eine feste Stelle als Dozentin ergattert. Die Koffer, mit denen sie vor einer Viertelstunde ihr Elternhaus verlassen hatte und in das Taxi gestiegen war, ließen darauf schließen, dass sie genau dorthin wieder unterwegs war. Aus diesem Grund mussten sie heute handeln. „Sie halten an.“ Noch ein ganzes Stück vor dem Eingang zum Raumhafen kam das Robo-Taxi zum stehen. Bowen gab Olejr ein Zeichen zu warten. Die Frau mit dem dunklen Haarschopf stieg aus. Eine hübsche Schwester hatte dieser Trineer da, keine Frage. Bowen hatte auch eine Schwester gehabt, aber sie war ein hässliches, egoistisches Miststück gewesen das ihm nichts gegönnt hatte. Familie konnte man sich nun mal nicht aussuchen. Sie hievte ihren Koffer aus dem Gleiter. Bezahlt hatte sie vermutlich bevor sie ausgstiegen war. Dann stand sie auf dem Gehsteig, ihr Komlink in der Hand. „Fahr nah ran.“ Wies Bowen seinen Begleiter an. Was als nächstes geschah hatte er schon ein dutzend Mal getan. Die Tür des Gleiters öffnete sich direkt neben ihr. Es war hellichter Tag, doch niemand der Umstehenden interessierte sich für das was um sie herum geschah als der stämmige Mann die Frau von hinten packte. Seine große Hand legte sich über ihren Mund. Sollte sich ein Schrei in ihrer Kehle bilden hatte er keine Zeit sie zu verlassen. Die Nadel der Spritze stach in ihren Hals noch bevor sie sich wehren konnte. Im nächsten Moment sackte sie in Bowens Arm zusammen wie ein nasser Sack. Er warf sie auf den Rücksitz und hatte sogar noch Zeit ihren Koffer aufzusammeln. Mit einer Hand zog er die Tür des Gleiters wieder hinter ihnen zu. Neben ihm lag Miranda Trineer als würde sie schlafen. Olejr hatte schon längst wieder Gas gegeben.

- Naboo - Theed – Gleiter – Mit Olejr und Miranda -
 
- ? - ? - Raum - Miranda -

Mirandas Nacken weckte sie auf, er schmerzte entsetzlich. Falsch gelegen. Noch bevor sie die Augen öffnen konnte, wollte sie nach ihrer Brille greifen, eine Handlung die längst zum Reflex geworden war. Ein metallisches Klappern erntönte und Mirandas Hand bewegte sich nirgendwo hin. Ihre Lieder öffneten sich langsam und träge und die Naboo stutzte. Sie lag nicht im Bett. Sie saß auf einem Stuhl. Die beiden schwarzen Flecke auf dem verschwommenen hellen Boden waren eindeutig ihre Stiefel. Ihr wurde übel als sie den Kopf hob und es wurde fast wieder Nacht. Nur fast denn viel zu viel Adrenalin jagte plötzlich durch ihre Adern. Es viel ihr wieder ein. Arme die sich um sie geschlungen hatten, ein kräftiger Ruck nach hinten...dann nichts mehr. Die Naboo bewegte sich, wollte aufstehen und ging nirgendwo hin. „Was..“ entwich es ihr aus trockener Kehle als sie registrierte dass sie gefesselt war. Das..das war falsch! Mit einem wütendem Aufschrei zog und zerrte sie an ihren Fesseln und wurde durch schmerzende Handgelenke gebremmst. Es waren Handschellen, die wage Hoffnung sich wegen ihrer schmalen Hände und Handgelenke aus den eisernen Gelenken befreien zu können starb sofort. Man hatte sie so fest gezogen das ihr die Nerven in den Fingerspitzen bereits kribbelten. Gefangen. Aber wieso? Wo war sie? Die Erkenntnis darüber überhaupt keine Erkenntnisse zu haben trieb ihr Panik ins Herz und Tränen in die Augen. Wer sollte was von ihr wollen? Ihre schlimmen Zeiten waren so lange vorbei und sie hatte es nur mit winzigen Dealern zu tun gehabt. Tränen liefen ihre Wangen herab als sie an ihre Mutter dachte. „HEY! Wenn...“ ihre Stimme war wackelig und unsicher wie ein Boot bei wildem Seegang...“Wenn WENN sie sich an meiner Mutter rächen wollen..“. Oh wie sehr sie es bereute dass sie nicht mehr da war. Sie wollte dass sie lebte und kam und sie rettete. „...da sind Sie SPÄT DRAN! SIE LEBT NICHT MEHR!“. Keine Antwort. Sie war allein. Dank den Tränen sah sie noch schlechter als ohnehin schon. Die Naboo versuchte die Tränen weg zu blinzeln und sah sich mit zusammen gekniffenen Augen um. Der Raum war bis auf einen Tisch und dem Stuhl auf dem sie saß leer. Der Wiederhall ihrer eigenen Stimme hatte ihr verraten dass...es klang einfach als sei sie in einem Badezimmer. Der Raum war schlecht ausgeleuchtet...eher finster und er schien Fenster los. Wobei es auch einfach ein verhangenes Fenster hinter ihr...oder vor ihrer Nase geben konnte. Sie sah unglaublich schlecht, Umrisse zu erkennen war bei dem Licht kaum drin.


Die Naboo ignorierte ihre eigene Panik für einen Moment und versuchte sich zu fokussieren. Sie hatte ihre Sachen noch an, das war gut! Das hieß dass sie niemand nur einkassiert hatte um sie zu vergewaltigen. Ein normaler Vergewaltiger schnappte einen und vollzog seine Tat an Ort und Stelle..Sie wusste das...sie hatte es bei Mom gelernt.. Sicherheit gab ihr das ganz und gar nicht, sie konnte auch einem verrückten Mörder in die Hände gefallen sein der sie erst folterte, dann verg... JULES. Sie hatte seine Leiche niemals gesehen! Niemand hatte das! Vielleicht lebte er noch? Vielleicht hatte das VERDAMMTE Police Department seinen Tod nur vorgetäuscht damit sie sich nicht der Peinlichkeit eines Prozesses stellen mussten? Stattdessen hatte sie dabei zugesehen wie die Presse einer toten Polizistin alle Schuld in die Schuhe hatte schieben wollen. Deanna Trineer die Versagerin hatte es ruiniert und der Rest war fein raus. Vielleicht war Jules noch immer wütend? Vielleicht war er noch nicht fertig? Vielleicht wollte er ihren Vater endgültig in den Wahnsinn treiben wenn er auch noch sie ermordete? Im Raum wurde es wieder leiser, niemand brüllte rum, keine Handschellen klapperten. Da war nur Miranda Trineer die weinend mit hängenden Schultern auf ihrem Stuhl saß und sich an jede unversehrte Sekunde Leben klammerte. Den Fokus hatte sie längst wieder verloren.

- ? - ? - Raum - Miranda -
 
(Bowen)

- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia -

Er hörte, dass sie zu sich gekommen war, weil sie begonnen hatte zu schreien, nicht laut und ausdauernd, dafür kurz und verzweifelt. Nur eine Etage über ihr hörte er den Krach, den sie dort unten vermutlich veranstaltete, nur gedämpft. Im Haupthaus würde sie gar nicht zu hören sein, draußen maximal bis zum Parkplatz. Bowen schaltete den Ton des Holo-Fernsehens lauter. Sein Lieblingsprogramm lief, eine dämliche Survival-Sendung in der zwei Gruppen gegeneinander antreten und unter extremen Umständen und Wetterbedingungen Aufgaben lösen und dabei möglichst überleben mussten. Die Kandidaten waren gemischte Härtefälle, von übertriebenen Sportskanonen mit wenig Hirn über blasse Theoretiker die noch nie die Sonne gesehen hatten bis hin zu verzweifelten Losern der Unterschicht, die sich durch ihre Teilnahme an der Show das große Geld versprachen. Heiße Bräute mit dicken Möpsen waren natürlich auch dabei. Die tauchten meistens in den Urwald- und Inselepisoden auf, knapp bekleidet und knackig braun gebrannt, ganz so wie Bowen sie mochte. Die unten in der Waschküche war auch nicht schlecht, eigentlich viel zu schade um sie gefesselt im Halbdunkel sitzen zu lassen. Sie ging lieber mit Frauen ins Bett als mit Männern. Bowen wusste das, weil sie alles über diesen Trineer und seine Familie wussten. Er hätte gerne ausprobiert, ob er ihr das austreiben konnte.

Als sein Programm zu Ende war ging er Pissen und betätigte die Spülung extra lange. Die Wasserrohre gingen durch die Waschküche durch - sie sollte wissen, dass sie nicht alleine war. Danach legte er sich noch mal auf die Couch, ließ sie warten. Das erhöhte die Spannung. Als er endlich die Treppe zu den Kellerräumen hinab stieg - alles wohnlich ausgebaut, die Wände verkachelt - war fast eine Stunde vergangen seit sie dort unten zum ersten Mal Radau gemacht hatte. Die Tür öffnete er per Knopfdruck. Es zischte, dann erstrahlte der Raum in hellem Licht. Sie saß auf dem Stuhl auf dem er sie gefesselt hatte. Das war unbequem wenn man mehrere Stunden so ausharren musste. Der große Mann hob mit einer Hand einen zweiten Stuhl herein, stellte ihnen ihr genau gegenüber und setzte sich verkehrt herum darauf, seine Arme auf die Rückenlehne aufgestützt.
"Hi." Er grinste sie an. Bowen war ein kräftiger Mann, mit einem Bizeps so breit, dass es Mut brauchte ihn zum Armdrücken aufzufordern. Sein Gesicht war nicht freundlich. Die untere Gesichtshälfte war bedeckt von einem struppigen Bart, die teilnahmslosen Augen von buschigen Augenbrauen eingerahmt. Das markanteste an seiner Erscheinung war die Narbe - vom rechten Ohr bis zum rechten Auge - als hätte einst jemand versucht sein Gesicht aufzuschlitzen. Er betrachtete die Frau abschätzig. Es gab da ein paar Ideen, die ihm Spaß machen würden mit ihr zu tun. Bedauerlicher Weise würde sie das anders sehen und er stand nicht darauf, sich seinen Weg zum Goldtopf zu erkämpfen. Bowen griff in seine Tasche und holte eine gelbliche Südfrucht heraus. Sie schimmerten wenn sie reif waren. Die hier würde schön saftig sein. "Du fragst dich bestimmt, warum du hier bist, was?" Er biss hinein. Die herrliche Süße füllte ihn. "Wo bin ich? Was passiert mit mir? Wer ist dieser Mann?" Lachend wischte er sich mit dem Handrücken den Mund. "Die wichtigste Frage die du dir stellen solltest ist: wo ist dein Bruder?"

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- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia – mit Bowen -

Sie war nicht mehr allein, ein Mann war zu ihr in den Raum gekommen. Miranda war innerlich bei jedem seiner schweren Schritte zusammen gezuckt, als er seinen Stuhl direkt vor ihr platziert hatte sogar äußerlich. Mit hörbarem Spaß hatte er sie begrüßt, schüchterte sie mit seiner blosen körperlichen Präsenz ein genau wie mit seiner Art. Sein ganzer Auftritt schien darauf ausgelegt zu sein sie zu verunsichern. Es wirkte komplett. Doch für einen Moment verstummte die erschöpfende Angst in ihr, weil sie die letzte seiner Fragen nicht verstand, die einzige die er nicht nur rethorisch gemeint hatte. Ihr Bruder? Meinte er Aldridge? In keiner der schrecklichen Szenarien die sie sich ausgemalt hatte seitdem sie zu sich gekommen war kam ihr Bruder vor. Miranda sah dem Mann ins Gesicht, fixierte diese beiden dunklen Punkte die seine Augen waren und sagte nichts. Nicht weil sie besonders tapfer war, ganz im Gegenteil. Was war wenn sie die falschen Worte sagte? Was waren die Worte die er nicht hören wollte? War es falsch dass sie gar nichts sagte? Miranda sortierte die wenigen Fakten die sie hatte. Der Mann war ihr völlig fremd, ein wahrer Berg saß da vor ihr, es war nicht Jules. Das war gut, nein eigentlich, nichts war hier gut. „Das muss eine Verwechslung sein..“ Miranda hatte ihre Stimme noch niemals so dünn und schwach gehört, nicht einmal als sie auf der Beerdinung ihrer Mutter versucht hatte die Segen der Schöpfer zu singen und fast gescheitert war. „Hören Sie Sir...“ Miranda blieb ganz bewusst sehr respektvoll, obwohl der gesichtslose Berg überhaupt keinen Respekt verdient hatte. Entführt hatte er sie und ergötzte sich an ihrem Leid. Er biss in eine Frucht, sein bärtiger Kiefer bewegte sich, sie hörte ihn genüsslich schmatzen. „ Mein Name ist Miranda Trineer, ich bin nur eine Musik Lehrerin und wollte heim fliegen. Ja, ich habe einen Bruder aber weder er noch ich haben irgend etwas mit....“ sie verstummte kurz, wollte ihn nicht beleidigen, dieser Mann hatte die Kontrolle ob sie das wollte oder nicht. „ Hören Sie, wie Sie schon sagten ich weis nicht wer Sie sind..ich will es auch gar nicht wissen. Aber eines kann ich Ihnen versichern, dass hier ist ein Missverständnis.“ Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. Aldridge? Aldridge war der beste und reinste Mann den es gab, welches dubiose Schwein sollte ihn suchen? „Wissen Sie was? Wenn Sie mich jetzt gehen lassen, dann vergesse ich dass hier. Ich fahre zum Raumhafen, steige in das nächste Passagierschiff und nichts ist passiert.“ Frische Tränen quollen ihr am Ende ihres Redeschwalls aus den Augen. Sie glaubte ja selber nicht daran. Sie war ihm mit Körper und Geist ausgeliefert, ihre schwachen Waffen in Form von Stimme und Verstand wenig wert. Wo war eigentlich Jibrielle? Sie war ihre Frau, sie war eine Jedi! Sie musst doch spüren wie es ihr ging!

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(Bowen)

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Es gab Männer, die keine Frau weinen sehen konnten. Die waren nicht mal sonderlich sensibel, aber das schwache Geschlecht in Tränen aufgelöst zu sehen machte sie selbst hilflos. Manche Männer hatten auch Probleme damit, eine Frau zu schlagen, weil sie zart und hilflos waren und man sie beschützen sollte. Bullshit. Bowen war kein solcher Mann. Warum auch? Frauen wollten doch immer gleichberechtigt werden. Die ganze Galaxis war voll von diesen Initiativen. Selbst das Imperium beschäftigte inzwischen weibliche Generäle. Also bewegte sich Bowen mit dem Trend. Er sah zu wie das Mädchen vor ihm flennte. "Fürchte, du hast Pech." Bowen kaute und saugte den Saft aus dem süßen Fruchtfleisch. Er hätte gerne auch an ihren Pflaumen genuckelt, aber ihn törnte ab wenn sie nicht willig waren. Deswegen schlief er auch nicht mehr mit seiner Alten, die ihn nur rauf ließ um ihre Pflicht zu erfüllen. Bowen hatte Geld. Er bevorzugte es, Frauen zu bezahlen. Die machten wenigstens gerne ihre Beine für ihn breit. "Du bist das richtige Mäuschen." Er schon sich das letzte Stück Obst in den Mund, griff nach hinten in seine Hosentasche und holte ihre Geldbörse hervor. Mit der ID oben drauf warf er ihr ihren Besitz vor die Füße um ihr zu zeigen, dass er genau wusste wer sie war, Verwechslung ausgeschlossen. "Miranda Trineer," las er laut vor, "Ah, stimmt. Du kannst ja nichts sehen. Blind wie ein Maulwurf. Wo ist nur deine Brille?" Bowen lachte. Das Spiel gefiel ihm. Er hatte ihren Brillenpass in ihrem Gepäck gefunden, -3 Dioptrien auf beiden Augen. Er konnte sie heute freilassen und selbst wenn sie gewollt hätte hätte sie ihn nicht identifizieren können. "Ganz schön beängstigend, einem fremden Mann so ausgeliefert zu sein, was?" Bowen stand auf und umrundete sie. Schönes Haar hatte sie. Mit einer Hand griff er hinein, nur um es zu fühlen. Dann zog er ihren Kopf in den Nacken. "Du und ich, alleine. Klingt sexy, was?" Lachend ließ er sie wieder los. Das war bloß die Einleitung gewesen. In Wahrheit wollte er sie gar nicht langwierig bearbeiten müssen. Er persönlich brauchte Resultate und zwar schnell. "Es sieht so aus, Miranda: wir können das kurz machen oder lang und schmerzvoll." Vor ihre Augen hielt er eine Vibroklinge, nah genug dass sie sie mit ihrer Weitsichtigkeit würde erkennen können. "Wo ist dein Bruder? Ich kann dir ein Ohr abschneiden oder zwei. Kommt auf deine Antwort an. Musik Lehrerin, sagtest du, ja? Das wird schwierig ohne funktionierendes Gehör."

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Die Klinge die er ihr dicht vor die Nase hielt, war scharf und bedrohlich. Für den Moment wollten Miranda keine Tränen aus den Augen fliessen. Er kannte sie, wusste wer sie war, sogar alles über ihre deutliche Sehbehinderung. Das war schlimm genug, aber noch schlimmer war dass er sagte das es keine Verwechslung war. Jetzt wusste sie worum es ging. Es war ein wütender Angehöriger! Jules hatte viele Familien leiden lassen, ihnen Menschen genommen. Sollte das ein Racheakt werden? War der Mann vor ihr ein wütender Vater der keine Kinder und keine Frau mehr hatte? Wollte er ihren Vater das selbe durchleben lassen?

"Es gibt keinen Grund mir die Ohren abzuschneiden. Ich sag Ihnen was ich weis". Ihre Stimme war so brüchig und leise das man sie fasr nur noch als verheultes Flüstern wahrnehmen konnte. Der Mann hatte körperliche Grenzen durchbrochen, war ihr viel zu Nahe gekommen, und sie spürte dass er es ernst meinte, alles. Der Kerl war ein Kollos, nahm ihr ganzes Sichtfeld ein, seine Hand die ihr das Vibromesser vor die Nase hielt war klobig. "Ich habe keine Ahnung wo mein Bruder ist. Ich habe ihn seit Wochen nicht gesehen".. Selbst wenn sie gewusst hätte wo er sich aufgehalten hätte, sie hätte es ihm nicht gesagt. Das letzte mal war sie ihm auf der Beerdigung seiner Tochter begegnet, diesem leeren todtraurigen Schatten seiner Selbst. Danach hatte sie ihn nicht mehr gesehen weil er sich wieder verzogen hatte. Diona hatte ihn sogar verlassen trotzdem Miranda sie angefleht hatte es nicht zu tun. Miranda liebte ihren Bruder bis ins extreme, aber an ihn rangekommen war sie seit Ewigkeiten nicht mehr. Die Sorge um Al begleitete sie jeden Tag. "Ich hab keine Ahnung wo er ist." Das war die Wahrheit und Miranda wünschte sich Aldridge her! Den alten Aldridge der immer für sie da gewesen war, der sie niemals im Stich gelassen hatte egal wie dumm sie sich benommen hatte. Der würde nicht wieder kommen und sie war ganz allein. Weder Mom noch Jibrielle noch Al standen ihr zu Seite und ihr Dad wehnte sie auf einem Schiff nach Lianna. Dieser brutale Mann der da direkt vor ihr stand hatte alle Zeit der Galaxie. "Was wollen Sie denn überhaupt?". Mit Furcht darüber vielleicht zu frech geklungen zu haben, zog Miranda ihren Kopf so weit wie möglich von der Klinge weg und legte sofort nach.

"Vielleicht kann ich bei ihrem...Problem...helfen..". Sie hoffte dass das Problem "nur" Schläge waren, die würde sie voller Liebe für ihren Bruder irgendwie einstecken. Aber sie wollte nicht sterben. Auf keinen Fall! Nicht um ihretwillen, sondern für ihren Vater. Er hatte genug verloren.


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(Bowen)

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Sie wusste nicht wo sich ihr Bruder aufhielt, behauptete sie. Bowens Gesicht verzog sich verärgert. Dass sie Aldridge Trineer schon länger nicht gesehen hatte, glaubte er ihr, doch das bedeutete nicht, dass er ihr nicht erzählt hatte wo er war. Sie hatte einfach noch nicht genug Angst. "Lügnerin!" Er schlug ihr ins Gesicht. Es klatschte laut als seine flache Hand ihre Wange zur Seite riss. "Sperr die Ohren auf so lange du sie noch hast!" Jetzt brüllte er sie an, baute sich vor ihr auf um eine bedrohliche Silhouette zu erzeugen. "Du kannst mir sehr gut helfen und ich habe dir schon dreimal gesagt, wie!" Er beugte sich vor, ergriff ihr Kinn und war ihrem Gesicht auf einmal unangenehm nahe. "Wo ist Aldridge Trineer? Wo könnte er sein, wenn nicht auf Naboo? Und wenn du es nicht weisst, wer dann?" Entnervt ließ Bowen von ihr ab. Seine Drohung, sein Messer zu benutzen wenn sie nicht kooperierte, hatte er nicht wahr gemacht - noch nicht. Der Grund dafür war denkbar simpel: keine Sauereien in gemieteten Häusern. Sie waren nur zu Gast in der Villa Strazia und das letzte das sie wollten war verräterische Blutspuren zu hinterlassen. Darüber hinaus wollte Zarin die Tussi möglichst unversehrt. Sie war nicht von persönlichem Wert für ihn, aber sie war die Währung gegen die ihr Bruder Riley eintauschen würde. Sie mussten ihn nur lokalisieren.

Bowen hielt das Vibromesser wieder hoch. Das würde Miranda daran erinnern, dass er nicht scherzte. Sie sollte sich die Waffe gut einprägen, damit sie heute Nacht davon träumte. Er ließ sie erfahren, wie sich die Klinge auf ihrer nackten Haut anfühlte, an ihrem Hals, ihr Kinn entlang und ihre Kieferknochen hinauf bis zu ihren hübschen kleinen Ohren. Das Messer war so scharf, er würde nicht einmal sägen müssen. Mit der Spitze bohrte er in ihre Haut, wie ein Stich mit einer Nadel. Natürlich zuckte sie zusammen. Blut quoll aus dem Einstich heraus.
"Ich gebe dir Bedenkzeit", zeigte er sich großzügig und wandte sich zum Gehen. "Wenn ich wieder komme will ich eine Antwort hören." Bowen schloss die Tür wieder hinter ihr, ließ sie wieder alleine. Unzufrieden stapfte er die Treppe zum Erdgeschoss hinauf. Jetzt ein kaltes Bier und einen Hotdog.

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Der Schock darüber geschlagen worden zu sein war nicht so groß wie der darüber dass er genau wusste wer sie war. Es war kein Irrtum, sie war die richtige Person die geschnappt worden war und Aldridge war der richtige Mann der gesucht wurde. Es musste um die Sache mit Jules sein, es musste darum gehen. Miranda war sich mittlerweile sicher das dieser fürchterliche Mann jemand war, der jemanden auf Jules Mordzug durch die Stadt verloren hatte. Es gab keinen anderen Grund warum sie hier sein sollte. Aldridge war ein Engel, anderen Ärger konnte er gar nicht haben. Mirandas Augen brannten als ihr wieder die Tränen kamen. Sie wusste ganz genau wie das alles hier enden sollte. Dieser Mann würde Aldridge in die Falle locken, wegen ihr. Sie wusste das ihr Bruder kommen würde, auch wenn er ihr seit über einem Jahr ständig durch die Finger glitt. Bei der Verbrennung seiner Tochter hatte sie ihn das letzte mal gesehen und selbst da hatte er nicht mit ihr gesprochen. In einem mikroskopisch kleinen Anfall von Trotz der 95% Verzweiflung inne hatte sah sich die Naboo um und rügte sich direkt für diese Dummheit. Sie war in einem Raum, der Raum war gefließt und war kühl. Das war alles. Sie versuchte noch andere Details abzurufen, die Stimme dieses Mannes würde sie niemals vergessen auch den Fakt nicht, dass er keinen Naboo Akzent hatte. Aber sein Gesicht? Das konnte sie nicht beschreiben.. Diese Beweislage war äußerst schwach weswegen sie beschloss selbst Beweise zu schaffen. Miranda überstreckte ihre gefesselten, schmerzenden Hände die straff hinter ihrem Rücken und der Lehne fixiert waren und berührte mit ihren Fingern die Sitzfläche. Fingerabdrücke, vielleicht half das diesen Mann zu überführen, selbst wenn sie hier starb.

Sterben...Mirandas Herz wurde von kalter Panik erfasst..Sie konnte doch jetzt nicht sterben! Sie wollte nicht! Was würde aus ihrem Vater werden? Er würde doch zerbrechen! Und Al und Jib...sie musste doch erkunden wo sie war! Sie wollte ihre Familie wieder sehen! Die eben noch ruhig agierenden Hände ballten sich und klammerten sich an eine Strebe der Rückenlehne. Die Naboo riss mit einem Schrei der wütenden Not an ihren Fesseln, brüllte vor Zorn auf als es ihr nicht gelang und sie nur den Stuhl zum schwanken brachte. Ein weiteres festes Zerren an ihren Handschellen und der Stuhl kippte zur Seite. Ein lautes metallisches Kreischen übertönte ihren erschreckten Aufschrei als die beiden rechten Seitenfüße des Stuhls über den Boden schrappten ins Rutschen gerieten und der Stuhl schließlich kippte. Miranda schaffte es gerade so ihren Kopf zur Seite zu reissen bevor er auf den kalten Fliesen aufgeschlagen wäre. Ihre rechte Schulter und ihr Arm schmerzten von dem Sturz was einen Anflug von schwarzem Galgenhumor in ihr auslöste. Wenigstens tat ihr der Hintern nicht mehr vom Sitzen weh. Das Lachen verging ihr als ihr klar wurde dass sie für wer weis wie lange so verharren musste.


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(Bowen)

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Er fand sie zwei Stunden später auf dem Boden liegend, den Stuhl zur Seite gekippt. Nach seiner Erfahrung brachten Fluchtversuche nur etwas wenn man sie vorher durchdacht hatte. Kopfschüttelnd stand Bowen über ihr und tippte ihr schmales Kinn mit seiner Schuhspitze an. "Tsk tsk tsk. Was hast du gedacht wie weit du so kommst?", fragte er ohne eine Antwort zu erwarten. Mit einem Ächzen der Dramatik wegen, nicht weil es ihn wirklich anstrengte, ging er in die Knie und öffnete ihre Fesseln. Er packte sie fest, als Warnung. "Wenn du irgendwas versuchst breche ich dir den Arm." Sie rieb sich die Handgelenke als sie endlich wieder Mobilität erlangt hatte. Er hatte das schon oft gesehen. Man glaubte Gefangenschaft sei nichts als Sitzen und Warten, aber selbst ohne Folter verschliss der Körper rasend schnell. Steife Glieder, gereizte Haut, Ausschlag und Muskelkrämpfe - keine angenehme Sache. Bowen wollte jedenfalls nicht mit ihr tauschen als er sie aus der Waschküche heraus und die Treppe hinauf führte. Er ließ sie das Bad benutzen, gab ihr 10 Minuten für die Toilette und um sich frisch zu machen. Was immer sie dachte wo sie gelandet war, er war kein Barbar. Außerdem wollte Zarin sie weitestgehend unversehrt. Er brauchte sie, zum Tausch gegen Riley. Während Miranda im Bad war kam der Caterer. Er kam zweimal täglich und brachte jetzt das Abendessen. Bowen konnte vieles, aber Kochen gehörte nicht dazu. Zuerst brachte er Zarins Menü zum Haupthaus, dann bugsierte er einen kleinen Tisch die Treppe hinunter und in die Waschküche und ließ das Mädchen etwas essen. Wie gesagt, er war kein Barbar - und auch kein Dummkopf. Er hatte ihr das Essen klein geschnitten und ihr nur einen Löffel gegeben. Trotz der Lähmhandschellen die er ihr wieder angelegt hatte wollte er keim Risiko eingehen. Auf die Zacken einer Gabel in seiner Kehle konnte er verzichten. "Und, hast nachgedacht ob dir nicht doch was zu deinem Bruder einfällt?", wollte er wissen. Er schüttelte den Kopf. Allmählich hatte er das Gefühl, dass das zu nichts führte. Als sie gegessen hatte schaffte er sogar eine Matratze zu ihr herunter, für die Nacht, und triezte sie damit, dass er gemeinsam mit ihr dort liegen wollte. Aber wie er es auch drehte und wendete, er bekam keine vernünftige Antwort aus ihr heraus und war es allmählich Leid. Er war persönlich nicht an ihr interessiert, oder an ihrem Bruder, nicht einmal an Riley. Bowen ging es um sein eigenes Schicksal. Jeder Mann für sich selbst. "Ich frage dich ein letztes Mal." Er näherte sich ihr von vorne, drängte sie hin zur Wand und der Matratze auf dem Boden. "Was weisst du über Aldridge? Wann hast du zum letzten Mal von ihm gehört?" Sie stolperte rückwärts weil er sich immer dichter zu ihr drängte. Grob packte Bowen sie am Kragen. "Hast du Angst vor mir?", fragte er sie düster. "Wenn du schlau bist sagst du mir was ich wissen will." Er zwang sie hinunter auf das Bett das er für sie gemacht hatte, und war über ihr bevor sie es verhindern konnte. "Wenn du es nicht tust wird Zarin dich persönlich fragen und das wird dir nicht gefallen." Sein Gewicht presste sie in die Matratze, hilflos unter ihm. Frauen dachten häufig sie könnten sich wehren in einer Situation wie dieser, bis sie tatsächlich begriffen wie schwach und machtlos sie wirklich waren wenn ein Mann mit dem zweifachen ihres eigenen Körpergewichts auf ihnen lag. Bowen grinste, innerlich wie äußerlich. "Ich bin jemand dem du nicht im Dunkeln begegnen willst", bestätigte er das, was manch einer über ihn dachte, "aber ich verspreche dir, Zarin ist ein Mann dem du nicht bei Tag begegnen willst."

- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia - Mit Miranda -
 
- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia – mit Bowen -

Es gab nur zwei Männer in ihrem Leben die sie umarmte und derren Nähe sie gewohnt war. Dad und Al. Jetzt lag ihr Entführer auf ihr und sie fühlte sich vergewaltigt ohne das irgend etwas passiert war und verstand jetzt plötzlich all die Frauen die sich in ähnlichen Situationen befunden hatten...alle, nicht nur die die nur ihre Väter und Brüder umarmten. Die Naboo glaubte unter dem schweren Mann zu ersticken und unter der Angst gleich wirklich vergewaltigt zu werden. Sie würde es erdulden, das stand fest. Für ihren Vater, für Aldridge....für... auf einmal konnte sie sich nicht mehr an Jibrielles Gesicht erinnern, nur für einen Moment, dann viel es ihr wieder ein. Sie musste überleben und sie würde alles dafür tun wenn es sein musste. Eben noch hatte er ihr zu Essen gegeben, sie sogar ins Bad gelassen und dann waren die Matratze und er selbst gekommen.Zuckerbrot und Peitsche. Er hatte sie gefragt ob sie Angst vor ihm habe. Eine absolut rethorische Frage. Er wusste doch das sie sich vor ihm fürchtete. „Ich habe keine Ahnung wo mein Bruder ist.“ Ihre Stimme war schwach, nur so laut wie ein Atemzug. In Erwartung von weiterer roher Gewalt verspannte sich ihr Körper, ihre Hände, in ihren eigenen Magen gedrückt durch sein Gewicht, ballten sich. Er hatte sie das letzte mal gefragt, hatte er gesagt. Miranda hatte ihm die Warheit gesagt, vielleicht das letzte Mal. Blickte sie ihrem Mörder ins verschwommene Gesicht? Das konnte gut sein.


Zarin!“ Warf sie ein bevor irgend etwas passierte, bevor er überhaupt auf die Idee kam sie wieder zu schlagen oder dieses fürchterliche Messer wieder zu benutzen für mehr als nur einen Stich...“Hat er jemanden an Jules Agathon verloren? Hat dieser Mann Sie beauftragt? Ich sag Ihnen was, wenn mein Bruder oder ich sterben macht das ihre Familie auch nicht wieder lebendig!“.Und dann presste sie unter dem Druck des schweren Mannes erneut vor. „ICH SAGE DIE WAHRHEIT! ICH WEIS NICHT WO ALDRIDGE IST! WIRKLICH NICHT!" Selbst wenn sie es gewusst hätte, ihr Bruder war ihr heilig, sie würde ihn nicht verraten. Dieses Schwein auf ihr hätte sie zerbrechen müssen um diese Information aus ihr heraus zu locken....für den Fall dass sie sie gehabt hätte...was einfach nicht der Fall war.. Die Naboo kniff die Augen zusammen, wie in einem naiven Versuch die Realität auszuschliessen...er würde sie dann eben so zerbrechen ohne das sie irgendetwas wusste. Vielleicht...war das alles ja Karma...all dieser Schrecken...vielleicht hatte sie das alles verdient weil sie ein widerlicher Mensch gewesen war. Doch Aldridge? ER? Niemals.

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- Naboo - Theed - Norden - Waldgebiet vor Theed - ehemaliges Grundstück - allein -

Er konnte den Gleiter nicht aktivieren, es ging nicht. Graham brach in bittere Tränen aus, die ihn so durchschüttelten dass ihm die kleine Blume aus der Hand viel die er sich gepflückt hatte. Er war direkt nach Mirandas Abreise zu seinem alten Grundstück gefahren um sich das Ergebnis von Miss Wards Arbeit anzusehen. Das Ergebnis erschütterte ihn in Herz und Seele. Es war einfach nichts mehr zu sehen. Der Grundriss seines Hauses, die Löcher die das Entfernen des Zaunes verursacht hatten und auch die Steinplatten die er als Fußweg gelegt hatten, waren unter einem Blumenmeer verschwunden. Es war vollbracht, die Mission war vollendet. Alles was an Jules Agathon erinnert hatte war jetzt weg. Und jetzt? Was kam jetzt? Ein normales Leben? Ohne sie? Ohne seinen Sohn?


Als Graham nach seinem Zusammenbruch einem Impuls folgend zum Großhandel gefahren war, fragte er sich ob es fair war dass er sich besser fühlte, das er auf einmal freier atmen konnte, das dieser Felsbrocken den er stets auf seinem Rücken gefühlt hatte herunter gefallen war. Nein das war es nicht. Deanna war nicht mehr da, gute Gefühle schickten sich nicht. Und trotzdem musste er lächeln als Miss Ward sah, die im Schneidersitz hinter der Theke auf dem Boden saß und mit Nadel und Stickgarn ein seidenes rotgelbes Banner bearbeitete. „Sagen Sie mir nicht dass Hattie Sie dazu zwingt, das von Hand zu machen?“. Ein rehbraunes Augenpaar blickte leicht irritiert zu ihm hoch und Graham fühlte sich als wäre er gerade ungefragt in ihre Wohnung geplatzt. „Entschuldigung! Habe ich Sie gestört? Haben Sie...“ Erst jetzt viel ihm auf dass er der einzige Kunde im Laden war, Personal war auch nicht zu sehen.“Ist heute Ruhetag?“.

Sie sah ihn noch einen ganzen Moment lang an bevor sie sich fing, woraus auch immer. „Äh nein! Nein! Ein paar Kollegen haben Mittagspause und..nein wir haben nicht geschlossen.“ Sie stand so ruckartig auf, das ihr das Banner von den Knien rutschte bevor sie es in die Hände nehmen konnte. Graham fühlte sich schrecklich weil er die junge Frau so überrumpelt hatte und wollte sich schon entschuldigen als ihm etwas auffiel. „Miss Ward?“. Er deutete auf das Banner und dem halbfertigen Schriftzug. „Da ist ein Schreibfehler, da steht Maij, aber es wird Maji geschrieben.“ Er kannte dieses Wort sehr gut, es bedeutete Wasser. Die Anhänger der Schöpfer Religion feierten bald das große Maji Fest und Graham viel ein dass er das erste mal nicht für seine Familie kochen würde. Es war niemand mehr da, dieses Fest würde er nie mehr feiern.

Sie machen Witze!“. Die Stirn gerunzelt betrachtete sie ihre Arbeit, die sehr filigran und schön war wie Graham fand und schüttelte den Kopf „Ich hab es richtig recherchiert und dann sowas.“ Graham wollte sich ohrfeigen, wieder war er es der Schuld daran war, dass ihr das Gesicht völlig entglitt. Was wollte er eigentlich nochmal hier? Ach ja! Sich bei ihr für ihre gute Arbeit auf dem Grundstück bedanken. Und anstatt sie zu würdigen machte er sie unsicher und ruinierte ihr den Tag. Alles in ihm wollte den Laden wieder verlassen und heim fahren, er blieb trotzdem. Emilia Ward hatte ihm so viel Last von den Schultern genommen, ohne es zu wissen, er konnte ihr ein wenig zurück geben, mehr als ein einfaches Danke. „Die Stiche sind sehr fein und der Stoff bunt genug, Sie werden das das korrigieren können.“ Emilia schüttelte den Kopf „Allein das auftrennen des Garns wird länger dauern als ein neues Banner zu beginnen. Mrs. Andrima wird sicher nicht auf die Arbeit warten.“ Graham hatte keine Ahnung von Handarbeit, seine Erfahrungen mit dem Thema beschränkten sich auf eine wütend fluchende Deanna die versucht hatte eine Decke herzustellen und fast daran gescheitert war. Wo die hässliche Decke abgeblieben war wusste er gar nicht mehr. Durch die Arbeit mit Innenarchitekten, wusste er aber was modernste Feinwerkzeuge und Laser leisten konnten. In seinem Kopf wog er ab, beurteilte das Material und die Größe...das konnte funktionieren. „Darf ich das kurz mit nach draussen nehmen? Ich glaub ich kann Ihnen helfen.“ Die junge Verkäuferin nickte, wirkte resigniert. Graham lies sich den zarten Stoff geben und ging durch das duftige Meer und Pflanzen, das Hattie Adrima nicht umsonst sehr stolz machte. Im Kofferraum seines Gleiters hatte er seinen Werkzeugkasten und entnahm den kleinen Schneidelaser mit dem man Teppiche schneiden konnte. In der Gewissheit dass ein Vibroskalpell eine bessere Wahl war und er gleich eventuell nicht nur den Stoff sondern auch das Gleiterdach beschädigen konnte nahm der Architekt seine Arbeit auf...

Ihr Projekt ist gerettet Miss Ward.“ Graham war nach diversen Adrenalin Schüben und mit der Gewissheit das er sich nicht ins eigene Gleiterdach geschnitten hatte, in den Laden zurückgekehrt und präsentierte der Verkäuferin das Ergebnis der wahnwitzigen Idee die er gehabt hatte. „Sie müssen nur noch die losen Fäden herausziehen, dann kann das i zum J werden und umgekehrt.“. „Ich danke Ihnen Mr. Trineer“, sie wirkte ehrlich erleichtert, so erleichtert das sie die Hände fast wie zum Gebet zusammen legte „Sie haben mir wirklich den Hintern gerettet Sir!“. Graham fühlte sich lebendig. „Nennen Sie mich doch Graham.“ Er hasste Förmlichkeiten seit jeher, das waren unnötige Barrieren die er sich für aufgeblasene Kunden aufhob. Er nannte Miss Wards Chefin auch beim Vornamen, wieso nicht auch diese wirklich sympathische junge Frau. Ihre Mimik war plötzlich kaum zu deuten, weswegen sich der Architekt für seinen Vorstoß rügte. Er machte das viel zu oft...„Es sei denn Sie möchten das nicht Miss Ward?“. Das Lächeln das ihn traf war so unglaublich warmherzig, die Hand die ihm entgegen gestreckt wurde klein und filigran. „Ich heiße Emilia. Es freut mich dich kennen zu lernen Graham“. Ein Glück. „Mich auch, Emilia“. Graham nahm ihre Hand in seine und schüttelte sie sachte. „Ich bin eigentlich hier um mich zu bedanken, aber ich möchte auch etwas mit dir wegen einem Projekt besprechen“. Emilia legte das gerettete Banner beiseite, nahm einen Flimsiplast Block und einen Stift zur Hand....und Graham entwickelte spontan ein Projekt, er wollte unbedingt mit ihr zusammen arbeiten, ihre Kreativität würde das neueste Bauprojekt, ein Mehrfamilienhaus am Rande des Seenlandes, unglaublich bereichern.

- Naboo - Theed - "Andrimas Flowers" - mit Emilia -
 
(Bowen)

- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia - Mit Miranda -

Er küsste sie auf den Mund bevor er ging, nur ein bisschen um sie zu ärgern. Das amüsierte ihn genug um vor sich hin zu grinsen als er wieder hinter ihr abschloss und die Treppe hinauf stieg. Sie hatte nicht verstanden um was es ging und er war nicht der richtige Mann um es ihr zu erklären. Miranda Trineer dachte, er hätte etwas mit dem Psychopath zu tun der vor einem Jahr eine blutrote Spur durch Theed gezogen hatte, ein wahnsinniger Cop der zum Serienkiller geworden war. Ha, eigentlich eine gute Story! Rausgerückt hatte sie trotzdem noch immer nichts und Bowen hatte den Abend mit einer Flasche Bier begossen, zuerst nur mit einer, dann mit einer zweiten. Er war es ohnehin Leid gewesen mit purer verbaler Überzeugungskraft z kämpfen, darin war er nicht gut. Er war 1,87 m groß. Keiner wollte ihn reden hören. Am nächsten Morgen waren die Bierflaschen auf den Boden gefallen und unter die Couch gerollt. Bowens Rücken ächzte als er sie aufhob. Nichts war mehr so wie es mal war. Er warf einen Blick zum Fenster hinaus. Noch war draussen alles still und er nahm sich die Zeit sich zu waschen und eine zu rauchen. Auf dem Klo las er die Nachrichten. "Jetzt sag ich dir was", hatte er seiner neuen Freundin gestern geantwortet, "Wenn du überleben willst würd' ich mir an deiner Stelle bis morgen eine neue Strategie überlegen." Er hatte sie in die Matratze gedrückt, alles andere als sexy. Dann hatte er sie zu einem Kuss gezwungen, feucht und wenig angenehm. "Schade eigentlich. Jetzt wo wir uns gerade näher kennen lernen." Bowen nahm einen tiefen Zug und sah zum Fenster hinaus. Die Vordertür der Villa Strazia öffnete sich. "Shit." Es war kurz nach Sonnenaufgang. Zarins beigefarbene Hose saß faltenfrei, das Hemd ordentlich in den Bund gesteckt, der oberste Knopf locker geöffnet. Er trug seine liebsten Loafers aus bequemem Wildleder, ganz ohne Strümpfe, wie er es oft Zuhause tat. Als wäre er im verdammten Urlaub. Bowen beeilte sich, sein eigenes Shirt über den Kopf zu streifen und zwängte seine Füße noch im Stehen in seine Schuhe. Er hatte befürchtet, dass Zarin so früh sein würde. Er kannte dessen dämliche Gewohnheiten! Als ginge es um sein Leben - und nicht um das seines unfreiwilligen Gastes - stürmte Bowen die Treppe hinunter. Die selbst gedrehte Zigarette drückte er im Laufschritt auf der Fensterbank aus. Zarin überquerte gerade den Hof. Die noch tief stehende Morgensonne beleuchtete ihn von hinten als Bowen ihm die Tür öffnete. Mit dem Licht im Rücken und den harten Linien in seinem Gesicht sah er aus wie der zwiespältige Verbrecherkönig der er war.

Die Waschküche war kein gutes Gefängnis, ein Provisorium für den Notfall, zu dunkel um ohne künstliches Licht etwas zu sehen, zu hell um jemandem mit der Schwärze der Nacht Angst machen zu können. Bowen schloss die Tür hinter ihnen und blieb stehen wo er war. Sobald Zarin einen Raum betrat gehörte die Bühne ihm. Das Mädchen saß auf der Matratze, nur die Hände gefesselt. Besonders gut konnte sie nicht geschlafen haben, aber allmal besser als sitzend auf einem Stuhl. Sie hätte dankbar sein können, hätte sie nur gewusst dass es noch tausendmal schlimmer kommen konnte. Zarin schritt auf sie zu, nicht wie ein Raubtier das sich seiner Beute näherte und nur auf den richtigen Moment wartete anzugreifen, sondern gemessenen Schrittes, die Hände in den Hosentaschen, als habe er noch gar nicht entschieden was er mit ihr anfangen sollte. Er blieb über ihr stehen. Wenn sie ihn ansehen wollte war sie gezwungen zu ihm aufzuschauen. Er hingegen würdigte sie keines Blickes. Er sah über sie hinweg, stand direkt vor ihr und starrte geradeaus gegen die Wand als existierte sie gar nicht.
"Ich mache es kurz. Ich suche einen Mann namens Aldridge Trineer." Zarins Stimme war so rau wie aufgerissener Asphalt. "Ich weiss wo er lebt, ich weiss wer er ist. Ich weiss mit wem er unterwegs ist." Riley. Bei Zarin ging es immer nur um Riley. "Er hat etwas Dummes gemacht. Er ist mit meinem Mädchen durchgebrannt." Schweigen. Von wo er stand sah Bowen nichts als Zarins Rückansicht. Sein Boss zog seine rechte Hand aus seiner Hosentasche, inspizierte etwas das ihm zwischen die Finger geraten war. "Das war sehr dumm." Wiederholte er sich selbst. Was auch immer er in seiner Tasche gefunden hatte schnipste er weg. "Aber ich werde ihn finden." Er beugte sich nach vorne, packte die Schwester des Gesuchten unter einem Arm und zog sie ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten am Kragen hoch. "Und du wirst mir dabei helfen." Er holte aus, verpasste ihr einen Kinnhaken. Miranda Trineer klebte zwischen ihm und der Wand, die Nase blutig. "Hast du das verstanden?" Für einen Moment sah es so aus als würde er sie ein zweites Mal schlagen. Bowen hätte es nicht verurteilt. Das Recht, tun zu können was immer er wollte hatte Zarin sich hart erarbeitet - er war das Oberhaupt seines Syndikats - doch er beließ es dabei, für den Augenblick. Stattdessen schüttelte er seine Hand aus und rieb sich die Fingerknochen. "Bring sie zum Pool.", wies er Bowen an und war bereits auf dem Weg zur Tür hinaus. "Ich will sehen wie lang ihr Atem wirklich ist."

- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia - Mit Miranda -
 
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Zarin war kein Name für einen Mann. Zarin war der Name einer Unwetters. Blitz und Donner waren über sie gekommen in Form von unglaublichem Kontext und roher Gewalt. Zarin hatte sie so schnell und unvermittelt geschlagen dass sie sich nicht mehr daran erinnern konnte geschlagen worden zu sein. Alles an dass sie sich erinnern konnte waren die ekelhaften Dinge die er behauptete das Aldridge sie getan hatte und an dieses wirklich hervorragende Aftershave des Mannes. Danach war alles Schmerz und Blut gewesen und dass war es noch. Eines war sicher, sollte sie das alles hier überleben, sie würde entstellt sein für alle Zeit. Er hatte ihr ganz sicher das komplette Gesicht eingeschlagen, ganz sicher. Zarin war kein Unwetter, er war ein Albtraum. Alles hier war ein einziger nicht endender Albtraum.

Der Schock und die pochenden Schmerzen hatten sie zum Schweigen gebracht. Miranda hatte sich nicht gewehrt als der andere Widerling sie gepackt und aus dem Raum gezerrt hatte. Selbst als er sie Treppenstufen hochgeschoben hatte und sie wie ein Tier am Kragen ihrer ganz und gar nicht mehr weissen Bluse vor sich her geführt hatte, Miranda hatte nichts gesagt. Doch als sie plötzlich Sonnenlicht und frische Luft auf der Haut spürte, schwieg sie nicht mehr. "HILFE! HIIILLLLFFEEE! ICH WURDE ENTFÜHRT!". Irgendwer musste sie doch hören! Das war Theed!......war sie überhaupt noch in Theed? Hatte sie nicht gesagt dass sie alles erdulden würde? Gar nichts würde sie! Nichts! Sie wollte weg! "Lass mich los du WIDERLICHES SCHWEIN! Lass mich los! ICH WILL HIER WEG!" Alle Dämme waren endlich gebrochen. Kein bewahren von Ruhe mehr, keine förmliche Ansprache mehr, nur noch der entsetzlich starke Drang weg zu wollen.

Miranda zog und zerrte, stemmte sich gegen den festen Griff ihres Häschers und schrie als würde sie gerade ermordet. Schrill und laut dröhnte ihre eigene Stimme in ihrem Kopf als sie registrierte dass sie nicht von der Stelle kam. Der Mann war stark und schwer, letzteres wusste sie doch schon seit... Eine schallende Ohrfeige traf sie, sollte sie offensichtlich zusammen mit einem genervten "HALT DIE KLAPPE!" zum schweigen bringen. Es gelang. Was hatte sie sich eigentlich gedacht? Weglaufen? Mit auf dem Rücken gefesselten Händen und ohne Sehhilfe? Schreien? Der Realität des eigenen Schweigens ausgesetzt fiel ihr auf, dass sie hier draussen gar nichts hörte. Keine Stimmen, keine Geräusche von Gleiter Antrieben...nicht mal in der Ferne. Man hatte sie nicht gehört, sie war allein mit diesen Männern....

"**** dich",
stotterte sie atemlos aus und ließ sich einfach auf den Boden fallen, wie ein Kind dass nicht zum Doktor wollte. Der Mann sagte nichts und machte sich nicht die Mühe sie aufzusammeln. Er packte sie einfach wieder am Kragen und schleifte sie hinter sich her. Miranda konnte und wollte sich nicht gegen die entwürdigende Prozedur wehren, jede Sekunde Leben war wertvoll. Sie war kein Kind dass zum Doktor musste. Sie musste zu Zarin und der kam immer näher..genau wle die azurblaue Pool neben dem er stand.

Schweigen. Zarin vor ihr, der andere Mann neben ihr und sie auf dem polierten Fliesen die den Pool umrahmten. In der Ferne hörte sie das protestierende Gegacker eines wilden Nuna Huhns. "Mein Bruder ist ein verheirateter Mann. Er liebt seine Frau und würde mit niemandes Mädchen durchbrennen". Ihre Stimme war leise, wurde durch die Stille der Umgebung unerträglich laut. Aldridge war kein Fremdgänger! Er war nicht so einer!....Diona war bei ihm ausgezogen, sein Baby war gestorben... Fakten die ihr in den Sinn kamen, leider hatten sie Zweifel im Schlepptau. Konnte es sein dass er....Fakt war...Al hatte sich schon lange emotional zurückgezogen..konnte es sein dass er... NEIN! "Sie irren sich. Ich bin übrigens auch verheiratet...mit einer JEDI.." Jibrielle...ihre letzte Waffe...so unrealistisch. "Mein Verschwinden ist ihr sicherlich schon aufgefallen...".

Zarin, der Pool...der Albtraum trug wirklich schöne Schuhe...

Der einzige Grund warum sie nicht vor Angst einnässte war dass sie noch nichts zu trinken bekommen hatte heute morgen...


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(Bowen)

- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia - Mit Miranda und Zarin -

Sie ließ sich zu Boden sinken. Vielleicht hatte er sie auch fallen gelassen. Das Ergebnis war das selbe. Ihre coole Fassade jedenfalls war gebrochen. Zarin hatte es wie immer geschafft, Miranda Trineer hatte endlich begonnen, richtige Angst zu zeigen. Das Geschrei hatte Bowen ihr allerdings sofort untersagt als sie ins Freie getreten waren. Ihr schrilles Gezeter hatte in seinen Ohren weh getan. Bowen genoss die Gesellschaft von Frauen und zwar in jeglicher Hinsicht, doch er mochte sie am liebsten wenn sie ihre Klappe hielten und ihn nicht nervten. Wenn sie sich unbedingt unterhalten wollten sollten sie untereinander reden. Er hatte keine Lust sich von ihren quietschenden Stimmen voll nudeln zu lassen. Ihm war unbegreiflich, wie Zarin das aushielt wenn Riley wie ein Kanarienvogel auf ihn ein plapperte. Die bekam ihren Mund manchmal ja auch nicht zu! Aber wahrscheinlich machte sie das auf ihre eigene, ganz besondere Weise wieder wett, hehe. "Schnauze", wies Bowen die Frau vor ihm an, die ihnen jetzt mit ihrer Jedi-Frau gedroht hatte. Pure Verzweiflung. Aber Zarin mochte es nicht wenn man ihm drohte. Er spazierte auf sie zu, die Hände lässig in den Hosentaschen, und blieb über ihrer Gefangenen stehen. Zu Bowens Überraschung wirkte er amüsiert. "Ach, Miranda." Zarin schüttelte den Kopf. "Miranda, Miranda, Miranda. Du möchtest, dass ich mich vor deiner Jedi fürchte, ja?" Er ging vor ihr in die Hocke. "Seien wir ehrlich. Wir wissen doch beide, dass das Unfug ist. Wie lange hast du sie nicht mehr gesehen, wann hast du zuletzt von ihr gehört? Mach dir nichts vor, sie wird nicht kommen. Aber ich denke, das weisst du längst." Zarins Blick verhärtete sich, eine Veränderung die ihrer schwachen Sehkraft vermutlich entging. Er nahm ihr Kinn in seine Hand und zwang sie - soweit ihre schlechten Augen es zuließen - ihn anzusehen. Natürlich versuchte sie ihren Kopf weg zu drehen, doch mit den Händen auf dem Rücken gefesselt und in ihrer geschwächten Verfassung hatte sie ihm nicht viel entgegen zu setzen. "Drohe mir nicht noch einmal", sagte er nur. Abrupt richtete er sich wieder auf. Nicht mehr als ein Handzeichen signalisierte Bowen, was er zu tun hatte. Er packte Mirandas Oberarm, hievte sie hoch gegen alle Versuche sich schwer zu machen. Ihre Beine strampelten, sie trat gegen sein Schienbein und Bowen spürte einen unerwarteten Schmerz der ihn ärgerte, doch ihr Körper durchbrach dennoch die Wasseroberfläche als er sie seitwärts hinein warf und sie unter ging wie ein Stein.

Er zählte die Sekunden bis sie wieder auftauchte und nach Luft schnappte. Ihre Beine traten Wasser. Haare, die sie nicht weg wischen konnte klebten ihr ihm Gesicht. Es war schwierig, wenn man es nicht gewohnt war, ohne Arme zu schwimmen, doch sie stellte sich ganz gut an. Bowen ließ sie zu Atem kommen. Beide Männer standen am Beckenrand und sahen ihr zu, doch es dauerte nicht lange bis Zarin beschloss, dass er der Show überdrüssig wurde. Er setzte sich in eine der weissen Sonnenliegen.
"Tauch sie unter." Zarin zog seine Schuhe aus, barfuß auf seiner beschissenen Liege. Bowen wusste, dass ihm die Aufgabe zuteil wurde, ebenfalls ins Wasser zu steigen. Bevor er sein Shirt ausziehen konnte, schnippte Zarin jedoch mit den Fingern als habe er etwas vergessen. "Meine Sonnenbrille, Bowen." Eines Tages, dachte Bowen, als er sich zum Haus wandte um sie zu holen, eines Tages würde er die Befehle geben und ihm würde ein dummer Lakai seine Sachen bringen. Vorausgesetzt, dass er dann noch lebte. Verdammt noch mal, wo war Riley?

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- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia – mit Zarin, Bowen -

Ihre Welt bestand nur noch aus blau und rot, in ihrem Kopf gab es nur noch einen Gedanken, - atmen. In ihrem Herzen gab es nur noch ein Gefühl, - Angst. Das Gesicht ihrer toten Mutter ging ihr durch den Kopf während sie wieder im Wasser unterging. Ertrunken war sie, die stolze und selbstbewusste Deanna Trineer, einfach so. Ihr drohte das selbe Schicksal. Ihre Stiefel berührten den gefliesten Boden des Schwimmbeckens und Miranda sties sich ab, blau und das dünner werdende rot ihrer blutenden Nase wurden von Gold durchbrochen. Morgensonne. Die Naboo schnappte nach Luft und begann wieder mit den Beinen zu strampeln. Oben bleiben und Luft holen, dass war das Ziel. Als sie den Beckenrand erreichte, den sie gar nicht bewusst angesteuert hatte, klemmte sie sofort ihr Kinn über diesen und holte Luft. Sie wusste nun wie man sich vor dem Ertrinken fühlte, bei ihr gab es nur einen Unterschied...sie war nicht versehentlich in Not geraten, sie war auch nicht allein in wildem Gewässer, verloren weil niemand da war um ihr zu helfen. Die beiden Männer, einer stand direkt am Beckenrand und der andere bewegte sich gerade auf einer Liege was sie erkennen konnte weil das verschwommene Bild jetzt zwei dunkle Flecken in Gesichtshöhe hatte, sahen ihr beim ertrinken zu.

Als der Mann am Beckenrand sich aufmachte zu ihr ins Wasser zu steigen wollte ein sehr naiver Teil ihrer selbst glauben dass er sie jetzt aus dem Wasser holen würde, dass sie es sich anders überlegt hatten...

"Bitte NICHT!" kam es schrill aus ihrer Kehle als sie sie grob vom Beckenrand gerissen wurde und sie ahnte was kam..eine Hand packte sie schmerzhaft fest an der Schulter, die andere legte sich auf ihren Kopf. Wie naiv zu denken das sie aus dem Wasser geholt würde..Zarin, der Teufel selbst, hatte es doch selbst gesagt...tauch sie unter..

Ihr Körper zuckte als sie versehentlich Wasser einatmete und es benötigte alle mentale Kraft die noch nicht in Angst und Schrecken verloren gegangen war um den Mund, gegen den Drang Luft zu holen, geschlossen zu halten. Miranda Trineer machte eine weitere Erfahrung. Ertrinken war ein stiller Tod. Das alles war Karma, sie war ein schlechter Mensch gewesen, eine Lügnerin. Wieso sonnst töteten sie gerade zwei Männer obwohl sie ihnen permanent die Warheit sagte? Hatte sie wirklich gedacht die Schöpfer hätten sie mit der Liebe zu Jibrielle belohnt weil sie voller Gnade waren? Sie hatten ihr erst die Frau weggenommen, Zarin hatte mit seinen Worten alles in ihr das noch Hoffnung gehabt hatte endgültig zerbrochen, und jetzt würde er sie töten..ganz sicher. Miranda strampelte gegen den kräftigen Mann an und verlor. Sie hatte kaum noch Kraft und die Luft ging ihr aus. SIE WOLLTE LEBEN!...vielleicht war Zarin gar kein Teufel, vielleicht war er der gerechte karmische Richter der sie bestrafte?


- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia – mit Zarin, Bowen -
 
(Bowen)

- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia - Mit Miranda und Zarin –

Auf und ab. Hoch und runter. Bowen zählte die Sekunden. Er wusste ungefähr, wie lange man jemanden untertauchen musste, damit dieser genug Angst bekam zu ertrinken, aber nicht wirklich Schaden nahm. Eine solche Prozedur erforderte Feingefühl. Zum Glück machte er das nicht zum ersten Mal. Vor ein paar Jahren war das mal ordentlich schief gegangen. Er hatte dem Typen zu viel Zeit gegeben und nicht damit gerechnet, dass der so ein Schwächling war. Das würde diesmal nicht passieren. Er spürte das Strampeln des Flittchens, und ihre verzweifelten Versuche sich zu befreien, deutlich. Die hatte noch genug Kraft. Er zog sie hoch, ließ sie nach Luft schnappen und gab ihr ein paar Extrasekunden bevor er sie wieder zwang abzutauchen. Spaß machte ihm das Ganze im Übrigen keinen. Er schwamm selbst angezogen im kalten Wasser. Es war früher Morgen, die Sonne kam gerade erst hinter dem Haus hervor und eine sich wehrende Erwachsene zu bändigen und unter Wasser zu halten während ihm dabei immer wieder Chlorwasser in die Augen spritzte war auch kein Zuckerschlecken. Da gab es wirklich bessere Methoden seine Zeit zu verbringen. Zum Glück lernte Miranda schnell, das musste man ihr lassen. Irgendwann hatte sie kapiert, dass es einfacher war sich nicht zur Wehr zu setzen. Und trotzdem war es nicht angenehm für sie. Ihr Gesicht war weiß wie Kreide, als er sie schließlich auf Zarins Zeichen hin an den Beckenrand zog, erst sich selbst hinaus stemmte und sie dann hinterher hievte. Matt und keuchend lag sie auf dem gekachelten Boden, schutzsuchend eingerollt wie ein Baby, triefend nass. Und Zarin stand über ihr, breitbeinig wie der mächtige Herrscher, der er war. „Willst du mir jetzt sagen, wo dein Bruder ist?“ Sie hätte es besser tun sollen, denn als sie den Kopf schüttelte, wusste Bowen, dass das ihre letzte Chance gewesen war. Zarins Gesicht versteinerte sich, ein Ausdruck aus purer Wut. Er packte Miranda am Handgelenk, schleifte sie über den Boden. Sie wimmerte und weinte und keuchte noch immer, zu schwach um um Hilfe zu schreien, zu verzweifelt um Sinn zu ergeben. Zu zweit brachten sie sie ins Haus zurück, hinunter in den Keller, wo Zarin den Werkzeugkoffer holte. „Wo ist dein Bruder, Miranda? WO IST ER?“ Er brüllte sie an, Wut gegen Angst. „Ich weiß es nicht!“, lautete ihre Antwort. Bowen sah Tränenströme, als Zarin sie zum Tisch zerrte und ihren Arm auf die Tischplatte presste. Sie hielten sie fest. Es war fast zu einfach. Dann sauste der Hammer hinunter auf Mirandas Hand, zertrümmerte ihre Knochen. „WO IST ER???“ Wenn sie es wusste, würde sie sich jetzt nicht mehr verweigern. So willensstark konnte sie nicht sein. Doch zuerst erlag sie ihrem Schmerz, ihre Beine gaben unter ihr nach, sie fiel… und natürlich schrie sie. „Ich sage dir, wie es machen, Miranda“, sagte Zarin irgendwann, als sie sich begann zu beruhigen. Seine Stimme war wieder ganz ruhig geworden, gefährlich ruhig. „Wir werden deinen Bruder anrufen, über dein Komlink und du wirst ihn fragen wo er ist, und du wirst alles tun was ich sage. Haben wir uns verstanden?“

- Naboo - Theed - Canlean Hills - Villa Strazia - Mit Miranda und Zarin –
 
- Naboo - Theed - Raumhafen - Orchid - allein -

Aldridge saß am Fuß der Rampe der Orchid und war ergriffen. Über ihm, höher über dem Rand des Plateus lag Theed. Er war nur kurz weg gewesen und trotzdem berührte es ihn über alle Maße wieder hier zu sein. Wie hatte er seine Heimat nur jemals verlassen können? Mon Calamari war es nicht wert gewesen, Lianna schonmal gar nicht. Lianna hatte ihm was genau gebracht? Ach ja, das Ende seiner Existenz als Profi, Streits und Trennungen von Diona und eine alberne Nacht mit Nicky Sheppard. Aldridge wünschte sich von Herzen das er nicht mit der besten Freundin seiner Schwester ins Bett gestiegen wäre, die Zeit danach und die Wirrungen hätten vermieden werden können...er wäre nicht nach Naboo zurück und in die Fänge....er beendete das Thema. Nicky, Lorelei, Noa, das Mädchen in der Gasse und....Eeela. Jede Berührung mit diesen Frauen wünschte er stattdessen mit Diona gehabt zu haben. Der Naboo seufzte und wischte die Gedanken beiseite, Diona und er..das war Geschichte und trotzdem drängte es ihn nach seiner Frau zu sehen. Er sorgte sich nach wie vor um sie. Ob er kurz nach ihr sehen sollte? Ja unbedingt. Aldridge warf einen Blick auf sein Chronometer, es war noch früh, sie würde jetzt schon in ihrem Dakam Studio sein und sich auf den Arbeitstag vorbereiten. Wenn sie ihn wegschicken würde, war das okay für ihn, er wollte sie nur gesund und wohlauf wissen...nicht mehr. Vielleicht würde er auch bei seinem Vater vorbei...nein das war nicht nötig. Trotzdem dankte er Riley beim Anblick seines Chronometers innerlich erneut, das sie es ihm zurück gebracht hatte bedeutete ihm viel. Er wollte seinen Vater nicht mehr sehen, und diese Gefühle hatten sich über die letzten zwei Jahre nicht geändert, doch sein Geschenk....das akzeptierte er noch immer als liebevolle Geste..aus so viel besseren Zeiten. Er würde nach seinem Besuch die Vorräte der Orchid aufstocken und einige der Lebensmittel beim Feinkosthändler erwerden, die sie sich gewünscht und nicht bekommen hatte. Aldridge kannte sie noch nicht lang, aber es war ihm schon jetzt ein Graus, sie enttäuscht zu sehen. Er wollte das sie zumindest beim Essen halbwegs den Comfort bekam den sie gewohnt war. Miranda war so ganz anders als sie... sie lachte begeistert wenn man ihr einfachste Bantha Burger servierte.


Sein Comlink brummte in seiner Hosentasche und als er es hervorzog hätte er fast geschmunzelt, hätte er sich nicht so dafür geschämt sie in den letzten Monaten so allein gelassen zu haben. „Hey Miri“ in seiner Stimme klang Unsicherheit mit, als er seine Schwester begrüßte. „Ich habe gerade an dich gedacht. Wie geht es dir?“. „Gut.“ Mirandas sonst sehr angenehme, regelrecht samtweiche Stimme klang rau und belegt. „Aldridge ich vermisse dich. Wo..“ er vernahm ein Schluchzen und wurde hellhörig, sie klang so entrückt, sie hatte doch nicht etwa wieder...nein Jibrielle war da..sie würde auf sie achtzugeben. So oder so, es tat ihm schrecklich leid dass sie klang wie sie klang, sie weinte. „...wo treibst du dich denn rum Al? Ich will dich sehen, ich vermisse dich.“ Er vermisste sie doch auch, so sehr. Es fehlte ihm doch nur der Mut sie zu besuchen, Aldridge lies diese Schwäche hinter sich „Pass auf Schwesterchen, ich bin gerade am Raumhafen angekommen“. „Am Raumhafen?“. „Ja ich bin weg gewesen, ich hab eine neue Bekannte mit der verreist bin. Ich muss die Vorräte ihres Schiffes aufstocken, dann melde ich mich bei dir okay? Wir können uns gern nachher treffen“. Wieder schluchzte sie, sagte ihm nur noch dass sie sich auf ihn freute, ihn schrecklich vermisste und legte auf. Der Naboo erhob sich sofort, suchte und fand Riley im Cockpit und erklärte ihr seine Pläne. Mit der Bitte die Rampe für ihn hinter sich zu schliessen, machte er sich auf..


- Naboo - Theed - Raumhafen - Orchid - allein -
 
- Naboo - Theed - Zentrum - Dakam Studio - Diona, Al -

Er sah aus wie ein Krieger aus einer anderen Zeit, zerschunden wie er war.... Wie einer der sich durch Wälder und Schluchten und ganze Armeen gekämpft hatte nur um zu seiner Frau zurück zu kehren. Diona wusste es besser, denn sie kannte den kahlköpfigen Mann mit dem ernsten Blick und dem stoppeligen drei Tage Bart besser als jeder Mensch auf diesem Planeten. Das war Aldridge der da vor ihr saß, der Mann der beim Anblick vonTierwelpen laucht juchzte und bei Liebesfilmen vor Rührung weinte. Das war Al, kein Krieger. Diona ahnte warum er hier war und dennoch konnte sie es ihn nicht fragen. Sie konnte nichts sagen, nichts fragen..nichteinmal die offensichtliche Frage warum er aussah wie er aussah mit den Blessuren in seinem Gesicht. Sie hatten sich einige Zeit nicht gesehen, gar keinen Kontakt gehabt nachdem sie ausgezogen war weil sie das Schweigen und die Trauer in seinen ratlosen Augen nicht mehr ertragen hatte. Das ihre Tochter nicht mehr lebte war ihre Schuld. Das zweite Kind hatte sie ihm weggenommen. Seine Augen sahen nicht mehr ratlos aus, auch nicht traurig sondern....sie konnte es nicht definieren. Eines war aber sicher, die Wärme war weg. Diona wollte ihn anschreien und sie wollte ihn in den Arm nehmen. Sie wollte ihm sagen dass sie ihn betrogen hatte, mit dem fantastischen, charmanten traumhaften und mit beiden Beinen so herlich fest auf dem Boden stehenden Shawn. Obwohl es nicht mal mehr ein Betrug war, das Thema Aldridge und Diona war vorbei, endgültig. Sie hatten beide doch keine Kraft...nicht einmal mehr Worte mehr füreiander. Keine Worte des Zorns, der Enttäuschung ganz sicher keine der Liebe mehr füreinander. Es war keiner dieser lächerlichen Trennungen die die beiden so oft durchgemacht hatten. Es war vorbei und sie liebte ihn. Manchmal reichte Liebe aber leider nicht aus.


"Das war eine dumme Idee. Ich werde gehen. Entschuldige bitte." Sprach er plötzlich. Sie hatte seine Stimme lang nicht mehr gehört, sein angenehmer Bass ging ihr durch Mark und Bein. Sprechen war ein Fortschritt und seine Erkenntnis dass sie beide nicht in einem Raum sein sollten erst recht. Al erhob sich aus dem Schneidersitz, genau wie sie selbst. Sie würde ihn nach draussen begleiten, mit ihm über die Scheidung und die riesige Summe Geld zu sprechen die er bei ihr zurück gelassen hatte war nicht nötig. Das Geld hatte sie ihm längst zurück überwiesen und die Papiere konnten ihm zugestellt werden. Aldridge ging ohne sich umzudrehen durch die sich öffnende durchsichtige Duraplast Tür. Sie fragte sich wie die Besitzerin des Hauses die ihr das winzige Studio vermietete, solch modernes Material genehmigt bekommen hatte. In Theed wurde sehr auf Kontinuität geachtet was das Stadtbild anging. Diona blieb hinter der Tür stehen die ihr geliebter Ehemann vor Monaten stolz für sie foliert hatte. Jetzt behinderten sie die filigranen blauen Buchstaben, die sie als Dakam Meisterin auswiesen nur dabei einen ordentlichen Blick auf Aldridge zu bekommen. Fünfzehn Jahre, angefüllt mit Liebe, Vertrautheit und Glück entfernten sich mit schnellen schweren Schritten aus ihrem Leben. Die Liebe ihres Lebens, personifiziert in diesem kräftigen Riesen wirkte als würde sie die Last der ganzen Menschheit auf den breiten Schultern tragen. Aldridge verschwand ohne sich noch ein einziges mal umzudrehen und nahm aufschwallende Sehnsucht nach ihm mit sich. Diona war zu erschöpft um zu weinen und auch um ihre Beine zu bewegen. Die Erkenntnis der Warheit des Endes ihrer Beziehung lies keine Gefühle zu außer Taubheit und Angst. Diona ohne irgend eine Bindung zu Aldridge? Sie war ein Mädchen gewesen als es so eine Realität für sie das letzte mal gegeben hatte. Die siebziehnjährige die mit ihrer Schule das Lannister Stadion besucht hatte und von Aldridge Trineer, dem Helden der letzten planetaren Meisterschaft mitten auf dem Spielfeld vor einem heranfliegenden Diskus gerettet worden war...Diona beneidete die Kleine um ihre Unwissenheit. Naiv war sie gewesen, hatte sich direkt in dieses alberne Grinsen des Riesen verliebt, sich eine rosige Zukunft mit ihm außgemalt. Diona nahm es der Kleinen nicht übel, wer hätte schon ahnen können dass sie sich eineinhalb Jahrzehnte später endgültig trennen würden, er zerstört durch das Meer aus Leid in dem er fast ertrunken war, sie an ihm gescheitert, beide so schwer getroffen durch den Verlust ihrer Tochter. Etwas in ihr wollte den Umständen die Schuld geben, aber das wäre zu einfach gewesen. Die Dakam Lehrerin versuchte ihren Blick von der Straße weg zu reissen. Al war weg und würde nicht wieder kommen und das war gut so. Ihr Verstand sagte ihr dass das gut so war. Wieso sollte sie auch nach ihm sehen? Es war vorbei und besser so...sagte ihr Verstand..für beide war es besser sich nicht mehr zu sehen. Sie wurde von ihrem eigenen Seufzen aus der Lethargie gerissen und wollte sich wieder in ihren Seminar Raum zurück ziehen, alles für die ersten Kursteilnehmer vorbereiten, (irgendwie mit dem Leben) weiter machen als sie eine Gestalt am Ende der Straße sah. Es war Aldridge und er rannte, nahm riesige Schritte um zu ihr zurück zu kehren. Bleib weg. Komm her! Dionas Herz pochte als sie die Tür aufriss und ihn herein lies. Al bremste seinen waghalsigen Sprint kaum als er durch die Tür hechtete, riss sie in seine Arme und Diona hatte keine Angst vor dem Fallen...

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Sie lagen einfach nur da, eng aneinander gepresst wie zwei erfrierende Menschen und sahen sich gemeinsam ihre Reflektion im großen Spiegel des Seminarraums an. Aldridge erinnerte sich an daran wie sehr sich beide amüsiert hatten als sie den gigantischen Spiegel das erste mal gesehen hatten, der eine komplette Wand des Seminarraums einnahm. Aldridge hatte gescherzt das der Vormieter des Studios ein ziemlicher Narziss gewesen sein musste. Diona hatte ihn direkt aufgezogen und ihn gefragt ob er jener Vormieter gewesen war. Direkt danach hatten sie sich vor dem Spiegel geliebt, frisch verheiratet im seeligen Wissen ein gemeinsames Kind zu erwarten. Aldridge erinnerte sich an sein Spiegelbild von damals, er hatte sich ansehen können, das erste mal seit dem das alles geschehen war. Das Lächeln von damals hatte fast gebrannt, so heftig und plötzlich war es ihm ins Gesicht gerissen worden, von ihrer Gegenwart und dem naiven Gedanken doch noch eine schöne Zukunft zu haben als Familie. Das Leben hatte es ihm nicht gestattet.


Der Naboo war traurig darüber das er es nicht so lange hatte herauszögern können wie er wollte, eben als sie es so gerade noch in den Seminarraum geschafft hatten. Um den Sex ging es ihm nicht, ganz und gar nicht. Es ging ihm um sie, zu gern hätte er ihr noch länger ohne jegliche Worte gesagt was sie ihm noch immer bedeutete. ALLES. Zu gern hätte er noch länger genossen ihre Zuneigung zu spüren. Diona und Aldridge, das gescheiterte Paar das sich nichts mehr zu sagen hatte, hatte sich so viel in Form von Küssen, sanften Berührungen und tiefen Blicken in die Augen des anderen gesagt. Aldridge bereute es keine Sekunde, auf dem Absatz kehrt gemacht zu haben um wie ein Irrer zu ihr zurück zu rennen. Er hatte es getan weil er sie so liebte. Aber was nutzte einem Liebe wenn es einfach vorbei war? Rein gar nichts. Ein plötzlicher Kälteschauer überkam ihn weswegen er sich fast reflexartig dichter an sie presste und seinen rechten Arm fester um ihren Oberkörper schlang. Diona wusste es nicht, es war nicht er der sie wärmte, sie wärmte ihn in jeglicher Hinsicht. Der Naboo nahm allen Mut zusammen und blickte seiner Reflektion kurz in die Augen. Er hasste den Kerl. „Das gefällt mir.“ sprach Diona unvermittelt, ihre eisblauen Augen suchten seinen Blick und lenkten ihn von dem Monster ab, das da hinter dieser Frau lag und gar nicht kapierte das man Engel nicht anfassen durfte wenn man so jemand war. Dionas schlanke Finger glitten über das Tattoo Esemble auf seinem rechten Oberarm. Die kleine rote Blume, die auf seinem Bizeps prangte lenkte ihren Blick auf sich. „Sie war sehr niedlich, die kleine Rose“. Und Aldridge war es als würde sie ihm erzählen das der Himmel grün sei. „Natürlich war sie sehr niedlich, sie hat wie du ausgesehen“. Sein Blick viel auf die blasse, wie mit dem lineal gezogene Narbe, die sich ein gutes Stück unterhalb ihres Bauchnabel, horizontal über ihre zarte Haut zog. Dionas ganz persönliche eigene Erinnerung an die schlimmsten Momente ihres Lebens. Aldridge hatte ihr diese Narbe beigebracht, es war seine Schuld und aus einem Impuls heraus wollte er sofort wieder in seine alte Wohnung um sich selbst eine Narbe zu ziehen, an seinem Handgelenk, tief und tödlich. Er legte den Gedanken ab, er hatte doch jetzt eine Aufgabe, Riley. Der Naboo nahm Diona sachte bei ihrem Arm und bat sie so sich zu ihm umzudrehen. Als sie es tat, hätte er vor Freude jubeln können, der Riese aus dem Spiegel war verschwunden, er hatte nur noch Augen für sie. Sein Körper reagierte als er sie so intensiv nahe bei sich fand, Aldridge ignorierte es. Die Zeit für solcherlei Dinge war abgelaufen und er wollte es auch nicht.


„Ich schätze ich sollte gehen.“ Er suchte ihre weichen Lippen, das allerletzte Mal und gab ihr mit seinem Kuss all seine guten Wünsche, jeden Segen eines jeden verdammten Gottes mit auf ihren weiteren Lebensweg genau wie all seine Liebe. Sie gehörte ihr, er brauchte sie nicht mehr. Liebe war etwas für Männer, nicht für Personen wie ihn. Diona schluchzte plötzlich, Al schüttelte den Kopf „Das beste in deinem Leben liegt noch vor dir meine Liebste, glaub mir“. Er wusste das es ihr wie ihm weh tat, das sie nie wieder ein Paar sein würden, das sie geendet waren, er wusste auch das sie wusste das es ihm genau wie ihm klar war das dass hier ein Abschied für immer war. Aldridge küsste ihr die Stirn und beide Handrücken bevor er sich aufraffte und damit begann sich anzuziehen . Den Wunsch ihr noch einmal zu beteuern wie er er das Leben mit ihr geliebt hatte, wie sehr sie ihm fehlen würde, wie sehr er bedauerte das ihre Tochter nicht mehr lebte, ignorierte er. Er war doch Aldridge und Aldridge hatte noch nie gut mit Worten jonglieren können. Zudem hatte er ihr eben ohne Worte beschrieben, was er empfand und sie hatte ihn verstanden. Wo waren eigentlich seine Schuhe? Und wo war das Ding mit dem man in der Zeit zurückreisen und alles besser machen konnte?

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