- Nar Shaddaa - Grey Stones Gefängniszelle -
Tionne hatte zuerst nicht glauben können was sie da gehört hatte. Keine Informationen über Gil?? Nichts, überhaupt nichts?? Sie sah die Hoffnung vor ihren Augen davonfliegen, mit unheimlicher Geschwindigkeit, und sie konnte noch nicht einmal die Hand danach ausstrecken um sie zu greifen, festzuhalten, noch nicht mal ein Stück davon. Sie konnte nichts tun, gar nichts. Sie hörte kaum, was Grey Stone sagte. Dies war also eine Falle für War gewesen. Soviel hatte sie noch mitbekommen. Den Rest wollte sie gar nicht hören, doch zwangsläufig bekam sie es doch mit. Konnte das wahr sein?? Was Grey über War erzählte? Es widersprach sich mit allem was sie bisher über ihn gehört hatte und wie sie ihn kennengelernt hatte. Das konnte doch einfach nicht sein. Sie griff mit der Macht hinaus, doch es gelang ihr nicht, Greys Gedanken eindeutig zu erkennen. Sie spürte nur hämische Freude von ihm, doch sie glaubte zu erkennen dass er Lügen erzählte. Sie würde sich mit War einmal unterhalten müssen ... wenn das noch ging verbesserte sie sich, denn da kamen die Folterdroiden. Alarmiert schickte Tionne schnell eine mentale Nachricht an ihre Padawan.
Aayla, lass deine Angst nicht die Kontrolle übernehmen! Öffne dich der Macht und halt dich an ihr fest!!
Zu mehr hatte sie keine Zeit mehr, da die Folterdroiden mit ihrem brutalen Werk anfingen und Tionne sich auf sich selbst konzentrieren musste. Sie versuchte, sich in eine Art Trance zu versetzen und öffnete sich total der Macht. Sie fühlte verzweifelte Emotionen von War ausgehen, der zusehen musste wie sie gefoltert wurden. Von Aayla und Seb spürte sie Angst und Schmerz, von Grey Stone nur pures Vergnügen. Es kostete sie eine Menge Kraft, keinen unendlichen Hass auf diesen Menschen zu entwickeln.
Die Schmerzen wurden dermaßen stark, dass es Tionne schwerfiel, ihre Trance aufrecht zu erhalten. Ab und zu brach sie auf und sie fühlte den vollen Schmerz. Sie hörte sich selbst schreien, bekam aber alles nur wie durch einen dichten Nebelschleier mit. Was würde nun passieren? Sie spürte ihre Angst, ließ sie zu, ließ sie durch sich hindurchfließen, bis sie verschwunden war. Am Ende fühlte sie gar nichts mehr. Nur grenzenlose Resignation. Wieviel Zeit war vergangen? Minuten, Stunden, Tage? Sie spürte ihren Körper nicht mehr, bekam gerade noch mit wie sie in eine Zelle gebracht wurde. Sie hatten ihr irgendetwas gespritzt, Tionne konnte fühlen, wie es sich in ihrem Körper ausbreitete, und es fühlte sich verdammt gefährlich an. Doch im Moment war ihr das egal, es war alles egal. Das alles hatte sie zu viel Kraft gekostet und sie fühlte sich nur noch wie eine leere Hülle mit einem Geist, der irgendwo zwischen den Universen hing und nicht wusste, wo er hingehörte.
Für einen kurzen Moment verlor sie das Bewusstsein und als sie wieder aufwachte, fand sie sich auf dem Boden liegend in einer Zelle wieder, mit dem Gesicht zu einer Wand. Der Boden war hart und kalt, doch das fühlte sie nicht. Sie war wütend auf sich selbst und wusste nicht warum. Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen, ohne dass sie etwas davon merkte. Sie war absolut am Ende, geistig wie körperlich. Gil war tot ... musste tot sein ... sie waren gefangen, und sie versagte im Moment überall wo es nur möglich war. Es kostete sie eine Menge Kraft, die große Welle Verzweiflung die auf sie zu rollte, nicht überhand nehmen zu lassen. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie sich zusammengerollt und wäre einfach so in der Ecke liegen geblieben, am besten für immer, wartend auf ... auf was? Sie spürte wieder die fremden Körper in ihr, die ihr eingespritzt worden waren und Angst packte sie. Sie versuchte sich umzudrehen um zu sehen wie es den anderen ging, doch sie schaffte es nicht, da schon bei der kleinsten Bewegung alles wehtat.
Es hatte doch alles keinen Sinn mehr. Das Wort "aufgeben" schwirrte irgendwo in ihrem Kopf herum und wie als wollte sich etwas dagegen wehren tauchten zwei Wörter dagegen auf und hallten in ihrem Kopf ... "niemals aufgeben". "Es gibt keinen Tod, nur die Macht." Es gibt keinen Tod, nur die Macht, formten Tionnes Lippen, ohne einen Ton von sich zu geben. Sie schloss die Augen und im nächsten Moment wurde alles schwarz um sie herum.
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