Yilmek
Zivilist
[Nar Shaddaa / Etwas tiefere Ebenen / Auf dem Weg zur ‚Stay Sleazy‘] mit Passanten
Ein hämisch grinsender Arconier war das Symbol der Bar. Darunter in blinkender hellroter Schrift stand halbrund ‚STAY SLEAZY‘. Das ‚Z‘ blinkte immer an und aus, wodurch sich Yilmek fragen musste, ob es denn auf Nar Shaddaa überhaupt irgendeinen Laden gab, der nicht mindestens ein Licht hatte, welches ausgetauscht werden müsste.
Man konnte von außen nicht ins Innere der Bar schauen, lediglich kleinere Kippfenster befanden sich über der Tür und rechts und links der Tür. Daraus konnte man, wenn man etwas genauer hinsah, Rauch heraus dünsten sehen. Ein Zeichen davon, dass dort noch nicht sonderlich auf Wesen geachtet wurde, die sich nicht einräuchern lassen wollten.
Zu diesen Wesen gehörte der Caamasi grundsätzlich auch, seine teuren Kleider waren eigentlich nicht dazu gedacht Geruchsfänger für alle möglichen schlechten Gerüche zu sein. Hätte er sich vielleicht etwas besser überlegen sollen…
Yilmek schüttelte den Kopf, rümpfte die Nase und trat in den Schuppen ein. In der Mitte des Ladens befand sich die Bar, davor einige Barhocker, die allesamt von irgendwelchen Wesen besetzt wurden. In dem Schrank, in dem alle möglichen Flaschen standen, die sicherlich nicht mit Eistee oder Jogan Beerensaft gefüllt waren, waren dunkelblaue Lichter, die die Flaschen und die Regalbretter in ein unheimliches Licht tauchten. Der Schuppen war rund aufgebaut mit zwei Reihen, in denen die ebenfalls runden Tische im Abstand von drei Metern standen. Bei der äußersten Reihe standen die Tische in Ausbuchtungen.
Für einen Wochentag war die Bar relativ voll.
‚Hier sammelt sich das Gesindel!‘, dachte sich der Caamasi. Eine Prügelei, Messerstecherei oder Schießerei wäre hier wohl schnell angezettelt. Yilmek stand noch am Eingang und suchte seinen Freund, jedoch sah er ihn in dem halbdunkel nicht. Sein Auftauchen hatte aber die Aufmerksamkeit von einigen Besuchern auf sich gezogen, die sich nun gegenseitig mit den Ellbogen anstießen und anschließend auf ihn zeigten. Langsam wurde das Stimmgewirr etwas ruhiger, verschwand aber nicht gänzlich. Er fühlte sich etwas unwohl. Er hätte wirklich diese senatorenhafte Kleidung wechseln sollen.
Mit langsamen Schritten lief er um die Bar herum und steckte beide Hände in seine weiten Hemdärmel, dabei umfasste er den Griff des Vibrodolches mit seiner Hand. Das gab ihm etwas Sicherheit.
Als er Breaag erkannte, konnte der Caamasi nicht anders als erleichtert zu grinsen. Der knapp 2,50 Meter große Thakwaash saß ganz gemütlich in der in die Wand hineingelassene Bank und legte seine beiden Arme auf die Lehne rechts und links von sich. Seine Füße konnte er auf der anderen Seite der Bank noch erkennen. Diese Bar war wohl eher für menschengroße Wesen ausgelegt. Etwas tat ihm das große, pferdegesichtige Wesen schon leid, welches Gebäude war schon auf Thakwaash oder Wookies ausgelegt?
Du bist früh dran.
, meinte Yilmek zu seinem Freund und schaute auf seine Uhr, es waren noch zwanzig Minuten bis 16:00 Uhr. Naja je früher sie reden konnten, desto früher konnte Yilmek weiter im Programm. Er hoffte jedoch, dass sein Freund zusagte.
Was soll ich denn daheim rumhocken, wenn es hier viel gemütlicher ist…
, antwortete er und wies mit einer beiläufigen Handbewegung auf das dreiviertelvolle Glas dresselianischem Bier. Der Caamasi wusste sehr wohl wie billig dieses Bier war und schloss daraus, dass es finanziell nicht so gut um Breaag stand. Ein günstiger Faktor…
Yilmek nickte und setzte sich ihm gegenüber, jedoch nicht ganz, damit sein großer Freund noch gemütlich sitzen konnte. Er passte mit seinen Knien sicherlich nicht unter den Tisch. Der Caamasi lehnte sich nach vorne und legte seine Arme auf den runden Tisch.
Also worum geht’s?
Der Caamasi tippte jedem seiner drei Finger jeweils gegeneinander und winkte dann einen Kellerdroiden weiter, der eine Bestellung von ihm aufnehmen wollte.
Also… Ich bin gerade dabei ein Geschäft aufzubauen… Und ich habe… na wie soll ich sagen… Momentan nicht das Einkommen, das ich gerne hätte…
, formulierte Yilmek ganz sachlich und ließ seine Frage an ihn erst mal unausgesprochen. Der Thakwaash brach in ein beherztes Lachen aus, wodurch einige Besucher ihre Köpfe in ihre Richtung drehten.
Hast du nicht gerade erst heute diesen Laden gekauft?!, er lachte nochmals sein tiefes Lachen und fasste sich an den Bauch, Ist doch klar, dass du noch kein großes Einkommen hast! Du hast ja noch nicht einmal richtig angefangen!
Die Wahrheit! Aber doch gefiel sie dem Caamasi nicht, vor allem nicht, wenn man von Haus aus so gut wie nichts tun musste, um ein beachtliches Einkommen zu bekommen. Jetzt war aber alles anders. Yilmek verzog das Gesicht und legte seine Hände zusammen, dann schlug er einmal ganz leicht auf den Tisch vor sich.
Da hast du recht… Ich könnte deine Hilfe, aber trotzdem gebrauchen… Und würde dich deshalb gerne mit einbinden…
Breaag hob die Augenbrauen und überkreuzte seine Arme nun vor seiner Brust. Sichtlich überlegte er es sich.
Bist du noch in dieser Lagerhalle angestellt?
, fragte er weiter und schaute ihm direkt ins Gesicht. Dann kehrte einige Minuten Stille ein, in denen der Kellnerdroide zwei Mal vorbeikam und Yilmek nach dem zweiten Mal weiterwinken, androhte ihn hinauszuschmeißen, wenn er nichts bestellte. Also bestellte er sich ein Glas Bribb Saft, worauf hin er etwas Gekicher vom Nebentisch vernahm.
Verstehe ich das jetzt richtig…? Du frägst mich, ob ich in dein Geschäft möchte?
Yilmek nickte langsam und nahm einen Schluck seines Saftes.
Aber wozu? Ich habe keinerlei Erfahrung! Außerdem ist die Lagerarbeit nicht mal so schlecht…
Yilmek hatte gehofft er müsste Breaag nicht überzeugen und dass sein Angebot bei ihm zu arbeiten ausreichen würde, dass er begeistert mitmachte.
Der Caamasi konnte dem Thakwaash nicht abkaufen, dass er die Lagerarbeit genoss. Immerhin war es bloß stupide Arbeit, bei der er bloß aufgrund seiner Größe und Kraft ausgenutzt wurde. Dementsprechend gab er ihm auch einen vielsagender Blick.
Glaub mir du wächst da hinein. Außerdem bin ich ja auch noch da… Und… Ich habe vor ein Lager zu kaufen, da kannst du dann gerne auch Kisten durch die Gegend schleifen, wenn du also weiterhin dein Können vergeuden möchtest, stehe ich dir nicht im Weg. Je nachdem wie es läuft, verdienst du bei mir auch garantiert besser!
Caamasi sah Breaag weiterhin ernst ins Gesicht. Er fühlte sich durch das Gesagt wohl etwas angegriffen, denn seine Züge wurden ernster. Er lehnte sich nach vorne und lehnte seine noch immer verschränkten Arme auf den Tisch.
Denkst du etwa, du kannst mich Gehalt bestechen!? Ich brauche keinen der mich bemuttert und mir über die Schulter schaut! Okay!? Meine Kollegen sind eben nett und wir verstehen uns super! Wir reden vielleicht nicht viel, aber…
Yilmek seufzte. Das war ganz klar die andere Seite von Breaag, die gerade sprach. Die aggressive, impulsive Seite. Er musste jetzt etwas vorsichtig sein, nicht dass hier bald ein Tisch durch den Raum flog. Er öffnete seine Hände und drückte seine Handflächen beruhigend zwei Mal Richtung Tisch.
Ganz ruhig, Breaag… Du musst ja nicht mitmachen, aber ich hatte gehofft einen guten Freund an meiner Seite zu haben, der mich vielleicht sogar bei meinen Entscheidungen unterstützen könnte.
, meinte er beschwichtigend, aber hoffte dennoch, dass der Thakwaash ihm schlussendlich helfen würde. Alleine seine Gestalt könnte bei Gesprächen hilfreich sein. Außerdem war Breaag wirklich nicht so blöd, wie er vorgab zu sein.
Er beruhigte sich etwas und seine Züge veränderten sich wieder.
Und wozu brauchst du eine Halle? Du produzierst doch nichts?
Jetzt kamen sie ins Gespräch. Eine Halle war sicherlich ein ungewöhnlicher Wunsch für jemanden der einen kleineren Laden erworben hatte.
Hatte ich auch nicht vor… Jedenfalls noch nicht. Ich möchte den Schrottsammlern eine Möglichkeit geben trocken schlafen zu können… Dafür müssen sie mir lediglich einen bestimmten Teil ihres Fundes geben…
Breaag hob erstaunt die Augenbrauen.
Ooooh! Der gute Jelly wird sozial und kümmert sich um die Umwelt! Und das auf Nar Shaddaa! Bald werden Bäume wachsen…
, meinte er sarkastisch und legte seine Arme wieder leger auf die Banklehne. Yilmek grinste und beachtete den Spitznamen diesmal nicht.
Du glaubst mir sicherlich auch, was für Probleme da mit einhergehen, oder? Ich müsste von dir zwei Dinge wissen… Zum einen: Gibt es in diesem Viertel jemanden, der eine Hand über die Schrottsammler hält? Und wenn nein: Gibt es hier ein Lager, welches ich erwerben kann?
Das Gesicht des Thakwaash nahm Züge an, die Yilmek viel besser gefielen, wie die vorherigen. Er hatte ihn wohl im Boot.
Ich kann dir ehrlich nicht sagen, ob sich jemand um die Schrotthändler kümmert… Da hab ich zu wenig mit den Schrottis zu tun…, er lachte kurz, Aber ich kann dir genau sagen, ob ein Lager verkauft wird! Wir haben auf Nar Shaddaa dreißig Lager und eins davon ist bestimmt käuflich. Mit genügend Geld sicherlich auch das indem ich arbeite… Das wäre vier fünf Ebenen weiter oben… 154 H…
‚Das wäre optimal‘, überlegte er und fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand die Kieferknochen bis zu seinem Kinn entlang. Es war nur eine Frage des Preises, wie überall in der Galaxie.
Wie viel wäre das, was denkst du?
Der Blick von Breaag ging überlegend nach links oben auf die Decke und verharrte dort einige Momente, dann antwortete er.
Puh… Ein Lager in der Größe… Bestimmt 30 oder 40.000 Credits. Und das auch nur, wenn ich vermittle…
Innerlich zuckte der Caamasi zusammen, als er den Preis hörte. Das war eine ganz schöne Stange Geld! Er hatte eigentlich noch vor einen Frachter zu kaufen, damit er bei Gelegenheit Weltraumschrott mit einsammeln konnte. So würde das etwas schwerer. Nur wo könnte er dieses Geld auftreiben?
Momentan war die Halle wichtiger und anschließend hätte Yilmek trotzdem noch genügend Kapital, um gut leben zu können. Er wollte nur so viel wie möglich in der Hinterhand haben.
Okay, dann versuche dich mal daran… Kann ich auf dich zählen? Bist du dabei?
Er hielt ihm über den Tisch hinweg seine Hand hin. Erwartungsvoll sah er Breaag in die Augen. Dieser sah seine Hand an, dann Yilmeks Gesicht und lächelte dann schief.
Ich bin dabei!
Er schlug ein und schüttelte sie dann einmal. Damit war das beschlossene Sache. Jetzt musste er sehen, warten und hören, was geschah.
[Nar Shaddaa / Etwas tiefere Ebenen / ‚Stay Sleazy‘] mit Breaag und anderen Barbesuchern
Ein hämisch grinsender Arconier war das Symbol der Bar. Darunter in blinkender hellroter Schrift stand halbrund ‚STAY SLEAZY‘. Das ‚Z‘ blinkte immer an und aus, wodurch sich Yilmek fragen musste, ob es denn auf Nar Shaddaa überhaupt irgendeinen Laden gab, der nicht mindestens ein Licht hatte, welches ausgetauscht werden müsste.
Man konnte von außen nicht ins Innere der Bar schauen, lediglich kleinere Kippfenster befanden sich über der Tür und rechts und links der Tür. Daraus konnte man, wenn man etwas genauer hinsah, Rauch heraus dünsten sehen. Ein Zeichen davon, dass dort noch nicht sonderlich auf Wesen geachtet wurde, die sich nicht einräuchern lassen wollten.
Zu diesen Wesen gehörte der Caamasi grundsätzlich auch, seine teuren Kleider waren eigentlich nicht dazu gedacht Geruchsfänger für alle möglichen schlechten Gerüche zu sein. Hätte er sich vielleicht etwas besser überlegen sollen…
Yilmek schüttelte den Kopf, rümpfte die Nase und trat in den Schuppen ein. In der Mitte des Ladens befand sich die Bar, davor einige Barhocker, die allesamt von irgendwelchen Wesen besetzt wurden. In dem Schrank, in dem alle möglichen Flaschen standen, die sicherlich nicht mit Eistee oder Jogan Beerensaft gefüllt waren, waren dunkelblaue Lichter, die die Flaschen und die Regalbretter in ein unheimliches Licht tauchten. Der Schuppen war rund aufgebaut mit zwei Reihen, in denen die ebenfalls runden Tische im Abstand von drei Metern standen. Bei der äußersten Reihe standen die Tische in Ausbuchtungen.
Für einen Wochentag war die Bar relativ voll.
‚Hier sammelt sich das Gesindel!‘, dachte sich der Caamasi. Eine Prügelei, Messerstecherei oder Schießerei wäre hier wohl schnell angezettelt. Yilmek stand noch am Eingang und suchte seinen Freund, jedoch sah er ihn in dem halbdunkel nicht. Sein Auftauchen hatte aber die Aufmerksamkeit von einigen Besuchern auf sich gezogen, die sich nun gegenseitig mit den Ellbogen anstießen und anschließend auf ihn zeigten. Langsam wurde das Stimmgewirr etwas ruhiger, verschwand aber nicht gänzlich. Er fühlte sich etwas unwohl. Er hätte wirklich diese senatorenhafte Kleidung wechseln sollen.
Mit langsamen Schritten lief er um die Bar herum und steckte beide Hände in seine weiten Hemdärmel, dabei umfasste er den Griff des Vibrodolches mit seiner Hand. Das gab ihm etwas Sicherheit.
Als er Breaag erkannte, konnte der Caamasi nicht anders als erleichtert zu grinsen. Der knapp 2,50 Meter große Thakwaash saß ganz gemütlich in der in die Wand hineingelassene Bank und legte seine beiden Arme auf die Lehne rechts und links von sich. Seine Füße konnte er auf der anderen Seite der Bank noch erkennen. Diese Bar war wohl eher für menschengroße Wesen ausgelegt. Etwas tat ihm das große, pferdegesichtige Wesen schon leid, welches Gebäude war schon auf Thakwaash oder Wookies ausgelegt?
Du bist früh dran.
, meinte Yilmek zu seinem Freund und schaute auf seine Uhr, es waren noch zwanzig Minuten bis 16:00 Uhr. Naja je früher sie reden konnten, desto früher konnte Yilmek weiter im Programm. Er hoffte jedoch, dass sein Freund zusagte.
Was soll ich denn daheim rumhocken, wenn es hier viel gemütlicher ist…
, antwortete er und wies mit einer beiläufigen Handbewegung auf das dreiviertelvolle Glas dresselianischem Bier. Der Caamasi wusste sehr wohl wie billig dieses Bier war und schloss daraus, dass es finanziell nicht so gut um Breaag stand. Ein günstiger Faktor…
Yilmek nickte und setzte sich ihm gegenüber, jedoch nicht ganz, damit sein großer Freund noch gemütlich sitzen konnte. Er passte mit seinen Knien sicherlich nicht unter den Tisch. Der Caamasi lehnte sich nach vorne und legte seine Arme auf den runden Tisch.
Also worum geht’s?
Der Caamasi tippte jedem seiner drei Finger jeweils gegeneinander und winkte dann einen Kellerdroiden weiter, der eine Bestellung von ihm aufnehmen wollte.
Also… Ich bin gerade dabei ein Geschäft aufzubauen… Und ich habe… na wie soll ich sagen… Momentan nicht das Einkommen, das ich gerne hätte…
, formulierte Yilmek ganz sachlich und ließ seine Frage an ihn erst mal unausgesprochen. Der Thakwaash brach in ein beherztes Lachen aus, wodurch einige Besucher ihre Köpfe in ihre Richtung drehten.
Hast du nicht gerade erst heute diesen Laden gekauft?!, er lachte nochmals sein tiefes Lachen und fasste sich an den Bauch, Ist doch klar, dass du noch kein großes Einkommen hast! Du hast ja noch nicht einmal richtig angefangen!
Die Wahrheit! Aber doch gefiel sie dem Caamasi nicht, vor allem nicht, wenn man von Haus aus so gut wie nichts tun musste, um ein beachtliches Einkommen zu bekommen. Jetzt war aber alles anders. Yilmek verzog das Gesicht und legte seine Hände zusammen, dann schlug er einmal ganz leicht auf den Tisch vor sich.
Da hast du recht… Ich könnte deine Hilfe, aber trotzdem gebrauchen… Und würde dich deshalb gerne mit einbinden…
Breaag hob die Augenbrauen und überkreuzte seine Arme nun vor seiner Brust. Sichtlich überlegte er es sich.
Bist du noch in dieser Lagerhalle angestellt?
, fragte er weiter und schaute ihm direkt ins Gesicht. Dann kehrte einige Minuten Stille ein, in denen der Kellnerdroide zwei Mal vorbeikam und Yilmek nach dem zweiten Mal weiterwinken, androhte ihn hinauszuschmeißen, wenn er nichts bestellte. Also bestellte er sich ein Glas Bribb Saft, worauf hin er etwas Gekicher vom Nebentisch vernahm.
Verstehe ich das jetzt richtig…? Du frägst mich, ob ich in dein Geschäft möchte?
Yilmek nickte langsam und nahm einen Schluck seines Saftes.
Aber wozu? Ich habe keinerlei Erfahrung! Außerdem ist die Lagerarbeit nicht mal so schlecht…
Yilmek hatte gehofft er müsste Breaag nicht überzeugen und dass sein Angebot bei ihm zu arbeiten ausreichen würde, dass er begeistert mitmachte.
Der Caamasi konnte dem Thakwaash nicht abkaufen, dass er die Lagerarbeit genoss. Immerhin war es bloß stupide Arbeit, bei der er bloß aufgrund seiner Größe und Kraft ausgenutzt wurde. Dementsprechend gab er ihm auch einen vielsagender Blick.
Glaub mir du wächst da hinein. Außerdem bin ich ja auch noch da… Und… Ich habe vor ein Lager zu kaufen, da kannst du dann gerne auch Kisten durch die Gegend schleifen, wenn du also weiterhin dein Können vergeuden möchtest, stehe ich dir nicht im Weg. Je nachdem wie es läuft, verdienst du bei mir auch garantiert besser!
Caamasi sah Breaag weiterhin ernst ins Gesicht. Er fühlte sich durch das Gesagt wohl etwas angegriffen, denn seine Züge wurden ernster. Er lehnte sich nach vorne und lehnte seine noch immer verschränkten Arme auf den Tisch.
Denkst du etwa, du kannst mich Gehalt bestechen!? Ich brauche keinen der mich bemuttert und mir über die Schulter schaut! Okay!? Meine Kollegen sind eben nett und wir verstehen uns super! Wir reden vielleicht nicht viel, aber…
Yilmek seufzte. Das war ganz klar die andere Seite von Breaag, die gerade sprach. Die aggressive, impulsive Seite. Er musste jetzt etwas vorsichtig sein, nicht dass hier bald ein Tisch durch den Raum flog. Er öffnete seine Hände und drückte seine Handflächen beruhigend zwei Mal Richtung Tisch.
Ganz ruhig, Breaag… Du musst ja nicht mitmachen, aber ich hatte gehofft einen guten Freund an meiner Seite zu haben, der mich vielleicht sogar bei meinen Entscheidungen unterstützen könnte.
, meinte er beschwichtigend, aber hoffte dennoch, dass der Thakwaash ihm schlussendlich helfen würde. Alleine seine Gestalt könnte bei Gesprächen hilfreich sein. Außerdem war Breaag wirklich nicht so blöd, wie er vorgab zu sein.
Er beruhigte sich etwas und seine Züge veränderten sich wieder.
Und wozu brauchst du eine Halle? Du produzierst doch nichts?
Jetzt kamen sie ins Gespräch. Eine Halle war sicherlich ein ungewöhnlicher Wunsch für jemanden der einen kleineren Laden erworben hatte.
Hatte ich auch nicht vor… Jedenfalls noch nicht. Ich möchte den Schrottsammlern eine Möglichkeit geben trocken schlafen zu können… Dafür müssen sie mir lediglich einen bestimmten Teil ihres Fundes geben…
Breaag hob erstaunt die Augenbrauen.
Ooooh! Der gute Jelly wird sozial und kümmert sich um die Umwelt! Und das auf Nar Shaddaa! Bald werden Bäume wachsen…
, meinte er sarkastisch und legte seine Arme wieder leger auf die Banklehne. Yilmek grinste und beachtete den Spitznamen diesmal nicht.
Du glaubst mir sicherlich auch, was für Probleme da mit einhergehen, oder? Ich müsste von dir zwei Dinge wissen… Zum einen: Gibt es in diesem Viertel jemanden, der eine Hand über die Schrottsammler hält? Und wenn nein: Gibt es hier ein Lager, welches ich erwerben kann?
Das Gesicht des Thakwaash nahm Züge an, die Yilmek viel besser gefielen, wie die vorherigen. Er hatte ihn wohl im Boot.
Ich kann dir ehrlich nicht sagen, ob sich jemand um die Schrotthändler kümmert… Da hab ich zu wenig mit den Schrottis zu tun…, er lachte kurz, Aber ich kann dir genau sagen, ob ein Lager verkauft wird! Wir haben auf Nar Shaddaa dreißig Lager und eins davon ist bestimmt käuflich. Mit genügend Geld sicherlich auch das indem ich arbeite… Das wäre vier fünf Ebenen weiter oben… 154 H…
‚Das wäre optimal‘, überlegte er und fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand die Kieferknochen bis zu seinem Kinn entlang. Es war nur eine Frage des Preises, wie überall in der Galaxie.
Wie viel wäre das, was denkst du?
Der Blick von Breaag ging überlegend nach links oben auf die Decke und verharrte dort einige Momente, dann antwortete er.
Puh… Ein Lager in der Größe… Bestimmt 30 oder 40.000 Credits. Und das auch nur, wenn ich vermittle…
Innerlich zuckte der Caamasi zusammen, als er den Preis hörte. Das war eine ganz schöne Stange Geld! Er hatte eigentlich noch vor einen Frachter zu kaufen, damit er bei Gelegenheit Weltraumschrott mit einsammeln konnte. So würde das etwas schwerer. Nur wo könnte er dieses Geld auftreiben?
Momentan war die Halle wichtiger und anschließend hätte Yilmek trotzdem noch genügend Kapital, um gut leben zu können. Er wollte nur so viel wie möglich in der Hinterhand haben.
Okay, dann versuche dich mal daran… Kann ich auf dich zählen? Bist du dabei?
Er hielt ihm über den Tisch hinweg seine Hand hin. Erwartungsvoll sah er Breaag in die Augen. Dieser sah seine Hand an, dann Yilmeks Gesicht und lächelte dann schief.
Ich bin dabei!
Er schlug ein und schüttelte sie dann einmal. Damit war das beschlossene Sache. Jetzt musste er sehen, warten und hören, was geschah.
[Nar Shaddaa / Etwas tiefere Ebenen / ‚Stay Sleazy‘] mit Breaag und anderen Barbesuchern