Ian Dice
Semiaktiv
Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Eo
Ihre Worte waren eindrucksvoll, dass schlimmste an ihnen aber war, dass sie Wahrheit enthielten. Eine Wahrheit, von der Ian selbst überzeugt war. Man hatte seine bunte Welt zerstört und Ian hatte sich die Farbe in Sprachen und alten Dingen gesucht. Etwas, dass ihm kraft gegeben hatte. Denn es war tröstlich gewesen, eine Sprache zu sprechen, die keiner seiner Familie zu verstehen vermochte. Einfach, weil diese Sprache so tröstend zu seiner eigenen geworden war. Ähnlich, wie es mit alten Dingen gewesen war. Gegenständen, in denen er viel mehr gesehen hatte, als das, was sie waren. Geschichten. Was konnte einem Kind mehr Kraft geben, als Geschichten und Märchen von Helden? Erwachsene zerstörten das Bunt der Kinder. Sie hatte Recht…
Hatte auch er das Bunt seiner Verwandten zerstört? Nein! Er hatte dafür gesorgt, dass sie nicht hatten mitansehen müssen, was mit ihren Eltern geschah, so wie er dafür gesorgt hatte, dass sie vergaßen. Und selbst wenn er irgendetwas zerstört hatte: Welche Rolle spielte es, nun da es vielleicht zerstört war?
Auf ihre weiteren Worte über den Sand hatte er nicht eingehen können. Nicht eingehen wollen. Denn was sie sagte klang zu einfach, obwohl es mehr als schwer in der Umsetzung war. Er verachtete sich nicht erst seit gestern und Ian hatte jede Möglichkeit ausgeschlossen auch nur einen winzigen guten Kern in sich zu sehen. Spätestens der Vertrag hatte dafür gesorgt, dass er nicht mehr in sich sehen konnte, als das, was er nie hatte werden wollen.
Seine Gegenfrage aber machte das bisschen Hoffnung, dass er in ihr noch gesehen hatte, scheinbar ebenso kaputt. Ein weiterer Beweis…
Sie sprach davon, sich geirrt zu haben und hinter diesen Worten stand so viel mehr, als diese Situation. Schließlich aber griff Eowyn nach Ians Hand, ließ den Sand, den sie zuvor in ihrer eigenen Hand angehäuft hatte, in die seine Rieseln und dann erhob sie sich langsam, mahnte ihn, an die Möglichkeiten zu denken, die das ihm bot. Unweigerlich glitten seine Augen nun zu seiner Hand, in der sich der verhasste Sand befand. Steinchen. Sein erster Impuls war der, ihn sofort von sich zu werfen, ihn auf den Boden zu schleudern. Doch Ian unterdrückte diesen Impuls. Wenn er ihn nicht in Verbindung mit Iouna brachte, wenn er nicht an seine Kindheit dachte, wenn er ihn als das sah, was er war, hatte Eowyn dann nicht vielleicht recht? Aus Sand ließen sich mehr, als nur Sandburgen bauen. Selbst Erwachsene nutzen ihn. Die Bewohner Tatooines hatten sich längst mit ihm angefreundet und sahen sicher nichts Schlimmes oder gar Unnützes in ihm. Aber wie sollte er seine Sicht auf sich selbst verändern? Wie sollte er, nach allem was geschehen war, auch nur im Ansatz daran glauben? Wie, wo er doch nur noch vergessen wollte? Die Träume, die ihn schweißgebadet wach werden ließen. Die Nächte, in denen er sich auf dem Kissen wälzte und in denen nicht einmal ein Alptraum ihn einzuholen vermochte. Wie sollte er all das hinter sich lassen? Der Virus, der irgendwann freigesetzt werden würde. Der Virus, über den er und ein paar andere Bescheid wussten, doch sonst niemand. Ian schloss die Augen und versuchte Ordnung in seine Gedanken zu bekommen. Ordnung in seine Emotionen. Eowyn war bereits aufgestanden und hatte sich so weit entfernt, dass sie, wenn sie um die nächste Ecke verschwand, nicht mehr zu erkennen war. Wieder sah Ian zu dem Hand in seiner Hand und während er ihn anstarrte, wie einen Feind, spürte er, wie sein Herz schneller zu schlagen begann, gegen seinen Brustkorb hämmerte. Wie lange hatte er sein eigenes Herz nicht mehr gespürt, es tot geglaubt? Ihre Worte hatten ihn aufgewühlt und einmal mehr, wuchs der Wunsch zu vergessen an. Was aber, wenn sie Recht hatte? Wenn sie sich irrte, war das nichts, was ihm noch Hoffnung rauben konnte. Doch wenn sie richtig lag, vielleicht gab ihm das etwas zurück? Dieser verfluchte Sand! Eowyn war mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen. In seiner Tasche kramte er nach einem kleinen Behälter, ließ den Sand in jenen rieseln, um den Behälter mit dem Sand erneut in seiner Tasche verschwinden zu lassen. Auch wenn die lautere Stimme ihn anschrie, seinen eigenen Weg zu gehen, nach der Droge des Vergessens zu suchen, fasste Ian einen anderen Entschluss. Mehr, als in einem weiteren Alptraum konnte er nicht enden.
Es war nicht weiter schwer, Eowyn mit der Macht auszumachen. Sich beeilend, holte er sie ein.
„Wartet“, forderte er sie auf. „Bitte.“ Wahrscheinlich war das, was er tat töricht. Bestimmt war es das. Aber was war nicht töricht? „Lasst mich… Euch auf Eurer Mission begleiten“, bat er sie schließlich. „Vielleicht seid nicht Ihr diejenige, die sich irrt.“ Wie die Suche nach einem Artefakt an seiner Sicht etwas ändern sollte, war ihm ein absolutes Rätsel. „Ich weiß nicht, ob sich etwas ändern wird.“ Doch schlussendlich wusste er überhaupt nichts mehr. „Aber vielleicht besteht eine Chance.“ Die letzte, auch wenn er nicht wusste, wie diese aussehen sollte.
Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor – irgendeine Straße, mit Eo
Ihre Worte waren eindrucksvoll, dass schlimmste an ihnen aber war, dass sie Wahrheit enthielten. Eine Wahrheit, von der Ian selbst überzeugt war. Man hatte seine bunte Welt zerstört und Ian hatte sich die Farbe in Sprachen und alten Dingen gesucht. Etwas, dass ihm kraft gegeben hatte. Denn es war tröstlich gewesen, eine Sprache zu sprechen, die keiner seiner Familie zu verstehen vermochte. Einfach, weil diese Sprache so tröstend zu seiner eigenen geworden war. Ähnlich, wie es mit alten Dingen gewesen war. Gegenständen, in denen er viel mehr gesehen hatte, als das, was sie waren. Geschichten. Was konnte einem Kind mehr Kraft geben, als Geschichten und Märchen von Helden? Erwachsene zerstörten das Bunt der Kinder. Sie hatte Recht…
Hatte auch er das Bunt seiner Verwandten zerstört? Nein! Er hatte dafür gesorgt, dass sie nicht hatten mitansehen müssen, was mit ihren Eltern geschah, so wie er dafür gesorgt hatte, dass sie vergaßen. Und selbst wenn er irgendetwas zerstört hatte: Welche Rolle spielte es, nun da es vielleicht zerstört war?
Auf ihre weiteren Worte über den Sand hatte er nicht eingehen können. Nicht eingehen wollen. Denn was sie sagte klang zu einfach, obwohl es mehr als schwer in der Umsetzung war. Er verachtete sich nicht erst seit gestern und Ian hatte jede Möglichkeit ausgeschlossen auch nur einen winzigen guten Kern in sich zu sehen. Spätestens der Vertrag hatte dafür gesorgt, dass er nicht mehr in sich sehen konnte, als das, was er nie hatte werden wollen.
Seine Gegenfrage aber machte das bisschen Hoffnung, dass er in ihr noch gesehen hatte, scheinbar ebenso kaputt. Ein weiterer Beweis…
Sie sprach davon, sich geirrt zu haben und hinter diesen Worten stand so viel mehr, als diese Situation. Schließlich aber griff Eowyn nach Ians Hand, ließ den Sand, den sie zuvor in ihrer eigenen Hand angehäuft hatte, in die seine Rieseln und dann erhob sie sich langsam, mahnte ihn, an die Möglichkeiten zu denken, die das ihm bot. Unweigerlich glitten seine Augen nun zu seiner Hand, in der sich der verhasste Sand befand. Steinchen. Sein erster Impuls war der, ihn sofort von sich zu werfen, ihn auf den Boden zu schleudern. Doch Ian unterdrückte diesen Impuls. Wenn er ihn nicht in Verbindung mit Iouna brachte, wenn er nicht an seine Kindheit dachte, wenn er ihn als das sah, was er war, hatte Eowyn dann nicht vielleicht recht? Aus Sand ließen sich mehr, als nur Sandburgen bauen. Selbst Erwachsene nutzen ihn. Die Bewohner Tatooines hatten sich längst mit ihm angefreundet und sahen sicher nichts Schlimmes oder gar Unnützes in ihm. Aber wie sollte er seine Sicht auf sich selbst verändern? Wie sollte er, nach allem was geschehen war, auch nur im Ansatz daran glauben? Wie, wo er doch nur noch vergessen wollte? Die Träume, die ihn schweißgebadet wach werden ließen. Die Nächte, in denen er sich auf dem Kissen wälzte und in denen nicht einmal ein Alptraum ihn einzuholen vermochte. Wie sollte er all das hinter sich lassen? Der Virus, der irgendwann freigesetzt werden würde. Der Virus, über den er und ein paar andere Bescheid wussten, doch sonst niemand. Ian schloss die Augen und versuchte Ordnung in seine Gedanken zu bekommen. Ordnung in seine Emotionen. Eowyn war bereits aufgestanden und hatte sich so weit entfernt, dass sie, wenn sie um die nächste Ecke verschwand, nicht mehr zu erkennen war. Wieder sah Ian zu dem Hand in seiner Hand und während er ihn anstarrte, wie einen Feind, spürte er, wie sein Herz schneller zu schlagen begann, gegen seinen Brustkorb hämmerte. Wie lange hatte er sein eigenes Herz nicht mehr gespürt, es tot geglaubt? Ihre Worte hatten ihn aufgewühlt und einmal mehr, wuchs der Wunsch zu vergessen an. Was aber, wenn sie Recht hatte? Wenn sie sich irrte, war das nichts, was ihm noch Hoffnung rauben konnte. Doch wenn sie richtig lag, vielleicht gab ihm das etwas zurück? Dieser verfluchte Sand! Eowyn war mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen. In seiner Tasche kramte er nach einem kleinen Behälter, ließ den Sand in jenen rieseln, um den Behälter mit dem Sand erneut in seiner Tasche verschwinden zu lassen. Auch wenn die lautere Stimme ihn anschrie, seinen eigenen Weg zu gehen, nach der Droge des Vergessens zu suchen, fasste Ian einen anderen Entschluss. Mehr, als in einem weiteren Alptraum konnte er nicht enden.
Es war nicht weiter schwer, Eowyn mit der Macht auszumachen. Sich beeilend, holte er sie ein.
„Wartet“, forderte er sie auf. „Bitte.“ Wahrscheinlich war das, was er tat töricht. Bestimmt war es das. Aber was war nicht töricht? „Lasst mich… Euch auf Eurer Mission begleiten“, bat er sie schließlich. „Vielleicht seid nicht Ihr diejenige, die sich irrt.“ Wie die Suche nach einem Artefakt an seiner Sicht etwas ändern sollte, war ihm ein absolutes Rätsel. „Ich weiß nicht, ob sich etwas ändern wird.“ Doch schlussendlich wusste er überhaupt nichts mehr. „Aber vielleicht besteht eine Chance.“ Die letzte, auch wenn er nicht wusste, wie diese aussehen sollte.
Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor – irgendeine Straße, mit Eo