Nal Hutta, Nar Shaddaa (Y'Toub-System)

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Paul

Dass die Kleine bei ihrem Raubzug nicht erfolgreich war, fand Sam nicht weiter tragisch. Mehr als ein paar Credits wären dabei sowieso nicht rausgesprungen. Mit dem Kleingeld konnte sie gerade nichts anfangen. Sie war auf größeres aus. Und vielleicht hatte die Kleine mit dem Fehler, sich mit den Trandoshanern anzulegen, sogar etwas gelernt. Sam war zwar selbst dafür bekannt, ungestüm und impulsiv zu sein, aber das hieß nicht, dass sie es nicht besser wusste.

„Die Echsen sind ein komischer Haufen. Aber sie wissen, wie man Respekt einfordert. Eine nützliche Eigenschaft.“


Weniger nützlich war die Tatsache, dass die Echsen nicht nur Sam und die Kleine, sondern auch Paul gesehen haben dürften. Jeder Schritt auf Nar Shaddaa musste nun noch vorsichtiger gemacht werden. Mittlerweile war sie froh, Paul getroffen zu haben. Der Droide war immer noch weitestgehend ein Rätsel, aber die Trandos waren bereits die zweite Partei auf dem Planeten, mit der sie sich innerhalb weniger Tage verkracht hatte. Und die Auseinandersetzung mit Ponto würde sie mit ihrem Plan sogar noch etwas auf die Spitze treiben. Aber der Saftsack hatte es verdient. Paul war also ein willkommener, wenn auch schräger, Verbündeter.

Dass Nevis nicht von hier kam, bestätigte Sam in ihren Beobachtungen. Alles andere hätte sie doch sehr überrascht. Das fast schon selbstmörderische Vorgehen gegen die Echsen, das Zulassen einer Entführung und die Bereitschaft, dann auch noch mit den Entführern zu reden, passte nicht zu den Straßenkindern von hier, zu denen sie selbst mal gehört hatte. „Man hat mich vergessen“ klang nach dem Klassiker. Man hatte das Mädchen ausgesetzt. Gründe dafür könnte es viele geben: Krieg, Vertreibung und Armut waren in der ganzen Galaxie an der Tagesordnung. Mitleid hatte Sam jedoch nicht. Dass jeder sein eigenes Schicksal in die Hand nehmen konnte, hatte sie zur Genüge bewiesen. Vom Straßenkind zur Tagelöhnerin und schließlich bis in die Armee hatte sie es geschafft, mit erhobenem Haupt und einem Sack voll neuer Fähigkeiten und Pläne zurück zu kehren. Sie blickte mit einem grimmigen stolz auf diesen langen Weg zurück. Eltern, Geschwister oder Freunde hatte sie dabei nicht gebraucht.

Lianna kannte Sam allerdings nicht. Sie kannte die meisten Welten im Hutten-Raum und auch viele imperiale Welten, vor allem im Kern, waren ihr bekannt. Aus diesem Grund hatte sie den Verdacht, dass die Welt womöglich in neutralem oder gar republikanischem Gebiet liegt. An sich spielte es für sie keine Rolle. Die Kleine war nicht von hier, damit war alles gesagt.

„Stiefschwester? Wie kam’s denn da dazu? Und ich hab dich nicht gefragt, was dein Malaan gemacht hat, sondern wer er ist. Also?“

Doch die Antwort blieb die Kleine ihr vorerst schuldig. Das Zischen der Rampe ließ die Blondine hochschrecken. Sofort warf sie Paul, der seinen E-5 schon schussbereit hatte, einen vielsagenden Blick zu. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Trandos sie so schnell finden würden. Aber wenn die Echsen es so wollten, dann würden sie Sam jetzt kämpfen sehen. Sie zog nun ebenfalls ihren Blaster, doch ausgerechnet die Kleine war am schnellsten an der Tür. Leichtsinnige Aktion, aber scheinbar ungefährlich. Sam und Paul spähten um die Ecke: Die Kleine rannte auf ein anderes Mädchen und das Vieh zu. Yui? Das war also die Stiefschwester?

Die kleine Twi'lek dürfte etwa in dem selben Alter wie Nevis sein. Allerdings gehörte sie wohl zu einem anderen Schlag Kind. Einem, der Sam spontan mehr zusagte: Mit Blaster im Anschlag stand Kind Nummer zwei in der Lounge, hinter ihr die geöffnete Rampe. Wie zum Teufel hatte die Kleine das angestellt? Waren die Sicherheitssysteme der Kwee-Kunee so schlecht, dass sie von einem Kind gehackt werden konnte? Sam machte sich in Gedanken eine Notiz auf die lange Liste an Dingen, die sie mit Paul besprechen musste. Aber zunächst galt es, diese Bedrohung auf ihrem Schiff auszuschalten. Denn im Gegensatz zu Nevis schien ihre Stiefschwester tatsächlich etwas auf dem Kasten zu haben. Vielleicht konnte die Kleine so überleben. Eins war jetzt zumindest sicher: Sie würde den Neuankömmling nicht unterschätzen. Sie warf Paul einen weiteren, ernsten Blick zu. Dann trat sie aus dem Frachtraum heraus und visierte mit ihrem Blaster die Twi'lek an. Der Droide tat es ihr gleich. Sam Widerstand dem Drang, hinter dem massigen IG-Metallklotz in Deckung zu gehen.

"Falls du glaubst, dass ich nicht auf dich schießen werde, nur weil du ein Kind bist, irrst du dich. Waffe auf den Boden, Hände da wo ich sie sehen kann und drei Schritte zurück."

In anderen Fällen hätte Sam sofort geschossen. Wer ihre Sicherheitssysteme umging und mit gezückter Waffe zum Sturmangriff überging, konnte keine Absichten haben, von denen Sam mehr als ein Loch im Kopf hatte. Dass Nevis eine Beziehung zu der Twi'lek hatte machte die Sache aber nicht so einfach. Mindestens eines der Kinder brauchte sie. Hinzu kamen die scheinbaren Fähigkeiten der Neuen.

"Und wie zum Teufel hast du die Türe geöffnet. Ist da draußen noch jemand, der dich hier rein geschickt hat?"

Der Griff um ihre Pistole wurde fester, während sie sorgsam auf das Kind zielte. Sam war monatelang bei den Scharfschützen gewesen. So lange war das noch gar nicht her.

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul
 
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Paul,Yui(beim Schiffseingang)

Yui war sehr erleichtert, als plötzlich “Nevis auf sie zu gerannt kam. Sie wusste nicht in welchem Zustand ihre kleine Freundin/Schwester sein würde, doch wenn sie so laufen konnte, dann war sie nicht schwer verletzt. Allerdings wunderte es sie auch ein wenig. Immerhin hatte Yui erwartet sie gefesselt oder sonst irgendwas vorzufinden. Im ersten Moment war auch niemand anderes zu sehen, da hatte Yui das kleinere Mädchen auch schon mit einem Arm umschlossen, allerdings den Blaster immer noch Schuss bereit in der anderen Hand. Leider bleib es nicht dabei denn Yui sah sich zwei Waffen gegenüber und Turr neben ihr begann zu knurren. Yui ließ Nevis und schob sie ein wenig zur Seite, sodass sie hinter dem Teir war und nicht in der Schusslinie, falls die Menschenfrau oder der Droide auf sie schießen sollten.

Yui befand sich im Moment in keiner guten Situation. Sie wusste, dass sie auf die Menschenfrau schießen konnte und wenn sie es richtig anstellte, diese vielleicht sogar erledigen konnte, doch dann würde der Droide sie durchlöchern. Mit etwas Glück konnte sie das auch noch überleben, doch sicher nicht mit ihrer kleinen Schwester hier. Yui konnte mit einem Loch im Bein immer noch weglaufen, Nevis nicht. Sie wurde auch schon aufgefordert die Waffe auf den Boden zu werfen und 3 Schritte zurück zu treten. Sie zögerte einen Moment und überlegte, ob sie noch irgendeine Chance hatte die Entführer zu erledigen ohne sich in zu große Gefahr zu begeben sah aber keine Möglichkeit. Sie musste abwarten. Sie hatten Nevis noch nicht verletzt, das bedeutet sie würden es auch nicht in nächster Zeit tun. Hoffentlich. Würde Yui nah genug an die Menschenfrau rankommen konnte sie eine Assassination mit ihrem Gift versuchen oder ähnliches. Doch dafür musste sie einmal abwarten. Sie musste sich auch überlegen wie sie den Droiden loswerden konnte. Sie konnte zwar welche umprogrammieren und hacken, doch nur wenn er von einem Computer ferngesteuert wurde und sie Zeit hatte. Beides war hier nicht der Fall. Die beiden müssten irgendwie getrennt werden, leider hatte sie keine Idee wie. Wie auch immer jetzt einmal musste sie mitspielen. Mit einem lauten klang landete der Blaster auf dem Boden und sie machte die der Schritte zurück die Arme in einer Position, dass sie von den beiden gesehen werden konnten. Gleichzeitig aber auch in einer, dass sie mit Leichtigkeit mit ihren integrierten Blastern schießen konnte solle die Situation es verlangen.

Eine Sache konnte Yui nur immer noch nicht verstehen, warum hatten sie ihre kleine Schwester entführt, es war ja nicht so, dass sie noch Eltern hatten, beziehungsweise viel Geld. Sie waren Straßenkinder und lebten von dem was sie erbeuteten. Zumindest Nevis. Yui hatte schon etwas zur Seite gelegt, aber es war bei weitem nicht genug, dass sich eine Entführung und Erpressung auszahlen würde. Das Droidenmädchen wollte gerade nach den Forderungen fragen als die Menschenfrau nachhackte. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Mädchens. Sie mochte es irgendwie wenn die Leute sie so ungläubig anschauten und sich fragten wie sie manche Sachen machte. Sie fühlte sich dadurch zumindest für einen Moment besonders.

“Die Tür. Hab mich reingehackt, war gar nicht so schwer. Nein draußen sollte niemand mehr sein. Die ganzen übrigen Echsen sollten tot sein. Das ist übrigens einer ihrer Blaster.

antwortete Yui der Menschenfrau bevor sie die fragen stellte, die sie eigentlich stellen wollte.

“Ich verstehe nicht warum ihr Nevis entführt habt, aber was sind eure Forderungen. Ich habe ein paar Credits zusammengespart, wie viel Lösegeld verlangt ihr?“

Vielleicht war es ja wenig genug, dass sie es zahlen konnte. Oder sie konnte irgendwie mit Nevis abhauen. Sie hatten ja noch Turr, aber der konnte in Hinsicht der Blaster auch nicht viel machen und sollte wohl auch bald wieder zu Malan zurückkehren. Jetzt war einmal die Frage was die Menschenfrau und ihr Droide verlangten.

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Paul,Yui(beim Schiffseingang)
 
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Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee: Nevis, Sam und Paul und in der Tür Yui und Turr


Wie kam es, dass Nevis eine Stiefschwester hätte? Nevis`Augen wurden größer und ihre Gedanken rasten. Die Lüge würde sich aufbauschen. Was sollte sie sagen? Wie bekam man überhaupt eine Stiefschwester? Nicht einmal Ty war zu ihrem Stiefbruder geworden! Doch Sam sprach schon weiter. Manchmal kam es vor, dass Kinder nicht wussten, was Erwachsene von ihnen wollten. Sicherlich kam das unter Erwachsenen auch gelegentlich vor. Nevis wusste nicht, worauf Sam hinaus wollte, als sie fragte, wer Malan sei. Nevis hatte ihr doch alles gesagt, was sie über ihn wusste und das war im Grunde nicht viel bzw. nur das!? Und, Nevis wusste auch nichts anderes! Ihr wurde unbehaglich. Doch in dem Moment erschien Yui, unterbrach ihr Gespräch und nun würde alles gut werden. Sie hatte sogar Turr dabei.

Nevis lief, ohne zu zögern, erfreut auf sie zu. ...Erst jetzt wurde Nevis die bedrohliche Situation gewahr. Yui hatte einen Blaster gezückt und richtete ihn auf Sam. Sie fiel Yui in die Arme bzw. in ihren freien Arm. Puh, war es schön, dass sie da war.

Sam drohte Yui unverhohlen. Sie würde auf sie schießen, auch wenn sie ein Kind wäre, sagte sie bedrohlich und Nevis fürchtete, dass sie es bitterernst meinen könnte, denn immerhin hatte sie Nevis auch in die Magenkuhle geboxt.


“Mich hat sie schon in den Bauch geboxt! Die meint das ernst!”,

warnte Nevis leise Yui und schob sich rasch hinter sie.

“Aber, sie hat mir mit den Trandoshanern geholfen.”,

flüsterte sie ihr weiter zu. Man wusste wirklich nicht, woran man bei ihr war!? Turr knurrte bedrohlich. Doch Yui legte die Waffe lieber auf den Boden und hob die Hände. Nevis hob sie lieber auch und zitterte mächtig. Yui erzählte, wie sie es geschafft hatte, die Tür zu öffnen. Nevis staunte, dass ihre Stimme nicht einmal dabei ein kleines bisschen zitterte. Den Blaster hatte sie von den Trandoshanern. Yui hatte alle umgelegt. Sie war toll darin. Deshalb hatte diese verfluchte Zoey Yui als Freundin und Beschützerin zu ihr geschickt!

Doch nun hatte Yui einige Fragen an Sam. Also, das würde Nevis jetzt auch mal interessieren, denn so wirklich hatte sie das auch noch nicht verstanden. Nevis lugte hinter Yuis Rücken fragend hervor.


“Ja, das wollen wir jetzt mal wissen!?”,

meldete sich die Kleine keck zu Wort und ihre Lekku wippten aufgeregt und das sah lustig aus. Auch, wenn Yui ihren Blaster niedergelegt hatte, so fühlte sich Nevis mit Yui wesentlich sicherer. Yui war ein Droide und Roboter waren stärker als Menschen. Allerdings blickten sie gerade in die Mündung von Sams Blaster! Damit war sie ihnen gerade ein Stück voraus.


Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee: Nevis, Sam und Paul und in der Tür Yui und Turr
 
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Gang vor backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul

Eigentlich genoss Sam diesen Moment. Es war ein unbeschreiblich befreiendes Gefühl, ihr eigener Herr zu sein. Sie konnte machen was sie wollte, drohen wem sie wollte. Kein Vorgesetzter würde eingreifen oder ihr Strafen aufbrummen. Das einzige, das sie hier fürchten muss, war das Gesetz der Hutten. Oder die Konsequenz, wenn sie unvorsichtig war. Das mochte sie so an Nar Shaddaa: Es war fair. Die starken konnten sich durchsetzen, sich aber nie komplett sicher sein, dass ein Schwacher plötzlich aufbegehrte und ihnen Messer in den Rücken bohrte. Sam wollte nicht so bescheuert sein. Einer der Gründe, weshalb sie immer noch mit ihrem Blaster auf die beiden kleinen Mädchen zielte, die da mitten in ihrem Schiff standen. Und das, obwohl die Neue ihren Befehlen folgte. Der Blaster lag auf dem Boden, sie war zurückgetreten und hatte die Hände erhoben. Braves Mädchen. Doch Sam juckte es jetzt im Finger. Würde Nevis sich nicht so an die Twi'lek klammern, hätte die Blondine der Verlockung vermutlich nicht widerstehen können. Kind Nummer zwei war eine Unruhestifterin und für Sams Vorhaben nicht notwendig.

Schließlich war sie froh, dass sie nicht gleich abgedrückt hatte. Das Kind begann, interessant zu werden. Sie hatte die Sicherheitssysteme der Kwee-Kunee gehackt? Ganz alleine? Und die Trandos hatte sie auch erledigt? Sam warf Paul einen Seitenblick zu. Auch er zielte mit seinem E-5 weiterhin auf die Kinder.

"Hör auf uns anzulügen. Dein Blaster ist geklaut und die Systeme unseres Schiffes sind veraltet. Wie sonst könnte ein Kind wie du hier rein kommen."

Ganz überzeugt war Sam von ihren eigenen Worten nicht. Die Kleine sah nicht aus, als würde sie sich einen Scherz mit ihnen erlauben. Und auch Nevis sah nicht so aus, als würde sie gleich laut lachend zusammenbrechen. Sam hatte selbst viel auf der Straße erlebt, aber das hier überstieg gerade ihre Vorstellungen. Sie selbst hätte es sich zwei Mal überlegt, die Trandos anzugreifen. Bei ihrer waghalsigen Rettungsaktion waren sie nur um Haaresbreite davon gekommen. Wenn eine gestandene Ex-Soldatin und ein Koloss wie Paul es nicht mit den Echsen aufnehmen konnten: Wie sollte ein Kind das schaffen?

Sam hatte das Gefühl, dass ihr die Situation entgleitete. Sie wollte wieder die Initiative übernehmen. Am Drücker sein. Immer noch mit erhobener Waffe ging Sam auf die Mädchen zu und hob den Blaster auf, den diese Yui fallen lassen hat. Der gehörte jetzt ihr.

"Entführt? Eine ganz schön gemeine Unterstellung, junge Dame. Ohne mich und Paul wären von deiner Freundin nur noch Fetzen übrig. Ein Dankeschön wäre angebracht."

Taktik ändern, Ziel im Auge behalten. Noch so etwas, was vor allem im Scharfschützenkorps ihr immer wieder eingetrichtert wurde. Das Ziel hatte immer Priorität. In diesem Fall bedeutete das: Ein Kind rekrutieren, um den Racheplan gegen Ponto umsetzen zu können. Wenn sie jetzt zwei bekam und eins davon sogar den Mumm besaß, mit einem Blaster bewaffnet in fremde Schiffe einzudringen, war das doch gut.

"Wir wollen kein Geld von euch, im Gegenteil: Wir haben ein Angebot für euch. Mit äh ... Nevis wollten wir das gerade besprechen, bevor du hier eingebrochen bist. Also, warum setzen wir das nicht fort?"

Mit einer Handbewegung deutete sie auf den Frachtraum, aus dem sie gerade stürmten und neben dem immer noch Paul stand, der gerade langsam den Blaster senkte. Sam hatte ihren bereits weggesteckt, aber nun die Waffe von Yui in der Hand. Nur zur Sicherheit, denn das Kind war ihr nicht geheuer. Es gab wirklich einiges, das mit Paul besprochen werden musste.

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Gang vor backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul
 
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Gang vor backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul

Yui war nun etwas verwirrt. Sie war sich nicht bewusst gerade gelogen zu haben, oder was, von dem was sie gesagt hatte, als Lüge aufgefasst werden konnte. Natürlich war der Blaster gestohlen, beziehungsweise war es Diebstahl einem toten was abzunehmen? Und ob die Systeme des Schiffes veraltet waren oder nicht machte keinen Unterschied. Sie blickte die Frau durchdringend an und zuckte einmal mit den Schultern. Das einzige was sie tun konnte war bei der Wahrheit zu bleiben und hoffen, dass sie nicht erschossen wurde. Und wenn doch, dann hatte sie noch Chancen in einem überraschenden Moment wegzulaufen. Hoffentlich würden sie dann nicht Nevis erwischen.

“Ich wüsste nicht wo ich jetzt gelogen habe, natürlich ist der Blaster gestohle habe ja gesagt ich habe ihn einer der toten Echsen abgenommen. Und zu dem Sicherheitsystemen hier. Ich bin ganz gut im Hacken sie sind nicht die modernsten aber ich habe auch schon schlechtere gehackt. Da war dieses eine Piratenschiff, das hatte so schlechte Sicherheitssysteme ich konnte mich einfach reinhacken und alle Kühlelemente und anderen Kontrollmaßnahmen des Energiekerns ausschalten. Ja war das ein Feuerwerk ich hätte so gerne die Gesichter der scheiß Piraten gesehen als um sie das ganze schiff explodiert ist. Ein wirklich schönes Feuerwerk …“

Yui brach ab als sie merkte, dass sie schon wieder am herumreden war. Eigentlich ging Sam die ganze Sache so überhaupt nichts an. Nevis könnte sie die ganze Geschichte vielleicht einmal erzählen. Immerhin war das die Zeit wo sie Zoey kennen gelernt hatte. Wenn die Frau jetzt die Adoptivmutter von ihnen beiden war dann würde die Geschichte ihre kleine Schwester sicher interessieren.

Doch zuerste wollte sie einmal ihren guten Willen zeigen und schickte Turr mit zwei Hangesten weg. Er sollte zu Malan zurückkehren er konnte hier nichts mehr machen, außer die Situation eskalieren. Das galt es unbedingt zu vermeiden. Sowohl der Droide als auch die Menschenfrau wurden von ihrer Körperhaltung her etwas entspannter und es sah nicht mehr so aus als würden sie jeden Moment schießen. Auch senkte sie ihre Waffe und hob den am Boden liegenden Blaster auf. Jetzt ging das Gespräch auch in eine etwas andere Richtung. Sie wollte sie gerettet und nicht entführt haben. Eine eigenartige Rettungsaktion, jemanden ins Schiff zu schleifen. Yui fragte sich, ob die Menschenfau ganz bei verstand war oder sie mit der Behauptung etwas erreichen wollte. Immerhin war es ja nicht so, dass Yui gerade bewaffnet oder gefährlich aussah. Sie konnten alles erzählen und das Mädchen konnte im Moment so oder so nichts machen. Warum also lügen? Oder war es doch die Wahrheit. Yui blickte zu Nevis


“Stimmt das?

fragte sie nach. Wenn es wirklich stimmte, dann brauchten sie aber auch keinen Blaster mehr auf sie richten und könnten sie einfach gehen lassen. Oder war es jetzt ein ‚Ich habe euch gerettet jetzt müsst ihr euch revanchieren?‘ Zum glück redete die Menschenfrau einfach weiter, sie wollte kein Geld sondern hatte ein Angebot für die beiden. Was war das jetzt? Sie hatte sicher nichts was Yui wollte. Sie brauchte ja eigentlich praktisch nichts, aber wenn es ein gutes Angebot war, war es vielleicht eine Bessere Möglichkeit für Nevis Doch mit einem Blaster auf sich gerichtet konnte man ja auch schlecht Nein sagen.

Was hältst du davon. Das Angebot wird sich ja eher an dich richten.“

Sie würde jetzt einmal ihrer kleinen Schwester folgen. Sie musste lernen Entscheidungen zu treffen Yui würde ihr auf jeden Fall beistehen und helfen, wenn es zu Problemen kam, aber sie würde ihr nicht den Weg den sie im Leben gehen sollte vorschreiben. Das wäre auch eine Sache die Yui nur sehr schwer könnte, weil sie nicht einmal selbst wusste was ein guter Weg im Leben war. Sie war selbst mehr am herumtreiben und eifnach Leben auf der suche nach etwas zu tun etwas Sinnvollem. Wobei sie hatte schon ein paar Idee, doch die müssten noch ein wenig warten. Am wichtigsten war einmal, dass sie gegen Sith und Jedi überlebte, das waren noch immer ihre große schwäche und sie hatte noch nichts gefunden die auszubessern. Ja sie wurde gut im Taschendiebstahl und ähnlichem doch mit einem Laserschwert würde sie immer noch filetiert werden. Doch im Moment war sie zum Glück weit von sowas entfernt.

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Gang vor backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul
 
Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee: Nevis, Sam und Paul, Yui und Turr


Irritiert sah Nevis zu Yui, als Sam behauptete, dass Yui lügen würde. Also, Yui log doch nie! Sie hatte noch nie Nevis angelogen! Und, selbst wenn sie die Frau aus der Not heraus anlügen würde, das hier hörte sich nicht nach einer Lüge an. Yui konnte das alles! Sam kam es wohl unglaublich vor, was Yui gerade berichtet hatte. Aber, so war Yui! Allerdings konnte sie nicht ahnen, dass Yui ein Robotermädchen mit Mädchenhirn war. Doch, von Nevis würde sie das nicht erfahren! Immerhin richtete sie immer noch ihre Waffe auf sie beide. Und Paul war auch gegen die Mädchen! Gut möglich, dass sie noch einen Trumpf im Ärmel haben mussten, um hier mit heiler Haut heraus zu kommen!? Wenn Yui von sich erzählen wollte, dann sollte sie es tun. Aber es war ihr Geheimnis, nicht Nevis ihrs! Und den Zeitpunkt dafür, bestimmte sie selbst und der war jetzt einfach noch nicht gegeben, so brisant wie ihre Lage war, schätzte das kleine neunjährige Togrutamädchen ein. Yui wehrte sich gegen diese Behauptung bzw. Unterstellung. Sie erklärte sich und holte plötzlich aus und erzählte Dinge, die Nevis auch noch nie zuvor von ihr gehört hatte. Piraten? Ein Feuerwerk? Nevis verstand kein Wort und wollte, wenn sie das hier überleben würden, sich das unbedingt mal genauer von ihr erzählen lassen. Yui hatte längst abgebrochen. Was ging das diese Sam auch an!?

“Ich war auch schon bei Piraten und gefesselt!”,

flüsterte Nevis hinter deren Rücken Yui rasch zu, auch wenn es gerade nichts zur Sache tat! Auch wollte Sam das Wort Entführung nicht hören und reagierte darauf allergisch. Nun hatte Yui ihr etwas vorgeworfen! Ja, eine Entführung! War es keine? Aber, warum fühlte es sich dann so an? Ein wenig zumindest!? Gut zu wissen, dass es keine war.

“Dann dürfen wir also gehen?! Draußen besteht ja keine Gefahr mehr. Die Trandos sind ja nun mausetot! Yui sei dank!”

Doch davon wollte Sam auch nichts wissen. War ja klar! Hätte sich Nevis gleich denken können!

Sam erwähnte ihr Angebot! Damit wollte sie beweisen, dass es keine Entführung wäre. Und, sie erwähnte, dass sie Nevis geholfen hatte! Yui fragte bei Nevis nach, ob das wahr wäre.


“Ja!”,

antworte Nevis ehrlich.

Yui fragte Nevis, was sie davon halten würde und meinte das Angebot, während Sam sie wieder, diesmal mit Yui, in den Lagerraum des Schiffes bat, um das hier weiter zu besprechen.

Nevis hielt inne,


“Ich muss mal ganz kurz mit meiner Schwester was besprechen! Wir kommen gleich!”

und zog Yui zu sich runter, die einen Kopf größer als sie war, und flüsterte ihr ins Ohr:

“Keine Ahnung. Wir waren noch am Anfang. Sie verlangt es im Grunde wegen ihrer Hilfe als Gegenleistung. Ja, sie hat mir geholfen. Komisch war, dass sie mir grundlos in die Magenkuhle geboxt hat. Und, was sollte das jetzt mit den Waffen? Sie ist merkwürdig! Ganz anders als Malan! Das hier ist freiwilliger Zwang! Es soll aussehen wie ein Angebot, doch im nächsten Moment erwartet sie es auch für ihre Hilfe. Wir haben keine Wahl, schätze ich! Was geschieht, wenn wir ablehnen? Richtig ist, ohne ihre Hilfe wäre ich wohl nur noch ein Häufchen Elend oder vielleicht noch eher mausetot. Vielleicht macht sie uns ja ein erstklassiges Angebot? Aber, können wir das Malan antun? Er hat uns ausgebildet und jetzt, wo die Ausbildung fertig ist, verduften wir!? Er ist krank! Er ist auf uns angewiesen, oder? Aber, ich brauche viel Geld für einen Hyperraumflug! Bei Malan konnte ich nichts sparen! Nicht mal für neue Schuhe hat es gereicht! Yui, wir versuchen einfach ein gutes Angebot heraus zu schlagen! Wir lassen sie mal kommen! Du bist die Ältere von uns! Und, du kannst auf Programme zurückgreifen. Rechenprogramme! Verhandele mit ihr! Wenn es zu blöd wird, dann blasen wir alles ab! Was meinst du? Ich muss zu meiner Mutter! Ihr geht es vermutlich sehr viel schlimmer als Malan! Wer weiß, was sie ihr antun?!“

Dann folgten sie der Aufforderung und begaben sich in den Lagerraum.

“Was machen wir mit Turr?”

Die Katze hatte sich hinter ihnen in Richtung Rampe quer über den schmalen Flur hingelegt und ausgestreckt. Hier kam niemand vorbei! Ihre Augen waren total schwarz. Sie war immer noch in Angriffshaltung.

Diesmal setzte sich Nevis. Sie saß zusammen auf einer Kiste neben Yui, ihrer Schwester, Sam gegenüber.



Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, Frachtraum:: Nevis, Sam und Paul, Yui und Turr
 
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Gang vor backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul

Diese Yui blieb bei ihrer Geschichte. Das Kind hatte zuerst die Trandoshaner umgelegt und dann die Sicherheitssysteme der Königin gehackt. Ohne fremde Hilfe. Einfach so. Als würde sie das jeden Tag machen. So viel war klar: Das war kein normales Mädchen. Aber was war es dann? Angeblich hatte sie auch mal irgendwelche Piraten in die Luft gejagt. Dass Nevis nun mit ihrer "Schwester" was besprechen wollte, kam da Sam gerade recht. Sie nutzte den Moment, um Paul ein paar Worte zuzuflüstern. Der massige Droide stand noch immer hinter der jungen Frau mit dem Blaster in der Hand.

"Ist dir das aufgefallen? Mit dieser Yui?"

"Ja, sie scheint wirklich beeindruckende Fähigkeiten zu haben."

Sam verdrehte die Augen. Offensichtlich hatte der Droide nichts bemerkt. Weder die schrägen Aussagen des Mädchens, noch die warnenden Blicke der Blondine. Wieso geriet sie immer an die Schwachköpfe und musste gleich für alle mitdenken?

"Sei kein Schwachkopf. Kein kleines Mädchen jagt Piraten in die Luft, bringt Trandos um und hackt sich in fremde Schiffe. Mit der stimmt was nicht. Ich will, dass du sie ganz genau im Auge behältst."

"Wer hat dich eigentlich zum Anführer ernannt?"

"Halt die Klappe, sonst enden wir vielleicht wie die Echsen."

Nachdem sich beide Parteien mehr oder weniger erfolgreich abgesprochen hatten, ging es zurück in die Ausgangssituation. Nur, dass sie nun ein Kind mehr im Lagerraum sitzen hatten. Paul postierte sich an der Türe. Anscheinend befolgte er Sams Anweisungen tatsächlich. Das war schonmal gut, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass der Droide seinen eigenen Kopf und seine eigenen Ziele hatte. Ihre Partnerschaft hielt vermutlich nur so lange, wie sie sich gegenseitig als nützlich einschätzten.

"Das Vieh kann nicht bleiben. Ich habe keine Zeit für ein Haustier und bin gerade dabei, den Gestank von dem Schiff runterzukriegen. Da kann ich das Tier nicht gebrauchen."

Sam setzte sich den Mädchen gegenüber auf eine der leeren Kisten.

"Also, nach der unverhofften Unterbrechung", sie warf dem Neuankömmling einen durchdringenden Blick zu, "zurück zum Geschäftlichen. Ich möchte euch für einen Auftrag anheuern. Ist nicht allzu schwer, aber wir können ihn nicht ohne eine von euch erledigen. Das Risiko dabei ist minimal, ihr werdet dem Aufwand entsprechend in Credits entschädigt. Das wird sicher mehr als das sein, was ihr bei einem simplen Taschendiebstahl verdient. Wenn ihr euch gut anstellt, gibt es sogar einen Bonus und wer weiß, vielleicht sogar die Aussicht auf weitere Arbeit?"

Wie immer, hatte Sam nur die halbe Wahrheit erzählt. Das war der Trick dabei: Viel wahres erzählen, bei manchen Details aber etwas ungenauer werden, womöglich sogar welche unterschlagen oder verdrehen. Das hatte sie sich in ihrer Kindheit von den Großen abgeschaut und auch während ihrer Zeit bei der Armee angewandt, um Strafen oder harter Arbeit zu entgehen. Es stimmte, dass Sam ein Kind benötigte, um auf das Gelände des Schrottplatzes zu kommen. An sich war das nicht schwer: Durch den Zaun schlüpfen, die Torsteuerung finden, das Tor öffnen. Gefährlich war das Unterfangen aber definitiv. Pontos Schläger hatten bewiesen, dass sie nicht zimperlich waren und Sam bezweifelte, dass sie bei einem Kind eine Ausnahme machen würden. Aber das musste sie den Kindern ja nicht auf die Nase binden. Außerdem: Wenn Gefahr drohte, konnte Yui ihr mal vorführen, wie sie das mit den Trandos geschafft hatte.

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul
 
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul

Nevis wollte offensichtlich trotz allem hier raus. Yui konnte das verstehen sie traute der Menschenfrau und dem großen Droiden auch nicht wirklich, besonders weil sie immer noch Waffen auf sie gerichtet hatte. Sie war ein Kind, eigentlich sollte sie ja echt ungefährlich sein und ihre Tarnung war sicher noch nicht aufgeflogen. Also was war hier los? Wenigstens konnte Nevis bestätigen, dass die Fremden nicht jetzt plötzlich ihr etwas böses tun wollten. Das klang ja einmal gut. Jetzt blieb nur noch die Frage was sie von den kindern erwartete, was sie nicht selbst tun konnte. Immerhin waren sie Kinder und wie sie bewiesen hatten nicht besonders begabt im Taschendiebstahl. Mehr konnte sie ja auch nicht über Yuis kleine Schwester wissen, also wofür brauchte sie sie?

Nevis zog sie etwas zu sich herunter und begann auf Yui einzureden. Yui hörte gut zu und überlegte, was sie darauf sagen sollte. Hilfe als Gegenleistung für die Rettung das klang akzeptabel auch, wenn ihr nicht gefiel, dass sie keine weiteren Informationen hatten. Aber eines Stimmte auf jeden Fall sie konnten sich das Angebot einmal anhören und dann daraufhin entscheiden. Die Sache min Malan war eine andere. Yui hatte keine Bindung zu dem Mann. Ja er hatte ihr einiges beigebracht und sie hatte für ihn gearbeitet. Doch das was sie gelernt hatte, erschien ihr immer noch eher sinnlos und deshalb empfand sie keine tiefe Dankbarkeit. Eigentlich wäre es für sie kein Problem Malan einfach umzulegen, dass weniger von ihrer Existenz wussten. Sein Glück war, dass er nie fragen gestellt hatte und so wusste er nichts über Yui womit er ihr gefährlich werden könnte. Also einfach gehen wäre für sie schon drinnen. Doch wie schon gesagt es war Yui eigentlich ziemlich egal und so konnte Nevis ganz für sich selbst entscheiden. Doch sie verstand die Sorge des kleinen Mädchens. Sie würde sie auf jeden Fall unterstützen.


“Das musst du selbst wissen. Mir ist es egal, was wir machen. Du kannst das entscheiden und musst dann mit den Konsequenzen leben. Ich werde egal wofür du dich entscheidest an deiner Seite stehen und dir helfen doch den Weg musst du dir aussuchen.“

Sie war ja auch einmal Sklavin gewesen. Man verlernte dabei schon fast eigene Entscheidungen zu treffen. Yui hatte es geschafft wieder aus dem ganzen herauszukommen und auch wenn sie im Moment nicht genau wusste was sie eigentlich machen wollte, traf sie doch die Entscheidungen selbst. LKieß sich nicht von irgendjemanden herumkommandieren. Das musste Nevis auch machen. Es war ihr leben und das musste sie in die Hand nehmen. Yui konnte sie unterstützen und sie aus brenzligen Situationen holen, aber mehr auch nicht. Das zweite Thema war Turr, denn yui etwas zur Seite geschickt hatte, aber der immer noch in der Nähe wartete.

“Wie du willst ich würde ich zurück zu Malan schicken.“

Natürlich könnten sie das Tier auch einfach töten, doch er war irgendwie cool und Yui fand es beeindruckend wie sie ihn auch ein wenig rumkommandieren konnten. Er hatte nichts gemacht außer treu zu sein und da wäre es echt schade ihn zu töten.

Nun saßen sie in kleiner Runde und die Menschenfrau begann zu reden. Ein leichter Auftrag, den nur ein Kind erledigen konnte. Da klang doch etwas faul. Sie blickte zwischen den anwesenden hin und her und überlegte was es sein konnte. Das einzige was ihr gerade einfiel war von Geschichten die sie gehört hatte. In einem Bergwerk waren vielleicht manche Gänge zu niedrig und es wurden Kinder Sklaven eingesetzt, doch mittlerweile waren doch Droiden effizienter und günstiger. Außer natürlich, dort gab es keine. Doch das konnte ja hier nicht der Fall sein. Außerdem wollte sie noch eine Belohnung bezahlen. Ein Angebot, dass sicher einiges an Attraktivität für Nevis besaß. Weitere Aussichten auf Arbeit, waren Yui eigentlich egal, aber wenn sie sich von Malan lösten, dann mussten sie irgendwas anderes machen.


“Ich halte mich da einmal raus. Meine kleine Schwester wird das entscheiden und ich werde nur helfen. Aber eine Warnung, wenn du versuchst sie zu verarschen, dann bist du tot. Ach ja da fällt mir ein wie heißt ihr eigentlich. Ich bin Yui, EVE Yui aber das hat Nevis euch ja wohl schon gesagt.“

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul
 
Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, Frachtraum:: Nevis, Sam und Paul, Yui und Turr


Warum Nevis die Entscheidungen alleine treffen sollte, blieb ihr unklar. Immerhin war Yui älter als Nevis und Nevis erwartete lediglich, dass Yui clever für sie verhandelte, entscheiden könnten sie dann doch gemeinsam? Sie verstand nicht! Sie war gerade Neun! Kinder in dem Alter fällten normalerweise keine Entscheidungen alleine! Verdattert sah Nevis Yui an. Sie brauchte Yui gerade jetzt!?

Sam wollte, das Turr veschwindet. Das war nicht gut. Leute, die keine Tiere mochten, mochten meistens auch keine anderen Leute. Vermutlich auch keine Kinder!? Die hatte gewiss kein eigenes Kind!? Sie boxte Kinder! Turr war Nevis von Anfang an ein guter Freund gewesen! Yui meinte darauf zu Nevis, dass es besser wäre, Turr zu Malan zurück zu schicken. Sie würde es tun! Auch diese Entscheidung überließ sie ihr. Vermutlich, weil sie wusste, wie sehr das Kind an Turr hing. Dennoch! Sie hatte gut Reden! Turr bzw. Yui hatte zum jeweils Anderen nie eine gute Bindung aufgebaut. Das lag wohl daran, dass das Tier von Anfang an gemerkt hatte, dass mit Yui etwas faul war. Man sah es ihr nicht an, aber Tiere spüren so etwas! Zwischen Nevis und Turr gab es dagegen gleich diese besonders enge Bindung, so ein Band, praktisch vom ersten Tag an. Nevis konnte nicht ahnen, dass es an der Macht lag. Allerdings fiel Nevis`Blick auf die Waffe in Sams Hand. Was, wenn sie schießen würde? Nevis´pelziger Freund sollte nicht sterben! Und, sollten sie Malan, nach allem was er für sie getan hatte, verlassen, wollte Nevis ihm nicht noch Turr wegnehmen. Malan und Turr waren schon zusammen, ehe Nevis auf dem verfluchten Planeten der Schmuggler und Banditen zurückgelassen worden war. Natürlich hatte Nevis auch genug für Malan getan! Sie hatte für ihn arbeiten müssen, sobald es hell wurde bis spät in die Nacht hinein, Tag für Tag! Gespielt hatte sie schon ewig nicht mehr! Das Jedikind wusste kaum noch wie das ging!? Schon bei Hybris hatte sie nicht mehr spielen dürfen! Mit ihrer Flucht aus dem Jediturm von Taris hatte sie bisher nichts gewonnen. Sie war ihrer Mutter kein Stück näher gekommen! Aber, ihr reines gutes Herz saß immer noch am selben Fleck und so entschied und befahl sie Turr, indem sie nochmal zu ihm ging und ihn zärtlich kraulte:


“Lauf zu Malan! Turr lauf!”

Ihre Stimme zitterte leicht am Ende und die Katze sah sie etwas ungläubig an, denn sie spürte diese Unsicherheit. Nevis ahnte plötzlich, dass sie Turr nie wieder sehen könnte. So nahm sie bewusst diesen Augenblick in sich auf. Schließlich gehorchte Turr. Nevis sah ihr hinterher. Sie hatte ihr Herz an Turr verschenkt! Ihr wurde bewusst, dass sie damit ein Stück Sicherheit weg geschickt hatte. Aber, Turr war verwundbarer als Yui! Tapfer schluckte die Kleine. Womöglich kam hier bei den Verhandlungen nichts heraus und sie würden abends wieder bei Malan und Turr sitzen, beruhigte die Kleine sich selbst!?

Dann saßen sie sich kurz darauf alle im Lagerraum, na ja, bis auf Paul, auf den Kisten gegenüber. Konnte sie Sam trauen? Sie hörten ihr Angebot. Es war wage. Es schien, als würde sie die Wahrheit sagen, zumindest teilweise. Nevis hatte sogar unbewusst ihre Machtfühler ausgestreckt. Aber, es blieb ungewiss, unsicher und verzwickt!?

Yui wollte wirklich keine Entscheidungen treffen. Langsam guckte Nevis sie böse und vorwurfsvoll an. Wenigstens kam von Yui eine heftige Warnung in Sams Richtung und obwohl sie ein Kind war, nahm man ihr die Warnung ab! Hätte das Nevis gesagt, hätte das einfach nur niedlich gewirkt und alle hätten vermutlich gelacht. Nevis rang sich zu einer Antwort durch.


“Etwas genauer sollten die Ausführungen zum Auftrag schon sein! Bisher wissen wir viel zu wenig! Und was die Bezahlung angeht, einen Teil in Credits und ihr fliegt uns mit dem Schiff nach Bastion, nachdem der Auftrag erledigt ist! Und, für mich umgehend ein paar neue Schuhe in meiner Größe! Brauchst du auch was, Yui?”,

pokerte die Kleine hoch. Letzteres war nicht unwichtig und sie brauchte keine ausgelatschten Schuhe fünf Nummern zu groß, die man irgendwo fand! Und, immerhin hatten die ein Schiff! Und das war das Wichtigste überhaupt! Auch, wenn es sicherlich schon bessere Tage gesehen hatte. Darth Hybris hatte angedeutet, dass ihre Mama auf Bastion war! Zumindest interpretierte das Nevis so. Sie wusste, dass dort der dunkle Tempel der Sith, das Übel der Galaxies, stand. Sie durfte ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren! Sie wollte zu ihrer Mami! Natürlich war ihr bewusst, dass Sam sie reinlegen könnte!? Selbst diese Zoey hatte das gut hingekriegt! Aber, ein Versuch war es Wert!


Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, Frachtraum:: Nevis, Sam, Paul und Yui
 
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Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul

Es war wirklich ein schräges Geschwisterpaar. Sam selbst hatte nie eine Schwester, einen Bruder oder irgendetwas, dass diesem Status nahe kommen könnte. Sie war immer eine Einzelkämpferin. Dennoch war es irritierend, aber auch ein bisschen lustig, wie die scheinbar ältere Yui die Verantwortung auf Nevis abwälzte. Die Kinder schienen keine unzertrennliche Einheit zu sein. Sam machte davon eine geistige Notiz. Könnte womöglich mal nützlich werden. Vor allem, um mit Yui fertig zu werden. Das Kind hatte ihr gerade unverholen gedroht. Sams Gesichtsausdruck verfinsterte sich auf der Stelle und sie biss die Zähne zusammen, sodass ihre Wangenknochen deutlich hervortraten.

"Irgendetwas stimmt mir dir nicht, Yui, und ich werde rausfinden, was es ist. Und wenn ich es dann weiß, solltest du lieber dafür beten, dass es mir gefällt."

, zischte sie leise hervor und umklammerte dabei zornig den Trando-Blaster. Drohungen wurden auf Nar Shaddaa nicht leichtfertig ausgesprochen. Wer es dennoch tat, sollte darauf auch Taten folgen lassen, sonst würde er bei den wichtigen Leuten auf dem Planeten Respekt verlieren. Und wer hier nicht respektiert wurde, hatte kein einfaches Leben. Angebliche Partner versuchen dann, einen über den Tisch zu ziehen. Manche gehen gar keine Geschäfte mehr ein. Vielleicht hatte das Kind auch keine Ahnung, was es da gerade so beiläufig gesagt hatte. Fest stand: Sams Drohung war keine leere Worthülse. Auf die Frage nach ihrem Namen ging sie gar nicht erst ein. Sie war zu wütend auf das kleine Alien-Kind und konnte es sich gerade nicht leisten, die Beherrschung vollends zu verlieren.

Nevis hatte unterdessen Bedingungen formuliert. Einige hatte Sam schon erwartet: Dass sie versorgt werden wollte, dass sie mehr über den Auftrag wissen wollte. Aber mit einem Flug nach Bastion hatte sie nicht gerechnet.

"Nach Bastion? Ins Herz des Imperiums? Was zum Teufel willst du da?"

Sam lockerte ihren Griff um die Waffe und atmete drei mal tief durch. Sie musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren, sonst hatte sie das Mädchen verloren. Das würde bedeuten: Keine Rache an Ponto, viel verschwendete Zeit, keine Einnahmen und kein Fortschritt bei der Reparatur der Kwee-Kunee.

"Ich bin ehrlich zu dir, Nevis: Für mich ist es gerade nicht möglich, einen Fuß in imperiales Gebiet zu setzen. Die suchen mich gerade und ich werde denen nicht den Gefallen tun und es ihnen einfach machen. Findet einen guten Schmuggler, bietet ihm genug Credits und vielleicht bringt er euch dort hin. Dafür wird ein einziger Auftrag von mir aber nicht reichen. Bastion ist eine Festungswelt. Da kommt kaum etwas rein, ohne dass die Behörden Wind davon bekommen."

Auch davon war jedes Wort wahr. Sie bräuchten eine gefälschte Schiffs-ID, gefälschte Papiere und Ausweise und eine gute Portion Glück um nach Bastion zu kommen. Für Sam kam noch hinzu, dass sie wegen Fahnenflucht und Angriff auf Kameraden sowie Entwendung imperialen Eigentums im Imperium gesucht wurde. Das würde den Aufwand und die Kosten nochmals steigern.

"Dass ich euch versorge, während ihr für mich arbeitet, ist doch selbstverständlich. Im Gegensatz zu eurem Malan würde ich euch nicht wie Straßenkinder rumlaufen lassen."

Tatsächlich machten die Kids einen schäbigen Eindruck. Und wenn es nur Klamotten waren, die die Stimmung etwas heben konnte, war das für Sam kein Problem.

"Und der Auftrag ist wie schon gesagt ganz einfach: Mit einem Geschäftspartner habe ich noch eine Rechnung offen, weswegen ich ihn Nachts gerne mal besuchen würde. Eine von euch passt durch ein Loch in dem Zaun, der sein Grundstück umgibt. Du musst nur die Steuerkonsole finden, das Tor öffnen und wieder rausspazieren. Das ist auch schon alles."

Ganz so einfach war es natürlich nicht. Es gab Kameras, die sie vorher deaktivieren mussten. Und die Wachen, die Ponto höchst wahrscheinlich auf seinem Schrottplatz Patrouillieren ließ, könnten ebenfalls zu einem Problem werden. Aber das waren Dinge, um die sich Paul und Sam alleine Gedanken machen konnten. Für die Kinder war nur wichtig, dass sie sich durch das Loch zwängten und den Türöffner betätigten.

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul
 
Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, Frachtraum: Nevis, Sam und Paul, Yui


Angst um Yui flammte in Nevis auf. Sam hatte ihr unverhohlen zurück gedroht. Sie hatte einen guten Riecher, dass Yui anders war als normale Kinder. Ok, Yui hatte einfach zu viel von sich Preis gegeben! Jeder in dieser Situation, da musste man nicht außergewöhnlich helle sein, würde das alles an ihr komisch finden! Tja, gute Frage, wie würde sie es finden, wenn sie herausbekommen würde, was Yui wirklich war!? Allerdings stand sie ja auf Droiden! Sie hatte schließlich einen um sich! Paul! Dennoch hoffte Nevis, dass sie es lieber spät oder nie herausfinden würde. Es war so ein Gefühl, dass das besser wäre! Malan hatte es, soweit Nevis es wusste, nie herausgefunden. Malan hatte aber auch ein anderes Temperament als diese Sam!

Solche Drohungen im Raum machten die Verhandlungen und die Entscheidungsfindung, wie es nun weitergehen sollte, für das kleine Mädchen nicht einfacher. Dennoch konzentrierte sie sich auf das Wesentliche, ihr Ziel, ihre Mutter, die Jedi Tara Li, zu finden, und nannte Bedingungen, die natürlich hoch gepokert waren. Sams erste und sichtlich aufgebrachte und überraschte Reaktion war, dass sie nachhakte und außerdem fallen ließ, dass Bastion nicht irgendein beliebiger Planet, sondern das Herz des Imperiums war. Nevis zuckte beinahe naiv mit den Schultern, antwortete dann aber:


“Dort befindet sich meine Mutti!”,

was nicht mehr naiv wirkte. Sie könnte dort im Prinzip wohnen!? Dabei ließ sie mit Bedacht, alle unnötigen Erkenntnisse über ihre Mutti weg. Erstens ging sie das nichts an und zweitens hatte sich Nevis vieles zusammengereimt, auch, wenn es nach den Aussagen von Darth Hybris, nahe liegend war. Drittens kannte sie Sam, wer sie wirklich war und was sie für eine Vorgeschichte hatte, nicht. Nevis hatte aber an ihr keine Machtaura gespürt. Doch, sie konnte, obwohl sie das wirklich oft als Jünger bei den Jedi geübt hatte, nicht sicher sein. Ihre erste Begegnung mit Hybris hatte einen dermaßen großen Schock bei ihr ausgelöst, als sie seinem Blick begegnet war, dass sie auch nicht mehr Levitieren konnte, etwas, was sie schon als kleines Mädchen beherrscht hatte. Selbst der Schlamassel mit den Trandoshanern hatte nicht dazu geführt, dass etwas Unkontrolliertes um sie herum passiert war. Irgendwas Schwebendes zum Beispiel! Sie hatte wohl eine Blockade, denn früher war das bei Aufregung immer passiert. Daher konnte sie sich auf ihren Machtsinn nicht einhundertprozentig verlassen. Was, wenn sie eine Sith war? Ok, sie hatte kein Lichtschwert. Und ihre Reaktion auf Bastion passte nicht wirklich dazu! Und, dann wäre sie über Yui im Klaren, weil sie den Machtsinn hätte! Doch Nevis hatte gelernt, dass es nicht nur böse Sith gab! Nevis durfte ihr nicht gleich trauen. Sie war ein gebranntes Kind! Eine heile Kinderstube hatte sie noch nie besessen! Außer in Obhut der Jedi! Vorsicht konnte nicht schaden! Nevis machte noch genug Fehler, die altersbegründet waren! Und, es war ja nicht so, dass Sam über sich viel erzählte! Sie hatte ziemlich erschrocken auf “Bastion” reagiert!? Und, mal ehrlich, was tat es zur Sache, warum genau Nevis dorthin wollte?! Wichtig war nur, dass sie dahin kam!

Dann tat Sam etwas, mit dem Nevis nicht gerechnet hätte. Sie verriet, dass sie vom Imperium gesucht wurde. Ok, dann war sie vermutlich weniger böse, als sie vorgab zu sein. Sie gab Nevis dann noch einige Tipps, was Nevis stattdessen machen könnte, um dorthin zu gelangen. Nevis hörte ihr gut zu. Damit gewann sie deutlich an Vertrauen bei Nevis! Sie erwähnte nun Umstände, an die Nevis noch nicht gedacht hatte, da sie unwissend war. Eine Festungswelt!? Sie würde viel Geld brauchen! Bei Malan hatte sie nichts groß ansparen können. Einige Münzen! Lachhaft! Es hatte nicht einmal für neue Schuhe für sie gereicht! Geschweige für einen Flug nach Bastion! Vielleicht bot Sam ihr da tatsächlich eher die Chance, etwas anzusparen!? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Auch, wenn es mehr als ein Auftrag, wie sie sagte, sein würde! Mit dem Rest war Sam einverstanden.

Nun kam sie zum bewussten Auftrag, der zuerst anlag. Na ja, klang machbar! Da Nevis entscheiden sollte, fasste sie einen Entschluss und entschied:

“Flieg uns, wenn es soweit ist, einfach so nah wie möglich an Bastion heran! Je kürzer die Strecke, umso billiger der Flug dahin und umso eher hab ich die Credits dafür zusammen! Okay, wir sind dabei. Abgemacht!”

Nevis ging hin und reichte ihr ihre kleine Patschhand. Da sie jünger wirkte als ihre Altersgenossen, hatte sie die noch. Fest entschlossen sah sie Sam dabei an.


Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, Frachtraum: Nevis, Sam, Paul und Yui
 
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul

Yui hatte keine Angst, Jedi und Sith hatten ihr schon gedroht und sie war noch immer am Leben. Sam sollte eher aufpassen mit wem sie sich da anlegte. Natürlich ‚yui war nicht unverwundbar, aber wenn man sie nicht kannte, dann konnte sie viel Schaden anrichten bevor sie zu Boden ging. Doch das musste die Frau nicht wissen. Sie würde nicht herausfinden was Yui war, sie würden den Job machen und da war die Sache auch schon vorbei. Nevis wollte nach Bastion und so schwierig wie das jetzt gerade klang würden sie wohl einiges an Aufwand und Zeit investieren müssen um dorthin zu kommen. Doch es war interessant zu hören, dass Sam keinen Fuß auf Imperiales Gebgiet setzen konnte, dass konnten sie sicher noch gut benutzen. Wenn es zu Problemen kam konnten sie immer noch dafür sorgen, dass vielleicht so ein paar Offiziere einen Tipp bekamen wo sie sich aufhielt.

“Was hast du denn angestellt?“

Wollte Yui gleich einmal wissen. Jede Information konnte hilfreich sein. Wer wusste schon wofür Yui di noch irgendwann einmal verwenden konnte. Doch trotzdem warf das was die Frau sagte mehr fragen auf als es beantwortete. Sie sollten doch nur einen kleinen Auftrag erledigen, was für eine Rolle spielte es dann wie sie herumliefen. War da etwa mehr dahinter? Yui versuchte logisch und analytisch an die ganze Sache heran zu gehen was nicht besonders einfach war. Sie zählte unter Twi’leks vielleicht schon zu erwachsenen, doch hatte sich nicht oft so verhalten. Nachdem ihr ihre Kindheit geraubt worden war, hatte sie da etwas nachzuholen. Doch das wurde langsam immer besser. Sie stürzte sich nicht mehr Hals über Kopf in jede Situation, sie kam ohne ihren Teddy Tibbers aus und so weiter. Doch sie konnte noch immer nicht alle Schlüsse ziehen so wie sie manche erwachsenen ziehen konnten. Dafür brauchte sie noch mehr Lebenserfahrung und kein Programm konnte dabei helfen.

Endlich rückte Sam mit dem Auftrag heraus. Yuis Augen wurden groß und ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Das war doch genau ihr Spezialgebiet. Sie konnte einfach nicht den Mund halten und musste was dazu sagen. Es war vielleicht noch ihre kindliche Seite die das Gefühl hatte sich beweisen zu müssen, zu zeigen, dass sie etwas gut konnte. Wo sie zumindest glaubte zu wissen worum es ging.


“Auftragsmorde sind meine Spezialität, sollen wir nicht einfach nur die Tür öffnen sondern gleichrein und wen auch immer umlegen?“

Bot das Mädchen gleich einmal an die ganz Arbeit zu machen. Für genau sowas hatte sie Programme. Die ganzen Sachen in den Tempel und allem waren gut gewesen, doch, das war einfach wofür ihr Körper ursprünglich designt worden war. Tore aufhacken Wachen töten ihre Gestalt annehmen und weiter ins innere Vordringen bis zum Ziel. Lautlos und leise Gift injizieren und niemand bemerkte es bis er am nächsten Morgen Tod aufgefunden worden war, keine Fingerabdrücke DANN-Spuren oder sonst irgendwas. Selbst wenn sie auf Filmen war einfach wieder eine neue Gestalt annehmen und in den weiten der Galaxie verschwinden. Natürlich war sie Yui und nicht nur diese Maschine, aber das änderte nichts daran, dass sie das konnte.

Nevis hatte in die ganze Sache auch schon eingewilligt und es war nur noch eine Frage des Plans wie das ganze ablaufen würde.


Wie ist denn der Plan? Gibt es Wachen, Systeme, die gehackt werden müssen? Wenn sie nicht besonders gut sind komme ich sicher durch. Ich hoffe nur es handelt sich nicht um Jedi oder Sith, gegen die habe ich noch nicht wirklich Mittel, noch nicht. Aber ich arbeite dran, könnte nur noch eine ganze Weile dauern, dann müssten wir absagen.“

Mit Jedi oder Sith wollte Sich Yui jetzt nicht unbedingt anlegen, solange sie nicht von Janus den Tausch abgeschlossen hatte u8nd über mehr Informationen verfügte war es einfach zu gefährlich. Es war ja auch sehr viel Glück dabei gewesen, dass sie die ganzen Situationen in den Tempeln und so überlebt hatte. Hätten so einige ernsthaft versucht sie zu töten, hätte sie keine Chance gehabt.

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul
 
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul

Ihre Mutter befand sich auf Bastion? Wenn das stimmte, warf das noch mehr Fragen auf, die Sam allerdings langsam langweilten. Nicht, dass das Mädchen gleich auch noch anfing zu heulen. Die Blondine brauchte das Kind noch und konnte es sich nicht leisten, dass hier jetzt irgendwelche überflüssigen Emotionen ausbrachen. Die standen dann nur im Weg rum. Fast schon dankbar war sie dafür, dass Kind zwei die Aufmerksamkeit wieder auf Sam selbst lenkte. Sie überlegte kurz, ob es die Kinder etwas anging und entschied sich dann dafür, bei diesem Punkt mit offenen Karten zu spielen. Warum auch nicht, was sollten die schon mit diesen Informationen anfangen?

"Missachten von Befehlen, unerlaubtes Entfernen vom zugewiesenen Posten, mehrfacher Angriff auf Kameraden, Entwendung imperialen Eigentums und Desertation."

Sorgsam zählte sie ihre Missetaten an einer Hand ab. So oder so ähnlich könnte die Anklage lauten, falls die imperiale Armee jemals in die Finger bekommen würde. Für den Fall der Fälle hatte sich Sam fest vorgenommen, die Liste noch etwas zu erweitern. Aber das hatte Zeit. Wer alles überstürzen wollte war Yui: Wieder sagte das Kind etwas gruseliges. Auftragsmorde sind ihre Spezialität? Was zum Teufel sollte das bedeuten?

"Erstens: Wenn hier jemand von uns Ponto umlegt, dann bin ich das. Zweitens: Keiner hier wird dem Fettsack auch nur ein Haar krümmen. Der Kerl hat zu gute Beziehungen zu den Hutten. Wenn die rausfinden, dass wir einen guten Freund des Kartells umgebracht haben, können wir uns gleich selbst in den Kopf schießen. Den Plan besprechen wir morgen und Herrgott: Halt einfach die Klappe, verdammte Scheiße! Hier laufen keine Sith oder Jedi rum!"

Das Kind hatte noch keine Mittel gegen die Lichtschwertschwinger. Noch nicht. Sam konnte nur den Kopf schütteln und das Mädchen grimmig anstarren. War die kleine geistig verwirrt? Vielleicht war sie in Wirklichkeit auch viel älter und durch ein Experiment wieder auf Kindergröße geschrumpft. Das würde einiges erklären, auch wenn es absurd klang. Aber zunächst musste sie dieses Problem in die Zukunft schieben. Es war vermutlich unausweichlich, früher oder später damit konfrontiert zu werden, aber jetzt gab es erst mal anderes zu tun.

Sam musste lächeln, als Nevis nun mit ausgestreckter Hand vor ihr stand. Als sie nach Nar Shaddaa aufgebrochen war hätte sie sich nie gedacht, dass sie irgendwann auf einem runtergekommenen Frachter in einem Frachtraum sitzen und mit Kindern verhandeln würde. Wirklich eine seltsame Wendung des Schicksals. Schließlich stand sie ebenfalls auf und ergriff die kleine Hand.

"Abgemacht. Ich zeig euch jetzt eure Kabine. Für heute hatten wir genug Aufregung. Wir bereiten uns morgen auf unser Vorhaben vor und schlagen dann in der Nacht zu. Bis dahin dürft ihr euch auf dem Schiff frei bewegen."

Mit den Kindern im Schlepptau holte Sam aus dem kleinen Lager im Heck des Schiffes zwei modrige Schlafsäcke und führte die Neuankömmlinge zu dem Zimmer auf der Steuerbordseite. Der Raum war - genauso wie die restlichen Kabinen - komplett leer. Für Licht sorgte die längliche Lampe an der Decke, die manchmal flackerte. Sam hatte den Verdacht, dass die Stromzufuhr nicht wirklich stabil war. Sie mussten wirklich noch viel an der Königin arbeiten, bis das Schiff wieder auf Vordermann war.

"Ich hoffe, ich hab nicht zu viel versprochen. Die Nasszellen sind nebenan, aber verschwendet kein Wasser."

Nachdem sie die Mädchen einquartiert hatte, verstaute sie den Trandoblaster im Lager. Die Größe ihres Arsenals hatte sich damit verdoppelt und lag nun bei zwei Gewehren: Das fies aussehende Gewehr der Aliens und der imperiale E-11. Dann wandte sie sich an Paul.

"Lass uns einen Rundgang durch die Maschinenräume machen und ein paar Dinge besprechen."

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Heck, vor dem Lagerraum/ Sam, Paul
 
Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, Frachtraum: Nevis, Sam, Paul und Yui


Yui fragte unverblümt nach, was Sam angestellt hätte, dass sie einen großen Bogen um Bastion machen müsste. Sie antwortete darauf sogar. Es klang, als wäre sie beim Militär gewesen. Irgendwie würde das auch auf sie passen?! Um es genau zu wissen, fragte Nevis nach:

“Warst du Soldatin oder sowas?”

Danach war der eigentliche Auftrag das Thema. Der Auftrag schien machbar. Sie schien sich an jemanden rächen zu wollen, aber nicht so, dass er unbedingt sterben würde. Yui aber antwortete wie eine Schwerverbrecherin! Auftragsmorde? Warum sagte sie das? Das war jetzt gar nicht Thema?! Sie haute ganz schön auf die Kacke! Wollte sie mit ihrer Prahlerei jemanden beeindrucken? Sam? Nevis war etwas unwohl, wie sie sich darstellte. Dann sprach sie auch noch von Jedi und Sith! "Manno, halt die große Klappe!", dachte Nevis nur! Sie gab unterschwellig zu viel von ihnen preis! Kein normales Kind nahm “Jedi” oder “Sith” in den Mund! Die Meisten wussten nicht einmal, dass es sie gab oder hielten es für eine Legende und nahmen dies daher nie in den Mund! Sollte heraus kommen, dass Nevis eine Machtnutzerin war!? Sollte wirklich Yuis wahre Identität aufgedeckt werden? Nevis trieb ihr ihren kleinen spitzen Ellenbogen zwischen die Rippen! Hoffentlich bemerkte sie endlich, dass ihr das missfiel! Sie hatten bei Malan gelernt, dass es gut war, so wenig wie möglich zu erzählen! Sams Reaktion kam prompt! Ihr schien Yui mächtig auf die Nerven zu gehen, wenn Nevis das genervte Kopfschütteln und ihren Blick von ihr richtig deutete. Ihre Worte waren mehr als eindeutig! Wenn jemand den Typen töten würde, dann einzig und allein sie persönlich!

Dann sagte Nevis zu. Ihr Herz pochte mächtig, denn das bedeutete, dass sich Nevis` und Yuis Leben ändern würde. Sie würden von jetzt an bei Sam leben. Ob das die richtige Entscheidung gewesen war, würde sich zeigen. Sam war extra aufgestanden und schüttelte kräftig Nevis`Hand. Zuversichtlich lächelte Nevis.


Sam wollte ihnen nun ihre Kabine zeigen. Nevis nickte und war gespannt. Sie würden bis zum Ausführen des Auftrages ein wenig Freizeit haben. Das klang erstmal gut! Sam griff im Lager auf dem Weg dorthin nach zwei alten Schlafsäcken. Die Kabine war komplett unmöbiliert. Das ganze Schiff war ziemlich karg eingerichtet bzw. leer! Das das Schiff im Gegensatz zu Meister Wes`Schiff oder Hybris`Schiff eine Schrottkiste war, war für Nevis dennoch nicht enttäuschend, denn sie hatte nicht viel erwartet! Sie wusste, dass Sam Nevis zufällig getroffen hatte und auf Besuch nicht vorbereitet sein konnte und Geld schien sie auch nicht zu haben, wenn man das Schiff betrachtete. Hauptsache, sie würde sie so bezahlen, wie vereinbart, dachte sie besorgt!? Ob das Schiff, dessen Name überhaupt nicht zum Schiff passte, überhaupt fliegen konnte oder diente es nur als Wohnsitz? Doch sie hatte in den Vertrag eingewilligt, mit der Forderung, sie näher an Bastion heran zu fliegen. Womöglich müsste Sam sich noch ein besseres Schiff kaufen!? Auch war Nevis nicht sehr verwöhnt. Ihre ersten Kindheitserinnerungen basierten darauf, dass sie in einer Schublade hatte schlafen müssen und endete in Malans Behausung.

“Das ist ok!”

Wichtig war Nevis nur, dass Yui bei ihr war! Das war viel mehr wert, als ein bequemes Bett. Nevis trat ein und stand unter der flackernden Luma, die den Raum erhellte. Sam sagte ihnen noch, wo die Nasszellen waren und ließ sie dann allein. Morgen wollten sie alles zum Auftrag besprechen, ehe es abends im Schutze der Dunkelheit ernst werden sollte.

"Mit anderen Schuhen würde ich schneller rennen können!",

wies Nevis nochmal auf die Dringlichkeit hin und rief ihr das hinterher. Ihre momentanen Schuhe waren Stolperfallen! Auch würden sie somit testen können, wie ernst es Sam mit der Einhaltung ihrer Seite des Vertrages, der mit einem Handschlag getroffen worden war, war, noch ehe sie den Auftrag angingen und die Kinder sich vielleicht in große Schwierigkeiten oder Gefahr brachten. Dann waren sie allein. Sie nutzte den Moment und sagte zu Yui:


“Ob es ein Fehler ist, werden wir merken, aber ich hielt es für das Beste! Bei Malan haben wir zwar einiges gelernt, was auf Nar Shaddaa nützlich ist, aber wir traten in anderen Punkten auf der Stelle. Ob wir uns von ihm verabschieden sollten?……. Ich sag es nur ungern, aber ich finde, du solltest solche Schlagwörter wie”Jedi”, “Sith” und Dinge, die kein normales Kind kann, bleiben lassen. Wir können nicht wissen, ob wir ihr trauen können! Noch nicht! Oder, siehst du das anders? Da sind einige Asse im Ärmel nicht schlecht. Entschuldige meinen Ellenbogenbuff!”

Nevis dachte kurz nach, was sie nun machen könnte.

“Ich denke, Duschen wäre nicht schlecht und dann werde ich mal richtig ausschlafen. Ich bin total fertig! Der Tag war anstrengend! Und, ausgeruht und ausgeschlafen an den Auftrag zu gehen, wäre sicherlich nicht verkehrt! Zum Essen bin ich zu müde!”

Gesagt, getan! ...

Sie wusste, dass Yui nicht schlafen musste und auf sie aufpassen würde. Sie könnte getrost schlafen, auch wenn Sams Absichten düsterer als angenommen sein würden. Nevis kuschelte sich in den muffig riechenden Schlafsack und schlief sofort ein.



Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, in ihrer Kabine: Nevis mit Yui, nebenan auf dem Schiff: Paul und Sam
 
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Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul

Uiuiuiuiui das klang ja übel. Okay Missachten von Befehlen klingt ja nicht so schlimm aber Angriff auf Kameraden und Desertation konnte einem durchaus den Tod einbringen. Wie sehr sich die Imperialen für diesen Fall interessierten würde dann wohl nur noch davon abhängen wo sie früher gearbeitet hatte und wie viele sensitive Informationen sie hatte. Doch das war auf jeden ‚Fall abgespeichert und Yui würde die Informationen benutzen, wenn es etwas brachte. Außerdem hatte sie durch ihre Hacks einige Informationen über das Schiff, so konnte es sicher leichter aufgespürt werden. Leider nicht ganz einfach, denn die Galaxie war riesig und mit einem kleinen Raumschiff wie diesem konnte man sich leicht sehr gut ewig verstecken. Es war wirklich dann nur eine Frage ihres ehemaligen Staus, ob sie überhaupt gesucht werden würde, abgesehen sie ging zufällig ins Netzt. Yui würde diesem Zufall auf jeden Fall nachhelfen, sollte Sam versuchen sie zu verarschen. Doch jetzt hieß es einfach einmal bei der ganzen Sache mitzuspielen.

Yui senkte enttäuscht den Kopf. Jetzt hatte sie sich schon gefreut etwas tun zu können was sie wirklich konnte und nicht nur durchs Leben zu stolpern, während sie versuchten alle am Leben zu bleiben, wie es in den Tempeln und auf der Gala gewesen war. Yui wollte noch einmal wiedersprechen, dass wenn sie die Tat verübte niemand draufkommen würde, doch hielt dann doch den Mund. Nevis machte ihr mit einem Seitenhieb eindeutig klar, dass sie nichts weiter sagen sollte. Doch Yui dachte trotzdem darüber nach. Einfach sich in einen Konkurrenten von diesem Ponto verwandeln ihn unter laufender Kamera töten und niemand würde irgendjemanden von ihnen mit dem Verbrechen in Verbindung bringen. Sie hinterließ auch keine Spuren wie DANN Fingerabdrücke oder sowas. Es gab dann praktisch keine Anhaltspunkte mehr. Wie auch immer Sam hatte entschieden und Yui hielt sich daran.

Die beiden wurden von der Frau in eine Kabine geführt, wo sie jetzt einmal schlafen konnten. Als ob. Yui würde sich sicher nicht entspannen. Sie konnte zwar nicht schlafen, aber trotzdem träumen. Doch auch das würde sie nicht machen, denn sie traute der Frau hier nicht ganz. Sie würde warten und wachen, ob sie irgendetwas vorhatte, was den beiden Mädchen schaden konnte. Da waren sie auch schon alleine und konnten ein wenig miteinander sprechen. Yui setzte sich neben ihre kleine Schwester auf den Boden und lehte sich an die Wand sie legte eine Hand auf ihre Schulter und strich sanft darüber.


“Du hast Recht das werden wir sehen. Ich kann die frau nur sehr schwer einschätzen. Doch ich werde uns verteidigen, wenn es gefährlich wird. Die Sache mit Malan musst du selbst entscheiden, ich fühle mich ihm nicht verpflichtet. Doch ich komme so oder so mit dir. … Sorry. Jedi und Sith isnd für mcih immer so präsent. Im Labor waren Jedi immer wieder ein Thema der Wissenschaftler und meine Waffen gegen sie. Und danach mit ich kurze Zeit später praktisch in deren arme gelaufen. Ich habe mich in letzter Zeit viel zu oft gegen Jedi und Sith verteidigen müssen, dass sie so präsent sind ja fast präsenter wie Soldaten Sicherheitskräfte oder sowas. Aber du hast Recht wir müssen vorsichtig sein. Gut dann mach dich fertig ich warte hier.“

Yui beobachtete wie Nevis. kurz in der Nasszelle verschwand und dann wieder kam. Sie selbst hatte zum Glück keine Bedürfnisse dieser Art mehr, die sie befriedigen musste. Ihr mechanischer Körper hatte da durchaus Vorteile. Sie rutschte etwas näher zu ihrer kleinen Schwester und legte eine Hand auf ihre Seite während diese einschlief. Ein Lächeln legte sich auf Yuis Lippen. Es fühlte sich schon wieder fast so an als hätte sie neue Familie gefunden. Sie lehnte sich wieder gegen die and und blickte sanft auf das Mädchen während ihre Gedanken streiften. Trotzdem bleib si aufmerksam, dass ihnen in der Nachts passieren würde. Allerdings wurde ihr dabei auch recht schnell langweilig. Einfach nur stunden dazusitzen ohne was tun zu können, außer die kleine Schwester beim Schlafen zu beobachten. Das waren die Momente in denen die Zeit einfach nicht vergehen wollte.

Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, in ihrer Kabine: Nevis mit Yui, nebenan auf dem Schiff: Paul und Sam
 
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Heck, vor dem Lagerraum/ Sam, Paul

Auf die Frage, ob die Blondine mal Soldatin war, hatte Sam nur mit einem Zwinkern und einem verschmitzten Lächeln geantwortet. Sie hatte keine Lust, den Kids gleich ihre ganze Lebensgeschichte aufzutischen. Wo käme sie denn da hin, wenn sie jedem dahergelaufenen Penner erzählte, wer sie war und wo sie herkam. Wenn die Kleinen ihr Wort hielten, den ersten Einsatz gut über die Bühne brachten und dann noch eine Weile bei ihr bleiben würden, hätten sie genug Gelegenheiten, um Sams Kriegsgeschichten zu lauschen. Das lag aber in der Zukunft. Sie mussten sich um Dinge kümmern, die jetzt anstanden.

Sam steuerte mit Paul im Schlepptau den Maschinenraum an der Backbordseite an. Sie wollte so viel Abstand wie möglich zu den Kindern haben. Die Luft in dem großen Raum war etwas wärmer als im Rest vom Schiff, obwohl die Maschinen schon seit Monaten nicht mehr gearbeitet haben. An der Wand hing ein Handscanner, den die ehemalige Soldatin sich kurzerhand schnappte und aktivierte. Er funktionierte noch. Eine der wenigen Sachen, die hier nicht kurz davor waren, an Altersschwäche zu krepieren. Als der Droide hinter ihr den Raum betrat, wies sie ihn an, die Türe zu schließen. Erst dann fing sie an zu reden.

"Diese Yui ist gruselig, findest du nicht? Spricht von Auftragsmorden, als wäre es ihr Tagesgeschäft. Und dass sie Jedi und Sith erwähnt ... Ich habe diese Namen zum ersten Mal auf der Akademie gehört. Für Straßenkinder sind das keine Themen. Etwas stimmt mit der nicht."

"Ich behalte sie im Auge. Egal wer oder was sie ist. Aber lass uns über etwas wichtigeres reden: Wie teilen wir unsere Gewinne auf?"

Die Blondine warf dem Hünen ein Lächeln zu. Er hatte einen klaren Kompass, das gefiel ihr. Auch Sam ging es in erster Linie ums Geschäft. Deshalb war sie hier, deswegen hat sie sich diesen Schrotthaufen und die Kinder aufgehalst.

"Wir ziehen für jeden Gewinn etwas für die Kinder und das Schiff ab. Ansonsten 50 Prozent für jeden."

"Einverstanden. Und wie stellen wir das morgen an?"

"Ich dachte zuerst daran, dass wir Ponto ein paar Ersatzteile für die Königin abnehmen. Dann kommt er uns aber relativ einfach auf die Schliche. Deshalb machen wir folgendes: Als ich bei ihm auf dem Schrottplatz war kam gerade eine neue Lieferung rein. Der alte Angeber hat sofort davon geschwärmt, dass er günstig ein paar Hyperraumgeneratoren erworben hat. Wir nehmen ihm die ab und verkaufen sie weiter. Alles was wir brauchen ist ein Transportmittel und Kontakt zu einem Käufer. Um den Transport wirst du dich morgen kümmern. Ich schnapp mir die Kids und besuche einen alten Bekannten."

"Die Kinder willst du mitnehmen?"

"Klar, ich lass die doch nicht hier auf meinem ... unserem Schiff. Ich zeig denen dann auch gleich, wo es morgen Nacht hingehen wird."

Sie deaktivierte den Handscanner und ließ sich die Ergebnisse anzeigen. Ja, auch hier war einiges im Arsch.

"Wir überprüfen jetzt noch den anderen Maschinenraum, machen eine Einkaufsliste und dann ist Schluss für heute. Morgen wird ein langer Tag."

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Maschinenraum backbord/ Sam, Paul
 
Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, in ihrer Kabine: Nevis mit Yui, nebenan auf dem Schiff: Paul und Sam


Yui gab Nevis recht. Yui musste ab jetzt vorsichtiger sein und sich lieber auf die Zunge beißen, wenn sie wieder ein Redeschwall überkommen sollte. Sam wusste jetzt schon viel zu viel. Wer wusste schon, was sie sich so für Gedanken machte!? Nevis wusste, dass einige Jedi Gedanken lesen konnten. Sahra gehörte definitiv dazu. Eine sehr nützliche Gabe und die machtsensible Nevis würde sie gerne beherrschen. Wenn sie das jetzt könnte, wären sie schlauer. Yui versprach, egal was kommen würde, sie zu beschützen.

“Das weiß ich doch! Ich hab dich lieb!”

Nevis kuschelte sich lieb an sie. Sie saßen auf ihren zusammengerollten Schlafsäcken. Nevis hatte ihr Köpfchen an ihre Schulter gelegt.

Das mit Malan sollte Nevis für sich entscheiden. Yui fühlte sich ihm nicht verpflichtet. Offenbar Nevis irgendwie schon!? Yui würde natürlich mitkommen, wenn sie nochmal zu ihm wollte. Nevis schwieg und stellte sich kurz einen Abschied vor und spielte ihn gedanklich durch. Was sollte sie sagen? Dass sie ihn für Sam verließen?!


“Ich denke, ich lasse es lieber! Das wird sonst kompliziert!”

Jedi und Sith waren für Yui immer so präsent, fuhr Yui aufgrund ihres Vorwurfes fort. Sie versuchte sich zu erklären. Es gab wohl Leute, die hatten einfach mehr Kontakt als Andere, die nie einem Jedi oder Sith über den Weg liefen. Das war wohl Schicksal und erklärte so einiges, dachte sich Nevis.

“Ich verstehe!”,

beendete die Kleine das Thema. Sie hatte damit ihre Entschuldigung akzeptiert und damit war alles wieder gut!

Nevis ging dann unter die Dusche und dann ins Bett bzw. schlüpfte in den Schlafsack. Nevis ergriff Yuis Hand und legte ihr Köpfchen noch daran. Schnell war sie tief und fest eingeschlafen.


Als Nevis erwachte, spürte sie mächtigen Hunger. Vielleicht war sie auch deshalb aufgewacht? Ihr Magen knurrte laut. Wann hatte sie das letzte Mal etwas gegessen? Es fiel ihr nicht mehr ein!

Yui?! Ich habe großen Hunger! Ob es schon Frühstück gibt?”

Nevis schlüpfte aus dem Schlafsack und roch so muffig wie das Ding selbst, weil sie den Geruch angenommen hatte. Leise öffnete sie die Kabinentür. Sie fühlte sich hier auf dem Schiff noch unsicher und fremd! Nach Frühstück roch es nicht und es war alles sehr still. War es noch sehr früh am Morgen? Schlief Sam noch?

“Komm, wir suchen mal nach etwas Essbarem! Wir können uns gleich mal das Schiff angucken! Sam scheint noch zu schlafen!”,

flüsterte sie leise. Sie hatte ja gesagt, sie dürften hier herum laufen!

“Gehst du bitte vor?”,

bat Nevis Yui. Ihr war es lieber, wenn sie vorging. Man konnte ja nie wissen!?


Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, auf dem Flur vor ihrer Kabine: Nevis und Yui, Sam und Paul irgendwo hier
 
Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, in ihrer Kabine: Nevis mit Yui, nebenan auf dem Schiff: Paul und Sam

Es war ein eigenartiges Gefühl nicht schlafen zu müssen, Yui hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt. Das Fehlen der körperlichen Müdigkeit, wobei es mit ihrer Geistigen ganz anders aussah. Manchmal fühlte sie sich einfach viel zu müde. Doch wie auch immer sie hatte so halt immer mehr als genug Zeit zum Nachdenken.

Die Zeit verging und es passierte nichts. Yui war langweilig und sie wünschte sich, dass sie nach etwas zum Lesen gefragt hätte oder nach einem Film oder irgendwas, was sie beschäftigen konnte. Doch dem war nicht so und so konnte sie nur vor sich hinträumen. Zum Glück dauerte es nicht so lange wie damals als sie verschüttet im Tempel war bis sich wieder etwas regte und zwar Nevis. Sie war aufgewacht und hatte Hunger über den sie sich gleich beschwerte. Ein Moment, in dem sich Yui wieder über ihr Roboter Dasein freute, denn ihr blieb sowas erspart. Als Sklavin hatte sie oft genug ein wenig an Hunger gelitten, das sie das Gefühl nicht vermisste. Sie zuckte etwas mit den schultern und stand auch auf bevor sie ihrer kleinen Schwester antwortete.


“Ich weiß es nicht wir können aber in die Küche schauen was da so da ist, sie werden doch hier sicher was zu essen haben.“

Doch zuvor versicherte sich Yui noch einmal, dass sie von nicht und niemanden beobachtet wurde und ging an einen Zugangspunkt für Astromechdroiden. Sie wollte nicht Hacken, sondern holte sich nur ein paar Daten über das Raumschiff und einen Plan, dass sie wusste wohin sie gingen. Dann konnten sie sich schon auf den Weg machen.

Yui nahm Nevis an die Hand und macht sich auf den Weg durchs Schiff. Sie hatte keine Ahnung wo die anderen sich aufhielten aber Sam würde sicher auch noch was essen wollen. Endlich erreichten sie die gewünschten Räumlichkeiten und Yui fischte ein wenig herum bis sie zwei Sandwiches in der Hand hielt und sie dem kleineren Mädchen reichte. Yui brauchte ja nichts zu essen also konnte sie ihre Portion ruhig abgeben. Sie setzten sich an den Tisch, dass sie in Ruhe essen konnte.


“Ich nehme nicht an, dass die anderen noch lange auf sich warten lassen werden.“

Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, in ihrer Kabine: Nevis mit Yui, nebenan auf dem Schiff: Paul und Sam
 
Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, auf dem Flur vor ihrer Kabine: Nevis und Yui, Sam und Paul irgendwo hier


Yui wollte mit Nevis in der Küche nach etwas Essbarem gucken. Ihr Magen knurrte laut, überlaut, als beherbergte sie einen Löwen darin! Nevis nickte zufrieden. Das war ein Plan.

Doch zuerst ging es an eine Station für Droiden. Nevis wusste nicht, ob Yui sich irgendwie aufladen müsste, denn sie aß ja nichts und schlief auch nie und irgendwoher musste ihre Energie ja kommen?! Oder, sie zog Daten herunter? Über das Schiff zum Beispiel?! Nevis fragte nicht nach. Sie schwieg lieber leise, um kein Aufsehen zu erregen! Paul müsste sicher auch nicht schlafen!? Ungeduldig wartete sie und sah sich immerzu um. Ihr war nicht wohl dabei! Ob sie sowas nämlich dürften? Diese Sam war bisher schwer einschätzbar und fuchtelte zuviel mit dem Blaster in der Hand herum und dieser Paul war auch nicht gerade Vertrauen erweckend, eigentlich gar nicht. Er war anders als Yui, ganz anders!

Dann ergriff Yui Nevis`Hand und schien fertig zu sein. Zum Glück war es schnell gegangen! Sie erreichten die kleine Bordküche und Yui begann gleich zu suchen. Sie reichte Nevis sogar gleich zwei große Sandwiches. Nevis strahlte. Endlich mal satt essen! Nevis legte diese auf eine hohe Esstheke. Sie kletterte auf einen Hocker ohne Lehne und begann an jener hohen Theke mit Blick aus dem Fenster zu essen. Sie hatte einen Kohldampf! Und lecker waren die Sandwiches! Es war sogar ein Salatblatt, Sandwichcreme und Gemüse auf dem zarten Fleisch, Gorakfleisch vermutlich, so zart wie es war. So etwas Leckeres hatte sie schon ewig nicht mehr gegessen. In der Mitte war sogar ein Spiegelei drauf! Yui meinte, dass die Anderen bald kämen. Ja, es war schon hell draußen! Sie schlang mächtig und verschluckte sich auch einmal. Tüchtig hustete sie.


“Trinken, bitte, schnell!”,

bat sie Yui krächzend unter Hustern, etwas in der Küche zu suchen! Blaue Milch wäre jetzt die Krönung eines gelungenen Frühstücks! Wie lange hatte sie die nicht getrunken? Wasser würde aber auch genügen!


Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee, Küche, an Esstheke: Nevis und Yui, Sam und Paul irgendwo hier
 
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Sams Quartier/ Sam

Sie wusste nicht genau was es war. Die erste Nacht in einer fremden Umgebung? Wohl kaum. Bei der Armee hatte sie an weit schlimmeren Orten unter krasseren Bedingungen schlafen müssen. Der immer noch miefige Geruch konnte es auch nicht sein. Möglicherweise war es der Berg an Arbeit, der heute abgearbeitet werden wollte und sie mit einem Grollen aus dem Schlaf gerissen hatte. Auch in Pauls Zimmer hörte sie schon Bewegung. Er hatte das Quartier direkt neben der Blondine. Was der Droide nachts wohl anstellte? Ob er wirklich schlief? Oder so tat, als ob? Paul war für sie immer noch ein verrücktes Mysterium. Sie kannte weder die Absichten noch die Beweggründe des Roboters. Sicher war nur, dass er vorerst mitspielte. Sie waren vorerst Partner. Er hatte gestern Abend zugestimmt, schon am Morgen die ersten Dinge zu besorgen. Der alte Raumhafen war zwar schon lange kein Handelszentrum mehr, aber Sam war davon überzeugt, dass irgendwelche Händler hier noch herum lungerten und etwas hatten, dass sie dringend benötigten.

Etwas angespannt lauschte sie in der Dunkelheit liegend den schweren Schritten des Droiden. Schließlich hörte sie, wie eine Türe zur Seite glitt. Dann ein zweites Zischen, das war die Schiffsrampe. Dann wieder Stille. Langsam richtete die junge Frau sich auf. Sie hatte Zeit, bis Paul zurück war. Sie könnte das Schiff so lange putzen. Reparieren war leider noch nicht möglich, dafür fehlten die nötigen Ersatzteile. Oder sie konnte noch etwas Sport machen. Sie streckte sich und gähnte. Ja, das war wohl die bessere Idee. Die Blondine schlüpfte elegant aus ihrem Schlafsack und machte sich an dem Seesack zu schaffen, den sie seit Wochen mit sich herum trug. Sie kramte ein schwarzes Top und eine olivgrüne Schlabberhose hervor. Noch so ein Überbleibsel aus ihrer Armeezeit. Sie zog sich die Sachen über und begab sich in den backbord liegenden Frachtraum. Nur weil sie nicht schlafen konnte, wollte sie die Kinder nicht wecken. Nicht, dass es ihr wichtig wäre. Sie hatte nur kein Lust, sich den ganzen Tag Gequengel anzuhören. Außerdem brauchte sie die beiden Mädchen heute Nacht in bester Verfassung.

Die kleine Deserteurin tobte sich in dem Frachtraum eine Weile aus. Liegestütze, Sit-Ups, Klimmzüge. Mit ein bisschen Kreativität konnte sie den Raum und die wenigen Gegenstände darin in ihr Fitnessprogramm einbauen. Sie war schon immer sportlich gewesen und wollte das auch bleiben. Die Ausbilder hatten ihr nur gezeigt, wie sie das noch effektiver bewerkstelligen konnte. Wenn sie erst einmal Geld hatten, könnte sie sich auch einen Boxsack und andere Trainingshilfen vorstellen. Paul würde sie gar nicht erst danach fragen. Das Schiff gehörte ihnen jeweils zur Hälfte. Ihr vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Immerhin hatte sie das Schiff über dem eigentlichen Wert erworben. Und den Droiden reaktiviert und damit sogar gerettet. Sie hätte das Klappergestell auch einfach auf den Müll werfen können. Eigentlich sollte er ihr dankbar sein, überlegte die Blondine, als sie etwas klappern hörte. Dann hörte sie stimmen. Die Kids waren wach und machten sich offenbar an der Küchenzeile in der Lounge zu schaffen. Jetzt merkte auch Sam, dass sie allmählich hungrig wurde. Besser gelaunt als sonst sprang sie die Stufen nach oben und schlenderte zur Lounge.

"Guten Morgen. Das kommt davon, wenn man sich über die Sandwiches anderer Leute her macht."

, sagte sie gut gelaunt. Es war zwar nicht unbedingt erfreulich, dass die Kleine sich Sams letztes Sandwich geschnappt hatte, aber die Blondine hatte auch zugestimmt, die Kids zu versorgen. An diesem Morgen fand sie es irgendwie in Ordnung. Statt aber ein Glas Wasser für Nevis zu holen, schenkte sie sich erst einmal eine Tasse heißen Caf ein. War ja nicht ihr Problem.

"Paul holt gerade frische Vorräte. Jetzt, da wir zu viert sind, müssen wir etwas aufstocken."

Sie hielt inne und überlegte kurz. Streng genommen waren sie ja zu dritt. Der Droide benötigte keine Nahrung. Allerdings würde er ihr da wohl widersprechen, wenn er denn hier wäre, was an der Tatsache jedoch nichts ändern würde. Wie kalkulierte der Droide überhaupt, wie viele Rationen er kaufen musste? Sam verwarf das Gedankenspiel wieder. Es hatte sowieso keinen Zweck, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie musste sich damit abfinden, dass ihr Leben seit gestern ein großes Stück verrückter geworden war.

"Ich hab ihm außerdem gesagt, dass er nach Klamotten für euch ausschau halten soll."

Auch den Teil der Abmachung hatte sie nicht vergessen. Wenn die beiden Mädchen für sie arbeiten wollten, sollten sie auch ein bisschen nach etwas aussehen. Zerlumpte Straßenkinder waren nichts, mit dem die Ganovin sich unbedingt sehen lassen wollte.

"Wenn er wieder da ist zieht ihr euch um. Wir gehen dann direkt los. Ich will euch ein paar Dinge zeigen."

Mit diesen Worten stürzte sie ihren restlichen Caf hinunter und ging Richtung Nasszellen. Für die Kleinen würde es heute einen echten Spießrutenlauf geben. Unter der heißen Dusche ging sie die Szenarien durch: Beim Auskundschaften von Pontos Schrottplatz konnten sie nicht viel falsch machen. Sie mussten nur aufpassen, zuhören und sich alles merken. Dann wurde es aber schon kniffliger: Sam und Paul hatten sich vorgenommen, das Diebesgut noch in der selben Nacht zu verschachern. Sie wollte dafür ein paar alte Kontakte wieder auffrischen. Kein ungefährliches Unterfangen. Verhandlungen dieser Art wurden schnell mit dem Blaster geführt. Wenn es dazu kommen sollte, würde sie ihre eigene Haut retten müssen. Das gleiche galt dann auch für die Mädchen.

Nach der morgendlichen Dusche schlüpfte sie in frische Klamotten, legte ihr Holster mit dem Blaster an und begab sich zurück in die Lounge. Der Droide war mittlerweile wieder da.

"Und, hast du etwas gefunden?"

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Lounge/ bei der Küchenzeile/ Sam, Yui, Nevis, Paul
 
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