Sam Cochran
Skyhopper
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Paul
Dass die Kleine bei ihrem Raubzug nicht erfolgreich war, fand Sam nicht weiter tragisch. Mehr als ein paar Credits wären dabei sowieso nicht rausgesprungen. Mit dem Kleingeld konnte sie gerade nichts anfangen. Sie war auf größeres aus. Und vielleicht hatte die Kleine mit dem Fehler, sich mit den Trandoshanern anzulegen, sogar etwas gelernt. Sam war zwar selbst dafür bekannt, ungestüm und impulsiv zu sein, aber das hieß nicht, dass sie es nicht besser wusste.
„Die Echsen sind ein komischer Haufen. Aber sie wissen, wie man Respekt einfordert. Eine nützliche Eigenschaft.“
Weniger nützlich war die Tatsache, dass die Echsen nicht nur Sam und die Kleine, sondern auch Paul gesehen haben dürften. Jeder Schritt auf Nar Shaddaa musste nun noch vorsichtiger gemacht werden. Mittlerweile war sie froh, Paul getroffen zu haben. Der Droide war immer noch weitestgehend ein Rätsel, aber die Trandos waren bereits die zweite Partei auf dem Planeten, mit der sie sich innerhalb weniger Tage verkracht hatte. Und die Auseinandersetzung mit Ponto würde sie mit ihrem Plan sogar noch etwas auf die Spitze treiben. Aber der Saftsack hatte es verdient. Paul war also ein willkommener, wenn auch schräger, Verbündeter.
Dass Nevis nicht von hier kam, bestätigte Sam in ihren Beobachtungen. Alles andere hätte sie doch sehr überrascht. Das fast schon selbstmörderische Vorgehen gegen die Echsen, das Zulassen einer Entführung und die Bereitschaft, dann auch noch mit den Entführern zu reden, passte nicht zu den Straßenkindern von hier, zu denen sie selbst mal gehört hatte. „Man hat mich vergessen“ klang nach dem Klassiker. Man hatte das Mädchen ausgesetzt. Gründe dafür könnte es viele geben: Krieg, Vertreibung und Armut waren in der ganzen Galaxie an der Tagesordnung. Mitleid hatte Sam jedoch nicht. Dass jeder sein eigenes Schicksal in die Hand nehmen konnte, hatte sie zur Genüge bewiesen. Vom Straßenkind zur Tagelöhnerin und schließlich bis in die Armee hatte sie es geschafft, mit erhobenem Haupt und einem Sack voll neuer Fähigkeiten und Pläne zurück zu kehren. Sie blickte mit einem grimmigen stolz auf diesen langen Weg zurück. Eltern, Geschwister oder Freunde hatte sie dabei nicht gebraucht.
Lianna kannte Sam allerdings nicht. Sie kannte die meisten Welten im Hutten-Raum und auch viele imperiale Welten, vor allem im Kern, waren ihr bekannt. Aus diesem Grund hatte sie den Verdacht, dass die Welt womöglich in neutralem oder gar republikanischem Gebiet liegt. An sich spielte es für sie keine Rolle. Die Kleine war nicht von hier, damit war alles gesagt.
„Stiefschwester? Wie kam’s denn da dazu? Und ich hab dich nicht gefragt, was dein Malaan gemacht hat, sondern wer er ist. Also?“
Doch die Antwort blieb die Kleine ihr vorerst schuldig. Das Zischen der Rampe ließ die Blondine hochschrecken. Sofort warf sie Paul, der seinen E-5 schon schussbereit hatte, einen vielsagenden Blick zu. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Trandos sie so schnell finden würden. Aber wenn die Echsen es so wollten, dann würden sie Sam jetzt kämpfen sehen. Sie zog nun ebenfalls ihren Blaster, doch ausgerechnet die Kleine war am schnellsten an der Tür. Leichtsinnige Aktion, aber scheinbar ungefährlich. Sam und Paul spähten um die Ecke: Die Kleine rannte auf ein anderes Mädchen und das Vieh zu. Yui? Das war also die Stiefschwester?
Die kleine Twi'lek dürfte etwa in dem selben Alter wie Nevis sein. Allerdings gehörte sie wohl zu einem anderen Schlag Kind. Einem, der Sam spontan mehr zusagte: Mit Blaster im Anschlag stand Kind Nummer zwei in der Lounge, hinter ihr die geöffnete Rampe. Wie zum Teufel hatte die Kleine das angestellt? Waren die Sicherheitssysteme der Kwee-Kunee so schlecht, dass sie von einem Kind gehackt werden konnte? Sam machte sich in Gedanken eine Notiz auf die lange Liste an Dingen, die sie mit Paul besprechen musste. Aber zunächst galt es, diese Bedrohung auf ihrem Schiff auszuschalten. Denn im Gegensatz zu Nevis schien ihre Stiefschwester tatsächlich etwas auf dem Kasten zu haben. Vielleicht konnte die Kleine so überleben. Eins war jetzt zumindest sicher: Sie würde den Neuankömmling nicht unterschätzen. Sie warf Paul einen weiteren, ernsten Blick zu. Dann trat sie aus dem Frachtraum heraus und visierte mit ihrem Blaster die Twi'lek an. Der Droide tat es ihr gleich. Sam Widerstand dem Drang, hinter dem massigen IG-Metallklotz in Deckung zu gehen.
"Falls du glaubst, dass ich nicht auf dich schießen werde, nur weil du ein Kind bist, irrst du dich. Waffe auf den Boden, Hände da wo ich sie sehen kann und drei Schritte zurück."
In anderen Fällen hätte Sam sofort geschossen. Wer ihre Sicherheitssysteme umging und mit gezückter Waffe zum Sturmangriff überging, konnte keine Absichten haben, von denen Sam mehr als ein Loch im Kopf hatte. Dass Nevis eine Beziehung zu der Twi'lek hatte machte die Sache aber nicht so einfach. Mindestens eines der Kinder brauchte sie. Hinzu kamen die scheinbaren Fähigkeiten der Neuen.
"Und wie zum Teufel hast du die Türe geöffnet. Ist da draußen noch jemand, der dich hier rein geschickt hat?"
Der Griff um ihre Pistole wurde fester, während sie sorgsam auf das Kind zielte. Sam war monatelang bei den Scharfschützen gewesen. So lange war das noch gar nicht her.
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul
Dass die Kleine bei ihrem Raubzug nicht erfolgreich war, fand Sam nicht weiter tragisch. Mehr als ein paar Credits wären dabei sowieso nicht rausgesprungen. Mit dem Kleingeld konnte sie gerade nichts anfangen. Sie war auf größeres aus. Und vielleicht hatte die Kleine mit dem Fehler, sich mit den Trandoshanern anzulegen, sogar etwas gelernt. Sam war zwar selbst dafür bekannt, ungestüm und impulsiv zu sein, aber das hieß nicht, dass sie es nicht besser wusste.
„Die Echsen sind ein komischer Haufen. Aber sie wissen, wie man Respekt einfordert. Eine nützliche Eigenschaft.“
Weniger nützlich war die Tatsache, dass die Echsen nicht nur Sam und die Kleine, sondern auch Paul gesehen haben dürften. Jeder Schritt auf Nar Shaddaa musste nun noch vorsichtiger gemacht werden. Mittlerweile war sie froh, Paul getroffen zu haben. Der Droide war immer noch weitestgehend ein Rätsel, aber die Trandos waren bereits die zweite Partei auf dem Planeten, mit der sie sich innerhalb weniger Tage verkracht hatte. Und die Auseinandersetzung mit Ponto würde sie mit ihrem Plan sogar noch etwas auf die Spitze treiben. Aber der Saftsack hatte es verdient. Paul war also ein willkommener, wenn auch schräger, Verbündeter.
Dass Nevis nicht von hier kam, bestätigte Sam in ihren Beobachtungen. Alles andere hätte sie doch sehr überrascht. Das fast schon selbstmörderische Vorgehen gegen die Echsen, das Zulassen einer Entführung und die Bereitschaft, dann auch noch mit den Entführern zu reden, passte nicht zu den Straßenkindern von hier, zu denen sie selbst mal gehört hatte. „Man hat mich vergessen“ klang nach dem Klassiker. Man hatte das Mädchen ausgesetzt. Gründe dafür könnte es viele geben: Krieg, Vertreibung und Armut waren in der ganzen Galaxie an der Tagesordnung. Mitleid hatte Sam jedoch nicht. Dass jeder sein eigenes Schicksal in die Hand nehmen konnte, hatte sie zur Genüge bewiesen. Vom Straßenkind zur Tagelöhnerin und schließlich bis in die Armee hatte sie es geschafft, mit erhobenem Haupt und einem Sack voll neuer Fähigkeiten und Pläne zurück zu kehren. Sie blickte mit einem grimmigen stolz auf diesen langen Weg zurück. Eltern, Geschwister oder Freunde hatte sie dabei nicht gebraucht.
Lianna kannte Sam allerdings nicht. Sie kannte die meisten Welten im Hutten-Raum und auch viele imperiale Welten, vor allem im Kern, waren ihr bekannt. Aus diesem Grund hatte sie den Verdacht, dass die Welt womöglich in neutralem oder gar republikanischem Gebiet liegt. An sich spielte es für sie keine Rolle. Die Kleine war nicht von hier, damit war alles gesagt.
„Stiefschwester? Wie kam’s denn da dazu? Und ich hab dich nicht gefragt, was dein Malaan gemacht hat, sondern wer er ist. Also?“
Doch die Antwort blieb die Kleine ihr vorerst schuldig. Das Zischen der Rampe ließ die Blondine hochschrecken. Sofort warf sie Paul, der seinen E-5 schon schussbereit hatte, einen vielsagenden Blick zu. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Trandos sie so schnell finden würden. Aber wenn die Echsen es so wollten, dann würden sie Sam jetzt kämpfen sehen. Sie zog nun ebenfalls ihren Blaster, doch ausgerechnet die Kleine war am schnellsten an der Tür. Leichtsinnige Aktion, aber scheinbar ungefährlich. Sam und Paul spähten um die Ecke: Die Kleine rannte auf ein anderes Mädchen und das Vieh zu. Yui? Das war also die Stiefschwester?
Die kleine Twi'lek dürfte etwa in dem selben Alter wie Nevis sein. Allerdings gehörte sie wohl zu einem anderen Schlag Kind. Einem, der Sam spontan mehr zusagte: Mit Blaster im Anschlag stand Kind Nummer zwei in der Lounge, hinter ihr die geöffnete Rampe. Wie zum Teufel hatte die Kleine das angestellt? Waren die Sicherheitssysteme der Kwee-Kunee so schlecht, dass sie von einem Kind gehackt werden konnte? Sam machte sich in Gedanken eine Notiz auf die lange Liste an Dingen, die sie mit Paul besprechen musste. Aber zunächst galt es, diese Bedrohung auf ihrem Schiff auszuschalten. Denn im Gegensatz zu Nevis schien ihre Stiefschwester tatsächlich etwas auf dem Kasten zu haben. Vielleicht konnte die Kleine so überleben. Eins war jetzt zumindest sicher: Sie würde den Neuankömmling nicht unterschätzen. Sie warf Paul einen weiteren, ernsten Blick zu. Dann trat sie aus dem Frachtraum heraus und visierte mit ihrem Blaster die Twi'lek an. Der Droide tat es ihr gleich. Sam Widerstand dem Drang, hinter dem massigen IG-Metallklotz in Deckung zu gehen.
"Falls du glaubst, dass ich nicht auf dich schießen werde, nur weil du ein Kind bist, irrst du dich. Waffe auf den Boden, Hände da wo ich sie sehen kann und drei Schritte zurück."
In anderen Fällen hätte Sam sofort geschossen. Wer ihre Sicherheitssysteme umging und mit gezückter Waffe zum Sturmangriff überging, konnte keine Absichten haben, von denen Sam mehr als ein Loch im Kopf hatte. Dass Nevis eine Beziehung zu der Twi'lek hatte machte die Sache aber nicht so einfach. Mindestens eines der Kinder brauchte sie. Hinzu kamen die scheinbaren Fähigkeiten der Neuen.
"Und wie zum Teufel hast du die Türe geöffnet. Ist da draußen noch jemand, der dich hier rein geschickt hat?"
Der Griff um ihre Pistole wurde fester, während sie sorgsam auf das Kind zielte. Sam war monatelang bei den Scharfschützen gewesen. So lange war das noch gar nicht her.
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Yui, Paul