N'zoth

[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Lichtung in der Nähe der Hauptstadt | SCT „Annabell“ | Kabine | Etara, Spectre

Irgendetwas war nicht in Ordnung, irgendetwas stimmte nicht, das konnte Etara spüren, auch wenn sie sich alle Mühe gab, sich nichts davon anmerken zu lassen. Hatte Mallory vielleicht doch recht gehabt und es gab ein Problem mit Spectre, das ernster war als ein wenig Unaufmerksamkeit bei einer Besprechung? Nein, daran wollte die Schmugglerin jetzt wirklich nicht denken, es war gut möglich, dass es alles harmlos war. Ja, vielleicht war ihre Freundin sogar einfach abgelenkt gewesen, weil sie an sie gedacht hatte, das wäre doch recht süß und eine angenehme Erklärung, mit der sich Etara anfreunden konnte. Sie mochte Spectre wirklich und war bei ihr deshalb auch anders als mit ihren bisherigen Partnern, sanfter und vorsichtig, wenn nicht sogar rücksichtsvoll, immerhin wusste sie, was die ehemalige Attentäterin durchgemacht hatte und welche psychologischen Spuren das hinterlassen hatte. Jedenfalls glaubte die hübsche Blauhäutige, das zu wissen, ganz sicher sein konnte sie sich natürlich nicht, schließlich war sie nicht dabei dabei gewesen und musste sich auf das verlassen, was die anderen Chiss ihr erzählte. Es konnte schon sein, dass sie vielleicht das ein oder andere Detail ausließ oder Ereignisse nicht genau so schilderte, wie sie stattgefunden hatten, aber das war für Etara nicht so wichtig. Die Vergangenheit war die Vergangenheit, sie hatte keine Lust, sich davon Gegenwart und Zukunft vermiesen zu lassen, das machte bloß nur noch mehr Ärger und Probleme und danach war ihr nicht im Sinn. Im Gegenteil, die Kriminelle hoffte, dass sie und Spectre sich wieder ein wenig amüsieren und auf andere Gedanken kommen konnten, und dafür wusste sie genau das Richtige, in Etaras Augen gab es kaum etwas besseres, um sich zu entspannen und Stress abzubauen. Reden konnten sie später ja immer noch, dann würde auch Mallory zufrieden sein und endlich Ruhe geben. Ohnehin, was dachte der alte Mensch überhaupt, dass man jedem seiner ach so wichtigen Sätze ehrfurchtsvoll abnicken musste? Etara war fest entschlossen darauf aufzupassen, dass sie und Spectre auch die Anerkennung für ihre Leistungen während dieser gefährlichen Mission erhalten würden und nicht Mallory den ganzen Ruhm für sich einheimsen konnte, das traute sie ihm durchaus zu. Die Aussicht, sich gegenüber den mächtigeren Mitgliedern des Syndikats profilieren zu können und vielleicht sogar befördert zu werden, hob die Laune der Pilotin beträchtlich, sie konnte schon Credits, Gewürze und ein neues Schiff vor ihrem inneren Auge sehen und stellte sich vor, wie sie nichtsnutzige Frischlinge durch die Gegend scheuchen würde. Gut, vielleicht war scheuchen das falsche Wort, sie war ja keine Schinderin, im Gegenteil. Solange man seinen Job erledigte, war Etara ein sehr entspannter und großzügiger Boss, während ihrer Zeit auf dem Schmugglermond war sie bei den Frischlingen in der Gang immer beliebt gewesen, man hatte sie respektiert, und diesen Respekt wollte sie auch in der Black Sun wieder erlangen. Aber das waren Gedanken für einen anderen Moment. Erst das Vergnügen, dann die Arbeit, dachte sich die junge Frau mit einem verschmitzten Grinsen, diese Reihenfolge gefiel ihr bedeutend besser. Zufrieden registrierte Etara, dass ihre sanften Berührungen den beabsichtigen Effekt auf Spectre nicht verfehlten, die ehemalige Imperiale sah aus ihrer Starre auf und beobachte mit Begehren in ihren roten Augen, wie ihre Freundin sich verführerisch ihrer Kleidung entledigte, ihr Blick folgte jeder Bewegung und Etara machte sich einen Spaß daraus, ein wenig langsam zu sein. Wem gefiel es nicht, so angesehen zu werden, zu wissen, dass der bloße Anblick dem anderen bereits Freude bereitete und Ängste und Sorgen fortspülte? Etaras Grinsen wuchs in die Breite, als sie ihre Freundin nach oben zog und diese aufgeregt und voller Erwartung Luft holte, sie sollte wirklich nicht wie so ein Häuflein Elend in der Dusche sitzen, dafür gab es keinen Grund, und die Schmugglerin war fest entschlossen, die Laune der anderen Chiss drastisch zu verbessern. Tatsächlich war es sogar Spectre, die drängte und sie förmlich Richtung Bett schubste, was Etara zu einem Lachen veranlasste, als sie zurücktaumelte und auf dem Rücken landete. Es war ein wenig ungewohnt, die Scharfschützin so zu erleben, aber keineswegs ein Grund zum Klagen, im Gegenteil.


„Ganz schön stürmisch heute, ich...huch!“


Brachte Etara noch heraus, bevor sie abgelenkt wurde und keine Zeit zum Reden mehr hatte, dieses Mal war Spectre wirklich fordernd unterwegs und strahlte fast schon eine Art Hunger aus, einen Hunger, den ihre Zärtlichkeiten nicht zu stillen vermochten, und auch wenn Etara nicht behaupten konnte, dass sie nicht auf ihre Kosten kam, merkte sie, dass etwas nicht stimmte, ihre Sorgen kehrten zurück und wurde bestätigt, als sich ihre Freundin sie von sich weg stieß und aufsprang, unruhig ging sie hin und her, wie ein gehetztes Tier. Verwirrt richtete sich Etara auf. Hatte sie die Situation falsch eingeschätzt und Spectre vielleicht überfordert? War die ehemalige Imperiale vielleicht einfach doch nicht in Stimmung? Etara stand auf und wollte der anderen Chiss beruhigend die Hand auf die Schulter legen.


„Hey, ist alles in Ordnung? Wenn Du nicht willst, dann können uns auch einfach ein wenig entspannen, das...au!“


Aus heiterem Himmel war Spectre herumgewirbelt und verpasste ihr eine heftig knallende Ohrfeige genau auf die von den Narben gezeichnete Wange. Schmerz raste wie feurige Nadeln über die gerade so verheilte Stelle und Etara riss mit einer Verwunderung aus Ärger, Überraschung, Verwirrung, Aufregung und Genuss die Augen auf und starrte ihre Freundin bass erstaunt an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen. Sie wollte etwas sagen, doch Spectre gab ihr keine Gelegenheit dazu und stieß sie wieder aufs Bett. Nun war Etara gänzlich verwirrt. Auf Coruscant hatte die Blauhäutige schon einmal ähnlich gehandelt, allerdings nicht so grob und Etara hatte geglaubt, das es mehr aus Eifersucht gewesen war, doch offenbar hatte sie sich getäuscht, was den Geschmack der anderen Frau anging. Wie ein Nexu verharrte die Scharfschützin vor dem Bett und funkelte sie zornig an, drohend befahl sie Etara, sofort mit der Manipulation aufzuhören. Manipulation? Hatte sie wieder einen dieser paranoiden Momente, die sie eigentlich für überwunden gehalten hatte? Spectre eilte los und zückte ihr Messer und sofort dachte Etara daran, zu ihren Blasterpistolen zu springen, doch die andere Blauhäutige versperrte ihr den Weg und der rationale Teil ihres Verstands wusste, dass sie aussehen würde ein wie ein Käse von Aargau, wenn sie versuchen würde, an der trainierten Killerin vorbei zu kommen. Also hob sie ihre Hände und versuchte, beruhigend auf ihre Freundin einzureden.


Spec, wie wäre es, wenn Du das Messer...“


Weiter kam sie nicht, mit einem zornigen Schrei sprang Spectre los und schwang das Messer, reflexhaft zuckte Etara zurück und wich so der Klinge um Haaresbreite aus, sie konnte spüren, wie sie nur wenige Zentimeter vor ihrer Kehle durch die Luft schnitt. Spätestens jetzt übernahmen die in vielen brutalen Kämpfen in schmutzigen Gassen des Schmugglermonds die Kontrolle und geschmeidig rollte die Schmugglerin zur Seite und brachte Abstand zwischen sich und die ehemalige Attentäterin, sie stellte ihre Füße schulterbreit, duckte sich ein wenig, hob den Kopf und brachte ihre Arme schützend vor dem Gesicht in Position, ihre roten Augen funkelten konzentriert. Sie wollte Spectre nicht unbedingt weh tun, aber wenn sie es darauf anlegte, würde sie sich auch nicht einfach zu Hackfleisch verarbeiten lassen. Grimmig spuckte Etara auf den Boden und machte einen Schritt zur Seite.


„Schön, also die harte Tour.“


Ihre Stimme war kühl und konzentriert und als Spectre vorpreschte, wich sie behände aus und ließ die Attacke ins Leere laufen, sie trat der anderen Chiss gegen das Knie, um sie aus der Balance zu bringen, und tänzelte dann zurück, um der geschwungenen Klinge zu entgehen. Ein weiterer Angriff, diesmal auf den Bauch, und Etara konterte, indem sie sich duckte und dann zuschlug, wobei sie auf die Schulter der ihrer Freundin zielte, sie aber nur streifte. Das passte doch nicht, Spectre griff zwar gut an, doch es fehlte der Wille, den entscheidenden Stich zu setzen, mit dem Messer war sie klar im Vorteil und konnte es wenn nötig jederzeit beenden, und auch in ihrer Deckung klafften Lücken. Etara konnte sich nicht vorstellen, dass die Ausbildung beim IGD schlechter war als das, was sie auf Nar Shaddaa gelernt hatte. Wenn die Schmugglerin wollte, konnte sie vermutlich sogar die verletzte Stelle an der Seite treffen, aber sie sträubte sich dagegen, noch immer war ihr gar nicht klar, was zum Henker eigentlich los war. Es war nicht ihre erste Prügelei im Schlafzimmer, aber normalerweise waren die Gegner da eher Partner, denen sie Hörner aufgesetzt hatte. Wieder und wieder wich Etara aus und verzichtete auf den entscheidenden Schlag, vielleicht konnte sie Spectre ja ermüden und zur Aufgabe zwingen. Die Scharfschützin schien zu bemerken, was sie plante, und frustriert schrie sie, dass Etara sich endlich wehren sollte, wenn sie nicht das Schicksal der anderen erleiden wollte. Damit brachte sie die stolze Kriminelle auf die Palme, sie war kein Opfer, das man um die Ecke bringen konnte. Etara war auf Nar Shaddaa groß geworden und hatte diesen rauen, gefährlichen Ort überlebt, sie war gut. Verdammt gut. Und was auch immer mit Spectre los war, war ihr im Moment egal.


„Du willst einen Kampf? Kannst Du haben! Ich bin auf Nar Shaddaa aufgewachsen, Süße...das wird Dir keinen Spaß machen, glaub mir.“


Schleuderte sie ihr entgegen und ihre Augen wurden schmaler, als sie ihre Möglichkeiten abwog. Beobachten, abwägen, entscheiden, handeln, so hatte sie das gelernt. Blitzschnell tauchte Etara zur Seite weg und sprang vorwärts, mit dem Fuß erwischte sie ihre Jacke und schleuderte sie in Richtung Spectre, die von dem Kleidungsstück am Kopf getroffen wurde. Diese kurze Ablenkung nutzte Etara, um vorzupreschen, kraftvoll trat sie ihrer Freundin auf den Fuß und rammte ihr den Ellbogen in den Magen, als sich dadurch Spectres Griff um ihr Messer lockerte, schlug sie mit der Handkante gegen ihr Handgelenk, packte es und bog es, so dass die ehemalige Imperiale die Waffen fallen ließ. Etara war in Fahrt und spulte ihr Programm ab, ohne Zögern legte sie ihre nun freie Hand um den Hals der anderen Chiss und nutzte ihre Kraft, um sie mit dem Rücken gegen die Wand zu drücken. Etaras rote Augen funkelten, als sie den Druck erhöhte und sich mit ihrem Gewicht gegen die Scharfschützin lehnte, sie starrte ihr direkt in die Augen und war ihrem Gesicht nah genug, um ihren hektischen Atem auf der Haut zu spüren.


„Na, besser so? Sag bloß, Dir geht schon die Puste aus!“


In Etaras Stimme mischten sich Ärger und Sorge, aber auch Erregung und Triumph, der Kampf hatte ihr Blut in Wallung gebracht und ihr Atem ging flach und schnell, und es war im Grunde noch folgerichtig, dass sie im nächsten Moment ihre Lippen auf die von Spectre presste und den Geschmack des Sieges auskostete.


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Koornacht - N'Zoth - Giat Nor - Sabar, Sting, Sikarius, Adria, West, Soldaten (NPCs)

Ein kalter Schauer jagte übers Sabars Rücken, als sich die Rampe öffnete und Sting sich kurzerhand mitten ins Getümmel warf, inmitten der Sturmsoldaten, die das Schiff feuernd verließen. Der kaltblütige Graf warf einen kurzen Blick nach unten, auf seine Klinge, bereits getränkt mit dem Blut zweier Yevethaner, die sich ihnen auf dem Weg zur Rampe gestellt hatten. Mit funkelnden Augen sah er noch kurz auf die herabrinnenden Bluttropfen seiner ersten geschlachteten Gegner, ehe er seine scharfe Waffe schwang und seinem Meister mitten ins Getümmel folgte, der seinen Schüler zusätzlich noch anspornte. Der Überraschungsmoment gehörte für einen kurzen Augenblick ihnen, Sabar sprang zwischen zwei Seite an Seite stehende feuernde Feinde und mit einer kraftvollen Bewegung jagte Sabar dem ersten von ihnen seine Klinge in die Eingeweide. Das violette Blut spritzte mit der Anmut einer Fontäne auf Klatooine vertikal in die Luft, ehe sich das teure Schwert des adeligen Sith-Schülers im durchbohrten Kiefer des anderen Yevethaners wiederfand. Sabar schrie erfreut und befeuert durch das Gemetzel auf, welches sich um ihn herum in einer unbeschreiblichen Manier entfaltete. Darth Sting pflückte durch ihre Reihen und sein Schüler spürte die Leidenschaft und den Zorn, der von dem Krieger ausging, der wie entfesselt schien. Inmitten des wilden Geschreis der verendenden Nichtmenschen, die innerhalb kürzester Zeit von den Salven der Soldaten niedergemäht wurden, kämpften die vier Sith Seite an Seite und lieferten dem Feind eine wahrhaftige Lektion in dessen eigenen Handwerk, der grenzenlosen Brutalität und Erbarmungslosigkeit.

Sabar befand sich im Zentrum des Kampfes, direkt hinter seinem Meister und räumte sozusagen das auf, was aus dessen strikter Bewegung mitten durch die Reihen der Feinde noch übrig blieb. Außen befanden sich Sikarius und seine Schülerin, die ihrerseits wie eine warme Klinge durch Butter die zahlreichen Reihen der Gegner durchschnitten. Der Graf blickte kurz hinüber auf Sikarius, als eine yevethanische Klinge seinen linken Oberarm streifte und Sabar aufbrüllte. Er streckte den Yevethaner, der ihn seitlich attackierte, mit einem kraftvollen Gewaltschlag augenblicklich nieder. Er atmete schwer und sah auf die blutende Schnittwunde auf seinem Oberarm, fing sich allerdings sofort wieder und wich dem Schuss eines yevethanischen Soldaten auf, der Sekundenbruchteile später durch Sting sein grausames Ende fand. Die zahlreichen Schreie der verzweifelt ankämpfenden und qualvoll sterbenden Gegner, die aus unzähligen Mündungen abgefeuerten Blastersalven, das Spritzen von violettem Blut, all das verschwamm zu einer einzigen Synthese, die den steinigen Weg hierhin sofort wettmachte.
Bald war der letzte Widerstand erloschen und als die letzten Yevethaner durch die Schüsse der Soldaten und die Klingen der drei anderen Sith fielen, stand Sabar aufrecht inmitten all der Toten und saugte die Atmosphäre geradezu in sich auf. All das, was sein bisheriges Leben maßgeblich geprägt hatte, wirkte nur noch wie ein schlechter Witz im Vergleich zum unbeschreiblichen Leid, welches sie alle hier dem Feind zugefügt hatten. Seine Augen funkelten und bald stießen auch die Soldaten zu ihnen hinab, unter ihnen auch die befreiten Gefangenen des Kreuzers, ein Bestandteil des Plans, den Sting vorgesehen hatte. Sabar merkte, wie sich einer von ihnen direkt neben ihm an einem verwundeten, halbtoten Yevethaner verging. Der dunkelhäutige Mensch drückte dem wild kreischenden Nichtmensch solange die Kehle zu, aus einer offenen Wunde in dessem Bauch spritzte währenddessen violettes Blut - welch Anblick! Der Graf nickte dem abgemagerten Mann kalt zu, der sich den Blaster des toten Feindes ergriff und sich daraufhin mit seinen überlebenden Kumpanen sammelte. Ihr Opfer würde garantiert einem höheren Zweck dienen, denn überleben würde von ihnen gewiss niemand.

Bald lief die Gruppe weiter, vor ihnen zwei mit gewaltigen Panzerungen gerüstete Soldaten. Sabar lief gemeinsam mit Adria und Sikarius an der Spitze der nachrückenden Soldaten. Am Tor wurden sie von einer Gruppe yevethanischer Wachen empfangen, die innerhalb weniger Sekunden durch die Salven der Soldaten fielen. Sabar sah seinen Meister erst nicht, der etwas verspätet mit einem einzelnen Sturmsoldaten zu ihnen stieß. Nur kurz danach versank das massive Tor im Grund, das Werk der Ausrüstung der Sturmtruppen und Sikarius und Adria stürmten ohne Umschweife voran in die gewaltige mit schweren Fahrzeugen gefüllte Halle, die sich vor ihnen auftat. Inmitten der rot aufleuchtenden und heulenden Sirenen folgten ihnen sofort Sabar, Sting und die Soldaten um West. "Tötet sie alle!" fauchte Sting.
Sabar nickte und rannte flankiert von mehreren feuernden Soldaten in die Halle. Eine Gruppe mehrerer Yevethaner stand in rechter Position um einen Kampfläufer herum.


"Holen wir sie uns!"

Zischte Sabar und wich dem Blasterfeuer der überrumpelt wirkenden Nichtmenschen aus, von denen der Großteil augenblicklich unter den präzisen Schüssen der dem Grafen folgenden Soldaten fiel. Im Gegensatz zu den Wachen hinter der Rampe des Kreuzers waren sie nur leicht bewaffnet, höchstwahrscheinlich handelte es sich bei ihnen um Piloten und Mechaniker. Doch wie all ihre Kameraden, waren auch sie im Umgang mit ihren angewachsenen Klauen geübt; Sabar parierte mehrere Hiebe eines wild auf ihn zustürmenden Nichtmenschen.

"Kal Fraan! Kal Fraan!"

Entglitt seiner Kehle noch kreischend, ehe sich Sabars Klinge direkt durch sein Herz bohrte. Gerade noch rechtzeitig gelang es dem Schüler, die Leiche des getöteten Gegners als Schild zu benutzen, der nur Sekundenbruchteile später von mehreren Schüssen eines Yevethaners getroffen wurde - genau da, wo sich eigentlich der Kopf des Grafen befand. Perplex zog dieser seine Klinge aus dem Leib des Toten und sprang direkt auf den Feind zu, der hinter einer Kiste vor den Schüssen der anstürmenden Soldaten Deckung zu finden versuchte. Sabar trat ihm die Waffe aus der Hand, lächelte dabei hämisch und versank seine Faust durch die dunkle Seite der Macht verstärkt in der hässlichen Fratze des Nichtmenschen. Benommen sank dieser zu Boden und startete noch einen letzten verzweifelten Versuch hinüber zu seiner am Boden liegenden Pistole zu kriechen. Noch immer lächelnd folgte ihm Sabar langsam und versenkte seine Klinge dann im Rücken des fanatischen Ketzers. Dann blickte er um sich, überall in der Halle fanden erbitterte Kämpfe um die Fahrzeuge herum statt. Sabar erblickte seinen Meister, ebenfalls in brutale Kämpfe verwickelt und stieß schnell zu ihm.

Koornacht - N'Zoth - Giat Nor - Sabar, Sting, Sikarius, Adria, West, Soldaten (NPCs), Yevethaner
 
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Warum wehrte sich ihre Freundin nur so halbherzig. Nahm sie das Ganze – sie - nicht ernst?

Doch schließlich hatte sie die Kriminelle genug gereizt und diese änderte Ihre Haltung, wurde aggressiver. Spectre griff wieder an, doch die schnelle Pilotin tauchte unter dem Arm ab und als sich die Agentin zu ihr drehte, war plötzlich das Sichtfeld weg und die Jacke traf sie.

Dann ging alles sehr schnell und schließlich wurde Spectre von Ihrer Freundin in die Wand gedrückt.

Schmerzen durchzuckten Ihr Bein und den Arm, den Etara sicher auf den Rücken gedreht hatte. Was allerdings neu war, war das Geräusch, dass die Chiss dabei ausstieß. Es war ein gequältes und doch aufseufzendes Stöhnen, so voller Lust und Erfüllung, wie Etara es von ihrer Freundin noch nicht gehört hatte. Wie eine rollige Katze rückte sich die Chiss gegen den Körper Ihrer Geliebten als diese sie schließlich küsste.

Für den Moment war es ihr völlig egal warum es so war, aber es gefiel ihr, wenn Etara ihr weh tat und sie festhielt. Irgendetwas schaltet sich im Kopf der Chiss aus und sie rauschte von einem Höhepunkt zum nächsten, bis sie schließlich völlig erschöpft auf dem kalten Durastahlboden zusammen sank. Alles drehte sich und langsam kehrten die Gedanken zurück.

Was war nur mit Ihr los? Warum passierte das mit Ihr? Was hatte der IGD nur mit Ihr gemacht, das… das war doch nicht richtig und normal. Sie war nicht normal! Aber genau das hatten sie alle gesagt. Sie war nicht normal, sondern minderwertig. Kein Mensch, eben nur fast und psychisch labil und krank.

Das sie als einzige die Torturen der Ausbildung vermutlich überstanden hatte, weil diese Vorliebe immer schon in Ihr geschlummert hatte war allerdings eine Überlegung, die ihr nicht kam. Genauso wie der Gedanke, dass alle Beziehungen vorher davon dominiert waren ohne es offen anzusprechen.

Offen ansprechen… sie räusperte sich.


„Also… das…“


Sie lief rot an und atmete tief ein.


„Das bleibt unter uns, oder?“


Zweifel keimte in ihr auf. Würde Etara sie den anderen ausliefern und sie bloßstellen? Immerhin widersprach das ja dem Verhalten Mol gegenüber und Ihrer Eifersucht, die für alle so deutlich sichtbar gewesen war.

Unsicher sah sie zu Etara hoch, was würde die hübsche Schmugglerin jetzt machen.




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[ Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Raumhafen | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹ ] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

Tom Stand auf der Rampe und sah mit an wie seine Sturmtruppen an ihm vorbei stürmten, die schweren Blastergewehre an die Schulter angelegt. Im Salvenfeuer eröffneten sie das Feuer und überzogen das nahe Landefeld mit einem dichten tödlichen roten Lichtgewitter, in dem die Yevethaner, die das Pech hatten zu nahe zu sein chancenlos Niedergemetzelt wurden. Wobei die Sith die Hauptarbeit im Nahkampf übernahmen, bei dem Empfangskomitee. Das Taktische System seiner Rüstung brauchte eine Sekunde um seine Position zu bestimmen und die der Schiffe um sie herum. "Nach Links, der große Betonklotz am Rand des Raumhafens" Sagte Tom über die Lautsprecher und hob seine gepanzerte Hand und wies in die Richtung. "Bildet einen Keil mit den Sith an der Spitze" befahl Tom seinen Soldaten und dachte lieber nicht an die Gefangen Menschen die sie gleich Opferten. Zumindest ein paar Yevethaner waren bewaffnet gewesen, die sie vor dem Schiff niedergemetzelt hatten. Da nahmen seine Sensoren ein nahes Kommsignal auf. Ohne lange zu überlegen aktivierte Tom den Granatwerfer, auf seiner Schulter. Während die Gefechtssysteme seiner Rüstung die Entfernung und den Winkel berechneten. Mit einem leisen "Plobb" wurde die Luftzündente Splittergranate auf den Weg geschickt.

Es dauerte nur Sekunden bis die Sturmtruppen einen Keil gebildet hatten und die Sith die spitze bildeten. Dazu waren die Sith wohl m besten geeignet die Stoßspitze zu bilden und alle direkten Probleme auszuschalten. Seine Sturmtruppen teilten derweil in jede Richtung auf Entfernung Blasterfeuer aus, wo Yevethaner in größerer Zahl zu sehen war. Dabei ging es weniger darum sie zu treffen sondern sie zu verlangsamen und in Deckung zu zwingen. Viel wichtiger war es ihr Tempo zu halten und den Fahrzeugbunker zu erreichen. Da flammte auf der Linken Seite das erste mal grell der Strahl eines Flammenwerfers auf, als ein Stormtrooper mit dem brennende Gel in die offene Rampe einer Lambda Fähre hielt und das innere ausleuchtete. Ein unmenschlicher Schrei war zu hören, es dauerte ein paar Sekunden dann wankte eine Yevethanische Fackel auf der Flammenhölle heraus. Das Gel Klebte brennend auf seiner Haut und fraß sich mit der unsterblichen Gier des Feuers tiefer in sein Fleisch und Muskeln. Seine Haut war bereits geschwärzt, dank der Hitze. An einigen stellen aber war es auch förmlich aufgeplatzt, dank der zu großen Hitze. Die Zeit für einen Gnadenschuss nahm sich niemand. Aber das war auch nicht nötig. Weit kam er nicht, nach ein paar unsicheren blinden Schritten, den seine Augen waren längst bei der Hitze des Feuers geplatzt, fiel er der Länge nach hin, auf das Landefeld und rührte sich ein paar Sekunden später nach ein paar letzten heftigen Zuckungen, auch nicht mehr.

Noch hatten sie die Überraschung auf ihrer Seite, so das sie ohne großen Widerstand den Fahrzeughangar erreichten. Die Soldaten mühten sich gar nicht erst mit den Schloss ab und brachten gleich drei Richtladungen Hochbrisanz Sprengstoffes an den Verriegelungen an. Es war fast schon zu einfach, wie bei einer Übung. Aber dies hier war alles nach Imperialen Standard gebaut und den kannte man nur zu genau. Die Männer traten ein paar Schritte zurück ehe sie den Auslöser drückten und die drei Richtladungen gleichzeitig zündeten. Der Weg ins innere des Hangars war Frei. Diesmal übernahm Tom und Sergeant Cooper Hawks die Führung. Der Repulsorliftantrieb war leider nicht zu überhören als sie beide beschleunigten und durch die Tür ins innere beschleunigten. Sie befanden sich in einem Nebenhangar. Hier waren einige der kleineren Bodenkampffahrzeuge abgestellt. Sie mussten noch weiter nach Links, in die Haupthalle mit den Juggernauts. So gut gepanzert wie ein AT-AT aber deutlich schneller, waren sie ihre einizgste Chance. Durch den Alarm kamen leider die ersten Yevethaner überstürzt an. Im Zwischengang zum Ziel trafen sie auf drei von ihnen. Reaktionsschnell rissen sie ihre Waffen nach oben und feuerten auf Tom und Cooper. Doch die massiven Panzerungen zeigten kaum Wirkung unter den Treffern. Die Schutzlackierung warf blasen und leichte oberflächliche Schmelzspuren waren an den stellen zu erkennen. Zu mehr als einmal den Abzug zu drücken hatten die drei Yevethaner jedoch nicht zeit. Cooper hatte bereits seinen Arm erhoben und drückte den Auslöser mit dem Zeigefinger. Eine Zehner Salve löste sich aus dem am Arm montierten Geschütz und zog eine Feuerspur einmal quer über den Gang. Auch die leichte Rüstung die sie in aller eile über geworfen hatten, half den Yevethanern jetzt nur wenig. Nicht jeder Schuss fand ein Ziel, aber für die Drei genügte es, auch so. So nahe wie sie waren, brannten sich die Schüsse der Blasterkanone einen Weg direkt durch ihre Körper hindurch und traten auf der anderen Seite wieder aus. Es war erst mal egal ob sie tot waren oder nicht. Für einige Sekunden waren sie handlungsunfähig. Wer ihm folgte würde sich schon darum kümmern, ob sie sicher Tod waren.

Dann kamen sie im Haupthangar an. Einige Yevethaner waren gerade dabei die Juggernauts zu bemannen. Dazu durfte es auf keinen Fall kommen. "Holt mir die verdammten Yevs von den Leitern" Befahl Tom über Helmfunk. Ein kurzes konzentriertes tödliches Lichtgewitter löste das Problem sehr schnell um den Rest kümmerten sich die Sith und zwei Thermaldetonatoren. "Sqaud Zwei und Drei, sichert die beiden Zugänge, zwei Minuten und folgt uns dann in die Juggernauts. Der Rest folgt mir" Tom verstärkte den Auftrieb und schwebte zur großen offenstehenden Sturmluke des Radpanzers. Sergeant Cassius hielt kurz inne als er Adria und die anderen Sith einen der Juggernauts erstürmen sah "Sir ich folge den Sith und helfe ihnen" gab er kurz durch und machte Tom drauf aufmerksam das Adria ihren eigenen Panzer stürmte Tom seufzte einmal tief "Gut machen sie das" und wusste nicht genau ob er sich sorgen um sie machen sollte. Sergeant McQueen gab seinen Trupp einen Wink und folgte den Sith ins innere des Fahrzeuges. Zu beseitigen bekam er nichts, die Sith hatten sauber alle Yevethaner im Fahrzeug bereits ausgeschaltet, wie er feststellen musste. McQueen folgte Adria ins Cockpit des Juggernauts und zog aus seinem Tornister, eines der Überbrückungsmodule hervor, die sie ausgehändigt bekommen hatten und steckte diesen in eine der Anschlüsse. Die darauf installierte Software griff auf die Hartcodierte Software des Juggernauts zurück und überbrückte jegliche nachträglich von den Yevethanern angebrachte Sicherheitsvorrichtungen des Fahrzeuges. Nach zehn Sekunden fingen an die Systeme des Fahrzeuges Hochzufahren und die Bildschirme sich mit leben zu füllen.

Sergeant Paul Wang lies sich schwer auf den Fahrersitz fallen und drückte als erstes den roten Override Knopf um den Reaktor des Fahrzeuges schneller Hochfahren zu lassen. Die dadurch entstehenden zusätzlichen Wartungskosten waren in dabei Scheiß egal. Immer mehr der Lämpchen zeigten ein beruhigendes Grün, als immer mehr Systeme Hochfuhren. Ohne es befehlen zu müssen besetzten die Soldaten die Waffenstationen des Fahrzeuges. Als die Waffen mit energie versorgt wurden überlegte Tom nicht lange "Feuer Frei auf die Türgelenke" um die Zusammenarbeit zu verbessern und sich abzusprechen öffnete Paul Wang gewohnheitsmäßig einen Gefechtskanal zum anderen A5 Juggernaut und fügte eine Video Verbindung hinzu. Damit die Sith an Bord des anderen Juggernauts besser erkennen konnten was vor Toms Fahrzeug alles los war. Die beiden schweren Blastergeschütze, die an der Front des Fahrzeuges montiert waren, begannen ihr Werk. Lichtbolzen um Lichtbolzen pumpten sie in die Aufhängung des Schweren Schutztores. Von innen war das Tor um einiges leichter zu knacken. Paul Wang trat das Gaspedal durch und zog gleichzeitig die Bremse an. Nach ein paar Sekunden leuchteten ein paar Warnlampen hektisch auf, da gab Sergeant Wang dem Juggernauten freien lauf. Mit einem Satz sprang das schwere Fahrzeug förmlich nach vorne. Durch das Fahrzeug ging ein merklicher Ruck als es gleich darauf gegen die Tore prallte. Wären die Tore nicht zuvor geschwächt worden. wäre wohl nicht viel passiert. So aber wurden die beiden Torhälften mit einem schrillen metallischen Kreischen aus ihren geschwächten Verankerungen gerissen.

Dann waren sie auf dem Fahrzeughangar heraus, den sie hatten das in die Stadt führende Tor genommen. Mit protestierenden Reifen nahmen sie die Ecke ein wenig zu schnell und bogen auf eine der Hauptstraßen ein. Wer nicht gerade an den Geschützen beschäftigt waren, hatte Platz genommen und sich zur Vorsicht den Sicherheitsbügel herunter geklappt. Der Weg bis zum Amtssitz des Gouverneurs wurde mit etwas mehr als sechs Kilometern angegeben. Auf der Hauptstraße gab Wang wirklich Gas, Verkehrsvorschriften oder Regeln waren für Weicheier. Wofür konnte man mit dem Juggernaut sonst 200 Km/h erreichen? Mit einem kleinen Schlenker nahm er eine Gruppe Passanten mit, die Überrascht stehen geblieben waren. Vier Yevethaner gerieten dabei unter die massiven Räder. Sie verursachten nicht einmal einen winzigen Ruck als all ihre Knochen zermalmt wurden und sie wie von einer Walze platt in die Fahrbahn gedrückt wurden. Auch das er an der nächsten Kreuzung eigentlich zu halten hatte, weil die Ampel Rot zeigte war bedeutungslos. Mit einem zufriedenen Grinsen donnerte Paul in den Kreuzenden Verkehr hinein, der überwiegend aus Gleitern bestand. Das Tonnenschwere Fahrzeug fräste sich einfach hindurch. Einige Gleite hatten mehr oder weniger Glück und wurden nur gestreift und einfach zur Seite gefegt. Ein Sportflitzer hatte das Pech ebenfalls unter die Räder zu kommen. Diesmal spürte man zumindest ein merkliches Ruck als der Gleiter unter den zehn Rädern zu gepressten Altmetall verarbeitet wurde. Da traf ein harter Schlag auf einmal das Heck des Juggernauts und lies es ins Schlingern geraten. Ein Personengleiter hatte zu spät reagiert und war mit voller Geschwindigkeit, an der Panzerung zerschellt.

Dabei waren die Geschütze nicht untätig. Die Front eingebauten schweren Blasterkanonen feuerten Pausenlos. Sie stoppten die schwereren Lasttransporter, die sie vielleicht behindern konnten, meist mit einen einzigen Schuss, durchbrannten sie die ungeschützten Fahrerkabinen. Die dritte Turm montierte schwere Blasterkanone, schwenkte herum und nahm einen Polizeigleiter unter Feuer, der ihnen zu nahe kam. Gegen Blasterpistolen oder Gewehre war das Fahrzeug sicherlich gut geschützt, Doch dem Energiestoß des militärischen Fahrzeuggeschützes hatte es nur wenig entgegen zu setzen. Der Feuerleitcomputer lenkte den ersten Schuss in den Repulsorliftantrieb des Polzeigleiters und stanzte ein gutes Stück davon einfach heraus. Sofort fing das Polizeifahrzeug sich unkontrolliert zu drehen an. Als der Fahrer des Gleiters endgültig die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren drohte, traf bereits der zweite Schuss, direkt die Seitentür. Der Schuss wurde deutlich abgeschwächt als er sich durch die Seitenpanzerung brannte. Doch die Restenergie reichte alle mal aus um die schutzlosen Fahrer und Beifahrer zu versengen und in lebende Fackeln zu verwandeln. Sie erlebten nicht mehr, wie sich der Polizeigleiter brennend und überschlagend durch die Schaufenster eines Lebensmittelgeschäftes bohrte und erst von einer der hinteren Wände gestoppt wurde. Auch die beiden Fahrzeuggranatwerfer suchten nach lohnenden weichen Zielen und anderen Möglichkeiten Chaos zu stiften.

Beide Granatwerfer feuerten zuerst auf den Empfangsbereich des Raumhafens, als die Fahrzeuge daran vorbei donnernden. Die erste Granate war jeweils mit einem Zeitverzögerten Zünder von einer Sekunde versehem worden. damit sie mit roher Gewalt die Fensterscheibe der Front zerschlagen konnte, um dann erst im inneren des Empfangsbereiches ihre tödliche Wirkung zu entfalten. Ähnlich wie seine kleinen Brüder, die Handgranaten, Explodierte die wesentlich größere Granate und verwandelte die von innen angekerbte Hülse, in hunderte winzigen Splitter. In rascher folge detonierten die vier Granaten im inneren des gebäudes und überzogen den gewaltigen Raum mit einem Hagelsturm aus tödlichen Splittern. Es war Glück für die Yevethaner, das sich nur einige Dutzend von ihnen, dort gerade aufhielten. Den ihre ungepanzerten Leiber wurden einfach nur zerfetzt. Gliedmaßen wurden abgerissen, Eingeweide zerfetzt und Bäuche aufgerissen, als sich die winzigen Geschosse mit brutaler Gewalt ausbreiteten und Fleisch und Knochen einfach durchschlugen. Mit einem prasselnden Geräusch, wurden die splitter erst rings herum von den Wände aufgehalten. in die sie sich bohrten. Die Nächsten beiden Granaten wurden automatisch Nachgeladen und die Granatwerfer richteten sich aus und nahmen den Fahrzeughangar, aus dem sie gekommen waren ins Visier. wieder ertönte ein recht harmlosen Plobben als die beiden Granaten sich auf den Weg, zu ihrem neuen Ziel machten. Durch die aufgesprengten Tore wurden sie direkt ins innere des Hangars gefeuert. Auch das hintere Fahrzeug der Sith hatte zwei eigene Granaten auf den Weg geschickt. Auf den Bildschirm war deutlich zu erkennen wie die vier Granaten nach einander Explodierten. Nicht umsonst war der Fahrzeughangar wie ein Oberflächenbunker gebaut. Darin befanden sich auch Gegenstände, Munition, Flüssigkeiten und Personal und die reagierten auf Granatexplosionen meist weniger gut. Folge Explosionen waren zu erkennen, als ein Tank mit Hydrauliköl aufriss und die Flüssigkeit zu brennen anfing. Ein paar weitere kleine Explosionen folgten noch, dann war der Hangar außer Sicht.

Die Fahrt wurde ein wenig holpriger. Sergeant Paul Wang war alles andere als Froh als er auf der Karte, die an der Seite auf einen kleinen Bildschirm eingeblendet war, bemerkte, das er in einen halben Kilometer auf die Prachtstraße abbiegen musste. Zwar besaß das Fahrzeug einige sehr bemerkenswerte Eigenschaften. Leider gehörte Wendigkeit nicht unbedingt dazu. Der Juggernaut hatte leider einen recht großen Wendekreis. Wieder ging ein Ruck durch das Fahrzeug als sie einen weiteren Gleiter überrollten der nicht schnell genug aus dem Weg gekommen war. "Sir, die Kurve wird etwas haarig, aber die Fahrzeuge sind ja zum Glück nicht unser Eigentum" Was er damit genau meinte wurde Tom einen halben Kilometer später bewusst. Paul Wang macht scheinbar keine Anstalten zu bremsen und raste selbstmörderisch auf die T Kreuzung zu. Er holte ein wenig Abstand zu Adria heraus, von ein paar hundert Metern. In ihrem Fall der T Kreuzung rasten sie auf eine massive Hausmauer zu. Tom Krallte sich an einer Stange fest, mit der Klaue, an seinem Arm und aktivierte die Magnetfunktion seiner Stiefel um einen möglichst festen stand, gegen den Aufprall zu haben. Das sah alles andere als Gesund aus! Blitzschnell schaltete Paul die Bremsen nur auf die ersten vier Räder um, über eine Schaltung und trat dann die Bremse, bis zum Anschlag durch. Die vier Vorderreifen zogen eine schwarze Spur ihrer Beschichtung über die Fahrbahn, als sie verzweifelt bemüht waren, das zig tonnenschwere Fahrzeug zum stehen zu bringen. Da nur die vorderen Räder bremsten, brach das Heck zwangsweise aus und folgte der ursprünglichen Richtung. Manchmal verfluchte Tom die Naturgesetze wirklich. Das Fahrzeug geriet scheinbar außer Kontrolle und in eine Drehbewegung. Anstatt Frontal trafen sie mit der Seitenpanzerung gegen das Gebäude. Das verspätete Bremsen, zusammen mit zwei geparkten Gleitern am Straßenrand, die als unfreiwillige Knautschzone, zweckentfremdet wurden, dämpfte den Aufprall weit genug ab, um den Insassen des Juggernauts, bis auf ein paar blaue Flecke nichts ernsthaftes geschehen zu lassen. Trotzdem ging der Stoß jedem Insassen bis in die Knochen. Zufrieden stellte Paul mit einem Grunzen fest, das sie in die Richtig ausgerichtet waren, als er nach vorne aus dem Cockpit sah. Viel Zeit blieb ihm jedoch nicht, Adria mussten in wenigen Sekunden hier sein und bis dahin musste die Kreuzung geräumt haben. Noch immer ein paar funken vor Augen sehend legte Paul den Gang ein und gab Gas. Ein knirschen und metallisches reißen war zu hören, als die beiden Knautzonengleiter noch ein wenig mehr zwischen der Wand und der Seitenpanzerung zermahlen wurde. Paul lenkte den A5, ein wenig von der Wand weg, als er von der Kreuzung fuhr und lies die beiden kaum mehr erkennbaren Wracks zurück. Noch drei Kilometer, trotzdem konnte man von hier aus bereits den Amtssitz des Gouverneurs erkennen. Das Gebäude wirkte Massiv und beeindruckend. Selbst der Fahrzeugbunker wirkte im Vergleich dazu winzig. "Da vorne ist unser Ziel Lord Sting, ab jetzt wird die Fahrt von spaßig zu etwas ungemütlich" sprach Tom über Funk zu dem anderen Sith im zweiten Gefechtsfahrzeug. Leider war ihr Zeit abgelaufen. Durch die schnelle Alarmmeldung würden wohl gerade die ersten Sternenjäger vom Raumhafen abheben und auf sie Kurs nehmen und wohl einige Garnisionen ihre ersten Bodenkampffahrzeuge auf den Weg schicken.

[ Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Innenstadt ] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

 
[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Raumhafen / Hangar ] Sikarius, Sting, Adria und Sabar, sowie die Sturmies

Das Schwert vor sich gestreckt warf sich Sikarius in das Getümmel im Hangar. Noch immer waren die Yevethaner unorganisiert und rannten in kleinen Gruppen zu ihren Fahrzeugen, was den folgenden Kampf mehr zu einem Gemetzel als alles andere machte. Wie der leibhaftige Tod sprang der Krieger von einer Gruppe zur nächsten, sich fürs erste damit begnügend zu verhindern, dass das widerliche Gesocks noch dazu in der Lage war zu fahren. Abgetrennte Gliedmaßen waren da meistens genug, doch wenn er im Schwung gleich den ganzen Typen umbrachte, störte ihn das auch nicht.

Eine ähnliche Erfahrung wie mit dem wichtig aussehenden Yevethaner machte er nicht. Zum einen war der Fokus der Krieger nicht darauf sich zum Kampf zu stellen, sondern ihre Fahrzeuge zu erreichen und zum anderen schien hier niemand so gewandt und erfahren. Die ganze Affäre dauerte vielleicht drei Minuten, dann war es auch schon Zeit weiterzuziehen. Mit der Macht riss er einen Nichtmenschen von dem Panzer in den er grade steigen wollte und schmetterte ihn gegen die Wand, bevor er sich seinen eigenen Kameraden zuwandte. Diese hatten bereits ein Gefährt bestiegen und schlossen grade die Luke. Sikarius sprang und bestieg als letzter Wests Juggernaut, der wohl halb gehofft hatte der Mörder würde zu langsam sein. Bester Laune grinste dieser ihm zu und mit einem Ruck fuhr das Monster von Fahrzeug an.


***

Szoto kam nicht dazu seinen Satz zu vollenden. Mit einem Keuchen, das eher seinem Alter geschuldet war als seiner Verfassung, warf er sich aus der direkten Trefferzone eines auf ihn gefeuerten Granatwerfers. Zwar starb er nicht, doch wurde er dennoch von der Druckwelle erfasst. Wütend schrie er, als er spürte wie Hitze ihn versengte und Splitter in seine Haut eindrangen. Einen Augenblick lang lag er still, dann sprang er auf und sah sich um. Der Hangar war in Rauch gebadet und an der Stelle wo er grade gestanden hatte klaffte ein Krater im Durabeton. Ein Blick an sich herunter, um festzustellen ob noch alles an ihm dran war, dann straffte er sich und brüllte den Eindringlingen einen wütenden Fluch nach. Der Raum war erfüllt von den Leichen seiner Brüder, deren Leiber grade von menschlichem Ungeziefer gefleddert wurden. Das waren keine Sturmtruppen, das mussten menschliche Gefangene sein, die befreit worden waren. Szoto spuckte aus und duckte sich hinter ein paar Kisten. Es war eine Ungeheuerlichkeit, dass dieses Ungeziefer befreit diesen Boden beschmutzte, doch es war jetzt grade nicht die Zeit dazu das zu rächen. Sein Transporter musste jeden Augenblick eintreffen. Auch wenn er die Koordinaten nicht genannt hatte, sein Kom würden die schon lokalisieren. Er musste ins Taktikzentrum um diese Infektion eigenhändig und effektiv auszurotten.

Kaum war ihm der Gedanke durch die Brust geschossen, da brach ein imperiales LAAT/i mit ohrenbetäubenden Splittern durch ein Fenster. Wütend heulten seine Blasterkanonen auf, während sie das Feuer auf die schreiend fliehenden Menschen eröffneten. Die Leichen ihrer Brüder zu schonen, darauf legten die Piloten natürlich wenig wert. Stolz erhob sich Szoto, schüttelte sich und rannte auf die offenen Seiten des Gefährts zu, das rasch zu Boden schwebte. Eine helfende Hand streckte sich ihm entgegen und mit einem Satz war er im Innern. Heulend erhob das Schiff sich in die Luft und so musste er brüllen um sich dem Piloten verständlich zu machen:


„INS TAKTIKZENTRUM!“

„Negativ Herr. Der Gouverneurspalast wird evakuiert. Das neue Zentrum wird…“

, antwortete der Pilot und wurde jedoch von Szoto unterbrochen, dem vor Wut fast die Augen aus dem Schädel quollen.

„EVAKUIERT?! WER HAT DAS BEFOHLEN?! KANAL INS TAKTIKZENTRUM SOFORT!“

Mit einem Knall schlossen sich die Seitentüren und der Lärm im Innern des Schiffes nahm Augenblicklich um ein Vielfaches ab. Ein niederer Bruder seines Volkes kramte einen mobilen Holoprojektor hervor und einen Augenblick später flammte das bläuliche Konterfei eines ranghohen Offiziers auf.

„WER hat die Evakuation empfohlen?!“

, zischte Szoto und entblößte und verbarg abwechselnd seine Klauen. Der Offizier salutierte, jedoch sah der General bis hierher wie er Schluckte. Der Feigling.

„Ich, Herr. Wir vermuten die Eindringlinge sind unterwegs zum Palast wir bringen…“

„Befehl wiederrufen. Niemand wird evakuiert! Willst du die Anführer unseres Volkes entehren, DU STÜCK SCHEIßE?! Schafft mir dieses feige Ungeziefer aus den Augen.“

Szoto kochte, doch mit Genugtuung beobachtete er, wie der Offizier von einer Klaue aus dem Off aufgeschlitzt und aus dem Bild geschleift wurde. Ein anderer trat an seiner Stelle.

„Bal Kuursch, Herr. Erwarte Befehle.“

„Statusbericht“

„Der Feind bat sich zweier Juggernauts bemächtigt und verlässt jetzt grade den Raumhafen. Sternenjäger werden bereit gemacht, aber sie werden nicht schnell genug sein wenn der Feind zum Palast vordringen will.“

„Karte anzeigen.“

Erneut wurde hektisch gekramt und ein zweiter Holoprojektor aufgebaut über dem eine Straßenkarte von Giat Nor aufflammte. Das was er sah übertraf Szotos schlimmste Befürchtungen. Mit Entsetzen verfolgte er wie zwei Juggernauts mit mörderischem Tempo durch die Straßen rasten und dabei Fußgänger und Fahrzeuge überfuhren. Die beiden Panzer taten exakt wofür sie gebaut waren und das mit brutaler Effektivität. Die Sternenjäger würden sie nicht schnell genug erreichen hatte Kuursch gesagt. Hieß das, dass es so einfach war der großen yevethanischen Nation ins Herz zu stechen? Kurz konnte Szoto die Idee nachvollziehen die Evakuierung zu befehlen. Dort war das Taktikzentrum…und die wichtigsten Köpfe ihrer Führung…wenn diese fielen…NEIN. SIE WÜRDEN NICHT WIE EIN PAAR FEIGE HUNDE RENNEN!

„Befehlen Sie einen Volkssturm.“

, sagte Szoto trocken und fuhr sich über den Blut beschmierten und jetzt schweißnassen Schädel. Er war sich über die Tragweite seines Befehls bewusst. Soetwas hatte es nicht gegeben seit sie die Besatzer aus dem Sternenhaufen gejagt hatten.

„Jeder Mann, jede Frau in Reichweite soll auf die Straße gehen. Zivile Speeder, Lastwagen, ALLES soll sich den Panzern in den Weg stellen. Verdammt nochmal schicken Sie die Kadetten Akademie! Senden Sie auf allen Frequenzen wer im Palast ist. Was ist das Leben von ein paar Tausend wenn wir das Reich erhalten müssen.“

Es war schwer durch die Holoübertragung zu sehen, doch war Szoto als würde Kuursch erbleichen. Fast wollte er auch ihn entfernen lassen, dann nickte der hochgewachsene Mann langsam. Und im Hintergrund der Übertragung begannen Stimmen zu rauschen wie ein wütender Bienenschwarm.

„Nehmen Sie Kurs auf den Gouverneurspalast.“

, sagte Szoto zu seinem Piloten, der nickte und Gas gab.

„Setzen Sie mich davor ab und nutzen Sie Ihr Schiff als letzte Barriere. Kein Schritt zurück. Und machen Sie die verdammten Türen auf.“

Die Türen an der Seite des LAAT öffneten sich und wütender Wind peitschte Szoto ins Gesicht. Von diesem Tag würde man entweder Helden- oder Trauergeschichten erzählen. Das spürte er. Neben der Großen Befreiung, würde auch das heutige Datum in die Geschichte eingehen. Nur wie genau…das hing jetzt an ihm. Mit steinernem Gesicht erspähte er die Panzer tief unter ihm, die grade auf die Prachtstraße einbogen. Sie hatten jetzt direkten Blick auf den Palast. Was folgte würde vom yevethanischen Volk entschieden werden.

***

Mit einem Grinsen im Gesicht verfolgte Sikarius die wilde Jagd aus dem Innern des Panzers heraus. In der Macht verfolgte er das Schicksal all jener die überfahren und von den Geschützen des Juggernauts zerfetzt wurden. Es war ein wunderbares Konzert des Todes, doch in seinem Innern freute er sich viel mehr auf das was im Palast folgen würde. Rechts und links schossen die Hochhäuser vorbei, doch er hatte plötzlich nur noch Augen für eine immer näher kommende Ecke. Das ganze sah ziemlich eng aus, doch sie schafften es. Hart schlugen sie gegen eine Wand, doch dann war er da. Groß, grau und einschüchternd erhob sich der Gouverneurspalast am Ende der Straße. Gleich…nicht mehr lange…

Plötzlich gingen zu den Seiten der Straße die Türen auf und Yevethaner begannen hinauszuströmen. Perplex starrte der Mörder auf die Wesen, deren Fäuste sich rhythmisch hoben und senkten und die offenbar irgendetwas brüllten, was jetzt noch von dem Dröhnen des Panzers verschluckt wurde. Aus einer Seitenstraße kam ein Speeder und stellte sich ihnen mitten in den Weg, dann folgten ein zweiter und ein dritter. War das was es schien? Taten die das grade tatsächlich?! Anscheinend, denn die ersten Yevethaner wurden einfach so überrollt. Waren die total bescheuert?! Jetzt endlich drang auch endlich durch, was die alle brüllten:


***

„KAL FRAAN! KAL FRAAN! KAL FRAAN! KAL FRAAN!“

Mit trauriger Genugtuung sah Szoto zu, wie die Bewohner von Giat Nor seinem Ruf nachkamen die Köpfe ihres Volkes zu schützen. Hoch über ihnen hörte er noch ihre unbeugsamen Rufe, während die beiden Panzer durch ihre Reihen pflügten, doch es wurden immer mehr. Mit jedem Meter den das Ungeziefer zurücklegte musste es mehr Leiber zerquetschen. Es wirkte wie ein hoffnungsloses Unterfangen, doch die tapferen Söhne und Töchter des Sternenhaufens mussten den Feind nur aufhalten, bis die Kavallerie in Form von Sternenjägern und Bombern auftauchte. Der alte General wischte sich eine Träne des Stolzes aus dem Augenwinkel. Wie alle dort unten war er bereit sein Leben für die Glorie des yevethanischen Volkes niederzulegen. Viel schneller als die Panzer zischte das LAAT/i auf den Gouverneurspalast zu. Gleich würde er im Taktikzentrum sein und sehen wie er dem Ungeziefer beikommen konnte…

[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / LAAT/i hoch über der Stadt ] Szoto und Besatzung
 
[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Lichtung in der Nähe der Hauptstadt | SCT „Annabell“ | Kabine | Etara, Spectre

Einen gewissen Stolz aufgrund ihres Sieges konnte und wollte Etara nicht verleugnen, es war ein gutes Gefühl, die Oberhand zu haben und zu wissen, dass man gewonnen hatte und wenn nötig wieder triumphieren konnte. Natürlich schmeichelte es dem Ego der geschickten Kriminellen, dass sie eine ausgebildete und erfahrene ehemalige Attentäterin des gefürchteten und respektierten IGD bezwungen hatte, auch wenn klar war, dass das kein richtiger Kampf gewesen war, sofern es so etwas wie einen „richtigen“ Kampf überhaupt gab. Auf dem Schmugglermond lernte man schnell, dass jede Konfrontation ernst genommen werden musste, auch wenn es ein scheinbar harmloser Schaukampf oder eine Schlägerei in einer Bar war. Das Leben konnte verdammt schnell vorbei sein, es reichte schon ein abgebrochener Flaschenhals, den irgendein übereifriger Säufer durch die Gegend schwenkte und eine verwundbare Stelle erwischte, ehe man sich versah, lag man in seinem eigenen Blut am Boden und der geplante Aufstieg zum Verbrecherfürsten endete für immer. So etwas hatte die Chiss oft genug erlebt und sie hatte keine Lust, ein ähnliches Schicksal zu erleiden. Etara hatte kein Problem mit spielerischen Auseinandersetzungen, das war sogar eine ziemlich unterhaltsame Sache, aber es musste klar sein, dass es sich um harmlosen Spaß handelte, sonst schalten sofort ihre Reflexe und sie kämpfte schmutzig und einzig mit dem Ziel, rasch zu gewinnen und den Gegner zu töten oder kampfunfähig zu machen. Man überlebte auf Nar Shaddaa nicht, wenn man nicht bereit war, auf Regeln und Anstand zu pfeifen und stattdessen jeden noch so fiesen Trick einzusetzen. Tritte in die Weichteile, das Schütten von Wasser in die Augen, Überzahl, der Einsatz von Messern gegen unbewaffnete Gegner und wenn nötig ein Blasterschuss in den Rücken, das waren alles legitime Mittel. So etwas wie Gangsterehre gab es im Grunde nicht, höchstens lockere Gepflogenheiten, denen sich manche verpflichtet fühlten und andere nicht. Wenn es um Wettstreit innerhalb einer Gang ging, war es selbstverständlich ein bisschen anders, allein schon aus Pragmatismus achtete man dann darauf, den Kontrahenten nicht umzubringen oder zu verstümmeln, aber auch da galt: Dem Sieger gehörte die Beute. Man musste skrupellos und flink sein und jede Schwäche ausnutzen. Wie sie nun allerdings die Auseinandersetzung mit Spectre einordnen sollte, das wusste Etara in diesem Moment nicht wirklich. War ihre Freundin durchgedreht, hatte sie einen paranoiden Anfall oder war das möglicherweise schlicht ihre Vorstellung von rauem Liebesspiel? Etara hatte mal einen Echani gekannt, der darauf bestanden hatte, unverhüllt mit ihr zu kämpfen, bevor er mit ihr schlief, aber erstens hatte die andere Frau keine silbernen Haare und hätte sie ja auch einfach was sagen können. Im Augenblick war das auch nicht ganz so wichtig, erst einmal hatte die hübsche Schmugglerin verhindern müssen, ein Messer in den Hals gerammt zu bekommen, ihre Prioritäten waren also klar gewesen. Der Trick mit der Jacke hatte gut funktioniert, dann dieser Ablenkung war es ihr gelungen, Spectre zu entwaffnen. Die erste Regel des Kampfes, nimm deinem Gegner die Vorteile. Ohne die Waffe war die Situation schon mal weniger gefährlich und Etara hatte keine Pause eingelegt, ohne Zögern hatte sie die andere Blauhäutige am Hals gepackt und gegen die Wand gedrückt, damit sie keine Bewegungsfreiheit mehr hatte, entschlossen drehte die Kriminelle den Arm ihrer Freundin auf deren Rücken, sie verspürte kein Interesse, für ihre Mühen einen Schlag gegen den Kehlkopf zu kassieren. Einen unbeabsichtigten Nebeneffekt hatte die Aktion allerdings auch, als Etara den Arm drehte, entwich Spectre ein von Leid und Vergnügen zugleich erfülltes Seufzen, das die Frage, was die ehemalige Imperiale mit der Aktion bezweckt hatte, auf ebenso eindrückliche wie klare Weise beantwortete. Etara wölbte eine Augenbraue und dann grinste sie schelmisch, verstehend, was das bedeutete. So war das also. Erleichtert und zugleich von dieser Erkenntnis ermutigt lehnte sich die Chiss nach vorne und küsste ihre Freundin, diesmal nicht sanft und zurückhaltend, sondern bewusst grob und rau, voller Begehren und dem Wunsch nach mehr, und sie ließ es sich nicht nehmen, zugleich den Arm der anderen Chiss fester zu packen und zu drehen. Die Reaktion fiel eindeutig aus und bestärkte Etara in ihrem Tun, und die süßen, betörenden Qualen, die sie Spectre bereitete, waren eine weitere hoch willkommene Bestätigung, die Schmugglerin tat alles, um den Wünschen ihrer Freundin zu entsprechen und wurde wieder und wieder durch den Anblick des höchsten Vergnügens auf ihrem Gesicht belohnt, bis die Erschöpfung sie beide auf den Boden sinken ließ. Etara lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und grinste dann müde, aber glücklich zu Spectre und hielt ihre Hand.

„Das war...schön. Ungewöhnlich, aber interessant.“


Die Schmugglerin holte tief Luft und erlaubte es ihrem von Glückshormonen durchströmten Körper, sich ein wenig zu beruhigen, ihr Herzschlag wurde langsamer und ihr Atem ging ruhiger, als sie sich gegen die Schulter der anderen Chiss lehnte und für eine Weile die Augen schloss, bevor sie langsam aufstand und sich ein wenig streckte, bevor sie sich anzog. Als sie ihre Jacke wieder zuknöpfte, lächelte sie Spectre vielsagend zu, dann ließ sie ein wenig den Nacken knacken und steckte ihr schwarzes Haar wieder ordentlich hoch, ein paar Strähnen ließ sie ins Gesicht fallen, damit ihre Narben nicht so offensichtlich waren. Auch wenn sie mit der Verunstaltung leben konnte, damit hausieren gehen musste sie ja nicht unbedingt, das war auch nicht richtig. Zufrieden summte die Schmugglerin vor sich hin und kramte in den Taschen ihrer Jacke, bis sie eine Packung Cigarras fand, die dort eine Weile geschlummert hatten und förmlich darum bettelten, aus diesem Elend erlöst und geraucht zu werden. Nun, Etara war in gnädiger Stimmung, klopfte die Packung auf, nahm eine Cigarra heraus, zündete sie an und nahm einen tiefen Zug. Das Zeug war schlecht für die Lungen, aber sie hatte ja nicht vor, ewig zu leben, und sie konsumierte ja auch nicht regelmäßig. Großzügig hielt sie Spectre die Packung hin.


„Auch eine? Ist gute Ware, Tabak von Haruun Kal. Oh, keine Sorge, ist die harmlose Variante, da sind keine Gewürze drin. Wollen es ja nicht übertreiben, hm?“


Etara musste schmunzeln, sie klang ja furchtbar fürsorglich. Sorgen machte sich offenbar auch Spectre, die ehemalige Imperiale sah unsicher zu ihr auf und räusperte sich, bevor sie zögerlich anfing zu sprechen und sich erkundigte, ob Etara gedachte, ihre speziellen Vorlieben für sich zu behalten, die Chiss lief knallrot an, was angesichts ihrer Hautfarbe besonders amüsant war, und musste erst mal Luft holen. Das war gleichzeitig süß und zum Schreien komisch und Etara musste husten, als sie lachte und dabei ein wenig zu viel Rauch abbekam, sie grinste über beide Ohren und betrachtete ihre Freundin prüfend, in ihrer Stimme lag ein amüsiertes Glucksen.


„Oh...das ist gleichzeitig putzig und zum Schießen. Süße, natürlich werde ich nicht ins Cockpit rennen und dabei lauthals schreien, was Du so im Bett magst, das geht die anderen nichts an. Um ehrlich zu sein, ich bin überrascht. Tust so unschuldig, hast es aber faustdick hinter den Ohren. Bist ein böses, böses Mädchen... Na, nicht ernst nehmen, ich mach nur Spaß. Das nächste Mal kannst Du aber auch einfach sagen, was Du willst, dann sparen wir uns den Kampf. Wobei...vielleicht sollte der Standard werden? Definitiv eine reizvolle Variante des Vorspiels. Sicher, dass Du keine Echani bist?“


Die Schmugglerin lachte lauthals und hielt sich den Bauch, bevor sie ein wenig ruhiger wurde und Spectre zuzwinkerte und ihr beruhigend den Kopf tätschelte, sie lächelte sanft und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor sie ihr die Hand reichte und ihr aufhalf, über das Interkom kam eine Durchsage von Mallory, der sie ins Cockpit rief.


„So, genug Vergnügen, die Arbeit ruft. Und dieses Mal brav bei jedem Wort von Mallory nicken, ja? Ich glaube, der steht da drauf, sein Ego platzt ja fast. Husch, husch, meine Schöne, nicht einschlafen.“


Spielerisch verpasste Etara der anderen Chiss einen Klaps aufs Gesäß und lachte, bevor sie sich umdrehte und Spectre in Ruhe ihre Kleidung anziehen, bevor sie sich auf den Weg ins Cockpit machten. Die anderen waren bereits da und hatten sich um den Holoprojektor geschart wie um ein Lagerfeuer, sie machten Platz, als die beiden Chiss eintrafen. Irgendetwas großes musste los sein, die Aufregung war fast schon körperlich zu spüren. Mallory hielt sich angespannt die Stirn und Yevi sah aus, als würde er sich gleich übergeben müssen, seine Stimme war rau und angespannt.


„...zwei Juggernauts gestohlen. Viele Tote, Kommandant geflohen ist. Aber das Ungeziefer, das kurz befreit, nun tot. Die Sith und Imperialen sie nicht gerettet.“

Übersetzte der Yevethaner gerade den hektischen, zornigen und über alle Maße...aufgeregten Komverkehr der Verteidiger der Hauptstadt. Was auch immer dort los war, es musste das reinste Chaos sein, die Yevethaner waren richtig angefressen und schienen dazu übergegangen zu sein, teilweise kaum mehr als Flüche und Verwünschungen zu brüllen. Yevi war seine Missbilligung deutlich anzusehen, doch er gab sich Mühe, ruhig und konzentriert zu übersetzen, damit alle verstanden, was geschah. Mallory nickte dem Rest des Teams knapp zu und deutete auf den Holoprojektor.


„Dank den Bemühungen von Sia´ku haben wir besseren Zugriff auf das Holonet der Yevethaner. Vielleicht bekommen wir bald noch mehr. Es scheint, als hätten die Angreifer es geschafft, sich aus dem Raumhafen zu kämpfen und zwei gepanzerte Fahrzeuge zu übernehmen. Die Yevethaner sind...bemüht, sich neu zu organisieren.“

Fasste der ältere Mann zusammen und Etara konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie dem Funkverkehr lauschte. Die Yevethaner waren offenbar bass erstaunt, dass die Imperialen noch nicht tot waren und es ihnen gelungen war, die gewaltigen Fahrzeuge in die Hände zu bekommen. Die Chiss pfiff anerkennend.


„Juggernauts, huh? Lasst die Imperialen ran, wenn es um Größenwahn geht, dann kommt ein Fahrzeug wie das raus. Hm...Imperiale...können wir da vielleicht mit unserer Abhörausrüstung irgendwie Zugang bekommen? Ist die selbe Technik.“


Mit diesem Vorschlag stand Etara prompt im Zentrum der Aufmerksamkeit und Mallory strich nachdenklich übers Kinn, bevor er die Idee an Sia´ku weitergab. Der Verpine schwieg eine Weile und führte ein Gespräch mit AGI, bevor er antwortete, dass er es zumindest versuchen konnte, gespannt warteten alle ab und starrten auf den Holoprojektor, der schließlich flackernd zum Leben erwachte. Die ersten bewegten Bilder waren sehr verschwommen und die Verbindung brach wieder ab, doch der zweite Versuch war von mehr Erfolg gekrönt und zunächst ohne Ton konnte man aus der Perspektive der Fahrer sehen, wie zwei Juggernauts sich einen Weg durch die Straßen von Giat Nor bahnten und dabei alles und jeden in ihrem Weg entweder mit ihren Bordgeschützen eliminierten oder schlicht unter ihren gewaltigen Rädern zerquetschten. Mit einem irrsinnigem Tempo rasten die gewaltigen Fahrzeuge durch die Straßen und pflügten wenn nötig ohne Rücksicht auf Verluste mitten durch den Verkehr, Gleiter wurden wie Spielzeug durch die Luft geschleudert oder zermalmt und die Passanten, die das Pech hatten, im Weg zu stehen, wurden zu roten Flecken auf dem Boden. Etara verfolgte das Inferno mit einer Mischung aus Anerkennung, Belustigung und Sorge, die Sith schienen drauf und dran zu sein, es wirklich durchzuziehen, selbst Gebäude wurden in Mitleidenschaft gezogen.


„Sie...sie näher an Palast, aber Evakuierung widerrufen. Dort viele wichtige Personen sind neben Darama, sie direkt darauf zusteuern. Aber sie es nicht schaffen werden, Sternenjäger und Fahrzeuge unterwegs.“

Als hätten die Angreifer Yevis Worte gehört explodierte in diesem Moment ein Polizeigleiter, der das Pech gehabt hatte, eine geballte Ladung abzubekommen. Das Auge des Yevethaners zuckte und Etara wölbte eine Braue.


Aha.“


Kommentierte die Schmugglerin trocken. Das Führungsfahrzeug geriet an einer Kreuzung ein wenig in Schwierigkeiten, doch das erleichterte Lächeln von Yevi verschwand, als der Juggernaut sich brachial wieder Platz verschaffte und wieder an Tempo gewann. Konnte man diese Maschinen überhaupt rechtzeitig aufhalten.


„Die ziehen das wirklich durch...“


Etaras Satz war von einer gewissen Bewunderung erfüllt und ihre roten Augen funkelten, der Palast kam in Sicht. Noch etwa drei Kilometer. Das waren echte Teufelskerle, ihr verrückter Plan schien zu funktionieren. Yevi starrte vor sich hin, da fiel ein Wort im yevethanischen Funkverkehr und er hob seinen Kopf, einen Ausdruck von Erstaunen auf dem Gesicht, alle sahen in fragend an, er zögerte einen Moment, bevor er reagierte, offenbar suchte er nach der richtigen Übersetzung.


„Kommandant hat einen Sturm befohlen...Sturm des Volkes, gegen das Ungeziefer. Großes...großes Opfer. Ehre für jeden.“

Yevi klang richtig bewegt und Etara fragte sich, was zum Henker er meinte, da kam die Antwort entlang der Prachtstraße in Sicht. Wie ein Mann öffneten die Yevethaner entlang der Route zum Palast die Türen ihrer Häuser und strömten hinaus auf die Straße, die Fäuste hebend und senkend und irgendetwas skandierend. Die Augen der Chiss wurden groß, als immer mehr Yevethaner auf die Straße eilten, auch Speeder hielten an, zusammen bildeten sie eine Mauer aus Fleisch und Metall. Ungläubig sah die Schmugglerin zu Yevi, der starr auf das Geschehen blickte. Die ersten Yevethaner wurden überrollt, doch statt zu fliehen rückten die übrigen nur dichter zusammen, unerschütterlich brüllend. Den Namen ihres Anführers, wie nun deutlich wurde, wieder und wieder und wieder, ohne Zeichen von Furcht oder Resignation. Die nächsten wurden überrollt, doch das grausige Schicksal hatte keine Wirkung, es kamen sogar noch mehr Yevethaner hinzu.


„Verdammt, seht euch das an...das...das ist doch Wahnsinn!“


Brachte Etara ungläubig hervor. Waren die denn alle kollektiv verrückt geworden? So eine Art Aufopferung war der Kriminellen völlig unverständlich. Ja, vielleicht würden sie es sogar schaffen, die Juggernauts zu verlangsamen, damit die Sternenjäger angreifen konnten, aber zu welchem Preis? Diese Spezies hatte definitiv einen Knacks. Die Chiss biss sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf, da blickte Yevi zu ihr und schüttelte langsam den Kopf.


„Nein. Das ist Mut. Das ist, was Yevethaner sein. Was stark macht.“

So unangenehm es war, in den Worten von Yevi lag etwas wahres, das Etara einen Schauer über den Rücken jagte. Wie konnte man eine Spezies aufhalten, die so entschlossen war, die so einen starken Willen besaß und bereit war, jedes Opfer zu bringen? Die Schmugglerin schüttelte den Kopf, nicht in der Lage gänzlich zu erfassen, was da geschah.


[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Lichtung in der Nähe der Hauptstadt | SCT „Annabell“ | Cockpit | Etara, Spectre, Mallory, Yannik, Paloo, Yevi (NSC)
 
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[N'Zoth | Giat Nor | Straßen | Juggernaut] Darth Sting, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Soldaten; Tom West und Darth Sikarius im anderen Fahrzeug

Darth Sting hatte schon viele Kämpfe gesehen, aber noch keine Schlachten. Aus militärischer Sicht war dies hier auch keine, höchstens ein Scharmützel, aber es war doch etwas ganz anderes, als der Sith-Krieger bisher erlebt hatte. Er kannte Konfrontationen zwischen zwei Wesen oder zwei kleineren Gruppen. Normalerweise waren dabei Klauen, Zähne, Klingen und kleinere Schusswaffen zum Einsatz gekommen. Er war auch schon mit Laserkanonen und Raketen beschossen worden. Aber die Spur der Verwüstung, welche die beiden Juggernauts durch Giat Nor zogen, war etwas ganz anderes. Gebannt blickte er durch die Sichtfenster und auf die Monitore, die ihm ein ziemlich vollständiges Bild davon vermittelten, was draußen vor sich ging. Intensiv spürte er das Verlöschen der zahlreichen Leben, dahingerafft von den Waffen der Fahrzeuge, von ihren Rädern, ihrer Masse, und von den Bränden und Einstürzen, die sie an den passierten Gebäuden verursachten. Dutzendee starben und Hunderte wurden verletzt, während die Juggernauts sich ihren Weg bahnten. Der Lamproid bewunderte die Fahrzeuge. Bisher hatte er sie nur für etwas gehalten, das niedere Wesen wie die Menschen bauten, um ihre angeborenen Schwächen zu kompensieren und sich bedeutender zu fühlen, als sie waren. Jetzt begriff er, dass mehr dahinter steckte. Er empfand die Juggernauts und das, was sie mit der Hauptstadt der Duskhan-Liga anrichteten, in einer gewissen, pervertierten Weise als schön. Er hatte den Gedanken, dass die Juggernauts, wenn sie lebende Kreaturen anstatt Maschinen wären, so ziemlich die respekteinflößendsten und ehrfurchtgebietendsten Geschöpfe wären, die es geben konnte; wert, sie zu jagen und im Kampf gegen sie sein Leben zu riskieren. Das Erlebnis verursachte bei ihm ein Gefühl reinster Freude, die nicht im Mindesten davon getrübt wurde, dass mit jedem Meter ihrer Fahrt großes Leid über die Bewohner dieser Stadt gebracht wurde. Ganz im Gegenteil: Deswegen waren sie schließlich hier! Und es schien so, als könne sie jetzt nichts mehr von ihrem Weg abbringen. Schlitternd bogen die riesigen Panzerwagen um die nächste Ecke, und das Gefährt, in dem er, Sabar und Adria saßen, scherte dabei eine Mauerecke von einem soliden Gebäude ab, ohne dadurch merklich verlangsamt zu werden. Sie erreichten eine breite, gerade Straße, an deren Ende - trotz den gelblich-trüben Staubschleiern in der trockenen Wüstenluft - gut sichtbar der Gouverneurspalast aufragte. Das Herz der Beute, denn die Beute war die gesamte yevethanische Rebellion.

Aus den Lautsprechern tönte Tom Wests Stimme:

»Da vorne ist unser Ziel, Lord Sting, ab jetzt wird die Fahrt von spaßig zu etwas ungemütlich

»Bringen Sie uns hin, egal wie!«
erwiderte der Wurm.

Er konnte sich nicht vorstellen, was sie jetzt noch stoppen konnte, vertraute aber dem Urteil des Soldaten. Er musste besser wissen, über welche Verteidigungsanlagen der Palast möglicherweise verfügte und was davon in der Lage war, einen Juggernaut in voller Fahrt aufzuhalten. Er hatte die zerschmetterten Überreste eines AT-AT auf Galantos gesehen und wusste daher, dass keine von Menschenhand gebaute Maschine unzerstörbar war, auch wenn es sich im Augenblick so anfühlte.

Als er noch rätselte, was die Yevethaner ihnen wohl entgegen werfen würden, tat sich draußen etwas, das er keinesfalls erwartet hätte. Aus den Gebäuden und Seitenstraßen strömten plötzlich Leute heran. Die meisten von ihnen schienen unbewaffnet zu sein, natürlich abgesehen von den knöchernen Spornen, die sie aus den Armen geschoben hatten. Erst glaubte der Sith, die Yevethaner gingen zu einem geordneten Gegenangriff über, aber was sie stattdessen taten, erschien absolut sinn- und aussichtslos. Sie rannten auf die Straßen und stellten sich mit bloßen Leibern den Panzerwagen in den Weg! Sie reckten die klingenbewehrten Arme, ihre farbenfrohen Gesichter waren zu wütenden Grimassen verzogen, und furchtlos blickten sie dem unausweichlichen Ende in Form von vielen hundert Tonnen stark beschleunigtem Panzerstahl entgegen. Gleiter und Bodenfahrzeuge fuhren auf die Straße und hielten dort, um die Barriere aus Fleisch und Knochen zu verstärken. Der erste Juggernaut prallte auf das Hindernis... obwohl davon eigentlich nicht die Rede sein konnte. Der Koloss fuhr in die Menge hinein und walzte einfach über sie hinweg. Körperflüssigkeiten spritzten zur Seite wie Wasser aus einer Pfütze. Der Effekt war gleich null. Doch die Menge löste sich nicht auf, im Gegenteil: Sie verdichtete sich mit jeder Sekunde. Die Leute schienen geradezu begierig zu sein, ihr Leben auf diese sinnlose Weise zu verschwenden!


Darth Stings Hochgefühl bekam einen Kratzer, denn er musste einsehen, dass seine Einschätzung der Yevethaner falsch oder zumindest unvollständig gewesen war.

»Ich hab' sie unterschätzt«
, sagte er hörbar und gestand damit auch den beiden Sith-Schülern sein Fehlurteil ein. »Sie sind viel dümmer und viel gefährlicher.«

Ihm war klar gewesen, dass die Yevethaner bereit waren, für einen Sieg alles zu geben. Dass sie dafür bereitwillig und mit Begeisterung ihr Blut vergossen und ihr Leben verließen, das ihnen nicht das geringste bedeutete. Aber er hatte nicht geahnt, dass sie das mit ungebrochenem Eifer auch für eine Niederlage taten. Es überraschte ihn, dass ihr Selbsterhaltungstrieb nicht einmal ausreichte, um sie beiseite treten zu lassen, wenn solche Ungetüme auf sie zurollten und sie nichts in Händen hielten, womit sie mehr an der Panzerung hinterlassen konnten als einen Blutfleck. Noch niemals hatte er so blindwütigen, selbstzerstörerischen Eifer gesehen. Nun erreichte auch ihr Panzer die Menge und die Fahrt wurde holpriger, während die Räder sich ihren Weg durch Hunderte von Körpern bahnten und die massive Front kleinere Fahrzeuge beiseite stieß. Leben erloschen im Millisekundentakt, aber er spürte in den wogenden Emotionen ringsum keine Angst, keine Zweifel; nur sehr viel Wut, Entschlossenheit, Hingabe und Stolz. Sting wurde klar, dass sein Angriff auf Giat Nor eine noch viel wahnsinnigere Tat war, als er je geahnt hätte.

»Schaut's euch an und stellt euch vor, da wären nicht die Fahrzeuge um uns 'rum. Dann wisst ihr was uns erwartet, wenn wir aussteigen! Seid bereit!«

Ein ganzes Volk stand zwischen ihnen und ihrem Ziel. Und wenn sie am Ziel waren, würden mit ihnen ganze Hundertschaften von Yevethanern in das Gebäude strömen. Ein nicht enden wollender Strom von Leben, der sich durch nichts aufhalten lassen würde, weder durch Drohungen und Einschüchterung, noch durch brutale Gewalt und immense Opferzahlen. Sie waren als Jäger nach N'Zoth gekommen, doch von dem Augenblick an, als die Yevethaner von ihrem Kommen erfahren hatten, waren sie zugleich auch zu Gejagten geworden.

»Sikarius, West, hört ihr mich? Wenn wir da sind, brauch' ich die meisten Soldaten, um die Menge abzuhalten! Ich bleib mit ihnen zurück und verschaff' euch einen Vorsprung. Ihr geht rein und sucht euch richtige Gegner, ich komm dann nach wenn der Eingang versperrt oder nicht mehr zu halten ist. Tötet alle die ihr trefft, und auch die Brut, wenn ihr welche findet. Ich glaub' nicht dass wir da wieder rauskommen. Aber wir können unser Ziel erreichen. Zerstört und ermordet was ihr könnt!«

Mit jeder Sekunde kamen sie dem Ziel näher. Aber auch die Einheimischen nutzten jeden Moment, um den Angreifern das Vorwärtskommen zu erschweren. Sie hatten nun auch ein paar größere Fahrzeuge in den Weg geräumt. Der erste Juggernaut prallte gegen zwei schwere Lastgleiter. Sie konnten ihn nicht stoppen - dazu hätte es wohl nicht einmal gereicht, die umliegenden Gebäude auf die Straße stürzen zu lassen - aber die tonnenschweren Gefährte fingen eine Menge Energie auf und bremsten den Panzerwagen. Adria riss das Steuer zur Seite und setzte sich neben Wests Fahrzeug: Die Straße war breit genug, dass beide nebeneinander fahren konnten. Sie zogen nun zwei parallele Schneisen in die lebenden Straßensperren. Der Juggernaut der Sith prallte gegen einen Tankwagen. Er riss auf und der gasförmige Inhalt ging sofort in Flammen auf. Ein greller Feuerball hüllte den Panzerwagen ein. Kaum hatten sie diesen verlassen, befanden sie sich inmitten einer dichten, öligen Rauchwolke, denn sämtliche Reifen waren verschmort und brannten teilweise sogar, aber sie kamen weiter voran.

Der Gouverneurspalast wurde größer und Details wurden erkennbar. Sting hatte kein Auge für Architektur, aber auch er erkannte, dass alle imperialen Hoheitszeichen von dem Gebäude entfernt worden waren. Außerdem schien es, als hätten die Yevethaner damit begonnen, das Gebäude umzugestalten. Vieles war aber noch so, wie das Imperium es verlassen hatte. Das Bauwerk war auch nach militärischen Gesichtspunkten gestaltet worden: Es besaß Wehrgänge auf den Dächern und Türmen. Von dort blitzten nun Blasterfeuer und Laserstrahlen zu ihnen herab. Eine Rakete, vielleicht von einer panzerbrechenden Waffe abgefeuert, explodierte genau zwischen den beiden anrollenden Juggernauts und riss einen Krater in den Straßenbelag. Eines war klar: Wenn sie es tatsächlich bis zum Gouverneurspalast schafften, dann war dort Schluss. Eine Rückfahrt an Bord der Juggernauts würde es nicht geben.


»Ruft euch euren Zorn ins Gedächtnis, Schüler!« grollte Sting in beschwörendem Tonfall. »Konzentriert euch auf den Zorn, denn er verleiht euch Kraft! Sammelt ihn, verdichtet ihn, und lasst ihm dann freien Lauf! Gleich ist es soweit! Gleich könnt ihr eure Ketten sprengen, ein für allemal!«

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[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Lichtung in der Nähe der Hauptstadt | SCT „Annabell“ | Kabine | Etara, Spectre




Wie sollte sie Etara nur beibringen, dass es nicht so einfach für sie war. Es ging Ihr ja gar nicht darum, ob Etara es vor der Mannschaft hinausposaunte. Es ging darum, ob die Pilotin es akzeptieren würde. Aber das schien kein Problem zu sein. Erleichtert nahm die Chiss die Aussage ihrer Freundin auf und nahm auch eine Cigarra und das sogleich angebotene Feuer. Sie war irgendwie erschöpft, aber glücklich. Schließlich riss Mallorys Stimme sie aus ihren Gedanken und sie gingen in Richtung Cockpit. Der freche Spruch der Kriminellen konnte die Ex-Agentin aber nicht auf sich sitzen lassen.

„Naja, solange Du Dich nicht verläufst auf dem Weg. Immerhin kannst du dir nicht behalten wo Deine Kabine ist. Sonst würdest Du ja nicht immer versehentlich in meiner landen.“


Dabei grinste sie die Piloten frech an und öffnete das Schott zum Cockpit. Nach einer kurzen Aufklärung über den aktuellen Stand, staunte die ehemalige Imperiale nicht schlecht. Der Trupp, der die Yevethaner angriff hatte tatsächlich so etwas wie einen Plan. Ob dabei aber auch ein durchführbarer Fluchtplan war, empfand sie als fraglich als die Yevethaner zum Sturm aufriefen. Tatsächlich war sie froh, dass sie eine Bildübertragung dank dem Droiden hatten. Auch wenn etwas überraschend war, wie schnell er den imperialen Code geknackt hatte. Unter der Schale des kleinen Astromechs (AGI) schien mehr zu stecken als es den Anschein hatte. Aber diese Überlegungen behielt die Scharfschützin für sich. Sie beobachtete Mallory, der sehr nachdenklich die Situation betrachtet und nachdachte. Der Mann versuchte aus dem Vorgehen schlau zu werden, aber das war einfach nicht möglich.

Schließlich kamen die Juggernauts am Palast an, nachdem sie schwerem Beschuss ausgesetzt waren, Glücklicher weise nur mobiles Gerät, was zwar Schaden verursachte, aber die beiden Monstren nicht aufhalten konnte. Und dann sahen auch die Mitglieder der Black Sun wer dort diesen Aufstand machte. Die Türen der Panzer öffneten sich und ein wurmartiges Wesen (Darth Sting) sprang heraus und als es einen Dreizack aktivierte, dessen Klingen glühten, war klar, dass Spectre mit ihrer Vermutung Recht gehabt hatte. Aber er war nicht alleine. Insgesamt konnten die Kriminellen nach und nach 4 Sith ausmachen, und eine Reihe Sturmtruppler, die von 2 0-G-Tupplern begleitet wurden. Anhand der Markierung konnte Spectre den einen schweren Tuppler als Leutnant (Tom West) identifizieren.

Mallory nickte kurz ehe er seinen Blick von den im Gebäude verschwindenden Imperialen losriß.


„Wir starten und sehen und das aus der Nähe an. Bei dem Lärm der dort herrschen müsste, sollten unsere Steuerunsgtriebwerke nicht auffallen. Tarnmodus einschalten und anlassen. Ich möchte ungern mit den Luftabwehrgeschützen am Palast Bekanntschaft machen."


Alle starrten den alten Mann an. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Mallory sah in die Runde.

„Worauf warten sie? Halten sie mich für so einen Unmenschen, dass ich die Imperialen dem Willen der Yevethaner überlasse, wenn ich sie vielleicht retten kann? Jeder auf seinen Platz. Mister
Kneessa und Miss Spectre, die kommen mit ihren Gewehren zur Rampe. Vielleicht brauchen diese mutigen Irren Ihre Hilfe.“

Dass er damit nicht die Yevethaner meinte war allen klar. Aber es war riskant, riskanter noch als der Flug durch die Trümmer zur Subjugator und nach ein paar Minuten trafen sich die beiden Scharfschützen an der noch geschlossenen Rampe während Etara die Anabell langsam Richtung Palast navigierte. Yannic hatte wieder das Geschütz besetzt und Sia’ku war im Maschinenraum. Mallory hörte mit Yevi weiter die Übertragungen ab und der Droide (AGI) versuchte den Kanal der Imperialen zu finden, auf dem die Angreifer kommunizierten. Wenn sie mit den Sturmtrupplern Kontakt aufnehmen konnten, wäre vieles einfacher für diese Aktion. Palloo grinste Spectre aufmunternd an.

„Hey, das wird schon. Diesmal sind sie noch nicht mal auf dem Schiff.“


Natürlich musste der Spaßvogel einen Spruch machen, aber ihnen war allen bewusst, dass das was sie da vor hatten noch irrer war als der Plan der Imperialen.





[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Lichtung in der Nähe der Hauptstadt | SCT „Annabell“ | Rampe | Spectre, Palloo
 
[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Lichtung in der Nähe der Hauptstadt | SCT „Annabell“ | Cockpit | Etara, Spectre, Mallory, Yannik, Paloo, Yevi (NSC)

Genüsslich sog Etara den Rauch der Cigarra in die Lungen und ihr Gesichtsausdruck entspannte sich merklich, die junge Chiss fühlte sich körperlich und geistig hervorragend und voller Energie. Daran hatte die Tatsache, dass mit Spectre nun soweit alles im Lot war, einen erheblichen Anteil, zufrieden registrierte die hübsche Schmugglerin, wie ihre Freundin die angebotene Cigarra annahm und höflich wie sie war gab Etara ihr Feuer. Es war schön, die andere Frau so erschöpft, aber glücklich zu sehen, die leichte Färbung ihrer Wangen und das Funkeln in ihren roten Augen ließen sie schmunzeln. Gut, der Weg zu diesen angenehmen Zustand war ein wenig holprig gewesen und Etara war weiterhin der Meinung, dass Spectre auch einfach hätte sagen können, was sie denn mochte, aber das störte sich nicht, eigentlich machte es alles sogar noch interessanter und aufregender. Die blauhäutige Kriminelle liebte den Nervenkitzel und den Rausch der Gefahr, und beides lieferte ihre Freundin im Überfluss, langweilig wurde es mit ihr jedenfalls nie. Das wusste Etara auf jeden Fall zu schätzen und vermutlich war es einer der Gründe, warum sie mit Spectre trotz aller Schwierigkeiten so gerne zusammen war, es gab an der Scharfschützin immer etwas neues zu entdecken, ein neues Rätsel zu lösen, einen anderen Aspekt ihrer Persönlichkeit zu finden. Und es war schön zu sehen, wie sich die Chiss langsam aber sicher von den Ketten befreite, die der IGD ihr angelegt hatte, für jemanden wie Etara, der Freiheit und Unabhängigkeit liebte, war das einfach nur großartig. Nun, das war vielleicht ein wenig hochtrabend formuliert, die Schmugglerin juckte es jetzt nicht unbedingt, wenn sie eine Ladung Sklaven transportieren musste, aber bei jemandem, der ihr am Herzen lag, war das nun mal eine andere Sache und es war ja nicht so, als würde sie anderen Leuten Fesseln anlegen. Außer natürlich sie baten darum, das, dachte sich die Blauhäutige mit einem Grinsen, würde sie für Spectre im Hinterkopf behalten. Ja, es war alles in Ordnung, die Mission konnte weitergehen und als Mallory die beiden Chiss ins Cockpit rief, war sie bester Laune. Spectre ließ ihren flotten Spruch nicht einfach auf sich sitzen und mit einem frechen Grinsen auf den Lippen erwiderte sie, dass Etara wohl ein kleines Wegfindungsproblem hätte, immerhin landete sie immer in ihrer Kabine und nicht in der, die für die Schmugglerin eigentlich vorgesehen war. Einen Moment schwieg die Chiss und wölbte eine Augenbraue, dann grinste sie über beide Ohren und prostete los, gespielt empört hob sie die Hand und in ihrer Stimme lag ein amüsiertes Glucksen.


„Oho, das Imperium schießt scharf zurück. Du hast Glück, dass Du so süß bist, sonst würde ich dafür glatt übers Knie legen. Hey, das sollte ich wirklich.“


Mit einem koketten Zwinkern lachte Etara und klopfte der anderen Frau auf den Hinterkopf, doch dann konzentrierte sie sich wieder, die Cockpitür öffnete sich. Es stand Arbeit an, und die galt gewissenhaft erledigt zu werden, wenn sie denn wieder heil von diesem Planeten voller Irrer runterkommen wollten. Denn daran, dass die Yevethaner allesamt einen gewaltigen Sprung in der Schüssel hatten, hatte die junge Frau keinen Zweifel, als sie sah, wie die Nichtmenschen auf den Angriff auf den Gouverneurspalast reagierten. Statt den beiden gewaltigen Juggernauts auszuweichen, die ohne Rücksicht auf Verluste durch die Menge preschten, strömten immer mehr Yevethaner hinaus auf die Straße, um so ihren geliebten Anführer zu schützen. Das war doch vollkommen verrückt und Etara konnte nur noch ungläubig den Kopf schütteln. Aber vielleicht hatte Yevi recht mit dem, was er gesagt hatte. Eine Spezies, die den Tod nicht fürchtete und geschlossen gegen alle anderen stand konnte viel Unheil anrichten, bevor man sie endlich aufhielt, und die Yevethaner hatten im Sternhaufen bereits eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Allein schon deshalb drückten sie den Sith und den Imperialen an Bord der beiden Fahrzeuge die Daumen, es wäre verdammt gut, wenn jemand diesen Wahnsinnigen einen Dämpfer verpassen würde. Zwar mussten die Juggernauts auch einigen Beschuss einstecken, doch den Verteidigern des Palasts gelang es nicht, sie rechtzeitig aufzuhalten, sozusagen vor der Tür des riesigen Gebäudes kamen sie zum Halt und Etara hielt den Atem an, als eine Luke geöffnet wurde und ein riesiges...Ding (Darth Sting) heraussprang und eine seltsame Waffe aktivierte, eine Art Dreizack, an dem sich Spitzen aus reiner Energie befanden. War das ein Lichtschwert? Weitere Gestalten sprangen aus den Fahrzeugen und rote Klingen leuchteten auf. Noch mehr Sith? Musste wohl so sein. Sie waren nicht allein, auch Sturmtruppen waren dabei, von denen zwei schwere Kampfanzüge trugen, die soweit Etara wusste, eigentlich für den Einsatz im All gedacht waren. Sie konnte eine gewisse Faszination nicht verbergen, als sie beobachtete, wie sich dieser Trupp zum Palasttor vorkämpfte. Als die wurmänhliche Kreatur (Darth Sting) einen Yevethaner sauber in der Mitte teilte, ging ein Raunen durch das Team und Etara pfiff anerkenennd.


„Okay, hübsch ist er nicht, aber vielleicht hat er ja eine gewinnende Persönlichkeit. Boss, was machen wir? “


Merkte sie trocken und sah dann zu Mallory, der nachdenklich das Geschehen betrachtete und wohl die Optionen abwog. Wenn man den Sith half, konnte man vielleicht mit einem Gefallen rechnen, aber bei diesen Leuten war das schwer zu sagen und ob es das Risiko wert war, stand auf einem anderem Blatt. Schlussendlich fällte der ältere Mensch eine Entscheidung und gab den Befehl, zu starten, damit sie das Geschehen mit aktivierter Tarnung aus der Nähe verfolgen konnten. Etara verschränkte die Arme vor der Brust und biss sich unsicher auf die Unterlippe. Sicher, bei dem ganzen Durcheinander dort würde wohl niemand ihre Triebwerke hören, aber es war gefährlich, der Palast war auch gegen Angriffe aus der Luft gesichert und wenn die Yevethaner es ernst meinten, würden sie sicher auch Luftunterstützung anfordern. Die Schmugglerin hatte keine Lust, für ein paar Freaks einen Luftkampf oder eine Kollision zu riskieren. Mit ihren Bedenken war die attraktive Verbrecherin nicht allein, die anderen blickten Mallory an, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen. War es das wirklich wert? Sie hatten schon so viel überstanden und jetzt sollten sie so ein Risiko eingehen? Andererseits wäre es natürlich verdammt spannend, die Ereignisse aus der Nähe zu verfolgen und die Imperialen vielleicht sogar rauszuhauen. Das konnte sehr profitabel werden, oder aber in einem Fiasko enden. Mallory jedenfalls hatte seine Wahl getroffen und wiederholte seine Anweisung, trocken verwies er darauf, dass er es ja wohl kaum mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, die Imperialen ihrem Schicksal zu überlassen. Widerspruch war zwecklos, sie sollten sich auf ihre Plätze begeben und den Befehl umsetzen. Etara räusperte sich, tat dann aber wie geheißen und setzte sich an die Steuerkonsole, rasch lächelte sie noch Spectre zu, bevor sie mit Paloo zur Rampe eilte, die beiden Scharfschützen sollten wenn nötig die Sith unterstützen.


„Wusste gar nicht, dass Sie so ein blutendes Herz haben, Boss.“


Den spitzen Kommentar konnte sich Etara nicht verkneifen, als sie die Systeme der „Annabell“ aktivierte und nach einem ruhigen Start sofort die Tarnung einschaltete. Die Chiss kam mit dem Aufklärungsschiff gut zurecht und lenkte es sanft und vorsichtig, mit gerade genug Energie für die Triebwerke, um in angemessenem Tempo vorwärts zu kommen. Jeder war in Position, Sia´ku behielt die Maschinen im Auge und Yannik saß am Geschütz, genau das richtige für den Rodianer, doch mit etwas Glück würden sie keinen Schuss abgeben müssen. Mallory schenkte Etara ein schmales, kühles Lächeln, seine Stimmte hatte etwas gönnerhaftes.


„Ich stecke voller Überraschungen, Miss Etara. Und jetzt bringen Sie uns heil und ungesehen zum Palast.“

Etara reagierte bloß mit einem trockenen Grinsen und nickte, sie beschleunigte ein wenig und flog höher. Derweil suchte AGI nach der Frequenz der Imperialen, um mit ihnen in Kontakt treten zu können, der Astromech war wirklich nützlich. Geschickt ging die Chiss tiefer und nahm wieder Tempo raus, als sie sich dem Palast näherte, am Boden herrschte ein unglaubliches Gewimmel. Sanft und überaus vorsichtig lenkte Etara das Schiff und hielt es so gerade wie möglich, der Palast kam immer näher und schließlich brachte sie die „Annabell“ zum Halt und holte tief Luft.


„In Ordnung, sind in Position. Ich halte uns hier so stabil und ruhig wie möglich, aber für den Fall, dass Jäger auftauchen, muss ich vielleicht ausweichen, also alle schön festhalten. Das gilt besonders für die zwei an der Rampe.“


Rasch fuhr sich Etara über die Stirn und starrte dann aus dem Sichtfenster hinab auf den Palast. Was dort wohl gerade vor sich ging? Und wollte sie das wirklich so genau wissen? Je früher sie mit den Imperialen in Kontakt treten und verschwinden konnten, desto besser, und dann fing der Spaß ja erst richtig an.


[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Giat Nor, in der Nähe der Gouverneurspalasts | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, Mallory, Yannik, Paloo, Yevi (NSC)
 
[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth (auf einer Lichtung in der Nähe der Hauptstadt) | Anabell | Spectre, Paloo,





Unsichtbar hing die Anabell nun über dem Palast während die Crew auf die Möglichkeit wartete mit den Imperialen Kontakt aufzunehmen. Zudem mussten sie abwarten, bis der richtige Moment gekommen war. Zu frühes zu Erkennen geben konnte Fragen aufwerfen, die im Notfall niemand stellte. Schließlich würden auch Imperiale froh sein lebend vom Planeten zu kommen. Spectre starrte nachdenklich auf die noch geschlossene Rampe und ging in Gedanken mögliche Optionen durch. Paloo sah grinsend zu Ihr.



„Na, schon gespannt ob dich von denen jemand erkennt?“



Spectre riss die Augen auf und sah den Zwerg ungläubig an. Die Chancen waren zwar gering, aber dennoch da.



„Schau nicht so, man trifft doch gerne mal alte Bekannte, vor allem zwischen den Augen…“


Scherzte er munter und zwinkerte der Chiss zu, die seufzend, aber dennoch grinsend, den Kopf schüttelte. Natürlich kannte auch sie den üblichen Scherz zwischen Scharfschützen. Der Ewok war einfach auf diesem Gebiet ungeschlagen was das Aufmuntern von anderen anging. Plötzlich kam fiel ihr etwas auf und sie bemühte die Bordsprechanlage.


Etara, die Geschütze auf dem Dach, manuell oder automatisch?“



Die Antwort der Pilotin folgte sogleich und sie viel wie befürchtet aus. Automatische Geschütze konnten ein getarntes Schiff nicht anvisieren, aber bei manueller Bedienung war das durchaus möglich.



„Wir kümmern uns darum.... und schön ruhig halten.“



Damit deaktivierte die die Komeinheit. Mit ein paar schnellen Griffenentfernte sie die Abdeckung der Rampensteuerung und überbrückte den Alarmton, der beim Öffnen der Rampe automatische anging während des Fluges. Dann betätigte sie den Schalter und leise öffnete sich der Einstieg. Das rote Warnlicht war zwar nervig, aber von außen nicht zu sehen. Fast verlor sie das Gleichgewicht als die Luftströmungen nach ihr griffen, die durch die Steuertriebwerke und den Schirm ungewohnt heftig um das Schiff peitschten. Die immer noch durch die Luft gellenden Rufe der yevethanischen Bevölkerung hallten in den Ohren und verursachten ein seltsames Gefühl in der Magengegend.


Stumm beobachtete die beiden das Treiben auf dem Dach. Es gab 4 Geschütze, die mit jeweils einem Yevethaner und einer Droideneinheit besetzt waren. Nachdenklich sah sie zu Paloo. Das war ungünstig. Die Wahrscheinlichkeit bemerkt zu werden war hoch, aber die Geschütze mussten ausgeschaltet werden. Der Ewok nickte nur zustimmend, als er die Bedenken bestätgte, aber das Risiko mussten sie wohl eingehen.



„Ich nehme die Blechbüchse.“



Entschied Paloo kurzentschlossen, als sie sich beide bäuchlings an die ausgefahrene Rampe legten.


„3….2…..1….“


Der erste Schuss löste sich aus den beiden Gewehren und die Plasmabolzen jagten auf die Ahnungslosen zu. Glücklicherweise wurde das Geräusch des Schusses durch den übrigen Lärm geschluckt. Der Droide sackte in sich zusammen und eine kleine Rauchwolke stieg aus dem Einschussloch am Kopf auf. Der Yevethaner, der eben noch im Rausch der Massen auf der Straße die Faust in die Luft gestreckt hatte, kippte in seinem Sitz nach vorne und fiel dann zur Seite wo er bewegungslos liegen blieb. Schnell wechselten die beiden das Ziel zu dem benachbarten Geschütz, aber dessen Crew hatte wohl nichts bemerkt.


„..2…1…“

Wieder fielen 2 Schüsse wie einer, die Crew hatte keine Chance und auch die dritte Mannschaft der Geschütze traf ein ähnliches Schicksal, als sie Ihr Leben aushauchten, ohne zu wissen was ihnen genau geschah. Die dumpfe Explosion des Droiden als Paloos Schuss die Energiezelle überlastete, machte allerdings die letzte Mannschaft auf die Gefahr aufmerksam. Der Yevethaner wirbelte herum und drehte das Geschütz in Richtung Anabell. Während Paloo den letzten Droiden ausschaltete, hoffte Spectre, dass ihre Freundin nicht die Nerven verlor und konzentrierte sich. Der Schuss war einen durchschnittlichen Schützen selbst unter optimalen Bedingungen schon herausfordernd. Durch das Geschütz hatte der Yevethaner Deckung, eine Repositionierung war aber nicht möglich, da er mit Sicherheit in dieser Zeit um Hilfe rufen würde.


Spectre fokussierte und blendet alles aus, der Wind, die Lampe… alles versank um sie herum in die Nichtigkeit. Alles was Zählte war das Ziel. Sie atmete noch einmal ein, hielt die Luft an und schoss.




…..






Kidaan entsicherte das Geschütz. Die Blasterschüsse waren förmlich aus dem nichts gekommen und hatten seine Kameraden und die Droiden ausgeschaltet. Wie war das möglich? Aber er hatte jetzt ein Ziel, den Punkt von dem die Schüsse kamen. Als sein Droide rauchend zusammensackte hatte er sich genau gemerkt, wo der Schütze sein musste. Grinsend deaktivierte er das Zielsystem des Geschützes und legte die Hand auf den Auslöser. Ein stechender Schmerz ließ ihn nach unten sehen auf den schwarzen Fleck, den der Blaster auf seinem Körper hinterlassen hatte. Warum? Wie? Fragend sah er wieder nach oben und sah direkt in das rötliche Flimmern. Dann wurde es dunkel.





…..




Spectre atmete aus beobachtete das Verhalten des Getroffenen durch die Linse des Gewehres. Langsam, fast wie in Zeitlupe rutschte der Yevethaner vom Sitz und das Geschütz deaktivierte sich. Sie hatte kein klares Schussfeld und sich entschieden ihn mit einem Streifschuss am Torso zu verletzen. Der Yevethaner hatte so reagiert wie es die meisten getan hätten, er hatte die verletzte Seite in einem Reflex zusammengezogen und damit seinen Kopf hinter der Deckung des Geschützes hervor geholt. Ein tödlicher Fehler, den er nun nicht mehr bereuen konnte.


Langsam kamen die Geräusche wieder zurück. Ein leichter Schweißfilm hatte sich auf dem Gesicht der Chiss gebildet. Sie sah zu Paloo, der anerkennend nickte und mit einem kurzen Handzeichen bestätigte, dass alles ok war. Spectre setzte sich auf und wechselte das Magazin.


Langsam setzte die Anabell zur Landung auf dem Dach an. Mallory schien das Risiko des Fluglärms minimieren zu wollen. Als die Anabell schließlich sanft auf dem Dach des Palastes aufsetzte und die Maschinen auf Stand-By geschaltet wurden, meldete der Droide (AGI), dass er die Frequenz gefunden hatte und die Anabell nun vebinden konnte.



„Wir hören erst einmal nur zu, wer weiß schon was genau passiert, wir haben jetzt keine Sichtverbindung mehr zu den Imperialen. Miss Spectre, sie werden den Erstkontakt durchführen wenn ich den Befehl dazu gebe.“



Spectre bestätigte. Jetzt hieß es abwarten und hoffen, dass sie nicht entdeckt wurden.








[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth (auf einer Lichtung in der Nähe der Hauptstadt) | Anabell | Spectre, Paloo
 
Raumhafen N`zoth: zweite Hangarhalle mit Fahrzeugen: Sting, Adria Guldur in einem Panzer, Tom West und sein Trupp, Darth Sikarius (Fel) und Sabar Muraenus (das Gräflein) und viele Feinde mit Knochenklingen


Ein Sturmie folgte Adria rasch ins Cockpit des Panzers. Er stellte sich beiläufig als McQueen vor, setzte sich neben sie und sorgte dafür, dass Adria den Panzer starten konnte. Es musste etwas überbrückt werden. Was auch immer?! Was kümmerte es Adria, Hauptsache das Ding fuhr! Sting und Sabar folgten ihr unter anderen rasch in ihren Panzer. Ausgerechnet ihr Meister, den sie eigentlich hatte beeindrucken wollen und sei es auch nur durch ihre Fahrkünste, hatte sich zum anderen Panzer begeben. Adria schmollte kurz vor sich hin und verfluchte ihn innerlich! Sabar hingegen hatte das Glück bei seinem Meister zu sein. Wie sie Sabar hasste!

“Besetzt die Geschütze! Alle Anderen, Arme hoch, Sicherheitsbügel runter!!”,

befahl sie streng und pflichtbewusst, um Sicherheit bedacht! Eine Funkverbindung wurde fix vom Anderen zu ihrem Panzer aufgebaut. Rasant begann die Abfahrt und so sollte es auch bleiben. Adria war aufgeregt, positiv aufgeregt, voller Freude und Vorfreude auf das Kommende. Es war soweit! Auf diesen Moment hatten sie sich so lange vorbereitet. Über eine Videoverbindung konnte sie das Hangartor sehen, welches der A5 vor ihnen durchfuhr, nachdem diese es vorher beschossen hatten. Adria musste grinsen. Sie rollte nun hinterher. Der Panzer vor ihr ebnete den Weg. Die Stadt lag vor ihnen.

Schnell folgte sie dem vor ihnen fahrenden Fahrzeug scharf nach rechts, nahm sogar etwas Häuserwand mit, doch dem Panzer schien es nichts auszumachen und bog in die breite Hauptstraße ein. Der Panzer vor ihnen hatte eine ganz schöne Geschwindigkeit drauf. Sie hielt mit! Der Juggernaut vor ihnen nahm eine kleine Gruppe Yevs mit und war dafür extra leicht ausgeschert. Ihre wundervollen Augen nahmen dabei kurz einen fiesen gemeinen Blick an, als sie das sah. Adria wurde von Neid überrollt. Der Panzer vor ihr nahm das Beste weg! Die Sith labte sich dennoch an dem kurzzeitigen Schrecken der Yevs und deren Tod, dem sie ausgeliefert waren, als das Leben Knall auf Fall aus ihnen entwich und spürte, wie sehr sie dabei aufblühte. Ein drängendes gieriges glühendes Verlangen nach mehr von diesem Gefühl stieg in ihr auf.


Sie fuhren in eine verkehrsreiche Kreuzung. Das Fahrzeug vor ihr fuhr ohne Rücksicht hinein. Adria lachte laut auf. Das sah zum Totlachen aus! Allerdings verging es ihr schnell, als ein Gleiter auf sie zu trudelte, welcher durch den Panzer vor ihr aus der Spur gebracht worden war. Doch, das war ein Panzer! Jener Personengleiter striff sie seitlich, doch sie kamen nicht einmal ins Schleudern! Nun musste sie erneut lachen. Sie fuhr nach dem Panzer vor ihnen, der gerade einen Gleiter platt gestampft hatte, ein zweites Mal über diesen Gleiter und drückte ihn regelrecht in den Fahrbahnbelag. Es war zu komisch und von hier drinnen so surreal. Im Grunde war es nicht anders als bei der Übung, als ein Film lief! Adria sah auf die Monitore und fuhr einfach. Der Panzer war ein Koloss, indem man geschützt saß, während man selber alles nieder mähte, was sich einem in den Weg stellte. Ein Gleiter raste plötzlich seitlich voll auf den Panzer vor ihr zu. Der Gleiter explodierte. Kurz hielt sie den Atem an und wich instinktiv aus. Doch die Panzer waren unverwüstlich, so schien es. Adria scherte nun leicht nach links aus, Die Schneise der Zerstörung wurde somit breiter und auch sie hatte etwas davon.

Dennoch schienen Lastengleiter und ein Polizeigleiter es mit ihnen aufnehmen und sie bei ihrer Weiterfahrt blockieren zu wollen. Doch, sie hatten nicht umsonst Waffen an Bord! Adrias Stimmung wurde von einem Hochgefühl bestimmt.

Sie fuhren nun am Raumhafen vorbei und nahmen den unter Beschuss. Noch einmal wurde Adria erfrischt. Danach kam nochmal der Hangar dran. Es gab mehrere Explosionen. Ein schönes großes Feuerwerk!


Nachdem Adria nochmals einen längst vom Vorfahrzeug zermalmten Gleiter überfuhr, nahm der Panzer vor ihr an rasanter Geschwindigkeit zu. Adria wollte es ihm gleichtun, als sie hinten in der Ferne eine Mauer gewahr wurde, auf die das Fahrzeug zu steuerte. Was zum Henker sollte das werden? Adria ging lieber leicht auf die Bremse, um Abstand zu gewinnen. Sie scherte zur Kurve aus, zu einer weiten großen Kurve, denn sie wusste von den Lenkschwierigkeiten im Kurven, besonders in engen Kurven, doch sie hatte noch genug Platz bzw. Abstand dafür, während es das Fahrzeug vor ihr extrem holprig nahm. Dann tourte sie am Ende der Kurve wieder die Geschwindigkeit hoch, um dran zu bleiben. Dabei kam sie nun doch etwas ins Schlingern. Adria nahm etwas die Mauer mit, doch auch das schadete weder dem Fahrzeug, noch der Geschwindigkeit. Sie fuhr am Ende ihrer Kurve auf eine Prachtstraße. Adria verglich sie leicht mit der auf Bastion! Dabei fuhr Adria vorher noch ein Denkmal mit so einer Yevifigur mit ekliger Fratze auf einem Sockel um, das Ding kippte ganz leicht und der Stein, aus dem es bestand, womöglich Sandstein, wurde zu Staub, Gesteinsbrocken und Dreck zermalmt und eine Touristengruppe Yevis dazu. Die waren genauso widerlich wie die Insektoiden auf Noe, nur mit ihren Knochenklingen einen Zahn gefährlicher. Adrias Hochgefühle stiegen weiter an. Eine solche Yevifratze war durch den Aufprall vom Fahrzeug vor sich oder irgendwie durch ihres auf ihr Dach geschleudert worden und rutschte dann langsam wieder runter. Es wurde immer lustiger. Allerdings sah sie jetzt weitaus schlechter. Eine Kamera hatte eine eklige Blutlache abbekommen, irgendwie hing auch etwas Gewebe, etwas Fleischiges, über einer Kamera. Ihr Fahrzeug musste von außen übel aussehen! Das Gefährt vor ihr gab ihr eine Ahnung, wie ihres aussehen könnte!

Nach einigen Bänken mit und ohne Personen befand sich Adria wieder richtig auf der Straße. Dann hörte sie über Funk, wie Tom sagte und sie sah es selbst, dass ihr Ziel vor ihnen lag. Er warnte, dass der spaßige Teil vorbei wäre und es ab jetzt ungemütlich werden könnte. Adria war dennoch guter Dinge und voller Zuversicht. Und, es war schön seine Stimme zu hören!


Sting antwortete ihm, dass er sie hinbringen sollte. Dann tat sich vor ihnen etwas. Ein richtiges Schauspiel, so könnte man sagen! Aus allen Ecken und Löchern kamen Yevis! Unmengen! Was war das denn?! Überall, wo man hinsah!

Sting meinte nun, dass er ihre Gegner unterschätzt hätte. Ähm, was meinte er damit? Sie würden doch siegen? Er fuhr fort, dass sie viel dümmer und damit viel gefährlicher wären. Sie opfern sich, dachte Adria! Sie machten auf Masse, denn, außer ihre Körper und die angeborenen Klingen hatten sie keine Waffen. Irgendwie erinnerten die Adria an Ameisen. Vor ihnen das Fahrzeug arbeitete längst eine breite Schneise aus, in die Adria fuhr. Sie scherte dann aber aus und holte das Fahrzeug ein und fuhr nun neben ihm und die blutige Schneise wurde breiter. Adria spürte Entschlossenheit, Hingabe, Stolz, Wut, Mut, Opfer- und Einsatzbereitschaft, was von den Kreaturen ausging. Sie spürten keine Angst und keine Verzweiflung. Man könnte sagen, es fühlte sich fast falsch an, wie der Gegner dachte und fühlte! Man erwartete Todesangst. Wo war ihr Überlebenstrieb? Sie dachten nur als Gemeinschaft! Der Einzelne zählte nicht! Sie hatten nur im Sinn, ihre Obrigkeit zu schützen. Sting warnte sie vor, wenn sie die schützenden Fahrzeuge verlassen würden, was dann auf sie zukommen würde. Adria nickte bedächtig, ohne ihren Blick von den Monitoren zu nehmen.

Meister Sting wandte sich per Funk an ihren Meister. Adria hörte zu. Es wurde strikte Aufgabenteilung gemacht. Zu gerne wäre Adria bei ihrem Meister gewesen, hätte ihm den Rücken frei gehalten und sich mit ihm gemeinsam durchgekämpft. Doch ihre Aufgabe war gemeinsam mit Sting und Sabar die Horden vom Eingang weg zu halten, um Sikarius und West die Massen fern zu halten, damit sie sich ins Innere des Palastes durcharbeiten konnten, um zu denen zu gelangen, die Adria auch zu gerne von Angesicht zu Angesicht hätte sehen wollen und wie ihr Meister sie richten würde. Zu den Anführern! Sie war pappesatt! Sie hatte sich den Kampf an der Seite ihres Meisters anders vorgestellt! Erneut zog sie einen Schmollmund. Sie war bedient! Was waren sie denn für ein Team?! Gar keins!

Der Gouverneurspalast erhob sich majestätisch, mit all seinen Rundbögen und Säulen, vor ihnen. Er besaß mehrere Türme und Erker und Adria bekam die Ahnung, dass es darin wohl viele tote Winkel geben würde. Doch, ihr Meister wollte sie ja nicht dabei haben! Dabei hätte sie ihm so gerne geholfen!


Einzig und allein, dass Meister Sting, der sie eigentlich auch tot sehen wollte, mit ihr nicht anders sprach, als mit seinem eigenen Schüler, es klang fast so, als wäre sie eine Schülerin von ihm und ihnen Warnungen, Anweisungen und aufmunternde Worte zu ihrer ersten Schlacht und Kriegshandlung dieser Größenordnung gab und sie auf den Kampf einschwor, Worte, die ihr Meister sich bereits in dem Moment gespart hatte, als er sich in das andere Fahrzeug setzte, gaben ihr Mut und Kraft und der Sache an sich etwas Würde. Sie sollten all ihre Wut und ihren Hass nutzen, denn das würde ihnen Kraft verleihen. Sie nickte!

“Tod den Knochenklingen! Hoch lebe das Imperium und unser Imperator!”

Sie fokussierte ihre Misslaunigkeit und ihre Wut auf ihren Meister Sikarius auf die Yevs. Und, da kam mächtig böse düstere Energie zusammen! Da hatte sich so einiges angesammelt! Adria hielt den Panzer an. Leichtfüßig stieg sie aus der Luke. Ihre Augen funkelten düster, unheilvoll und bernsteinfarben. Sie aktivierte dabei ihre scharlachrote Klinge mit einem Zischen und sprang athletisch in die Menge und wirbelte ihr Lichtschwert schnell und kraftvoll umher. Das Schwert lag vertraut in ihrer Hand. Sie nutzte die dunkle Seite der Macht dabei. Adria gab alles! Sie wollte hier nicht sterben!


N`zoth, vorm Gouverneurspalast, Haupteingang: Sting, Adria, Sabar, Sturmies und irre viele Yevethaner
 
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Paul Wang lachte kalt auf "Sind das vielleicht Idioten!" stieß er nur hervor und beobachtete wie immer mehr Yevethaner auf die Straße strömten. Sie konnten den Juggernaut nicht einmal ansatzweise verlangsamen. Selbst die notdürftige Barrikade die man versuchte zu bauen war von vornherein Sinnlos. die beiden schweren Transporter die man quer über die Straße platziert hatte, wurde zuerst unter Feuer genommen von den beiden in der Front eingebauten schweren Blasterkanonen, So das sie bereits nur noch Schrottwert besaßen als der Juggernaut gegen sie krachte und die beiden Lastgleiter, wie Spielzeug zur Seite stieß. Zum überrollen waren sie nun doch etwas zu groß. "Sir sie kommen!" Rief da Privat Jones laut aus, der neben Paul Wang platz genommen hatte und die Ortungsanlagen des Juggernauts bediente. "Anflug Wahrscheinlich von hinten" Tom hatte sich in der zwischen Zeit zur oberen Ausstiegsluke begeben und öffnete diese mit einem Druck auf einem Schalter. Blitzschnell schwang das gepanzerte Schott zur Seite und gab ihm einen Blick in den Himmel frei. Mit einem kurzen Schub aus dem Repulsorliftantrieb, beförderte Tom sich auf das Dach des Panzers. Kein Ort wo er wirklich gerade sein wollte. Er drehte sich gegen die Fahrtrichtung und verankerte seine Stiefel magnetisch auf der Panzerung. Langsam hob er seinen linken Arm und Richtete diesen aus. Die Gebäude Links und rechts der Straße waren Hoch genug um selbst den Juggernaut zu verbergen. Was den anfliegenden Jägern nur eine Möglichkeit für den angriff lies, die Straße entlang. Die 200 Km/h des Juggernauts machten sie dabei auch nicht gerade zu einem leichterem Ziel.

Als der erste Angriffstransporter, tief über den Häusern auftauchte und in die Straße einschwenkte, um sie aufs Korn zu nehmen, hatten die Sensoren, der beiden Kampfanzüge, den LAAT/i bereits erfasst und speisten das Protonentorpedo mit Zieldaten. So nahe war dies eine Sache von Sekundenbruchteilen. Die eingeblendete Zielmarkierung wechselte die Farbe von Grün zu Rot und fing dann an zu Blinken. Das Protonentorpedo wurde von der Werferladung aus dem Abschussrohr geschleudert, als Copper den Abzug drückte. Besonders stark war diese Ladung nicht, aber das musste sie auch gar nicht sein. Nachdem das Protonentorpedo den Sicherheitsabstand innerhalb von einer Sekunde verlassen hatte, zündete der Primärantrieb, des Hochgeschwindigkeitsgeschosses und beschleunigte den Protonentorpedo innerhalb von einer Sekunde auf Geschwindigkeiten, die selbst Sternenjäger nicht erreichen konnten. Das Torpedo brauchte nicht einmal eine Sekunde um die strecke bis zum Angriffstransporter zu überbrücken. Zu wenig Zeit für jedes Ausweichmanöver, eines Piloten. Die ersten Laser strahlen zuckten noch auf, als der LAAT/i das Feuer eröffnete. Dann verwandelte sich der ganze Angriffstransporter in einen Feuerball, aus dem Trümmerstücke nach unten regneten. Auch den nächsten beiden TIE Fighter, die in die Straße eintauchten erging es nicht wirklich besser.

Zeit für weiteres Chaos zu sorgen. Tom strahlte einen Hoch komprimierten Funkimpuls ab. Das Empfangsgerät befand sich noch immer im inneren der Dagger of Yevetha, mit der sie auf dem Raumhafen angekommen waren. Zusammen mit den Sith hatten sie einen kleinen Ausflug durch die Wartungsgänge unternommen. Diese Machtsinne hatten sie allen Gefahren ausweichen oder beseitigen lassen, bis sie endlich an ihrem Ziel waren. Dem Reaktor, es war irgendwie ein ziemlich merkwürdiges Gefühl etwas zu tun, das eigentlich absolut verboten war. Sie hatten die Verkleidung geöffnet und eine neue Verdrahtungen vorgenommen. So das die Sensoren dem Schiff nicht anzeigten, das sich der Reaktor in einem langsamen Überladungsmodus befand. Ein Stück Verpackung einer Notration verhinderte zusätzlich zwar nicht das der Schalter der Notabschaltung aktiviert werden konnte, aber er verhinderte das der Befehl die entsprechende Schutzvorrichtung erreichen konnte. Das Ergebnis war auf jedenfall spektakulär. Eine leichte Erschütterung pflanzte sich durch den Boden fort, der sogar ihr Fahrzeug ein wenig schlingern lies. Während ein immer größer währender Feuerball, über dem Raumhafen aufstieg. Das gewaltige Energiepotenzial des Schiffsreaktors hatte sich mit einem Schlag entladen. Weitere Rauchsäulen stiegen, in den Himmel auf, die von weiteren Bränden und möglichen folge Explosionen kündete. Von dort würde erst einmal nicht so schnell Nachschub an Fliegern kommen und bis sie einige weitere TIEs aus dem Weltraum herab rufen konnten, waren sie längst an ihrem Ziel. Cooper und Tom zogen sich wieder ins innere des Juggernauts zurück, als einige der Yevethaner auf die Idee kamen gezielt Blasterschüsse in ihre Richtung abzugeben.

Paul wang konnte es nichtt fassen. Die Yevethaner hörten einfach nicht auf, sich vor das Fahrzeug zu stellen, ob wohl sie sahen das es nicht das geringste brachte. Trotzdem starben sie zu hunderten, bis sie endlich am Sitz der Regierung ankamen. Leider waren auch hier bereits mehr als Genügend Yevethaner aufgelaufen und bildete eine große Menge. Tom befahl mit den letzten vier Splittergranaten, eine sich leicht überschneidende Softkillzone anzulegen, um so den direkten Eingangsbereich frei zu räumen. Sie waren noch 500 Meter entfernt, als die vier Granaten in hohen Bogen abgefeuert wurden. Fünfzehn Meter über dem Zielgebiet brachten die Annäherungszünder die Splittergranaten zur Explosion und überschütteten den unter ihnen liegenden Bereich Trichterförmig mit einer Kaskade von Schrapnellsplittern. Die ungepanzerten Yevethaner, im Wirkungsbereich wurden sprichwörtlich durch den Fleischwolf gedreht. Das Turmgeschütz schwenkte nach vorne und die drei schweren Blasterkanonen eröffneten im Salventakt das Feuer auf den Haupteingang des Regierungssitzes. Das Gebäude war gewaltig und so gebaut worden, das es auch einen wütenden Mob stand halten konnte. "Zum Ausstieg Bereit machen, Flammenwerfer und Flechettewaffen nach vorne" Befahl Tom seine Leute zur Sturmrampe des Fahrzeuges und machte sich selbst auf dem Weg. Erst jetzt bemerkte er das auch dieser verdammte Sith bei ihm an Bord war. Was machte er überhaupt hier? Und warum hatte Fleischwolfgesicht nicht im anderen Juggernaut mitfahren können? Adria war immerhin seine Schülerin und Verantwortung. Auch Sabar war auf ihn angewiesen, wenn er erst einmal ohne seinen Meister das Gebäude mit stürmen sollte.

"Noch 100 Meter" ertönte Sergeant Paul Wangs Stimme aus dem Lautsprecher. Erst jetzt fing der Juggernaut an massiv abzubremsen. Die Sturmtruppen an der noch geschlossenen Sturmrampe klammerten sich an die Haltegriffe. Kurz rumpelte es noch einmal, als sie einige Stufen hinauf rollten und direkt Quer vor dem Haupteingang zum stehen kamen. "Adria Park direkt hinter uns, die Fahrzeuge müssen eine Mauer bilden, die uns einen Moment den Rücken frei halten kann, bis wir gemeinsam das innere des Gebäudes erreicht haben." Das rote Warnlicht ging an und gleich darauf öffnete sich die seitliche Sturmluke des Fahrzeuges und schlug krachend und noch ein wenig nach federnd auf dem Boden auf. Da schossen bereits die ersten beiden Flammenstöße aus dem inneren des Fahrzeuges heraus. Erinnerungen stiegen in Tom auf, als er den Schlachtruf der Yevethaner vernahm. Kal Fraan. Hoffentlich würden die Sith diesen Drecksack erwischen. Die flammen strichen hungrig über die zerfetzten und zerstückelten Yevethaner und töten endgültig, was die Granaten noch übrig gelassen hatten. Präzise und tausendfach geübt stürmten Toms Männer aus dem inneren des Fahrzeuges und bildeten erst einmal eine Sicherheitszone. Die Juggernauts waren eine ganz brauchbare Mauer, so das sie sich erst einmal auf den Haupteingang konzentrieren konnten. Die schweren Fahrzeugkanonen hatten einige Löcher ins innere gebrannt. "Flechettewerfer Feuer" befahl Sergeant Cooper seinen Soldaten. Vier Mann seines Sqauds hoben fast gleichzeitig die schwere Waffe an die Schulter und wechselten den Feuermodus. Präzise feuerten sie die Kontaktminen durch die Löcher ins innere des Eingangbereiches und ließen auch dort einen tödlichen Schrapnell Hagel entstehen. "Squad Eins, drei und vier bleiben hier und sichern den Eingang zusammen mit Lord Sting. Sqaud zwei folgt den restlichen Sith und mir, ins innere" kam Tom dem Wunsch des Sith nach. Sie hatten vielleicht noch ein paar Sekunden bis die ersten Yevethaner links und rechts um die Fahrzeuge herum gestürmt kamen. So viele sie bis jetzt auch getötet hatten, der fanatische Ruf nach ihrem Anführer wurde trotzdem immer lauter und ertönte aus immer mehr Kehlen. Ohne sich noch einmal umzusehen, folgte Tom den drei Sith hinterher, die mit großen Sätzen in den Eingangbereich des Regierungssitzes hinein stürmten.

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Es war ohne Zweifel wagemutig, den von den Sith und ihren imperialen Helfern attackierten Gouverneurspalast anzufliegen, die Yevethaner dort waren alarmiert und würden sicherlich mit Vergnügen jede Gelegenheit nutzen, auf alles zu schießen, das sich bewegte. Mit Eigenbeschuss hatte eine Spezies, die sich zu Tausenden auf die Straße stellte, um zwei Juggernauts aufzuhalten, sicher auch kein Problem, war ja nicht so, als würden Yevethaner das Leben des Einzelnen sonderlich hoch schätzen. Für den Darama zu sterben war für sie kein Problem, sondern eine Ehre. Etara gestattete sich ein schmales Grinsen, die Sith hatten schon fleißig dafür gesorgt, dass viele Yevethaner zu dieser Ehre gelangt war, und wenn die Gerüchte über den Orden stimmten, dann würden noch einige folgen. Offenbar waren diese dunklen Krieger zumindest clever genug, sich Hilfe zu holen und zogen gemeinsam mit Sturmtruppen ins Gefecht, die Elitetruppen der imperialen Bodenstreitkräfte genossen nicht ohne Grund einen Ruf als gefürchtete und fähige Soldaten. Aber ob das reichen würde, in den Palast zu kommen und zu tun, warum auch immer sie hier waren? Yevi hatte erwähnt, dass sich viele hohe Tiere im Palast aufhielten, gut möglich, dass sie das Ziel waren. Die feindliche Führung mit einem gezielten Schlag zu enthaupten war eine beliebte Strategie, das kannte die hübsche Chiss noch aus ihrer Zeit auf dem Schmugglermond. Was bei Gangs funktionierte, das funktionierte sicher auch bei den Aufständischen, das Wutgeheul, falls die Angreifer Erfolg haben sollten, konnte sie sich lebhaft vorstellen. So oder so, das Team der Black Sun würde aus nächster Nähe mitverfolgen können, hochkonzentriert brachte Etara die „Annabell“ in die Nähe des Palasts und hielt das getarnte Aufklärungsschiff etwa 400 Meter über dem Palast ruhig, geschickt lenkte die blauhäutige Frau gerade genug Energie in die Triebwerke, um das Schiff in der Luft zu halten. Der Lärm am Boden genügte, um das Geräusch des Antriebs zu übertönen, was ihnen zusätzlich half, unentdeckt zu bleiben und sich weiter zu nähern. Etara kniff ihre roten Augen zusammen und flog ein wenig näher, wobei kompensierte, damit die Turbulenzen nicht zu heftig wurden. Die Schmugglerin lehnte sich ein wenig nach vorne, als ein Funkspruch von Spectre eintraf, sie und Paloo hatten Geschütze auf dem Dach entdeckt und als Etara sich konzentrierte, konnte sie die Waffensysteme ebenfalls entdecken. Sie murmelte einen deftigen Fluch auf Huttese, bei dem Mallory sie indigniert von der Seite ansah, zusammen mit Yevi blickten sie aus dem Sichtfenster und nun erst recht vorsichtig flog Etara weiter und achtete streng auf irgendwelche Bewegungen. Als sie antwortete, war ihre Stimme ruhig und konzentriert.


„Haben die Geschütze jetzt vom Cockpit aus in Sicht, wir prüfen, um was für Modelle es sich handelt.“


Mallory strich sich nachdenklich übers Kinn und trat einen Schritt vor und lehnte sich gegen das Sichtfenster, auch Etara und Yevi spähten konzentriert nach draußen auf das Dach. Vier Geschütze standen dort bereit, um jeden Angreifer aus der Luft zu pusten, die Yevethaner ließen sich nicht lumpen, was die Verteidigung anging. Gegen die Juggernauts waren diese Waffen zwar nutzlos, aber der „Annabell“ würden Treffer nicht gut bekommen.


„Das sind imperiale Modelle. Manuelle Bedienung ist optional, das heißt, sie können wenn nötig auch blind feuern und ein getarntes Schiff erwischen. Das ist ein Problem.“

Stellte der ältere Mensch sachlich fest und Etara nickte und sah dann zu Yevi, der Yevethaner starrte hinaus zu den Geschützen und wirkte sehr konzentriert.


„Da sitzen zwei Leute pro Geschütz, oder? Ich sehe das nicht richtig...“


Ihre Aussage bewirkte, dass Yevi den Kopf schüttelte und mit den Händen auf die Waffen deutete. Offenbar wusste er etwas über die Verteidigung des Palasts oder zumindest die Art und Weise, wie die Yevethaner solche Geschütze normalerweise einsetzten. Es war schon nützlich, ihn dabei zu haben, so unheimlich und undurchsichtig er auch sein mochte.


„Nein, ein Yevethaner, ein Droide. Yevethaner kann von Hand bedienen. Gute Schützen.“

Natürlich waren sie das, dachte sich Etara grimmig und nickte knapp, sie hielt das Schiff ruhig und achtete sorgfältig darauf, den Yevethanern keinen Anlass zum Ballern zu geben, sah kurz zu Mallory, der zustimmend die Hand hob, dann öffnete sich einen Kanal zu den beiden Scharfschützen an der Rampe.


Spec, die Yevethaner haben wir Geschütze auf dem Dach, je ein Yevethaner und ein Droide. Manuelle Bedienung ist möglich, die können also das Feuer auf uns eröffnen, falls sie was verdächtiges bemerken. Ihr müsst uns den Weg frei räumen, und das unauffällig. Ich halte das Schiff so ruhig wie möglich, versprochen. Seid vorsichtig, ja?“


Ihr Herz schlug ein wenig schneller, als eine Lampe an der Cockpitkonsole aufleuchtete und anzeigte, dass die Rampe geöffnet wurden, Etara blieb cool und hielt die „Annabell“ stabil in der Luft, wann immer sie korrigieren musste, tat sie das mit minimaler Energie und in kleinen Schüben, mit einem Auge sah sie auf die Anzeigen, mit dem anderen aus dem Sichtfenster. Ihre Hände lagen ruhig an der Steuerkonsole und bedienten sie geradezu liebevoll und sanft, jede Bewegung sorgsam bedacht und nur dann ausgeführt, wenn es wirklich notwendig war. Zufrieden registrierte Etara, dass das Schiff abgesehen von kleinen Schwankungen wirklich gut in der Luft lag. Spectre hatte ihren Funkspruch bestätigt, sie und Paloo würden sich um die Geschütze kümmern. Im Cockpit hielten alle gespannt den Atem an und starrten auf die Waffen, Etara war bereit, jederzeit Gas zu geben und abzuhauen. Die ersten Schüsse fielen und außer einer kleinen Rauchwolke war nichts zu erkennen, erleichtert atmete man kollektiv aus. Auch das zweite Geschütz fiel ohne große Fanfare und die Schmugglerin grinste schon zuversichtlich, da passierte es. Der Droide am dritten Geschütz explodierte und sein feuriges Ende alarmierte den Yevethaner am vierten Geschütz, der rasend schnell eins und eins zusammenzählte und die Waffe in die Richtung schwenkte, aus der die Schüsse gekommen waren, bedrohlich zeigten ihre Läufe auf die „Annabell“. Etara fluchte leise und ihr Finger schwebte über dem Knopf für die Triebwerke, doch sie zögerte. Jetzt ein Blitzstart und Spectre und Paloo würden sicher aus dem Schiff gerissen werden, das wollte sie nicht riskieren. Aber sie mussten schnell reagieren, nicht mehr viel Zeit blieb. Etara biss sich auf die Unterlippe, starrte gebannt hinaus und...da sahen sie die Blasterschüsse, die mit tödlicher Präzision ihr Ziel fanden, das Geschütz vollendete seine Drehung von nun selbst und verharrte dann an Ort und Stelle. Die Chiss lächelte stolz und stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Mallory nickte zufrieden und bedeutete ihr, unauffällig zu landen.


„Schön geschossen, ihr zwei. Ich bring uns jetzt ganz langsam und sanft runter. Behaltet die Umgebung im Auge.“


Gesagt, getan, im Schneckentempo und mit minimaler Energie brachte Etara das Schiff über dem Dach in Position und ließ es langsam herabsinken, fuhr die Landestützen auf und schließlich berührten sie sanft den Boden. Die Schmugglerin fuhr die Systeme auf Standby und atmete erleichtert aus. Es gab gute Neuigkeiten, AGI hatte Erfolg gehabt und sie hatten nun Zugriff auf den Funkverkehr der Imperialen. Mallory wollte erst einmal mithören, Spectre sollte dann den Kontakt übernehmen, wenn es soweit war. Gespannt lauschte Etara, als eine feste männliche Stimme (Tom West) erklang, ein Sturmtruppler, der Befehle erteilte. Unteroffizier, dem Tonfall nach. Er wies drei seiner Trupps an, den Eingang zusammen mit einem „Lord Sting“ zu verteidigen, er selbst würde einen Trupp zusammen mit den anderen Sith ins innere des Palasts führen. Etara wölbte eine Augenbraue.


„Der tönt wie der Anführer der Sturmtruppen. Uh, ich kann ihn mir schon richtig gut vorstellen, bestimmt so ein knallharter Muskelberg, der Cigarras und Yevethaner gleichermaßen zum Frühstück isst. „Lord“ Sting...klingt nach einem der Sith, oder?“


Mallory nickte und sah nachdenklich aus dem Sichtfenster hinaus.


„Das ist, soweit ich weiß, die korrekte Anrede für einen Sith. Gut zu wissen, mit wem wir es zu tun haben. Wir werden versuchen, noch mehr herauszufinden.“

Etara entspannte sich ein wenig und lehnte sich zurück, neugierig, was noch folgen würde.


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Koornacht - N'Zoth - Giat Nor - Sabar, Sting, Sikarius, Adria, West, Soldaten (NPCs), Yevethaner

Das Gemetzel im Hangar erfüllte seinen Zweck, die Yevethaner gleichermaßen zu überrumpeln wie vom Zugang zu ihren Fahrzeugen abzuschneiden und der imperialen Truppe somit den Weg in die gewaltigen Juggernauths zu ebnen. Beinahe schon beiläufig durchschnitt Sabar die Kehle eines Yevethaners, der eben noch durch den Blasterschuss eines Soldaten verwundet wurde; sozusagen im Vorbeigehen beendete der Sith-Schüler das Leben des Nichtmenschen und folgte seinem Meister, sowie Adria in einen der zehnrädigen Transporter. Die letzten zwanzig Minuten waren höchstwahrscheinlich die schnellsten solchen, die er bisher erlebt hatte, denn das schiere Ausmaß der Verwüstung und des Todes, welche sie über die yevethanischen Verräter haben herabregnen lassen, war ein beispielloses Schauspiel. Jede einzelne beendete Existenz dieser erbärmlichen Rasse stärkte Sabar gefühlt noch weiter und brachte die Raserei der Sith nur immer weiter ins Rollen. Sie fegten durch die yevethanischen Reihen wie ein Wirbelsturm, nährten ihr so lange angehäuftes Verlangen nach Blut und Vergeltung im Namen des Imperators. Als Sabar gemeinsam mit Sting von Bastion aufbrach, war er ein Nichts, eine glänzende Fassade, die selbst ein dummes Kind wie Adria ohne große Anstrengungen durch die dunkle Seite der Macht zu zerstören vermochte. Damals hatte er noch keine Vorstellung davon was es bedeutete zu töten, wahre Macht zu erfahren und zu nutzen. Einzig und allein die Verheißung auf eine große Zukunft innerhalb des Sith-Ordens hat ihn geleitet, doch wirkte die wenig vergangene Zeit wahre Wunder. In diesen wenigen Wochen war es Sabar gelungen, einen effektiven Zugang zu seinen dunkelsten Emotionen zu finden, diese zu kanalisieren und seine Feinde durch schieren Hass und Zorn zu zermalmen. Nichts erfüllte ihn so sehr mit Genugtuung, wie Leid und Tod über all diejenigen zu bringen, die es wagten, sich ihnen auf ihrer Reise in den Weg zu stellen. Und dies hier war nur der Anfang, das stand fest. Seine Bestimmung und sein Schicksal hatten ihn nach Galantos und schließlich nach N'Zoth geführt, um vom bloßen Schüler zum Räuber zu mutieren, genauso, wie Darth Sting es vorgesehen hatte. In diesem Moment fühlte sich der Graf nahezu unantastbar; alles, was er tat, diente einem Zweck und zwar einzig und allein der Erfüllung seiner von Geburt an vorgegebenen Bestimmung. Er wusste, dass er nur dem Weg zu folgen hatte, dem ihm die dunkle Seite der Macht wies, um seiner besagten Bestimmung gerecht zu werden. Seite an Seite mit Darth Sting würde er an diesem Tag der yevethanischen Rebellion ihr verdientes Ende ebnen. Wild auflachend steckte Sabar seine blutverschmierte Klinge weg und nahm Platz, nur um Sekunden später zu erkennen, dass niemand geringeres als Adria das Steuer des gewaltigen Gefährts übernahm.

Missmutig blickte er seiner verhassten Feindin hinterher und grinste spöttisch. Wahrscheinlich saß sie noch nicht einmal in ihrem Leben in einem Speeder und wenn sicherlich nicht am Steuer. Wohl niemand vermochte sich vorzustellen, wie dieses dämliche Kind diesen gewaltigen Transporter in Gang setzte, umso überraschter war der Graf, als er bemerkte, wie sich dieser langsam in Bewegung setzte. Automatisch drückte sich der eiserne Sicherheitsbügel seinen muskulösen Körper in die nur spärlich gepolsterten Sitze und neugierig verfolgten sowohl Sabar als auch sein Meister das Geschehen außerhalb durch die zahlreichen Monitore im Inneren des militärischen Vehikels. Die Soldaten, die die Geschütze bemannt hatten, taten ihr Übriges zur Zerstörung, welche die beiden Panzer durch ihre gewaltigen Räder durch die Straßen der besetzten Stadt brachten. Immer wieder warfen sich ihnen einzelne vergeblich in den Weg, nur um von der gnadenlosen Wucht der Truppentransporter wie lästige Insekten hinweggefegt zu werden. Tom West's Stimme ertönte durch die Kommunikationskanäle und die Aussage des Soldaten ließen Sabar wild aufgrinsen. Ungemütlich war wohl genau das richtige Wort für das, was den Yevethanern draußen widerfuhr, die sich ihnen verzweifelt in den Weg warfen.

"Sie handeln verzweifelt und wissen scheinbar bereits, welches Schicksal ihnen...-"

Wollte der Sith-Schüler eben noch siegessicher in Richtung seines Meisters sprechen, ehe so ziemlich alle in der Kammer befindlichen Menschen und Nichtmenschen wie gebannt auf die Monitore starrten. Dem Grafen blieben die Worte im Hals stecken als er über die Bildschirme vernahm, wie schiere Unmengen von Yevethanern die Straßen fluteten und sich vor den beiden heranpreschenden Juggernauths auf den Straßen tummelten. Wenige Meter bevor diese begannen, eine Schneise in die Massen der Feinde zu reißen, reckten die Nichtmenschen frenetisch ihre Arme in die Luft, durch ihre ekligen verzogenen Fratzen war deutlich zu erkennen, was sie skandierten, während sie scheinbar gleichgültig in den Tod schritten: Kal Fraan!

Wütend ballte Sabar seine Fäuste zusammen, während Sting eingestand die Yevethaner unterschätzt zu haben. All die Gewissheit darüber, dass sie hier und jetzt die yevethanische Rasse erschütterten, erlosch mit einem Augenblick. All das Leid und der Tod, den Sabar meinte, über sie gebracht zu haben, bedeuteten scheinbar nichts. Denn all das, schien die Yevethaner nicht zu tangieren, viel eher zelebrierten sie den Tod, in den sie fanatisch hineinmarschierten. Sabars Augen funkelten vor Zorn darüber, dass sie bisher wohl doch wesentlich weniger bewirken konnten, als zunächst erhofft und dass es ihnen womöglich doch nicht gelingen konnte, den yevethanischen Aufstand vorläufig zu beenden. Für jeden gefallen Yevethaner rückten hundert weitere fanatisch jubelnd an dessen Stelle. Sie kannten keine Furcht und erst jetzt war Sabar von der Gewissheit befangen, dass es ihnen nicht gelingen würde und vor allem auch bisher niemals gelang, den Willen dieser aufständischen Tiere zu brechen.

"Wenn sich ihr Willen nicht brechen lässt, müssen sie alle ausgelöscht werden."

Entgegnete er seinem Meister mit einem zornigem Unterton, der seinerseits begann, die beiden Schüler auf das vorzubereiten, was sie da draußen erwarten würde. Sabar wusste, dass dies nicht ansatzweise vergleichbar mit irgendeinem Kampf war, den er bisher geführt hatte. Hier ging es einzig und allein darum, durch blanken Hass und pure Macht das zu bewirken, was die natürliche Willensstärke und die schiere Zahl der Feinde bisher vereitelten. Plötzlich ertönte ein lauter Knall und erschreckt fuhr Sabar hoch um zu erkennen, dass sie eben durch einen gewaltigen Feuerball bretterten. Endlich türmte sich vor ihnen der gigantische Gouverneurspalast auf und ein letztes Mal schwor Sting sie darauf ein, ihre Ketten ein für alle mal zu entfesseln und ihren Zorn in einer nie dagewesenen Form zu nutzen. Sabars grüne Augen blitzten kurz auf, als er den Bügel hoch riss und seine noch immer blutverschmierte Klinge zog. Kurz entsann er sich des Gefechts auf Galantos und seines dort mehr oder weniger zufällig ausgeführten Machtstoßes und wusste, dass er dort draußen auf weitere solche Momente angewiesen sein würde, denn diese schmale Klinge alleine würde sicherlich nicht genügen, um den Weg zu Kal Fraan zu ebnen.

Noch immer vor Zorn über den scheinbar nicht zu brechenden Willen der Yevethaner erfüllt erhob er sich und lauschte den Worten Adrias, die ihn nur weiter in Rage versetzten. Dieses verdammte Mädchen durfte ihn nicht übertönen, keinesfalls! Zischend öffnete sich die Luke und unmittelbar nacheinander sprangen die drei Sith ins Freie. Wie eine Dampfwalze landete Sabar im Getümmel um Adria und Sting herum und just in diesem Moment gelang es ihn, all seinen Zorn zu entfalten und eine gewaltige Welle der Macht mit seiner brachialen Landung zu entfachen, die einige Yevethaner um ihn herum zu Boden warf. Dies war mit großer Wahrscheinlichkeit genau das, was Sting vorhin mit seiner Aussage bezwecken wollte. Sabar richtete sich langsam auf und begann nicht zu kämpfen; viel mehr schwamm er mit der puren Fülle an Zorn, Hass und Macht mit, die nicht nur ihn sondern auch Sting und Adria ausstrahlten. In seinem Blutrausch vernahm Sabar im Hintergrund, wie nun auch West und seine Soldaten, sowie Sikarius zu ihnen stießen. Gemäß ihres Planes teilten sie sich schnell auf; die einen stießen zu Sting und sicherten mit ihm den Eingang, die anderen würden in wenigen Sekunden gemeinsam mit den drei übrigen Sith den Sturm in den Palast erproben. Sabar unterbrach seinen Rausch instinktiv, blickte kurz auf seinen vollkommen mit Blut übersäten Körper hinab und fokussierte dann den Eingang des Tempels. Seite an Seite mit Sikarius und Adria stürmten er dann los, dicht gefolgt von den Soldaten und im Inneren bereits zahlreich erwartet...

Koornacht - N'Zoth - Giat Nor - Sabar, Sting, Sikarius, Adria, West, Soldaten (NPCs), Yevethaner
 
[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Innenstadt / Juggernaught ] Sikarius und Tom, sowie die Sturmies

Gebannt und regungslos starrte Sikarius auf die Außenkamera. Hunderte von Fratzen kreischten, die sich binnen Sekunden in blutigen Matsch verwandelten, während die Juggernaughts durch die Masse an Leibern pflügten. An seiner Schläfe pulsierte ein schwarzes Äderchen und seine Kiefer waren so fest auf einander gepresst, dass es eigentlich schmerzen sollte. Eine einzelne Schweißperle rann seine gräuliche Wange hinab, stummer Zeuge dessen was grade in seinem Inneren vorging. Er hatte vieles erwartet, aber diesen fanatischen Opferwillen…dieses willige Gehen in den Tod…das verunsicherte ihn. Er spürte das Leid und den Tod von Tausenden, ja er spürte Angst, doch da war keine Panik. Wie konnte er gegen Wesen kämpfen denen es so wenig bedeutete was mit ihnen geschah? Von denen immer neue den Platz der Alten einnehmen würden. Der Mörder hatte keine Angst zu sterben und doch…es widerstrebte ihm zutiefst sich gegen das da ins Getümmel zu stürzen.

Die Schlacht auf Galantos war anders gewesen. Dort hatten sie Soldaten bekämpft, einen Fluchtweg in der Hinterhand, Schatten die vor brennenden Gebäuden hin und her huschten. Hier waren sie zu offen. Alles in ihm schrie danach sich in Seitengassen und Lüftungsschächte zurückzuziehen. Er konnte nicht…er wollte nicht…und dann waren sie auch schon angekommen. Sikarius registrierte Stings Worte und nickte abwesend. Wie eine Puppe die an Fäden bewegt wurde, erhob er sich und trat aus dem Panzer, den die Sturmtruppen Sekunden vor ihm verlassen hatten. Dann war dort der erste Gegner, der auf ihn eindrang. Ungelenk schwang er das Schwert, durchtrennte Muskeln und Sehnen. Es war als betrachte er sich aus einem Traum heraus, die Welt um den Zentrum seines Blickes verschwamm. Er wollte fliehen, sich verkriechen, die geifernde Masse einen nach dem anderen abschlachten. Vor ihm kämpften die Schüler, wild und ungestüm. Vielleicht hatten sie noch nichts bemerkt. Sie zogen mehr Aufmerksamkeit auf sich. Dann geschah es. Ein Yevethaner nutzte die halbgaren Bewegungen des Kriegers und warf sich auf ihn.

Sikarius Nase splitterte, als er gewaltsam zu Boden geworfen wurde und ein warmer Knochensporn durchbohrte seinen Oberschenkel. Die skelettgleiche Fratze grinste, als sie zum finalen Schlag ausholte... Und dann war es als würde er verstehen. Der Nichtmensch zögerte als er den Ausdruck im grünen Auge des Mörders erkannte. Ein Grün, das urplötzlich von der schwarzen Pupille verschluckt wurde, als eine Veränderung in das entstellte Gesicht trat. Darth Sikarius hatte Angst. Tödliche, lähmende Angst. Doch hatte er im Angesicht des Todes einen anderen Zugang gefunden. Bis jetzt hatte er immer über Wut und Mordlust einen Ansatz zur Macht gefunden. Aspekte die ihn im Angesicht der Todesverachtung der Fanatiker verlassen hatten. Doch da war seine Angst, Angst vor den Yevethanern, seinen Gruppenmitgliedern, Beziehungen, Menschen…Adria…alles was er hinter der Fassade aus verzehrender Wut versteckt hatte. Er gestand sie sich ein und plötzlich war das kalte, viskose, lähmende Öl in seinen Adern züngelnder Brennstoff.

Der Yevethaner konnte nicht einmal mehr schreien ihn Sikarius‘ Geist von allen Seiten gleichzeitig zusammengepresst und er in einer knallenden Detonation aus Fleisch, Knochensplittern und Körperflüssigkeiten implodierte. Die Augen weit aufgerissen war Leto wieder auf den Beinen. Die Schüler waren kaum ein paar Schritte weitergekommen, also hatte die Starre nicht so lange gewährt wie es ihm vorgekommen war. Von allen Seiten drangen Nichtmenschen auf ihn ein, die Knochensporne drohend erhoben. Seine Nackenhaare stellten sich auf, eine Gänsehaut breitete sich auf seiner Haut aus und wie eine Spalte im Eis teilten sich seine Lippen. Und ein Schrei, wie er ihn zuletzt vor einer Ewigkeit auf Taris ausgestoßen hatte, nur um ein vielfaches Machvoller entrang sich seinen Lungen. Das was Janus Sturn zurückgeworfen hatte, verwandelte die Nächststehenden Aliens in blutigen Matsch. Den Rücken gebuckelt und mit zu Krallen geformten Händen stand der Mörder in der Eingangshalle und Brüllte. Soweit er sehen konnte waren die Kämpfe erstorben, nachdem es die meisten Nichtmenschen zu Boden geworfen hatte. Einen Augenblick hielt der Schrei an, dunkel splitternd, das Jagdgebrüll eines verwundeten Raubtiers, dann erstarb die Luft in seinen Lungen.

Mit der Hand wischte er sich den Mund ab und sah schwarzes Flüssigkeit an seiner Hand glitzern. Geräuschvoll spuckte er einen dicken Klumpen Blut auf den Boden. Dann, aus dem Stand, schoss er unter die Menge. Flucht nach vorn. Binnen Sekunden war die Schlacht wieder entflammt und Sikarius tötete mit einer Effektivität, die er an sich so noch nicht erlebt hatte. Binnen Herzschlägen war er an den Schülern vorbeigezogen und hatte den Rand der Menge erreicht, die den Eingangsbereich blockiert hatte. Ein kurzer Blick verriet ihm, dass die Schneise die er geschlagen sich schneller schloss als die anderen aufschließen konnten. Blitzschnell strecke der Mörder die Hand aus und fegte die auf sie einstürmenden Yevethaner fort wie Spielzeug.

„Beeilt euch! Bevor die wirklich Wichtigen fliehen können!“

, fauchte er gurgelnd den Folgenden über den gemeinsamen Comkanal zu. Noch immer pulste blanke Panik durch seine Adern, doch er spürte dass das in die Ecke gedrängte Tier in seinem Innern ihm mehr Energie zum Überleben gewährte als er es für möglich gehalten hatte.


[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Innenstadt / Gouverneurspalast / Eingangsbereich ] Sikarius, Adria, Sabar und Tom, sowie die Sturmies
 
[N'Zoth | Giat Nor | Innenstadt | vor dem Gouverneurspalast | Juggernaut] Darth Sting, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Soldaten; Tom West und Darth Sikarius im anderen Fahrzeug; Etara, Spectre und Crew in der ›Annabel‹ über dem Dach

Obwohl die Yevethaner alles Mögliche und manches Undenkbare getan hatten, um die beiden Panzerfahrzeuge aufzuhalten, erreichten diese doch den Gouverneurspalast. Sie begann, die letzte, entscheidende Phase dieses Angriffs: Der Stich in das Herz des Gegners, in das Herz des yevethanischen Volkes! Die Luken sprangen auf und die Soldaten stürmten hinaus, und natürlich waren die Sith sofort mitten unter ihnen und zwischen den wenigen Feinden, die dem tödlichen Sturm aus Flammen- und Splitterwerfern entgangen waren. Diese wenigen waren kein Hindernis, kaum würdige Gegner für die entschlossene, mittlerweile kampferprobte und aufeinander eingestimmte Schar Imperialer, die sich mit dem Mut der Verzweiflung und der Hingabe von Fanatikern auf sie warf. Geschosse der Sturmtruppler sprengten mit einem Stakkato bellender Explosionen den Eingangsbereich frei und die weiß gepanzerten Männer stürmten die Stufen hinauf in Richtung des halb geborstenen, halb geschmolzenen Portals, in dessen gähnender Öffnung sich in diesem Augenblick nichts Lebendes mehr regte. Alles drängte Darth Sting, hineinzuschlüpfen. Er wollte nach vorn, immer weiter, immer tiefer hinein in den Feind. Aber die Rolle, die er für sich in diesem Abschnitt des Kampfes gewählt hatte, war eine andere. Es fügte ihm beinah körperliche Schmerzen zu, auf die Sturmspitze zu verzichten. Doch er blieb zurück.

»Haltet euch an Sikarius brüllte er über den immensen Lärmpegel den beiden Schülern zu. Er gab die Verantwortung über sie an den Würger von Taris ab.

Sein Blick suchte Fel, fand ihn aber nicht sofort, und als er ihn schließlich ausmachte, erschrak der Wurm: Der andere Sith-Krieger lag am Boden, niedergerungen von einem Yevethaner, und schien wie gelähmt zu sein! War das Leto Fels Ende? Verlor er seinen mächtigsten Verbündeten in dem Augenblick, in dem er ihn wirklich brauchte? Doch schon einen Sekundenbruchteil später war nichts mehr wie zuvor. Wo eben noch ein schwaches, unterlegenes Wesen den Tod erwartet hatte, blähte sich nun eine so schwarze, mächtige Präsenz auf, dass der Wurm Sikarius kaum wiedererkannte. Der Lamproid ging unwillkürlich in eine defensive Haltung und seine Machtsinne stellten sich ganz auf Abwehr ein, als diese pralle Geschwulst aus dunkler Macht plötzlich explodierte wie die Geschosse der Flechettewerfer zuvor. Eine Schockwelle aus Schall und nackter Wut breitete sich aus und fegte alles von den Füßen, was in der Nähe stand. Die Yevethaner ringsum wurden umgeworfen und manche blieben liegen, betäubt oder vielleicht sogar getötet von dem Ausbruch, der noch Sekunden später von fernen Gebäuden widerhallte. Die Sturmtruppler und Sith-Schüler waren weniger in Mitleidenschaft gezogen worden: Vielleicht hatten die Filter ihrer Helme sie geschützt. Und Sting hatte dem Ausbruch gerade noch rechtzeitig seine eigene Macht entgegengesetzt.

Von Sikarius' Gegner war nichts mehr übrig, das sich noch als humanoid erkennen ließ. Aber dafür war der Sith wieder da. Furchtlos, unerschrocken und draufgängerisch, wie man ihn kannte. Was auch immer ihn gelähmt hatte, er hatte es überwunden, und nun setzte er sich an die Spitze des Angriffs, stürmte in das Gebäude hinein, und andere folgten ihm, nachdem sie die Erschütterung und Verwirrung über seinen unerwarteten Ausbruch abgeschüttelt hatten.

»Soldaten!« fauchte Sting heiser. Mehr brauchte er nicht zu sagen, denn die Sturmtruppen, die zur Verteidigung des Eingangs abgestellt worden waren, wussten, was sie zu tun hatten. Das war gut so, denn er wusste es nicht; er war kein Taktiker und hatte keine militärische Ausbildung genossen. Er hätte gar nicht gewusst, was er ihnen befehlen sollte. Doch er wusste ja, dass sie für Situationen wie diese trainiert hatten, und hatte sich zuvor schon von ihrem Können und ihrer Disziplin überzeugen können. Drei Viertel der Einheiten, die Tom West in diesen Einsatz geführt hatte, blieben mit ihm am Portal zurück. Ein Teil von ihnen sicherte nach hinten, ins Innere des Gebäudes, von wo aus ihnen jederzeit Yevethaner in den Rücken fallen konnten. Die anderen formierten sich für ihre Aufgabe, die anstürmenden Massen so lange wie möglich zurückzuhalten, damit ihre Kameraden Zeit gewannen, um tief in den Palast vorzustoßen. Sie bezogen Stellung hinter den Überresten des Tors, den Säulen und Standbildsockeln. Manche knieten nieder, andere bildeten hinter diesen eine zweite Reihe. Sie alle nahmen die Waffen in den Anschlag, jederzeit feuerbereit, und schon Augenblicke später strömten neue Feinde heran. Sie drückten sich an den blutüberzogenen Juggernauts vorbei und kämpften untereinander darum, als erster ins Feuer der Sturmtruppen laufen zu dürfen. Manche begannen, über die Fahrzeuge hinweg zu klettern, um schneller an ihr Ziel zu kommen: Den Tod - ihren oder den ihrer Feinde. Es mussten Tausende sein, die nun zum Palast drängten. Ganz Giat Nor war auf den Beinen, und manche der hassverzerrten, bunt gemusterten Gesichter zeigten junge Züge, kaum über das Kindesalter hinausgewachsen, während andere so alt waren, dass dies wohl ihre letzte Chance auf einen Tod im Kampf war.

Die Sturmtruppler schossen los, Salve um Salve, Feuerstoß um Feuerstoß. Jedes ihrer glühenden Geschosse fand sein Ziel, denn in der Masse von herandrängenden Leibern war ein Fehlschuss beinahe unmöglich. Dennoch zielten sie besonnen, um keinen Schuss an einen Feind zu verschwenden, der bereits von einem anderen getroffen war. Und an ihrer Spitze, völlig ohne Deckung mitten auf der Treppe, die hinauf zum Eingang führte, stand Darth Sting, gehüllt ins menschenblutrote Licht seiner Klingen, der Giftstachel ungeduldig durch die Luft peitschend, Oberkörper und Kopf herausfordernd emporgereckt, die Fänge triefend von giftigem Geifer. Er war ebenso bereit und willens, sich in den tödlichen Kampf zu stürzen, wie die Yevethaner es waren. Und dennoch wartete er ab. Wartete und sammelte seine Kraft, bis die ersten Feinde durch schmale Lücken im dichten Feuerteppich der Sturmtruppen geschlüpft waren und versuchten, die Treppe zu stürmen. Dann war es soweit. Mit einem unmenschlichen Brüllen entludt er die angestaute Energie in einer Weise, die ihn einst der Imperator Allegious selbst in seinem Thronsaal gelehrt hatte. Damals hatte er es mit Mühe geschafft, einen Stein reißen zu lassen und kleine Splitter loszusprengen. Doch er war gewachsen, und in diesem Moment, am Höhepunkt seiner mühsamen, tödlichen Jagd, war er hundertprozentig fokussiert. Mit einem vielstimmigen, krachenden und klirrenden Geräusch zersprang das untere halbe Dutzend Steinstufen in einer Explosion aus Staub und Splittern, die sich über die heranstürmenden Feinde ergossen. Was nicht direkt in die Masse schlug, prallte von der Panzerung der Juggernauts ab und zersplitterte in kleinere Fragmente. Dutzenden yevethanischen Kehlen entsprangen wilde Schmerzensschreie. Für eine Sekunde war der Angriff aufgehalten, und Darth Sting sandte dem Ausbruch einen Machtstoß hinterher, der die Staubwolke auseinandertrieb und die Sicht für die Schützen wieder frei machte. Mittlerweile lagen so viele Körper auf dem Vorplatz, dass sie die nachrückenden Massen behinderten. Unter ihm klaffte nun ein Loch in der Treppe, das den Ansturm zusätzlich erschwerte. Jede Sekunde, die sie gewannen, war unendlich wertvoll. Das Hinauszögern der Niederlage war in diesem Fall der größte Sieg.

»Luftangriff!« riefen zwei der Soldaten gleichzeitig, und Sting hörte über das Gewirr des vielstimmigen ›KAL FRAAN!‹ hinweg den Klang von Zwillingsionentriebwerken - selbst für seine Ohren unverwechselbar. Zwei dunkle Punkte tauchten unter der Wolkendecke auf und kamen rasch näher. Die Sturmtruppen machten eine schwere Waffe schussbereit, deren Typ und Funktionsweise der Lamproid nicht benennen konnte, und bevor die TIEs heran waren, feuerten sie in den Himmel. Ein Rauchstreifen flog den Maschinen entgegen und fand eine von ihnen, die in einem Ball aus ölig schwarzem Qualm explodierte. Der andere TIE feuerte dicke Bündel grüner Lichtstrahlen ab, während er über die Straße hinwegdonnerte. Die Energie riss Stein und Fleisch auseinander. Der Helm eines Sturmtrupplers flog dicht an Sting vorbei, und der Kopf des Mannes steckte noch darin. Stücke der verzierten Natursteinfassade prasselten herunter, und noch bevor sie zum Stillstand kamen, war der TIE über den Palast hinweg gebraust. Das Jaulen nahm eine tiefere Klangfärbung an. Darth Sting hatte keinen Zweifel daran, dass die Maschine wenden und zu einem weiteren Angriff ansetzen würde. Es blieb nur zu hoffen, dass Tom West mit seiner Behauptung Recht behielt, dass nach der großflächigen Zerstörung, welche die apokalyptische Reaktorexplosion im Raumhafen angerichtet hatte, nur wenige Flugzeuge und Sternjäger eingesetzt werden konnten.

Die Sturmtruppler hatten Verluste erlitten und einige von ihnen hatten in Deckung gehen müssen. Ihre Reihe war in Unordnung und ihr Feuer ins Stocken geraten. Umso siegessicherer donnerten nun die Rufe der Yevethaner zu ihnen. Sie waren nun sehr nah, am unteren Rand des Loches angekommen, das Sting in die Treppe gesprengt hatte, und immer mehr drängten nach. Die Soldaten richteten ihr Feuer auf die nächsten Feinde und zwei von ihnen warfen Granaten hinunter, Thermaldetonatoren, die im Umkreis mehrerer Meter alle Materie zu Staub zerfallen ließen. Flammenwerfer sandten tödliche Feuerstöße links und rechts an dem Sith-Wurm vorbei und bedeckten die Feinde mit einer klebrigen Schicht von Brennstoff, der sie in sterbende Fackeln verwandelte. Diejenigen, die dem Inferno entgingen, drängte der Lamproid mit einem zornigen Machtstoß zurück. Sie hatten eine weitere Welle zurückgeworfen, weitere Sekunden erkauft.

»Sprengstoff ans Tor!« befahl der Lamproid, nur um festzustellen, dass die Sturmtruppler bereits damit beschäftigt waren, graue Päckchen an den Säulen neben dem Portal anzubringen.

»Sagt West und Sikarius, wir halten noch stand!«

[N'Zoth | Giat Nor | Innenstadt | vor dem Gouverneurspalast | Juggernaut] Darth Sting, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Soldaten; Tom West und Darth Sikarius im anderen Fahrzeug; Etara, Spectre und Crew in der ›Annabel‹ über dem Dach
 


[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | auf dem Dach des Palastes | Anabell | Spectre, Paloo,







Die Rufe der yeventhanischen Bevölkerung ließen eine Gänsehaut auf den Armen der Chiss zurück. Dabei waren Chiss im Grunde nicht so unähnlich in ihrem Verhalten, nur eben nicht so… selbstmörderisch und… ja… einfach sinnlos. Was brachte es schon sich als Unbewaffneter vor einen Panzer zu stellen? Schritte holten die Attentäterin aus den Gedanken und ein mürrisch vor sich hin fluchender Yannic stapfte mit einem Rucksack an den beiden vorbei.



„Hey, Yannic, was ist den los?“



Der Rodianer blieb stehen und sah zu Paloo.



„Der Boss will, dass ich die Geschütze mit Sprengsätzen versehe.“



Diese Information ließ ein Grinsen auf dem Gesicht des Ewoks zurück.



„Super, dann wird das hier ein echt explosiver Abgang…“



Scherzte er und brachte damit sogar Spectre zum Schmunzeln während der Sprengstoffexperte mit den Schultern zuckte und sich auf den Weg machte. Kaum hatte der Rodiander die Rampe verlassen, als ein ohrenbetäubender Schrei ertönte und sogar das Gebäude zum Erbeben brachte. Fast wäre Spectre von der Rampe gestürzt, konnte sich aber noch fangen. Die drei Black Sun Mitglieder warfen sich fragende Blicke zu. Aber das war etwas, was sie sich alle nicht erklären konnten.


Yannic machte sich an die Arbeit. Wieder einmal fragte er sich, ob er nicht irgendwann einmal zu viel oder zu wenig nehmen würde. Schließlich hatte er seine Ausbildung beim Militär nie abgeschlossen. Aber hier konnte ja wenig schief gehen. Auf dem Schiff bei dem Überfall der Yevethaner hatte sie alle Glück gehabt, dass er die Dosis richtig eingeschätzt hatte.


Er war gerade dabei das zweite Geschütz zu verdrahten, als die beiden TIE-Jäger nahten und den Eingang unter Beschuss nahmen. TIEs… das war nicht gut. Suchend sah sich Yannic um, konnte aber außer den beiden keine weiteren Maschinen sehen. Der Plan der Imperialen mit der Sprengung am Raumhafen schien aufgegangen zu sein. Aber die TIEs waren gefährlich, nicht nur für die Imperialen, sondern vor allem für die Anabell. Und die beiden Jäger zogen eine Schleife für einen erneuten Angriff.


Yannic hoffte, dass er Mallory richtig einschätzte, denn jetzt erst ins Cockpit zu gehen würde zu viel Zeit kosten. Er stürzte zum dritten Geschütz und schubste die Leiche vom Sitz eher selbst Platz nahm und es aktivierte. Der nächste Anflug sollte für die TIEs zum Verhängnis werden.


Paloo und Spectre sagen dem Ganzen mit offenen Mündern zu. Der Rodianer würde doch nicht… oder doch?


Sicherlich, wenn die Jäger abgeschossen wären, würde es vieles vereinfachen. Allerdings machte Yannic das Dach damit auch zu einem Ziel und bisher war den Yevethanern nicht bekannt, dass es auf dem Dach Probleme gab…. Das würde sich ändern, sobald er einen TIE ins Visier nahm und abdrückte….






[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | auf dem Dach des Palastes | Anabell | Spectre, Paloo
 
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[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Giat Nor | Dach des Gouverneurspalasts | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, Mallory, Yannik, Paloo, Yevi (NSC)

Hoch über dem Geschehen auf dem Dach des Gouverneurspalasts einfach zu warten war schon eine seltsame Sache, dachte sich Etara. Während einige Hundert Meter unter ihnen ein erbitterter Kampf tobte, saßen sie hier an Bord der getarnten „Annabell“ in relativer Sicherheit, als ginge sie das alles nicht wirklich etwas an. Was natürlich nicht stimmte, das rief einem das fanatische Gebrüll der Yevethaner nur allzu deutlich in Erinnerung. Selbst über die Entfernung und die Außenhülle des Schiffs gedämpft klang das blutgierige Geschrei der fanatischen Nichtmenschen einschüchternd und ließ die junge Chiss frösteln. Sie hatte ja wirklich kein Problem mit Risiken, man wurde keine Schmugglerin, wenn man chronisch ängstlich war, aber die Bewohner des Koornacht-Sternhaufens flößten ihr dennoch einen Heidenrespekt ein, man durfte sie auf keinen Fall unterschätzen. Der Anflug und die Landung auf dem Dach waren gut über die Bühne gegangen, hauptsächlich dank der hervorragenden Leistung von Spectre und Paloo, aber das war kein Grund, übermütig zu werden. Für Siegeslaune war erst dann Gelegenheit, wenn sie diesen Sektor voller Irrer heil hinter sich gelassen hatten, entschied die hübsche Blauhäutige, keine Sekunde zuvor. Bis dahin mussten sie alle verdammt vorsichtig und wachsam sein, und Etara plante, das auch durchzuziehen, an ihr sollte die Mission nicht scheitern. Was die Frage aufwarf, wie genau diese Mission eigentlich momentan aussah, den Peilsender an der „Subjugator“ hatten sie erledigt und auch noch reichlich Daten über die Flottenstärke und Codes der Yevethaner gesammelt. Eigentlich war ihr Job hier erledigt, doch Mallory schien bestrebt zu sein, immer mehr abzugreifen. Etara warf dem älteren Menschen einen misstrauischen Seitenblick zu, sie hatte keine Lust, ihre Haut zu riskieren, weil er sich unbedingt vor den Vigos in Schale werfen wollte, aber wirklich etwas tun konnte sie nicht, er hatte das Kommando und bis jetzt war alles soweit gut gegangen. Als hätte er ihre Gedanken gehört lehnte sich der ehemalige Personenschützer ein Stück vor und aktivierte das Interkom, offenbar hatte er Befehle zu erteilen, in seiner Stimme paarten sich Süffisanz und Dringlichkeit, als er mit Yannic Kontakt aufnahm.


„Mr. Wac, diese Geschütze gefallen mir in ihrem intaktem Zustand nicht. Die Yevethaner könnten sie wieder besetzen, ich vertraue also Ihre Expertise, das Problem dauerhaft aus der Welt zu räumen. Versuchen Sie nur, uns nicht auch in die Luft zu jagen.“

Etara wölbte eine Augenbraue und musterte Mallory nachdenklich. Seine Logik war nicht zu leugnen, ein zerstörtes Geschütz war als Bedrohung ausgeschaltet und die Yevethaner hatten gezeigt, dass sie äußerst zähe und hartnäckige Mistkerle waren, da konnte es nicht schaden, auf Nummer sicher zu gehen. Allerdings waren mit den Explosionen auch das Risiko verbunden, Aufmerksamkeit auf das bis jetzt eigentlich nicht beachtete Dach zu lenken, ein großer Knall war auch bei dem ganzen Chaos nicht zu überhören und zu übersehen.


„Wollen wir mal hoffen, dass die Explosion uns nicht in den Orbit befördert. Oder uns die ganzen Yevethaner auf den Hals hetzt. Ich halte uns für den Fall der Fälle startbereit.“


Meinte die hübsche Chiss trocken und prüfte vorsichtshalber noch einmal die Anzeigen, sie konnte weiter hinten im Schiff Yannic fluchen hören, was sie nicht unbedingt zuversichtlicher stimmte. Aber vielleicht gehörte das für den Rodianer einfach dazu und war kein schlechtes Zeichen, manche Leute funktionierten einfach besser, wenn sie ein wenig Dampf ablassen konnten. Etara grinste in Richtung Mallory.


„Er hat seine Sprengstoffausbildung abgeschlossen, richtig? Sozusagen ein Ex...“


Ihr Satz ging in einem gewaltigem Ruck unter und Etara musste sich an der Cockpitkonsole festklammern, um nicht aus dem Sitz geworfen zu werden. Die junge Kriminelle stieß einen Schwall Flüche auf Huttisch aus und rappelte sich auf, um die Anzeigen zu prüfen. Das hatte wie ein animalischer Schrei geklungen, wie ein zorniges Tier, und Etara hatte wenig Lust, mehr herauszufinden.


„Was zum Henker war das?“


Rief sie im Verlangen nach Antworten. Eine Explosion, ein Luftangriff? Was auch immer es war, die Anzeigen verrieten nichts.


„Soll ich starten?“


Wollte die Chiss von Mallory wissen, doch der schüttelte den Kopf und deutete auf die Anzeigen.


„Nein. Was auch immer das war, es hatte nichts mit uns zu tun. Und auch wenn die Sensoren uns nichts verraten, ich sehe keine Jäger am Himmel und es ist niemand hier hoch gekommen, also bleiben wir. Mister Wac soll seine Arbeit abschließen.“

Entschied der ältere Mann und nach kurzem Zögern nickte Etara knapp.


„Sie sind der Boss.“


Mallory lächelte dünn und sah aus dem Sichtfenster. Man konnte sehen, wie sich Yannic an den Geschützen zu schaffen machte, immerhin explodierte schon mal nicht gleich etwas. Als der Rodianer begann, das zweite Geschütz zu verdrahten, war ein schrilles, unverwechselbares Kreischen zu hören und die Schützen an der Rampe meldeten zwei TIEs, die sich rasch dem Dach näherten. Fragend sah Etara zu Mallory, doch der schüttelte den Kopf und öffnete einen Kanal zu dem Sprengstoffexperten.


„Mr. Wac, besetzen Sie das Geschütz und machen Sie sich bereit, das Feuer zu eröffnen. Wir greifen den Imperialen und uns selbst ein wenig unter die Arme.“

Die Anweisung wäre gar nicht nötig gewesen, der Rodianer war bereits zum dritten Geschütz geeilt, hatte den toten Yevethaner beiseite geschoben und die Waffen aktiviert. Angespannt starrte Etara zu ihm, immerhin schienen sie Glück zu haben, es handelte sich nur um zwei Jäger. Der Rest musste bei dieser gewaltigen Explosion am Raumhafen drauf gegangen sein, von der im Holonet der Yevethaner die Rede gewesen war. Aber zwei waren schon mehr als genug, um Ärger zu machen, wenn Yannic das Feuer eröffnen würde, dann würden die Yevethaner wissen, dass auf dem Dach etwas nicht in Ordnung war. Unruhig verfolgte Etara das Geschehen und biss sich auf die Unterlippe, als sie beobachtete, wie Yannic die Jäger ins Visier nahm, abwartete und...einer der TIEs explodierte in einem Feuerball, bevor er seinen Angriffsflug auf den Eingang beenden konnte. Das war nicht der Rodianer gewesen, offenbar schossen die Imperialen bereits fleißig. Der zweite TIE schaffte es, das Feuer zu eröffnen und zu wenden, er setzte zu einem weiteren Angriffsflug an. Nun war es Yannic, der abdrückte, Lasersalven schossen in den Himmel und folgten dem TIE, dessen Pilot aber rasch auf die neue Bedrohung reagierte und Ausweichmanöver flog, seinen Angriff musste er allerdings abbrechen und die Laserschüsse kamen näher und näher an die Maschine heran...


[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Giat Nor | Dach des Gouverneurspalasts | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, Mallory, Yannik, Paloo, Yevi (NSC)
 
[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Innenstadt / Gouverneurspalast / Eingangsbereich ] Sikarius, Adria, Sabar und Tom, sowie die Sturmies

Nachdem sie den Widerstand am Eingang durchschnitten hatten wie ein Lichtschwert Gewebe durchtrennte, kamen sie plötzlich sehr viel einfacher voran. Treppen hinauf, Gänge entlang und immer weiter vorwärts, denn hinter ihnen drängten die Schnellsten der Meute. Voran stürmte Sikarius, zu seiner Rechten und Linken die Schüler. Die Nachhut bildeten Tom West und weitere, auch wenn dieser es war, der Richtungsangaben nach vorne brüllte. Immerhin hatte er die Lagepläne.

Krachend und splitternd durchstieß Sikarius eine schwere Holztür, die irgendein sorgsamer Geist grade eben noch abgeschlossen haben musste. Plötzlich drang der Lärm von tausenden Stimmen wieder lauter an seine Ohren. Während er schon weiter spurtete, versuchte er die Situation einzuschätzen. Sie befanden sich in einem breiten Gang zu dessen Linken weitere Türen tiefer ins Gebäude und kleinere Büroverschläge führten. Die meisten standen offen und waren allem Anschein nach hastig aufgestoßen worden. Zu ihrer Rechten befand sich eine breite Fensterfront, die einen atemberaubenden Überblick über das bot, was grade auf der Prachtstraße vor dem Gouverneurspalast los war. Die Schneisen die die Juggernaughts geschlagen hatten, hatten sich spurlos geschlossen und ein Meer aus Leibern strömte frenetisch Kreischend auf das Gebäude zu. Erneut verspürte der Mörder einen Stich von Panik und seine Schritte verschnellerten sich noch weiter. Irgendwo unter ihnen spürte er Sting, dessen Aura beinahe im hundertfachen Verlöschen von Leben unterging.

„Wir halten noch Stand…“

, rauschte es wie aufs Stichwort aus dem Comlink, das Sikarius sich um den Hals gehängt hatte. Die ruhige Männerstimme war kaum zu verstehen, wurde sie doch beinahe von hundertfachem Brüllen und jaulendem Blasterfeuer übertönt.

„Hier unten brennt die Hütte, aber ein bisschen können wir euch noch…“

„KAL FRAAAN! YAHHHRGH!“

Offenbar hatte der Mann weitersprechen wollen, wurde jedoch von einem wütenden Schrei unterbrochen, der allem Anschein nach direkt neben ihm ausgestoßen worden war. Die Stimme des Sturmtrupplers verstummte in einem Gurgeln und mit einem gespenstischen Knacken wurde die Leitung getrennt. Nichtsdestotrotz griff Sikarius nach seinem eigenen Gerät Comlink und wollte grade antworten, da tauchte vor den Fenstern mit heulenden Triebwerken ein TIE-Fighter auf. Anscheinend hatte der Pilot Probleme, denn die Maschine rollte wie toll durch die Luft, möglicherweise Feindbeschuss ausweichend. Einen Augenblick lang stutzte der Mörder. Die giftig grünen Laserstrahlen die ihn verfolgten kamen nicht von unten wo ihre Verbündeten sich befanden, sondern von…oben? Plötzlich explodierte das Triebwerk des Jägers und die Maschine begann unkontrolliert um die eigene Achse zu rotieren.

Inzwischen hatten sie die Hälfte des Fensterganges durchquert und hinter ihnen kündeten wütende Schreie, dass auch die Verteidiger zu ihnen aufgeschlossen hatten. Doch Sikarius Aufmerksamkeit war von der Gefahr vor dem Fenster gebannt. Schneller als er eine Warnung schreien konnte, drehte der verdammte TIE-Jäger sich ein und schoss auf das Gebäude zu, das er eigentlich hatte beschützen wollen. Der Mörder reagierte blitzschnell. Aus der Bewegung und billigend in Kauf nehmend, dass das Manöver ihm einen bitteren Sturz einbringen würde, drehte er sich in vollem Lauf um die eigene Achse und breitete die Arme aus, die den beiden Schülern mit knochenbrechender Gewalt gegen die Oberkörper schlugen. In einem Knäuel verkeilt knallten alle drei in Wests Anzug. Fest kniff Sikarius die Augen zusammen und konzentrierte sich, die nackte Todesangst kanalisierend, die erneut durch seine Adern pulste. Unsichtbar, doch nicht weniger effektiv baute sich ein Machtschild um die vier auf – grade noch rechtzeitig.

Mit einer trommelfellzerreißenden Explosion krachte der TIE-Fighter nur wenige Meter vor ihnen ins Gebäude. Ein orangeglühender Feuerball dehnte sich aus, riss mannsgroße Stücke der Fassade, sowie tausende winzige Glassplitter mit sich. Für einen Augenblick wurde es dem Mörder schwarz vor Augen, im nächsten schnappte er japsend nach Luft.

Sein Machtschild war in sich zusammengebrochen und er lag um Atem ringend auf dem Boden. Bunte Lichter tanzten vor seinen Augen und ein hoher durchdringender Ton füllte sein rechtes Ohr. Tastend drehte er sich auf den Rücken und sah sich in dem um, was grade noch ein prächtiger Fenstergang gewesen war. Beinahe seine komplette Länge war Ruß geschwärzt und kleinere Brände verzehrten den Inhalt der hastig verlassenen Büros. Der Krater den der TIE-Jäger hinterlassen hatten, hatte sich deutlich tiefer ins Gebäude gefressen und ein großes Treppenhaus freigelegt, das quadratisch im Zentrum des Palastes nach oben führte. Sikarius meinte sich zu entsinnen, dass West irgendwie so etwas als Ziel angegeben hatte. Ein Blick hinter die Gruppe verriet, dass es alles Leben im Gang förmlich zerlegt hatte, das sich nicht unter seinen Schild hatte retten können.

„Passt auf…wo ihr eure TIEs abschießt…der hat grade…uns grade…fast umgebracht…“

, keuchte Sikarius in sein Comlink. Er war sich sicher, dass seine Augen ihm vorhin einen Streich gespielt haben mussten und der Jäger von unten her abgeschossen worden war. Wankend erhob er sich und fluchte, als neue Yevethaner in den Gang geströmt kamen. Diesmal von vorne. Verdammte Scheiße!

„Adria…Sabar…rafft euch auf und helft mir!“

, fauchte er ohne sich über den Zustand der Schüler zu vergewissern und streckte die Arme aus. Vor ihnen auf dem Boden lag ein Flügel des TIEs. Wie ein Wunder unversehrt und beinahe dazu einladend ihn in dem was von dem engen Gang übrig war auf die Yevethaner zu schleudern. Sikarius hätte es alleine getan, wenn sein Schädel nicht so sehr gebrummt hätte. Hoffentlich rissen die beiden sich zusammen…und waren überhaupt bei Bewusstsein um das zu tun… Geräuschvoll zitterte der Flügel, wollte jedoch noch nicht gehorchen…


[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Innenstadt / Gouverneurspalast / Ein paar Stockwerke über dem Eingang ] Sikarius, Adria, Sabar und Tom, sowie Sturmies
 
N`zoth, vorm Gouverneurspalast, Haupteingang: Sting, Adria, Sabar, Sturmies und irre viele Yevethaner


Das hier heute war keine Schnitzeljagd, das hier war Krieg! Adria benutzte die Dunkelheit der Macht für sich. Die Überlebenden würden die Geschichte schreiben und sie wollte definitiv dazu gehören. Ihr Schutzpanzer war stabil, den sie sich aus der Macht zusammen gewebt hatte. Immer wieder wallte neue Kraft in ihr auf. Sie konnte nur immer angreifen, abwehren, töten und wieder das Ganze von vorne. Es gab kaum Zeit hoch zu sehen. An die Stelle eines Getöteten folgte ein neuer feindlicher Kämpfer mit seiner naturgegebenen Waffe. Die Schneisen, die die Monstren von Fahrzeugen hinein gefräst hatten, waren längst wieder zu bzw. aufgefüllt. Ein Anflug von Panik kroch in ihr hoch. Konnten sie das überhaupt schaffen? Wo kamen die Yevs überhaupt alle her und was war mit ihnen nicht in Ordnung? Bereitwillig ließen sie sich niedermetzeln?! Aber, sie waren Sith! Und der Panikanflug wurde weg geworfen wie ein altes ungeliebtes Kleidungsstück. Ihr jugendlicher Übermut und Leichtsinn erhielt wieder die Oberhand. Sie waren etwas Besonderes und der Sieg würde ihrer sein! Fast beschwingt lief sie weiter durch die Reihen der Gegner und kämpfte. Sabar kämpfte ganz in ihrer Nähe.

Doch dann spürte sie Gefahr! Und sofort wurde ihr klar, dass es um ihren Meister ging! Ihr Blick ging hektisch suchend, von Panik erfasst, durch die Menge! Yevs wohin man schauen konnte! Einer von ihnen wollte ihren Augenblick der Suche ausnutzen. Doch Adria war schnell! Sie drehte sich von seiner Knochenklinge weg, so schnell, dass das Auge kaum mitkam, sprang sogleich mit der Macht verstärkt in die Höhe und machte dabei einen Überschlag. Als sie über den Kopf dieses Yevs schwebte, der es gewagt hatte, seine naturelle Waffe gegen sie einzusetzen, schlug sie gnadenlos mit dem Lichtschwert zu und nahm ihm auf einen Streich sein armseliges Leben und gleich noch zwei Weitere mit, ehe sie wieder Boden unter den Füßen hatte. Doch sie hatte dabei weiter nach der Präsenz ihres Meisters im Getümmel gesucht und musste schockiert feststellen, dass er am Boden lag, seine Feinde über ihn. So schnell sie konnte, war sie bei ihm und tötete eine Handvoll Feinde, die er im Rücken hatte, indem sie Macht verstärkt sprang und seitlich in der Luft liegend ihr Lichtschwert nutzte. Mittlerweile hatte er längst die Lage wieder im Griff und war wieder auf seinen Beinen. Doch dann spürte sie wieder Gefahr. Diesmal ging sie von ihrem Meister aus. Adria war aber in seinem Rücken geschützt und hielt ihm Rücken an Rücken den Selbigen frei, während er seine Macht entfesselte, alle Wut und alle anderen Gefühle hinein legte, die diese Kreaturen bei ihm ausgelöst hatten. Hatte Adria unglaubliche Furcht gefühlt? Ja, doch sie konnte es nicht fassen, es kaum glauben und zweifelte daher daran. Doch sie entsann sich an seine Worte auf Noe, auch die Angst zu nutzen, um Macht zu entfesseln. Das schien er getan zu haben, mit einem Schrei, der durch Mark und Bein ging! Dann meinte er, nach dem vernichtenden Schlag gegen eine Unmenge von Knochenklingen, dass sie ihm doch folgen sollten. Wirklich? Adria hörte im zunehmenden Getümmel, denn die Schneise der Verwüstung wurde schnell wieder geschlossen, Stings Rufe, dass sie sich an Sikarius halten sollten. Ein Lächeln kam auf ihr junges hübsches Gesicht. Sie sollte doch mit ihrem Meister gehen! Aller Ärger war umsonst gewesen!? Nun das konnte man nicht sagen! Ihr Ärger war ein guter Zündstoff gewesen! Sabar sollte allerdings auch mitkommen. Sie blieben Sikarius auf den Fersen. Es ging hinein in den Regierungssitz. Am Eingang gab es nochmals Widerstand, der schnell ausgemerzt wurde! Schnell liefen sie die Treppe hinauf, Adria war zu seiner Rechten, Sabar zu seiner Linken. Hinter ihnen folgte Tommy mit seinen Leuten, sie konnte ihn spüren und er wusste wo es lang ging, da er die Pläne des Gebäudes hatte und wies ihnen den Weg. Voran gedrängt von den Massen, stürmten sie die Flure entlang. Gleich würden Sie an den Anführern Vergeltung üben. Adria fühlte sich in absoluter Hochform! Ihr Meister war ebenso drauf. Sie konnte es fühlen! Es war ansteckend! Sikarius ging gerade durch eine Tür. Adria lachte auf. Wer hatte so naiv glauben können, dass das sie aufhalten könnte und hatte sie sorgsam zu geschlossen? Nun wurden die Stimmen der Yevs wieder lauter. Rhythmisch riefen sie den Namen ihres Anführers. Es war seltsam und erinnerte Adria an Noe, als die Gläubigen Damon oder den Giganten angehimmelt und ihre Namen gerufen hatten. Ein schauderhaftes Gefühl kam in ihr hoch. Die Yevy waren fanatisch! Ihre Gedanken wurden von heulenden lauten Geräuschen unterbrochen. Adrias Blick ging dorthin, woher sie das Geräusch vernahm und spürte erneut große Gefahr. Verdammt, der Jäger war im Begriff abzustürzen!? Ihre Augen weiteten sich vor Schreck! Der Jäger raste auf sie zu, auf die Fensterfront zu! Ihr Herz begann zu rasen! Unwillkürlich begann sie zu rennen und spann ihren Machtschutz um sich fester. Da wurde sie hart gestoppt. Es nahm ihr den Atem. Ein Schmerz! Ein mieses Geräusch! Sie keuchte auf. Sikarius hatte sie gestoppt. Er hatte ihr sicher eine Rippe gebrochen, wie das geknackt hatte. Aber, er rettete ihr gerade ihr junges noch ungelebtes Leben. Sie schlugen gegen Wests Rüstung und waren verkeilt. Adria spürte die Macht von Sikarius. Es war alles plötzlich wie in Zeitlupe. Ein greller Blitz, was eine Explosion, eine gewaltige Explosion war. Sie musste die Augen schließen. Es war so grell und heiß! Es war laut! Es tat weh, so laut war es! Es dröhnte, dass der Herzschlag drohte durcheinander zu kommen. Ihr Brustkorb vibrierte. Dann blieb der Ton weg, nur das Vibrieren blieb. Ihre Rippen schmerzten dabei nochmals stärker. Sie konnte nicht atmen. Da war so ein gewaltiger Druck! Alles splitterte und es flog soviel um die Vier drum herum. Sikarius riss sie plötzlich mit zu Boden. Sie hustete, sie keuchte. Doch ihr eigenes Machtschild hielt noch ein kleines Sekündchen, ehe es zusammen brach. Sie bekam in dem Moment keine Luft mehr. Alles war verqualmt. Sie rang nach Luft und hustete wild. Ihre Rippen schmerzten dabei höllisch. Ihre linke Hand hatte sich immer noch in Sikarius festgeklammert. Schließlich brachte sie besorgt heraus:

Fel!”

Sie wusste, er hatte versucht, sie so lange wie möglich zu schützen und hatte sie dadurch gerettet. Sein Machtschild war groß und viel fester als ihres gewesen. Ihre Hand griff nun kurz nach Tom. Ihr Meister hatte auch ihn beschützt. Da wurde ihr ganz warm ums Herz. Sie setzte sich auf. In ihrem Ohr piepte es nun laut. Sie ging mit dem Finger hinein, juckte kurz und hoffte, etwas zu bewirken, doch es half nicht! Ihr Meister sprach irgendwas in sein Com-Link, doch obwohl sie neben ihm saß, verstand sie kein einziges Wort. Ihr Blick streifte über die Verwüstung. Alle waren hier weit und breit tot. Außer all`Jene, die Sikarius gerettet hatte. Sie drehte sich zu ihm und hätte ihm am liebsten einen Kuss auf die Wange gedrückt, doch wagte es nicht. Sie waren nicht allein!

Auch ohne große Worte, denn Adria war taub, als hätte sie Watte im Ohr, mit einem hohen nervigen Piepton stattdessen, verstand sie, dass ihr Meister den Flügel, der vor ihnen abgestürzt war und hier lag, hoch zu heben, helfen sollte. Adria stand auf und nutzte die Macht und levitierte das Ding hoch. Schnell begriff sie, wohin es sollte. Es fehlten etliche Wände im Haus und ein Treppenhaus war freigelegt worden. Ein kleines Schmunzeln stahl sich auf ihr süßes Gesichtchen, als sie es mittels der Macht und mit Ihrem Meister, vielleicht auch mit Sabars Hilfe, doch die konnte er stecken lassen, auf ihre Zielpersonen hinunter stieß. Sie waren alle so erbärmlich!



N`zoth, im Gouverneurspalast, Adria mit Meister Sikarius, Sabar und West an der frei gelegten Treppe
 
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