Die fünfte Folge ist storytechnisch wohl die bisher bedeutsamste der Staffel, in Anbetracht dessen, was hier alles passiert und wie auch das Finale vorbereitet wird. Die Rückblende zum Training zwischen Obi-Wan und Anakin, welches in der Folge immer wieder aufgegriffen wird, ist ein sehr schöner Einstieg. Die Trainingssequenz ist nicht nur toll choreographiert und man fing das Aussehen beider Charaktere, trotz mittlerweile natürlich höherem Alters, zu Episode II-Zeiten treffend ein. Sie ergibt vor allem auch im Zusammenspiel mit der aktuellen Handlung der Folge Sinn, weil sich vieles aus diesem Übungskampf im jetzigen Vorgehen und Handeln Obi-Wans und Vaders widerspiegelt. Vergangenheit und Gegenwart sind hier clever zusammengeschnitten und aufeinander abgestimmt. Das betrifft insbesondere Obi-Wans Aussage, dass es auch andere Arten zu kämpfen gibt als den Einsatz von Waffen. Hier zeigt sich auch eine interessante Charakterentwicklung bei Darth Vader bzw. Anakin, welcher sich im Übungsduell noch sichtlich auf pure Aggression verlässt (schön, wie man dabei auch wieder daran anknüpft, dass die dunkle Seite bereits zu dieser Zeit deutlichen Einfluss auf ihn ausübte) und dann im Kampf gegen Reva eine Art der gelassenen Überlegenheit walten lässt - er setzt hier also im Grunde genau das um, was Obi-Wan ihm einst vermittelt hatte.
Das Duell zwischen Darth Vader und Reva konnte mich überraschen. Ich hatte die ganze Folge über vielmehr mit einem Duell zwischen ihr und Obi-Wan oder eventuell nochmal mit Obi-Wan vs. Darth Vader gerechnet, wovon ich mir aber vorstellen kann, dass man sich das für die finale Folge aufhebt. Auch die Umsetzung gefiel mir, insbesondere der Umstand, dass Vader zunächst nur die Macht anwendet, ist eine interessante Idee, welche diesem Duell eine gewisse Eigenständigkeit innerhalb der SW-Lichtschwertduelle verleiht.
Auch dieses Mal gibt es einen Ausblick auf die nächste und in diesem Fall auch finale Folge, in der wohl alle Fäden auf Tatooine zusammenlaufen werden. Sollte sich Darth Vader selbst dort einfinden und in die Handlung eingebunden werden, könnte das zu einigen durchaus emotionalen Charakterelementen führen, und das nicht nur, weil er Sand nicht mag
Ein paar Kritikpunkte habe ich, welche die insgesamt sehr gelungene Folge für mich aber nur marginal beeinträchtigen:
-Bail Organas Nachricht an Obi-Wan, die zu viele Details über Tatooine und Lukes Aufenthaltsort verrät, wirkt in der Tat sehr unüberlegt und ist wohl vor allem zweckdienlich dafür, dass Reva Owens Farm und damit Luke im Finale möglichst einfach finden kann. Das hätte man vielleicht etwas besser lösen können, da war die Idee mit dem Peilsender aus der vorherigen Folge sinnvoller. So etwas gleich eine Folge später zu wiederholen, wäre aber auch seltsam, und so kann man Bail Organas Verhalten immerhin mit der großen Sorge um Leia erklären, welche er ja auch anspricht. In so einer Situation bleibt rationales und planvolles Denken auch einmal im Hintergrund.
-Darth Vader und der Großinquistor vergewissern sich am Ende nicht einmal, dass Reva wirklich tot bzw. am Sterben ist, sondern lassen sie verwundet liegen und gehen davon aus, dass sie bestimmt sterben wird. Das ist wohl nur out-universe damit zu erklären, dass man Reva für die letzte Folge eben noch benötigt, wirklichen Sinn innerhalb der Folge hat es aber nicht.
Trotz dieser kleinen Schwächen war es abermals eine sehr sehenswerte, spektakuläre und auch wieder etwas längere Folge. Damit kann es nächste Woche gerne ins Finale gehen, auf das ich schon sehr gespannt bin.