Solange man in Deutschland nur (Profi-)Sportler sein kann, wenn man entweder bei der Bundeswehr/Polizei ist oder über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, etwaige Sponsoren sich hauptsächlich an die prestigeträchtigen Sportarten hängen und die "Schwarze Null" weiterhin über jeder Staatsausgabe schwebt, helfen auch Olympische Spiele in Deutschland nichts, um die Situation zu ändern. Hier muss einfach ein viel größeres Umdenken her wie man Vereins- und Leistungssport mittel- und langfristig wieder ordentlich fördert.
So ist es. Es wandern massenhaft Trainer in andere Länder ab, weil sie dort bessere Bedingungen und vor allem bessere Bezahlung erhalten. Ein Schwimmtrainer, der das hauptberuflich macht, verdient in Frankreich zB dreimal soviel, wie in Deutschland. Aber das hängt halt auch damit zusammen, dass man dort die letzten Jahre gezielt auf die Olympischen Spiel hingearbeitet hat. Die Regierung hat die Kohle locker gemacht, und dafür aber auch klipp und klar die Erwartung geäußert, dass die Sportverbände dafür in Form von Medaillen liefern müssen. Großbrittanien holte bei den Spielen 1996 in Atlanta eine einzige Goldmedaille und stand am Ende im Medaillenspiegel auf Platz 36. Bei den Spielen in London 2012 waren es dann 29 Mal Gold und Platz 3, weil man nach Atlanta gezielt auf die Spiele im eigenen Land hingearbeitet hatte.
Manche in den sozialen Netzwerken schreiben ja wieder mal den Untergang des Abendlandes herbei weil Deutschland so „schlecht“ war dieses Jahr. Schuld sind da vermutlich - wie so oft - Merkel und die Ampel.
Das sind die üblichen Verdächtigen, die immer prinzipiell alles schlecht finden, und die vor zwei Wochen noch rumgetönt hatten, dass sie eh kein Interesse an den Spielen haben, wegen der "woken" Eröffnungsfeier.
Allerdings kann man nicht ganz von der Hand weisen, dass die Politik einen großen Anteil daran hat, dass im Breiten- Schul- und Leistungssport einiges im Argen liegt. Wie viele Sportstunden fallen im Jahr aus, wie viele Schulsporthallen sind seit 40 Jahren nicht renoviert worden? Sport, genau wie Kultur wird in Deutschland von vielen Entscheidungsträgern - obwohl man sich gern mit sportlichen Erfolgen schmückt - als am ehesten verzichtbar angesehen, wenn es darum gehn der schwarzen Null wegen irgendwelche Leistungen zu kürzen.
Ich weiss auch nicht, ob es so clever ist, die Bundesjungedspiele abzuschaffen, oder Kinder im Fußball bis zu einer gewissen Alterklasse ohne Ergebnisse spielen zu lassen. Als Jugendlicher hätte ich eine Abschaffung der Bundesjugendspiele vermutlich gefeiert, weil in in Leichtathletik einfach nicht gut war, und lieber andere Sportarten wie Fußball oder Basketball betrieben habe, aber Kinder wollen sich nunmal mit anderen messen. Darin liegt eine der Hauptmotivationen, Sport zu betreiben. Einfach nur auf der grünen Wiese einen Ball hin und herkicken, ohne am Ende einen Beleg für seine Leistung zu haben wird schnell langweilig, und ist wohl kaum geeignet, sich anzustrengen und zu verbessern.
Weiß nicht, also 50k einfach so wegzuwerfen, anstatt einen Schirm aufzustellen, sehe ich einfach nicht ein. Das sehe ich als völlig unnötige Verschwendung von Ressourcen an.
Kenne mich jetzt da zu wenig aus. Ist so ein Instrument denn wirklich unrettbar verloren, wenn es mal nass wird, oder kann man das eventuell trocken legen und wieder aufbereiten?
C.