Osarian, Rhommamool (Osarian-System)

[Osarian-System - Rhommamool – Orbit] Linh Denb, Tukata-Staffel

Vier Treffer. Das war mehr als Linh Denb, Staffelführerin der Tukata-Einheit zu hoffen gewagt hatte, als sie den konzentrierten Beschuss auf die Fregatte mit allen noch verfügbaren Torpedos befohlen hatte. Ihre Piloten hatten keine Erfahrung mit den erbeuteten B-Wings, so dass der Verlust von zwei Jägern schon ein kleines Wunder war.

Dennoch war es höchste Zeit von hier zu verschwinden, bevor sich das Schlachtenglück zu Ungunsten der Tukatas wendete – doch ohne Deckung den viel wendigeren TIEs quasi den Rücken zuzukehren war äußerst riskant, wenn sie nicht noch mehr Verluste einstecken wollten. Die Korvette, die die Ulysses begleitete, hatte ebenfalls einige empfindliche Treffer abbekommen. Anscheind hatten T11, T12 und T10 endlich begriffen, wie die Zielerfassung ihrer Maschinen zu benutzen war.

Sie mussten hier so schnell wie möglich weg, und Linh überlegte krampfhaft, wie die Tukatas das bewerkstelligen sollten, während sie versuchte ihren Verfolger abzuschütteln. Wenn sie doch bloß einen Abschuss mehr hätten – dann wären die TIEs in der Unterzahl…

„T-Leader an T10, 11 und 12, bleibt weiter an der Korvette dran und schüttelt eure Verfolger ab. An alle: Energie auf die Heck- und Seitenschilde…“


„Negativ, ich kann meine Schildenergie….“

meldete sich T9 und brach mitten im Satz ab.


„TIEs, noch mehr TIEs…..sie sind jetzt zu zweit“

schrie T9 panisch.

„Ausweichen T9, sofort!“

rief Linh so laut sie konnte, obwohl sie wusste, dass es dem Piloten nichts nützen würde. Sie hatte Sichtkontakt zu dem bulkigen Raumjäger, der T9 verfolgte – TIE Bomber!

„Ich wiederhole: alle Energie auf Heck- und Seitenschilde – wir werden von TIE-Bombern verfolgt, die haben Torpedos dabei – haltet Abstand zur Fregatte, wir brauchen einen günstigen Zeitpunkt, um durchzubrechen.“

„Wann kommt Tylor?“,

fragte T6.

„Keine Ahnung, wir müssen solange durch halten bis er da ist,“

In diesem Augenblick wurde T9 von der Detonation eines TIE-Bomber Torpedos durchgeschüttelt und für einen kurzen Augenblick schien es, als ob der B-Wing den Treffer beschädigt überstanden hätte, doch dann setzte der Bomber dem trudelnden Raumjäger hinterher. Wenn er es nur geschafft hätte, seine Energie in die Heckschilde umzuleiten – doch der Beschuss war einfach zuviel für den unerfahrenen Piloten und er dachte nicht mehr daran zurückzufeuern. Linh schluckte, als T9 in einem explodieren Feuerball verging.

„Seht zu, dass ihr genügend Abstand zu den Bombern bekommt. T4 und T3, gebt mir Rückendeckung!“

Die beiden ehemaligen Piraten waren nach ihr die erfahrensten Piloten in der Staffel, und Linh wollte diese Bohrratte von einem Bomberpiloten dafür bezahlen lassen, dass er die Notlage des jüngsten und unerfahrensten Piloten der Tukatas für einen leichten Treffer
ausgenutzt hatte.

„Das ist Wahnsinn, T-Leader!“,


riefen T4 und T3 unisono, aber Linh erwiderte darauf nur:

„Gebt mir Rückendeckung!“

Die Verfolger von T9 waren dabei, sich neu zu formieren, wobei sie feststellte, dass der TIE-Bomber sich weitaus schwerfälligerals der TIE-Jäger bewegte. Ihre Deckung ging ein großes Risiko ein, Linhs Verfolger zu beschäftigen, während sie ihren letzten Torpedo klarmachte und die Zielerfassung auf den Bomber justierte. Kaum, dass das Icon, das den gegnerischen Bomber darstellte, auf dem Display der Zielerfassung einrastete, drückte sie ab.

„Ausweichen!“

Linh gönnte sich nur einen winzigen Augenblick die Genugtuung, die sie bei der Explosion des TIEs empfand, denn sie waren immer noch in der Unterzahl. Sie waren nur noch zu neunt, während sie es mit 21 TIEs zu tun hatten.

„Sandpanther-Leader an Tukatas – dürfen wir auch mitspielen?“

Die Stimme des hochnäsigen Arkaniers war in diesem Moment Musik in Linhs Ohren. Commander Tylor war mit der ‚Dusk’, einem aufgerüsteten YT-1300er gekommen und brachte eine Staffel Headhunter mit.

„Tylor – wurde Zeit. Haben drei B-Wings verloren.“


„Wir hauen euch da raus – konzentriert euch nur darauf, dass ihr nicht in die Zielerfassung der Bomber geratet. Ansonsten geht in Angriffsposition und haltet auf die Fregatte drauf. Um alles andere, werden wir uns kümmern.“

„Tukatas, ihr habt den Commander gehört. Angriffsposition Aleph-3 in drei, zwei, eins, jetzt!“

Die Ankunft der Sandpanther schien den verbliebenen Piloten neuen Mut zu geben – tatsächlich gelang es allen Tukatas in die Angriffsposition zu gehen und gleichzeitig genügend Abstand zu ihren Verfolgern einzunehmen.

Die Entlastung, die das Eintreffen des Headhunter-Geschwaders brachte, war sofort spürbar.

„Wer hat noch Torpedos übrig?“,

fragte Linh fast übermütig die verbliebenen Staffelpiloten. Immerhin bekam sie noch fünf Stück zusammen und ließ sie noch einmal auf den Hals der Nebulon B-Fregatte abfeuern, während die Sandpanther unter Führung der ‚Dusk’ den TIEs einheizten. Der YT-1300 setzte darüber hinaus der Korvette zu, nicht ohne selbst einige empfindliche Treffer einzustecken.

Die Z-95 Headhunter waren den TIE-Jägern in punkto Wendigkeit ebenbürtig und den Bombern in dieser Hinsicht überlegen. Der Torpedobeschuss hatte der Ulysses keine großen Schäden mehr zufügen können, aber wenn sie noch die ‚Dawn’ und die zweite Staffel herholten…

" Rückzug – wir können uns noch mehr Verluste nicht leisten, egal, was Branno sagt. Wir müssen einen Verteidigungsring um Rhommamool aufbauen, wenn noch mehr Imps kommen,“


hörte sie Tylors Befehl auf ihre Anfrage einen konzentrierten letzten Angriff auf die Fregatte zu starten. Die Tukatas hatten keine Verluste mehr gehabt, doch die Sandpanther hatten drei Headhunter verloren – zwei davon hatten noch schwer beschädigt zwei Bomber gerammt und diese mitgenommen, während der dritte dem Geschützfeuer der Ulysses zu nahe gekommen war, nach dem er erfolgreich einen der TIE-Jäger abgeschossen hatte.

Geschlossen drehten Tukatas und Sandpanther unter Führung der Dusk ab und flogen der Dawn, einem weiteren aufgerüsteten YT-1300 und der zweiten Headhunter entgegen, die sich als Verteidigungsfront im Orbit von Rhommamool aufgebaut hatten.

[Osarian-System - Rhommamool – Orbit] Linh Denb, Tukata-Staffel,




Tukata-Staffel [9 von 12 B-Wings]
Sandpanther-Staffel [9 von 12 Z-95 Headhuntern]
YT-1300 Dusk [Schilde 65%]
 
[Osarian-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Zack Molaron, Crew]

Lloyd hatte seit Beginn der Schlacht auf Verstärkung gewartet, nun war sie eingetroffen. Headhunter und ein alter Frachter, nichts beeindruckendes. Aber in Anbetracht der Situation reichte es aus, um das Kräfteverhältnis zu verschieben, wenn auch nur beschränkt. Noch immer war das Imperium im Vorteil, aufgrund der zwei Kapitalschiffe, die aus allen Rohren feuerten.
Die alten Z-95 hatten ihre besten Tage lange hinter sich und waren in den Händen von ungeübten Piloten wenig effektiv. Aber auch ein verwundetes Tier kann zubeissen.


"Sir, der Gegner weicht zurück. Jäger und Transporter drehen ab und halten auf Rhommamool zu." kam der Hinweis eines Brückenoffiziers.
Lloyd blickte auf seinen vorderen Sensor und tatsächlich zogen sich die Maschinen zurück


"Eine weitere Staffel Headhunter ist aufgetaucht." hörte er die energische Stimme von Khamôn Adamer. Die abdrehenden Rhommamoolianer hielten direkt auf die neuen Angreifer zu.

"Die wollen eine gemeinsame Schlachformation bilden. An alle TIEs, kommen Sie sofort zur Ulysses zurück, ich wiederhole, kommen Sie sofort zur Ulysses zurück." Gab der Kommandant an seine Staffeln weiter. Eine weitere Feindstaffel war zu viel. Nun hatte der Gegner mehr Jäger auf seiner Seite als das Imperium. Das bedeutete zwar noch immer keinen zwingenden Vorteil, aber die Geschütze der Ulysses und Pathfinder waren in einem solchen Gewirr aus kleinen Maschinen nur bedingt einsetzbar, da die Gefahr die eigenen TIEs zu treffen einfach zu groß war.

"Die Bordschützen sollen den Rückzug der Bomber und Jäger schützen. Sorgen Sie dafür, dass die Hangarcrew die Schiffe schnellstmöglich abfertigt. Es gefällt mir nicht, vor diesem Pack den Rückzug anzutreten, aber ein heroischer Untergang unserer Schiffe nützt weder dem Imperium, noch diesem Konflikt. Wir brauchen Verstärkung, dann machen wir sie fertig."

Lloyd sah von einem Offizier zum nächsten. Der strategische Rückzug war eine Maßnahme, welche ein imperiales Schiff so gut wie nie antreten musste. Doch ein Verband, bestehend aus einer Korvette und einer Fregatte war nicht schlagfertig genug, um es mit drei Staffeln und zwei Frachtern aufzunehmen. Sie musste hier raus und dem Oberkommando erläutern was passiert war.

"Ermitteln Sie einen Sprung nach Osarian, die Pathfinder soll ebenfalls den Rückzug antreten, sobald der letzte TIE im Hangar ist."

Auf den Sensorbildschirmen konnte man die abnehmende Zahl der imperialen Jäger erkennen. Mittlerweile formierten sich die Rhommamoolianer wieder und schienen ihre Chance erkannt zu haben.

"Mr. Adamer, die Schiffe sollen sich zum Sprungpunkt begeben, die restlichen TIEs sammeln wir auf dem Weg dorthin ein." Die Gefahr einer zweiten Angriffswelle war nun umso größer, je geringer die Zahl der verteidigenden Einheiten war. Doch in diesem Augenblick erreichte der letzte Bomber den Hangar. Durch das Panoramafenster konnte Lloyd erkennen, wie die Pathfinder in den Hyperraum sprang, kurz darauf folgte die Ulysses.

Die erste Schlacht war geschlagen und es war kein Sieg für die Schutzmacht des Systems. Aber der Krieg hatte soeben begonnen. Lloyd verließ die Brücke und zog sich in seine Kabine zurück. Das Gefecht hatte an seinen Nerven gezehrt und ihm alles abverlangt. Fünf Piloten hatte er verloren, fünf Menschen die nicht mehr zu ihren Familien zurück kehren würden. Doch Lloyd schwor sich, dass er die Kerle die dafür verantwortlich waren zur Strecke bringen würde, einschließlich diesem Verräter Branno. Der Commander atmete tief aus, als er seine Kommunikationskonsole aktivierte. Er wollte eine Nachricht aufnehmen, die sobald sie in Osarian ankamen, an das Hauptquartier der Flotte nach Bastion geschickt werden würde.


"Hier spricht Commander Lloyd Mace aus dem Osarian-System. Die Lage hat sich zugespitzt, die Diplomatie hat versagt und eine friedliche Lösung des Konflikts ist nicht mehr möglich. Die Regierung des Planeten Rhommamool hat die dort stationierten Sturmtruppen verschleppt oder getötet. Meinen Verband haben Sie attackiert, alle Kapitalschiffe sind nach wie vor kampfbereit, die feindliche Übermacht wurde jedoch zu groß. Über Rhommamool sammeln sich orbitale Streitkräfte, irgendwo haben sie sogar B-Wings aufgetrieben. Die Situation droht uns zu entgleiten, wir dürfen dieses System nicht verlieren. Wenn das Imperium Schwäche zeigt, wird die Republik davon erfahren und sie ausnutzen. Ich bitte Sie daher, meine Herren, schnellstmöglich Verstärkung zu schicken."

[Osarian-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Zack Molaron, Crew]

FRG Ulysses [60%]
CRV Pathfinder [20%]
TIE-Fighter [9 von 12]
TIE-Bomber [10 von 12]
 
[Osarian-System - Rhommamool – Orbit] Linh Denb, Tukata-Staffel,


Jubelschreie gingen durch sämtliche Helm- und Cockpit-Coms, als sämtliche TIE-Jäger und –Bomber den Rückzug antraten und die beiden Staffeln der Rhommamolianer nicht mehr behelligt wurden. Auch Linh Denb konnte sich endlich darüber freuen, dass sie mit mehr als der Hälfte der erbeuteten B-Wings den Durchbruch gegen die zunächst übermächtig scheinenden imperialen TIEs geschafft hatte.

„Ich begleite euch mit der Dusk nach Redhaven – Branno will sich die B-Wings persönlich ansehen und ihr habt euch eine Ruhepause verdient,“

meldete sich Commander Tylor, als die Staffelführerin sich mit ihren Tukatas der Verteidigungsfront näherte.

„Wir bräuchten mehr Zeit, um uns mit den Maschinen vertraut zu machen. Wer weiß, wann die Imps wieder zurückkommen….und sie werden Verstärkung bekommen,“

wandte die Sullustanerin ein.

„Ich weiß, Linh, aber ausgeruhte Piloten sind bessere Piloten. Tukatas, nehmt Kurs auf Redhaven,“


befahl der Arkanier und setzte sich mit seinem aufgerüsteten YT-1300er in Bewegung.

Das Büro des Gewerkschaftsführers und Bürgermeisters von Redhaven platzte vor Einrichtungsgegenständen aus der imperialen Garnison, die die Einwohner des öden Planeten in Schach halten sollte. Haarl Branno konnte es immer noch nicht fassen, dass die Garnisonssoldaten und Offiziere so leicht zu überrumpeln gewesen waren, und der Sieg über die imperiale Fregatte mit ihrem aufgeblasenen Commander Mace veranlasste ihn zu nie gekannten Gefühlsausbrüchen.

„Die Revolution wird sich nicht aufhalten lassen,“

verkündete er seinen Mitstreitern. Neben Marrko Linn, Lyla Forr’Lan waren Commander Tylor, Linh Denb und mehrere Gewerkschaftsleiter aus weiter entfernten Gegenden Rhommamools gekommen, um das weitere Vorgehen im Befreiungskampf gegen Osarian und gegen das Imperium zu planen.

„Wir haben gesehen, dass wir uns von ihnen keine Angst einjagen lassen dürfen. Das Imperium baut darauf, dass die Furcht vor seiner angeblichen Allmacht schon ausreicht, um die kleinen Leute einzuschüchtern und zu versklaven. Aber wir werden nicht klein beigeben und den Kampf fortsetzen.“

„Bürgermeister – Mace wird noch mehr TIEs und noch größere Schiffe herbeirufen. Selbst wenn wir sämtliche Raumjäger zusammenziehen, selbst gegen eine Elite-Staffel und einen Sternzerstörer werden wir keine Chance haben…“

gab Linh Denb zu bedenken.

„Das ist doch genau das, was ich meine, Lieutenant Denb. Woher wollen Sie wissen, dass Mace so schnell seine Elite-Flieger und einen Sternzerstörer herbekommt – er baut darauf, dass wir Angst vor der angeblich unbesiegbaren imperialen Raumflotte bekommen. Dabei herrscht immer noch Krieg unter den Sith…“

„Das wissen wir nicht, Haarl. Die Situation kann sich schon längst geändert haben und um überhaupt eine Chance zu haben, müssten wir auch unsere Kaperschiffe an den Sektorgrenzen zurückholen. Doch die brauchen wir dort, um überhaupt eine grundlegende Versorgung mit den notwendigsten Lebensmitteln und Wasser zu gewährleisten,“

sprang Marrko Linn der Staffelführerin bei.

„Lt. Denb hat jetzt die meiste Erfahrung im Raumkampf gegen imperiale Sternenjäger, du solltest auf sie hören.“

Dem Bürgermeister, noch im Überschwang des Siegesrausches, passten diese pessimistischen Einschätzungen überhaupt nicht, zumal diese leider ziemlich realistisch klangen. So wie es aussah, war das Ziel seiner Marschrichtung ‚Freiheit oder Tod’ eher in die Nähe der letzteren Option gerückt. Haarl setzte sich an seinen Schreibtisch, der mit imperialen Datapads, Projektoren für Holokarten und einigen Sturmtruppenhelmen überladen war. Er schwieg für einige Minuten, während seine Mitstreiter ihn gespannt ansahen.

„Euch ist schon klar, dass wir uns damit in noch größeren Bantha-Dung hineinfahren können, als in dem wir sowieso stecken,“

sagte er schließlich und grinste breit. Marrko und Lyla nickten, ebenso Commander Tylor, während Linh Denb und die anderen Gewerkschaftsleiter ratlos aussahen.

Haarl kramte ein Datapad hervor, mit dem er bedeutungsvoll herumwedelte.

„Dass die Imps mit Verstärkung zurückkommen wird sich nicht vermeiden lassen, und wir werden uns ihnen mit allen Mitteln entgegen stellen, die wir haben. Aber – wir haben noch einen Trumpf in der Hinterhand.“

Er machte eine Kunstpause, um seine Worte wirken zu lassen.

„Paavo Gys hat es hoffentlich nach Naboo geschafft. Wir müssen die Neue Republik auf unsere Situation aufmerksam machen und sie zu einem Eingreifen bewegen – und selbst wenn sie nur ein oder zwei Schiffe schicken, es wird die Imps von uns ablenken…“


„Ihnen ist aber schon klar, dass sich der Osarian-Sektor mitten in Imperialen Gebiet befindet – warum sollte die Neue Republik sich einem solchen Risiko aussetzen?“,

fragte Linh nach.

„Weil die sich für die Guten halten – sind sie auch vielleicht. Und wenn die hier an die Macht kommen, werden sie uns auch vor Osarian beschützen. So einfach ist das, wir geben ihnen einen Grund ihr Image zu pflegen und kommen so an bessere Verbündete…“


„Wir hätten uns damals an den Hutten wenden sollen, er hätte uns im Gegenzug für Schürfrechte eine Söldnerarmee vermittelt,“

wandte einer der Gewerkschaftsleiter ein, worauf einige seiner Kollegen zustimmende Äußerungen von sich gaben.

„Nein, wir wären genauso seine Sklaven geworden wie unter den Osarianern. Wir gehen so vor, wie ich es eben erläutert habe. Wir schicken einen Hilferuf nach Naboo,“

beschloss der Bürgermeister energisch und traf im Laufe des Abends die Vorbereitungen. Marrko Linn stellte alle Daten zusammen, die er über die Unterdrückung durch die Osarianer und die imperiale Besatzung gesammelt hatte, sowie eine Auflistung sämtlicher Bodenschätze, die auf Rhommamool abgebaut werden konnten. Irgendetwas musste dabei sein, was auch der Neuen Republik wichtig und nützlich erscheinen könnte.
Diese Daten wurden schließlich in einer R3-Einheit gespeichert, die schließlich mit der Dusk zu einem G9-Auslegerfrachter gebracht wurde, welcher auf einem Asteroidenfeld unweit Rhommalmools geparkt war.

In dem Frachter warteten bereits die beiden Piloten des Schiffes, Norah, die bereits die Dust Devil gesteuert hatte und ein Trandoshaner namens Syssk. Nachdem der Droide an Bord der Desertfox gebracht worden war, machte sich der Frachter daran, das Osarian-System Richtung Duro zu verlassen, um keine Rückschlüsse auf sein eigentliches Ziel zuzulassen.

Zur gleichen Zeit bereite sich Rhommamool für die nächste Konfrontation mit dem Imperium vor.


[Osarian-System - Rhommamool]

 
[Osarian-Osarian Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Wilek Ardiff]

Die Flucht war geglückt. Sowohl die Ulysses, als auch die Korvette Pathfinder hatten Osarian wieder erreicht. Doch der Anblick, der sich ihnen dort bot, sorgte sogleich für den nächsten Schrecken. Die Scanner der Ulysses zeigten beim Austritt aus dem Hyperraum zalhlreiche Objekte im Orbit des Planeten. Die gesamte osarianische Raumflotte schien in Alarmbereitschaft versetzt worden zu sein.

"Was ist hier los? Lieutenant, geben Sie mir Lieutenant Commander Horvic auf der Awakening."

Lloyd hatte gehofft sich erstmal sammeln zu können und die Ereignisse des Zusammentreffens über Rhommamool zu verdauen. Doch anscheinend hatte er sich geirrt. Kurz nach dem Austritt aus dem Hyperraum hatte er die Bitte um Verstärkung an das Hauptquartier der Flotte nach Bastion geschickt. Kurz danach hatten sich die Sensoren mit Kontaktmeldungen überschlagen.

"Sir, Lieutenant Commander Horvic am Interkom."

"Was ist hier los? Wieso schwirren im Orbit unzähliche Streitkräfte Osarians umher? Wir hatten über Rhommamool einen Zwischenfall und mussten den Rückzug antreten. Aber die Nachricht über diese Ereignisse können unmöglich bereits Osarian erreicht haben." Lloyd hielt sich krampfhaft am Pult seiner Kommandokonsole fest. Die Situation drohte ihm und dem Gouverneur zu entgleiten.

"Sir, es gab einen Anschlag auf das Leben von Premierminister Tibus Gekar. Beim Rückfall in den Normalraum explodierte seine Fähre, alle Insassen wurden getötet. Ein Spürtrupp der Osarianer fand die Reste einer Bombe in den Trümmern. Unsere Techniker haben dies bestätigt. Die planetare Regierung hat den Kriegszustand ausgerufen, da man sich sicher ist, dass Branno hinter der Sache steckt." Horvic machte ebenfalls einen gehetzten Eindruck. Alle drei Kommandeure hatten zum ersten mal das Kommando über ein Schiff und ihre erste Missione endete in einem Überkrieg.
Lloyd starrte durch das Bugfenster ins Leere. Er hoffte inständig, dass Bastion ihm Verstärkung schicken würde, damit das Imperium wieder die Kontrolle über das System erringen und diesen dreckigen Rebellen auf Rhommamool ihre gerechte Strafe für diese Revolte geben konnte.
Der Kommandant wurde von seinem ersten Offizier aus seinen Gedanken gerissen. Lloyd Mace betätigte wieder sein Interkom, doch diesmal wollte er Kontakt mit Osarian aufnehmen. Wenn beide Planeten in einen offenen Krieg traten, so würde die kleine imperiale Flotte nichts ausrichten können.
Eine Frau erschien auf seinem Bildschirm und blickte Lloyd finster an.


"Commander, meine Name ist Neelah Gekar. Ich bin die Tochter des ermordeten Premierministers und führe gegenwärtig die Amtsgeschäfte. Wir sind uns sicher, dass dieses rhommamoolianische Pack meinen Vater ermordet hat. Wir haben daher sämtliche planetaren Streitkräfte mobilisiert um uns gegen Angriffe zur Wehr zu setzen. Wie wird sich das Imperium nun verhalten?"

Die Frage war ohne Zweifel eine Herausforderung an Lloyd. Die Osarianer wussten, dass das Imperium mit seiner mickrigen Flotte momentan die Situation nicht unter Kontrolle hatte. Würde man er nun auch ihre Flotte herausfordern, müssten die Fregatte und die beiden Korvetten die Flucht antreten. Die verbliebenen Optionen waren hingegen überschaubar.

"Wir werden die Rhommamoolianer für ihre Aggressionen bestrafen. Osarian hat das Recht, sich zu verteidigen. Wir werden sie bei jedwedem Angriff durch Brannos Schergen unterstützen. Dies ist ein Sektor des Imperiums und wir werden Recht und Ordnung wieder herstellen."

Der Commander wusste, dass seine kurze Ansprache wenig überzeugend klang. Es war das übliche imperiale Machtgerede von Recht und Ordnung. Aber ohne das notwendige Militär blieb dies nur eine leere Versprechung. Gekar nickte stillschweigend und deaktivierte ihr Com. Lloyd blickte hinüber zu seinem ersten Offizier Khamôn Adamer, der daraufhin zu ihm ans Kontrollpult trat.

"Sorgen Sie dafür, dass alle TIEs schnellstmöglich repariert und die Bomber aufmunitioniert werden. Die Mannschaften und Piloten sollen sich weiterhin in Alarmbereitschaft halten. ich weiß, dass alle erschöpft sind. Aber der Sektor droht uns um die Ohren zu fliegen. Wir würfen dem Imperium keine Schande bringen. Setzen Sie sich mit der imperialen Garnison auf Osarian in Verbindung. Alle sollen sich für einen Bürgerkrieg rüsten.

[Osarian-Osarian Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Wilek Ardiff]
 
[Osarian-Osarian Orbit-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Wilek Ardiff]

Noch immer befand sich der gesamte Planet Osarian in höchster Alarmbereitschaft. Die Rhommamoolianer hatten bisher keinen Finger gerührt und das kleine Häuflein der imperialen Flotte war zum Zuschauen verdammt. Lloyd hatte die Bitte nach Verstärkung nochmals senden lassen, aber bisher keine Antwort erhalten. Unruhe machte sich allmählich in ihm breit. Einerseits konnte er dieses Rebellenpack nicht mit ihrem kleinen Aufstand davon kommen lassen. Andererseits reichten die ihm zur Verfügung stehenden Schiffe nicht aus, um Rhommamool ernsthaft zu attackieren. Was er von der Separatistenflotte gesehen hatte war zwar erbärmlich, aber es reichte aus um eine Fregatte und zwei Korvetten ernsthaft zu bedrohen, wenn nicht sogar vernichten.
Die Reparaturen an der Pathfinder waren noch nicht abgeschlossen. Der Rumpf war leicht beschädigt und wurde von imperialen Reparaturteams wieder instandgesetzt. Die TIEs waren wieder voll einsatzbereit, auch die auf Osarian stationierte Staffel patrouillierte im Orbit.


"Das wird ein böses Ende nehmen. Wenn nicht bald Verstärkung kommt, wird Rhommamool zu einer echten Gefahr. Wir können glücklich sein, wenn die Republik nichts von unserer Schwäche erfährt. Und sollte doch noch jemand vom Oberkommando hierher beordert werden, wird es ein Massaker in den Reihen der Auständischen geben. Das haben sie sich selbst zuzuschreiben." grollte der Commander, während er aus dem Bugfenster der Brücke blickte. Gouverneur Wilek Ardiffsaß zusammengesunken auf einem Sessel an der Kommandokonsole. Der Diplomat in ihm hatte versagt, obwohl alle wussten, dass Branno von Beginn an keinen Frieden wollte. Er war auf Krieg aus und den bekam er nun.

"Wenn wir wenigstens TIE-Defender oder MK2 hätten. Mit ihrem Hyperraumantrieb könnten wir die angrenzenden Sektoren überwachen und rhommamoolianische Nachschubkonvois angreifen. So hängen wir in diesem Gebiet fest. Die Ulysses kann nicht alle Systeme abklappern, in der Hoffnung auf den Feind zu stoßen. Hätten wir nur eine halbe Staffel, würde ich diesem feigen Pack das Leben zur Hölle machen." Lloyd spürte, wie seine Hände vor Erregung zitterten. Eigentlich war er ein sehr besonnener Offizier, der viel erdulden konnte. Doch zur Untätigkeit verdammt zu sein und dabei zusehen zu müssen, wie ihm einmalige Chancen zu entglitten, war mehr als ein Mensch ertragen konnte.
Auch die Osarianer hielten Funkstille und hatten sich seit dem ersten Gespräch mit Gekars Tochter nicht mehr gemeldet. Die Zeit konnte eine mächtige Waffe in den Händen eines Kommandanten sein. Doch Lloyd war nicht derjenige, der diese Waffe gegenwärtig besaß.


[Osarian-Osarian Orbit-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Wilek Ardiff]
 
[Osarian-System ~ auf dem Weg nach Osarian ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard (NPC) mit Brückenmannschaft]

Nach knapp drei Stunden hatte die kleine Flottille, welche Rear Admiral Harte zur Unterstützung in das Osarian-System gesandt hatte, endlich den endlosen Hyperraum verlassen. Sofort übernahm die schlanke „Kali“ erneut die Führung in der Formation. Flankiert von der „Swarm“ und der „Jumper“ steuerte man nun auf den fernen Planeten Osarian, die letzte imperiale Bastion im System, zu. Dort befanden sich auch schon die „Ulysses“ und die lädierte „Pathfinder“, welche die Unterstützung vor einigen Stunden bei Rear Admiral Harte angefordert hatten. Ungewöhnlich war die große Anzahl an Schiffen unter osarianischem Banner. Langsam kam der Verband unter dem Kommando des äußerst strengen Commodore Tiberius Mard immer näher. Dabei blieb man weiterhin vorsichtig. Besonders gegenüber der Osarianer.

Mit beherrschter Miene stand der blonde Commodore vor dem Panoramafenster. Der Flottenoffizier musterte die Szenerie, die sich allmählich vor seinen Augen ausbreitete. Aggressiv bewegte sich der blonde, leicht struppige Schnauzer. Eiskalt fixierte er die Nebulon B-Fregatte, die sich sehr ruhig im Orbit von Osarian aufhielt. Im Hintergrund lauschte er den Geräuschen der Betriebsamkeit, welche sich auf der Brücke seit der Rückkehr in den realen Raum entfaltet hatte. In den Gräben, wo sich die Offiziere und deren Crewman aufhielten, patrouillierte man seitdem im Minutentakt. Jede einzelne Station war bereit für eventuelle Kampfhandlungen. Mard atmete tief ein. Dieser kleine Einsatz war seine persönliche Feuertaufe – quasi seine zweite Chance. Damit konnte sich Commodore Tiberius Mard in den Augen des Oberkommandos vielleicht rehabilitieren.


„Captain, kontaktieren Sie die „Ulysses“ sofort“, befahl Mard und richtete seine oliv-graue Mütze. „Ich möchte wissen was hier vorgeht.“

Langsam löste sich der hochrangige Flottenoffizier von seinem Stammplatz und ging dann mit ganz festem Schritt auf den Holoprojektor zu. Beiläufig ließ er auf diesem Weg seinen akribischen Blick, der scheinbar jeden Fehler aufspüren konnte, in die Gräben auf beiden Seiten fallen. Die anwesende Belegschaft sah augenblicklich auf die unzähligen Instrumente. Mard brummte. Flüchtig straffte der Commodore seine Uniform und rückte den dunklen Gürtel zurecht. Durch die Befehle wusste Mard, dass der derzeitige Kommandant der „Ulysses“ Commander Lloyd Mace war. 'Ich hoffe, dass dieser Mann sich als kompetent erweist', schoss es dem Commodore durch den Kopf, während er vor dem Holoprojektor stehen blieb. Schweigend gesellte sich der dünne Captain, welcher die Befehlsgewalt auf der „Kali“ hatte, zu ihm. Zusammen wartete man auf eine Reaktion der Fregatte sowie deren Kommandant. Plötzlich erwachte das Gerät und stellte ein paar Sekunden später einen Offizier ganz in Blau dar. Mard schätzte den Menschen auf etwa dreißig Jahre ein. Ernst stand dem Commander ins Gesicht geschrieben. Man salutierte zur Begrüßung.

„Ich grüße Sie, Commander Mace, begann Tiberius Mard, nachdem seine Hand den Gruß erwidert hatte. „Mein Name ist Commodore Tiberius Mard und ich werde, gemäß den genauen Anweisungen von Rear Admiral Harte, den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte im System übernehmen. Jedoch müssen Sie mich nun über das Geschehene informieren. Was ist hier vorgefallen, Commander?“

[Osarian-System ~ auf dem Weg nach Osarian ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard (NPC – im Gespräch mit Commander Lloyd Mace) mit Brückenmannschaft]
 
[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Khamôn Adamer]

Die Verstärkung war zugleich erhofft, aber unerwartet eingetroffen. Angeführt wurde der Verband von einem Sternzerstörer der Victory-Klasse, einem Schiff, welches die Machtverhältnisse in dieser Region der Galaxis zum Vorteil des Imperiums verschieben konnte. Lloyd straffte seine Uniform und betrachtete sein schwach schimmerndes Spiegelbild im vorderen Panoramafenster der Brücke. Bei der kommenden Videokonferenz wollte er keinesfalls so aussehen, wie er sich fühlte.

Commodore Tiberius Mard hieß also der Befehlshaber der Entsatzflotte. Lloyd Mace nahm Haltung an und versuchte die Ereignisse sorgsam in seinem gedächtnis zu ordnen.


"Sir, ich bekam von Commodore Liam Bester den Auftrag die Unruhen in diesem Sektor zu beenden. Gemeinsam mit Gouverneur Ardiff..."der Commander zeigte mit einer kurzen Handbewegung zu Wilek Ardiff, der an seiner Seite stand "...beriefen wir eine Sektorkonferenz ein, um die Führer der Planeten Osarian und Rhommamool zu einem Kompromiss zu bewegen. Die Gespräche endeten jedoch erfolglos. Meiner Einschätzung nach zu urteilen, war der Führer der rhommamoolianischen Delegation, Redhavens Bürgermeister Haarl Branno, nicht an einer Einigung interessiert. Er war aggressiv und verließ die Konferenz recht früh. Kurz darauf brach die Verbindung zur imperialen Garnison auf Rhommamool ab. Ich beorderte die Ulysses und die Pathfinder dorthin und versuchte Branno zur Rede zu stellen. Wir wurden jedoch nach kurzen Zwiegespräch von einer Staffel B-Flügler attackiert, welche im Verlauf des Kampfs von weiteren Z-95 und modifizierten, kleinen Frachtern unterstützt wurden. Die Pathfinder verlor ihre Schilde und auch die Fregatte hatte schwere Treffer einstecken müssen, weshalb ich den Rückzug befahl, um das Oberkommando von der Situatin unterrichten zu können. Als wir wieder in Osarian eintrafen sahen wir diese Flotte. Der Kommandant der Korvette Awakening teilte uns mit, dass der osarianische Vertreter auf der Konferenz, Premierminister Tibus Gekar, bei einem Anschlag auf seine Fähre ums Leben kam. Offenbar geschah dieser Vorfall auf dessen Rückweg von der Ulysses nach Osarian. Seine Tochter führt nun die Regierungsgeschäfte. Gegenwärtig verfügen wir nur über die orbitalen Schiffe hier im Sektor, sowie die Garnison auf Osarian. Ich bin mir sicher, dass Gouverneur Ardiff Ihnen die Situation und die einzelnen Parteien umfassender beschreiben kann, als ich dazu imstande bin. Ich werde ihn mit einer Fähre zu Ihrem Schiff bringen lassen."

[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Khamôn Adamer]
 
[Osarian-System ~ auf dem Weg nach Osarian ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard (NPC – im Gespräch mit Commander Lloyd Mace) mit Brückenmannschaft]

Kilometer für Kilometer kam die kleine Unterstützungsflottille dem fernen Planeten Osarian – und somit natürlich auch der „Ulysses“ und der „Pathfinder“ – näher. Noch immer stürmte der schlanke, dunkelgraue Victory-Sternzerstörer „Kali“ den anderen vier Kriegsschiffen voraus. Flankiert wurde der metallische Koloss weiterhin von der klobigen „Swarm“ sowie der agilen „Jumper“. Die beiden Sternengaleonen hielten sich im Hintergrund. Durch deren geringe Geschwindigkeit wurde jedoch die gesamte Flottille in ihrem maximalen Tempo stark beeinträchtigt, denn die derzeitige Formation musste stets eingehalten werden. Störend an dem gesamten Szenario waren bloß die Streitkräfte der osarianischen Bevölkerung. Selten hatte ein Planet, der zum Galaktischen Imperium gehörte, eigene militärische Einheiten zur Verfügung. Genau dieser eine Punkt erschien Commodore Tiberius Mard in seiner Gesamtheit verdächtig.

Im Moment befand sich der hochrangige Flottenoffizier in einer Unterhaltung via Holo-Verbindung mit Commander Lloyd Mace und dem hiesigen Gouverneur. Ruhig erklärte der Commander was im System vorgefallen war sowie die Beweggründe für seine Anwesenheit in diesem Konflikt. Tiberius Mard lauschte der groben Nacherzählung und musterte dabei stets den imperialen Verwalter. Schon immer hatte der arrogante Commodore unzählige Vorbehalte gegenüber der imperialen Verwaltung sowie deren realitätsfremder Vertreter. Immer wieder bewegte sich sein blonder Schnauzer mit einer raschen Bewegung. Trotzdem hielt Mard an seiner eisernen Körperhaltung – die einer Bronzestatue glich – fest.
'Politik – ein Abfall demokratischer Überreste', dachte sich der Flottenoffizier und fuhr sich mit der rechten Hand über den struppigen Bart. 'Hier ist militärische Härte gefragt! Nicht mehr, nicht weniger!' Hin und wieder nickte der kräftige Commodore bei den groben Ausführungen von Commander Lloyd Mace.

„Schicken Sie mir Gouverneur Ardiff ruhig zu mir, Commander“, entgegnete Mard mit seiner tiefen Stimme. „Jedoch sollten wir bei Rhommamol rasch handeln. Rear Admiral Harte möchte ein starkes Exempel bei diesem Konflikt sehen. Rebellentum und Revolte lohnt sich nicht! Somit gliedere ich Ihr Schiff und die „Pathfinder“ nun in meine Flottille ein und gemeinsam gliedern wir den Planeten wieder in die imperiale Gemeinschaft ein.“

Seine Augen funkelten bei diesen harschen Worten. Gemächlich bewegte sich der ältere Offizier vor der holografischen Projektion hin und her. Dabei war sein Blick ständig auf den Commander sowie den imperialen Verwalter gerichtet. Mit einer hastigen Bewegung machte der Captain der „Kali“ fix seinem Vorgesetzten Platz. Blieb dann weiterhin im blassen Hintergrund der Unterhaltung. Tiberius Mard ließ einen Moment als Pause verstreichen. Spielte mit seiner neuen Befehlsgewalt, obwohl er gegenüber einem Gouverneur keinerlei Weisungsbefugnis besaß. 'Es ist eine Ausnahmesituation!' – Bei diesem Gedanken war sich der Flottenoffizier sicher. Sein Interesse galten keinen Parteien. Der Commodore wollte in diesem System in kürzester Zeit wieder die imperiale Ordnung herstellen und so seinen Ruf rehabilitieren. Somit konnte er nicht ewig warten. Erneut musterte er den Commander für mehrere Minuten. Dabei dachte er über die nächsten Schritte nach.

„Commander Mace, schicken Sie mir die Statusberichte von Ihrem Schiff sowie der „Pathfinder“ – damit wir in den nächsten Stunden zu einem Vergeltungsschlag ausholen können“, entschied Mard und fuhr sich wiederholt über den breiten Schnauzer, während die blauen Augen leuchteten. „Dabei können Sie den Gouverneur per Fähre zur mir schicken. Sollte er von diesen Konflikten nicht schon längst überdrüssig sein. Außerdem soll die osarianische Regierung ihr Militärgerät wieder abbauen. Ich möchte bei dieser Operation keine Störungen! Noch Fragen?“

[Osarian-System ~ auf dem Weg nach Osarian ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard (NPC – im Gespräch mit Commander Lloyd Mace) mit Brückenmannschaft]
 
[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Khamôn Adamer]

Lloyd war den Ausführungen des Commodore gefolgt. Mard führte von nun an den Befehl über die Streitkräfte im Osarian-System. Dem Commander schien ein zenterschwerer Stein von den Schultern zu fallen. Von nun an würde jemand anderes die Verantwortung für diesen Konflikt tragen. Er hoffte nur, dass diese Person auch qualifiziert genug für diese Aufgabe war. Der rang eines Commodore und der Sternzerstörer waren zwar beeindruckend, aber in seiner Karriere hatte Lloyd schon viele Versager in hohen Positionen erleben müssen.

"Sir, ich befürchte, dass die Osarianer ihre Flotte nicht ohne weiteres aufgeben. Ich vermute sogar, dass sie uns noch nicht alles offenbart haben. Wenn die Rhommamoolianer die B-Wings tatsächlich hier gestohlen haben, verfügt Osarian über hervorragende Handelsbeziehungen. Wenn Sie es wünschen, werde ich mich dennoch mit den Vertretern des Planeten in Verbindung setzen und Ihnen imperialen Schutz garantieren."

Dieses Versprechen war zwar nur die übliche Standardfloskel des Imperiums, aber vielleicht war die eingetroffene Verstärkung ein stützendes Argument. Da Commodore Mard außerdem Admiral Hart erwähnte, beschäftigten sich mittlerweile auch höhere Instanzen der Flotte mit diesem Konflikt. Lloyds Zuversicht wuchs, dieses rebellische Gesindel mit dem nächsten Schlag zu zerquetschen.

[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Khamôn Adamer]
 
[Osarian-System ~ auf dem Weg nach Osarian ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard (NPC – im Gespräch mit Commander Lloyd Mace) mit Brückenmannschaft]

Absolute Stille herrschte auf der riesigen Brücke der „Kali“. Sämtliche Anwesenden lauschten dem Befehlshaber der kleinen Flottille, Commodore Tiberius Mard, bei seiner langen Holo-Unterhaltung mit Commander Lloyd Mace, dem Kommandant der Fregatte „Ulysses“, sowie dem schweigsamen Gouverneur Wilek Ardiff. Im Moment stand der hochrangige Flottenoffizier in seiner gewohnt sehr strengen Körperhaltung vor dem surrenden Projektor. Die strahlend blauen Augen waren dabei stets auf die beiden Gesprächspartner gerichtet, während er seinem Stellvertreter, dem sehr schmächtigen Kommandanten der „Kali“, keinerlei Beachtung schenkte. Trotz seiner äußerst starren Fixierung auf den jungen Commander spürte der Commodore die aufmerksamen Blicke seiner Mannschaft. Man bildete sich in diesem Augenblick eine sehr kritische Meinung über seine Fähigkeiten eine Flottille dieser Größe zu befehligen – da war sich Mard, ohne Zweifel, sicher.

Erneut tigerte der kräftige Mensch vor der bläulichen Projektion auf und ab. Gleichzeitig lauschte er Commander Maces Ausführungen. Nach dessen Ansicht ließen die Osarianer nicht von deren Flotte ab. Der Kommandant der „Ulysses“ stellte sogar die Vermutung an, dass die osarianische Regierung noch weitere Asse im Ärmel vor den imperialen Augen verborgen hielt. Immerhin hatte der Feind in den letzten Stunden erst die eingesetzte B-Wing-Staffel aus dem osarianischen Inventar entwendet, um damit die eigenen Truppen im Kampf gegen die schlanke Nebulon B-Fregatte sowie die äußerst agile corellianische Korvette „Pathfinder“ zu unterstützen. Verächtlich schnaubte Mard als er diese Informationen erhielt.
'Die Osarianer dürfen uns nicht in die Quere kommen!', dachte sich Mard und löste kurz seinen Blick von dem jungen Flottenoffizier sowie dem ruhigen Gouverneur. Er musterte stattdessen Osarians Orbit. Nach einer kurzen Pause kehrte seine Aufmerksamkeit wieder zu Lloyd Mace zurück.

„Laut den Daten, die mir vorliegen, verfügt die imperiale Garnison, die sich derzeit auf dem großen Planeten Osarian befindet, über mehr als eintausend imperiale Soldaten“, teilte der Commodore mit fester Stimme seinen beiden Gesprächspartnern mit. „Neben den knapp zehn AT-AT und zehn AT-ST kommt noch ein ganzes TIE-Geschwader, bestehend aus immerhin zwei Fighter- Staffeln sowie einer Interceptor-Staffel, dazu. Damit dürfte Osarian vorerst unter unserer Kontrolle sein...“

Flüchtig sah der blonde Befehlshaber auf sein gezücktes Datapad. Unzählige Zeilen drängten sich in diesem Moment auf den blauschimmernden Display. Er musste noch weitere Truppen zur Sicherheit der Flottille verschieben, wenn er später kein Messer im eigenen Rücken vorfinden wollte. Was war bloß die Antwort auf sein Problem? Grimmig ließ Mard seinen Blick über die Brücke schweifen. Er suchte nach einer Antwort. Rhommamol und dessen Streitkräfte sah er nicht als bedrohlich an, aber die Osarianer konnte er nicht (mehr) einschätzen. Ihre Stärke hatten sie geschickt verschleiert. Mard schnaubte erneut verächtlich. Plötzlich entdeckte er in der Ferne, als er nebenbei durch das ziemlich große Panoramafenster sah, eine weitere wendige corellianische Korvette, die zur „Ulysses“ flog.

„Commodore, eine weitere Korvette, die „Awakening“, befindet sich im Orbit“, meldete parallel zur Entdeckung der Sensorikoffizier. „Sie gehört eindeutig zu uns.“

„Commander Mace, wir ändern die Planung“, entschloss sich der Commodore, nachdem er mit der Aufmerksamkeit wieder zu dem anderen Flottenoffizier zurückgekehrt war. „Ihre „Pathfinder“ und „Awakening“ sowie meine „Jumper“ werden zusammen den osarianischen Orbit verteidigen. Teilen Sie dies der Regierung sofort mit. Ihr Schiff, Commander, wird sich danach augenblicklich meinem Verband anschließen und im Gefecht primär die Jägerabwehr übernehmen. Haben Sie noch Fragen, Commander Mace?“

Kurz gab er sich einem Lächeln hin, denn in der Hinterhand hatte er noch eine Staffel TIE-Defender – das berühmte Wolve Squad. Diese Elitestaffel sollte bei seiner geplanten Racheaktion im gleichen Moment einen Angriff auf Rhommamol fliegen. Mit einer ruhigen Bewegung strich er beiläufig die oliv-graue Uniform zurecht. Entfernte jegliche Falten, welche sich in der Zwischenzeit in dem Stoff gebildet hatten. In ihm stieg der Drang endlich aktiv etwas gegen solche Rebellen unternehmen zu dürfen. 'Dieses kriminelle Pack wird schon sehen was es davon hat', prophezeite der Befehlshaber der Flottille mit funkelnden Augen, verzichtete jedoch auf eine theatralische Geste. Äußerlich recht gelassen musterte er den Commander. Er wollte erst dessen Reaktion auf diese Befehle abwarten, bevor er seine „Jumper“ abzog.

[Osarian-System ~ auf dem Weg nach Osarian ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard (NPC – im Gespräch mit Commander Lloyd Mace) mit Brückenmannschaft]
 

[Osarian-System – Rhommamool - Redhaven] Haarl Branno, Marrko Linn, Treviz Tylor, Linh Denb

Haarl Branno, Bürgermeister von Redhaven und seit kurzem Revolutionsführer von Rhommamool, verschwendete keine Zeit, um Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen. Er zog dreiviertel der Kaperschiffe in den Orbit um Rhommamool zurück – die Handelskonvois würden sowieso einen großen Bogen um das System machen, sobald sie davon erfuhren, dass es Auseinandersetzungen mit dem Imperium gegeben hatte und Premierminister Gekar bei dem Anschlag ums Leben gekommen war.

Von seinen Spionen auf Osarian hatte er erfahren, dass Neelah Gekar, die Tochter des Premiers die Amtsgeschäfte ihres Vaters übernommen hatte. Weitaus beunruhigender war allerdings die Meldung, dass ein Sternzerstörer mit zwei Eskortträgern im Anflug auf das System war. Doch Branno hatte keineswegs vor, sich unterkriegen zu lassen.

„Damit haben wir der kleinen machtgierigen Schlampe sogar noch einen Gefallen getan, dass ihr Alter in der Atmosphäre verglüht ist. Jedoch wird sie wohl ein paar unangenehme Fragen beantworten müssen, wo ihr Vater überhaupt die B-Wings herhatte. Aber die Hauptsache ist, dass wir im Besitz dieser Raumjäger sind und den Imps gezeigt haben, dass wir sie in Bedrängnis bringen können…“

Treviz Tylor, der arkanianische Commander der rhommamoolianischen Flotte, räusperte sich, nachdem er einen besorgten Blick mit Linh Denb, der Staffelführerin der Tukatas gewechselt hatte. Die kleine Sullustanerin hatte die gekaperten B-Wings gegen TIE-Jäger und –Bomber geführt, die ihnen den Weg nach Rhommamool blockiert hatte.

„Bürgermeister – wir haben es diesmal mit einem Sternzerstörer zu tun,“

unterbrach er die euphorische Ansprache des Dresselianers.

„Zusammen mit den Trägerschiffen haben sie mehr als zehn Staffeln TIEs bei sich. Wenn wir alle unsere Raumjäger zusammenkratzen kommen, wir vielleicht auf sechs oder sieben…“

„… und davon sind die wenigsten Piloten auf einen solchen Raumkampf vorbereitet,“

ergänzte Linh Denb,

„Ich weiß, dass alle ihr Bestes geben, aber sie feuern, ohne die Zielerfassung zu benutzen oder geraten in Panik, wenn ihnen ein TIE am Hintern hängt. Gegen eine solche Übermacht sehe ich schwarz, Bürgermeister.“

Branno gefiel nicht, was ihm seine wichtigsten Leute erzählten, und das schlimmste war, dass sie Recht hatten. Trotzdem konnten sie jetzt nicht einknicken und aufgeben.

„Das ist mir alles bewusst, Commander Tylor und Lt. Denb. Deshalb müssen wir uns auf unsere Stärken besinnen. Ich habe mir bereits einige Gedanken gemacht – worin wir gut sind, ist der Guerillakampf, und das müssen wir nun auf den Raumkampf übertragen. Zwar haben wir nicht die Streitmacht, die es direkt mit einer Übermacht an TIEs aufnehmen kann, aber wir kennen uns hier besser aus. Rhommamool mag es zwar an Wasser mangeln, aber eins haben wir im Überfluss, nämlich jede Menge Sprengstoff…“


begann er seinen Plan auszuführen. Jeder der Anwesenden hörte gespannt zu, was hätten sie auch sonst für eine Alternative gehabt.

Eine direkte Konfrontation wollte der Bürgermeister auf jeden Fall vermeiden – stattdessen sollten die TIEs in das nahe gelegene Asteroidenfeld gelockt werden, wo neben den Raumjägern einige ausgediente Frachter auf sie warten sollten, die bis zum Anschlag mit Detonit gefüllt waren.

„Unsere Piloten kennen sich am besten in diesem Feld aus – und werden wissen, dass die Frachter lieber nicht beschossen werden sollten. Die achso tollen Elitepiloten wissen das nicht,“

beendete der selbsternannte Revolutionsführer seine Ausführungen und blickte in die Runde. Marrko Linn, Vorstandssekretär der Gewerkschaft und Brannos ältester Mitstreiter, meldete sich zu Wort.

„Das löst aber immer noch nicht das Problem mit dem Sternzerstörer. Wir haben keine Schiffe, die es auch nur annähernd mit diesem Ding aufnehmen können. Und was ist, wenn die Imps mit den ganzen Truppen hier landen?,“


äußerte er seine Befürchtungen, doch Branno winkte ab.

„Mag sein, dass unsere Schiffe dem Sternzerstörer in ihrer Feuerkraft nicht ebenbürtig sind. Deshalb werden wir ebenfalls einige der älteren Frachter in Raumminen umwandeln. Und wenn sie doch durchkommen sollten, in diesem Fall wird Redhaven geräumt. Die Wüste und die Minen sind ideale Rückzugsorte, so wie wir es schon früher getan haben und wir werden die alten Schächte unter der Stadt ebenfalls mit Sprengstoff füllen. Denkt dran, wir sind diese lebensfeindliche Umgebung gewöhnt und kennen uns am besten aus – diese Vorteile müssen wir nutzen, bis wir Hilfe bekommen,“

verkündete er selbstsicher und hoffte, dass etwas von seiner Zuversicht auf seine Mitkämpfer abfärbte.

„Selbst wenn wir diese Auseinandersetzung verlieren sollten, werden wir das als freie Rhommamoolianer tun, die alles getan haben, um ihre Freiheit zu verteidigen. Oder etwa nicht?,“

fragte er schließlich die Anwesenden herausfordernd, die sich tatsächlich angesichts des unerschütterlichen Durchhaltewillens ihres Anführers einigermaßen ermutigt fühlten – aber dennoch hofften, dass so schnell wie möglich Hilfe von außen kam.

[Osarian-System – Rhommamool - Redhaven] Haarl Branno, Marrko Linn, Treviz Tylor, Linh Denb
 
.:: | Hyperraum | Versogungskonvoi für den Inner Rim | FSC 'Swarm' | Simulatorraum | Simulator 03-01 | Kyra

Der Schweiß der ihr seit Stunden in die Augen rann, wurde von Kyra schon seit beinahe dreißig Minuten nicht mehr beachtet. Die Tatsache das ihr die Gelenke weh taten und sie scheinbar in völliger Starre gefangen schien, abgesehen von den obligatorischen Fuß und Handbewegungen die in einem Cockpit von Nöten waren, ignorierte sie ebenfalls. Zusammen mit drei weiteren Interceptor Kis machte sich die junge Elitepilotin nun daran eine feindliche Staffel republikanischer Jäger daran zu hindern ihr Trägerschiff anzugreifen. Zumindest die Auswirkungen des Angriffs so gering wie möglich zu halten. Die Schwierigkeit lag in der überlegenen Geschwindigkeit und technischen Hilfsmittel der feindlichen Einheiten. Interceptor Einheiten hatten dafür zumindest einen Punkt den sie als immensen Vorteil verbuchen durften. Wendigkeit. Mit den ursprünglich von ihr geflogenen Jägern konnte man Dinge tun die selbst mit Defendern schwierig wurden. Ihre Finger berührten nur einen Moment lang die Schubreglung, während die andere Hand am rechten Steuerknüppel zog. Das Manöver des Interceptors war von außen wie eine wilde Schlitterfahrt eines betrunkenen Gleitercaptains zu betrachten, entwickelte aber nach wenigen Sekunden seine volle Effektivität, als sie mitten durch ein Zweiergespann republikanischer Jäger flog und sich danach in beinahe vollkommen rechtwinkligem Kurs dazu wiederfand. Die Kanonen ihres Jägers auf einen anderen Feind zielend. In ihren Ohren dröhnte die alles andere als monoton vorgetragene KI Pilotenstimme ihrer künstlichen Sim Kollegen.

Kyras Augen huschten über die Sensoranzeige, während die Dual gekoppelten Laserkanonen ein Stakkatorhythmus aus destruktiver Energie über den Schild eines Anarchisten verteilten. Blind rollte sie den Interceptor zur Seite und antwortete mit einem mechanisch klingendem Befehl, der von dem Simulator umgesetzt wurde. Ihre KI Gefährten mangelte es ebenso wenig an Intelligenz wie ihren Gegnern, die auf dem Hardmode alles andere als leichte Beute waren. Die Treffer die sie eben auf den feindlichen Jäger verteilt hatte waren die ersten seit circa fünfzehn Minuten. Der genaue Mittelwert prangte auf irgendeiner Statistik eines Offiziers auf, der ihre Simulation mit Sicherheit überwachte und gleichzeitig schon auswerte. Kyra war zwar zum Spaß hier, aber sie hatte nicht vor einfach so aus Jux und Tollerei den Simulator zu bemühen. Sie würden bald wieder draußen sein. In ihren eigenen Jägern, vielleicht auch die Swarm verlassen. Ihr eigener Ehrgeiz nicht einzurosten und der Wille den Piloten des Trägers etwas zu hinterlassen, an dem sie sich versuchen konnten – ihre Werte zu knacken – hielten sie seit dem frühen Vormittag im Simulatorraum. Mittlerweile musste es mitten in der Nacht sein...

Aber über diesen typisch in Piloten verankerten Willen der Beste beziehungsweise die beste zu sein hatte sie auch die Inspiration hierher gebracht. Nachdem sie das letzte Mal mit ihrer neuen Gefährtin geschlafen hatte, hatte sie irgendwann einmal mehr an den Szenarien für die Neuzugänge der Wolves gesessen und war hier und da auf Überschneidungen zu gängigen an Akademien benutzen Sequenzen gestoßen. Diese wollte sie ausmerzen. Mehrere Test hatte sie schon hinter sich. Das hier war das drittletzte Szenario, danach würde sie erstmal eine Pause einlegen. Schnaufend und mit einem derben Fluch reagierte die Pilotin, als einer ihrer KI Kameraden abgeschossen wurde und gen Trägerschiff trudelte. Allerdings blieb sie professionell genug, noch während ihres Fluchens den imaginären Komkanal zu öffnen und den beiden verbliebenen Jägern einen neuen Befehl zu erteilen. Binnen Sekunden formierten sie sich neu und schwenkten hinter Kyra ein...

Als Kyra endlich aus dem Simulator stieg, hatte sie beinahe 22 Stunden darin verbracht und alle nur erdenklichen Möglichkeiten und variablen in ihren Ideen und geplanten Simulationsszenarien durchgespielt, es war Morgen, des nächsten Tages. Verschwitzt und den eigentlich einfach getragenen Zopf total verwüstet, nachdem sie ihren Helm abgesetzt hatte, strebte sie sofort zur Auswertung ihrer Flüge und krallte sich sämtliche Flimsiplastfolien, auf denen die Ergebnisse festgehalten waren, sowie die Datacards mit den abgespeicherten Simulationen. Schon zurecht geschnitten auf die Wolves, plus zusätzlich nochmal in leicht zu modifizierendem Endstadium. Erst auf ihrem Quartier und nachdem sie die Pilotenmontur abgestreift, zur Wäsche gegeben und die normale schwarze Uniform ihrer Staffel angezogen hatte, begann sie mit ihrer eigenen Auswertung. Zahlreiche Notizen später fühlte sich Kyra dann endlich zufrieden gestellt von ihrem eigenen Können und dem entsprechend abgelieferten Ergebnis. Sie gönnte sich, mittlerweile musste es Mittag sein, eine Dusche, zog sich noch einmal eine frische Uniform an und machte sich dann auf den mittlerweile ziemlich gut eingeprägten Gang die Simulationen beim Staffelkommandanten und Stellvertreter abzuliefern, sie im Simulatorraum zu hinterlegen und zu sichern und dann zur Kantine. Die übliche Routine bis sie letztendlich im Osarian System ankamen, bestand aus nicht viel mehr als Simulatorflügen – und Kyra war ein wenig Stolz darauf das die Wolves in ihren Szenarien auch wirklich gefordert wurden und auch mal mit Verlusten heraus gingen. Aber das neu hinzugekommene Pilotenmaterial würde mit der Zeit schon geschliffen werden. Für Cassandra hatte sie zum Beispiel immer mal wieder einige Fiesheiten eingebaut, weil sie dazu tendiert hatte, zu oft auf dieselbe Weise auszuweichen. Fehler die einem im echten Raumkampf das Leben kosteten. In der Simulation nur Frustration und Nerven, aber letztendlich schliffen sie die eigenen Reflexe beinahe genauso gut wie der echte Kampf. Gerade wenn man wie sie manchmal endlos drin hing und irgendwann wirklich nicht mehr wusste ob man da nur simulierte, oder tatsächlich tötete.

Schon lange bevor sie das Zielsystem erreicht hatten, hatte sie ihre Pilotenkombination angelegt und sich mit ihrer Rotte getroffen. Zumindest mit Lazy. Jake und Cassandra waren sonst wo und die beiden verbliebenen Piloten aus Rotte Zwei stimmten sich mit einer schweigenden Partie Sabacc und mehreren Zigaretten auf das kommende ein. Kyra war beinahe so gespannt darauf, wie auf die Nächte die sie mit Stella verbringen durfte. Einfach aus dem Grund heraus, dass sie dieses Mal nicht gegen imperiale Einheiten fliegen würden. Keine Brüder und Schwestern der eigentlich selben Sache eliminieren würden. Sie würden Dissidenten, Anarchisten und Verbrecher an der Ordnung des Imperiums ihrem mehr als gerechten Urteil zuführen. Ihre Fingerspitzen und Zehen kribbelten vor Freude. Ihre Gedanken rasten um die Feineinstellung ihres Defenders, die sie Tag um Tag auf ein neues geprüft und nach gebessert hatte. Letztendlich wusste sie, das sie die sobald sie im Weltall waren noch einmal nachbessern würde, aber besser, als ihr geliebtes Baby einfach verkommen zu lassen. Und dann irgendwann, zur rechten Zeit in jedem Fall, fanden sie sich in den Cockpits ein. Fuhren langsam die Systeme hoch. Beinahe liebevoll strichen ihre Finger über die einzelnen Instrumente und erweckten den Defender zum Leben. Wie viele Tage war ihr Simulatormarathon her? Fünf? Sechs? Genau konnte sie es nicht mehr sagen, aber jetzt rückte er in unendlich weite Ferne. Ein kurzes Grinsen konnte sie nicht zurückhalten, als sie ihre Bereitschaft meldete und noch einmal alle Anzeigen prüfte...

Und dann war es so weit. Bevor die anderen Staffeln ihre Genehmigung überhaupt erfragen konnten, wurde dem Wolve Squad der Start befohlen und die zwölf Defender lösten sich aus den Halterungen an der Hangardecke, glitten von ihren Repulsoren getragen in Richtung des Dämmfeldes das die Atmosphäre im Hangar hielt und aktivierten nach und nach ihre Sublichttriebwerke. Rasten mit einem Satz in die unendliche weite des Vakuums dahinter und zogen eine Runde um und über dem Verband, sodass sie in Formationsflug übergehen konnten, ehe sie sich auf der Steuerbordseite der Swarm positionierten. Kyras Finger nahmen routiniert die Feineinstellungen vor, während sie ihr Kom auf den Staffelkanal schaltete. Die Rottenführerin und nächste Kandidatin, sollte ihr momentaner Alpha Wolve versetzt werden, auf den Stellvertreterposten blieb allerdings stumm. Sie kannte die Regeln und würde sich daran halten. Zumindest im Staffelverbund und darüber hinaus befanden sie sich noch vor dem Gefecht – es könnten jeden Moment Befehle eintrudeln und die zu verpassen war generell keine gute Idee. Andererseits konnte man hier auch einfach auf alles schießen was zurück schießen konnte und danach wieder abziehen. Vorausgesetzt die entsprechenden Köpfe dieses Aufstandes waren auch unter den Schießenden. Ob die Republik hier ihre Finger mit im Spiel hatte interessierte Kyra zwar durchaus, aber sie hatte genug Geduld die Lösung dieser Frage noch abzuwarten. Für ein erstes galt es endlich einmal wieder zu kämpfen, nicht gegen imperiale Einheiten. Nicht gegen Brüder. Nicht gegen Schwestern. Gegen Dissidenten, die eine Gefahr für das Imperium und dessen Ordnung darstellten. Wobei... keine Gefahr... viel mehr einen Affront. Elendes Abweichlerpack! Flammte es in ihr auf, während sie ihre Geschwindigkeit noch einmal überprüfte und den Scan ihres Jägers betrachtete. Der spuckte nichts besonderes heraus. Noch waren sie nicht nah genug wie es schien...


.:: | Systemrand | Einsatzgruppe Osarian | Wolve Squad | Defendercockpit | Kyra
 
[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Khamôn Adamer]

"Nein Sir, keine weiteren Fragen." Lloyd wartete noch einen Moment auf die Reaktion des Commodore. Dieser nickte kurz, dann erlosch das Bild auf dem Monitor.

"Lieutenant, verbinden Sie mich mit Neelah Gekar auf Osarian." Die Osarianer zur Abkehr gegenüber einer eigenen Flotte zu bewegen schien aussichtslos. Lloyd hatte die rhommamoolianische Flotte, oder zumindest einen Teil davon, gesehen. Die drei Schiffe, welche Mard im Sektor lassen wollte, konnten Osarian nicht schützen. Das wusste sicherlich auch die Planetenregierung.

Der Monitor flackerte erneut und Gekars Gesicht erschien. Die Tochter des ermordeten Premiers wirkte angespannt, aber entschlossen. Anscheinend waren alle Lebewesen in diesem System an Krieg und Streitereien gewöhnt, sodass die Administration wusste, was zu tun war.


"Premierministerin. ich wurde beauftragt, Sie über das Eintreffen von Commodore Tiberius Mard zu informieren. Er hat von nun an das Kommando über die imperialen Streitkräfte in diesem System. Des Weiteren werden wir mehrere Schiffe zu ihrer Verteidigung zurück lassen, während wir gleichzeitig eine Offensive gegen die rhommamoolianischen Rebellen starten. Die Garnison auf Ihrem Planeten ist gut ausgerüstet und wird jedwede Invasionsversuche gegenüber Osarian abwehren. Das Imperium fordert Sie daher auf, Ihre Flotte zurück in den Hangar zu beordern."

"Commander, ich danke Ihnen für Ihre Hilfe. Allerdings haben wir in der Vergangeheit schon viele Versprechungen von Ihnen und dem Imperium zu hören bekommen. Verbessert hat sich bisher jedoch nichts an unserer Lage. Im Gegenteil. Wir werden als Zeichen unseres guten Willens einige Jäger zurück auf den Planeten beordern. Der Rest bleibt jedoch auf Verteidigungskurs. Sie können Commodore Mard ausrichten, dass das Imperium Ergebnisse liefern soll. Sobald Sie Rhommamool in die Schranken verwiesen haben, werden wir alle Schiffe zu ihrem Heimathafen zurück beordern."

Ohne ein Wort des Abschieds, schwärzte sich der Bildschirm. Lloyd betätigte einige Tasten und sendete dem Commodore das aufgezeichnete Gespräch. Immerhin würden ein paar Schiffe den Orbit verlassen. Mehr als Mace erwartet hatte.

"Lieutenant Commander Adamer, gehen Sie auf Eskortkurs zur Kali. Sobald sie in den Hyperraum nach Rhommamool springt tun wir dies auch. Die Mannschaften der TIEs werden in Bereitschaft versetzt, alle Bomber werden aufmunitioniert. Alarmstufe Gelb für das ganze Schiffe. Beim Rückfall in den Normalraum müssen alle Geschütze besetzt sein."

[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Khamôn Adamer]
 
[Osarian-System ~ Orbit von Osarian ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

Der surrende Holo-Projektor war verstummt. Es hatte keine weiteren Fragen von Seiten der Fregatte „Ulysses“ mehr gegeben, weshalb man das kurze Gespräch einfach beendet hatte. Man wollte keine Zeit mehr verlieren. Schnell, präzise und schlagfertig sollte der Racheakt sein – da war sich Tiberius Mard mittlerweile sicher. Nachdenklich starrte der imperiale Commodore auf das deaktivierte Gerät und verschränkte in einer ziemlich ruhigen Bewegung die Arme hinter seinem Rücken. Noch immer hatte er seine Bedenken wegen den osarianischen Jägern, die im Orbit Position bezogen hatten. Der imperiale Befehlshaber ließ einen flüchtigen Moment verstreichen, dann ging er gemächlich zurück zum großen Panoramafenster. Leise folgte ihm der dürre Captain der „Kali“. Mard hatte bisher noch keine neuen Befehle an seine wartende Mannschaft erteilt, weshalb weiterhin alle Augen allein auf ihn gerichtet waren.

„Einige osarianische Jäger ziehen sich zurück, Sir“, meldete nach ein paar Minuten der Offizier der großen Sensorikstation. „Außerdem begibt sich die „Ulysses“ auf einen Eskortkurs.“

Kurz bewegte sich der blonde Schnauzer. Die blauen Augen beobachteten ziemlich misstrauisch die Flüge der osarianischen Sternjäger. 'Man lehnt mein großzügiges Angebot also zum Teil ab', schoss es Tiberius Mard auf einmal durch den Kopf. Er verzog den Mund. 'Das gesamte System sollte man unter imperiale Kontrolle stellen.' Ein Brummen löste sich direkt aus seiner tiefen Kehle und drang plötzlich ungehindert an die Freiheit. Seine Gedanken wanderten weiter. Dabei löste sich sein Blick allmählich vom chaotischen Orbit und kehrte direkt zur Brücke der „Kali“ zurück. Streng sah Mard, der sich wieder in Bewegung gesetzt hatte, von einer Station zur nächsten. Noch immer wartete die Mannschaft auf seine nächsten Anweisungen. Doch wie sollte er bloß mit Rhommamol verfahren?

„Navigation, berechnen Sie uns einen Mikrosprung nach Rhommamol“, befahl der Commodore und sah dem Offizier direkt in die Augen. „Danach soll die Kommunikationsstation die Koordinaten für den Sprung an die gesamte Flottille schicken.“

„Jawohl, Commodore Mard, erhielt er schlagartig als Antwort.

„Captain, setzen Sie alle Stationen auf Status „Gelb“ – man wird uns dort erwarten“, wies Tiberius Mard weiter an. „Außerdem soll uns die 152. Staffel, die auf der „Swarm“ stationiert ist, schon vor dem Sprung begleiten. Ich habe besondere Befehle für diese Staffel...“

Betriebsamkeit breitete sich augenblicklich in den beiden Gräben aus. Infizierte jede einzelne aktive Station innerhalb weniger Sekunden. Immer mehr Befehle gab der Commodore in der Zwischenzeit und setzte damit die gesamte Flottille in Bewegung. So löste sich schnell die agile „Jumper“, die für diesen Einsatz nur den osarianischen Orbit beschützen sollte, aus der Militärformation und traf sich mit den beiden anderen anwesenden corellianischen Korvetten. Parallel dazu schloss sich im selben Moment die schlanke Nebulon B-Fregatte dem kleinen Verband an. Gleichzeitig schwärmte aus der großen Hangarbucht der „Swarm“ eine vollständige Staffel hochmoderner TIE-Defender heraus und formierte sich sofort vor dem klobigen Eskortträger. Danach war die gesamte Flottille bereit für den kurzen Sprung nach Rhommamol. Blitzschnell sprang man in den Hyperraum und kehrte nach einer knappen Minute wieder zurück in den realen Raum.

...​

Bedrohlich formierten sich die fünf imperialen Kriegsschiffe und die zwölf agilen Jagdbomber nach ihrer Rückkehr in den realen Raum. Erneut schob sich die riesige „Kali“ sofort an die Spitze und die zwei ziemlich langsamen Sternengaleonen rückten wieder in den Hintergrund. Links und rechts des dunkelgrauen Victory-Sternzerstörers flogen in gemächlichem Tempo die letzten beiden Schiffe, die „Swarm“ und die „Ulysses“. In einer Entfernung von einigen tausend Kilometern konnte man schon den großen Wüstenplaneten Rhommamol sehen. Auf der Brücke der „Kali“ beobachtete der strenge Commodore das Szenario. Er ließ sich Zeit mit weiteren Befehlen. Im Augenblick interessierte sich Mard für die Reaktion seines Gegners. Mit einem recht arroganten Lächeln auf den Lippen musterte er Rhommamols Orbit.
'Primitive Gegenwehr … viel mehr kann man nicht erwarten', mutmaßte der Befehlshaber und wieder bewegte sich der struppige Schnauzer. 'Sie werden um Gnade flehen!' Der imperiale Commodore unterdrückte ein lautes Lachen.

„Lassen Sie die TIE-Staffeln der „Swarm“, „Ulysses“ und „Kali“ starten“, befahl Tiberius Mard mit ruhiger Stimme. „Unsere Sternjäger sollen primär die Schiffe schützen. Außer das Wolve Squad und die TIE-Bomber der „Ulysses“. Sie werden einzelne Angriffe auf die Hauptstadt fliegen.“

„Sollen unsere TIE-Interceptor die Bomber schützen, Sir?“, fragte der dünne Captain mit näselnder Stimme nach.

„Überlassen Sie diese Sorge, Commander Mace, entgegnete Tiberius Mard und sah den schlanken Untergebenen an. „Er wird sich darum kümmern müssen. Steuermann, bringen Sie uns näher an den Planeten. Vor der Invasion werden wir ebenfalls den Planeten aus der Atmosphäre bombardieren.“

[Osarian-System ~ auf dem Weg nach Rhommamol ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

VSD I „Kali“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Fighter (12 Jäger)
  • TIE-Interceptor (12 Jäger)
ESC „Swarm“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Defender (12 Jäger)
  • TIE-Fighter (36 Jäger)
  • TIE-Interceptor (24 Jäger)
FRG „Ulysses“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Bomber (10 Jäger)
  • TIE-Fighter (9 Jäger)
SG 1 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
SG 2 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
 
[Osarian-System – Rhommamool - Redhaven] Haarl Branno, Marrko Linn, Treviz Tylor, Linh Denb, Lyla Farr

Allen Anwesenden im Büro des Bürgermeisters von Redhaven war klar, dass ihre Chancen gegen das Aufgebot, das Commander Mace als Verstärkung nach seinem gescheiterten Eingreifen gerufen, verschwindend gering waren. Dennoch mussten sie dem Sternzerstörer, der wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit vor Rhommamool auftauchen würde, unter größtmöglichem Einsatz die Stirn bieten.

„Was sollen wir unseren Kindern und Enkeln erzählen, wenn sie ein unwürdiges Leben als Sklaven des Imperiums und der Osarianer fristen müssen. Wir dürfen unsere neu gewonnene Freiheit nicht aufgeben, nur weil einige profilierungssüchtige Imps meinen, hier leichte Beute machen zu können, wenn sie mit ihrem Sternzerstörer aufkreuzen. Nein, wir werden uns nicht vor ihnen den Sand werfen, solange wir leben und eine Waffe in der Hand halten können. Unsere Waffe soll unser Zusammenhalt sein und der Wille lieber stehend zu sterben, anstatt auf Knien zu leben,“


hatte Bürgermeister und Revolutionsführer Branno in einer planetenweiten Ansprache verkündet, um die Bewohner auf die kommende Auseinandersetzung einzuschwören. Es gab nun kein Zurück mehr, und auch niemand der führenden Köpfe des Widerstandes dachte daran, aufzugeben. Die aus den verschiedenen Regionen Rhommamools zugeschalteten Gewerkschaftsführer hatten Branno versichert, dass auch sie bis letzten Blutstropfen kämpfen würden, wenn auch nur ein imperialer Soldat seinen Fuß auf den Planeten setzen würde.

In den folgenden Stunden arbeitete der Bürgermeister zusammen mit seinem Flottencommander Treviz Tylor und mit Linh Denb, der B-Wing Staffelführerin einen Plan aus, wie sie sich am besten vor einem Angriff der Imperialen verteidigen konnten. Die Piloten der Tukata-Staffel wurden bis auf Linh Denb mit den erfahrensten Piloten der Sandpanther- und Hawkbat-Staffeln ausgetauscht. Zusammen mit den drei Sandpanther-Staffeln sollten die Tukatas eine Front gegen die verschiedenen TIE-Raumjäger bilden. Dabei wurden sie von Commander Tylors aufgerüstetem YT-1300er Dusk und der Albedo, einem YV-929-Frachter, sowie den kleinen, aber äußerst wehrhaften Penumbra-Shuttles Yautja und Hand of Quaay unterstützt.
Drei G9-Ausleger-Frachter begleiteten einen Konvoi an gerade noch flugfähigen Uglies und Frachterwracks, die randvoll mit Detonit und anderen Sprengstoffen gefüllt waren, um den Vorstoß der imperialen Schiffe und Raumjäger zu behindern und vielleicht sogar den oder anderen Schaden an den Kapitalschiffen anzurichten.

Im Asteroidenfeld warteten die beiden Hawkbat-Staffeln, die aus Z-95 Headhuntern, HLAF-500 Starfightern und Whitecloak-Starfightern zusammengewürfelt war. Diese Raumjäger wurden von dem YT-1300 Dawn, dem Schwesterschiff der Dusk, begleitet sowie dem YZ-775 Frachter Fortis und einem weiteren Weequay-Shuttle. Einige kleinere Frachter warteten im Schatten größerer Asteroiden darauf, weitere als Sprengfallen umgebaute Wracks in Bewegung zu setzen, wenn die gegnerischen Raumjäger sich in das Feld wagen sollten.

„Vielleicht hilft uns sogar das Exogorth auf dem A113-Asteroiden,“

lachte der Bürgermeister grimmig, kurz bevor sich Commander Tylor und Linh Denb zum Aufbruch bereitmachten.

„Wir können jede Hilfe gebrauchen – und wenn es nur eine Weltraumschnecke ist,“
erwiderte Linh trocken und wechselte einen kurzen Blick mit dem Commander. Branno war unverbesserlich, doch seine entschlossene Haltung war einfach notwendig, um diesen Kampf gegen einen augenscheinlich haushoch überlegenen Gegner fortzusetzen.

„Wir sind in Gedanken bei Ihnen – wir wissen, dass Sie Ihr Bestes tun, Commander Tylor und Lt. Denb. Solange es noch ein Körnchen Hoffnung gibt, müssen wir weiterkämpfen,“

sagte Lyla Farr, als sie den Arkanier und die Sullustanerin nach draußen begleitete.

„Falls Redhaven angegriffen wird, werden wir den Imps mitteilen, dass sich die Garnisonsoffiziere im Rathaus befinden, bevor wir evakuieren. Ich weiß nicht, ob sie über die Leichen ihrer eigenen Leute gehen werden, doch wir müssen alles versuchen, um Zeit zu gewinnen. Wir werden uns in die Minen im Gebirge zurückziehen, von wo vorerst kein Funkkontakt möglich sein wird. Aber Sie wissen, was zu tun ist…“


“Auf jeden Fall, Miss Farr – erst müssen die Imps an uns vorbei, und wir werden es ihnen so schwer wie möglich machen,“

erwiderte der Commander ernst und drückte die Hände der Bothanerin – Linh Denb verabschiedete sich auf dieselbe Weise.

„Wir werden uns in Freiheit wieder sehen,“

rief Lyla ihnen nach, als der Commander und die Piloten mit einem Speeder zum Raumhafen gebracht wurden. Dann kehrte sie in das Rathaus zurück, wo die letzten Vorbereitungen für eine schnelle Evakuierung getroffen wurden. Als schließlich die Meldung von Commander Tylor kam, dass die gesamte Raumflotte von Rhommamool sich wie geplant positioniert hatte, vergingen keine zehn Minuten bis die Raumkontrolle das Eintreffen des Imperialen Sternzerstörers meldete. Das gewaltige Schlachtschiff wurde von einem Eskortträger und der bereits bekannten Nebulon-B-Fregatte „Ulysses“ begleitet sowie zwei weiteren kleinen Transportschiffen.

Wirklich erschreckend war allerdings die Anzahl der Raumjäger, die von den größeren Schiffen ausschwärmten.

„Es sind so viele,“

flüsterte Marrko Linn entsetzt, als er sich mit Branno und Lyla auf einem Holoschirm die Bilder der Raumkontrolle ansah. Der Bürgermeister schwieg, doch sein Blick war kämpferisch.

„Wir warten, bis sich einer von diesen aufgeblasenen imperialen Idioten meldet,“

sagte er schließlich und verschränkte die Arme.

[Osarian-System – Rhommamool - Redhaven] Haarl Branno, Marrko Linn, Lyla Farr



Orbit um Rhommamool:

Tukata-Staffel [9 B-Wings]
Sandpanther I [9 Z-95 Headhunter]
Sandpanther II [12 Z-95 Headhunter]
Sandpanther III [12 Z-95 Headhunter]

YT-1300 'Dusk' [Schilde 100%]
YV-929 'Albedo'[Schilde 100%]
Penumbra-Shuttles 'Yautja' und 'Hand of Quaay'[Schilde 100%]
3 G9-Auslegerfrachter
(Diverse Uglies und Wracks)



Asteroidenfeld nahe Rhommamool:

Hawkbat-Staffel I [12 Delta-7 Aethersprites]
Hawkbat-Staffel II [5 Z-95, 4 HLAF-500 Starfighter, 3 Whitecloak-Starfighter]

YT-1300 'Dawn' [Schilde 100%]
YZ-775 'Fortis' [Schilde 100%]
Penumbra-Shuttle 'Yama' [Schilde 100%]
5 Y-8 Minenfrachter
3 G9-Auslegerfrachter
(Diverse Uglies und Wracks)


[op] sorry wenns ein wenig unübersichtlich ist, aber kommt halt zwangsläuftig bei so ner zusammengewürfelten Truppe ;) [/op]
 
- Systemrand - Einsatzgruppe Osarian - Wolve Squad - Defendercockpit - Cassie -​

Mit ruhigen Händen kontrollierte Cassandra die Funktionen ihres Defenders, alles lief in den gegebenen Parametern. Schade eigentlich, die junge Corellianerin hätte sich zu gerne einem rein technischen Problem hingegeben um die störenden Gedanken an die letzten Tage zu verdrängen. Die Schlacht würde diesen Effekt mit Sicherhheit haben aber die Minuten bis es losgehen würde die Anspannung würde sich in unfassbare Höhen schrauben.

Die depressive Stimmung hielt seit ihrem Gespräch mit Aiden auf dem Friedhof an, hatte sich nicht einmal verflüchtigt als sie mit ihrer schwarzen Uniform die private Cassie abgelelegt hatte. Er hatte ihr versichert das er sie liebte, sie glaubte es ihm aus ganzem Herzen doch glaubte sie auch das er nicht für immer Kraft haben würde ihr bei zu stehen. Manch anderer hätte sie schon verlassen nachdem er sich mit dem Schwiegervater in Spe hätte durch den Staub prügeln müssen.

Die einzigen Stunden in denen es ihr gut gegangen hatte waren jene gewesen in denen sie im Simulator des nicht im Ansatz so prächtig wie Intimidator anmutenden Schiffes. Kyra hatte sie regelrecht gefoltert, ihr unmissverständlich ihre Schwächen aufgezeigt, Schwächen die ein erfahrener Gegner eiskalt ausnutzen würde. Immer und immer wieder hatte sie ihre Vorgesetzte die Siutationen durchspielen lassen, sie immer wieder bis zum mentalen Erbrechen an ihre Grenzen gejagt. Eigentlich der Punkt an dem die meisten Rookies anfingen ihre Vorgesetzten zu hassen, Cassie began Kyra noch über die Maße hinaus mehr gern zu haben. Sie liebte es gefordert zu werden, sie liebte es zu lernen, verdammt und sie liebte es noch mehr zu überleben und die harte Schule durch die sie bei dieser Elite Truppe ging vervielfachten die Chance lebend aus der Schlacht heim zu kehren beträchtlich.


Hey Cas.

Eine ihr sehr bekannte Stimme meldete sich blechern über einen privaten Kanal. Stella riskierte als erste Person überhaupt eine kurze private Kontaktaufnahme, die völlig in sich gekehrte Cassie hatte nach dem Zwischenfall mit ihrem Vater nicht mehr die Kraft gehabt sich irgendwem an zu nähern. Sie hatte sich nicht wirklich von Morgan und Lilly verabschiedet..Aiden...ihm hatte sie nicht mehr in die Augen sehen können. Alles in ihr verzehrte sich nach ihm, seitdem sie diesen kleinen Landurlaub bis zu jenem Zwischenfall sehr sehr glücklich und zufrieden miteinander verbracht hatten viel es ihr schwer ohne ihn zu sein. Nicht Abends an ihn geschmiegt ein zu schlafen machte sie krank...dennoch hielt sie stand …...irgendwie. Dankbarerweise hatte Clare ihre neue Zimmernachbarin noch nicht versucht ihre beste Freundin zu werden.


Was gibt’s Foxi?

Du siehst wirklich ******** aus, alles gut bei dir?

Irritiert hob die junge Bennett eine Augenbraue fast weniger aufgrund der frage als ob des Kaugeräusches das durch das Kom knusperte.

Sag mal bist du etwa am essen? Es kann jeden Moment los gehen.

Na und ? So oder so werd ich ich in den nächsten Zeiten nichts mehr essen können, entweder weil ich tot bin oder weil ich später feiern werde....ach Gott verdammt wenn ich in Gefangenschaft gerate werde ich von den Arschlöchern sicher keinen leckeren Energieriegel kriegen...deswegen...guten Hunger. Aber...


Sie schien nochmal einen ordentlichen Bissen zu nehmen, Cassie schloß dies aus einem charakteristischen Knistern einer Folie...


wie auch immer versprich mir das du mir nachher sagst was mit dir los ist.

Okay.....

Cassie atmete erleichtert auf als Stella den Kontrakt abrach....um die Funkstille gleich wieder zu brechen.

Weist du was? Wenn ich die Schlacht überlebe wird erstmal ordentlich gefickt! ( OP: ich musste mir eine Homage an Michele Rodriguez Charakter aus Resident Evil 1 gönnen.

Noch zu Schulzeiten hätte die eigentlich immer für niveaulose Scherze zu habende Cassie laut aufgelacht, Dampfhammer Humor hatte sie schon immer angesprochen...jetzt und hier emotional scheinbar um Jahre gealtert entwich ihr nur ein kleines Grinsen.......als das Signal zum Start kam...

..Jetzt zählte jede Bedrägnis aus dem regulärem Leben nicht mehr, jetzt konnte sie das sein für das sie Ausgebildet wurde...eine Jägerin...


- Systemrand - Einsatzgruppe Osarian - Wolve Squad - Defendercockpit - Cassie -​
 
[ Osarian-System | auf dem Weg nach Rhommamol | Unterstützungsflottille | Rotte Drei | Wolve Neun | allein ]

Eiskaltes, schwarzes Nichts umgab den kugelrunden TIE-Defender. Gierig fingen die drei ziemlich spitzen Solarflächen das Sonnenlicht auf, um den modernen Zwillingsionenantrieb mit ausreichend Energie für die kommende Schlacht zu versorgen. Kurz leuchteten die beiden Triebwerke in einem sehr hellen Blau auf. Sie verdrängten für einen Sekundenbruchteil die schwarze Dunkelheit, welche den imperialen Jagdbomber im Moment furchtlos umgab. Problemlos hatte der moderne TIE, seine elf Staffelkameraden sowie eine kleine Flottille imperialer Kriegsschiffe den Mikrosprung zum sehr nahen Planeten Rhommamol überstanden. Kurz korrigierte der agile Defender seinen Kurs, flog nah an die klobige „Swarm“ – sein derzeitiges Trägerschiff – und positionierte sich so neu. Drei andere Sternjäger folgten blitzschnell (und äußerst synchron) seinem Beispiel. Langsam kam Rhommamol immer näher.

Konzentriert saß der erfahrene Pilot Aiden Thiuro im kugelrunden Cockpit. Sehr laut war sein Atem durch die aktiven Lebenserhaltungsgeräte zu hören. In dem mattschwarzen Helm spiegelte sich auf einmal die grellen Sonnenstrahlen wieder. Flüchtig korrigierte er seine Lage, indem er den Knüppel sanft nach links bewegte. Sofort befolgte der graue TIE-Defender stumm die Anweisung durch eine leichte Verlagerung der eigenen Achse. Dadurch konnte der schweigsame Pilot wieder etwas besser sehen. Beiläufig ließ Aiden seine rechte Hand blitzschnell über die Armaturen gleiten. Passte dabei gleichzeitig die eigene Geschwindigkeit an das Tempo der „Swarm“ an. Im Anschluss lehnte er sich ein bisschen zurück, da aus dieser Entfernung noch keine Kampfhandlungen möglich waren. Kurz musterte er den fernen Wüstenplaneten, der sich seelenruhig um die eigene Achse drehte.
'Was will die Bevölkerung bloß?', fragte sich der imperiale Elitepilot. 'Ohne die Hilfe durch das Galaktische Imperium wird dieser Planet doch eingehen!'

Plötzlich riss ihn das laute Piepsen der eigenen Sensoren aus den seichten Gedanken. Zwar war die Entfernung zwischen der Flottille und dem Orbit noch sehr groß, aber durch die modernste Technik, die sich in diesem ewigen Krieg rasant entwickelte, hatte das imperiale Militär mittlerweile immer mehr Vorteile in der frühzeitigen Erkennung von Feinden erkannt. Augenblicklich glitten die blauen Augen zu dem Display. Zahlreiche dunkelgrüne Punkte bevölkerten mit einem Mal die unmittelbare Umgebung der kleinen Flottille. Man hatte den restlichen TIE-Staffeln, die keinen Hyperaumantrieb besaßen, endlich die Starterlaubnis erteilt. 'Doch daran stört sich der Computer nicht', stellte Aiden fest. 'Da muss noch etwas anderes sein.' Per Tastendruck vergrößerte der Elitepilot den Maßstab. Er suchte förmlich den Grund – und nach einigen Minuten hatte er ihn gefunden. Sofort wechselte der Rottenführer auf den eigenen Staffelkanal.

„Staffel – hier Neun, meine Sensoren zeigen feindliche Aktivitäten im Orbit an“, meldete Aiden mit eiskalter Stimme, während seine blauen Augen den imaginären Horizont absuchten. „Scheinen alles ältere Sternjägermodelle oder Frachter zu sein...“

„Staffel – hier Eins, darum werden sich die anderen Staffeln kümmern“, unterbrach Foster plötzlich seinen Stellvertreter. „Commodore Mard hat uns angewiesen mehrere Bodenziele zu zerstören. Jede Rotte wird in diesem Fall einzeln agieren. Ich übermittle den jeweiligen Führern der anderen Rotten jetzt die Koordinaten. Geht bedacht mit den Torpedos um – vielleicht brauchen wir später noch ein paar. Laut den Geheimdienstberichten ist keine ernstzunehmende Luftabwehr vorhanden. Formation jetzt auflösen! Eins, Ende.“

Fosters Stimme, verzerrt durch den Äther, verklang allmählich. Damit war Aiden in seinem Cockpit wieder allein. Kurz sah er auf einen zweiten Bildschirm, der auf einmal aufleuchtete. Zeile für Zeile drängte sich im nächsten Moment auf den winzigen Display. Für ein paar Sekunden schaltete er auf den integrierten Autopiloten. Dann las er schnell die neusten Befehle. Seine Rotte sollte ein kleines Treibstoffdepot im Norden von Red Haven sowie eine Mine im Nordwesten angreifen. Beide Ziele sollten eher den schwachen Gegner demoralisieren als die Infrastruktur komplett lahm zu legen. Mit flinken Fingern gab er die paar Koordinaten in seinen Navigationscomputer ein. Danach schaltete er den Autopiloten wieder aus. Ruhig glitt seine rechte Hand zum Geschwindigkeitsregler. Noch hatte er keine Anweisungen an seine Rotte übermittelt, da er noch auf den richtigen Zeitpunkt wartete.

„Rotte Drei – hier Neun, wir werden ein Treibstoffdepot im Norden der Hauptstadt Red Haven als erstes attackieren“, teilte der Flight Captain mit monotoner Tonlage mit. „Auf mein Zeichen geht’s los. … Drei, Zwei, Eins... Jetzt!“

Kunstvoll entfernten sich die vier TIE-Defender von der kleinen, doch bedrohlichen Flottille. Durch eine flüchtige Kurvenbewegung flogen sie im Anschluss parallel zu den Kriegsschiffen, welche stur ihren Frontalkurs hielten. Noch immer betrug die Entfernung zwischen den Imperialen und den sehr kleinen rhommamolischen Streitkräften mehrere tausend Kilometer. Aus dieser Distanz schien man die Nervosität, welche die Rhommamolianer in dieser Situation besitzen mussten, zu sehen. Jedoch hielt der rebellische Feind seine Position. Wich keinen Meter zur Seite. Ein paar Minuten flog die dritte Rotte der imperialen Defender-Staffel parallel zur Flottille. Dann erhöhte man auf einmal das Tempo schlagartig. Blitzschnell stürmten die vier kreischenden TIE-Defender auf den Feind zu. Sie spuckten von Zeit zu Zeit sogar grüne Salven auf eventuelle Gegner. Im Cockpit verlagerte der Pilot fix die Schildverteilung mehr auf den (nicht vorhandenen) Bug. Dazu ging er bei den Laserkanonen auf ein Doppelfeuer über. Seine drei Kameraden hatte er angewiesen in keinerlei Zweikämpfe zu gehen. Sie hatten einen Befehl.

[ Osarian-System | Orbit von Rhommamol | Rotte Drei | Wolve Neun | allein ]
 
[Osarian-System ~ auf dem Weg nach Rhommamol ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]​

In einem langsamen Tempo flog der kleine Eingreifverband, welcher nur die imperiale Ordnung im Osarian-System wieder herstellen sollte, auf den rebellischen Wüstenplaneten Rhommamol zu. Die dunkelgraue „Kali“ bildete dabei weiterhin die Spitze der Flottille. Noch immer flankierten die sehr klobige „Swarm“ und die schlanke „Ulysses“ den recht großen Victory-Sternzerstörer. Dazu kamen nun sämtliche TIE-Staffeln aus den Hangaren geschwärmt. Kreischend formierten sich die ziemlich alten TIE-Fighter- sowie etwas neueren TIE-Interceptor-Modelle in der Nähe ihrer Trägerschiffe. In diesem Moment legte der imperiale Befehlshaber sehr viel Wert auf ein sehr bedrohliches Aussehen seiner eigentlich recht kleinen Flottille. Er wollte den militärischen Schein wahren und so den Feind schon vor einer möglichen Schlacht demoralisieren.

Einzelne, winzige Punkte hoben sich in der weiten Ferne auf einmal von dem Hintergrund, der eine Mischung aus Gelb, Ocker und etwas Braun war, ab. Sofort richteten sich Mards laue Augen gleich einem wachsamen Raubvogel auf diese Anomalie.
'Das sind also die feindlichen Streitkräfte dieser Rebellen', bemerkte der Commodore mit einem arroganten Lächeln. Seelenruhig musterte der recht eingebildete Befehlshaber diese ziemlich bunte Sammlung aus ungefährlichen Frachtern und alten Sternjägern. 'Damit wollen sie sich meiner Macht also in den Weg stellen.' Er nickte beiläufig, dabei unterdrückte er gleichzeitig einen lauten Lachanfall. Mit strenger Miene richtete Mard im nächsten Moment die Aufmerksamkeit auf seine Brückenmannschaft. Sie waren bereit für ein Gefecht – das sah er ihnen an. Etwas zufriedener als am Anfang wandte er sich dem Captain der „Kali“ zu.

„Haben Sie der 152. Staffel meine Angriffsziele übermittelt?“, fragte der Commodore nach und ließ seinen Schnauzer kurz erbeben. „Mit diesem schwächlichen Aufgebot dürfte diese Elite doch keine Probleme haben.“

„Befehle wurden sofort an den Staffelführer erteilt, Commodore“, antwortete der Kommandant mit seiner näselnden Stimme. „Sollen die neun Bomber ebenfalls ihre Befehle erhalten?“

Einen Moment dachte Tiberius Mard über diese Frage nach. Im Gegensatz zu den TIE-Fightern und den TIE-Interceptors waren die TIE-Bomber ziemlich gemächliche Sternjäger. Durch ihre langsame Fluggeschwindigkeit – selbst im Vakuum – mussten sie ständig von schnelleren Modellen beschützt werden. Trotzdem wollte der Commodore diese klobigen TIEs im Einsatz sehen. Sie sollten für eine ganze Weile die Innenstadt von Red Haven bombardieren, um so geeignete Landezonen für die bald kommenden Truppen zu schaffen. Mit einem grimmigen Blick musterte Mard den dürren Captain – ließ sich förmlich Zeit mit einer Entscheidung. 'Im Raumkampf – Jäger gegen Jäger – sind wir trotz unserer großen Zahl an Sternjägern leicht im Nachteil, weil uns die Schilde fehlen', bemerkte Mard und warf einen Blick auf das aktuelle Schlachthologramm, das man zur Übersicht erstellt hatte. Der Commodore suchte förmlich nach Schwächen beim Feind.

„Die TIE-Bomber sollen sich noch bei der Fregatte halten“, wies Tiberius Mard an. „Dafür soll sich die „Ulysses“ primär um die paar B-Wings kümmern. Unsere Kanoniere nehmen die Frachter unter Beschuss. Eine Kapitulation wird nicht geduldet!“

„Und was machen die restlichen Staffeln, Sir?“, fragte der Captain nach.

„Zum zusätzlichen Schutz unserer Schiffe bleiben sie noch in unserer Nähe“, antwortete der strenge Flottillenkommandant und musterte weiter das „Schlachtfeld“. „Zwar haben wir die Reichweite der eigenen Turbolaser noch nicht erreicht, aber zur weiteren Demoralisierung der Gegner sollen unsere Kanoniere nun das Feuer eröffnen.“

Schwerfällig erwachten die riesigen Turbolasertürme zum Leben. Sie spuckten grüne Laserblitze in die kalte Schwärze. Man zielte erfolglos auf die kleinen Sternjäger und Frachter, die sich weiterhin tollkühn im Orbit von Rhommamol tummelten. Folgsam hielten sich im selben Moment die äußerst zahlreichen TIE-Modelle in der Nähe der großen Schiffe. Nur die Staffel, bestehend aus zwölf TIE-Defender, flog mit rasantem Tempo auf den ruhigen Wüstenplaneten zu. Sie ließen sich anscheinend nicht von diesem militärischen Aufgebot der rhommamolischen Rebellen aufhalten. Man sah schon an diesem Szenario, dass Commodore Tiberius Mard diesen Moment in vollen Zügen genoss. Seine fünf Schiffe ließen sich viel; sehr viel Zeit mit dem schrecklichen Angriff. Zwar feuerten schon die Kanoniere, doch Treffer konnte man aus der großen Entfernung noch nicht verzeichnen. Insgesamt spielte Mard in diesem Augenblick ausschließlich mit den Nerven seiner Feinde.

[Osarian-System ~ kurz vor Rhommamol (außer Feuerreichweite) ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

VSD I „Kali“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Fighter (12 Jäger)
  • TIE-Interceptor (12 Jäger)
ESC „Swarm“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Defender (12 Jäger)
  • TIE-Fighter (36 Jäger)
  • TIE-Interceptor (24 Jäger)
FRG „Ulysses“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Bomber (10 Jäger)
  • TIE-Fighter (9 Jäger)
SG 1 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
SG 2 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
 
[Osarian-System – Rhommamool - Redhaven] Lyla Farr, gefangene imperiale Offiziere

Als die mittlerweile automatisierte Raumkontrolle den Anflug einer Staffel TIE-Jäger meldete, war Redhaven so gut wie evakuiert worden. Commander Tylor hatte eine Anweisung von Bürgermeister Branno erhalten, auf einen möglichen Angriff auf die Hauptstadt nicht zu reagieren – sowohl um Verluste zu vermeiden als auch weil schlichtweg niemand mehr da sein würde, den es zu verteidigen gab. Die einzigen verbliebenen Personen waren die gefangen genommenen Offiziere der ehemaligen imperialen Garnison von Redhaven und eine der Anführerinnen des rhommamoolianischen Widerstandes mit einigen Mitstreitern.

Lyla Farr stellte sicher, dass die Gefangenen genug Proviant für einige Tage hatten, falls sie nicht von ihren imperialen Kumpanen mitsamt des Rathauses zu Wüstenstaub zerbombt wurden.

„Also, dann bitte einmal freundlich in die Kamera sehen, meine Herren. Vielleicht lassen sich Ihre Kameraden erweichen und lassen von der totalen Zerstörung Redhavens ab,“

sagte sie zu den gefesselten und geknebelten Soldaten, als sie den Holo-Projektor auf die Männer richtete und hängte die Aufnahme einer zuvor aufgezeichneten Nachricht von Bürgermeister Branno an. Die Stimmung der Männer schwankte zwischen Resignation, Unverständnis und Wut über ihre Lage, also würden sie noch einen recht munteren Eindruck machen. Da diese Offiziere sich immer recht fair gegenüber der rhommamoolianischen Bevölkerung verhalten hatten, waren sie von den Widerständlern zwar nicht mit Samthandschuhen angefasst worden, aber sie hatten während ihrer Gefangenschaft nicht leiden müssen. Branno wollte sich trotz seiner Wut auf das Imperium nicht auf dessen Niveau herablassen. Dass er die Offiziere als Druckmittel benutzte und sie wohlmöglich der Zerstörungswut der Angreifer opferte, sah er als bedauerlichen, aber notwendigen Schritt an.

"Es soll später nicht heißen, dass wir uns Ihnen gegenüber nicht unzivilisiert verhalten hätten, falls Sie das überleben sollten,"


hatte er den Männern gesagt, bevor er sich mit dem Führungsstab ins Gebirge zurückzog.

"Wenn ich das überleben sollte, werde ich Sie in guter Erinnerung behalten, denn Sie haben sich nichts Nachteiliges zuschulden kommen lassen, ganz im Gegensatz zu Ihren schießwütigen Kollegen dort oben. Vielleicht geschieht ja ein Wunder, und dann werde ich auch ein gutes Wort für Sie einlegen,"


hatte Branno hinzugefügt, als er auf seine Botschafter anspielte, die unterwegs waren, um die Neuen Republik um Hilfe zu bitten.

Als sie mit der Aufnahme fertig war, schickte sie die Nachricht auf allen unverschlüsselten Comfrequenzen hinaus – sodass sie für sämtliche im Orbit befindlichen Schiffe zu empfangen war – außerdem würde man diese Nachricht auch bis Osarian und darüber hinaus empfangen können.

*Com-Nachricht von Haarl Branno, Staatsoberhaupt der Freien Welt Rhommamool an Imperiale Schiffe*
- unverschlüsselte Frequenz -​
Hier spricht Bürgermeister Haarl Branno, offizieller Vertreter von Rhommamool. Da unser Gebiet nie offiziell oder gar freiwillig dem Imperium angehört hat, sondern durch die osarianische Annexion unter imperialen Einfluss gelangte, ist Rhommamool nach der Unabhängigkeit als Freie Welt zu betrachten. Ihr Angriff ist somit ein Akt willkürlicher militärischer Aggression, gegen den wir uns mit allen Mitteln verteidigen werden.
Falls Sie es interessiert, halten sich in Redhaven noch die Angehörigen der ehemaligen Imperialen Garnison auf. Ihren Kameraden geht es den Umständen entsprechend gut und warten darauf, von Ihnen abgeholt zu werden. (Aufnahme der Gefangenen). Wenn Sie meinen, dass Sie unsere Hauptstadt und Ihre Kameraden zu Wüstenstaub zerbomben müssen, ist das zwar sehr bedauerlich, aber wir können und werden Sie nicht daran hindern.
Eine Kapitulation unsererseits steht außer Frage – wir werden bis zum Schluss Widerstand leisten, um für andere Welten mit freiheitlicher Gesinnung ein Vorbild zu sein, sich gegen die imperiale Unterdrückung zu wehren.


gez. Haarl Branno, Bürgermeister von Redhaven

*Com-Nachricht Ende*
- unverschlüsselte Frequenz -​


Diese Ansprache hatte Branno nicht selbst verfasst, da sie zum größten Teil aus wüsten Beschimpfungen bestanden hätte, so dass sich Lyla und ihr Kollege Marrko Linn Gedanken um eine etwas zivilisiertere Formulierung gemacht hatten. Die Nachricht sollte auch Empfänger auf Osarian und auf anderen Schiffen, die sich im Sektor befanden, ansprechen. Ihre Hoffnung bestand darin, dass die Nachricht von einem widerrechtlichen imperialen Angriff auch über die Sektorgrenzen hinausgetragen würde und die Chancen auf Hilfe sich vergrößerte. Der Bürgermeister und Revolutionsführer hätte am liebsten noch erwähnt, dass er um republikanische Hilfe gebeten hatte, doch das hielten Lyla und Marrko für unklug, weil diese Information den imperialen Gegner vorgewarnt hätte. Wenn er es ihnen überhaupt geglaubt hätte.

Die Bothanerin programmierte die Sendung auf Dauerwiederholung und entfernte die Knebel der Gefangenen, die gerade noch soviel Bewegungsspielraum hatten, sich mit Proviant zu versorgen.

„Dann beten Sie, dass Ihre Kameraden auf unseren Bürgermeister hören. Auf Wiedersehen, Gentlemen,“

verabschiedete sich Lyla von den Offizieren und verließ als letzte Widerständlerin Redhaven.

[Osarian-System – Rhommamool - Redhaven]
 
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[Osarian System-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Khamôn Adamer, Crew]

Kaum hatte die Fregatte den Hyperraum verlassen, zeigten die Sensoren zahlreiche Objekte im Orbit über Rhommamool. Zwar war deren Aufgebot nicht so groß wie das der wohlhabenderen Osarianer, aber Lloyd stellte mit einem Hauch der Zufriedenheit fest, dass diese Flotte einer Fregatte sowie einer Korvette überlegen war. Damit brauchte er sich keine Vorwürfe machen, er hätte einen überhasteten Rückzug eingeleitet. Nun war die Ulysses zurück und diesmal würde sie auf der Seite der Sieger stehen.

Die TIEs hatten den Hangar verlassen und das gesamte Schiff operierte nun unter Alarmstufe Rot. Commodore Mard hatte Lloyd einige Befehle übermittelt, die der Commander nun beutachtete. Die Bomber sollten die Hauptstadt des Planeten bombardieren, die Jäger die Kapitalschiffe schützen.


"Lieutenant Commander, die Bomber sollen sich gegenwärtig zurück halten, die TIE-Fighter beziehen Position vor der Ulysses und sollen Abfangkurs gegenüber den B-Wings einnehmen. Sobald sich diese nähern, sollen sie angreifen. Für unsere Bordschützen sind sie ebenfalls das Primärziel." gab Lloyd die Order an seinen ersten offizier Adamer weiter.

Auf dem Schirm erschien eine Nachricht des Bürgermeisters von Redhaven. Der Kommandant der Fregatte las sie stillschweigend und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Rhommamool war seit einer Ewigkeit von imperialen Truppen besetzt gewesen, genauso lange war die dortige Bevölkerung Teil des Imperiums und hatte nie einen anderen Zustand angestrebt. Plötzlich waren diese Spinner anderer Ansicht und pochten auf Unabhängigkeit. Dabei war es das Imperium, welches diesem Planeten überhaupt erst leben eingehaucht hatte. Hätten die Gouverneure nicht erlassen, dass Osarian Rhommamool finanziell zu unterstützen habe, wäre die Kolonisierung dieses leblosen Wüstenplaneten unmöglich gewesen.
Mehr denn je war Lloyd überzeugt, dass dieser paranoide Despot Branno gestoppt werden musste.


"Wir halten uns etwas hinter der Kali. Sie dient als Speerspitze durch die Verteidigungslinie. Ihrer Feuerkraft dürften diese Rebellen nicht viel entgegen zu setzen haben. Wenn ich das richtig sehe, sind ohnehin nur die B-Wings in der Lage uns gefährlich zu werden. Und deren Zahl ist zu gering, sofern sie überhaupt an unseren TIEs vorbei kommen."

[Osarian System-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Khamôn Adamer, Crew]

FRG Ulysses: Schilde [100%] Rumpf [100%]
-TIE-Fighter [9 Jäger]
-TIE-Bomber [10 Jäger]
 
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