Ossus (Adega-System)

[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Maedhros, Dhemya, Tryst, Joras, Visas, Aelar und Flynn

Wyn bedachte Dhemya mit einem Lächeln, als diese sich zu ihnen umwandte und sie schmunzelnd ansah. Sie schlang Tryst ihre Arme und den Hals, um in eine etwas aufrechtere Position zu gelangen und begann dann, indem sie Dhemya und Tryst einander vorstellte.

"Dhemya, das ist Tryst."

Sie wandte sich wieder ihm zu und lächelte.

"Dhemya ist ein Mitglied des Jedi-Rates. Und meine Meisterin."

Er lächelte ebenfalls, begrüßte dann Dhemya und begab sich schließlich daran, den Mann (Maedhros) vorzustellen, mit dem Dhemya sich unterhalten hatte.

"Es ist mir eine Ehre, euch kennen zu lernen, Rätin. Wyn, da du bis gerade noch geschlafen hast kennst du Maedhros vermutlich noch nicht. Er war es, der mich mit nach Ossus gebracht hat. Und er ist ebenfalls ein Jedi."

"Hallo Maedhros."

Sie begrüßte den Silberhaarigen mit einem Lächeln und einem Kopfnicken, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Tryst zu wandte. Sie wollte mehr über ihn erfahren. Von Maedhros wusste sie nun immerhin schon einmal, dass er ein Jedi war. Von Tryst wusste sie nichts weiter als seinen Namen. Er hatte scheinbar verstanden, worauf sie hinaus wollte und ergab sich seufzend in sein Schicksal.

"Also schön, ich erzähle ja schon."

Sie kicherte leise, bevor sie wieder verstummte und ihn abwartend ansah. Sie war wirklich gespannt, was er nun erzählen würde.

"Ich denke, es ist am einfachsten, wenn ich ganz vorne anfange. Nun, vielleicht nicht ganz am Anfang und nur die wichtigsten Dinge."

Er musste es irgendwie in ihren Augen gesehen haben, denn als sie Einspruch erheben und auf die lange Version der Geschichte bestehen wollte legte er ihr leise Lachend einen Finger sanft auf die Lippen und gebot ihr so Einhalt, bevor sie auch nur Zeit gehabt hatte, den Mund zu öffnen. Völlig überrascht verharrte sie und blickte ihn lediglich an als er sie mit einem schiefen Grinsen bedachte. Sie mit nur einem Arm zu halten bereitete ihm scheinbar keine Schwierigkeiten und ein wenig zerknirscht musste sie zugeben, dass an seiner Stichelei bezüglich ihres Gewichts eindeutig etwas dran war.

"Hey, du kannst mich gerne bei anderer Gelegenheit ausfragen, aber jetzt bleibt es bei der Kurzfassung. Schließlich wollen wir die anderen ja nicht zu Tode langweilen. Getroffen habe ich Maedhros auf Kubindi, wo wir beide aus unterschiedlichen Gründen gestrandet waren. Bei ihm war es der Absturz seines Linien-Shuttles, bei mir waren es die Kubaz. Jedenfalls haben wir uns durch Zufall getroffen und hatten dann eine Menge Glück, dass wir eine Ansiedlung der Kubaz gefunden haben, in der wir ein Schiff bekommen konnten. Und dann hat er mich hierhin mitgenommen. Ich fühle mich hier zwar ein wenig fehl am Platze zwischen euch Jedi, aber ich muss zugeben, dass ihr euch einen hübschen Planeten ausgesucht habt."

Maedhros war also aufgrund eines Unfalls auf Kubindi gelandet. Aber weshalb war Tryst dort gewesen? Das hatte er verschwiegen. Sie rang für einige Augenblicke mit ihrer Neugier und überließ dieser dann den Sieg. Sie würde sich nachher vermutlich ohnehin noch einige Kommentare von ihrer Meisterin anhören müssen.

"Und was hast du auf Kubindi gemacht? Auf dem Planeten gibt es doch nichts."

"Ich arbeite auf mehr oder weniger regulärer Basis als Kriegsberichterstatter. Nicht unbedingt der schönste Beruf, aber es hat sich nach dem Studium so ergeben. Und es ist definitiv besser, als wenn ich immer noch in der Armee des Imperiums dienen würde."

Sein Unwillen war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören und es war offensichtlich, dass er diesen Teil seines Lebens gar nicht mochte. Sie musterte ihn aufmerksam und versuchte sich vorzustellen, wie Trst in die Militärmaschinerie des Imperiums passen mochte, doch irgendwie gelang ihr dies nicht. Er verhielt sich nicht so, wie man es von imperialen Soldaten erwartete. Und aus seinem letzten Satz schloss sie, dass er sich dort auch nicht wirklich wohl gefühlt hatte.

"Ich habe den Dienst quittiert, weil ich es für mich nicht mehr rechtfertigen konnte, Teil dieses... Terrorwerkzeugs zu sein. Und in der Zeit, die seitdem vergangen ist habe ich immer deutlicher gemerkt, dass ich mich nicht mit den Philosophien des Imperiums anfreunden kann. Und weil ich das nicht rechtzeitig erkannt habe, habe ich drei Jahre meines Lebens damit verbracht, Dinge zu tun, die ich heute als himmelschreiendes Unrecht empfinde..."

Sein Gesichtsausdruck hatte sich verdüstert und er fühlte sich eindeutig nicht ganz wohl in seiner Haut. Sie wollte schon etwas zu seiner Aufmunterung sagen, als Dhemya das Wort ergriff. Diese wandte sich an Maedhros und wies ihn darauf hin, dass es nicht üblich sei, Fremde mit nach Ossus zu bringen.

Sie war bereit etwas zu seiner und, wie sie zugeben musste, vor allem zu Trysts Verteidigung zu sagen, als die nächsten Worte ihrer Meisterin sie innehalten ließen. Sie sah Tryst fragend an und bemerkte, dass er ebenso ratlos war wie sie selbst. Erst Maedhros erstaunte Aussage gab eine Erklärung.


"Soll das heißen, dass... dass ich machtsensitiv bin? Lernen könnte, die Macht zu nutzen?"

Aus einer Laune heraus, die sie selbst nicht völlig, oder wenn sie ehrlich war im Grunde gar nicht, nachvollziehen konnte, reckte sie sich zu ihm hoch und hauchte Tryst einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich wieder zurücklehnte und ihn anlächelte.

"Ja, ich glaube, das soll das heißen. Glückwunsch."

Aus dem Augenwinkel bekam sie mit, dass Flynn sich ein wenig niedergeschlagen und mürrisch am Rand der Gruppe herumtrieb und die Szene argwöhnisch beobachtete. Achselzuckend tat sie das ab, darum konnte sie sich auch später noch kümmern.

[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Maedhros, Dhemya, Tryst, Joras, Visas, Aelar und Flynn
 
[System um Ossus - an Bord des Frachters "Hope"] mit Dhemya, Wyn, Joras, Aelar, Flynn und Crew


Der Frachter näherte sich einer grünen Kugel im Weltraum. Beim Eintritt in die Atmosphäre des Planeten, wachte Visas aus ihrem etwas unruhigem Schlaf auf. Sie machte sich noch fertig, verband ihre beige Augenbinde noch einmal neu und zog sich dann eine Jacke über, da ihr kalt war. Die "Hope" flog über den dichten Dschungel hinweg. Die Miraluka begab sich in den Aufenthaltsraum des Frachters zu dem Rest der Gruppe. Dhemya war im Cockpit verschwunden, um dem Pilot die Anweisung zu geben, wo er landen sollte. Die Stelle war wohl erreicht worden, denn der Frachter setzte zu Landung an und Dhemya kam wieder zurück zur Gruppe, die vollständig war bis auf Wyn. Vielleicht schlief Wyn noch oder sie war einfach nur spät dran. Der Frachter landete neben einem kleineren Shuttle in einem Waldstück. Als die "Hope" sicher gelandet war auf festem Boden, öffnete sich die Laderampe und die Gruppe konnte aussteigen.

Die Gruppe kam nach wenigen Schritten in einer Art Notfalllager an, welches verlassen war bis auf zwei Personen (Maedhros und Tryst), die wohl auch erst vor kurzem angekommen sind. Die Jedi, schien einen der beiden (Maedhros) zu kennen. Sie ging auf ihn zu und redete etwas mit ihm. Der andere (Tryst) verschwand in den Frachte und kam irgendwann wieder. Er trug die schlafende Wyn, die kurz darauf erwachte. Visas fühlte sich etwas unsicher in der neuen Umgebung, denn alles hier war neu für sie. Sicherlich auch für die anderen, nur sie und Joras würden die meisten Probleme haben, da sie ja blind waren. Die blinde Frau ging nun aber auch zu den anderen und stellte sich den zwei neuen Männern noch vor.

"Hallo, ich bin Visas Culu. Ich bin eine Miraluka und stamme von Alpherides.

Sie lernte die beiden Männer als Maedhros und Tryst kennen. Tryst war der, der Wyn getragen hatte und Maedhros hatte sehr ausfürlich mit Dhemya gesprochen, womöglich gehörte er auch schon den Jedi an. Die Miraluka verschwand nun wieder im Hintergrund, denn sie war sehr schüchtern. Flynn hingegen war sehr neugierig, aber dies waren sicher alle. Er lernte direkt eine wichtige Lektion der Jeid. Geduld zu haben. Visas und sicherlich auch die anderen waren sehr neugierig, doch Visas wollte dies nicht unbedingt zeigen. Mittlerweile hatte Wyn Gefallen an Tryst gefunden. Sie schien ein lustiges Spiel mit ihm zu spielen, denn sie kicherte die ganze Zeit. Wenig später nachdem das blonde, kichernde Mädchen Tryst an Dhemya und er ihr Maedhros vorgestellt hatte, erfuhr er, dass er ebenfalls machsensitiv sei.

Visas drehte sich herum und suchte nach Joras, von dem sie bisher noch nichts vernommen hatte. Sie mochte Joras wirklich gern. Nur wo war er, er musste in der Nähe sein, aber er schien sehr still zu sein. Visas konnte ihn nicht finden und ging deshalb zurück zur Gruppe.


[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Dhemya, Maedhros, Wyn, Tryst, Joras, Aelar und Flynn
 
-Ossus, Notfallbasis, Zeltlager mit der Bande-


Im Grunde hatte der Silbergrauhaarige gegen die Regeln verstossen, denn er hatte quasi einen Fremden mitgebracht. Zumindest aus seiner Sicht gesehen, doch das es sich um einen Machtbegabten handelte, sah die Sache anders aus. Nur wusste er nichts davon. Nicht nur er wusste nichts, auch Tryst schien verwundert.

"Tja...die Wege der Macht sind oft unergründlich...."

Seufzend bedachte sie die beiden Männer, ehe sie zu Flynn blickte. Der schien ein wenig gekränkt zu sein, da sie ihn ein wenig belehrt hatte. Eigentlich nicht ihre Art gleich als "Lehrer" aufzutreten aber manchmal ging es mit ihr durch. Wieder seufzte die junge Rätin vorsich hin. Nicht gerade leicht so eine Funktion auszuüben, wo man selbst in den jungen Jahren nicht anders war. Sie hatte ihrer Meisterin viel Ärger gemacht, mehr als ihr selbst lieb war.

Wyn schien das Ganze nicht zu stören. Sie fühlte sich offensichtlich wohl bei Tryst. Dieser Anblick löste in ihr einen tieferen Seufzer aus. Wie gerne hätte sie an ihrer Seite auch jemanden um sich wohl zu fühlen. Doch ihre angebliche Verlobung konnte man lediglich als eine Farce bezeichnen, denn im Grunde hatte er sie in Stich gelassen. Nicht der Erste. Innerlich verfluchte sie förmlich die Macht, die ihr im Grunde nur Kummer bereitet hatte.

Dadurch das sich alle so gut verstanden und ins Gespräch kamen, nutzte Dhemya die Gelegenheit um zu verschwinden. Sie wollte in diesen Moment einfach nur alleine sein. Ihre emotionale Seite ging wieder einmal mit ihr durch, diesmal etwas ärger als sonst. Es gab im Moment eine geballte Ladung an Emotion, die ihr einfach nicht gut taten. Also flüchtete sie einfach in den nahe gelegenden Wald um alleine zu sein.



-Ossus, Notfallbasis, irgendwo im Wald-
 
[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Dhemya, Maedhros, Wyn, Tryst, Joras, Aelar und Flynn


Die Blinde bemerkte, dass die Jedi-Rätin sich entfernte. Sie konnte deutlich ihre Schritte auf dem mit Laub bedecktem Untergrund. Visas überlegte, ob sie ihr folgen sollte, denn sie hatte das Gefühl, Dhemya fühle sich traurig. Die Miraluka beschloss ihr zu folgen. Dhemya ging in einen nahe gelegenen Wald. Sie kam mit einer kleinen Verzögerung nach Dhemya auf der Lichtung an, wo die Jedi hockte.

"Was ist los? Ich habe das Gefühl, dass du traurig bist. Entschuldige bitte, dass ich dir nachgekommen bin, ich dachte nur, du könntest vielleicht jemanden zum Reden brauchen. Ich werde wieder gehen, wenn dir das lieber ist."


[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi - irgendwo im Wald] mit Dhemya
 
[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Maedhros, Dhemya, Wyn, Joras, Visas, Aelar und Flynn

Während er noch dabei war, die letzten Worte Dhemyas wirklich zu verarbeiten verschwand diese auch schon in den Wald. Vermutlich war ihr das Ganze hier aus irgendeinem Grund zu viel geworden und sie hatte sich nun entschlossen die Einsamkeit zu suchen. Allerdings würde sie diese wohl nicht allzu lange finden, denn das blinde Mädchen Visas folgte ihr bereits kurze Zeit später mit erstaunlicher Sicherheit.

Maedhros schien für den Moment in seinen eigenen Gedanken gefangen zu sein und so beschloss er, ihn nicht weiter zu stören. Die drei anderen jungen Männer der Gruppe (Joras, Aelar und Flynn) befanden sich ebenfalls noch immer in der Nähe.


"Hey, hast du vor, ewig hier rumzustehen?"

Er lächelte, als Wyn versuchte, seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. Als ob er einfach so vergessen könnte, dass er ein vorlautes und, so viel musste er zugeben, bezauberndes Mädchen im Arm hielt.

"Nein, eigentlich nicht. Jedenfalls hatte ich es nicht vor, bis du mich gefragt hast."

Ihr übertriebenes Schmollen entlockte ihm eine weiteres leises Lachen bevor er sich in Richtung eines größeren, herumliegenden Felsbrockens auf den Weg machte. Dort angekommen ließ er sie schließlich herunter, bis sie mit eigenen Füßen auf dem Boden stand. Er grinste, als er merkte, wie klein sie wirklich war.

"Na Kleines? Wie ist die Luft da unten?"

Die Stichelei entlockte ihr ein wütendes Fauchen was ihn abermals dazu veranlasste, leise zu lachen. In ihrer Gesellschaft wurde das wirklich zur Angewohnheit. Sie war nicht auf die lächerliche Art lustig, die einen zu lautem Lachen veranlasste. Bei ihr war das irgendwie anders, auch wenn er nicht genau erklären konnte, woran es lag.

Was er jedoch definitiv wusste war, dass er Wyn mochte. Sie tat ihm gut. Maedhros und auch Dhemya waren beide sympathische Leute, aber sie hatten es nicht wirklich geschafft, ihn aus seinem Stimmungstief zu befreien. Dieses kleine, zierliche Blondchen hatte dafür lediglich Augenblicke gebraucht.

Er setzte sich schließlich auf den Felsbrocken und ließ seinen Blick über die anderen Anwesenden schweifen. Das war definitiv eine merkwürdige Truppe, die sich um Dhemya gesammelt hatte. Und wenn er es richtig verstanden hatte, dann waren wohl alle hier Anwesenden machtsensitiv. Unausgebildet, aber mit dem Potenzial Jedi zu werden. Und er war jetzt einer von ihnen, hatte die Entscheidung zu fällen, was er mit dem Wissen über seine Gabe anfangen wollte.

Wyn überraschte ihn ein weiteres Mal, indem sie sich nicht neben ihn setzte, wie er erwartet hatte, sondern sich vor ihm auf den Boden niederließ. Er hob fragend eine Augenbraue an, doch sie antwortete ihm lediglich mit einem Lächeln.


"In Ordnung, wenn du lieber da unten auf dem Boden sitzen möchtest, dann soll mir das auch recht sein. Dann habe ich halt alleine eine richtige Sitzgelegenheit."

"Vorrecht des Alters."

"Sag mal, bist du eigentlich immer so vorlaut?"

Wieder einmal bestand ihre Antwort aus nichts weiter als einem, diesmal jedoch offensichtlich mehrdeutigen, Lächeln. Mit einem Schulterzucken ließ er die Angelegenheit auf sich beruhen und ging zum nächsten Punkt der Tagesordnung über.

"Also schön, jetzt bist du an der Reihe, ein wenig über dich zu erzählen."

"In Ordnung."

In der darauffolgenden Zeit erfuhr er einiges über ihre Vergangenheit und zu dem Mädchen gesellte sich eine Geschichte. Sie war offensichtlich ein Familienmensch und wie er festgestellt hatte, bereitete es ihr keinerlei Probleme, auf andere Menschen zu zugehen. Allerdings gestand sie zerknirscht ein, dass sie sich nie zuvor einem Fremden gegenüber so verhalten hatte, wie sie es bei ihm getan hatte.

Wenn er ehrlich war, dann störte ihn das keineswegs, es freute ihn vielmehr. Den Grund dafür konnte er nicht finden, er entzog sich ihm ständig und tanzte am Rande seines Bewusstseins umher. So, als ob er es eigentlich wissen müsste, was er jedoch eindeutig nicht tat.

Wyn andererseits nutzte jede Gelegenheit, um ihn weiter auszufragen. Er beantwortete jede ihrer Fragen geduldig und musste als sie endlich, nach einer schier endlos erscheinenden Zeit, verstummt war zugeben, dass er nie zuvor in seinem Leben derart viel Freude dabei gehabt hatte, seine Lebensgeschichte zu durchleuchten.

In dem Wissen, dass sie nicht eines der gesagten Worte vergessen würde beendete er das Gespräch indem er aufstand. Sie wusste für den Augenblick eindeutig genug über ihn, womit sie ihm auf die Nerven gehen konnte. Lächelnd stellte er fest, dass er sich schon darauf freute. Er zog schließlich auch sie auf die Beine und gemeinsam begaben sie sich zu Maedhros hinüber.


"Ihr wusstet es auch nicht, oder? Aber eigentlich ist das nicht wirklich wichtig. Nur, was bedeutet das jetzt für mich? Ich weiß, dass die Jedi sich auf Ossus befinden, also ist es sicherlich nicht in eurem Interesse, mich gehen zu lassen. Andererseits stellt sich die Frage, was ihr stattdessen mit mir anfangt, oder?"

"Was spricht dagegen, dich zu einem Jedi auszubilden? Gut, du warst früher Soldat des Imperiums, aber das Militär nimmt doch auch ehemalige Imperiale in seine Reihen auf."

Er lächelte schwach und legte ihr besänftigend eine Hand auf die Schulter. Sie wandte den Kopf um zu ihm aufzublicken und verstand seine stumme Ermahnung.

"Ja, du hast wohl Recht. Die Entscheidung darüber liegt nicht bei mir."

Als er seine Hand von ihrer Schulter wegziehen wollte, legte sie rasch ihre eigene über die seine. Ihr Blick fand den seinen und er sah die wortlose Bitte darin. Offensichtlich hatte sie Angst, dass ihre Zunge wieder einmal mit ihr durchgehen würde. Eine Befürchtung die vermutlich gerechtfertigt war, wie er mit einem schiefen Lächeln erkannte.

"Also, Maedhros, was wollt ihr jetzt mit mir machen?"

Die Antwort des anderen Mannes abwartend trat er hinter Wyn und legte ihr seine zweite Hand beruhigend auf die andere Schulter. Vielleicht war es doch nicht so gut, dass das Mädchen einen Narren an ihm gefressen hatte. Wenn Dhemya und Maedhros nun eine Entscheidung fällten, die auf den Unwillen des Blondchens stießen, so würde der darauf folgende Konflikt sicherlich nicht förderlich für die Beziehung zwischen Schülerin und Meisterin sein.

[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Maedhros, Wyn, Joras, Aelar und Flynn
 
[Ossus, Notfallbasislager] mit Tryst, Dhemya, Visas, Wyn, Aelar, Flynn


Sie rügt mich nicht? Entgeistert sah er zur Rätin, die es anscheinend mit Ruhe auffasste. Auch die Erkenntnis das sein Wegbegleiter die Macht insich hatte, schien sie wenig zu berühren. Er selbst konnte sich in den Hintern treten, wenn er es selbst könnte. Na toll und was mache ich jetzt?

Eigentlich wollte er mit der Rätin darüber sprechen aber die verschwand in den Wald. Sie schien nicht gerade glücklich zu sein, eher nachdenklich. Doch bevor er reagieren konnte, ging ihr Visas nach, die junge blinde Frau. Sie scheint sie zu mögen. Als Rätin hat man es anscheinend nicht leicht....Er kann es sich gut vorstellen, daß sie wenig Freizeit hat, geschweige denn das sie in Zeiten wie Diese sie selbst sein konnte. Man wusste recht wenig über sie, da sie recht verschlossen auftrat.

Wyn hingegen das ganze Gegenteil, sie freundete sich recht schnell mit Tryst an. Tja, in Sithzeiten hatte ich auch schnell Anhang aber seit ich bei den Jedi bin...seltsam. Nun seufzte er vor sich hin. Es hatte sich wahrlich viel verändert. Eigentlich hatte er auch gedacht, hier würden sich mehr vom Orden aufhalten, doch dem war nicht so.


"Wie...?"

Als er seinen Namen hörte, blickte er mit hochgezogener Braue zu Tryst, der sich hinter dem Mädchen gestellt hatte. Toll, jetzt darf ich wieder entscheiden, was wir mit ihm machen. Woher soll ich das wissen, bin ich Rat oder wie?

"Tja, wenn ihr ausgebildet werden wollt, dann könnt ihr Euch den Jedi anschließen. Wenn ihr allerdings damit nichts zutun habt, dann müsst hier von hier verschwinden und stillschweigen versprechen. Ansonsten gebe es Möglichkeiten, Euch Eure Erinnerungen zu manipulieren."

Der Schönling fing dipolmatisch an. Danach folgte das obligatorische Tamtam und ganz zum Schluß eine Art Drohung. Die aber nicht von ungefähr kam. Man konnte dies tatsächlich tun. Mein ehemaliger Sithmeister hatte mir da mal was gezeigt aber ich denke Dhemya kann das viel besser als ich, auch wenn es seinen Reiz hat.


[Ossus, Notfallbasislager] mit Tryst, Dhemya, Visas, Wyn, Aelar, Flynn
 
[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Maedhros, Wyn, Joras, Aelar und Flynn

"Nein, tut mir Leid, an meinen Erinnerungen lasse ich euch sicherlich nichts verändern, auch wenn ihr es nicht böse meint. Und im übrigen habe ich das Gefühl, dass Wyn dagegen etwas einzuwenden hätte."

Er konnte spüren, wie sich die Muskelpartie in Schultern und Nacken des Mädchens angespannt hatte. Offensichtlich gefiel ihr die Richtung, die das Gespräch einschlug in keinster Weise. Während er darüber nachdachte, wie es nun weitergehen sollte, begann er geistesabwesend damit, Wyn zu massieren, bis er merkte, wie die Anspannung von ihr wich.

Entgegen aller Erwartungen blieb sie ruhig und sagte nicht ein Wort, sondern blieb einfach bewegungslos vor ihm stehen während sie Maedhros ansah. Er seufzte. Dieses Mädchen war wirklich mehr als merkwürdig. Ob es je möglich sein würde, sie völlig zu verstehen erschien ihm mehr als nur fragwürdig.


"Und ich möchte auch nicht gehen. Ich kenne euch noch nicht lange, aber bis jetzt habe ich die Jedi als sehr freundlich wahrgenommen."

Er lächelte schwach. Die nächsten Worte die er zu sagen hatte würden möglicherweise interessante Reaktionen hervorrufen.

"Und vor allem möchte ich Wyn nicht verlassen. Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber sie hat es geschafft, mich aus meiner Apathie zu reißen. Ich habe einfach mein Leben gelebt, ohne ein wirkliches Interesse an irgendetwas zu haben. Was zu erledigen war habe ich erledigt und mich dann der nächsten Aufgabe zu zuwenden. Und in ihrer Nähe ist mir eben nicht mehr alles gleichgültig. Ich möchte dieses Gefühl nicht wieder verlieren, nicht wieder in Desinteresse versinken."

Wyn blickte unsicher zu ihm hoch, mit einem fragenden Ausdruck in den Augen. Das entlockte ihm ein Lächeln, denn sie zeigte nun zum ersten mal Unsicherheit, bisher hatte sie immer so gewirkt, als ob sie genau wüsste, was sie wollte. Offensichtlich gab es da noch eine andere Facette ihres Charakters, die verletzlich war.

Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und wandte sich dann wieder an Maedhros, der geduldig auf seine Antwort wartete.


"Ich werde also das, nun ja, Angebot annehmen und mich euch anschließen, wenn die Rätin keine Einwände hat. Vielleicht kann ich so ein paar von den Fehlern, die ich in der Vergangenheit begangen habe, wieder gut machen und dadurch endlich meinen Frieden finden..."

[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Maedhros, Wyn, Joras, Aelar und Flynn
 
-Ossus, Notfallbasislager, abseits im Wald mit Visas-


An einem Baum lehnend, blickte die Kupferrothaarige nach vorne. Ihre Augen hatten eine gewisse Leere ansich. Schon mehrmals hatte sie so einen Moment gehabt, der nichts gutes hieß. Es kam wieder alles in ihr hoch, trotz ofter Meditation. Sie hasste diese Momente sehr aber sie gehörten zu ihrem Leben dazu.

Lange blieb sie nicht alleine, denn es kam jemand zu ihr. Die junge blinde Frau hatte sich zu ihr gesellt, sie schien sich Sorgen zu machen.


"Danke Visas aber es geht...es muß gehen."

Tief durchatment blickte sie zu ihr. So langsam kehrte die Leere wieder ins tiefere Innere zurück. Zum Glück, denn einmal konnte sie sich nicht beherrschen und es kam zu einer Entgleisung.

"Es ist schwer in Zeiten wie Diese ein Jedi zu sein. Vor allem ich als Rätin, wo ich nicht mal wirklich alt bin, geschweige denn Weise. Wir haben alle in Stich gelassen, daß sagt man uns nach. Kaum Einer vertraut uns mehr, bis auf wenige. "

Eigentlich sollte sie der blinden Frau Mut machen, doch wie immer blieb sie ehrlich und schmierte nicht Honig aufs Brot. Ja die Zeiten hießen für einen Jedi bei weitem nichts Gutes, doch das wollte sie ändern. Nur gab es recht wenige Meister aber soviele junge Machtbegabte die sich für das Gute einsetzen wollten.

"Aber wir sollten zu den Anderen gehen....danke Dir Visas. Du hast mich vor Schlimmen bewahrt."

Dankend legte die junge Rätin ihre linke Hand auf die Schulter, ehe sie wieder zurück zu den Anderen gingen. Da bekam sie gerade noch etwas von einer Gedankenmanipulation mit, die aus dem Schönling hervor ging. Kurz danach äusserte sich Tryst, der sich bei Wyn befand. Glücklich sahen die Beiden aus, wo es wieder einen Stich in ihrem Herzen machte. Nur diesmal stand sie darüber und trat stark auf.

"Hier wird es keine Manipulationen geben Maedhros, wir sind hier nicht bei den Sith."

Zuerst rügte sie den Silbergrauhaarigen, auch wenn er es wahrscheinlich schon selbst eingesehen hatte aber so wirklich wusste sie es nicht, denn er ließ sich kaum in die Karten sehen.

"Auch sollte ein Wesen nicht der Grund des Bleibens sein Tryst, geschweige denn ein Gutmachen, sondern viel mehr der Wille für den Frieden zu kämpfen und sich einzusetzen aber auch die Ideale der Jedi zu vertreten."

Die Ideale konnte man auch so als eine Sache betrachten, zumindest bei ihr selbst. Sie versuchte zwar den Kodex zu predigten aber selbst hatte sie oft andere Lösungen parat gehabt. An solchen Momente wie Diese, gab es immer einen inneren Seufzer bei ihr und die Frage, warum wurde sie Rätin.

"Wenn ihr hierbleiben wollt, dann müsst ihr viel lernen....Alle hier müssen viel lernen. Nur vergesst Eure Gründe warum ihr ein Jedi werden wollt, vor allem Rachegelüste. Ihr müsst es wollen, tief in Eurem Herzen müsst ihr bereit sein für den Frieden zu kämpfen und Euch den Schwächeren annehmen. Und das wichtigste ist....ihr müsst der Macht vertrauen. "

Reden konnte man nicht als ihre starke Seite betrachten, doch es gab Momente wie Diese, wo sie eine philosophische Ader hatte. Es erinnerte sie immer stark an ihre ehemalige Meisterin, von der sie doch einiges übernommen hatte.


-Ossus, Notfallbasislager mit Allen-
 
[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Maedhros, Dhemya, Wyn, Joras, Visas, Aelar und Flynn

Dhemya und Visas waren unvermittelt wieder aus dem Wald zurückgekehrt und die Rätin mischte sich in die Unterhaltung ein. Meadhros musste eine leichte Rüge über sich ergehen lassen bevor Dhemya sich Tryst zu wandte.

Sie machte deutlich, dass Wyn nicht der Grund für sein Bleiben sein dürfe und auch die Wiedergutmachung seiner vergangenen Fehler solle nicht der Grund sein. Vielmehr müsse er den Willen haben, sich für den Frieden und die Ideale der Jedi einzusetzen. Dies müssten die Gründe für ihn sein, zu bleiben.


"Ihr habt wohl Recht, Rätin. Die Ideale der Jedi und nicht die Begleichung meiner Schuld oder Wyn sollen meine Motivation sein. Aber wenn ihr es erlaubt, dann möchte ich doch beide ein Teil meines Lebens sein lassen."

Er lächelte schwach und blickte zu Wyn hinunter.

"Ich will die Herausforderung annehmen. Für die Leute, die Hilfe brauchen und nicht, um mich selbst zu retten. Wenn ich anderen helfe, dann werde ich meinen Seelenfrieden vielleicht ganz von allein finden."

[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Maedhros, Dhemya, Wyn, Joras, Visas, Aelar und Flynn
 
[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi - irgendwo im Wald] mit Dhemya


Visas war überrascht, dass die Rätin sie nicht weggeschickt hatte. Sie wäre in solchen Momenten lieber für sich alleine gewesen. Aber vielleicht hatte die blinde Frau mal das Richtige getan und Dhemya brauchte einfach jemanden, der für sie da war. Wyn war schließlich zu sehr mit Tryst beschäftigt. Doch die beiden blieben nicht lange, sie gingen zusammen zurück zu den anderen. Dhemya musste sich wohl wieder gefasst haben.

Zurück bei den anderen. Wyn und Tryst redeten mit Maedhros. Die Miraluka, die mit der Jedi gerade angekommen war, bekam nur noch den letzten Teil des Gesprächs mit, in dem es wohl um gewisse Manipulation ging und um den weiteren Verbleib mit Tryst. Der ehemalige Imperiale entschied sich wohl dafür, ein Jedi zu werden, doch Dhemya hielt die Gründe für sein Bleiben für unzureichend, denn es sollten mehr die Ideale der Jedi sein, die ihn zum Bleiben bewegen, anstatt wegen Wyn oder irgendeiner Schuldbegleichung zu bleiben. Visas verflogte das Gespräch, sie wollte sich nicht einmischen. Tryst entschloss sich dann doch noch dazu, Wyn und diese Schuldbegleichung nicht zu Gründen zu machen, aber wolle, dass beide Teil seines Lebens werden.


[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Dhemya, Maedhros, Wyn, Tryst, Joras, Aelar und Flynn
 
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[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Maedhros, Dhemya, Tryst, Joras, Visas, Aelar und Flynn

Kaum hatte Dhemya ausgesprochen verschwand sie auch schon in den Wald. Scheinbar wollte sie für den Moment lieber allein sein. Visas folgte ihr jedoch bereits kurze Zeit später, sodass die Rätin wohl nicht allzu lange für sich bleiben würde.


Maedhros schien für den Moment in seinen eigenen Gedanken gefangen zu sein und Joras, Aelar und Flynn waren vorerst noch mit sich selbst beschäftigt. Somit war sie wohl Trysts Willkür ausgeliefert, der offenbar vorhatte, sie vor Langeweile sterben zu lassen.


"Hey, hast du vor, ewig hier rumzustehen?"

Er lächelte, als sie versuchte, seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. Immerhin hatte er umgehend reagiert. Vergessen hatte er ihre Anwesenheit also nicht, höchstens verdrängt.

"Nein, eigentlich nicht. Jedenfalls hatte ich es nicht vor, bis du mich gefragt hast."

Das war ja klar gewesen, dass er so antworten würde. Sein leises Lachen änderte nichts daran, dass sie ihm vorläufig die kalte Schulter zeigte. Ihre Entschlossenheit begann bereits zu bröckeln, als er sich mit ihr auf den Armen in Bewegung setzte, doch sie hielt Stand. Zumindest, bis er sie vorsichtig auf dem Boden absetzte und dann grinsend zu ihr herunter blickte. Jetzt würde die nächste Stichelei kommen, da war sie sich sicher.

"Na Kleines? Wie ist die Luft da unten?"

Also das war jetzt wirklich zu viel, beschied sie und bedachte ihn mit einem wütenden Fauchen. Er jedoch reagierte lediglich mit einem weiteren Lachen. Sie fuhr damit fort, ihn wütend anzustarren, fragte sich jedoch zunehmen, weshalb er sie so merkwürdig ansah. Nur allzu gern hätte sie gewusst, was in diesem Moment in seinem Kopf vorging.

Tryst setzte sich auf einen Felsbrocken, neben dem er zum Stehen gekommen war und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Vermutlich wunderte er sich in diesem Augenblick darüber, was für eine merkwürdige Gruppe sich um Dhemya versammelt hatte. Sie konnte es ihm nicht verübeln.

Wyn überraschte ihn ein weiteres Mal, indem sie sich nicht neben ihn setzte, wie er erwartet hatte, sondern sich vor ihm auf den Boden niederließ. Er hob fragend eine Augenbraue an, doch sie antwortete ihm lediglich mit einem Lächeln. Sollte er sich ruhig fragen, was sie damit bezweckte, dachte sie. Obwohl, eigentlich wusste sie es selbst ja nicht wirklich. Vermutlich wollte sie ihm nur etwas geben, damit er sich weiter über sie wundern konnte. Sie genoss seine Aufmerksamkeit, wie sie zugeben musste.



"In Ordnung, wenn du lieber da unten auf dem Boden sitzen möchtest, dann soll mir das auch recht sein. Dann habe ich halt alleine eine richtige Sitzgelegenheit."

"Vorrecht des Alters."

Endlich war es wieder an ihr, zum Angriff über zu gehen. Und diese Gelegenheit war wirklich zu gut gewesen, um sie ungenutzt zu lassen.

"Sag mal, bist du eigentlich immer so vorlaut?"

Erneut schenkte sie ihm zur Antwort nichts weiter als ein Lächeln. Mit einem Schulterzucken ließ er die Angelegenheit auf sich beruhen und ging zum nächsten Punkt der Tagesordnung über.

"Also schön, jetzt bist du an der Reihe, ein wenig über dich zu erzählen."

"In Ordnung."

Sie hatte gewusst, dass er sie früher oder später ebenfalls ausfragen würde und ganz offensichtlich hatte er sich für früher entschieden. Zerknirscht musste sie zwar eingestehen, dass sie sich noch nie einem Fremden gegenüber so verhalten hatte, wie sie es bei ihm getan hatte, doch das schien ihn keinesfalls zu stören. Sie hatte vielmehr das Gefühl, dass er sich darüber freute. Zudem ließ sie keine Gelegenheit aus, ihn mit weiteren Fragen zu bestürmen und er beantwortete jede einzelne mit einem geduldigen Lächeln. Scheinbar fühlte er sich in der jetzigen Situation recht wohl. Dass sie der Grund dafür war löste in ihr ein Gefühl der Zufriedenheit aus, das sie sich in dieser Form selbst nicht wirklich erklären konnte.

Das Gespräch wurde von ihm beendet, indem er aufstand. Er zog auch sie auf die Beine und gemeinsam begaben sie sich zu Maedhros hinüber.


"Ihr wusstet es auch nicht, oder? Aber eigentlich ist das nicht wirklich wichtig. Nur, was bedeutet das jetzt für mich? Ich weiß, dass die Jedi sich auf Ossus befinden, also ist es sicherlich nicht in eurem Interesse, mich gehen zu lassen. Andererseits stellt sich die Frage, was ihr stattdessen mit mir anfangt, oder?"

"Was spricht dagegen, dich zu einem Jedi auszubilden? Gut, du warst früher Soldat des Imperiums, aber das Militär nimmt doch auch ehemalige Imperiale in seine Reihen auf."

Als sie seine Hand auf ihrer Schulter spürte wandte sie den Kopf um zu ihm aufzublicken. In seinem Blick lag eine stumme Mahnung, er wollte ihr ganz offensichtlich sagen, dass sie bei dem Thema wohl kaum Mitspracherecht besaß.

"Ja, du hast wohl Recht. Die Entscheidung darüber liegt nicht bei mir."

Als er seine Hand von ihrer Schulter wegziehen wollte, legte sie rasch ihre eigene über die seine. Ihr Blick fand den seinen und er sah die wortlose Bitte darin. Sie wollte nicht, dass seine Berührung endete. Dann würde sie wieder Gefahr laufen, etwas zu sagen, was sie später bereuen würde. Er schien sie verstanden zu haben, denn er schenkte ihr ein schwaches Lächeln und beließ seine Hand auf ihrer Schulter.

"Also, Maedhros, was wollt ihr jetzt mit mir machen?"

Er trat hinter sie und legte seine zweite Hand auf ihre andere Schulter. Der feste, bestimmte Griff seiner kräftigen Hände um ihre Schultern hatte die erhoffte Wirkung, sie merkte, wie sie ruhiger wurde. Diese Ruhe würde sie brauchen, denn die Richtung, die das Gespräch einschlug gefiel ihr mit Sekunde zu Sekunde weniger.

Maedhros bot Tryst an, den Planeten zu verlassen, wenn er Stillschweigen versprach. Man könne sogar seine Erinnerung an seinen Aufenthalt auf Ossus verändern. Oder er könne sich entschließen, einer der Jedi zu werden, wenn er wolle.

Was sie anbelangte war die Entscheidung eigentlich völlig einfach. Natürlich würde er ein Jedi werden. Es wäre doch eine Verschwendung, seine Kräfte ungenutzt zu lassen, wenn er damit anderen helfen konnte. Und dass seine Erinnerung verändert wurde, das würde sie gewiss nicht zulassen. Unter gar keinen Umständen.


"Nein, tut mir Leid, an meinen Erinnerungen lasse ich euch sicherlich nichts verändern, auch wenn ihr es nicht böse meint. Und im übrigen habe ich das Gefühl, dass Wyn dagegen etwas einzuwenden hätte."

Seine Hände begannen damit, ihre Schultern und ihren Nacken zu massieren, offensichtlich hatte er gemerkt, wie sich ihre Muskeln angespannt hatten. Unter seinen Berührungen verflog ihre Verspannung jedoch langsam und sie schaffte es für den Rest des Gesprächs ruhig zu bleiben. Dies war sein Gespräch und seine Entscheidung. Wenn sie Einwände hatte, dann konnte sie diese immer noch am Ende äußern.

"Und ich möchte auch nicht gehen. Ich kenne euch noch nicht lange, aber bis jetzt habe ich die Jedi als sehr freundlich wahrgenommen."

Eine kurze Pause entstand und sie begann sich zu fragen, was jetzt wohl kommen würde.

"Und vor allem möchte ich Wyn nicht verlassen. Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber sie hat es geschafft, mich aus meiner Apathie zu reißen. Ich habe einfach mein Leben gelebt, ohne ein wirkliches Interesse an irgendetwas zu haben. Was zu erledigen war habe ich erledigt und mich dann der nächsten Aufgabe zu zuwenden. Und in ihrer Nähe ist mir eben nicht mehr alles gleichgültig. Ich möchte dieses Gefühl nicht wieder verlieren, nicht wieder in Desinteresse versinken."

Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet. Ja, sie hatte gemerkt, dass er sich wohl gefühlt hatte, aber schließlich hatte sie ihn vorher nicht gekannt und damit auch keinen Vergleich gehabt. Und vor allem hatte sie nicht erwartet, dass sie so einen großen Einfluss auf ihn hatte. Unsicher blickte sie zu ihm hoch, denn sie wusste nicht, was sie daraus schließen sollte. Die Tatsache, dass sie wirklich verunsichert war setzte ihr zudem noch weiter zu. Eigentlich ließ sie sich nur schwer aus der Ruhe bringen und jetzt gelang ihm dies mit einigen Sätzen.

Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und wandte sich dann wieder an Maedhros, der geduldig auf seine Antwort wartete.


"Ich werde also das, nun ja, Angebot annehmen und mich euch anschließen, wenn die Rätin keine Einwände hat. Vielleicht kann ich so ein paar von den Fehlern, die ich in der Vergangenheit begangen habe, wieder gut machen und dadurch endlich meinen Frieden finden..."

Dhemya und Visas waren unvermittelt wieder aus dem Wald zurückgekehrt und die Rätin mischte sich in die Unterhaltung ein. Meadhros musste eine leichte Rüge über sich ergehen lassen bevor Dhemya sich Tryst zu wandte.

Sie machte deutlich, dass Wyn nicht der Grund für sein Bleiben sein dürfe und auch die Wiedergutmachung seiner vergangenen Fehler solle nicht der Grund sein. Vielmehr müsse er den Willen haben, sich für den Frieden und die Ideale der Jedi einzusetzen. Dies müssten die Gründe für ihn sein, zu bleiben.


"Ihr habt wohl Recht, Rätin. Die Ideale der Jedi und nicht die Begleichung meiner Schuld oder Wyn sollen meine Motivation sein. Aber wenn ihr es erlaubt, dann möchte ich doch beide ein Teil meines Lebens sein lassen."

Er lächelte schwach und blickte zu Wyn hinunter.

"Ich will die Herausforderung annehmen. Für die Leute, die Hilfe brauchen und nicht, um mich selbst zu retten. Wenn ich anderen helfe, dann werde ich meinen Seelenfrieden vielleicht ganz von allein finden."

Und während er so auf sie hinunter blickte, mit diesem leicht gequälten Gesichtsausdruck, erfasste sie eine unerwartete Erkenntnis. Eine Erkenntnis, von der sie nicht wusste, ob sie sich über sie freuen oder sie fürchten sollte. Plötzlich wurde ihr klar, weshalb sie sich in Trysts Nähe so anders als sonst verhielt und fühlte: Sie hatte sich ganz offensichtlich, so verrückt und unsinnig es auch sein mochte, Hals über Kopf in diesen kriegsmüden und obendrein noch wesentlich älteren Mann verliebt.

Ruckartig wandte sie den Blick zur Seite. Mit diesem Wissen konnte sie ihm nicht länger in die Augen sehen. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Eigentlich hätte das nie passieren dürfen. Sie sah Dhemya an und hoffte, dass diese die Unsicherheit in ihrem Blick erkennen würde.


"Meisterin? Kann... kann ich gleich einmal mit euch sprechen? Bitte..."

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Das er annahm, wunderte sie wenig. Ohne Zweifel konnte sie den wirklichen Grund ahnen, auch wenn vielleicht doch Neugierde vorhanden sein konnte. Bei solchen Dingen kam ihre Skeptik schnell hervor aber sie schüttelte jegliche Gedanken in diese Richtung ab. Es ging hier um den Orden, er musste gestärkt werden.

"Gut, dann hätten wir das auch besprochen."

Kommentierte die Kupferrothaarige kurz und bündig, wobei sie Maedhros einen Blick zuwarf. Sie musste mit ihm noch reden aber auch mit Anderen hier, besonders Flynn. Er schien sehr bedrückt zu sein, das sie ihn rügte. Seufzend bedachte sie die zwei "Liebenden". Es würde sicher noch schwer werden mit den Beiden, soviel konnte sie mit Sicherheit sagen, da brauchte sie keine grossartige Vision.

Man merkte dies anhand Wyn. Sie konnte man als Vorlaut bezeichnen, jemand der nicht wusste wann der Schlusspunkt angelangt war. Irgendwie erinnerte sie das junge Mädchen an sie selbst, lebhaft aber vorlaut konnte man sie selbst nie betrachten, eher als übermutig.

Die Beiden diskutierten weiter. Man konnte regelrecht sagen, sie brauchten den Streit. Kopfschüttelnd wollte sie die Beiden alleine lassen, um mit den Schönling zu reden, danach folgte der Rest. Nur genau da kam Wyn zu ihr, mit einem Anliegen.


"Klar kannst Du, immer und jederzeit."

Innerlich hörte sie sämtliche Alarmglocken läuten. Dhemya hatte so eine merkwürdige Vorahnung. Aber sie blieb ruhig und wartete mal ab.


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Dhemya gab ihr zu verstehen, dass sie selbstverständlich mit ihr sprechen könne. Tryst schien glücklicherweise zu verstehen, dass sie dieses Gespräch alleine mit ihrer Meisterin führen musste und verschwand mit der Anmerkung, dass er sich einmal im Lager umsehen wolle.

Sie sah Dhemya an und suchte nach den richtigen Worten, unschlüssig, wie sie ihr Problem schildern sollte. Da ihre Meisterin jedoch mittlerweile vermutlich ohnehin erraten hatte, worum es ging, entschloss sie sich schließlich dazu, möglichst direkt auf den Punkt zu kommen.


"Ich weiß, dass ich mich heute nicht so verhalten habe, wie ihr es erwartet habt. Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich es selbst nicht erwartet. Es tut mir Leid."

Sie holte tief Luft, bevor sie weiter sprach. Diese Unterhaltung würde wohl alles andere als einfach werden.

"Ihr wisst wahrscheinlich bereits, worauf ich hinaus will. Ich habe mich, obwohl ich weiß, dass es falsch ist und ich es mir nicht erklären kann, in Tryst verliebt. Glaube ich. Ich weiß nicht, was es sonst sein sollte..."

Nach einem Seufzen zwang sie sich dazu fortzufahren, sie würde jetzt nicht klein beigeben.

"Ja, ich kenne ihn erst seit ein paar Stunden, aber..."

Sie rang sich ein klägliches Lächeln ab und sah zu ihrer Meisterin auf, die noch immer ruhig und gefasst wirkte.

"Aber in den Armen eines gut aussehenden Mannes aufzuwachen hat das Ganze nicht gerade einfacher gemacht. Gut, Maedhros sieht auch nicht schlecht aus, aber Tryst habe ich nun einmal eher erblickt. Und ich persönlich finde, dass er... attraktiver ist."

Beim letzten Satz hatte sie es zum ersten Mal geschafft wieder ein richtiges Lächeln zu zeigen, auch wenn offensichtlich war, dass sie noch mehr auf dem Herzen hatte.

"Und seiner freundlichen Art bin ich dann endgültig verfallen... ich kann kaum glauben, dass er früher Soldat des Imperiums war... Und..."

Sie ließ den Kopf hängen und ihre Stimme wurden zu einem rauen Flüstern.

"Und ich habe Angst... Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll, das geht alles viel zu schnell..."

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Ihre Vorahnung wurde Wirklichkeit, sodas sie tief durchatmen musste. Ruhig hörte sie sich die junge Frau an, die doch tatsächlich die Liebe kennengelernt hatte. Für sie selbst ein Wort des Fluches aber für eine Pubertierende wohl ein Segen.

Es kam auch eine Entschuldigung für ihr Verhalten, daß die junge Rätin nur Nickend zur Kenntnis nahm. Ansonsten das übliche Verhalten eines jungen Mädchen. Bis jetzt hatte sie nur ihre übliche Umgebung gehabt, lauter bekannte Gesichte und jetzt auf einmal tauchte ein männliches Wesen auf, das wahrscheinlich doppelt so alt wie sie selbst war. Irgendwie das übliche Dilemma eines Teenies, doch bei ihr trug es sich anders auf.


"Ach Wyn...."

Die Kupferrothaarige lächelte ein wenig und klopfte ihr auf die Schulter. Danach legte sie eine recht ernste Miene auf. Eigentlich lag es ihr fern eine Predigt zu halten, doch dies musste sie jetzt tun. Sie konnte nicht wie viele Andere Rosa Wölkchen verteilen, dies lag ihr fern.

"Auch wenn Du das jetzt sicher nicht hören willst aber das ist normal, wenn man einen...sagen wir mal älteren Mann kennenlernen, vor allem jemanden Neuen. Bis jetzt hattest Du nur bekannte Gesichter um Dich und jetzt taucht ein galanter Mann auf, der Dich fasziniert."

Dhemya hatte solche Dinge schon oft miterlebt. Sie selbst erlag auch einen Mann, allerdings nicht der Galantheit wegen. Deswegen wusste sie sehr wohl um die Gefühle des Mädchens, ihrer Schülerin noch dazu.

"Für Dich ist es vielleicht Liebe Wyn aber vielleicht probierst Du es mal mit Freundschaft. Du wirst noch viele junge Männer kennenlernen, da spielt es keine Rolle ob ehemaliger Imperial oder nicht. Freundschaft sollte über die Grenzen gehen aber auch die Liebe."

Nun lächelte die junge Rätin ein wenig. Doch tief in ihrem Inneren gab es ihr wieder einen Stich.


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Dhemya hatte ihr geduldig zugehört und danach ihr Mitgefühl ausgedrückt. Wyn hatte das Gefühl, dass die Rätin sie wirklich verstand, ihre Situation wirklich nachvollziehen konnte. Und doch brachten ihre Ratschläge nicht dir erhoffte Lösung mit sich.

"Ich weiß nicht, ob ich das kann... in seiner Nähe sein und ihn nur als einen Freund zu lieben. Es würde irgendwann hervorbrechen sobald ich es nicht mehr ertagen kann."

Sie seufzte und auf ihrem Gesicht erschien ein trauriges Lächeln.

"Und vielleicht will ich ihn auch gerade ihm zu Liebe... lieben. Er hat gesagt, dass ich ihm helfe, indem ich ihn aus seiner Depression befreie. Und wenn ich ihn liebe, vielleicht kann ich dann noch mehr bewirken...

Vielleicht wird aus ihm wieder ein... ganzer Mensch."


Die letzten Worte hatte sie nur noch gehaucht, doch sie wusste, dass ihre Meisterin sie gehört hatte.

"Es stört mich nicht, dass er... ein Imperialer war. Das Kapitel hat er abgeschlossen. Und... es stört mich auch nicht, dass er so viel älter ist als ich. Es fühlt sich einfach... richtig an..."

Die nächste Frage, die sie zu stellen gedachte, erforderte ihren gesamten Mut. Die Antwort ihrer Meisterin würde alles ausmachen.

"Würdet ihr es akzeptieren, wenn ich... wenn ich es versuchen wollte?"

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Die Miraluka wollte sich nirgends einmischen und fühlte sich irgendwie überflüssig. Also ging sie, obwohl sie blind war im Lager umher und versuchte etwas, wenn auch nur schwach, wahrzunehmen. Es fiel ihr etwas schwer, denn es war nicht so leicht Umrisse von toten, wie von lebenden Objekten zu erkennen. Wenn man sie so sah, müsste man denken, sie sei verrückt. Eine blinde Frau, die versucht, sich die Umgebung anzusehen und zu erkunden. Wie absurd das klingen mag. Visas nahm einen komischen Umriss wahr und fühlte dann, was es sein könnte und stellte dann fest, dass es ein Zelt war. Der Stoff war rau und robust, womöglich für schlechtes Wetter, damit es genug schützt. Man nahm die Welt so komisch wahr, wenn man blind war. Doch dafür war das Gehör der Miraluka deutlich besser als das, eines Menschen mit Augenlicht. Sie konnte Schritte auf dem mit Laub bedecktem Untergrund hören. Schritte die sich näherten. Wer konnte dies wohl sein?


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Tryst hatte die Befürchtung, zu wissen, worüber Wyn in diesem Moment mit ihrer Meisterin sprach. Ihr Verhalten hatte sich so urplötzlich verändert, als ob sie plötzlich eine erschütternde Erkenntnis gehabt hätte. Die sofort darauf spürbare Unsicherheit des Mädchens war weiterhin mehr als nur nachvollziehbar, wenn er mit seiner Vermutung richtig lag. Und er wusste nicht, wie er reagieren sollte, falls er tatsächlich Recht hatte.

Er schüttelte energisch den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Was aus dieser Geschichte werden würde, das würde sich vermutlich schon noch früh genug offenbaren. Möglicherweise sogar bereits dann, wenn er zu den anderen zurückkehrte.

Nach einigem Suchen fand er schließlich das Zelt, in dem Material- Und Nahrungsmittellager untergebracht worden waren. Nachdem er das Zelt betreten hatte lernte er den Herrscher dieses schattigen Reiches kennen: Einen dunkelgrün lackierten Protokolldroiden der M-3PO-Reihe. Er hatte ganz offensichtlich den Posten des Quartiermeisters inne und er ging in dieser Aufgabe geradezu auf. Listen vergleichend und Kisten kontrollierend wuselte er durch das Zelt und nahm erst einmal für geraume Zeit keinerlei Notiz von Tryst. Erst als er fast in den geduldig wartenden Mann hinein gerannt wäre verließen seine Photorezeptoren die Liste in seinen metallenen Händen und hefteten sich an Trysts Gesicht.


"Sir, ich muss sie bitten, dieses Zelt umgehend zu verlassen. Zivilisten ist der Zutritt nicht gestattet."

"Keine Sorge, ich gehe sofort wieder. Allerdings wäre es ganz nett, wenn du mir sagen könntest, wo wir etwas zu essen her bekommen könnten. Da draußen warten noch ein paar andere Neuankömmlinge und wir haben alle schon für etwas längere Zeit nichts mehr zwischen die Zähne bekommen."

"Tut mir Leid, Sir. Ich bin nicht befugt, unautorisierten Personen Auskünfte zu erteilen. Bitte verlassen sie dieses Zelt."

Tryst hob eine Augenbraue und sah den Droiden fragend an. Das Gespräch würde wohl interessant werden, denn er war nicht gewillt, aufzugeben. Aktuell schien niemand außer ihnen im Lager zu sein und damit war der Droide die einzige zur Verfügung stehende Informationsquelle.

"Ich werde aber nicht gehen, bevor du mir geantwortet hast."

Der Droide produzierte ein Geräusch, das stark nach einer Imitation eines menschlichen Seufzers klang und drehte dann den Kopf hin und her. Ganz offensichtlich sein Ersatz für ein resigniertes Kopfschütteln.

"Es tut mir Leid, Sir. Sofern sie keinen Rang innerhalb der Streitkräfte der Neuen Republik innehaben oder ein Mitglied des Jedi-Ordens sind bin ich nicht befugt, ihnen Auskunft zu geben."

Nun gut, wenn er Mitgliedern des Jedi-Ordens antworten würde, dann war es wohl an der Zeit, seine erst vor wenigen Minuten erworbene Stellung zu nutzen.

"Dann wirst du wohl gezwungen sein, mir eine Antwort zu geben. Rätin Dhemya i Eraif hat mich vor etwa einer viertel Stunde in den Orden aufgenommen. Damit falle ich wohl in die Kategorie 'Mitglieder des Jedi-Ordens.' Oder fängst du jetzt auch noch damit an, einen bestimmten Rang innerhalb des Ordens vorauszusetzen?"

"Nein, selbstverständlich nicht, Sir. Jedes Mitglied des Jedi-Ordens hat die entsprechenden Freigaben und ist damit autorisiert, Auskünfte von mir zu verlangen.

Allerdings muss ich zugeben, dass die Tatsache, dass sie keine Jedi-Roben tragen meinen Logik-Prozessor irritiert. Üblicherweise tragen Mitglieder des Ordens die traditionellen Roben. Da sie jedoch keine tragen erscheint es unwahrscheinlich, dass sie ein Teil des Ordens sind."

"Unwahrscheinlich?"

"Ja, Sir. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dennoch ein Mitglied des Ordens sind liegt bei lediglich 98,317 Prozent sofern man sämtliche anderen Variablen in Betracht zieht."

"Denkst du nicht, dass das... nun ja, ausreicht?"

"Nein, Sir. Nicht, bis sie mir eine schlüssige Erklärung gegeben haben, weshalb sie keine Roben tragen. Bis dahin muss ich davon ausgehen, dass sie sich lediglich als Mitglied des Ordens ausgeben und versuchen, sich Eigentum des Ordens anzueignen."

Ach herrje, das war ja wirklich ein extrem unterhaltsames Exemplar seiner Art. Vermutlich hätte der metallene Geselle selbst von Dhemya eine Erklärung verlangt, weshalb sie keine Roben trug.

"Weißt du, ich bin seit nicht einmal einer halben Stunde das, was man wohl einen Jedi nennt. Wir sind noch nicht lange hier im Lager und bisher hat schließlich niemand Roben für mich und die anderen neuen Schüler abgeholt, oder? Woher sollte ich sie dann haben?"

"Selbstverständlich, Sir. Das klingt sinnvoll. Ich werde ihnen umgehend Roben für sie aushändigen. Und natürlich auch für die anderen neuen Schüler. Könnten sie mir bitte sagen, welche Größen vermutlich benötigt werden? Sofern es nötig ist wird selbstverständlich auch ein Umtausch möglich sein."

Zehn Minuten später hatte er das Zelt endlich verlassen, allerdings war er nun mit insgesamt sechs Stoffbündeln beladen, deren Farbgebung irgendwo zwischen braun und beige rangierte. Das Angebot des Droiden, für die Gruppe zu kochen hatte er dankend abgelehnt, das würden sie auch selbst hinbekommen. Und es würde sicherlich eine Menge Nerven sparen.

Als er um ein Zelt bog stand plötzlich Visas, das blinde Mädchen vor ihm. Wieder einmal bewegte sie sich für eine Blinde erstaunlich sicher, aber es war eindeutig, dass ihr ein wirkliches Augenlicht fehlte. Irgendwann in den vergangenen Gesprächen war eine Erklärung dafür aufgetaucht, dass sie sich so gut zurecht fand, doch er hatte sie nicht wirklich registriert. Daran trug wohl Wyn die Schuld.

Und da waren seine Gedanken wieder bei dem lebhaften Mädchen, das es irgendwie geschafft hatte, ihn innerhalb von Augenblicken zu verzaubern. Ob sie noch immer mit ihrer Meisterin sprach? Und vor allem, sprachen sie wirklich über das Thema, das er befürchtete? Wenn ja, wie würde Wyns Entscheidung ausfallen. Und wie sollte er darauf reagieren, egal wie sie ausfiel?

Um seine Gedanken wieder aus diesen Untiefen heraus zu steuern zermarterte er sich das Hirn und versuchte sich daran zu erinnern, was der Grund für Visas' erstaunliche Zielstrebigkeit war. Schließlich bekam er einen flüchtigen Gedanken zu fassen, drehte und wendete ihn im Geist ein paar mal und kam schließlich zu dem Schluss, dass es wohl der richtige war.

Das Mädchen war eine Miraluka. Ohne Augenlicht geboren, jedoch mit der natürlichen Begabung durch die Macht zu sehen. Ein interessantes Phänomen. Aber scheinbar war es mit dieser Begabung um ein vielfaches einfacher, lebende Wesen zu sehen, als unbelebte Umrisse zu erkennen.

Sicher, dass sie ihn ohnehin bereits gehört hatte, überwand er die letzten Schritte, die sie trennten und stand dann einen Meter vor ihr.


"Hallo. Na, auch dabei, dich ein wenig mit der Umgebung vertraut zu machen?"

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"Man kann auch so lieben, deswegen muss man nicht gleich eine Ehe eingehen Wyn."

Natürlich kam es nicht anders. Wie auch, ein junges Ding wusste es immer besser als ein Erwachsener. Bei ihr ging es nicht anders zu, sie ignorierte Warnungen oder gut gemeinte Ratschläge.

"Man kann auch so helfen, für jemanden da sein. Ich weiß, es ist alles schwer und Du willst sicher was anderes hören aber steigere Dich nicht zu sehr hinein. Gerade als Machtbegabter ist es schwer....ich weiß wovon ich rede. Ich hab mehr Erfahrungen gemacht als mir lieb ist und ich bin froh, daß ich noch lebe...sehr froh."

Dies konnte man als positiven Aspekt sehen, auch wenn ihr manchmal nicht danach war. Schliesslich konnte sie so den Orden mehr helfen, wer weiß was damals alles hätte passieren können.

"Nur ein ganzer Mensch, das klingt als wäre er ein halber Blechkasten. Er hat halt Schuldgefühle und will es wieder gutmachen. Man kann ihn damit helfen, wir alle werden ihn helfen soweit es geht. Natürlich muss er damit rechnen das man ihn misstraut. Maedhros geht es nicht anders, er hat auch Dinge getan, die er nicht wollte. Das ist bei den Imperialen leider oft so, entweder Du tust was man sagt oder Du bist weg vom Fenster."

Die junge Rätin versuchte ihr einiges klar zu machen, auch vom Schönling erzählte sie ein wenig. Nicht viel, denn er muss es selbst tun, sofern er es will. Jeden würde er es sowieso nicht aufs Aug drücken. Doch er gab sich Mühe, mehr als viele Andere.

"Und ob ich es akzeptiere, ist nicht von Belange. Du musst wissen was Du tust. Ich greife nur ein, wenn es die Bahn verlässt Wyn. Wichtig ist, daß Du die Macht in Griff bekommst, alles Andere würde ich nicht als Wichtig bezeichnen. Freundschaft entwickelt sich immer zwischendurch, entweder sie hält oder sie zerbricht einmal."

Leicht lächelnd beendete die Kupferrothaarige nun ihren Vortrag über Liebe, Macht und Gegebenheiten.



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Visas drehte sich um, als Tryst sie ansprach. Der Umriss seiner Gestalt sah ungewöhnlich aus, die Beine waren klar erkennbar, dann kam eine Art rechteckiger Umriss und zum Schluss dann der Kopf, sehr ulkig, wahrscheinlich trug er irgendwas.

"Hallo. Na, auch dabei, dich ein wenig mit der Umgebung vertraut zu machen?"

"Ja, ich versuche es halt so gut es geht. Man hat es nicht leicht, ich erkenne nur grobe Umrisse. Und du hast dich wohl bereits auch schon umgesehen?"

Visas mochte ihn irgendwie. Dieser ehemalige Imperiale war ihr äußerst sympathisch und sie fand auch, dass er von seinem Charakter her gut zu Wyn passte. Er sah bestimmt zusätzlich noch gut aus.

"Und was trägst du mit dir rum? Deine Umrisse sehen etwas ulkig aus!"

Er sagte, dass er ein Bündel Jedi-Roben mit sich rumtrug, die für die hier anwesenden Neuankömmlinge bestimmt waren. Er erzählte der Miraluka die gesamte Geschichte mit dem kleinlichen Protokolldroiden. Diese Stelle fand sie besonders lustig und sie fand, dass er sich mächtig ins Zeug legte und es ernst zu nehmen schien mit seiner Ausbildung.

"Haha, immer diese kleinlichen Protokolldroiden. Nein und dann musstest du ihm beweisen, dass du dem Orden angehörst?"

Visas hatte schon lang nicht mehr so herzhaft gelacht.

"Diesen Droiden musst du mir bei Gelegenheit mal vorstellen."

Dann gingen die beiden gemeinschaftlich und sich weiter unterhaltend zu den anderen zurück und gesellten sich einfach dazu.


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[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit Maedhros, Dhemya, Wyn, Joras, Visas, Aelar und Flynn

Visas amüsierte sich ganz offensichtlich prächtig, nachdem sie ihn dazu überredet hatte, ihr seine Begegnung mit dem Protokolldroiden zu schildern. Von sich aus hätte er die Sache nicht einmal erwähnt, aber wenn er ihr damit eine Freude machen konnte, dann sah er auch kein Problem darin, ihr davon zu erzählen. Nur ihrer letzten Bitte würde er nicht entsprechen.

"Vorstellen? Nur, wenn es sich um keinen Preis vermeiden lässt..."

Gemeinsam begaben sie sich zurück zu den anderen, die noch immer an der gleichen Stelle mehr oder weniger nah beieinander versammelt waren. Wyn und ihre Meisterin Dhemya standen etwas abseits und unterhielten sich leise miteinander, auch wenn es so aussah, als ob ihr Gespräch sich seinem Ende näherte. Bald würde sich wohl zeigen, was Inhalt und Ergebnis der Unterhaltung gewesen waren.

Maedhros hielt sich in der Nähe einiger Klapptische und Bänke auf, die aus dem Bestand einer archäologischen Fakultät zu stammen schienen und so der Tarnung des Lagers als Ausgrabungsstätte zusätzliche Glaubwürdigkeit verliehen. Überall zwischen den Zelten konnte man auf derartige Täuschungen stoßen und im Großen und Ganzen wirkte die Tarnung durchaus überzeugend.

Tryst begab sich zu diesen Klapptischen und legte die Stoffbündel auf einem von ihnen ab, bevor er sich an den Silberhaarigen wandte.


"Der Droide, der hier den Quartiermeister spielt, hat mir diese Roben hier angedreht. Ob wir die jetzt tragen müssen, sollen oder dürfen oder was überhaupt mit denen geschieht, das müsst wohl ihr und die Rätin entscheiden.

Und wenn irgendjemand Hunger hat, dann können wir wohl das Küchenzelt nutzen. Der Droide klang zuversichtlich, dass wir dort alles zu unserer Zufriedenheit vorfinden werden. Auch wenn er ein wenig geknickt war, dass ich das Angebot seiner Kochkünste ausgeschlagen habe."


Er setzte sich auf eine der Bänke und blickte zu Dhemya und Wyn hinüber, die ihr Gespräch in genau diesem Moment beendeten. Gemeinsam kamen sie wieder zurück zum Rest der Gruppe, doch Wyn hielt ihren Blick gesenkt und vermied es, ihn anzusehen. Eindeutiges Anzeichen, was das Thema des Gesprächs anbelangte.

"Danke..."

Der gemurmelte Dank an ihre Meisterin unterstrich seine Vermutung und als sie schließlich den Blick hob und ihn mit einem scheuen Lächeln ansah wusste er, dass er richtig gelegen hatte. Diese Unsicherheit in ihren Augen sprach Bände. Er seufzte leise und schenkte ihr dann ein schwaches Lächeln. Eine kleine Ermutigung näher zu kommen und es hinter sich zu bringen, ohne sie gleich zu drängen.

Zögernd setzte sie einen Fuß vor den anderen und kam langsam näher, bis sie schließlich direkt vor ihm stand. Dadurch, dass er saß befanden sie sich auf Augenhöhe und dieser Umstand schien ihr ein wenig Mut zu geben.


"Tryst, ich... ich glaube, ich... habe... -"

Zum zweiten Mal an diesem Tag legte er ihr sanft einen Finger auf die Lippen und brachte sie so zum Schweigen. Das schien bei ihr eine ganz besondere Wirkung zu haben. Etwas, das er sich für die Zukunft merken sollte.

"Schhh, ruhig. Ich weiß, was du sagen willst."

Auf ihrem Gesicht zeigte sich Erstaunen, doch sie nahm sich zusammen und wagte einen zweiten Versuch um das zu sagen, was ihr auf dem Herzen lag. Auch wenn er es tatsächlich bereits wusste.

"Ich... ich habe mich... in dich... verliebt."

Er lächelte und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Fast eine Minute lang betrachtete er sie lediglich, während sie ängstlich seinen Blick erwiderte.

"Wie ich schon sagte: Ich weiß."

"Woher..?"

"Dein Verhalten, dein Tonfall als du deine Meisterin gefragt hast, ob du mit ihr reden könntest. Und die Tatsache, dass du plötzlich vermieden hast mich anzusehen. Da habe ich vermutet, worum es ging. Und als du gerade so zögerlich zu mir gekommen bist wusste ich, dass ich Recht gehabt hatte."

"Und was wirst du jetzt tun? Wirst du mich wegschicken?"

"Wegschicken? Nein."

Er ergriff ihre Hände und nahm sie zwischen die seinen, während er sie ernst anblickte.

"Ich möchte lediglich wissen, ob du dir das auch wirklich gut überlegt hast. Ich könnte das Geschenk das du mir anbietest nicht ablehnen, dafür wäre ich nicht stark genug. Aber du musst dir sicher sein, mein Leben würde durch dich wieder ein Leben werden. Doch dein Leben opferst du dadurch möglicherweise. Du wirst es wohl nicht verlieren, aber wenn es die falsche Entscheidung war, dann verliert es seinen Wert und du befindest dich plötzlich an dem Ort, von dem du mich gerade erst zurück geholt hast..."

"Ich opfere mein Leben nicht. Und ich mache das auch nicht aus Mitleid mit dir. Auch wenn ich welches habe."

Wieder blickte sie ihn an, die Unsicherheit in ihren Augen nur allzu deutlich. Ob sie es nun mit Absicht tat oder nicht, es traf ihn mitten ins Herz.

"Danke, Wyn, das weiß ich zu schätzen."

Hätte sie es nur aus Mitleid mit ihm getan, dann hätte er umgehend versucht auf Distanz zu gehen. Auch wenn er bezweifelte, dass es ihm gelungen wäre, hätte er doch um jeden Preis versucht zu verhindern, dass sie ihre Jugend und vielleicht ihr ganzes Leben aus Mitleid mit ihm opferte.

Doch so fiel es ihm immer schwerer, ihr weitere Argumente zu bieten, die sie zum Nachdenken bringen sollten. Sie war die einzige, die noch in der Lage war das Kommende aufzuhalten, falls es sich als Unglück herausstellen sollte. Der Zeitpunkt an dem er noch ein Ende hätte setzen können war in dem Moment verstrichen, in dem sie zu ihm zurück gekommen war.


"Aber was ist mit unserem Altersunterschied? Du bist noch so jung und -"

Sie schüttelte energisch den Kopf, ganz offensichtlich war das ein Argument, das sie auf keinen Fall gelten lassen wollte.

"Es ist mir egal, wirklich."

Er spürte, dass seine Verteidigung bröckelte, dass er nicht mehr lange in der Lage sein würde, Zeit zu erkaufen. Zeit, in der sie vielleicht noch zur Vernunft kommen konnte.

"Du willst also deine Liebe einem kriegsmüden, um ein vielfaches älteren Mann schenken? Ist das wirklich das, was du dir für deine Zukunft wünschst?"

Sie nickte einmal und blickte dann auf ihre Hände, die sich immer noch zwischen den seinen befanden. Schließlich sah sie wieder auf und diesmal lächelte sie.

"Ja, das ist das, was ich mir wünsche."

Der letzte Rest seines Widerstands wurde fortgespült und plötzlich fragte er sich nicht mehr, ob Wyn einen Fehler beging. Ihre Entscheidung hatten weder ihre Meisterin noch er erschüttern können. Sie war sich sicher, dass es die richtige war. Es würde die richtige sein.

"Wyn, ich liebe dich auch."

Ein strahlendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht und er legte sanft seine Hand an ihre Wange und wischte dann die einzelne Träne, die sie geweint hatte vorsichtig mit dem Daumen ab.

Mit kleinen, vorsichtigen Schritten kam sie so nahe, wie es ihr nur irgendwie möglich war und schlang dann ihre Arme um ihn. Auch er schloss seine Arme um ihren zerbrechlichen Körper und strich mit einer Hand sanft durch ihr blondes Haar.

Die Anwesenheit der anderen war nun völlig vergessen, sie spielte keine Rolle mehr. Im Grunde hatte sie es von Beginn des Gesprächs nicht mehr getan. Zumindest Maedhros war nah genug gewesen, um nahezu jedes Wort zu verstehen. Aber er hatte nicht eingegriffen, genauso wenig wie Dhemya.

Wäre es nach ihm gegangen, so hätte die Zeit jetzt stehen bleiben können und er wäre für die Ewigkeit glücklich gewesen, sie in seinen Armen zu halten und ihren Kopf auf seiner Schulter ruhen zu lassen. Doch die viel zu kurz erscheinende Zeitspanne in der sie so verharrten endete schließlich, als Wyn sich ein wenig von ihm löste und einen Schritt zurück trat.


"Ich... ich möchte etwas ausprobieren..."

Er reagierte auf ihr unsicheres Lächeln mit einem leisen Lachen, denn er konnte sich nur allzu gut denken, was sie tatsächlich ausprobieren wollte. Ihre winzig erscheinende legte sie in seinen Nacken und seine Hand fand den ihren. Er schenkte ihr ein letztes aufmunterndes Lächeln und zog sie dann zu sich heran.

Er spürte ihren warmen Atem auf seinem Gesicht, atmete ihren Geruch ein, spürte jede einzelne Faser seines Körpers, der den ihren an sich zog. Tausende Wunder offenbarten sich ihm und verblassten Sekundenbruchteile später als sich ihre Lippen zum ersten Mal berührten.


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